RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

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Ayla vernahm das Flirren der Luft und sah die glimmenden Rauchwolken, die von Lunargenthum aufstiegen und spürte das Vibrieren des Bodens, wenn Levan wieder Stadtteile herausriss und diese sich krachend in den Boden furchten. Dann sah sie wieder zu Idril, die immer noch bleich und regungslos in den Wurzeln lag, doch irgendetwas schien anders zu sein. Der Regen peitschte immer noch unerbittlich zu allem Überfluss, doch Ayla ließ sich davon nicht beeindrucken und harrte weiter aus. Jedoch war sie erstaunt, dass die Wurzeln anfingen junge Triebe hervorzubringen. >Wie merkwürdig<, dachte sie und beobachtete sehr sorgfältig dieses Schauspiel. Auch bemerkte sie jetzt, dass diese Wurzeln Idril gar nicht mehr festhielten, sondern sich wie ein Käfig um sie herumgebildet haben. Doch ein nächstes Krachen in gar nicht allzu weiter Entfernung, ließ sie wieder zur Stadt Lunargenthum blicken und sie musste an die anderen denken, die jetzt wohl in dieser Hölle sein mussten. Denn das sie tot seien, das wollte sie einfach nicht glauben und so konzentrierte sie sich wieder auf die Drachen, die sie am Himmel erblicken konnte. Einer gefiel ihr ganz besonders, er war pfeilschnell und hinterließ ein schönes Muster in der Luft, er war so ganz anders als die anderen um ihn herum und jedes Mal, wenn sie ihn wieder über der Stadt aufblitzen sah, folgte kurz darauf ein Krachen und der Boden vibrierte. Es klang fast schon wie ein Rhythmus zu einer Melodie und Ayla begann vor sich diesen Rhythmus auf dem Boden nachzuschlagen.


Maruk verneigte sich mit dem gebotenen Respekt und stob mit den Seinen den Stadtgrenzen entgegen.

Er wusste genau was er zu tun hatte und befehligte die ihm Folgenden präzise und sorgfältig, ohne großes Gebrülle. Yêsahja beobachtete Azuregos und Shima, wie sie nun - in ihrer Schnelligkeit kaum mehr zu erkennen – durch ihre gegenläufigen Flugbahnen um die Stadt einen flirrenden Luftwirbel erzeugten, während Maruk sich in seiner uralten Sprache zu den Ahnen begab, um Schutz und Gelingen zu erbitten und so auch schließlich die Wächter herbeirufen konnte die er brauchte, um den Siegelkreis wie befohlen, zu verankern. Yêsahja unterdessen stand auf Maruks Rücken und erhob seinen Stab senkrecht in die Höhe, rezitierte im Einklang die selben Worte wie Maruk und verwob die von dem Drachen heraufbeschworene Sphäre und würde vorerst die Energie zu einer große weißen Kugel über sich bündeln, die sich auf dem Höhepunkt der Anrufung kuppelartig schützend um die Stadt legen würde, die dann von den Wächtern verankert werden konnten. Die anderen Drachen positionierten sich derweil nach gegebenem Befehl Maruks, um sich - wie Azuregos und Shima - in das wirbelnde Energiegeflecht einzubinden, dieses somit noch zu verstärken und schließlich freizusetzen.



Thanatos währenddessen tief unter dem Geschehen der Stadt, beobachtete genau, wie Idril sich tapfer durch die Reihen der Kultisten schlug und sich zu Zohani und Milianra vorarbeitete. Es fiel der Elfin dieses Mal nicht so leicht wie sonst, das spürte er, doch würde er gut auf sie Acht geben.
 
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Noch immer lief Haldamir durch die Katakomben ohne auch nur ansatzweise zu wissen wo er hinmusste, das einzige, das er erahnen konnte war, in welche Richtung er musste. Desann trug er mittlerweile auf dem Rücken, da Ewoks einfach nicht dazu geschaffen waren schnell zu laufen und vor allem nicht über längere Strecken. Er musste die ganze Zeit daran denken, was passieren würde, wenn er Wicket nicht rechtzeitig erreichen würde, da er spürte wie dieser immer schwächer wurde und es nur noch eine Frage der Zeit war bis er zusammenbrach. Aber dort war noch etwas was ihn beunruhigte, in den Gängen lagen vereinzelt einige Leichen von Kultisten und er konnte trotz des kurzen Blickes, den er nur auf diese warf, mit Sicherheit sagen, das nicht Wicket für diese Leichen verantwortlich war, da sie sonst verbrannt wären oder die Wunden eines Speeres aufweisen würden, aber es sah eher nach Schwertern auf. Irgendjemand war bei ihm, ob es ein Feind oder ein Freund war, blieb jedoch ungewiss.
Kurze Zeit später spürte er immer mehr Lebenszeichen, doch ab und zu erlosch das eine oder andere. Dies lies nur ein Schluss zu, ein Kampf. Da es nicht mehr weit sein konnte, setzte er Desann ab um sich den Rest des Weges heranschleichen zu können, er hielt es für besser, wenn er sich nicht früher als nötig zeigen musste.
“Haldamir hörst du das? Das hört sich an wie Klingen, es dürfte auch nicht mehr sehr weit sein.”
Haldamir losch die Fackel, da auch das Licht dieser, die beiden nur verraten würde: “Ja, ich höre es. Am besten du stellst dich auf einen Kampf ein.”
Sie schritten weiter voran und die Geräuschkulisse steigerte sich mit jedem Schritt. Nun erreichten sie eine Tür, die scheinbar direkt ins Geschehen führte. Haldamir zögerte kurz, entschloss sich dann aber zu gucken, was in diesem Raum vor sich ging. Vorsichtig ging er auf die Tür zu und der Raum offenbarte sich ihm, es musste eine Art Versammlungshalle sein, die vielleicht auch für irgendwelche religiösen Zwecke genutzt wurde. Da sich dieser Raum aber gut versteckt unter der Stadt befand musste es sich, wenn überhaupt, um einen dunklen Kult.
Jetzt konnte er das geschehen überblicken und tatsächlich hier tobte ein Kampf zwischen diesen seltsamen Typen in Kutten und einzelnen Personen, er dachte sich, so unterschiedlich wie diese waren konnte es sich nur um Söldner oder Kopfgeldjäger handeln. Und er wusste nicht, was er noch abstoßender finden sollte. Er konnte auch Wicket erspähen, er befand sich etwa in der Mitte des Raumes zusammen mit mindestens einer weiteren Person, währenddessen eine weitere von ihm weglief und sich anderen näherte, die ziemlich zugerichtet wirkten.
“Desann, es ist soweit. Nun musst du zeigen, ob ich dich gut trainiert habe. Du kämpfst dich zu Wicket durch, während ich mich um die beiden dort drüben kümmern werde”
Desann nickte kurz und machte sich sofort auf den Weg zu Wicket, während er zu den Geistern sprach, dass sie ihn und Wicket diese Schlacht überstehen lassen würden.
Haldamir überblickte kurz die Lage um heraus zu finden, wie er am schnellsten und ohne größere Verletzungen zu den beiden bahnte, wobei es sich um Milianra und Zohani handelte. Er hatte glück, dass er scheinbar noch nicht bemerkt wurde und so, gut den halben Weg zurücklegen konnte ohne auch nur mit einem Angreifer zu kämpfen. Es stellte sich jedoch heraus, das die Kultisten im vergleich zu Haldamir eher lausig mit ihren Waffen umgehen konnten und es sich als keine große Herausforderung erwies diese im direkte Kampf Mann gegen Mann zu besiegen, doch sie waren sehr zahlreich, wodurch sie seinen Vorteil in der Kunst des Kampfes, durch ihre Masse als Nachteil erscheinen zu lies. Nach relativ kurzer Zeit erreichte er die beiden, die scheinbar Gefährten von Wicket waren. Und unterstützte sie im Kampf. Zohani war verwundert hier auf einen fremden zu treffen der sich als Unterstützung zu erweisen schien: “Wer seid ihr und warum helft ihr uns?”
Haldamir blickte kurz zu Zohani: “Wer ich bin und warum ich hier bin spielt im Moment keine Rolle. Viel wichtiger ist, dass das wir überleben”.
 
“Wer ich bin und warum ich hier bin spielt im Moment keine Rolle. Viel wichtiger ist, dass wir überleben”.
„Da geb’ ich dir vollkommen Recht“ und Idril streckte einen Kultisten nieder, als sie die vier erreichte. „Wir können jede Hilfe gebrauchen, die wir kriegen können!“
Idril sah die Blutspur die Milianra hinterlassen hatte, obwohl die Elfe noch tapfer stand, mussten die Schmerzen fast unerträglich sein als diese nun an der Mauer lehnte. Die beiden wechselten einen Blick und Idril sah die blutdurchtränkte Tunika. Jetzt war klar, woher die schwindende Lebensenergie kam. Idril legte Milianras Arm um ihre Schulter und stützte sie , damit der Blutverlust durch das Körpergewicht nicht noch größer wurde, als sie von einigen vereinzelten Kultisten erspäht wurden. Keine Zeit mehr, sie hatte keine Zeit, um Milianras Wunde an Ort und Stelle zu versorgen.

„Weiter!!“, forderte Idril und sie setzten sich wieder in Bewegung.

Haldamir und sein Freund hielten den Frauen die wenigen Kultisten vom Leib, während Zohani für Idril und Milianra den Weg zum Altarraum bahnte. Dieser Kampf kostete alle zu viel Kraft und verlangte alles ab, zumal die Kultisten nicht starben, sondern wegen der Energiegebundenheit an die Daedra einfach wieder aufstanden.

Vorsichtig legte Idril Milianra auf den Boden unter Thanatos, zerriss ihre Tunika und sah die klaffende Wunde aus der das Blut quoll. Milianra hatte viel davon verloren und Idril hoffte nur, das die Hauptschlagader nicht durchtrennt war. Sie riss sofort ein Stück von der Tunika ab und drückte das zusammengeknubbelte Stück fest auf die blutende Verletzung, um die Blutung stoppen zu können. Milianra war erschöpft doch sehr willensstark.
„Asterinian, ich brauche deine Hilfe hier!“, rief Idril zu dem jungen Magus, der wieder mit der neu erworbenen Fertigkeit des Zerstörungszaubers spielte und so manchem Kultisten im wahrsten Sinne des Wortes, Feuer unterm Hintern machte.
Obwohl Idril viel von Rhianon gelernt hatte, wusste sie doch auch genau, wann ihre eigenen Grenzen erreicht waren und sie Hilfe von anderen in Anspruch nehmen musste und Asterinian nahm sich Milianras Wunde an.

„Wir sollten uns sammeln!“, rief Zohani in den Raum, als sie sah, wie fast alle an ihren Grenzen der Kraft kämpften und trat einen Kultisten vom Podest, der rücklings herunterpurzelte und zwei weitere mitriss.
 
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Haldamir hat im Moment kaum Probleme damit die Kultisten niederzustrecken, doch kurze Zeit später standen sie bereits wieder vor ihm und griffen erneut an. Er hatte in seinem Leben schon einiges erlebt und gegen viele Gegner gekämpft, aber gegen kultisten, die scheinbar nicht sterben konnten hatte er noch nicht gekämpft. Es stellte zwar keine allzu große Herausforderung da, doch über kurz oder lang würde er an die seine Grenzen stoßen, da sich die Anzahl an Gegner nicht verringerte. Gerade als er einem weiteren von ihnen eins seiner Schwerter durch den Brustkorb bohrte, blickte er zu Wicket, als ihm auffiel wie dieser gegen die Kultisten kämpfte, er versuchte nicht die Kultisten auf irgend eine Art zu töten, sondern er versuchte die Hüllen zu zerstören, in dem er Feuerbälle auf sie schleuderte. Diese Methode schien auch äußerst effektiv zu sein, zwar noch nicht genug damit sie endgültig starben, aber sie wurden immer schwächer. Durch die Beobachtung kam auch Haldamir zu dem Schluss, dass er sie gar nicht töten musste, sondern sie einfach nur kampfunfähig machen musste. Er wendete sich zu Desann: “Desann, wie macht man einen Gegner mit einem Schwert kampfunfähig ohne diese zu töten?”
Desann atmete kurz durch und sah dann Haldamir fragend an: “Müssen wir unbedingt jetzt darüber reden?”
Haldamir setzte ein lächeln auf und trennte einem Kultisten beide Arme ab: “Ganz einfach, du zerschneidest die, ohne Arme, Beine oder Kopf kämpft es sich nicht so gut. Es ist so einfach, warum komme ich nicht sofort darauf?”
Desann sah ihn kurz an und spottete dann: “Warum einfach, wenn es auch schwierig geht.”
 
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"Heios!" Der Drache schwenkte an Ryus Siete und stürtzte mit ihm hinab. Ein halbes Dutzend weiterer Drachen folgte ihnen. "Wir müssen ihn irgend wie ruhig stellen, bis der Kreis fertig ist!" Heios nickte. Eine Tentakel aus dunkler Energie raste heran und zwang die beiden zum ausweichen. Ryu biss die Zähne zusammen und drehte sich unter einer weiteren Schlinge weg, die Levan, oder was immer er jetzt war, geworfen hatte. Er holte Luft, fing sich kurz über den Dächern und jagte ihm tiefstflug dem monströsen Körper entgegen, den Levan entwickelt hatte.
Ein markerschütternder, aber Zuversicht verheißender Schrei trug eine Welle weißglühender Flammen mit sich, die vereint wie eine Speer ind die Brust des Besessenen dringen wollten. Levan jedoch hob lediglich seinen mittlerweile baumstammdicken, mit rasiermesserscharfen Krallen bewehrten Arm, und ließ die Feuerwalze an der geöffneten Hand zerfasern. Zehn oder zwölf Tentakel peitschten nach Ryu. Der Drache wich den fünf ersten aus, parierte eine, indem er sie mit der Klaue zerfetzte, wich zwei weiteren aus und zerbiss die nächste.
Dann wurde er zu Boden geschleudert. Ein Vorgang der so schnell ging, das Ryu ihn trotz seiner Drachenaugen erst realisierte, als er schmerzhaft in ein Fachwerkhaus krachte und es dabei fachgerecht Desintegrierte. Heios dagegen entging auch diesen Angriffen und warf sich, nicht jugendfreie, drachische Flüche brüllend gegen den Dämon. Die Stadt erzitterte und Ryu spürte die Schockwelle des Aufeinandertreffens über sich hinweg ziehen. Als er den Kopf hob, hatte er den Eindruck, Heios sein gegen eine massive Felswand geflogen, doch selbst die hätte dabei Schaden genommen. Levan war lediglich etwas zurück geschoben worden, was sich deutlich an den Klauenspuren auf dem Boden ablesen ließ, die ein Haus diagonal in zwei geteilt hatten. Der Dämon packte den Drachen, der sich in seine Seite verbissen hatte, riss ihn mitsamt einem Stück seines eigenen Fleisches heraus und warf ihn weg, als wäre er ein Bierkrug.
Schon waren weitere Erddrachen bemüht, Levan zu fassen und auch Ryu hatte sich wieder hoch gerappelt. Er nahm mit den Schwingen Geschwindigkeit und machte einen gewaltigen Satz. Er trieb sich mit den Flügeln vorwärts, als wollte er starten und rammte Levan die Schulter in das, was einmal sein Brustkorb gewesen war. Wieder durchlief ein Zittern die Mauern, doch diesmal wankte der schwarze Koloss.

Ilkum sah besorgt, aber zuversichtlich, wie Ryu mit dem Besessenen rang. Der Junge ließ sich nicht so schnell abschütteln und würde Levan nach und nach Herr werden. Er musste sich jetzt auf den Siebenkreis konzentrieren. Denn wenn es nicht gut ging, mussten sie den Dämon mit Ryu versiegeln. So schnell wie es nur irgend möglich war, ohne unnötige Risiken einzugehen, begann Ilkum die Magie zu weben und die anderen Sechs taten es ihm gleich. Ryu musste aushalten, egal was es kostete, damit der Spruch zuende gewebt werden konnte. Worte alter Sprache verließen Ilkums Mund, Worte, die der Magie den Weg vorgaben.

Das Schlitzen und Stechen nahm kein Ende. Milianra hatte nichteinmal Zeit gefunden, Asterinian für seine Heilkräfte zu danken. Die Kultisten konnte es einfach nicht abwarten, sie wieder unter Feuer zu nehmen.
Es waren viele, scheinbar unendlich viele, die noch dazu immer wieder aufstanden. Kein noch so ausdauernder Fechter konnte ihnen stand halten. Selbst wenn man ihnen, wie die beiden neuen es taten, Gliedmaßen abhackte, oder sogar den Kopf, hinderte das sie nicht daran wieder aufzustehen. Sie brauchten nur länger, weil sich ihre Körper wieder zusammen setzen mussten. "Dich kenn ich doch!" rief seine einem der zombiehaften Kultisten wütend entgegen und streckte ihn mindestens zum dritten Mal nieder.
Eines war ihr klar: solange Levan nicht besiegt war, konnten sie so viele Kultisten nieder metzeln wie sie wollten, es würde keinen Unterschied machen.

Ryu schaffte es langsam aber sicher, den Noch normalen Arm Levans beiseite zu drücken und setzte seine Hand auf dessen rechte Schulter, ohne die Tentakel z beachten, die diesen umschlangen. "Licht!" presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Levan jaulte auf und wich einen Schritt zurück, als seine Schulter in einer großen Explosion verschwand. Doch er schien sich nicht wirklich um den Schmerz zu kümmern. Die Tentakel um Ryus Arm zogen sich fest, so fest , das sie durch die Schuppen in sein Fleisch schnitten. Levan ruckte an, wirbelte den Drachen einmal rundherum und warf ihn dann in den Kirchturm, während er ihm zwei schwarze Energiekugeln nachspuckte. Drei gigantuische Erschütterungen zerissen den Kirchturm und versprengten seine Teile in alle Richtungen. Levan zählte zwei Volltreffer und wandte sich, in der Vermutung der goldene sei besiegt, einem der Erddrachen zu, die ihn angeknabbert hatten.
 
Während unter ihnen der Kampf mit Levan tobte, und Ilkum die Magie des Siegels webte, ließ sich Maruk und seine Mitstreiter nicht beirren.

Die schwirrende Luft begann zu flirren, als sie sich vom Boden der Stadtmauern erhob. Mittlerweile waren alle Drachen in das Ritual eingeflochten und Maruk beendete die letzten Sätze seiner Rezitationen mit Yêsahja. Die weiße Lichtkugel manifestierte sich über den Köpfen und die Stadtmauern begannen im gleißenden Licht zu verwischen. Die wirbelnden Drachenkörper leisteten ganze Arbeit und der Seher hatte diesmal Mühe den Stab unter Kontrolle zu halten, so mächtig war die Magie, die langsam mit Ilkums Siegelkreis verwob und ein Netz aus Macht, Kraft, Mut, Wille und Liebe sponn.

Die vier Wächter der Winde, von Maruk gerufen und befehligt, manifestierten sich im Spiel aus Lichtwirbeln und verankerten den Siegelkreis und schützen ihn, während die wirbelnden Drachen nun nach und nach sich aus dem Geflecht wieder zu lösen begannen.
Mächtig und unantastbar standen die sie mit gekreuzten Armen vor der Brust mit den vier Himmelsrichtungen fest verankert. Um sie herum, durch sie hindurch und Bindeglied zwischen Himmel und Erde, Luft, Feuer und Wasser floss das reine gleißende Licht, welches nun die ganze Stadt umgab und nur für Drachenaugen bestimmt war.
Ein surren und flirren erfüllte die Luft und knisterte wie elektrisch geladen. Levan sah die Kraft die ihn nun festzuhalten drohte und wurde nur noch wilder. Er wollte sich nicht beugen. Doch das Netz der Weber war gesponnen und fest verankert. Es gab für ihn kein Entkommen mehr.

Die Drachen der Winde hatten ihre Aufgabe erfüllt. Und Maruk gab seinesgleichen den Befehl zum Angriff. Doch nicht Dämon gegen Drache, Maruk nutzte die Elemente, die ihm und seinem Seher zur Verfügung standen. Yêsahja, nun wieder fest auf Maruks Rücken platziert schickte nach dem Wind der Wüste, suchte das Säuselnde Lüftchen und bat den Nordwind mit seiner Eiseskälte herbei zukommen.

Mittlerweile waren kaum noch Menschen auf den Straßen zu erblicken. Die meisten waren in die Kanalisation geflohen, oder in noch nicht zerstörte Häuser. Die Menschen, die noch auf den Straßen waren erblindeten sofort unter dem gleißenden Licht und wurden von den Winden, der Teile des Erdreiches mit sich trug „gesteinigt“, begraben und zerschunden. Jeder der sich nicht festhalten konnte, wirbelte durch die Luft, schlug mit berstenden Knochen an Hauswände oder zerschellte qualvoll an irgendwelchen spitzen Trümmerteilen.

Doch diese Winde konnten noch mehr. Sie wirbelten gezielt um Levans Beine und das Erdreich begann sich leicht anzuheben, wie Wellen bewegte es sich unter seinen Füßen und brachten ihn ins Wanken. Wild schlug er nach den Winden, doch war es nutzlos.

>Es muss eine Möglichkeit geben, seiner Tentakeln Herr zu werden!<, Yêsahja kommunizierte mit Maruk telepatisch, denn unter dem Getöse war es kaum noch möglich jemanden zu verstehen.

Mit einer ausladenden Handbewegung, befahl Maruk den Winden sich um Levan’s Tentakeln zu legen und es schien zu funktionieren. Er war deutlich sichtbar in seinen Bewegungen eingeschränkt und auch wurde ihm kurz durch die wirbelnden Erdbrocken teilweise die Sicht genommen. >Wenn wir ihn zu Fall bringen können, ist er leichter von den anderen festzusetzen und zu spalten!<, drangen Maruks Worte zu seinem Freund. Yêsahja nickte und sein Blick wanderte zu den Wasserdrachen, die soeben eingetroffen waren und aus den Brunnen der Stadt Wasserfontainen hervorbrechen ließen, welche das Erdreich fluteten.
Es war im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle dort unten losgebrochen.



Thanatos blickte auf „Verdammt!“, brüllte er, breitete seine Schwingen aus und mit einem Satz fasste er nach und nach mit seinen Klauen in windeseile alle um sich versammelten Gefährten und riss sie mit sich in die Höhe.

Das Wasser flutete schnell den Boden und spülte sofort alle Kultisten (und deren noch nicht wieder zusammengesetzte Einzelteile) an die Wände, in die Gänge und sonst wo hin, darüber hinaus.

>Das ist noch mal um ein Haar gutgegangen<, dachte er sich, denn alle Gefährten befanden sich wohlbehalten in seinen Fängen und keiner ist „verloren“ gegangen oder drohte abzustürzen. Sie waren zwar etwas aneinander gequetscht, doch wohlbehalten und lebend. Denn unter ihnen wirbelten die Kultisten in den Fluten und drohten zu ertrinken – auch wenn sie es nicht konnten.

Doch der Wasserschwall, der von oben hereinbrach wollte nicht aufhören, als Thanatos mit diesen Lebewesen in seinen Klauen über den immer weiter steigenden Wasserpegel schwebte. Nach oben konnte er sie nicht bringen. Licht und Wind würde sie augenblicklich töten oder erblinden lassen. So hoffte er, dass es bald vollendet sein würde, sonst müsste er sich etwas anderes überlegen.
 
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Für Rhia wurde es nun wirklich ungemütlich auf dem Drachenrücken. Auf der einen Seite war Ilkum damit beschäftig das Siegel vorzubereiten und es wirbelte sehr viel Magie um sie herum, die für ihren geschwächten Körper schon einen Herausforderung darstellte. Sie konnte zwar vieles an Ilkum abgeben, doch auch er gab unbeabsichtig Magie an sie ab. Auf der anderen Seite, stürmte es, Regen und Wind waren zu Verbündeten, aber für ihren sterblichen Körper auch zu Feinden geworden, denn sie unterschieden nicht Freund und Feind.
Ilkum versuchte, sie mit seinen Flügeln einwenig abzuschirmen, trotzdem musste sie einen magischen Schild um sich bilden, um am Leben zu bleiben. Nun war die Magie, sie von Ilkum war eine Hilfe, um sie zu unterstützen, auch wenn sie mit ihren Reserven bald am Ende sein würde.
Sicher half auch die verzauberte Rüstung, doch für solche außergewöhnlichen Situationen war sie kein perfekter Schutz.

Sie sah, neben ihren Bemühungen am Leben zu bleiben, noch zu Levan und Ryu hinab. Es sah unglaublich brutal aus, was dort geschah und ihre natürliche Angst verstärkte sich. Ryu schien diesem Wesen unterlegen zu sein, selbst ein Duzent Drachen mochten ihn in Schach halten, aber nicht mit Leichtigkeit besiegen. Wie gern hätte sie geholfen, aber selbst wenn sie im vollbesitz ihrer Kräfte gewesen wäre, hätte es Ryu mehr abgelenkt und ihn behindert, als geholfen, wenn sie ihm zur Hilfe geeilt wäre.
 
Die schwarze Energie verursachte hässliche Schmerzen, als sie auf die goldenen Schuppen des Drachenkaisers prallte und Ryu war froh, die Schwingen Schützend vor seinen ungepanzerten Bauch gehalten zu haben, auch wenn ihn die dadurch entstandenen Verletzungen seiner Flugfähigkeit beraubten. Ausserdem hatte sich zu seinen Drachenflügeln noch ein Paar weißer Engelsschwingen hinzu gesellt, ein Zeichen dafür, das er seine Kräfte als Avatar in Anspruch nehmen musste. Mühseelig schob er Trümmer zur Seite, die seinen Körper bedeckt hatten und kam auf die Beine. Sein Blick suchte im Himmel nach den sieben und sah mit Freuden, das sie dabei waren das Siegel zu verankern. "Heios!" hallte seine Stimme, mächtig, aber schmerzverzerrt über die in Trümmer gelegte Stadt. "Raus aus dem Siegelkreis, ich kümmer mich um ihn!" Der Erddrache bis sichtbar die Zähne aufeinander, um die Aufforderung seines Kaisers nicht wütend zu verneinen, sondern erhob sich ihn die Luft um den Rückzug anzutreten. Ryu derweil stürmte ein weiteres Mal auf den daedrischen Koloss los.

Ilkums Drachenaugen flimmerten. Aufmerksam prüfte er jeden einzelnen Strang in dem magischen Gewebe, das für das Siegel der Sieben Drachen benötigt wurde. Alles war in Ordnung, nirgends ein Fehler, die Großdrachen hatten ihre Perfektion eindrucksvoll bewiesen. Seine mächtigen Klauen vereinten sich vor der Brust, bevor sie langsam wieder auseinandern fuhren und eine weiß leuchtenden Kugel formten, in deren Innerem eine Rune glühte. Es ihm gleichtuhend schlugen auch die anderen 6 die Hände vor dem Körper zusammen und ließen je einen Anker für das Siegel erscheinen.
"Kenaru hal Caoarl. Waringars!" Der erste der Drachen ließ eine rote Kugel mit einer Feuerrune zu boden rasen, die dort wo sie auftraf eine leuchtend rote Rune in den Bodenprägte, aus der alsdann eine Feuersäule hervor schoss, die knapp vor dem Drachen vorbei in den Himmel rauschte.
"Jewa hal Vinhal. Waringars!" Eine schwach violette Kugel mit einer Windrune vollführte dasselbe Spiel wie die Feuerkugel, aus ihr entsprang ein Wibelsturm, der sich ebenfalls in den Himmel bohrte.
"Sargon hal Villar. Waringars!" eine tiefblaue Kugel Wassermagie suchte sich ihren Weg, um als dritten Siegelanker eines Wassersäule zu erschaffen.
"Veliad hal Hunnarl. Waringars!" Diesmal jagte eine gelbliche Kugel dem Boden zu, als sie auftraf hinterließ sie eine glühende Blitzrune und zwei sich umwindene Blitze fuhren herab, um den Anker mit dem Himmel zu verbinden.
"Hymras har Arha. Waringars!" Diesmal war die Kugel braun und eine exotisch verzierte Säule aus Stein wuchs in den Himmel.
"Keron har Hongadfaes. Waringars!" Die vorletzte Kugel zeigte sich von Schwarzer Farbe, trug die Rune für Dunkelheit und ließ eine Säule eben dieser aufsteigen.
Nun fuhr Ilkums Magie zur Erde. "Ilkum hal Deyfs. Waringars!" Die Wolken über dem platzierten Anker öffneten sich mit einer wirblenden Bewegung und ein intensiver Lichtstrahl suchte seinen Weg auf die Siegelrune. "Leatan Hriyfan Warleajadonj." sprachen die Sieben wie ein einziger. "Craejatan!"

Der Wind flaute ab. Ryus Muskeln kündigten schmerzhaft an, das sie den dämonischen Mächten der vereinten Daedra nichts mehr entgegen zu setzen hatten. "Es ist vorbei." zischte er dem Gegner zwischen zusammen gepressten Zahnreihen hindurch entgegen. Eine magische Schockwelle breitete sich aus, als das Siegel pulsierte. Für die meisten Menschen war sie als wind spürbar, doch magisch begabte fühlte sie wie einen Schlag.
Ein Schlag durch durchs magische Gefüge der ganzen Welt drang. So stark, das selbst Horobirus mindere Diener diesmal wusste, warum er den Kopf zum Horizont wendete. Der dunkle Lord machte ein finsteres Gesicht. Hatte dieser Drache sich wirklich aufgegeben um den Dämon aufzuhalten? Dann würde es schwieriger werden, die Artefakte ohne weitere Aufmerksamkeit zu sammeln. Er brauchte die starken Dämonen die Ryu anzog, um die anderen von sich abzulenken.
Levan schien zu begreifen. Nein. Tzeentch und Slaneesh begriffen, was bevor stand, als Ryu sich plötzlich in zwei Entitäten spaltete. Aus der Brust des Drachen löste sich ein weiß strahlender, hochgerüsteter Kriegsengel, der das Zeichen des Feuers turg und Levans Dunkelheit allein durch seine Anwesenheit zurück zu drängen schien. Ryu hatte seiner Aspektgestalt viel Kraft gegeben, mehr Kraft als der Drachenkörper entbehren konnte, doch es war absolut nötig es jetzt zu tun.
Verzweifelt versuchte Levan sich los zu reißen, doch seine Arme und Tentakle hielt der Drache fest, als wären sie in göttlichen Stahl geschmiedet worden, während der Engel sich Levans Körper näherte und schließlich in ihn ein drang. "WOOOOOOAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARRRRRRRRRRRRRRRRRRRRRHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!" Der Schmerzensschrei zog sich über eine halbe Minute hin. In Levans Augen spiegelte sich für einen Moment sein wahres Ich wieder. Ängstlich, verzweifelt. Doch das Siegel schloss sich unaufhaltsam, immer gleißender wurde das Licht, das die komprimierten Magien aussandten, bis schließlich nichteinmal mehr Drachenaugen etwas im Inneren erkennen konnte.

Dann, plötzlich und ohne Vorwarnung Verschwand das Licht. Die Ankersäulen waren verschwunden, die großen Runenplatten am Boden rauchten nur noch ausgeglüht. Ilkum und die sieben Großdrachen sanken sanft zur Erde und atmeten schwer. Von Ryu und Levan war nichts mehr zu sehen, nicht aus dieser Entfernung.
Rhianon, die sich eben beinahe noch zu schwach gefühlt hatte um sich überhaupt festzuhalten, sprang vom Rücken ihres Schwiegervaters, verwandelte sich noch während der Flugphase in einen Wolf und raste in die Ruinen hinein um ihren Geliebten zu finden.
Sie fand ihn. Ryu lag, in einem erbärmlichen Zustand, Blutüberströhmt und kraftlos, mit flackernden Augen mitten auf dem Marktplatz. Neben ihm ein Amulet. Kreisrund und von exakt 7 Zentimeter Durchmesser, in dessen innerem die verzerrte Visage eines Dämones und die ebenso verzerrte eines Drachen ineinander über gingen. Wortlos fiel sie neben ihm auf die Knie und beugte sich angsterfüllt über ihn.

Durch unedliche Schwäche drang ein Laut zu Ryu. Sein Name. Gerufen von der, die er liebte. Er wollte aufwachen, doch es ging nicht. Es würde eine ganze Weile nicht gehen, bis sich sein Körper erholt hatte. Immerhin schien es wenigstens so, das er es geschafft hatte nicht mit versiegelt zu werden. Er lächelte schwach, dann versank er ihn tiefer Ohnmacht.
 
Rhia saß in den Trümmern und im Dreck, die Beine untergschlagen, den Oberkörper Ryus auf ihren Schoß gezogen und hatte sich über ihn gebeugt. Sie wusste, dass er ohnmächtig war, trotzdem hielt sie ihn fest in den Armen, den Mund neben seinem Ohr und flüsterte ihm leise, liebevoll und bestimmt Worte hinein.
Ihre Kleider sogen sich voll mit seinem Blut, welches sich auf ihrem Gesicht mit den Tränen mischte, die ihr ungehemmt über die Wangen liefen.
Sie löste eine Hand und streichelte sein Gesicht, das ganz blass war. Ihr Instinkt und ihre Ausbildung als Heilerin siegten über den Schock und sie begann seinen Puls zu fühlen und dann die Hand über seine Wunden gleiten zu lassen. Sie hatte nicht mehr viel von ihrer Energie über, aber wenigstens den Blutungen konnte sie einhaltgebieten, bevor Ryu ihr in den Armen verblutete.

Sie spührte Ilkum neben sich treten, er nahm das Amulet hoch und besah es sich eingehend. Dann kniete er sich neben die beiden und nahm seinen Sohn in augenschein.
"Er wird es schon überleben, habt keine Sorge."
"Dafür das er der Drachenkaiser ist, macht Ihr Euch auffällig wenig Sorgen um ihn."
Ilkum sah sie mit den Augen an, die sie von Ryu so gut kannte, "Er hatte Glück nicht versiegelt worden zu sein, aber selbst das Opfer wäre nicht zu gerig, sondern notwendig gewesen. Die Wunden sind schlimm, aber er kann das aushalten, die größte Gefahr liegt hinter uns."
Rhia senkte betreten den Kopf, wusste sie doch um die Sicht von Drachen auf die Dinge, auch wenn sie diese deutlich nicht teilte!
"Hier nehmt das." Er hängte ihr das Amulet um den Hals, "Ihr müsst es gut aufbewahren."
"Das werde ich. Danke."

Sie hörten dann Flügelschläge und Thanatos landete sanft mit seiner Ladung auf dem Marktplatz. Ihr viel plötzlich Asterinian ein und sie rief lautstark nach ihm.
Ihre befehlgewohnte Stimme, aber wohl vorallem der angstvolle Ton brachten die Anomalie schnell zu der Wölfin.
Bevor er irgendeine unwichtige Frage stellen konnte, bat sie ihn:" Bitte heile Ryu, bitte."
Asterinian sah deutlich die Zeichen von Verzweiflung und Angst auf Rhias Gesicht und hielt es für besser zu halten ihrer Bitte nachzukommen. Solche Menschen, so hatte er gelehrnt, konnten unberechenbar sein. Zumal er bei Rhia den ausgeprägten wunsch nach Leben und Hilfe kannte.
So kniete sich ebenfalls neben den Verletzten und begann seine Macht auf ihn wirken zu lassen. Die Wunden schlossen sich, die Schwellungen gingen zurück.
Sie hielt ihn jedoch davon ab, Ryu komplett genesen zu lassen, "den Rest muss er selbst machen."
"Warum?" war die unvermeidliche Frage. "Weil er auch Psychisch angeschlagen ist und geistige Wunden davon getragen hat. Die müssen sich schließen und erst dann darf er seine volle körperliche Kraft zurück erhalten. Außerdem muss er sich selbst beweisen, dass er sich selbst heilen kann. Wir können ihm helfen, aber das wichtige muss er selbst tun."
Sie erhob sich, wobei sie seinen Körper vorsichtig auf den Boden zurück gleiten ließ. "Wir müssen ihn und die anderen Verletzten an einen ruhigen und sicheren Ort bringen. Wir können alle eine Verschnaufspause vertragen." dabei ließ sie einen Blick über die ziehmlich zugerichtete Gruppe der Gefährten gleiten. Der Wille und die Kraft die Dinge in die hand zu nehmen, war in ihr erwacht.
 
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Zarius besah sich die Szene vor ihm an, als er endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Die Stadt hatte unter Levan deutlich gelitten und es würde viel Zeit vergehen ehe sie wieder zu ihrer alten Pracht gelangen würde.

Der Khajiit ging, oder eher humpelte bei seinen Verletzungen, zur Gruppe die um Ryu stand. Sein Schwert, das nunmehr so stumpf war wie ein Hammer benutzte er als Krücke. Der Boden war durchnässt vom Regen, aber auch vom Blut des Kampfes. Zarius trat neben die Gestalt des ehemaligen Drachenkaisers.

"Typisch Ryu. Ich muss sagen, ihr Drachen habt es wiedereinmal geschafft." Ilkum drehte sich um und erblickte das Gesicht seines alten Gefährten.
"Du bist anscheinend auch nicht tot zukriegen, nichtwahr?"
Sowohl der Drache als auch der Khajiit grinsten, doch wurden sie von Rhianon Helferinstinkt unterbrochen.

"Könntet ihr aufhören in Errinerungen zu schwelgen und mir helfen die verletzten an einen passenden ort zu bringen!", fuhr Rhianon die Beiden an.

"Ja,ja, mit ihr hat Ryu schon die Richtige gefunden..."murmelte Zarius und ging um Asterinian zu helfen Ryu in eines der Häuser zu tragen, die noch in gutem Zustand waren. Vorher lies er sich allerdings seine eigene Wunde, die zwar im Moment nich lebensdrohlich, aber doch schmerzhaft war, von dem Jungen heilen.


Nicht weit entfernt von der Gruppe der Gefährten, doch ausserhalb ihres Sichtfeldes, standen zwei Personen. Beiden trugen die selben silbriggrauen Roben und dazu Masken. Die kleinere der Personen, offenbar eine Frau, trug eine Fuchsmaske. Die größere der Personen die Maske einer Eule.

"Meint ihr nicht wir hätten den Drachen helfen sollen, Eule?"

"Du weißt das wir uns nicht in die Belange der anderen Schicksalhüter einmischen Fuchs.", dabei nahm die Stimme des Mannes einen befehlenden Ton an.

"Aber ihr wisst auch, wer sich außer dem Drachen noch in der Gruppe der Gefährten befindet?" Ihre Stimme war am Ende fast zu einem Flüstern zu worden.

"Natürlich. Doch kann er auf sich aufpassen."

Die beiden Gestalten lösten sich in Nebel auf, der vom Wind davongetragen wurde.
 
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Thanatos ließ die Gefährten auf dem Platz hinab. Nur Idril legte er nicht ab, sondern behielt sie in seinen Klauen. Sie war bewusstlos, bereit für den Übergang. Die magische Schockwelle hatte sie wie erwartet mit einem Schlag außer Gefecht gesetzt. Nun würde sie für Thanatos bereit sein. Das wusste er und eine Zufriedenheit erfüllte den Drachen. Der Drache erhob sich gen Himmel und flog in die Richtung, wo der Körper der Elfin begraben war. Sie sollte Gelegenheit bekommen, Abschied zu nehmen. Das war Thanatos ihr schuldig.

Maruk landete mit seinesgleichen außerhalb der Stadtmauer, auf jener Lichtung, wo Idril unter den Bäumen lag. Ihr Körper war nicht mehr zu sehen und vollständig von treibenden Wurzeln und Blättern bedeckt.

„Oh, Maruk, bei allem was mir Heilig ist, was ist hier passiert???“ Yêsahja, war geschockt, als das sah und lief zu ihr. Die geschockte Ayla und Cumal an ihrer Seite völlig ignorierend.

>Thanatos!!<, schoss es Maruk durch den Kopf und wollte sich schon wieder in die Lüfte erheben, um ihn zu suchen, doch das war nicht nötig, der Drache gesellte sich zu ihm und in einer seiner Klauen – Idril. Er legte ihr Abbild sacht zu Boden.

Thanatos trat zu Maruk:
„Sie hat ihren Platz in der Welt nicht gefunden Maruk. Sieh sie dir an... Sie ist zerstört. Überlasse sie mir und sie wird frei. Sieh... sie ist nicht das, was du in ihr siehst!“
„Thanatos, ich gebe dir zu bedenken… sie ist nie ausgebildet worden. Das Leben war ihr Lehrer und ....“
„ ...und dieser Lehrer hat versagt.“, unterbrach ihn Thanatos barsch und setzte nach „Wie kannst du nur die Augen davor verschließen Maruk?“
„DU willst sie... ?“ Maruk war überrascht und sprach die Worte scharf - unbeabsichtigt mit einem leichten Unterton.
„Ja, doch es ist wie ich es sagte... Sie ist zerstört.“
„Du …?“ Maruk schluckte wirklich irritiert.
Thanatos nickte „Ich will sie ... ja! Doch sie ist zerrissen ... Es hat sie zerrissen! Es kam zu schnell, zu plötzlich und zu unvorbereitet für sie.“
Bei dem Satz zuckte Maruk ganz offensichtlich zusammen. „Niemals!“, entfuhr es ihm sehr leise, doch hielt er sofort inne.
„Ach nein?“, nun war es an Thanatos überrascht zu sein.... der seine Worte wohl vernahm.
„Sie hatte damals die Entscheidung gefällt sich ihrem Schicksal zu stellen und ich bin ihr Schicksal, das weißt du Maruk. Doch wählte sie nicht den richtigen Zeitpunkt.
Lass sie so weitermachen und sie wird sich natürlich weiterhin treu und pflichtbewusst in des Kaisers Dienst stellen und der Wölfin - verzeih’ der ‚Kaiserin’ - aus Liebe zur Seite stehen, doch verstehen wird sie nicht. Dieser Stachel wird für immer in ihrem Herzen bleiben und die Wunde wird sie behindern in jeder Schlacht die sie für ihn schlägt, denn diese unverstandene Angst wird mit jeder Schlacht zunehmen und sie eines Tages überwältigen und sie versagen lassen. Dann kann selbst ich ihr nicht mehr helfen.“
„Du weißt nicht was du redest, Thanatos...“, fuhr Maruk ihm sofort ernst ins Wort.
„Maruk, sie hat versagt! Willst du ernsthaft noch einmal Idrils Leben auf’s Spiel setzen?
Maruk... Denkst du allen Ernstes Idril hätte hier eine Zukunft? Wo ist hier ihr Halt Maruk? Ihr Zuhause? Sie kennt ihre Wurzeln nicht! Ihr Herz kennt keine Heimat, wie konntest du behaupten sie würde es schaffen. Sieh! Hier liegt sie...“
„Hüte deine Zunge, Drache!“, sprach Maruk beherrscht, doch schärfer als gewollt. „Sie wird es schaffen, sie ist eine Alcarin!“
„Maruk, sie glaubt nicht mehr an sich... wer soll ihr erklären können, was mit ihr passiert ist? Der Kaiser höchstpersönlich etwa? Du? Ich? Yêsahja? ....oder etwa Ayla? Die Wölfin oder die Gefährten? Sie hat versagt, weil sie Angst hatte, Maruk. Dabei war es diese Angst, die sie und die Kaiserin hätte beschützen können. Doch hat sie ihr nicht vertraut. Stattdessen hatte sie eingeredetes Pflichtbewusstsein im Kopf, welches gar nicht ihrer Art entspricht. Ich werde ihr das geben was sie braucht. Die Freiheit und dafür wird sie mich lieben.“
Schweigen.
Maruk sprach nicht aus was er dachte....doch ein fast vernichtender Blick traf Thanatos und dieser bereute sogleich wieder seine Pläne bezüglich Idril offenbart zu haben.
Auch nach all den Jahren ließ sich Thanatos immer noch so von Maruk aus der Fassung bringen. Das auszusprechen was er dachte hatte ihm mit Maruk mehr als einmal Ärger eingebracht. Andersherum schaffte er selbst es NIE Maruk derart aus der Fassung zu bringen und so zu einem offenen Schlagabtausch zu zwingen. Es war fast zum verzweifeln.
„Maruk, sieh sie dir an…..“, säuselte Thanatos mitleidig nun beschwichtigend...
„Nachdem das Band durch Levan riss, war ihr Geist schon auf dem Weg in den Weiten des Universums zu den Sternen. Ich hätte sie mit offenen Armen dort empfangen...
Doch dann hat ihr eingeredetes Pflichtbewusstsein, sie zurückkehren lassen. Nênêláthá, ihre Mutter, hat ihren Körper zur Verfügung gestellt, damit Idril mich endlich befreien konnte. Doch tat sie es nicht, weil sie mich liebte. Sie tat es, weil sie dem Kaiser etwas schuldig war. Sie war ihm ihr Leben schuldig, also stellte sie sich erneut in seinen Dienst. Ohne auch nur annäherungsweise vorbereitet zu sein, dieses Mal mit noch mehr Mut und Waghalsigkeit, doch mit derselben unverstandenen Angst zu versagen.“, und Thanatos’ Stimme klang nicht erfreut über diese Erkenntnis.
„Es war reiner Zufall, dass Idril dich fand!“, entgegnete Maruk ihm hart und ließ sich von den Provokationen seines Gegenübers nicht weiter aus der Ruhe bringen.
Schweigen.
Thanatos’ Augen funkelten Maruk gekränkt an.
„Sie hatte damals ihre Angst besiegt Maruk …. als sie beim Sturz auf meine Liebe vertraute. Ich bin ihre Liebe Maruk, doch lag sie dann in den Armen des Kaisers, anstatt in den meinen. Es ist nur gerecht, dass ich sie jetzt mitnehme.“, Thanatos war enttäuscht, gar verärgert.
„... es ....war so nicht vorhersehbar,....dass sie das Tor schließen kann“, gestand Maruk vorsichtig.
„Und deswegen bin ich verschüttet worden? Ich bitte dich…“ ein trotziges Lächeln schwang über Thanatos Lippen.
„Maruk, wenn du sie jetzt so weitermachen lässt, wird sie rast und ruhelos sein, nicht tot und nicht lebendig und doch existent mit einer Sehnsucht, die sich unerlässlich in ihr Herz brennen wird und zugleich hoffnungslos ist.
Das kannst du nicht wollen Maruk, das kann selbst der Kaiser nicht wollen.“, er ergriff die Gelegenheit und wollte Maruk weiter aus der Ruhe bringen.
„Wage DU es nicht für den Kaiser zu sprechen!“, tadelte ihn Maruk scharf und durchschauend.
„Ich ...Maruk,
...werde sie jetzt befreien! DU kannst sie dann in deinem Wind spüren und sie in den Sternen entdecken doch ICH werde mir ihrer Liebe sicher sein.“, provozierte Thanatos triumphierend.

Das Gespräch endete vorerst mit einem nachdenklichen Schweigen Maruks.
Der Drache sah - wie Thanatos - zu Ayla und Cumal und dann auf die befreite Stadt Lunargenthum.
Er wollte sich nicht damit abfinden und schüttelte innerlich den Kopf.

„Thanatos, du wirst deine Ergebenheit dem Kaiserhaus unter Beweis stellen, indem du dich nicht weiter einmischt! ... und wenn du es nicht freiwillig tust, werde ich es dir befehlen!“, streng und unerbittlich sah Maruk dem Drachen in die Augen und Thanatos hielt seinem Blick stand. Thanatos warf einen musternden Blick auf Idril, dann sah er wieder Maruk herausfordernd in die Augen und lächelte leicht hinterhältig
„Sie kämpfte an meiner Seite, nicht an deiner...“
Als geschickter Diplomat verstand es Maruk normalerweise immer die Gelegenheiten zu nutzen, um Thanatos an das Kaiserhaus zu binden, doch dieses Mal war es anders.... Thanatos wollte die Elfe und riskierte viel.

„Idril kämpfte, weil es ihre Bestimmung war... und nicht weil sie dich liebt!“, stellte Maruk sehr undiplomatisch klar. Er brauchte Zeit, um alles genauestens zu überdenken.
 
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"Ho ho ho,
ho ho ho,
schreite besinnt,
blick nicht nach hint'.

Mögest nicht missen,
was vor dir liegt,
ergreif' es gerissen,
damit's nicht verfliegt.

Fasse und packe,
haue und hacke,
verteidig' und schütze,
was wichtig dir ist,

denn mit diesen Schritten,
von Tode beträufelt,
sollst fein du dir hüten,
was Freiheit man häuchelt."

Zohani stapfte über den schuttbedeckten Boden und schüttelte dabei rhythmisch zum Sprechen und passend zum Inhalt, wenn auch nicht absichtlich, sondern eher aus Gewohnheit, das Blut von ihrer Klinge.

"Stirb für den Freund,
töte den Feind,
und dieses gut' Ziel
nicht weit dir erscheint."

Den Text - eigentlich was es ein Lied - hatte sie auf der See gelernt, nachdem sie ihre Heimat verlassen hatte. Es hatte lange Zeit als eine Art Kodex bei ihr und ihren Kameraden fungiert. Milianra ging neben ihr her und überprüfte ihre Ausrüstung. Asterinian hatte die Stichwunde erfolgreich kuriert und stand jetzt vorne bei den anderen.
Die Söldnerin selbst war sich noch immer nicht ganz im Klaren darüber, wie es geschehen konnte, dass der Kampf ihr kaum zugesetzt hatte. Sicher, ihre Arme und Beine waren bleischwer, ihr Schwert hatte einige Kerben und Dellen erhalten, und ihre Rüstung war erneut so arg mitgenommen, dass Zohani sich nicht sicher war, ob sie die Fähigkeiten besaß, sie wieder richtig instand setzen zu können, doch von diesen Äußerlichkeiten abgesehen hatte sie kaum Verwundungen davongetragen. Arm und Schulter auf der linken Seite waren noch immer geprellt und halb gelähmt, und auf ihrem Rücken vermutete sie einige unschöne Blessuren, aber davon abgesehen hatte sie nichts einstecken müssen.
"Mensch, bin ich foh, dass das vorbei ist", seufzte sie in Richtung Milianra. "Das müssen wir feiern. Wir habens geschafft! Wieder ein kleiner Sieg." Zohani musste lachen. "Wenn der Sieg über drei böse, dämonische Götter ein kleiner ist, dann hört sich der ganze Rest ja nach einer guten Geschichte an." Es gab eine kurze Pause. "Ich habe das Gefühl, da steckt mehr dahinter, als wir je geahnt hätten." Milianra hörte sich bei diesem Satz sehr verloren an, und die Söldnerin murmelte in ähnlichem Ton: "Das hab' ich schon lange."

Die beiden hatten den Rest der Gefärten mitsamt Zarius erreicht und blieben stehen, um sich Rhianons Vorschläge zum weiteren Vorgehen bezüglich der Unterstützung der Stadt anzuhören.

Zohanis Gedanken schweiften ein wenig ab, sie fühlte sich trotz ihres Glücks im Kampf wie gerädert. Sie dachte daran, wie sie vor gerade einmal zwei oder drei Tagen Milianra kennengelernt hatte, eine Hochelfe, die ihnen den Weg durch die Berge weisen würde, und wie sie inzwischen für diese Frau fühlte wie für eine Schwester. Immer öfters habe ich das Gefühl, dass selbst der kürzeste Moment mein ganzes Leben verändern kann.
Auch wenn sie es ihr bisher nicht offen gesagt hatte, so war sie sich doch im Klaren darüber, dass Milianras Gesellschaft ihr sehr wichtig geworden war. In ihren Ohren klang es übernatürlich und naiv, aber sie meinte ein beinahe greifbares Band zu spüren, dass sich zwischen die beiden legte wie eiserne Ketten. Ob die Elfe die Gruppe nach ihrer Reise durch die Berge wieder verlassen würde? Zohani hoffte inständig, dass es nicht dazu käme. Wenn doch, würde sich erneut vieles ändern.
Ihr fiel von einem auf den anderen Moment wieder der geisterhafte Assassine ein, der sich Shuhoku genannt hatte. Wohin war er verschwunden? Mit dem Kerl hatte sie immer noch ein paar ernste Worte zu reden, nicht zuletzt, weil ihr die ganze Sache mit der schwarzen Träne auf der Wange und allem, was damit verbunden war, ganz und gar nicht geheuer war.

Sie wurde jäh aus diesen Gedanken gerissen, als Rhianon energisch in die Hände klatschte und einzelne Gefährten dazu antrieb, sich auf die Suche nach eventuell verschütteten Stadtbewohnern zu machen und ebenso dazu aufforderte, nach Idril, Ayla und Cumal zu suchen, welche noch nicht wieder zur Gruppe gestoßen waren.
 
Desann und Haldamir standen etwas abseits der Gruppe. Da sie nicht allzu lange an dem Kampf beteiligt waren, ging es ihnen noch verhältnismäßig gut.
“Sieht ziemlich ramponiert aus. Wird wohl etwas dauern, dass alles wieder aufzubauen”
Haldamir wischte das letzte Blut von den Klingen seiner Schwerter: “Aber das geht uns nichts mehr an, wir haben Wicket gefunden, also kannst du ihn zurückbringen.”
“Wo ist er eigentlich? Vorhin war er doch noch da.”
“Da vorne kommt er doch.”
Wicket kam auf die beiden zu gelaufen, sichtlich erfreut zwei alte bekannt wieder zutreffen. Als er die beiden erreichte sprang er Desann förmlich in die Arme: “Schön dich wieder zu sehen Desann. Oh, Haldamir, du auch hier, ich dachte du erledigst einen Auftrag in den östlichen Ländern?”
“Ach die paar Dämonen, für die habe ich nicht einmal 4 Tage benötigt. Schwache Dämonen, sie hatten nicht das Recht zu existieren.”
“Das ist wieder typisch für dich, nur weil etwas schwach ist, heißt es noch nicht, das es kein Recht auf eine Existenz hat.”
“Ich denke wir führen dieses Gespräch ein andermal weiter. Wir müssen dir was wichtiges sagen, es geht um unsere Anwesenheit.”
Wicket´s lachen verstummte sofort, als er bemerkte wie die anderen beiden demütig durch die Gegend: “Was ist los? Gibt es zu Probleme in Endor?
“Vor 4 Wochen sind kam eine Streitmacht bestehend aus Orks in unser Dorf, aus irgendwelchen Gründen haben wir nicht gemerkt, wie sie sich näherten. Es dauerte nicht lange, da wir einfach nicht vorbereitet waren. Sie töteten einen nach den anderen. Sie nahmen keine Rücksicht sie schlachteten alle ab, Frauen, Kinder und Alte. Wir hatten Glück, das viel in den Wäldern waren so blieben sie verschont. Die Hälfte des Stammes ist ausgelöscht, darunter auch der ältesten Rat und der Stammesführer und genau deshalb sind wir hier, du musst dein Erbe als Stammesführer antreten. Unser Stamm benötigt auf jedenfalls eine Führung und du bist der einzige, der Stammesführer werden kann.”
Wicket war geschockt, warum ausgerechnet sein Stamm? Sie hatten nie Probleme mit den Ork, sie hatten nicht einmal mit ihnen Kontakt, im Gegensatz zu einigen anderen Stämmen. Die anderen Stämme? Erlitten sie das gleiche Schicksal? Und wo waren sie jetzt? Sind seine Leute zu anderen Stämmen oder sind sie nach Taklor, in die letzte zuflucht? “Wir müssen sofort los, wir dürfen keine zeit mehr vergehen lassen. Wenn sie unseren Stamm angriffen um alle auszulöschen, dann werden sie bald merken, dass es Überlebende gibt und sie werden versuchen die letzten zujagen. Deswegen müssen wir schnell alle Stämme nach Taklor führen um eine Verteidigung aufzubauen”
“Ich wünsche euch viel Glück, Desann, deine Ausbildung ist abgeschlossen, du bist ein starker Krieger, schütze Wicket und deinen Stamm.”
“Wirst du uns nicht begleiten?”
“Nein du weißt ganz genau, das ich Taklor nicht betreten kann und für euch gibt es keinen sicheren Ort.”
 
Maruk überdachte sehr sorgfältig alle Optionen und entschied. Es fiel ihm sehr schwer, doch Idril war es ihm wert.

Thanatos traute seinen Augen kaum, als er vernahm, was mit Maruk geschah. Seine Drachenkonturen verblassten und ließen einen knieenden Mondelfen zum Vorschein kommen, der sich nun langsam erhob und ihn dabei mit grauweißen Augen fixierte.
Seine silbrige Haut glänzte im Schein des dämmrigen Lichts und seine bläulich grauen langen Haare wurden sofort vom säuselnden Lüftchen umspielt und ließen es kurz aufwehen... er trug eine Robe und Thanatos erkannte deutlich die schimmernden Farbfacetten die er auch als Drache trug. Grün in allen Variationen.

Ohne auch nur ein weiteres Wort, hob Maruk Idrils Abbild in seine Arme und drückte sie dabei leicht an sich.

„Geh!“ befahl er Thanatos.

Dieser taumelte fast augenblicklich drei Schritte zurück... unfähig überhaupt ein Wort über seine Lippen zu bringen. In all den Jahrhunderten hatte er Maruk noch nie in dieser Gestalt gesehen. Völlig irritiert und sprachlos weicht Thanatos und dreht sich wirbelnd herum, um den Augenblick schnellstmöglich zu entfliehen.

Der Wind seiner Flügel, ließ die Haare der beiden wild aufwirbeln und als Thanatos als kleiner Punkt am Himmel verschwunden war, eilte er mit Idril in seinen Armen zu Yêsahja, der ihren Körper von den Wurzeln und Blätter die ihn umgaben befreit hatte.

Der Seher blickte auf, auch er hatte Maruk noch nie... doch das war jetzt vollkommen unwichtig. Sacht legte Maruk Körper neben Körper und erhob sich wieder.
„Eile ist geboten...Du weißt was zu tun ist, Seher!“ und trat wieder von dem Platz zurück um sich abermals zu wandeln. Das ganze ging so schnell, das auch Yêsahja, dem Verlauf kaum folgen konnte.
„Ich brauche deine Hilfe hier...“
Der Drache wand sich um „... ich lege Idril in deine Hände, du weißt was zu tun ist. Meine Pflicht ruft nach mir... ich muss folgen“ und wollte schon wieder in die Lüfte aufsteigen...
„Maruk...“ , der Drache blieb ohne sich umzusehen stehen

„Liebe hat zwar noch niemanden davon abgehalten, seiner Bestimmung zu folgen, doch manchmal folgt auch die Bestimmung der Liebe ...“

Ohne ein weiteres Wort, erhob sich Maruk wieder in die Lüfte, auf dem Weg zur zerstörten Stadt.

Der Seher sah ihm einen Augenblick nach, dann besann er sich wieder. Sie hatten wirklich nicht mehr viel Zeit, denn wenn ein Sonnenstrahl dieses Land berührt, ist Idril verloren.

„Ayla, ich bitte dich zu mir....“, und Ayla tat, wie ihr geheißen.
 
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Begleitet von Schattenrose, der die zahllosen Leichen der Kultisten, die zerschmettert und blutig auf dem Boden des Altarraums in der Tiefe lagen, mit sichtlichem Wohlgefallen musterte, wanderte Asterinian durch die kümmerlichen Lunargentums. Ohne jede Bedenken ließ er seine Magie jedem zuteilwerden, der sie zu benötigen schien und so mancher Toter kehrte wieder zurück. Ihm fiel auf, dass es ihm Freude bereitete, so zu helfen. Jedes glasige Augenpaar, in das das Licht des Lebens zurückkehrte, erfüllte ihn mit einem wunderbaren Gefühl und aus irgendeinem Grund zuckten dabei seine Mundwinkel. Vermutlich wollten sie einen typisch sterblichen Gesichtsausdruck imitieren, dieses sogenannte 'Lächeln'. Das gab ihm eine Vorstellung davon, wie sehr er sich tatsächlich freute, denn das letzte Mal hatte er gelächelt, als die Stimmen zu ihm gesprochen hatten. Aber konnte er ihnen jetzt noch trauen...?
Er warf die Frage beiseite und widmete sich wieder seiner Heilmagie. Nur ein abgetrenntes Bein diesmal. Schattenrose war sichtlich fasziniert von seinen Kräften. Und er schien auf irgendetwas zu warten, das wurde Asterinian überraschend klar. Also konnte man auch aus den Augen einer anderen Person herauslesen. All diese Nuancen, die er lernen musste, wenn er die Ausdrucksweise der Sterblichen meistern wollte! Vielleicht sollte er auch eine Liste führen, in der er festhielt, welche Gefühle er bereits zu verspüren fähig war. Das würde das Erlernen von Gestik und Mimik vereinfachen, wenn er entsprechend fühlen konnte.
Er trat wortlos von einer letzten Leiche zurück. Sie hatte zu lange dagelegen. Er war zu spät. Stumm musterte er den kalten Körper. Eine Hand legte sich auf seine Schulter. "Fühlst du etwas?", fragte Schattenrose. "Nein." "Ausgezeichnet!" Der Attentäter schenkte ihm ein warmes Lächeln, auch wenn Asterinian sich nicht viel aus warmen Rumgelächle machte.

Schließlich kehrte er zu Rhianon zurück, die an Ryus Seite kniete, um ihr zu berichten. "Ich habe gemäß meiner Kräfte Hilfe geleistet." Sie nickte und musterte die Verwüstung um sie herum. Einige Überlebende schichten gerade all jene zu einem Haufen, zu deren Rettung Asterinian nicht rechtzeitig dagewesen war. Es waren viele. Die, denen das Leben zurückgegeben worden war, waren erst am Ende der Ereignisse gestorben. Asterinian konnte es nicht wissen, aber sie war von tiefer Trauer erfüllt. Immerhin merkte er, dass sie ein schlechtes Gefühl empfand. "Du fühlst etwas, das nicht gut ist, Rhianon. Warum?" "Sieh dich doch um", antwortete sie mit melancholischer Stimme. "Es sind eine Menge Leute gestorben. Mussten sie das?" Asterinian überlegt kurz und lässt seinen Blick in gleicher Weise wie Rhianon über den Leichenhaufen schweifen. "Nein. Niemand hat einen Gewinn aus ihrem Tod gezogen, also nehme ich an, dass sie umsonst gestorben sind."
Und dann fragte Rhianon die entscheidende Frage: "Warum? Warum sind sie dann trotzdem gestorben?" Schattenrose versuchte noch, Asterinian die Hand auf den Mund zu legen, aber es war zu spät. Die junge Anomalie sprach die Worte aus.

"Sie haben wegen euch den Tod gefunden. Es ist eine unvermeidliche Konsequenz, die aus eurer Existenz heraus für Sterbliche in eurer Umgebung entsteht."
 
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Mit einem starren Blick beantwortete die Wölfin Asterinians als sie seine Worte vernahm, dann senkte sie den Blick, "ich weiß. Nicht unbedint aus meiner aber..." sie sah mit liebevollem Blick zu Ryu hinab, "sicherlich aus seiner und es wird nicht besser werden." Ihre Augen füllten sich mit Tränen, aber sie blinzelte sie weg.
Schattenrose schien erstaunt über ihre Worte, das sie soviel ahnte oder wusste, hatte er nicht vermutet. Jedenfalls hatte er mit einer anderen Reaktion gerechnet.
Sie sah nun zu der Anomalie wieder auf und überdeckte ihr Unbehagen mit einem Lächeln, "Bitte hilf mir noch einmal, wir müssen ihn weg tragen. Ein Bett, ein Bad und saubere Lacken sind sehr wichtig für seine Genesung."
Statt dessen kam jedoch Zarius, der neben ihnen gestanden hatte und hob seinen alten Freund behutsam auf. "Ich mache das schon, der Junge kann so einen Riesen wohl schlecht heben, mit seinen paar Kilo." Er zwinkerte Asterian verschwörerisch zu. Was dieser interessiert wahrnahm.

Rhia wahr etwas unruhig, da Idril noch nicht aufgetaucht war, aber sie hielt es für besser erst nach Cumal und Ayla zu sehen. Auch wenn bei den beiden nicht schlimmes vorgefallen sein konnte, da Cumal sie sonst gerufen hätte, wollte sie der Kleinen doch die Warterei nicht zulang werden lassen. Zumal schreckliches sich abgespielt hatte! Das Ayla nicht mehr da war wo sie sein sollte, konnte Rhia nicht wissen.

So gingen sie zu ihrem Gasthaus, welches aus unerklärlichen Gründen so gut wie unbeschadet überstanden hatte. Ein paar Steine waren auf das Dach geknallt und hatten Locher hinein gerissen, aber nicht schwereres war passiert.
Was jedoch noch nicht so stark ersichtlich war, da zwar der Mond hell schien, aber sonst noch Nacht herrschte. Niemand hatte wirklich mitbekommen, das der Tag und fast die gesammte Nacht vergangen waren. Die Dämmerung würde nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Als Rhia in den Schankraum kam und Ayla dort nicht vorfand, überkam sie reine Panik, doch Zarius konnte, nachdem er sich nach dem Grund ihres plötzlichen Gefühlsumschwungs erkundigt hatte, sie beruhigen und ihr sagen, dass sie Ayla mit Cumal auf der Lichtung zurück gelassen hatten.
Das stoppte zwar die Panik, aber Rhia nahm sich vor, sofort nach den beiden zusehen, wenn sie sich um ihren Gefährten gekümmert hatte.

Sie lies ihn von Zarius in die Kammer schaffen, in der sie die letzte Nacht verbracht hatten und sie sorgte für warmes Wasser. Dann half ihr Freund ihr Ryu auszuziehen und ihn von seinem Blut und dem Dreck zu befreien, bevor sie ihn sorgfälltig, die noch leicht verletzten Stellen bandagierte und ihn in die Lacken steckte.
Hier würde er sich ausruhen und schlafen, während Rhia sich nun vornahm auf die Suche nach Ayla und Cumal und vorallem nach Idril zu gehen.
 
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Bevor Yêsahja Idrils Seele wieder an ihren Körper übergeben konnte, musste er ihn erst wieder aufnahmefähig machen. Er war in einem fürchterlichen Zustand, doch er gab sein Bestes. Ayla reinigte ihn so gut es ging, während der Seher warme Magie durch ihn fließen ließ. Zu lange schon war er unbeherbergt gewesen. Kalt und verlassen. Idril würde beim Erwachen große Schmerzen haben, das stand fest, darum wollte er es ihr so angenehm wie möglich gestalten und tat sein Möglichstes.

Das Ritual ist von Yêsahja schon lange nicht mehr vollzogen worden und er brauchte doch einige Zeit, um alles zu seiner Zufriedenheit zu fügen. Nachdem der Körper wieder hergerichtet war, erklärte er Ayla was er beabsichtigte.

Er würde Ayla in einen tranceartigen Zustand versetzten, damit ihr nichts passieren konnte, und ihre eigene Seele unversehrt bliebe. Idril würde dann aus dem Körper Nênêláthás - ihrer Mutter – weichen. Da es schon fast dämmerte und die Zeit schon sehr weit voran geschritten war, brauchte der Seher die Kleine als Übermittler, zwischen beiden Körpern, denn wenn Idrils Seele frei im Gefüge von Raum und Zeit wäre, hätte Thanatos sehr leichtes Spiel und das durfte er nicht eingehen.

Der Seher erklärte Ayla noch, er müsse zügig arbeiten und sie war bereit alles zu tun, um Idril zu retten... auch erklärte er ihr, dass es gefährlich sei, doch sie sagte nur, dass sie ihm vertraue. Als Ayla ihm dann noch versicherte, dass sie Idril über alles Liebe, war Yêsahja, sehr beruhigt, denn das wäre die Macht, die Idril leiten würde auf ihrem Rückweg.

Dann begann er und nach einer Weile senkte sich ein bedrückendes Schweigen um alle Versammelten.



Maruk stoppte auf seinem Rückweg. Konnte er Thanatos wirklich trauen? Vermutlich nicht und so kehrte er wieder um. Er wollte wachen, zu brisant war die Lage, als dass er es dem Zufall überlassen konnte, denn wenn jemand das Ritual stören würde, wäre alles vergebens und wenn es so wäre, würde er sich das niemals vergeben können. In einiger Entfernung landete er und war beruhigt. Das Ritual hatte begonnen, von Thanatos fehlte jegliches Energiemuster und der Wolf hielt sich fern, das war gut. Während er beobachtete und die Umgebung im Blick hielt, dachte er sehr lange über das Geschehene nach. Er schloss die Augen und fühlte den Augenblick, in dem Idril in seinen Armen lag. Er war sich über diesen winzigen Augenblick vollkommen bewusst und sich darüber im Klaren, dass er sich nie wiederholen durfte. Zu viel stand auf dem Spiel.

Er öffnete die Augen wieder, als er qualvolles und schmerzverzerrtes Stöhnen hörte und vernahm mit Zufriedenheit, dass Idril gerade in den Armen ihres Vaters dabei war zurückzukehren. Ayla weinte vor Freude. Maruk wusste, dass Idril es noch nicht ganz überstanden hatte, doch war sie schon mal in ihrem Körper zurückgekehrt, Thanatos würde ihr so schnell nun nicht mehr habhaft werden können. Alles weitere würde sich finden. Da war er sich sicher.

Yêsahja, sah mit Tränen in den Augen gerade noch, das Maruk sich disziplinierte und wieder in Richtung Lunargenthum flog. Sie würden sich bezüglich ihrer Pflichtverletzung zu verantworten haben, das war beiden durchaus bewusst.
„Ich stehe tief in deiner Schuld mein Freund...“, sagte er, als er ihm nachsah. Von unendlichem Dank erfüllt, seine Tochter wieder in den Armen halten zu dürfen.
 
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Asterinian fragte sich, was diese Bewegung, die Zarius mit seinen Augen gemacht hatte, wohl bedeutete. Neugierig sah er ihm und Rhianon nach, wie sie Ryu fortbrachten. Schattenrose, der sein Erstaunen überwunden hatte, merkte an: "Sie ist noch törichter, als ich angenommen hatte. Du siehst es, nicht wahr? Wie das Schicksal sich um sie herum formt und kleinere Fäden, die es gewoben hat, einfach zerschneidet, um sie mit ihrer Energie vor dem zu schützen, was noch kommen mag." "Ja", ist alles, was der Attentäter als Antwort bekommt. Es war ein Glücksfall, dass Asterinian keine Berührungsängste kannte. Fast keine, denn so konnte Schattenrose dem Jungen eine Hand auf die Schulter legen...

Sich zu ihm runterbeugen...

Und ihm Worte ins Ohr flüstern. Worte, die über eine große Gefahr berichteten und Dinge, die getan werden mussten...

"Ich besitze nicht die Macht, um zu tun, was du mir sagst, auch wenn ich es einsehe." "Du wirst sie noch erlangen", versicherte Schattenrose der Anomalie. 'So leicht zu manipulieren! Ich hoffe nur, dass Ryu bald aufwacht, schließlich habe ich da noch diverse Geschenke und ein Duell, dass es zu bestreiten gibt.' Er seufzte. Wesen wie Ryu und Kurai waren weit jenseits der Kräfte, die er aufbieten konnte. Kein Zweifel, eine Todesglyphe würde Ryu, egal, welche Form er annahm, schwer verletzen, aber auch nur das. Ihren eigentlichen Zweck würde sie verfehlen und außerdem, es ging ihm ja gar nicht darum, den Kaiser zu töten. 'Drachen. Ich liebe ihren Hang zur Übertreibung!' Und wenn er hier fertig war, gab es immer noch viel zu tun. Wenn Kurai bemerkte, dass er in diesem Universum war...
Ach, der dunkle Lord würde ihn in jedem Universum finden! Schattenrose hätte natürlich seinen Brüdern in eine andere Existenz folgen können. Kurai war zu mächtig, um die Barriere zu überschreiten und hätte ihm niemals folgen können. Aber die Möglichkeiten! Er würde sich die Gelegenheit, sein größtes Werk zu vollenden, nicht entgehen lassen, egal, wie sehr ihn das in Gefahr brachte. 'Das Interessante an dieser ganzen Situation ist, dass sie nicht aus meinen Taten entstanden ist. Ich genieße einfach nur die Vorteile, die sie mir bringt.'

Zurück zu Asterinian. Er war sich nicht sicher, ob der Junge es schaffen würde, zu tun, was getan werden musste, aber es dürfte den Ereignissen eine interessante Wendung geben. Immerhin, er selbst glaubte an das, was er Asterinian erzählt hatte. Es war mehr, als nur ein paar schöne Sätze des Kunstwerkes, das er zu schreiben suchte. "Die Gewöhnlicheren dieser Gefährten können einem fast Leid tun. Verstehen sie überhaupt, was um sie herum geschieht?", flüsterte er vor sich hin.

Asterinian besah sich Lunargentums Überreste. Den Leichenhaufen hatte man inzwischen angezündet. Für ihn gab es hier nichts mehr zu tun, aber die zerstörten Gebäude hielten seinen Blick gefangen. "Sinnlos ist es in der Tat." Mit diesen Worten zog er davon und suchte etwas, von dem er lernen konnte.
 
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Gerade als es an der Oberfläche spannend brach der Boden unter Xarxes Fußen wodurch er wieder in die Kanalisation stürzte und dort von dem Wasser mitgerissen wurde. Das dreckige Wasser hat seine Lungen gefüllt wodurch er bewusstlos wurde...

„Was ist das für ein Wesen?“, Xarxes Sinne kehrten langsam zurück, „Es sieht zwar aus wie ein Mensch, aber seine Zähne und Augen...“, „Und erst seine Krallen!“, „Denkst du nicht es ist besser wenn wir ihn einfach wieder ins Wasser schmeißen?“, das Gespräch wurde von einem Schrei unterbrochen. Xarxes Klinge bohrte sich quer durch den weichen Körper. Der Andere versuchte überstürzt zu flüchten und knallte gegen die Wand hinter ihm. Hustend versuchte er sich in dem Raum zu orientieren, seine Sicht war einfach zu verschwommen und klarte sich nur langsam. Erst jetzt bemerkte Xarxes das sich sein Adler nicht mehr bei ihm befand, dennoch konnte er den Raum sehen in dem er war. Verwirrt blickt er sich um. In einer Glasscherbe konnte er sein Spiegelbild erkennen. Er hatte wieder Augen... auch wenn diese unnatürlich trüb waren und statt seinen normalen Zähnen hatte er nun eine Doppelreihe Reißzähne. Xarxes riss ein Stück aus dem Leinenhemd seines letzten Opfers heraus, damit konnte er wenigstens die Zähne bedecken. Irgendwie hat sich sein Körper mit dem des Dämonen vermischt und so sehr er sich anstrengt kam er mit seiner Verwandlung nicht vor und zurück. Mit seinem Dolch schnitt er die Klauen so zurecht das sie wieder wie normale Fingernägel wirkten.
Es dauerte lange bis er einen Weg durch die verwinkelten Gänge nach oben fand. Erschwerend kam dazu das viele durch die jüngsten Ereignisse überschwemmt oder eingestürzt waren. Oben angekommen musste er zu seinem bedauern feststellen das alles vorbei war. Der Weg an den Platz gestaltete sich um einiges leichter da dieser, durch die Leichen die verbrannt wurden, hell beleuchtet war. „Ach, wie sehr lockt mich dieser Duft von verbrannten Menschen!“
 
Idril hatte Schmerzen, einfach nur Schmerzen. Sie konnte kaum Atmen, ihre geschlossenen Augen taten ihr so weh, als würde sie diese zum ersten mal spüren. Sie öffnete sie erst gar nicht. Ihre Glieder waren steif, einfach nur steif und sie fühlte jeden einzelnen von Schmerz durchzogenen Muskel. Ihr Mund war mit Blutgeschmack durchzogen und trocken, ihre Lippen aufgesprungen. Sie wollte und konnte sich nicht bewegen und dennoch spürte sie ein Streicheln um ihren Kopf und Worte voller Liebe drangen an ihr Ohr, wie aus weiter Ferne gehaucht. Ein Windzug, der sachte wieder verflog und nicht anhaftete.
>Lass mich einfach nur träumen…<, dachte sie, denn denken war das einzige, was sie nicht schmerzte. Selbst die Berührung der Haare war schmerzvoll >…es war so ein wunderbarer Traum…lass mich weiter träumen…<
Doch sie wurde nicht gelassen. Ihr Vater strich ihr sacht über das Haar und fuhr dann mit den Händen an ihrem Körper entlang, was sie qualvoll und mühselig aufstöhnen ließ. Leise flüsterte er ihr liebevolle Worte ins Ohr, Worte der Erinnerung, Worte ihrer Kindheit, Worte über Drachen und Worte ihrer Mutter.
Sie wollte nicht zurück und krächzte sehr leise und abgehackt „…lass…. mich…. bitte…“
Ayla wollte etwas sagen, doch Yêsahja hob die Hand. Idril war noch nicht soweit, sie brauchte noch Zeit.
Wieder flüsterte er ihr liebevolle Worte ins Ohr, wieder strich er ihr über die Glieder, doch dieses Mal mit Druck, damit sie spürte, Schmerzen spürte und sich ihrer bewusst wurde. Idril konnte nicht schreien, doch sie krächzte, wieder qualvoll, wieder … elendig. Yêsahja schickte Ayla los um Wasser zu sammeln. Es würde gebraucht werden und ließ Idril ein wenig wärmende Energie zukommen.

Idril spürte die Wärme, sie tat ihr gut und schmerzte nicht. Ihre Augen flackerten, sie kämpfte mit ihren Träumen, wollte die Augen öffnen doch es ging noch nicht. Sie hörte die Worte ihres Vaters, lauschte ihnen, unfähig darauf zu antworten. Auch sie taten ihr gut und die Wärme war so angenehm. Mittlerweile durchflutete sie ihren ganzen Körper und der Schmerz ließ ein wenig nach. Sie bot all ihre Kraft auf und versuchte den Zeigefinger ihrer rechten Hand zu bewegen, es gelang ihr. Fast unmerklich bewegte sich der Zeigefinger, doch für Yêsahja war es ein Erfolg als er das sah.

„Tapferes Mädchen.“, flüsterte er ihr zu. Er wusste sie würde es schaffen. Sie hatten jetzt alle Zeit der Welt. Idril würde zurückkommen, da war er sich sicher und hörte nicht auf sie zu versorgen. Er wusste, kein Ritual der Welt konnte ihr helfen, keine Magie würde nutzen. Und er hörte nicht auf, in ihren Erinnerungen zu ihr zu sprechen. Erinnerungen, die so tief begraben waren, dass er sie erst selbst wiederfinden musste.
 
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