RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

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„Woher?...“ wollte Galdor Schattenrose fragen doch dieser beantwortete die Frage schon im Voraus:“ Ich kenne eure Gefährten auch wenn sich eure Gruppe stark verändert hat. Manchmal muss man etwas tiefer graben um Ergebnisse zu erzielen…Heute ist so ein Tag.“
Skeptisch schauten Dragonius und Galdor Schattenrose an, während Asterinian förmlich mit seinen Augen an ihm klebte.
„Lasst uns in die Kanalisation gehen Ja?“ sagte Asterinian schliesslich sichtlich gespannt, ob der Erfahrungen, die er dort machen kann(bzw. die Erfahrungen die ihm der Kult geben kann…)
„Nungut“ antworteten Dragonius und Galdor fast synchron“ Wirst du mit uns kommen Schattenrose?“
„Erstmal Ja“ er sah Asterinian an „ Hier scheint es interessant zu werden.“
Und so stieg die Gruppe unter Führun von Schattenrose in die Kanalisation hinab…“


Wicket und Zarius warteten bereits in den Hallen des Stadtrates auf Ryu.
Nur wenige Sekunden nach Ryu tauchte Levan auf , dieses mal in einer Robe die seine Position deutlich zeigte.“ Habt ihr es schon gehört? Der Kommandant der Stadtwache wurde ermordet. Aber es gibt zumindest eine gute Nachricht. Der Kult wird unvorsichtig und hinterlässt Spuren…Leider gibt es auch eine schlechte Nachricht:Der Kult scheint ganz Lunargentum infiziert zu haben. Meine Spione haben endteckt, dass Halad Fansum, Erzmagister der Magiergilde, eine hohe Position in dem Kult einnimmt. Die Stadtwache ist nicht stark genug ihn zu schlagen,außerdem wissen wir nicht ob sie auch schon unterwandert wurde…Kann ich auf eure Hilfe hoffen?“
Die Gefährten hatten zugesagt zu helfen also nickten sie nur noch.“ Momentan befindet er sich in dem Wald der an die Stadt angrenzt. Es wäre also eine gute Gelegenheit ihn zur Strecke zur bringen.“
 
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Rhia legte den Kopf in den Nacken. "Hmmmm...",machte sie wärend sie überlegte. Schließlich zuckte sie mit den Achseln, es musste wohl sein. Sie war eine Gestaltenwandlerin und besaß relativ viele Gestalten für ein Mitglied ihres Clans, aber die meisten benutze sie kaum oder überhaupt nicht. So musste sie sich mehr konzentrieren als sie ihr Äußeres zu einem kleinen Vogel werden ließ. Der Schlüssel wurde ein Teil ihres Körpers.
Sie flatterte an die Decke und schlüpfte vorsichtig durch ein Loch. Sie setzte sich nicht auf das Gitter sondern auf den Steinboden des Ganges um wieder menschlich zu werden. Den Schlüssel wieder in der Hand machte sie sich daran, das Schloss zu öffnen. Der Kleine Schlüssel passte tatsächlich und sie konnte das Gitter heben. Dabei quitschten die Scharniere nicht einmal.
Xarxes warf ihr nun das Seil zu, da Idril sich immer noch den Arm hielt. Rhia knotete es an dem Gitter fest, dass nach oben aufgegangen war und stellte sich darauf um zu verhindern, dass es wieder zuschlug, wenn Idril hoch kletterte. Diese hielt sich tapfer. Der kleine Adler kam ebenfalls herauf geflogen und Xarxes band die Fakeln der gestalt an das Seil, dass sie werder ausging, noch das Seil in brant steckte, wärend her hoch kletterte und dann die Fackel durch hochziehen des Seils mitgenommen werden konnte.

Der Gang war komplett aus Stein gemauert und nicht sonderlich hoch. Sie bewegten sich auf alles vieren vorwärts. Idril entschied von den Gittern weg zu gehen, weiter in die Tiefen der Kanalisation hinein.
Schließlich kamen sie zu einer Treppe, die weiter hinaufführte. Endlich war es möglich wieder aufrecht zu gehen und Rhia tauschte ihre vorher praktischere wölfische Gestalt gegen die eines Menschen.
Die Treppe war eine Wendeltreppe und führte sehr lange sehr steil hinauf. Sie kamen an Türen vorbei die verschlossen waren, aber das zweitklassige Holz verriet, das hier nichts interessantes warten würde. Nach der zweiten Tür schmückten Symbole den Treppenaufgang und Rhia spührte ein knistern im Nacken. Hier spann jemand Magie und zwar mächtige...

Die Treppe endete schließlich an der dritten Tür. Diese war aus weit besserem Holz gefertigt und war ebenfalls geschmückt. Sie streckte die Hand nach dem Türriegel aus, doch kurz davor hielt sie inne und nahm die Hand wieder zurück. "Was ist los?" fragte Idril und sah Rhia irritiert an. "Wenn ich diese Tür einfach so anfasse, könnt ihr meine Asche vom Fussboden auffegen." erwiederte diese trocken. "Magie?" "Ja, starke, stärker als meine jedenfalls. Aber nicht stärker als Ryus, vielleicht ebenbürtig." "Er scheint es dir wirklich angetan zu haben..." grinste Idril, um ihre Unsicherheit zu überspielen, da der Name ihr wie einen Schlag versetzt hatte.
 
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"Wenn ich diese Tür einfach so anfasse, könnt ihr meine Asche vom Fußboden auffegen." erwiderte diese trocken. "Magie?" "Ja, starke, stärker als meine jedenfalls. Aber nicht stärker als Ryu’s, vielleicht ebenbürtig." "Er scheint es dir wirklich angetan zu haben..." grinste Idril, ihre Unsicherheit überspielend, als sie zusammenzuckte, denn bei seinem Namen musste sie an den Sänger denken. Sie sammelte sich jedoch sogleich wieder und sah sich im Gang an der Wand entlangtastend ein wenig um. Xarxes ging derweil eine Windung der Wendeltreppe tiefer und schaute sich dort unten die Tür mal etwas genauer an.

Idril ging ebenfalls hinunter. Sie blieb vor Xarxes stehen. „Wir kommen oben nicht weiter, hast du etwas entdeckt?“

Langsam quietschte die Tür, als Xarxes sie aufdrückte. Er hatte in der ganzen Zeit nicht ein Wort gesagt und das gefiel Idril sehr. Denn auch sie schwieg im Moment am liebsten. Idril schaute durch den Eingang in den Raum. Er war mit vollgestellten Regalen durchsetzt und fingerdicker Staub lag auf ihnen. Nur durch ein spinnenwebenbesetztes Dachfenster seitlich von ihnen drang schräg das Tageslicht hinein und tauchte den gesamten Raum in ein schummriges Licht- und Schattenspiel; durchzogen von glitzernden Staubkörnchen.

Rhia gesellte sich nach einigen Überlegungsversuchen vor der fallenbesetzten Tür auch wieder zu ihnen. Langsam machte Idril einen Schritt in den Raum, dann noch einen. Vorsichtig sah sie sich dabei um. Der Raum war lang jedoch nicht sehr breit. Sie blickte an die Decke, und entdeckte das offene Dachgebälk, in dem Fledermäuse kopfüber hingen und eine Eule. Sie war sehr hübsch und schien die drei zu fixieren. Dann suchten ihre Augen die Wände ab. >Merkwürdig...vor kurzem brannten diese Fackeln noch.<, dachte sie, doch als sie auf den Fußboden sah, waren keine Fußspuren zu erkennen.
„Rhia spürst du hier Magie?“ „Ja, allerdings ist sie schwach. Vor kurzem hat hier Feuermagie diese Fackeln entzündet.“, bestätigte diese ihre Vermutung.
Idril hatte verlernt Magie zu erspüren doch in diesem Raum, kam sie zum ersten mal seit langem wieder mit dieser Fähigkeit in Kontakt.
Langsam gingen sie nun durch den Raum, vorbei an verstaubten Regalen mit Alchemieutensilien, Büchern, Schriftrollen und vielem mehr. Sie verteilten sich im Raum und suchten nach Hinweisen. „Wo sind wir hier?“, wollte Rhia wissen, als sie stirnrunzelnd einen Totenschädel im Regal anhob, ihn betrachtete und wieder abstellte. „Ich dachte eigentlich, das wir in der geheimen Bibliothek rauskommen, doch dieser Raum hier ist ... interessanter, sieh mal....Runen.“ und Idril hielt ein aufgeschlagenes Buch in der Hand. Rhia nahm es Idril aus der Hand und sah in ihm eine Aneinanderreihung verschiedener Runen, die sie jedoch nicht las, denn sonst könnte sie unbeabsichtigt Mächte entfesseln. Sie identifizierte es anhand der Anordnung, als ein aufgeschriebenes Ritual, so wie es ....Priester taten im Buch der Schatten.
Ein Flattern und die Frauen zuckten leicht zusammen, während Rhia sich wieder konzentrierte, blickte Idril nach oben. Die Eule war verschwunden, doch als Idril über Rhias Schulter sah, sah sie diese auf einem der Regale sitzen. Meinte sie es nur, oder sah sie die Diebin direkt an. Zumindest sah es so aus. Idril ging an Rhia vorbei und nährte sich langsam dem Tier auf dem Regal. Kurz bevor sie es erreichte flatterte dieses wieder auf den Dachbalken über ihr und warf dabei eine Schriftrolle auf den Boden vor Idril’s Füße. Irritiert hob Idril diese auf und öffnete sie. Idril erstarrte und ließ die Arme sinken.
Das was sie in ihren Händen hielt war mächtiger, als alles, was sie zuvor über Magie las.
Sie erinnerte sich... an ihren Vater... als sie das Wort für dieses Zeichen suchte.
Sie besah sich die Schriftrolle erneut... >Eine Glyphe? Was um alles in der Welt macht eine Glyphe an so einem Ort?<

Unterdessen fand Rhianon durch ein anderes Buch heraus, das unter der Stadt uralte Katakomben sein mussten. Auch eine uralte Grabstätte, die ihre Toten mit mächtigen Geistern und Kräften bewachte, befand sich dort. Waren das die Schätze, von denen Levan sprach? Die Grabbeigaben der Toten?

Idril durchwühlte währenddessen die Schriftrollen nach weiteren Hinweisen. Eilig, sogar hastig, wenn nicht gleich besessen öffnete sie eine nach der anderen, doch weitere Hinweise ließen sich nicht finden. Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, sah sie jedoch, das die Schriftrollen allesamt Abwehrzauber enthielten und Idril fragte sich gegen was, sie abwehren sollten. Da kam ihr die Idee. Sie durchsuchte die Schriftrollen erneut und tatsächlich... es ließ sich eine finden, die vermutlich die Feuerfalle der oberen Tür entsichern konnte. „Rhia, sieh dir das bitte mal an...glaubst du damit bekommen wir die Tür zur oberen Etage auf und somit zur Bibliothek?“

Während Rhia die herausgesuchte Schriftrolle studierte, verstaute Idril unauffällig die Glyphe unter ihrem Hemd. Sigillenmagie, war etwas was sie hasste, denn diese Rituale beherrschte sie bis ins kleinste Detail, wurde sie doch damals dazu benutzt die Mächte ihrer jetzigen Gegner zu entfesseln die ihren Vater töteten.
 
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An weiteren Gruppen der Kultisten konnte Heras ohne weiteres vorbeischleichen, da sie nicht auf die Idee gekommen waren, Fackeln mitzunehmen. Teil seiner Konditionierung war es gewesen, sich so sehr an dunkle Wände und Schatten heranzuschmiegen, dass er förmlich mit ihnen verschmolz. Ebenso konnte er dabei verblüffend gut und lange den Atem anhalten, so dass es selbst für die scharfen Sinne dieser gefährlichen Leute nicht möglich war, ihn auszumachen. So schlich er wahrscheinlich eine gute Stunde lang durch die Katakomben, mal durch finstere Gänge, mal durch enge Korridore. Schließlich erreichte er einen Teil der Katakomben, der in etwa wie die Vorhalle einer großen Zitadelle wirkte, wenn sich die Ausmaße des Raum vor allem eher in Länge und Breite und weniger in die Höhe erstreckten. Gestützt wurde diese Konstruktion durch Säulen von erstaunlicher Stabilität und Kunstfertigkeit. Um einer weiteren Patroullie zu entgehen, war Heras gezwungen, sich an eine dieser Säulen zu drücken, und dabei fielen ihm weitere Details auf. Er kam zu dem Schluss, dass eine dermaßen brutale Bande wie der Kult nicht in der Lage gewesen wäre, solch feine Architektur zu schaffen, und mutmaßte, dass der Kult diese Katakomben nicht geschaffen, sondern lediglich okkupiert hatte.

Heras schlich in einem fort, durch die Schatten und zwischen den Säulen. Die Größe der Halle schien kein Ende zu nehmen, bis er schließlich doch am Ende ankam, das durch eine Wand mit einer kleinen Holztür ohne Schloss und Riegel markiert wurde. Leise trat er durch die Tür, hoffte, dass ihn niemand durch ein eventuelles Knarren bemerkte. Doch die Scharniere waren frisch geölt. Ein weiteres Zeichen, dass weitere Kultisten oder andere Bewohner der Katakomben in der Nähe sein mussten. Erneut musste er durch dunkle Korridore wandern, bis er endlich das erreichte, was er in Gedanken als das Heiligtum des Kultes betrachtete: Eine seltsam große Halle, von Fackeln erleuchtet und mit einer Großzahl von Anhängern des Kultes, die einen grausam anmutenden Singsang von sich gaben. Im Angesicht einer großen Statue hantierte eine Art Priester an einem blutbespritzten Altar herum. Und jenes Blut, dass konnte der Wiedergänger sogar aus der Ferne erkennen, war noch frisch ... offenbar hatte eine rituelle Folterung oder ein Menschenopfer stattgefunden. Heras lief ein eiskalter Schauer über den Rücken.

Er zog weiter. Er wollte sich dieses Treiben gar nicht ansehen, er hatte auch wesentlich wichtigeres zu tun. Die Kultisten machten keine Anstalten, ein weiteres Opfer zu vollführen, was Heras' Hoffnung nährte, dass den beiden Frauen, die er hier unten suchte, noch nichts geschehen war. Diese Hoffnung erfüllte sich schließlich, als er nur wenige Meter vom Heiligtum entfernt einen weiteren Eingang zu etwas fand, was am ehesten als Gefängnis titulierbar war.

Die Zellen, an denen er vorbeiging, waren allesamt leer oder mit siechenden Leichen belegt, doch nach einer Weile erreichte er jenen Trakt, in dem die Lebenden untergebracht waren. An der Gabelung eines der Korridore war ein Tisch, an dem ein einzelner Kultist still Wache hielt... wobei still übertrieben war. Er döste und schnarchte lautstark vor sich hin. Selbst diese entsetzlich grausamen Wesen hatten allzu menschliche Schwächen, durch die ihnen der Wiedergänger überlegen war. Er schlich hinter den schlafenden Kultisten, verstärkte sein Tiefschlafbedürfnis durch einen knackenden, mächtigen Schlag auf den Hinterkopf und entwendete ihm den Schlüsselbund für die Zellen. Fast zu einfach, wie er fand ...

Es dauerte nochmals einige Minuten, bis er die Zelle ausgemacht hatte, in der Zohani und Milianra gefangen waren. Die beiden waren fast bis auf die Knochen ausgezogen worden, nur in Unterkleider gehüllt. Sie waren aneinandergelehnt und schienen zu schlafen. Necros und Thanata mochten wissen, was die beiden in den letzten Stunden durchmachen mussten. Wahrscheinlich hatten die Kultisten vor, die beiden ebenfalls zu misshandeln und zu missbrauchen. Egal, dem würde er jetzt ohnehin ein Ende setzen. Er öffnete die Zelle, weckte die beiden auf, die schweigend zu ihm aufsahen, offenbar nur glücklich, doch noch eine Chance zu haben, diesem Horror zu entkommen. "Aufwachen, ihr beiden. Wir müssen von hier entkommen. Aber vorher suchen wir noch nach eurer Ausrüstung." flüsterte er und führte die beiden hinaus aus der Zelle...
 
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Milianra hatte bisher garnicht bemerkt das die Zelle zwei Türen hatte, doch dem war offebar so, denn Heras stand plötzlich im Raum, und er war nicht durch die Tür gekommen, die in den Altarraum führte. Milianra half Heras Zohani zu wecken. Als Heras sie auf den Zellengang hinaus führte stützten sich die Frauen gegenseitig. Milianra hate den zerschlissenen Mantel der ihr und Zohani vorher als Decke gedient hatte um die Schultern der Söldnerin gelegt. Sie selbst konnte Kält ganz gut wegstecken, vor allen jatzt, da sie sich bewegen konnte.
"Heras." Der Widergänger nickte, als Zeichen das er ihr zuhörte, ging aber weiter vor ihnen her. "Dieser Levan wollte doch das wir einen Kult des Tzeentch aufspüren." Er nickte wieder. "Scheint als hätten wir ihn gefunden." antwortete er. Milianra schüttelte energisch den Kopf, obwohl der Widergänger sie nicht sehen konnte. "Nein. Das ist kein Tzeentch-Kult." Jetzt blieb Heras stehen und wandte sich zu ihnen um. "Nicht? Wie kommst du darauf?" Milianra deutete auf die Mädchen die rings um sie in Zellen eingesperrt waren, die meisten apathisch, einige wimmernd, keines bei Verstand. "Tzeentch ist ein Intrigant. Dieser Kult aber ist in seinen Ritualen auf Ausschweifungen jeglicher Art aus. Sie verstümmeln und vergewaltigen ihre Opfer, auch glaube ich das sie große Mengen an Rauschmitteln zu sich genommen haben." Heras schien zu überlegen. "Wem also huldigen sie?" fragte er ratlos. "Ich glaube es ist ein Daedra-Prinz Namens Slaanesh." Heras grübelte. "Du hast Recht. Das würde passen. Aber es ist jetzt egal. Wir müssen verschwinden und Verstärkung holen." Er sprach ruhig und kraftvoll wie immer. Milianra und Zohani verständigten sich mit Blicken, dann machten sich die drei wieder auf den Weg.
 
Ayla langweilte sich. Nachdem sie stundenlang dem Wirt Löcher über alle möglichen Sachen in den Bauch gefragt hatte, wurde ihr wirklich langweilig. Sie kannte mittlerweile jede Ecke des Gasthauses, betrachtete jeden Gast ganz genau und wurde auch schon von dem Wirt weggeschubst, weil sie angeblich nervte.
Auf die Idee, dass sie dem Kult zum Opfer fallen konnte, dachte von der Gruppe anscheinend niemand. Cumal lag friedlich dennoch aufmerksam unter einem einzelnen Tisch, an dem auch Ayla sich jetzt aufhielt und ihr Essenspaket schon halb selbst aufgefuttert und halb an Cumal verfüttert hatte.

Ein dunkelhaariger Mann betrat das Gasthaus und bestellte ich einen Krug Wein. Cumal spitzte die Ohren und schaute in seine Richtung, als er das Mädchen mit dem Wolf kurz musterte und sich ein paar Tische weiter setzte, und von dort den Blick aufmerksam durch das Gasthaus schweifen ließ.
Kamiol und Ismail betraten nach einigen Minuten ebenfalls das Gasthaus und setzten sich zu ihm. Sie begannen ein Gespräch zu führen und zu lachen. Ismail schaute immer wieder zu Ayla hinüber und grinste amüsiert. Etwas neugierig blickte die Kleine zuerst in diese Richtung und dann wieder ertappt weg.
Das Spielchen ging eine ganze Weile so, bis es Ayla zu bunt wurde und schnippisch nur noch wegguckte. Cumal stand auf denn Ismail kam auf Ayla zu und sagte: „Wenn du mich schon die ganze Zeit anstarrst, will ich wenigstens deinen Namen wissen!“
„Ayla.“, grinste sie ihn fröhlich mit einem Seitenblick an, während Isamil sich respektvoll vor ihr verbeugte „Hallo ich bin Ismail, was machst du mit dem Wolf hier?“ und sah Cumal an. „Warten und du?“ „Kartenspielen... magst du mitspielen?“
Ayla grinste „Wenn ihr mir das beibringt, na klar. Besser als hier zu versauern.“
Sie ging mit ihm zu Tisch an dem die beiden anderen saßen.
„Das ist Thorn und ich bin Kamiol...“, sagte Kamiol und nickte ihr kurz nett zu. Er war eher der stille, zurückgezogene Typ, deswegen machte er nicht vor Ayla solche Anstalten wie Ismail. Auch lächelte er weniger während Thorn gar nichts sagte , sondern den Wolf beobachtete, der sich zu ihren Füßen legte, als Ayla auf dem freien Stuhl neben Kamiol platz nahm und von ihm die Regeln erklärt bekam. Es war ihr lieber, als sich zu langweilen und die drei schienen ihr netter als die übrigen Gäste, die schon meist betrunken in der Ecke lagen oder lauthals lachten und sich über dreckige Witze amüsierten bevor sie vom Stuhl kippten.
So verging wenigstens die Zeit ein wenig schneller und lernen konnte sie bestimmt auch noch etwas.
 
Rhia besah sich eingehend den Zauber. Nun all zu schwer war er nicht und es war sehr wahrscheinlich, dass sie so die Tür würde öffnen können.
Sie stiegen also wieder die Treppe hinauf, ihre beiden Begleiter blieben etwas hinter ihr, um sie nicht zu stören.

Sie prägte sich kurz die wenigen Zeilen ein und reichte das Blatt Idril, damit es nicht in Flammen aufging. Dann schloss sie die Augen, legte die Handflächen aneinander und murrmelte im Geiste die Worte, wobei sie die Lippen bewegte ohne einen Ton von sich zu geben. Schließlich umgab sie ein glodener Glanz, der sich auch um sie legte, wenn sie die Gestalten wechselte. Der Glanz wurde zu einer Hülle und langsam öffete Rhia die Augen. Sie legte die Hand auf den Türriegel, der mit magischen Flammen nach ihrer Haut leckte, zog ihn zurück und die Tür schwang auf.

Die Hülle verblasste und sie gingen durch die Tür hindurch. Drinnen war es dunkel, sie mussten erst ein paar herumstehende Öllampen entzünden, bis die riesiege Größe des Raumes sichtbar wurde. Man hätte glauben können, es war die geheime Bibliothek, denn überall lagen Bücher in Stapeln herum und es gab lange Regalreihen vollgestopft mit Pergamenten und Schriften aller Art.
Doch bei genauerem hinsehen, konnte es keine Bibliothel sein. Merkürdige Apperaturen, an einem Ständer hingen Mäntel mit merkwürdigen Symbolen geschmückt, die sich auch auf Tür und Wänden befunden hatten und ging man weiter nachhinten, erreichte man eine große freie Fläche, die mit einem Pentagramm gekennzeichnet war.
Rhia ahnte nicht warum das hier war, aber die ahnte das man für gewisse Zauber und Rituale dieses benötigte. Ihr selbst waren Hilfsmittel fremd.
Als sie den Kopf in den Nacken legte, erkannte sie, dass die Decke mit dem Sternenhimmel bedeckt worden war. Deutlich waren zum Teil Sternzeichen herausgehoben worden. Es war wunderschön.
"Ich denke nicht, dass das sie Bibliothek ist, die du meintest", meinte die GEstaltenwandlerin, als Idril neben sie trat. "Nein, es scheint viel mehr die Wohnstätte eines Kultes zu sein." "Denkst du wirklich?" Idril hielt ihr ein Buch hin, das offensichtlich über das Chaos und dessen Gott geschrieben worden war. "Ja, ich denke schon." "Aber es sieht mehr wie ein Arbeitszimmer aus... von einem Leiter oder einem Meister des Kultes." "Da magst du Recht haben, nicht alle wären mächtig genug hier herein zu gelangen als Kultanhänger. Wer dieser mächtige Herr wohl ist?"
"Das, Idril, sollten wir heraus finden, bevor man uns erwischt! Ich denke, der Herr wird bald merken, dass sein Zauber überlistet wurde."
 
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Idril war jedoch sehr fasziniert von diesem Zimmer und ging tiefer in den Raum hinein als sie sich umsah. Sie sah sich die Kutten genauer an und befühlte den Stoff. Rhia, zeig mir noch einmal das Buch bitte... und Rhia gab es ihr.
Der Ledereinband fühlte sich seltsam kalt an und als sie es aufschlug um vorsichtig darin zu lesen, als sie sich dem langsam dem Pentagramm näherte, blickte sie auf Schriftzüge. Diese Schriftzüge zerfielen zu einzelne Worte, dann Geräusche ...Geräusche in ihrem Kopf. Zuerst hörte sie Wimmern junger Mädchen, vernahm klirrende Kettengeräusche... widerhallende Schritte in einem großen hohlen Raum, gepflastert musste er sein ...
Sie hörte das Kratzen auf Stein, wie von einem Messer... Stöhnen, erbärmliches Wimmern, widerliches Stöhnen, dazu ein dumpfes Klatschen zweier nackt aufeinanderstoßender Körper. Idril war angewidert und sie verlor für einen Augenblick die Konzentration. Sie sah auf das Buch und die Geräusche wandelten sich wieder zu Worte. Sie wollte sie nicht lesen, doch konnte sie nicht anders. Das Buch zwang sie gerade dazu.

Ilâ me, ilâ me, lonâ thrâdârd wu nyâmâr. Hthodred â Vâlâron iluminâti mheodârth.

setzte sich lautlos in ihren Kopf. Idril wusste nicht, was sie bedeuten und auch nirgendwo stand dafür eine Übersetzung.
Darunter war ein blutige Skizze und alles wurde vor ihren Augen lebendig...
ein Mädchen lag auf einem speziellen Altar gekettet. Aus ihrem Unterleib floss Blut, welches in einer großen Schale aufgefangen wurde.

...mheodârth, mheodârth âgrâbâr... Hâithâ wrodâ Òrhomeyiâr âldâph!

Hände tauchten von in Kutten gehüllten Gestalten darin ein und weiter sah man, wie ein bärtiger Mann mit diesem Blut Runen auf den Oberkörper des Mädchens zeichnete, die sich in ihr Fleisch einzubrennen schienen. Das Mädchen lebte, denn ihr Oberkörper bäumte sich auf. Idril sah, wie sie schrie und an den Ketten zerrte, als wolle sie diese zerreißen.

Mit einem Schlag klappte Idril das Buch zu und starrte in die Leere, doch es nutzte nichts...
...sie hörte weiterhin dieses Kratzen auf Stein, wie von einem Messer... Stöhnen, erbärmliches Wimmern, widerliches Stöhnen, dazu ein dumpfes Klatschen zweier nackt aufeinanderstoßender Körper, doch jetzt gesellte sich ein anhebender Sing Sang einer Rezitation gleich, noch dazu.

Idril sah genauer hin...

Die Kuttenträger, haben sich um den Altar versammelt auf dem das sich windende Mädchen liegt. Immer weitere Runen werden von einem Helfer in ihr Fleisch eingebrannt während sein anhebender Singsang dabei immer lauter .
Wie in Trance, wiegen sich die Männer einheitlich hin und her und dann.... ganz plötzlich... hört Idril einen Namen... den Namen der Anrufung....den Namen aus der Extase des Priestes...

> Slaanesh ... Slaanesh... Slaanesh... Slaanesh...<

Idril richtete den Blick auf den wild hin und her schlagenden Kopf des Mädchens und versucht ihre Augen zu fixieren und dann sah sie ihn... schemenhaft.

In dem Moment fiel Idril das Buch aus der Hand und sie taumelte entsetzt zurück, bevor sie sich wieder bewusst wurde, das sie sich nicht dort befand, sondern ...
Idril versuchte sich wieder zu sammeln... „Wir haben es hier mit einem Daedra zu tun...“, sie schluckte, „...wir haben es hier mit ...Slaanesh zu tun!“
 
Rhia fing die taumelde Idril überrascht auf und sah sie sorgenvoll an. "geht es dir gut?" damit ignorierte sie erst mal komplett deren neuste Erkentnis. Idril hielt sich den Kopf und richtete sich mit Rhias hilfe auf wackeligen Beinen auf. "Ja es geht."
"Was hast du eben gesagt? Slaanesh?" hackte Xarxes nun nach, der den "Unfall" mitbekommen hatte. "Ja ich hatte so etwas wie eine Vision. Durch das Buch!"
Die Wölfin sah erst das Buch dann Idril verwirrt an. "Was ist bitte Slaanesh?" "Das weißt du nicht?" beide sahen sei erstaunt an. "Nein" eriwederte diese trocken, "ich bin keine Sektenanhängerin. Ich bin Pristerin!"
Idril wollte grade fragen, ob sich das unbedingt ausschloss und ob ihr Glaube nicht von denen der Chaosanhänger als Sekte bezeichnet worden wäre, aber sie ließ es lieber. Sie hatte ein zu gutes Bild von ihrer neuen Freundin als diese mit dem was sie gesehen hatte auf eine Stufe stellen zu wollen. "Nun Slaanesh ist auch ein Kult. Slaanesh, von seinen Anhängern als der dunkle Prinz bezeichnet, ist der jüngste der vier Hauptgötter des Chaos oder Prinz des Chaos. Sein Einflußbereich erstreckt sich auf alles Schöne wie Verführerische, so die Kunst, Musik und Leidenschaftlichkeit. Die Anhänger schwelgen in Genusssucht und feiern Orgien, um ihre Bedürfnisse befriedigen zu können."
Die Pristerin verzog angewiedert das Gesicht, ich kann mit in etwa vorstellen, was du damit meinst..." "Nein kannst du nicht, es ist tausendmal schlimmer." es schauerte die Dunmer noch einmal bei der Erinnerung.
"Und nun?" Rhia legte den Kopf schief. "Wir sollten heraus finden wo sie ihr Versteck haben, es wird von hier sicher einen Weg dorthin geben." meinte Xarxes.
Rhia drehte sich schwungvoll um und sah sichernd Richtung Tür. "Wir sollten uns sehr beeilen, denn ich denke wir werden nicht sehr lange alleine bleiben." Alle nickten sich zu und begannen die Suche aufs neue.

Rhia wühlte in einigen Pergamentstapeln herum um vielleicht Aufzeichungen zu finden. Plötzlich viel ihr etwas interessantes herunter. Es war ein Briefbeschwerer und zeigte eine Figur mit männlichen und weiblichen Formen. Etwas inneres sagte ihr, dass es wohl eine Darstellung diese Chaosgottes sein musste. Er rollte etwas und blieb vor einer Wand liegen. Der ausgestreckte Arm deutete auf die Wand. Als sie die Wand genauer untersuchte, kribbelte es wieder, wie beid er Tür zuvor. Nach einigem suchen, fand sie auch hier eingeritzte Symbole und Zeichen. Sie hob interessiert die Augenbraue.
Magie und Symbole konnten nur heißen, dass hier eine Tür war, aber wie bekam man sie auf?
Sie dachte nicht daran die anderen zu rufen, was gar nicht ihre Art war. Aber das Abenteurerfieber hatte sie gepackt und sie wollte das alleine entdecken nru durch ihren Verstand. Schließlich legte sie die Handfläche auf ein Symbol, dass ihr besonders ins Auge fiel. Es schien das leitende zu sein in dem zusammenhang des Kultes.
Sie spührte die Magie pulsieren und passte sich diesem Rythmus an. Dann schloss sie die Augen und legte ohne darübe rnachzudenken zwei Finger der anderen Hand auf weitere Symbole und murmelte einen Spruch. Die Magie schoss gleißend durch ihre Adern, aber statt los zu lassen, was mit Sicherheit der Tot gewesen wäre, wenn es auch nicht spektakulär erschien, drückte sie gegen die Wand und rief in einer ihr fremden Sprache das Wort "Öffne".
Die Mauer gab nach und der Magiefluss kam zum erliegen. Häftigst atment stand sie vor einer dunklen Öffnung.
 
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Idril hatte sich wieder einigermaßen gefasst. Doch die Erinnerung an ihre eigene Sklavenhaltung durch das Gesehene war stark und sie musste gegen ihre eigene innere Angst ziemlich ankämpfen. War es doch nur Zufall, dass ihre Flucht von damals gelang. Noch nie fühlte sie sich seitdem so wie jetzt. Sie hatte damals ihre Angst unter dem Mantel des Hasses verborgen, doch nun schien etwas anders zu sein, das fühlte sie. Ihr Mut wich bei der kurzen schemenhaften Erinnerung an den Daedraprinzen Slaanesh und machte ihrer Angst platz. Sie fühlte eine Präsenz, die sie noch nie vorher erspürt hatte. War es die Magie in diesem Raum, war es die Aura von Rhianon und Xarxes oder war es etwas anderes, was sie so wanken ließ.

Nie hatte Idril zuvor solche Feinde gesehen, oder gegen sie gekämpft und es war reiner Zufall, dass sie damals in den Höhlen bei ihrer Flucht auf Maruk traf. Er hatte ihr den Hass genommen und in Trauer verwandelt. Nur durch den Blick in seine Augen, diese verdammten Augen. Genau das, machte sie nun verletzlich und angreifbar. Sie verfluchte diesen Tag erneut. Wäre sie ihm nie begegnet.

Normalerweise würde sie jetzt weglaufen, ganz weit weg, doch da kamen ihr die Worte von Rhianon in den Sinn:

>Wenn du diese Menschen im Stich lassen willst, heißt das nicht auch du könntest deine Gefährten einfach so im Stich lassen?<, hallte es in ihrem Kopf und Idril schluckte.

Diese Gruppe war ein Fluch für sie. Bittersüß, verführerisch und dennoch tödlich.
„Es beginnt also wahrhaftig…“, dachte sie im Stillen für sich.
Keiner bekam von ihren Zweifeln oder Gedanken etwas mit, als sie wie Rhianon in die Dunkelheit des Ganges vor sich starrte und wagte es einen Augenblick lang nicht, auch nur einen Fuß dort hineinzusetzen.
 
"Es ist dreckig hier", stellte Asterinian das Offensichtliche fest. Zu ihrer Linken rauschten die Abwässer dahin: eine ekelerregende schwarze Brühe, die nichts mehr mit Wasser gemein hatte. Ein Seuchenherd in den Tiefen einer Stadt voller Menschen, denn überall hörten sie das Quieken der Ratten. Welche Plagen mochten die kleinen Todesboten mit sich führen? Es war wohl besser, nicht darüber nachzudenken.
Ein Glück, dass sie nicht gezwungen waren, durch die dahinströmenden Wässer zu waten, die jeden Sumpf wie den klarsten Quell erscheinen ließen. Nicht, dass es mit den zersetzenden Eigenschaften zu tun hatte, die dieses Gebräu mit Sicherheit besaß, nein, es lag eher an dem Geschöpf, das sie zuvor gesehen hatten. Träge war es dahingeschwommen, doch bei ihrem Anblick war es geflohen...
Verfolgte es sie nun? Galdor und Dragonius fühlten auf diese Weise. Für Asterinian, dem es egal war, ob sie hier oben, auf dem steinernen Pfad, oder dort unten waren, galt das nicht, er war so unsensitiv wie immer. Und Schattenrose... Schattenrose fühlte, was er eben fühlte. Nun, zumindest stand fest, dass keiner von ihnen auf eine Begegnung erpicht war. Solch imposante Zahnreihen sah man eher bei Bestien, die Mythen ins Leben zu rufen vermochten.
Und ein großer Teil dieses Dings war noch verborgen gewesen.
Wie so vieles an diesem Ort. Licht gab es kaum, nur hin und wieder hing in einer kleinen, vergitterten Nische eine Öllampe. Ihr Licht war niemals warm und freundlich wie das der Sonne, sondern mehr kalt und... tot. Im Wechselspiel von Schwarz und Weiß huschten die Schatten hier entlang und manch einer von ihnen bot Geschöpfen Zuflucht, die vielleicht sogar noch monströser waren als jene Kreatur im Wasser.
Es war deutlich spürbar, dass dieser Ort Spuren hinterließ bei denen, die ihn betraten. Die Luft stank nicht allein nach den dunklen Seiten einer großen Stadt, auch nach uralter Angst. Uralt musste sie sein, denn dieser Teil der Kanalisation war in einem sehr schlechten Zustand. Rinnen, die den Dreck in die Kanäle spien, waren teilweise von einer seltsamen grauen Masse blockiert. Sie war der Berührung fleischig und ein leises Flüstern ging von ihr aus, das dazu verlockte, zu kosten. Es war sicherlich besser, diesem Einfluss nicht zu erliegen. Ihre Oberfläche war silbrig und glatt, doch an manchen Stellen gab es hässliche Beulen, aus denen etwas eiterartiges tropfte. Manche dieser Beulen waren geplatzt und unter denen, die sich am meisten aufblähten, schien sich etwas zu winden...
Doch wer sorgte dafür, dass die Lampen weiterhin ihr Licht verströmten? Er musste entweder sehr dumm oder ein unüberwindbarer Kämpfer sein, denn hier unten konnte ein einsames Lebenslicht ohne Frage schnell verlöschen.

Obwohl der steinerne Boden unter ihren Füßen den Abwässern sicherlich vorzuziehen war, konnte man ihn schwerlich unbefleckt nennen. Und in allerlei Spalten der flachen Kanalisationsdecke, die Galdor zwang, sich zu bücken, steckten ebenfalls diverse... Dinge, die sich manchmal lösten. Es war schwer, den irritierenden Eindruck abzustreifen, dass sie lebten. Manchmal war es unmöglich, denn kleine, unangenehm an Hautfetzen erinnernde Überraschungen, die da aus der Decke krochen, fuhren nadelfeine Zähne aus und bewegten sich auf die Hälse der Vier zu. Zumindest versuchten sie es.
Galdor und Dragonius streiften die Geschöpfe erst beiläufig, dann ärgerlich, als sie in eine Flut von ihnen gerieten, ab. Auf Asterinians und Schattenroses Kleidung fanden diese widerlichen Kreaturen indes keinen Halt, genau wie all der Schmutz dieses düsteren Ortes. Sogar ihr Geruch...
Beide verströmten sie stets Blumenduft. Welch eine Ironie inmitten dieser Kloake.

Es schien, als würden sie nur durch die bedrückende Dämmerung irren, doch Schattenrose schien zu wissen, wonach er suchte und Asterinian vertraute seiner Führung. Proteste ließ keiner von beiden zu.
Sie nahmen hunderte Abzweigungen, durchschritten Gitter- und sogar massive Stahltüren, deren Schlösser Schattenrose geradezu beiläufig knackte - unter Einsatz von Magie. So war es kein Wunder, dass diese Aufgabe bald schon Asterinian zufiel. Es gab Momente, in denen es sich nicht vermeiden ließ, zu schwimmen.
Genauer gesagt, in denen es sich nicht vermeiden ließ, durch das halbwegs saubere Wasser der Zisternen zu schwimmen, die man inmitten dieses Meeres aus Schmutz gebaut hatte. Welch eine Blasphemie! Wie um sie ob der zuvor überstandenen Widrigkeiten zu verhöhnen, lachten ihnen Engelsgesichter entgegen, aus deren Mündern Wasser aus entfernten, kleineren Zisternen floss. Den größten Teil des kostbaren Guts musste wohl ein Aquädukt liefern. Ein kleiner Wasserfall rauschte an der Stelle, wo es die Zisterne erreichte, in die Tiefe.
Die Tiefe... Welche Richtung sie auch nahmen, sie führte immer dorthin. Genau wie die lange Leiter, die sie nun hinabkletterten.

"Wie weit ist es noch?" Überraschenderweise war es Asterinian, der die Frage stellte. "Still", entgegnete Schattenrose gelassen. Es klang nicht wie ein Befehl, obwohl es ohne Zweifel einer war. "Von nun an dürfen wir uns nur flüsternd unterhalten", fügte er an, dabei seiner eigenen Aufforderung folgend. "Wir betreten nun einen sehr alten Teil dieser Anlage." "Ich dachte, so einen Teil haben wir schon gesehen?", spottete Dragonius. Er misstraute dem weißhaarigen Mann, wagte es jedoch nicht, an diesem Ort die Stimme zu erheben. "Nein, habt ihr nicht", entgegnete Schattenrose gelassen. "Von hier stammen die Steinblöcke, mit denen die große Zisterne gebaut wurde. Das hier waren mal weitläufige Katakomben. Unser Ziel ist ganz in der Nähe." "Welches Ziel?", fragte Galdor. "Das Hauptquartier des Kultes. Nun, eines Kultes." "Wie..." "Sie sind viele und bestens bewaffnet. Mächtige Magie nutzen sie auch. Doch gegen die Bewohner dieses Ortes sind sie äußerst dürftig geschützt..."
Schattenrose streckte seinen rechten Arm aus und ein wundersames Schauspiel vollzog sich.
Die Haut bekam Risse, aus denen Blut tropfte. Doch es kam nicht dazu, den Boden zu beflecken. Auf halbem Wege kehrte es um; begann, um Schattenroses Hand zu wirbeln. Bald schon bildeten sich aus einzelnen Tropfen Ströme, die ihre Kreise zogen. Immer enger wurden diese Kreise...
Dann, wie ein Speerstoß, zuckten sie von ihrem Herren weg und wurden eins. Ruhig legte sich eines ihrer Enden in Schattenroses Hand. Als es zu rotem Dampf wurde und verschwand, hielt dieser eine herrlich gearbeitete Klinge in Händen, deren Griff mit Rosenknospen verziert war. Es war ein Katana, das deutlich Zauberräfte ausstrahlte.
Doch damit war es nicht getan: mit dem Zeigefinger seiner linken malte Schattenrose ein kompliziertes Symbol aus goldenen Funken in die Luft. Während er dies tat, sagte er: "Dieser Zauber wird uns vor ihren Augen schützen... Doch hören können sie uns. Achtet auf eure Schritte!" "Wer kann uns hören?", fragte Asterinian.
Schattenrose schmunzelte nur. "Tote ruhen selten ewig."
 
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"Sie sind WAS?!" Ein scheppern von dutzenden Blechtellern fuhr durch die Eingeweide der Stadt, als Igroan sie mit dem Arm von seinem Schreibtisch fegte. "Diese Hochelfe sollte noch heute IHM geopfert werden! Ihr wisst was ER tut wenn er sie nicht hier findet." eine Stirnader des alten untersetzten Mannes in schwarzer Samtkutte trat deutlich hervor. Wütend aber mit viel Bedacht sammelte er die zerstreuten Ritualteller wieder auf. Von ihnen wurden die Organe und Körperteile gegessen, die man den Opfern heraustrennte oder abnahm, während sie sich in Ekstase wanden.
Der Tag ihres Herren nahte, und sein dunkler Bote, dessen Name niemand genau kannte, hatte zur Feier dieses Festes drei Opfer gefordert. Darunter sollte unbedingt eine Hochelfe sein. Igroan hatte ewig gebraucht um diese Waldläuferin zu fangen, und nun schafften seine unnützen Untergebenen es, sie zu verlieren.
"FINDET SIE!" brüllte er den verstörten Boten an, wobei sich sein Gesicht zu einer mehr als dämonischen Fratze verzog. "Wenn sie nicht wieder hier ist bis das Ritual beginnt, dann werden deine Frau und deine drei Töchter nicht nur erfahren was du treibst, sie werden es hautnah erleben." Der andere begann zu wimmern und unter seiner roten Kapuze wurde das aufgequollene Gesicht eines reichen Kaufmannes sichtbar. "Hast du mich verstanden?" fragte Igroan diabolisch und genoss dabei das Wimmern des Kaufmannes. "Wenn du sie nicht findest und zurück bringst, wirst du deine jüngste Tochter höchstselbst dem Herrn Slaanesh übereignen. VERSCHWINDE!"

Milianra und Zohani hasteten eng aneinander geschmiegt weiter durch die Kanalisation der Stadt. Heras stiefelte voran und führte sie tiefer in das Lbyrinth hinein, um die wütende Meute von Verfolgern abzuschütteln. "Wir müssen uns trennen." bemerkte er nach einigen Meilen unter Tage. Milianra sah ihn unsicher an. "Geht." zischte er und drehte sich zu dem Gang aus dem sie gekommen waren. "Ich kann sie nicht ewig aufhalten." Milianra nickte und zog Zohani mit sich.
Das Wasser stand mitlerweile Knietief in den Katamkomben. Laufstege gab es in diesem Teil nicht und was ihr alles um die Beine strich wollte die Hochelfe wirklich nicht im geringsten wissen. Erschöpft und verängstigt hasteten die Frauen weiter, die Kampfgeräusche hatten ihren Nachhall schon vor Stunden verloren, zumindest schien es so zu sein. Milianra versuchte möglichst immer nach oben zu gehen, doch meistens führte hinter dem Aufgang nur ein Schacht noch weiter hinab. Hört das denn nie auf? Keuchend lehnte sich Milianra an eine feuchte Wand aus groben Granitquadern. Zohani lehnte schlapp an ihrer Brust. "Wir werden hier nie raus kommen." resignierte die Hochelfe. Die Söldnerin sah auf. "Quatsch." ihre Stimme war von Furcht und Trotz getrieben. "Wir kommen hier raus." brüllte sie und riss Milianra mit Gewalt von der Wand weg. "Ich lass nicht zu das sie dir sowas antun!" Jetzt stützte Zohani Milianra und zog sie mit sich fort. Sie mussten entkommen, es musste einen Fluchtweg geben...


Ryu und Zarius schlenderten nebeneinander her und schwiegen sich über verschiedenen Themen aus. Es war ein produktiver Weg, den beide entwickelt hatten um gemeinsam alleine mit ihren Problemen fertig zu werden. Der dritte im Bunde trottete verträumt hintendrein und freute sich des schönen Wetters.
Tatsächlich war der Himmel überaus klar und die Sonne leuchtete freundlich auf das Trio herab, das durch die Stadt Richtung Tor wanderte. "Glaubst du das Levan Vertrauenswürdig ist?" fragte Zarius unvermittelt. "Nein." Die Antworte des Dunmers kam ohne Zögern. "Tzeentch ist der Gott der Intrigen." erklärte er sich, doch eigentlich war es nicht nötig, Zarius klaubte den Faden sofort auf. "Das heißt er hätte durchaus Freude daran uns nach seinen Leuten suchen zu lassen." "Oder nach den Leuten von denen wir glauben es seien seine." Zarius schien die Tragweite dieser Worte zu verstehen. "Du glaubst er leitet uns irre?" Ryu schüttelte den Kopf. "Ich weiß ds wir vorsichtig sein müssen. Und wenn wir beide Seiten der Münze kenne, sollten wir uns vorsichtshalber noch den rand ansehen."
 
Langsam kam sie wieder zu Atem und konnte die Öffnung vor sich genauer betrachten. Es war stockduster und es begann sofort eine sher alte in Stein gehauene nicht gemauerte Treppe. Ob es sich um eine Wendeltreppe handelte und wie langs die Treppe war, konnte man nicht sehen. Es war als ob diese Öffnung kein Licht in sich dringen lassen wollte.
Xarxes kam zu ihr und schnalzte anerkennend, ob auf Grund der Baukunst oder ihrer Aktion konnte nicht genau gesagt werden. "Ich denke, da sollten wir hinein gehen."
"Ohne mich!" kam es von hinten, Rhia und Xarxes drehten sich nach Idril um. Diese war bleich geworden und ihre Augen waren von dem Anblick geweitet. "Du willst hier bleiben? Denkst du nicht, dass das mehr als töricht ist?" Rhia sah ihre Freundin streng an. Die Dunmer schlukte krampfhaft, "ich kann nicht..."
Plötzlich höre man ein lautes Knallen und es waren stampfende Schritte auf Stein zu hören, die immer näher kamen. "Ich denke dir wird nichts anderes übrigbleiben, es sei denn du willst dem Kult zum Opfer fallen!" mit diesem Satz schnappte sich Rhia Idril uter dem Arm und zerrte die Unwillige in die Öffnung. Erst wehrte sie sich, doch als es immer bedrohlicher wurde gab sie nach. Xarxes grif sich geistes gegenwertig zwei Fakeln. "Ich denke die Lampen müssen wir nicht löschen, die sehen eh das die Tür aufgebrochen ist..." er folgte den beiden. Doch Rhia ließ ihre Fracht ein paar Stufen tiefer stehen und drängte sich an Xarxes vorbei nach oben. "Rhia! Was tust du!" kam es erschreckt von Idril, aber die Angst war unbegründet. Die Wölfin schloss die versteckte Tür womit die Versiegelung mit Magie wieder hergestellt wurde. "Ich denke nicht, dass das Kultoberhaupt gleich angestürmt kommt und dass die niederen Anhänger entwerder nichts von diesem Gang wissen oder ihn zumindest nicht öffnen können. Damit haben wir also einen guten Vorsprung." Somit begannen die drei hinab zu steigen.

Das dieser Gang oft benutzt wurde, dass war eine deutliche Fehleinschätzung gewesen. Er schien seit Jahrhunderten unbetreten. Zumal überall Spinnenweben und Staub lagerte. Zumindest im oberen Teil. Jeweiter sie hinab stiegen, (es war im übrigen keine Wendeltreppe, sondern zog sich in Bögen Windungen und geraden Passagen stetig durch den Fels) desto feuchter wurde das Mauerwerk. Es war beachtlich, wie fein die Stufen in den Fels gemeiselt worden waren. Freilich waren die Stufen nicht sehr breit, zwei Personen konnten nur gequätscht nebeneinander stehen, so zogen die im Gänsemarsch immer weiter hinab.
Xarxes schien das alles wenig zu berühren, er schritt hurtig voran und vereilte nur wenn die Frauen eine rast brauchten. Rhia hingegen beschlichen auch langsam merkwürdige Bangegefühle und Idril hatte von Anfang an unglücklich ausgesehen. Je tiefer sie kamen, desto mehr begann sie zu zittern und das nicht nur wegen der Kälte. Es war als ob der Stein, der mit Tonnen von Gewicht auf ihnen lastete, sie erdrücken wollte.
 
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„Raus hier, wir müssen raus hier!“, Idril, immer noch kreidebleich obwohl man das in der schummrigen Dunkelheit nicht sah, konnte an nichts anderes mehr denken. Mit wankenden Schritten schritt sie dennoch hinab in das Gemäuer, doch es half nichts. Die anderen gingen ein Stück weit vor ihr her und Idril schleppte sich hinter ihnen mehr her als das sie freiwillig ging. Die Angst lähmte sie förmlich. >So was habe ich …. noch nie gespürt<, dachte sie völlig atemlos. Die Luft war stickig und dumpf, modrig und roch nach Tod, Verderbnis und Bewusstsein, je weiter sie nach unten gingen. Völlig erschöpft lehnte sich Idril an die Mauer und wollte ausruhen, als diese plötzlich knirschend nachgab. Eine Schrecksekunde, erschrockene Augen. Idril konnte sich gar nicht so schnell an dem modrig brüchigen Mauerresten, die weiter nachgaben, festhalten, völlig entsetzt verlor sie das Gleichgewicht und stürzte hinterrücks nur gefolgt von ihrer losgelassenen Fackel schreiend in die Dunkelheit: „Aaaaaahhhhhh!“

Rhia wirbelte herum „IDRIL!“ und rannte wieder das Stück Gang hoch, um an dem Durchbruch stehen zu bleiben und in die schwarze Tiefe zu blicken. IIIDDRRRRIIIIILLLLL!!!!“ die Hand streckte sich nach der Dunmer aus, als Rhia sich über den Abgrund beugte, doch es war nichts als Schwärze und das immer kleiner werdende Licht der Fackel zu sehen.

PLLLAATTSCH! SCHHH!

Die Fackel zischte ihren letzten Atemzug, als sie in das quellklare Wasser fiel und Idril tauchte völlig unvorbereitet in das kühle Nass und sank darin durch die Wucht des Eintauchens gen Boden. Die Luftblasen um sie herum stiegen schon wieder an die Oberfläche, während sie selbst noch einige Meter tiefer sank und dabei in diesem Wasser einen merkwürdigen hellen Schimmer vernahm, der diese mit Wasser gefüllte Höhle teilweise mit weißem Licht beleuchtete, als sie sich sofort nach Atem ringend daran machte, wieder die Oberfläche zu erreichen. Nach einigen langen und qualvollen Sekunden ihrer fast zu platzenden Lunge durchbrach sie nach Luft japsend platschend die Oberfläche und hechelte und schnaufte. Hatte sie doch gedacht ihr letztes Stündlein hätte geschlagen. Gottlob wurde sie eines besseren belehrt.

Rhia sah verzweifelt in die Tiefe und da hörte sie dieses Platschen. Es… Wasser… es musste Wasser dort unten sein.

„IDRIL???“, das Echo hallte noch eine Weile nach doch dann hörte sie von unten ein leises „RHIA?!“
„Bei der Weißen Wölfin, Xarxes, sie lebt!“, und Rhia konnte es kaum glauben, als sie dem Dämon vor Freude fast um den Hals fiel. Doch wie tief musste Idril gefallen sein? Rhia sah nichts als Dunkelheit.
 
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Wicket schlenderte etwa 2 Meter hinter Ryu und Zarius. Er war völlig in seiner Gedanken versunken: “Wenigstens das Wetter ist schön, aber ob ich noch irgendwann einmal eine Stadt erreich kann ohne das es dort von Dämon, Banditen oder feindliche Armeen bedroht wird. Es ist jedes mal das Gleiche, ich komm in einen Ort, fange gerade an ihn schön zu finden und dann? Dann muss immer was passieren. Das läuft jetzt seit fast 16 Monaten so ohne Desann und Haldamir hätte ich das wohl nicht überstanden. Aber wo sind die beiden nur wo die beiden sich momentan aufhalten. Es müsste schon 2 Monate herein, seitdem wir uns verloren haben. Obwohl es hat auch vorteile, immerhin habe ich eine Gruppe sehr interessanter Leute getroffen.“
Er wollte seine Gedanken weiter führen als Ryu sich umdrehte: “Wicket, was ist los mit dir? Kannst du nicht mehr?”
“Was…..? Ach nichts, ich war nur in Gedanken vertieft, nichts worüber man sich Sorgen Machen müsste.”
“Dann komm, kurze zeit später und du wärst weit zurück gefallen, das du uns nicht mehr gefunden hättest”
Wicket beeilte sich um wieder aufschließen zu können.


Haldamir und Desann streiften durch einen Wald einige Tagesmärsche südlich von Wicket, als Haldamir Desann wieder einmal dazu bringen musste sich etwas zu beeilen.
“Desann musst du immer so rumschlendern? So kommen wir nie Vor ran. Wieder so eine Sache in der du Wicket sehr ähnlich bist”
“Wicket ist halt mein Vetter, da sind Ähnlichkeiten normal.”
“Gut, las uns weiter und ich sage dir, wir hätten doch die Pferde nehmen sollen”
“Ach was, so ein kleiner Fußmarsch kann nicht schaden”
Haldamir stiege über einen Findling der den wegversperrte: “hoffentlich finden wir ihn bald, er wird dringend in Chirpa gebraucht…..”
“Das musst du mir nicht erzählen, immerhin hat mir der Ältesten Rat diesen Auftrag anvertraut”
 
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Feine Spinnweben. Sanft strichen sie über Asterinians Haut. Es war ein sehr angenehmes Gefühl.

Es schien so, als wären ihrer Erschafferinnen die einzigen Bewohner dieses Ortes. Entgegen aller Ausführungen Schattenroses ruhten die Leichen in den schmalen Wandnischen sehr ruhig. Wozu brauchten sie dann seine Magie? Für Asterinian spielte das keine Rolle. Ihr weißhaariger Anführer war stets bereit, ihm seine Fragen zu beantworten, mochten sie auch noch so lästig sein. Der Junge hatte in den letzten Minuten vor allem viel über den Totenkult gelernt...

"Aber es gibt für die meisten Menschen kein Leben nach dem Tod. Würde es da nicht mehr Sinn machen, nur die Stärksten zu begraben und die anderen etwa den Tieren als Futter zu geben, solange sie noch nicht von Verwesung betroffen sind?" Aufgrund dieses unglaublich mitfühlenden Vorschlags musste Galdor nach Luft schnappen, was auf allgemeine Ignoranz stieß. Schattenrose setzte dann zu seiner Antwort an: "Asterinian, viele Menschen wissen nicht, dass nur wenige von ihnen ein Leben nach dem Tode erwarten können und sie glauben, dass ihre Körper, auch, wenn nicht mehr von Nutzen, wichtig für dessen Erlangung sind. Das ist sehr wichtig für dich, Asterinian. Berücksichtige immer, dass hinter einer Antwort, die du erhältst, Unwissenheit oder andere Fehler stecken mögen. Du wirst sicherlich auch gelernt haben, dass es verschiedene Antworten geben kann, von denen nur eine richtig ist..." "Ja." "... und dass es auf manche Dinge gar keine richtige Antwort gibt." "Das ist nicht gut. Es mindert den Wert meiner bisherigen Erfahrungen noch weiter." "Erfahrungen sind immer wertvoll und aus allen kann man lernen." Es entstand ein kurzes Schweigen. Kurz, weil Asterinian sich schnell eine Entgegnung zurechtgelegt hatte: "Ich werde darüber nachdenken." Für den Moment war die Diskussion damit beendet.

Wie sich im Laufe ihrer Wanderung durch die stillen Gänge herausstellte, waren sie alle recht begabt darin, sich lautlos zu bewegen. Sie begegneten keiner wieauchimmer gearteten Kreatur des Schattens an diesem Ort, aber noch war das Vertrauen Galdors und Dragonius' in ihren vorübergehenden Anführer nicht gebrochen und sie respektierten sein Gebot des Flüsterns. Erstaunlicherweise hallten sogar diese leisen Klänge wider und der weißhaarige Mann klärte sie bei einer Gelegenheit darüber auf, dass sie nahe bei den 'Echohallen' waren, gewaltigen Gewölben, die sich tief in die Erde erstreckten, "bis zum brennenden Herz dieser Welt", wie er behauptete, aber das klang wirklich unglaublich. "Tausende von Körpern liegen hier, erfüllt von einem Hass, der die Zeit überdauert und ihnen die Kraft verleiht, den Tod zu überwinden. Lunargentum wurde auf einer gewaltigen Nekropole erbaut, in der die Verblichenen eines ganzen Reiches begraben wurden. In der Tat ruht diese Stadt über unseren Köpfen auf recht unsicherem Grund. Doch sollten wir uns nicht darum sorgen, wie dünn und schwach die Decke über unseren Köpfen ist." "Interessant", bekundete Galdor mit solcher Beiläufigkeit, dass feststand: er log. Tatsächlich lag ihm eine Frage auf der Zunge: "Was wollt ihr eigentlich von unserer Gruppe?" "Von euch? Ihr interessiert mich so sehr wie euch, mein Freund, diese Katakomben interessieren. Nur einer, Ryu selbst, war es, der meine Aufmerksamkeit auf eure erlesene kleine Gesellschaft lenkte."
"Gut", mischte sich nun Dragonius ein. "Fragen wir also: Was wollt ihr von Ryu?" "Kämpfen. Wir haben vor nicht allzu langer Zeit die Klingen gekreuzt. Ryu wurde schwer verwundet, ich verlor den Rosendorn. Ich möchte eine endgültige Entscheidung, vor allem aber möchte ihn eine Warnung aussprechen. Ich erwäge sogar, ihm mein Schwert zu überlassen. Ihr werdet ein paar Gestalten begegnen, denen diese Klinge in großem Maße schaden kann." "Was für Gestalten?" "Das verrate ich nur ihm. Es würde sonst die Geschichte ruinieren, das Mysterium verdrängen." "Geschichte, hm?", machte Dragonius. "Euch haben wohl die Barden den Kopf verdreht?" Es klang wie ein Scherz, aber Schattenrose schien es ernstzunehmen. "Fragt das nochmal, wenn ihr wisst, wer ich wirklich bin", gab er zurück, nicht unfreundlich, aber dennoch...

Das Klirren von Schwertern. "Dort vorne scheint sich jemand prächtig zu amüsieren", verkündete Schattenrose.
 
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Idril tropfte triefendnass, als sie sich aus der Quelle zog, in die sie gefallen war und musste husten. Sie hatte zuviel Wasser geschluckt. Kniend stemmte sie die Hände auf den Boden vor sich und beruhigte sich schweratmend wieder, bevor sie sich auf ihren Hosenboden setzte und ruhig umsah. Es sah aus, als wäre sie in eine Höhle gefallen und das schummrige weiße Licht der Quelle spiegelte die Wasseroberfläche an den sich herabbeugenden teilweise mit moosbewachsenen Wänden wieder und vereinzelte Tropfen plitschten hallend ins kristallklare hellblauleuchtende Wasser zurück, welches weder Grund noch Boden erkennen ließ.

Die Wände schienen zu rutschig, um an ihnen ohne Seil wieder hinaufzuklettern, da konnte man ruhig geschickt sein. Idril stand langsam auf und wrang notdürftig ihre nassen Kleider sowie ihr Haar aus und leerte ihre Stiefel, bevor sie überprüfte, ob alles noch an seinem Platz war, oder sie etwas verloren hatte. Ihre Umhängetasche war völlig durchnässt und die Kräuter unbrauchbar geworden. Als sie jedoch die beiden Bücher aus ihr zog, waren diese seltsamerweise unbeschadet davon gekommen. Ihr Seil hatte Xarxes, doch wenigstens waren all ihre Waffen noch an ihrem Platz, der Bogen jedoch war komischerweise zerbrochen, also legte sie ihn und den Köcher mit den Pfeilen ab und wischte sich kurz über die Nase, als sie ein Tropfen dort kitzelte, bevor sie diese hochzog. Ihr war zum Heulen zumute, hatte sie ihre Angst doch erst in diese Situation gebracht und nun musste sie hier wieder raus. Na wenigstens war das beklemmende Gefühl fort und die stickige vergiftete Luft nahm ihr nicht mehr den Atem. Sie hustete erneut, fischte die erloschene Fackel aus dem Wasser und besah sich diese in ihrer Hand. „Na toll....“, sagte sie zu sich. „Wenn jetzt wenigstens Wicket hier wäre, um Licht ins Dunkel zu bringen...“ und warf diese zum unbrauchbaren Ballast.

Sie ging ein wenig umher und tastete dabei die Wände ab. Doch es schien alles massiv jedoch mit tiefen Furchen und Spalten versehen. Sie hockte sich wieder hin, legte ihre Ellenbogen auf die angewinkelten Knie und dachte nach, als sie die Steinchen vor ihr unbedacht, eins nach dem anderen in regelmäßigen frustrierenden Augenblicken ins Wasser warf und zusah, wie diese zügig in die Tiefe sanken.
Plitsch - Plumps... Plitsch - Plumps... nach einer Weile wieder Plitsch – Plumps!

So verging einige Zeit. Da kam ihr eine Idee und als sie aufstand, begann sie die Steinchen in ca. drei Meter Höhe, gegen die Wände um sie herum zu schmeißen. Jeweils um 20 Grad versetzt im Urzeigersinn, und sehr darauf bedacht, die blanken felsigen Lücken zwischen dem Bewuchs zu treffen. Klick... platsch, das erste Steinchen prallte ab und fiel ins Wasser... ebenso das zweite, dritte, vierte, fünfte sechste bis auf...
Tick, tick tick.... Stille! Es prallte nicht ins Wasser zurück. Idril stutze… und warf noch ein Steinchen, diesmal fester um sicher zu gehen... tick, tick, tick, tick...plök.

Ein Felsvorsprung, es musste einer sein, von hier unten nicht wahrnehmbar, da es die falsche Perspektive war, um ihn erkennen zu können. Idril’s Herz schlug schneller und sofort suchte sie in den Rissen nach Halt, um den Versuch zu wagen an der steilen Wand hinaufklettern zu können.
 
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Zohani preschte voran und schlefite Milianra fast hinter sich her. Getrieben wie wilde Tiere jagten sie atemlos durch Gänge und Hallen, die zu einer riesigen Unterirdischen Stadt gehören zu schienen. Es roch nach Moder und an einigen Stellen auch nach Verwesung, doch es roch nicht nach Freiheit. Kein bisschen.
Eigentlich wusste die Söldnerin, das sie in eine Sackgasse lief, dies war nicht der Weg nach oben, sondern der Weg hinab, und die Verfolger holten mit jeder Sekunde zehn Schritte auf, vielleicht mehr und sie ließen aus irgendeinem Grund nicht locker. "Komm schon Mili, lass dich nicht so hängen." An einer KReuzung orientierte sich Zohani kurz, bevor sie den weg nach links einschlug. Bisher waren sie nur geradeaus geflohen, in der Hoffnun an die Oberfläche zu kommen, doch nun war es Zeit andere Wege in betracht zu ziehen und zu erkunden.

Der Hain von dem Levan gesprochen hatte lag nicht weit entfernt vom Stadtto in den saftigen wiesen die Lunargentum umgaben. Der Wind raschelte sachte in den Blättern, die im goldenen Licht der Sonne funkelten. Ein Magier stand dort, den Kopf über ein Buch geneigt, an einen Baum gelehnt und Pfeife schmauchend. Zu seinen Füßen lag friedlich ein Tiger, der jetzt den Kopf hob und ein wenig misstrauisch schaute. Er schnüffelte kurz und legte den Kopf dann wieder auf die Pfoten, die Fremden nicht aus den Augen lassend. Der Magier schien das zu bemerken und sah zu den drei Gefährten herüber. "Wünscht ihr etwas?" fragte er mit einem freundlichen Lächeln, das weder falsch noch wahr, aber Unecht wirkte.
Ryu nickte und trat näher, einen Seitenblick auf den Tiger werfend. "Wisst ihr etwas über einen Kult des Tzeentch?" fragte der Dunmer direkt und nahm jede Regung seines Gegenübers auf. "Ja." bekannte der andere. "Ein wenig." Ryu nickte. "Wisst ihr wer ihn anführt?" Der andere stutzte und sah zu dem Tiger herab, der aber keine Anstalten machte sich zu rühren, sondern nur den Schwan schlängelte. "Nein." erwiderte der Magier barsch, nachdem eine kleine Pause entstanden war. "War das alles was ihr wolltet?" fragte er esg, doch Ryu und Zarius lächelten nur gelassen. "Levan schickt uns, dich zu richten." sagten sie wie aus einem Munde, immernoch tödlich lächelnd. Nun ergriff Zarius das Wort. "Wir wollen niemanden töten, wenn es nicht sein muss, also sei so gut und sprich die Wahrheit." Der Magier schnappte entsetzt nach Luft, sollte er den Fremden trauen?
 
Dunkelheit. Vor ihren Füßen endete der Höhlenweg, der von der Kreuzung weggeführt hatte, und sie standen vor einem riesigen Schacht, der sich nach oben und unten in Finsternis verlor. Sie wären beinahe mitten in ihr Verderben gerannt, doch der plötzliche verstärkte Hall ihrer Schritte hatte sie stoppen lassen – gerade rechtzeitig.
Zohani waren inzwischen die Flüche ausgegangen. Sie tastete nach einer Wand des Ganges und ließ sich dagegen fallen. Ihre Rüstung erwies sich auf ihrer Flucht als bedeutendes Hindernis. Sie war vollkommen erschöpft. Milianra ging es ähnlich, Zohani spürte, wie die Elfe sich neben ihr auf den Boden setzte. „Was sollen wir jetzt machen?“, fragte sie in die Stille hinein. Die Söldnerin sagte nichts. Wird wohl Zeit zur Resignation. Na dann, Mädchen, zeig deine Krallen. Umsonst sollen sie dich nicht erwischen. Schritte ertönten hinter ihnen im Gang, sie mussten von einer Gruppe von zehn oder mehr Männern stammen. „War schön, dich gekannt zu haben, Mili.“, flüsterte sie der Elfe zu. Die Schritte kamen immer näher. „Ebenso, Zohani.“ „Komm, steh auf.“ Sie zog Milianra an der Hand hoch. Die beiden zogen ihre Waffen und stellten sich nebeneinander, die Gesichter den näher Kommenden zugewandt, auch wenn sie außer absoluter Dunkelheit nichts sehen konnten.

„Schach matt.“ „Verdammt nochmal!“ Der Ausruf stammte von Shuhoku, dem Halbelfen. Die beiden Männer saßen neben der Wand einer großen, reich geschmückten Halle und spielten Schach. Sie spielten bereits eine ganze Weile, und Shuhokus Niederlagen häuften sich. Er seufzte. „Du bist wohl einfach zu gut für mich.“ Eomer lächelte nachsichtig. „Und du wirst immer besser. Keine Sorge, ein Erfolg deinerseits wird sicherlich nicht mehr lange auf sich warten lassen.“ Der Halbelf zuckte mit den Schultern. „Das gibt noch eine Revanche, ja?“ Der Alte nickte. „Von mir aus.“ Die große Wanduhr an der Stirnseite der Halle schlug zwölf Uhr und die beiden hielten inne. „Nun, ich schätze, wir müssen sie ein wenig nach hinten verschieben“, räusperte sich der ältere der beiden. Sie standen auf. Shuhoku überprüfte den Sitz seines Waffengurtes. „Ich bin sowieso spät dran.“ „Das ist wahr.“ „Bis nachher.“ Eomer nickte und fügte hinzu: „Wenn du schon außer Haus bist, überprüfe doch bitte, ob unser Schwert noch immer sicher verwahrt ist.“ „Du meinst nicht Zighorne, oder?“ Eomer schüttelte den Kopf. „Zighorne ist nicht weiter wichtig. Es ist die Präsenz der Rächerin, um die wir uns kümmern müssen.“ Shuhoku nickte. „Bis später beim Essen.“ „Verspäte dich nicht.“

Zohani und Milianra hielten sich mit bloßer Willenskraft aufrecht, vielmehr Kraft war ihnen nicht geblieben. Die Söldnerin hatte die Augen geschlossen. Ymar, sei mit mir in diesen letzten Minuten. „Ich schätze, wir werden nicht weit entfernt voneinander durch das Tor des Todesgottes schreiten. Wir werden uns also sicherlich nicht verlieren.“ Milianra seufzte. „Dann bis gleich.“ Die beiden hörten Schwerter, die aus ihren Scheiden gezogen wurden und kurz darauf wurden die Seitenwände von Fackelschein erleuchtet. Hinter einer Biegung kamen ihre Verfolger zum Vorschein und stürzten auf sie los. Zohani hob ihr Schwert und ging in Abwehrhaltung. Im nächsten Moment ließ sie es fallen, von einer Schmerzwelle gepeinigt und auf halbem Wege ohnmächtig geworden. Während sie so plötzlich zu Boden sank, hörte sie eine Stimme. Nun, das war wirklich knapp. War das Halluzination? Sie hörte Milianras überraschten Schrei nicht mehr, und gewahrte auch nur noch mit verschwommenem Blick den Schatten, der aus ihrer Brust und ihrem Gesicht herausbrach.
Milianra wehrte die ersten Angriffe mühsam ab und sah dabei zu ihrer Gefährtin hinüber, die nun bewusstlos am Boden lag. Dann mischte sich der unheimliche Schatten mitten unter die Meute der Angreifer. Er war von Dunkelheit umgeben, und sie konnte nicht erkennen, welche Kreatur sich dahinter verbarg, doch den Konturen nach zu schließen schien sie durchaus menschlich zu sein. Blut spritzte umher, abgetrennte Körperteile fielen zu Boden, und dann wurde Milianra mitsamt ihrer Begleiterin von einer urplötzlichen Druckwelle in die Luft gerissen und in den Schacht geworfen. Ihr verängstigter Schrei verlor sich in der Tiefe, und ehe sie noch irgendetwas spürte, huschte ihr während des Falles ein magisches Schimmern quer über das Blickfeld und raubte ihr die Sicht.

Zohani öffnete blinzelnd die Augen und kniff sie gleich wieder zusammen, als sie spürte, wie die Sonne ihr prall ins Gesicht schien. Sie lag auf moosbewachsenem Boden, Schulter an Schulter mit einer anderen Person. Bin ich tot? Soll das hier die Halle meiner Vorfahren sein? Sie blickte nach rechts und sah Milianra neben sich liegen. Sie befanden sich auf einer Waldlichtung. Weiter vorne konnte Zohani zwischen Vogelgezwitscher Stimmen ausmachen. Sie stand vorsichtig auf. Von Müdigkeit war nichts zu spüren. Sie strich Milianra die Haare aus dem Gesicht und raunte ihr zu: „Hey, aufwachen.“ Während die Elfe sich langsam regte, blickte Zohani in Richtung der Stimmen. Am Waldrand standen drei Personen, darunter ein Khajiit und ein Dunmer. Sie musste grinsen.
 
Unter einiger kurzer Kraftanstrengung gelang Idril es, nicht von den rutschigen Wänden abzurutschen, denn sie benutzte ihren Dolch, um ihn in die Ritzen zu treiben und so etwas mehr Halt zu bekommen, bevor sie sich auf den schmalen Felsvorsprung hochziehen konnte und aufstand. Von hier oben, sah man, dass es einige Felsvorsprünge gab, die sich wie eine Wendeltreppe in die Höhe wand und Idril sprang geschickt von einem zum anderen. Ganz oben angekommen, so ca. auf halber Fallhöhe, entdeckte sie eine Art Schacht, den sie nur würde knieend durchqueren können. Mal ganz davon abgesehen, dass er stockfinster war. Sie kroch hinein. Etwas anderes blieb ihr auch nicht übrig und so tastete sie sich vorsichtig voran. Doch als sich ihre Augen vollständig an die Dunkelheit gewöhnt hatten, war diese eher schummrig grau und sie fragte sich, woher das kommen mochte, bis sie einige Steine an den Felswänden vernahm, die eigenleuchtend ein minimales Licht abzusondern schienen, genauso wie bei der Quelle.
>Hier herrscht Magie<, dachte Idril bei sich und krabbelte weiter, bis sie einen helleren Schein am Ende des Tunnels sah und sich vorsichtiger näherte. Der Tunnel mündete in einer riesig anmutenden Tropfsteinhöhle und Glühwürmchen durchzogen das riesige Gewölbe, dass es wie von selbstleuchtend erschien. Idril stockte der Atem bei dieser Schönheit und verharrte überwältigt eine ganze Weile, bevor sie vollständig aus dem Gang krabbelte. Irgendwie hatte sie hier das Gefühl sicher zu sein, so tief unter der Erde und fürchtete sich nicht – auch wenn sie eines besseren belehrt werden würde. Jegliches Gefühl des Kultes Tzeetch, Slaanesh, die Visionen waren wie fortgeblasen, so vereinnahmte sie die Schönheit der Stalaktiten und der bizarr anmutenden Säulen und Vorhängen, die wie von Eis überzogen aussahen. Sie sah sich um, erblickte zwischen einigen kleineren kristallklaren Seen, einen sich schlängelnden Weg, als sie fasziniert von der Leuchtkraft der Glühwürmchen - die um sie tänzelten, diesem fast schon unbedacht folgte. Doch ihre Unbedachtheit endete jäh, als sie jenes knaatschende Geräusch, aufeinanderreibender Knochen vernahm und schlurfende Schritte. Sie war auf einer breiteren Landzunge angekommen und zückte ohne zu zögern Kurzschwert und Dolch, denn viel Zeit zum Überlegen blieb ihr nicht, als ihr plötzlich Pfeile um die Ohren sausten und dicht bei ihr im Boden einschlugen. Schon stürmten zwei Skelett-Krieger, einer mit Langschwert, der andere mit einer schweren Kriegsaxt, auf sie zu.

Keine Chance! Idril hatte auf Grund ihrer Unerfahrenheit keine Chance. Der Heckenschütze würde sie aufs Korn nehmen, sobald sie sich nicht mehr auf ihn durch die weiteren Angreifer konzentrieren konnte und Idril hatte weder einen Schild für die Verteidigung, noch eine ausreichende Reichweite ihrer Waffen, um unter anderem dem langen Schwert Paroli bieten zu können.
Dennoch nahm sie tapfer den Kampf auf. Sie nutzte die Säulen als Deckung, doch es half nichts. Als sich ein Pfeil in ihren linken Oberarm grub und sie sich schmerzverzerrt vor dem Hieb der schweren Kriegsaxt wegduckte, schaffte sie noch das Skelett von sich zu treten. Doch schon im nächsten Moment traf sie der Nackenschlag des anderen Skeletts nahe dem Genick und Idril wurde schwarz vor Augen. Als sie auf den Boden fiel bekam sie noch halb benommen mit, wie sie weggeschleift wurde.

Plitsch..... plitsch....... .............Plitsch............Plitsch............

Idril lag mit dem Bauch auf dem Boden und kam langsam zu sich, als sie sich leicht rührte, bekam jedoch gleich wieder vor Schmerzen den Atem genommen. Sie versuchte die Augen zu öffnen und es gelang ihr sogar schemenhaft zu sehen, bevor sich ihr Blick klärte und sie blinzeln konnte. Sie bemühte sich aufzustehen, wurde jedoch von einem knöchernden Fuß wieder zu Boden gedrückt, als sie den Kopf nach vorne wand und den Grund sah warum sie nicht aufstehen durfte. Vor sich konnte sie einen Thron ausmachen, darauf einen mächtigen Skelett-Fürsten mit Krone, der schon fast lässig darin saß, so als wäre er nicht tot.
Dieser bedeutete seinen Untergebenen Idril auf die Knie hochzuziehen, was sie auch taten, bevor er das Wort an sie richtete.
„Du hast dein Leben einem Drachen zu verdanken“, erklang seine tiefe metallerne Stimme und Idril verstand zuerst nicht, doch als sie die Schuppe sah, die zwischen seinen Fingern baumelte, wurde ihr einiges klarer. „Noch NIE hat ein.... Mensch, lebend dieses Reich betreten und du wirst hier nicht wieder lebend hinausgehen!“

„Ich bin kein MENSCH...ich bin Dunmer.“, entfuhr es Idril. Ihr Gegenüber blieb gelassen „Es ist egal was du bist.... du wirst nicht mehr gehen!“ „Ist es auch egal wer ich bin?“ „Völlig irrelevant. Du bist unbedeutend.“, der Skelett-Fürst spielte baumelnd mit der Schuppe und ließ sie gelangweilt am Band kreisen.

„Ich muss sie lebend zurückbringen, das ist meine Aufgabe!“ und Idril nickte zu der Schuppe. „Nein, dein Leben ist hier unten verwirkt!“
Idril zuckte zusammen, stemmte sich vom Boden ab und stand wacklig auf „Wie kann mein Leben verwirkt sein, wenn ich noch lebe. Ich habe ein Schicksal zu erfüllen und ihr wollt euch doch nicht wirklich gegen Schicksalsmächte stellen oder?“
Der Fürst schlug mit der Faust und baumelnden Drachenschuppe auf die steinerne Lehne seines Throns und fauchte Idril an „DAS können wir schnell ändern. Kettet sie!“
Und die Skelett-Wächter packten sie und begannen sie gegen ihren Willen rückwärts wegzuschleifen „Das könnt ihr nicht machen, meine Freunde brauchen mich, sie zählen auf meine Hilfe, ich muss zu ihnen, ich ..... muss ihnen helfen den Kult zu besiegen ......“ Idril zappelte verzweifelt in den Armen der Wächter, sich sträubend und widerstrebend, wurde jedoch gnadenlos weggezerrt. Bei dem Wort Kult jedoch gebot der Fürst seinen Kriegern Einhalt. „Ihr fleht um euer Leben? Was seit ihr bereit dafür von Euch zu opfern?“ Die Wächter ließen Idril los, die auf ihren Hintern plumpste, bevor sie sich vorsichtig aufrichtete und mit wackligen Beinen geschwächt auf den Fürsten zuging. „Was kann ich jenen bieten die alles verloren haben, alles was euch wichtig war. Ihr seit hier gefangen, anstatt friedlich im Reich der Toten zu weilen. Ermordet, geschändet, zerstückelt und eurer Organe beraubt. Ihr wärt nicht hier, wenn alles seinen rechten Gang gegangen wäre!“ Der Fürst horchte auf, verstand sie etwa?
„Ich kann euch nichts bieten, außer meiner Trauer und meine Tränen. Solange bis euer Leid vergolten wurde, durch diejenigen, die euch das antaten, werde ich um euch Trauern. Das ist das einzige Gefühl, was ich euch im Moment in der Lage bin zu geben.“ Idril blickte sich um, sie sah nun nicht mehr die Skelette und Krieger die sie umgaben, sondern ihre Geister. Geister von jenen unschuldigen Mädchen, Frauen und Männern, die für den Kult sterben mussten. Slaneesh’s Kult war nur ein Teil, doch hinter all dem steckte eine viel größere Intrige. Das wurde ihr jetzt bewusst, als sie in die Gesichter sah, die so eingefroren waren, als sie der Tod ereilte. Viele hatten den Mund zu einem stummen Schrei der widerfahrenen Ungerechtigkeit geöffnet und obwohl Idril nicht zu hören vermochte was sie schrieen, schauderte sie bei diesem Gedanken. Ihr rückte wieder das wirre Mädchen aus der Vision ins Gedächtnis. Ob sie wohl auch schon hier war? Der Fürst schien ihre Gedanken zu sehen und ließ den Geist jenes kleinen Mädchens hervortreten. „Du kennst sie!“ sagte er und als Idril in das Gesicht des Mädchens sah, fühlte sie die Todesqualen die sie erleiden musste, nein, sie brannten sich in ihre Seele und in diesem Augenblick sank die Diebin unter der Last geschwächt in die Knie und begann nach Atem zu ringen, als Tränen ihrem Gesicht entrannen. Der Geist des Mädchens näherte sich Idril und erfasste ihre Hand. Dankbar umklammerte Idril diese und sah, wie sich die Gesichtszüge des Wesens beruhigten, weil die tiefe Trauer in Idril und das Mitgefühl ihr die Erinnerung an das Leben zurückgaben. Mit tränenbesetzte Augen, sah sie zum Fürsten. „Wenn alles vorüber ist, werde ich dafür sorgen, das man euch nicht vergisst!“, flüsterte sie und löste die Hand von der des Mädchens.

Der Skelett-Fürst erhob sich von seinem Thron und schritt auf Idril zu, die immer noch kniete, nahm ihre Hand und hob sie zu sich auf. Er strich ihr über die Pfeilwunde am linken Oberarm und diese verschwand augenblicklich. Mit folgenden Worten ließ er Idril die am Lederband baumelnde Drachenschuppe in die Handfläche gleiten.
„Ihr wärt tot, hättet ihr Jenes nicht bei euch getragen. Eure Aussage wurde uns von eurem Drachen vorhergesagt! Geht und macht uns Unvergessen!“

Er trat beiseite und ein Spalt öffnete sich krachend zwischen den Felsen und gab einen Gang frei. Ein mächtig geflügeltes Wesen erhob sich aus den Schatten und verschwand in der Dunkelheit noch bevor Idril ihn ausmachen konnte. Sie wagte nicht danach zu fragen, sondern verbeugte sich ehrfürchtig vor dem Tod und trat dem Spalt entgegen. Die beiden Wächter, die den Eingang schützten, überreichten Idril noch ihre abgenommenen Waffen. Sie sah sich noch ein letzte Mal um und fühlte jeden einzelnen Blick der Opfer auf sich ruhen. Im Geiste hörte sie jeden einzelnen Namen, der zu ihr geflüstert wurde. Und es waren viele Namen, als sie bei jedem Flüstern in das Gesicht sah.

Der Spalt verschloss sich mit einem schleifenden Geräusch vor ihr, als sie rückwärts hindurchgetreten war. Idril atmete ruhig und schloss die Augen. Als sie diese wieder öffnete, befand sie sich wieder in jener Stille des Kultraumes, bevor Idril das Buch las und die Vision der Zukunft sie ereilte. Sie erinnerte sich an die Türglyphe, die sie in eines der Bücher steckte, um sie Rhia's Blick zu verbergen, was ihr jetzt unverständlich vorkam. Doch ob Idril in der Lage war, diese zu gebrauchen um den Gang erneut öffnen zu können, würde sich bald zeigen.
 
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