RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Idril weitete die Augen, erst jetzt realisierte sie die Situation vollständig. Sie hatte nicht beabsichtigt, die Situation eskalieren zu lassen, aber das ist wohl gründlich daneben gegangen. Im nächsten Augenblick allerdings vernahm Idril wie Heras anfing zu taumeln. Heras fiel ins Wasser. Idril war erschrocken und starr zugleich und wusste nicht was sie tun sollte. Auf der einen Seite Heras, auf der anderen Galdor, der sich schreiend vor Schmerzen wand. Und vor ihr Freude. Galdor brauchte schnell Hilfe, denn sein Fluß des Qi war unterbrochen. Er würde sterben ohne es zu merken. Wenn er nicht schnell auf den Rücken gelegt werden würde und …

Idril konnte keinem so schnell Helfen und das war ihr größter Schmerz. Das einzige was sie tat, war vor diesem Wesen auf die Knie zu sinken und zu weinen. Lange Sekunden vergingen, Idril kam es wie Stunden vor, bevor Freude sich wieder wortlos zu Asterinian umwandte und ihr den Weg für ihre Gefährten frei machte.

Schnell hastete Idril zu Heras und zog ihn aus dem Wasser ans Ufer, er war bewusstlos allerdings blieb ihr keine Zeit, danach hastete sie wie wild zu Galdor und versuchte ihn auf den Rücken zu drehen. Er krümmte sich vor schmerzen und sie hatte ihre Mühe ihn zu entkrümmen, um ihn in eine für ihn und sie positivere Lage zu bringen.

„Aaarggghh, aaaaahhhhh, ….“, schrie er immer zu.
„Galdor… Galdor hör mir zu, hör mich an… ATME AUS, phhhhhhhh, hörst du… ATME…“, Idrils Hände strichen dabei großflächich über seinen Bauch als er versuchte zu auszuatmen.
„Aaarggghh, aaaaahhhhh, ….phhhhh, aaaaahhhh, phhhhhhh“

Was hatte sie nur getan.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
"Darf man fragen was euch dazu verleite hierher zu kommen?"

Das Geistwesen namens Freude blickte sich um. Er oder hätte man "Es" sagen sollen, fuhr in einem Bogen über das Szenario der Hilfe für Galdor. Dann fiel sein Blick auf einen Punkt, ein Stück entfernt den Gefährten: Ein Khajitt stand, er schwebte sozusagen, auf dem Wasser und Blickte ihn ohne Furcht an.

"Die Beweggründe einer Person sind manchmal unergründlich."
Der Anflug eines Lächelns zog sich über das Gesicht von Zarius. Er kannte bereits diese nebulöse Ausdrucksweise höhere Wesen.

"Wollt ihr nicht auch das unmögliche, was eure Freunde versuchten, weiterführen?"
"Ich bezweifle dies. Ihr solltet euch lieber um anderes Kümmern."
"Wieso das?"
"Selbst wenn wir euch alle unterlegen sind, dürft ihr einige von uns nicht töten!", der Blick von Zarius wanderte in die Richtung in der, das wusste der Khajiit, sich Ryu befand.
"Ihr habt nicht Unrecht. Ich spüre die Anwesenheit einer Person die für das Schicksal nicht unentscheidend ist."

Mit diesen Worten nahm eins Leuchten, mit der Intensität mehrerer Blitze, den Platz von Freude ein. Das Leuchten verglomm und die Anomalie war verschwunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heras war nicht wirklich bewusstlos, nur schien etwas ihm sämtliche Kraft aus Knochen und Muskeln gesogen zu haben. Er wusste nicht, was es war, ob es der Fluch war, den er geflüstert hatte, oder ob es der Ort selbst war, der offensichtlich ebenfalls unter einer Verzauberung stand. Jedenfalls war der Wiedergänger nicht imstande, auch nur den kleinen Finger zu rühren. Er hasste solche Situationen, und hätte er sprechen können, hätte er wahrscheinlich laut drauflos geflucht. Seine Selbstkontrolle und seine momentane Schwäche aber hielten ihn davon ab.

Allerdings hatte sein kleines Experiment mit dem Zauber einen anderen Nebeneffekt: Es zeigte ihm die Macht der Zauber des Necronomicon Exmortas. Heras war untot, und sein Einfluss auf die magischen Sphären war extrem gering, weshalb er dem Geist, der durchaus als mächtig anzusehen war, lediglich einen schnell wieder verheilenden Kratzer zugefügt hatte, aber wenn ein Zauberer mit großer Macht derartige Magie wirkte, wären die Folgen verheerend gewesen. Er musste das Buch hüten wie einen Schatz, damit es nicht in falsche Hände geriete.

Er hatte das Verschwinden des Geistes nicht bekommen, aber er spürte langsam, wie seine Kräfte zurückkehrten. Trotz allem blieb ein bleischwerer Schmerz übrig, und nur langsam kam er wieder zu sich, um aufzustehen und Zarius, Idril, Galdor und Asterinian zu betrachten, die sich ihre eigenen Gedanken zu dieser seltsamen Begegnung zu machen schienen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Galdors Schmerz schien langsam nachzulassen und er konnte fast wieder ruhig atmen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht blickte er in die Runde, während Idril ihm immer noch über den Bauch fuhr und merkte wie er sich langsam entspannte.
Idril sah nach Asterinian auf. Der Junge hatte sich mittlerweile wieder aufgerappelt und war aus dem Wasser getreten und angezogen.
Die Begegnung mit Freude schien nicht spurlos an ihm vorbeigegangen zu sein als sie seinen Blick suchte und auch fand.

Als Galdor einigermaßen wieder bei Sinnen war, ließ sie ihn auf den Boden sinken.
„Wir alle hätten tot sein können.“, sagte sie zu ihm und stand auf um nach Heras zu sehen und ihm langsam aufzuhelfen. „Geht’s?“, fragte sie, doch irgendetwas schien nicht in Ordnung als er sie anblickte. Er befreite sich von ihrem Griff, trat zu Galdor und vergewisserte sich, das alles in Ordnung ist. Zarius begab sich zu Asterinian.

Idril drehte sich derweil auch zu Asterinian um. „Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte sie ihn.
Als sie sich wieder umwand, erschrak sie. Heras hatte sich ihr wieder lautlos genähert und blickte sie mit einem Was-hast-du-dir-dabei-gedacht-Blick fragend an.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
"Ist alles in Ordnung mit dir?" Was für eine unsinnige Frage! Asterinian klammerte sich an seine Kleider, mit denen er notdürftig seine Nacktheit bedeckte, bis er dazu kam, sie richtig anzuziehen. Zarius musterte den Jungen, der zuckte und zitterte, wie Espenlaub, gefangen in einem unerbittlichen Sturm. Mit starrem, glasigem Blick hockte er auf einem Felsen , ständig die Konsistenz wechselnd: mal war da, so fest und greifbar wie das Gestein unter ihm, mal war er kaum mehr eine Silhouette, nur mit Mühe im Licht der Sterne zu erkennen.
Er beruhigte sich nicht und Zarius brauchte alle Kraft, um ihn ruhigzuhalten, hatte Asterinian ihm doch plötzlich, selbst bei der sanftesten Berührung, reflexartig und mit einem Aufschrei einen durchaus bemerkenswerten Kinnhaken verpasst, um danach von ihm wegzurutschen. In diesem Moment musste Asterinian so ziemlich alles bedrohlich vorkommen. Der Khajiit konnte vom Glück reden, dass die verstörte Anomalie nicht die Konzentration für einen magischen Angriff aufbrachte, so unermüdlich, wie sie sich gegen seine Berührung wehrte.
Zarius versuchte, beruhigende Worte zu finden, aber es war ein vergebliches Unterfangen, das er da in Angriff nahm. Asterinian rang weiter darum, ihn abzuschütteln und schließlich musste er tatsächlich ablassen, hätte er doch mit seiner anfänglichen Beharrlichkeit alles nur noch schlimmer machen können.

Die drei Lebenden unter den Anwesenden waren völlig überrascht, als ausgerechnet Heras die Wende brachte. Der Wiedergänger hockte sich vor Asterinian hin und erfuhr keinerlei Widerstand, als er das Kinn des Erretteten anhob. Die blauen, pupillenlosen Augen spiegelten keine Emotionen wider, das taten sie nie und das Gesicht verhärtete sich zu der üblichen, nichtssagenden Miene, die Asterinian normalerweise zur Schau trug. Wenn es ihm... gut ging, wasauchimmer das heißen mochte.

"Danke."

Jetzt war es auch an Heras, überrascht zu sein. Er hatte nicht erwartet, dass Asterinian dieses Wort kannte. Aber er bewahrte sich seine überlegene Selbstbeherrschung: "Es ist kein Dank nötig. Jeder sollte selbstverständlich auf die Hilfe seiner Gefährten bauen können." Asterinian nickte. Er sah ebenfalls keine Notwendigkeit für eine Bekundung seines Dankes, aber die war wieder so eine Charakteristik, die er bei Sterblichen beobachtet hatte. Was Gefährten und Selbstverständlichkeit anbetraf...
Da waren Heras' Worte verschwendet. Asterinian sah in den anderen mehr Studienobjekte oder Lehrmeister, doch das blieb besser unerwähnt. Tatsächlich galt sein Dank nicht ausschließlich seiner Bewahrung vor Freudes üblen Absichten. Nein, er kannte jetzt auch zwei der Gründe, warum jemand helfen wollte.

Heras wandte sich indes von ihm ab und wieder Idril zu, was einen Teil der... Gefühle zurückkehren ließ. Er wollte nicht an sie denken. Sie kamen wieder zurück, brachten Kälte in seine Glieder, wenn er das tat. Aber... sie waren so neu! So fürchterlich und doch so wunderbar! Es war überhaupt alles so seltsam... Freude würde ihn auf lange Zeit nicht mehr loslassen, ebenso, wie ihn der Schrecken der Begegnung eine scheinbare Ewigkeit gefangengehalten hätte, wäre Heras nicht eingeschritten. Ein anderer hätte weit mehr Hilfe gebraucht, um sich von solcherlei Dingen zu erholen, aber Asterinian streifte sie, wenn auch nicht gänzlich mühelos, doch einfacher ab. Nur fragte er sich, ob seine nächste Begegnung mit seinem...

... seinem Bruder genau so sein würde.

Mit dieser Frage verschwand er hinter einem Baum, um sich anzukleiden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Idril sich wieder umwand, erschrak sie. Heras hatte sich ihr wieder lautlos genähert und blickte sie mit einem Was-hast-du-dir-dabei-gedacht-Blick fragend an. Sie biß sich verlegen auf die Lippen, eigendlich hatte sie das doch nicht gewollt. Sie wollte grade zu einer nicht ganz überzeugenden Erklärung ansetzen, als Heras erbrubt den Blick abwante und etwas vor sich hin grummelte. Seine Miene zeigte eine Falte zwischen seinen Augenbrauen, die seinen Missmut auszudrücken schienen. Sonst blieb sein Gesicht unbewegt, wie eh und je.
Statt sich weiter mit der deutlich bestürzten Idril zubefassen, bemerkte er Zarius vergebliche Versuche Asterinian etwas aufzumuntern und aus seiner Starre zu reißen.
Schließlich begab er sich zu dem Jungen und erntete ein "Danke." was ihn auch sehr komisch vorkam. Nach einem Kurzenvortrag über Gefährtenschaft, wand er seine Aufmerksamkeit wieder Idril zu, die neben Galdor hockte.
Sie überlegte und kam schließlich zu einem Ergebnis, das für sie nicht normal war. Sie würde jemanden anderen bitten ihr zu helfen jemand anderem zu helfen. Wann war das letzte Mal, dass sie das getan hatte? Sie wusste es nicht.
Laut sagte sie, "Wir müssen Galdor zum Lager bringen. Ihm gehtes zwar besser, hat aber noch Schmerzen und ich brauche zum einen Medizin, die ich nicht hier habe, zum anderen kennt sich Rhia besser mit schmerzmindernden Mitteln aus."
Zarius nickte und es wurde eine Trage für den Menschen aus zwei dünnen, abgebrochenen Birken und einem Mantel gebaut.
Asterinian hatte inzwischen wieder seine Kleidung angelegt und fühlte sich, nun vor dem Blick anderer geschützt, irgendwie wohler.
Da Heras angeschlagen war, ging er voran und hielt die Blätter und Zweige beiseite, wärend Idril fast unter dem Gewicht Galdors zusammen brach, Zarius schien hingegen keine solchen Probleme zu haben.
Die Anomalie schlenderte hintendrein, achtete aber genau darauf nicht zuweit zurück zu fallen und die anderen nichta us den Augen zu verliehren.

Sie kamen schließlich trotz einiger kleiner Pausen, Heras konnte nicht mit ansehen wie sie schleppte und wollte ihr die Last abnehmen, sie wehrte sich aber resolut dagegen und so wurde dieser Kompromiss geschlossen, gut voran.
Als sie an der Lichtung ankamen, hatte Rhia bereits ihre Medizin bereitgelegt und wartete ruhig auf die Ankömlinge. Sie hatte gespührt, das irgendwas mit den anderen passiert war und Ryu hatte ihr, auf ihr Fragen, in knappen Worten, so wie es nunmal seine Art war, die Situation geschildert. So hatte sie sich richtig vorbereiten können.
Sie brachten Galdor zu ihr, sie sah sofort, dass Idril bereits sein Leben gerettet hatte und er nun zumindest unterschmerzen Atmen konnte. Gemeinsam, sich abwechselnd und deutlich länger massierten und strichen sie noch einmal über Galdors Unterlieb bis die Schmerzen deutlich nachließen. Den Rest fürde die Zeit tun, waren die beiden Heilerinnen sich einig und Rhai gab Galdor ein sanftes Schmerzmittel, was ihn vor den Erschütterungen des Rittes schützen würde. Das konnte sonst sehr unangenehm werden...
Auch Zohani war auf gewacht als die Gesellschaft erschöpft den Lagerplatz erreichten. Sie kniete sich besorgt zu den anderen Frauen und sah ihnen zu, wie sie gezielt und ohne große Absprache die Aufgaben teilten und verrichteten. Als sie fertig waren, blickte auch Zohni erleichtert und setzte sich näher zu den deien. Idril und Galdor erzählten von ihrer mehr als anomalen Begegnung. Rhia hob irritiert dei Augenbraue, wärend Zohani Idril ungäubig ansah, Galdor, wieder Idril. "Er hat nur einen Punkt gedrückt und er wäre fast daran gestorben?" "Du glaubst gar nicht wie das weh tun kann, hättest dus gespührt, wüsstest du das es so ist." warf Galdor sarkastisch ein, wobei aber ein Lächeln seine Lippen umspielte. Ihm schien es schon viel besser zu gehen. Das Schmerzmittel schlägt an, dachte Rhia erleichtert, nicht auszudenken was hätte passieren können, wenn Idril nicht dabei gewesen wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
„Dieser blasshäutige Drecksack soll sich hüten, noch mal vorbeizuschauen“, entfuhr es Zohani ärgerlich, und die Stimmung lockerte sich schlagartig, als die anderen über den Kommentar grinsen mussten. „Beim nächsten Mal wecken wir dich auf, versprochen.“
„Aber“, wandte Idril ein, „es wäre wirklich besser wenn wir diesem Wesen nicht noch einmal begegnen. Wir sind schließlich nur knapp davon gekommen, und der arme Heras sieht immer noch sehr mitgenommen aus.“ Murmelnde Zustimmung. „Jaa, ist das nicht ein Grund, ein wenig zu feiern?“, meinte Galdor nicht ganz ernsthaft, doch Zohani begann schon zu grinsen. Schnell ergriff Rhianon das Wort. „Wir haben schon wieder frühen Morgen, und werden sicher bald weiter reiten, jedenfalls sobald Galdor und Heras wieder in ihren Sätteln sitzen können. Und wir sollten besser nicht unsere Zeit vertrödeln.“ Damit wurde es wieder still. Jedenfalls solange, bis Zohani plötzlich fragte: „Wo kommt ihr eigentlich her? Ich meine, verdammt, wir reiten hier so gemütlich durch die Gegend und kämpfen dort um Leben und Tod, aber ich weiß eigentlich gar nix über euch und umgekehrt.“ „Hmmm.“, brummte Galdor. „Wo du das Thema anschneidest, fang doch am besten mal an mit erzählen, Zohani.“ Die vier machten es sich einigermaßen bequem. „Naja, dass ich Söldnerin bin, oder besser gesagt war, dürftet ihr schon wissen. Bin übers Meer gekommen … da hab ich auch die letzten paar Jahre verbracht. Wir sind sozusagen von Insel zu Insel geschippert und haben bei Einheimischen unsere Vorräte aufgestockt. Ich war ursprünglich mit ein paar Ausreißern zusammen, als wir unseren Stamm verlassen haben.“ „Euren Stamm?“ „Ja, die Jao Thin Bea. Unser Dorf war recht klein, bestand hauptsächlich aus Jägern und deren Familien. Unsere Dorfältesten haben unseren Gott angerufen, um uns gute Jagderträge zu bescheren. Waren insgesamt sehr kriegerisch, wir alle. Hatten oft Streit mit den Nachbarclans …“ Sie schien kurz in Erinnerungen versunken, dann fuhr sie fort. „Na ja, ich bin dann wie gesagt abgehauen. Da war ich eigentlich noch ein Kind. Hab dann erst auf See kämpfen gelernt. Später bin ich Seesoldatin geworden. Und irgendwann hab ich nebenbei Söldneraufträge erledigt. Direkt bevor ich eine Eskorte nach Scho’Kolad führen sollte, hab ich dann den Dienst abgelegt. Dadurch bin ich dann bei Euch gelandet. Denke, das war’s so im Groben …“ Sie verstummte.
Wie sie zu den Seesoldaten gelangt war, hatte sie verschwiegen.
„Hui, klingt ganz schön abenteuerlich.“ Galdor hatte den Kopf auf ein für ihn provisorisch errichtetes Kopfbett gelegt und massierte sich ab und zu noch den Bauch. „Und was ist mit deinen Eltern?“, fragte Idril. „Mh, Eltern? Ich glaube, die haben sich in ihrer Rolle vertan … jedenfalls bin ich glaube ich glücklicher ohne sie.“ „Ich hoffe, die Frage war nicht zu direkt.“ „Nein, schon in Ordnung.“ Zohanis Blick driftete kurz ab, dann war sie wieder da. „Puh! Eigentlich erzähle ich nicht so offen heraus …bei den Seesoldaten waren wir alle mehr oder weniger Kameraden, aber jeder hatte seine eigene Vergangenheit, über die nur er bescheid wusste, und damit hatte es sich. Wir waren in gewisser Weise eben doch nur Soldaten.“ „Woher hast du eigentlich deine neue Ausrüstung?“, fragte Idril interessiert. „In den Satteltaschen von meinem Pferd gefunden“, grinste die junge Frau und fuhr dann mit dem Finger über die Scheiden der Dolche. „Muss einem Assassinen oder so gehört haben.“ „Kannst du denn damit umgehen?“ „Nun ja, ich hab mir das Zeug einfach mal umgehängt, für den Fall des Falls. Aber die Wurfmesser beispielsweise dürften mir nicht allzu viel nützen.“ „Nun …“ Die Dunmerin lächelte. „Vielleicht kann ich dir da ja behilflich sein.“ „Gerne! Wir alle können uns untereinander sicher eine Menge beibringen.“ „Und vielleicht treffen wir ja auch noch auf eine unversehrte Stadt, um uns neue Kleidung zu kaufen.“, meinte Rhianon zwinkernd, und Zohani wusste, dass die Frau damit auch auf ihre Männerkleidung anspielte.
Zohani war gespannt, wer nun über sich erzählen würde.
 
Die Runde lachte fröhlich, Idril sah besorgt zu Ayla, ob sie aufwachen würde. Cumal hob sacht den Kopf als Idrils Augen auf beiden lagen, senkte ihn dann aber wieder.
„Woher kommst du eigentlich?“, fragte Zohani Idril.
Idril wandte sich wieder um und blicket einmal kurz in die Runde. Sie lächelte. „Von Überall und Nirgens.“, sagte sie und erntete erstaunte Blicke. „Wie jetzt?“, fragte Galdor verblüfft. „Du musst doch irgendwo eine Heimat haben...“
„Ich denke schon, aber an die kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich war noch sehr klein, als unser Dorf überfallen wurde. Gerade mal Fünf.“, sagte Idril und Rhia sah zu Ayla, die noch friedlich schlief, bevor sie den Blick wieder auf Idril legte.
„Meine Mutter wurde dabei getötet und ich geriet in die Gefangenschaft eines Sklavenhändlers. Mir ging es dort gut und ich wurde ausgebildet und versorgt. Als sie mich mit 18 verkaufen wollten, flüchtete ich. Seither ziehe ich in den Landen umher und tue mal dies und mal das... gerade so, wie es mir in den Sinn kommt.“, grinste Idril in die Runde. „Wie bist du nach Scho’Kolad gekommen?“, wollte Wicket wissen. „Ich hatte einen Auftrag angenommen, ich sollte nach einem Buch suchen und es ‚besorgen’. Der Auftraggeber ist leider verstorben, also hat sich der Auftrag erledigt.“ „Hey, da hast du ja fast so ein abenteuerliches Leben hinter dir wie ich?“, warf Zohani ein. „Und woher kannst du kämpfen?“, wollte Rhia wissen. „Ausgebildet wurde ich auf der Plantage. Nahkampf, Stockkampf und Akrobatik. Naja...“, lächelte Idril verlegen „...wenn man keine Waffe hat, kann man sie auch nicht verlieren... Das Bogenschießen war mehr oder weniger notgedrungen. Von irgendetwas muss man ja leben und da ich keine so tollen Fallen basteln kann wie Wicket...“, sie sah zu ihm hinüber und er zierte sich ein wenig „...bin ich zu Pfeil und Bogen übergegangen. Da ich durch meine *grins – ‚Aufträge’, ganz gut Leben kann, war ne Schwertkampfgrundausbildung drin. Der Rest ist Erfahrung.“
Galdor nickte bestätigend und Heras musterte ihre leichte Lederrüstung. Wenn er es nicht besser wissen würde, hätte er jetzt Verachtung für die Diebin empfunden. Denn Diebe sind Gauner, die nur auf Kosten von anderen Leben, um ihr eigenes Leben lebenswert zu machen. Lügner, Betrüger und Abschaum der Gesellschaft. Doch irgendetwas hielt ihn davon ab, das auch von Idril anzunehmen. Idril fühlte seinen Blick auf sich, wagte es aber nicht ihn anzusehen. Sie blickte stattdessen ins Feuer, das wohlig vor sich hinknisterte, bevor sie wieder in die Runde blickte.

„Mich würde interessieren, wo Rhia herkommt. Wenn sie schon mit Tieren sprechen kann...“
Damit war Rhia die Aufmerksamkeit sicher als die Blicke erwartungsvoll auf ihr ruhten, während Idril sie etwas neckisch grinsend anblickte.
Doch dann verlor sich kurzzeitig ihr Blick im Feuer, als sie an das goldene Wesen dachte und Asterinian verschwommen in ihr Blickfeld rückte. Der ‚Junge’ schien sich nun etwas näher bei den Gefährten aufzuhalten. Sie war sich nicht sicher, was sie von dieser Begegnung bei der Quelle halten sollte, denn es war schon ein berauschend faszinierender Anblick, die beiden Gestalten in Mitten der Schönheit und Einzigartigkeit eines so magischen Ortes zu vernehmen. Vielleicht blieb ja vor dem Aufbruch noch ein wenig Zeit, um den erhabenen Ort der Stille noch einmal in Ruhe zu betrachten. Auch wollte sie noch etwas Wasser schöpfen – man weiß ja nie, wozu man so etwas gebrauchen kann. Später würde sie Rhia fragen, ob sie einige leere Flacons hätte. Sie blickte sich noch einmal kurzweilig nach Ayla um und vernahm immer noch den thronenden Schatten beim Felsen. Sie holte sich die Worte von Zarius ins Gedächtnis zurück und merkte sie sich. Woher dieses Wesen kam und wohin es ging, war ihr wirklich schleierhaft und das wollte sie ehrlich gesagt auch gar nicht wissen. Was Idril nur immer wieder stutzig machte, das alles ...

Ein Lachen in der Runde, als sie aufblickte. Aufmerksam folgte sie den weiteren Ausführungen Rhianons über ihr ‚Leben’.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Eine Frau rannte scheinbar ziellos durch die Wüste. In den Armen hielt sie ein schreiendes Kind das in ein paar Leinen gewickelt war. Plötzlich drückte sich ein massiger Pferdeleib an der schlanken vorbei. Der vermummte Reiter packt die Frau bei den Haaren, sie verlor den halt und drohte zu stürzen, doch der Griff des Reiters war fest und er zog sie hoch. Eine einzelne Träne bahnte sich ihren Weg über die Wange der Frau – sie wusste was jetzt geschehen würde. Ein zweites Pferd nährte sich schnell der wimmernden Frau... gezielt trennte der Reiter den Kopf ab. Triumphierend hob der erste den Schädel gen Himmel. Obwohl sie tot war schien sich der Körper dennoch schützend über das Kind zu legen. Der zweite machte sich bereits daran mit seinem Schwert den Kopflosen Frauenleib wegzudrücken um das Kind frei zu legen. Der Reiter hob die Klinge um auch dem Kind das Leben zu nehmen. Doch soweit kam es nicht... unter lauten Schreien starben die beiden Reiter samt Pferden. Es dauerte lange bis das Schreien verstummte.
Wie oft hatte Xarxes jetzt diesen Traum? War war die Frau? Und wer das Kind? - Die Augen seines Adlers öffneten sich und somit kam auch die Sehkraft zu Xarxes. Er hatte es sich etwas weiter entfernt vom Lagerfeuer gemütlich gemacht. Nicht nur weil Xarxes die Kälte der Nacht lieber war als die Wärme des Feuers, wahrscheinlich hätte ihn auch Ryu wegen seiner doch für andere störende Aura verscheucht. Er hob seinen Kopf vom Körper seines Pferdes das er als Kopfkissen zweckentfremdete. Das es schon lange tot war schien bisher keiner gemerkt zu haben, allerdings unterscheidet es sich auch nicht von normalen Pferden, bis auf die fehlende Körperwärme. Er blickte zu der Gruppe hinüber, dabei fixiert sich sein Blick auf das kleine Mädchen das immer noch friedlich schlief. „Was haben sie sich dabei nur gedacht? Auf Dauer würde meine Aura das Mädchen umbringen... einen Erwachsenen sicherlich nicht aber ein Kind...“, „ Daran ist sicherlich dieser Dummer schuld, irgendwas sagt mir das er mich spürt... er will damit unsere Kräfte unterbinden. Das ist es... er hat Angst! Angst vor unseren Kräften.. töte ihn und wir können unsere Kräfte voll und ganz ausleben!“ „Ich denke du unterschätzt Ryu gewaltig, Dämon. Er hat mich bereits einmal besiegt, allein seine geistige Kraft übersteigt meine um ein vielfaches und das was er, oder zumindest das Wesen das er rief, mit den Dämonen in Scho´Kolad angerichtet hat ist erstaunlich“. Xarxes konzentrierte sich um seine Aura weitgehend zu unterdrücken. So sehr er sich dagegen sträubte muss er sich dennoch mit der Gruppe „anfreunden“, allein schon um weniger aufzufallen. Er stand auf und ging zum Lagerfeuer
 
"Ja, ich kann mit Tieren sprechen, das ist wohl wahr", nahm Rhia die Frage auf. "Es liegt daran, dass ich zum Teil selbst ein Tier bin, in einem gewissen Sinne, zumindest kann ich ihre Gestalt annehmen. Wie euch sicher aufgefallen ist, bin ich eine Gestaltenwechslerin." Sie sah sich einmal im Kreis um, alle nickten. "Nun ich lebe eigendlich bei meinem Clan, dem Wolfsclan, er besteht nur aus Gestaltenwechslern mit den Grundgestalten Wolf und Mensch, jeder besitzt mindestens diese zwei. Ich hingegen wurde mit mehr als nur zweien geboren, weit aus mehr, aber ich fühle mich als Wolf, Mensch oder Rabe einfach am wohlsten." Sie lächelte. "Ich wurde als erste Tochter der Meisterin geboren und mir war daher mein Schicksal vorherbestimmt, ich würde auch Meisterin meines Clans werden. Ich wurde bereits von Kindesbeinen an hart trainiert und unterrichtet. Im Kampf genauso, wie in Politik, Heilkunde und der Religion, denn die Meisterin ist auch die oberste Priesterin der großen, weißen Wölfin." Sie berührte sanft den blauen Halbmond auf ihrer Stirn, alle musterten ihn einen Augenblick mit interesse, er war ihnen nicht wirklich aufgefallen, da das Blau mit der Zeit verblasst war. Sie dachte kurz an die harten Prüfungen, die sie dafür hatte bestehen müssen, sie war stolz ihn zu tragen.
"Ich wurde Meisterin als meine Mutter starb und wählte mir eine Gefährten, jetzt lebe ich nicht mehr mit ihm zusammen, wir haben unsere Pflichten erfüllt und die Liebe hält nicht ewig, doch wir sind gute Freunde und führen gemeinsam den Clan."
"Pflichten?", kam es von Zohani. "Ja, ich habe genug Kinder mit ihm gezeugt." Alle sahen sie istarrten an, mit ihren äußerlichen achzehn hatten sie ihr das nicht zu getraut. "Wie viele hast du denn?" "Hm, lasst mich überlegen, es müssten 21 sein." Die Runde stieß einen erstaunten Laut aus und Rhia lächelte wissend, "Ich gebäre ja nicht nur wie ein Mensch, sondern auch wie eine Wölfin und Würfe sind deutlich größer, außerdem habe ich bereits zu Idril gesagt, dass ich etwa drei mal so alt bin wie sie."
"Du bist über neunzig?" Ein Lachen war die Antwort. "Nun vielleicht sollte ich einfach weiter erzählen?" "Natürlich, du hast noch nicht gesagt, wie du her gekommen bist." meinte Galdor versöhnlich. "Das stimmt, aber vielleicht sollte ich noch erzählen, wie ich Ryu kennen gelernt habe." sie lächelte und ihr Blick ging in die Ferne, "ich war damals mit meine Hasenschwester Kania auf dem Weg zum Drachenclan um eine neue Handelsrute fest zu legen, da habe ich ihn in der Wüste getroffen. Er war beim Drachenclan als Berater tätig und wurde mir dann als Begleitung für die Rückreise mit gegeben, auf der wir mit anderen Clans noch sprechen mussten." Das sie dort mehr erlebt hatte als Verhandlungen verschwieg sie lieber. "Er war nicht sonderlich nett zu mir." "Wirklich? Das hätte ich nicht von ihm gedacht!" Zohani schien verwundert. "Auch Wesen wie er erlauben sich gerne mal Späße, die auf anderer Leute kosten gehen..." Sie sah mit hochgezogener Augenbraue in Richtung Ryu. "Später haben wir uns im Großen Krieg noch mal gesehen, da war er mein Lehrmeister und hat mich am Ende gerettet. Dafür werde ich ihm immer dankbar sein." Sie sah in seine Richtung. "Vor was gerettet? fragte Wicket. Rhia seufzte, davon sprach sie nicht gern, "vor mir selbst." Sie wollte nicht weiter darüber reden, das sah man ihr an. Sie wollte es vergessen, seit dem war nichts mehr passiert. Wieso die anderen beunruhigen? Rücksichtsvoll wurde sie zu keiner weiteren Erklärung gedrängt. "Hierher gekommen bin ich auf den Ruf meiner Göttin, ich habe gebetet und sie ist mir erschienen, ich hatte eine Vision der Zerstörung und sie hat mich hierher geschickt um zu helfen." Sie sah auf als Xarxes in den Feuerschein trat. "Das ist erst einmal alles von meiner Seite." Sie lehnte sich zurück.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ryus Blick wanderte über den Sternenhimmel, während er aus der ferne die Lebensgeschichten der anderen hörte. Im Moment interessierten sie ihn wenig, ausserdem hatten die Ryuugan ihm bereits das wichtigste ber seine neune Gefährten offenbart. Nur Xarxes hatte er noch nicht berührt, und somit auch keine Chance gehbat, seine Vergangenheit zu sehen. Selbst als Hanfi und die anderen noch gelebt hatte, und Xarxes noch der alte war, hatte Ryu keinerlei Körperlichen Kontakt mit ihm gehabt, das fiel ihm erst jetzt auf.

Seine Gedanken schweiften in ferne Welten. Vielleicht würden die anderen nach seiner Geschichte fragen, vielleicht würde er antworten. Erinnerungen der alten Tage überfluteten den Geist des Drachen mit Wehmut. Enaya, Eomer, Taenna, Exterminas und all die anderen. Er hatte Jahrelang nach ihnen allen gesuch, doch nur ihre Spuren zogen sich noch durch sein Leben. Nuramon und Zohanis Ausrüstung gehörten tatsächlich einem Assassinen. Das Pferd sogar zweien. Er hätte es ihr sagen könne, aber wozu?
Der Dunmer lächelte traurig. Egentlich war Melancholie nie sein Fach gewesen. Er hatte stets nach vorn geblickt. Jetzt sah er zurück, und sah brennendes Land. Er hatte immer gegen das Böse gekämpft, aber es wurde nicht schwächer, sondern stärker. Ein ums andere Mal wurde er geschlagen, wurde mä#chtiger, begegnete mächtigeren Gegnern. Er drehte sich im Kreis, kannte kein Ziel, rannte durch die Welten, reiste durch das Mutiversum. Ein oder zweimal hatte er mit dem Gedanken gespielt im Oblivion zu bleiben und sich aus den Geschicken der Welten heraus zu halten.Er htte es nicht geschafft.
Der Tod ereilte alle seine Freunde, doch an Ryu ging er vorbei, ohne sich umzusehen.

Seine Geschichte war die Geschichte der Macht, die den der sie trug ins Unglück stürzte. Die Macht der Drachen, die Macht der Wächter des Gleichgewichtes.
 
„Der große Krieg...“, dachte Idril als sie Rhianons Worte vernahm. Sie hatte diese schon einmal gebraucht, damals bei der Heilung Zarius’ im Spital in Scho’Kolad. Und wieder konnte sich Idril darauf keinen Reim machen. Und ihr kamen weitere Worte der Katze in den Sinn, die er in dem Zusammenhang benutzte. Idril wurde für einen Augenblick sehr nachdenklich. „...die einzigen...“, dachte sie. Sie seufzte.

„Hey, was ist los?“, stubste Wicket sie an. „Die Geschichten sind doch lustig...oder?“; sagte er quietschvergnügt und vernahm seinen knurrenden Magen. „Lustig?“, entfuhr es Idril erstaunt. „WAS soll daran lustig sein?“
„Na das alle hier zusammengefunden haben, trotz des unterschiedlichen Lebens. Und außerdem hab ich jetzt Hunger...“, grinste Wicket in die Runde.
„Wicket....“, ein gemeinschaftliches raunendes Stöhnen fuhr durch die Gruppe, doch erstarb als sich ein Wesen unmerklich näherte und in den Feuerschein trat.
Eiskalt lief es Idril den Rücken runter und ihre Muskeln spannten sich sofort an. Sie hatte ihn schon einmal gesehen, damals in Scho’Kolad. Er fragte damals nach dem Dunmer. Sofort ging ihr Blick unmerklich zu dem Schatten auf dem Felsen und fixierte danach sofort wieder die.... ja wo waren sie denn? Das Wesen hatte keine Augen, als Idril ungläubig in sein Gesicht starrte. Damals in Scho’Kolad konnte sie nicht unter die Kapuze blicken, doch jetzt, wo sie saß...
Stattdessen vernahm sie einen kleinen Adler auf der Schulter... woher kam er ihr bekannt vor? Sie musste passen, es war ihr entfallen.
„Wie ich sehe, seit ihr fündig geworden, oder nicht?“, sagte sie fast hasserfüllt. Diese Emotion in ihrer Stimmlage war vollkommen unbeabsichtigt, doch irgendetwas verleitete sie dazu. Geistig überlegte sie sich schon, wie sie am besten zu Ayla gelangen konnte, um sie zu schützen.
Sie konnte es sich nicht erklären, aber dieses Wesen widerstrebte ihrem Gedanken, der Unbefangenheit. Schmerzen durchfuhren ihren Oberarm, innerlich zuckte Idril zusammen, äußerlich war sie ruhig. Eiskalt ruhig, als sie Xarxes fixierte.

Ein längeres Schweigen durchzog die Gruppe... bis einer das Wort ergriff...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
"Ich möchte Galdors Geschichte hören." Es war Asterinian, der, gänzlich von seinem Erlebnis am See erholt, eifrig Notizen in seinem Büchlein gemacht hatte. "Und danach erführe ich gerne die Lebensgeschichten Xarxes'." Mit etwas, das man Erwartung nennen konnte - seine Entwicklung schien in letzter Zeit unheimlich schnell voranzuschreiten -, sah er den Erstgenannten an, der aber nur Augen für den unheimlichen Fremden hatte.
Freilich, für Asterinian konnte Xarxes' Ausstrahlung sich nicht mit der Freudes messen, der doch eigentlich um vieles weniger einschüchternd war. Galdors Unwillen zur Antwort erkennend, sah auch er den Blinden an, doch ohne die unverhohlene Abscheu Idrils. Wie zuvor wartete er vergeblich auf eine Entgegnung.
Wicket versuchte, in seinem dürftigen Dialekt der Gemeinsprache, die angespannte Atmosphäre zu überbrücken. "Ähm, äh... Warum erzählst du uns nicht von deinem Leben, Asterinian?" "Ich existiere, mehr gibt es nicht zu wissen. Ich möchte Xarxes' Geschichten hören", wiederholte er mit Nachdruck.
Idrils Stimme triefte vor Hohn. "O ja, bestimmt hat er mehrere 'Geschichten'. Leute wie er müssen sich nicht selten eine neue Identität zulegen." Asterinian sah sie interessiert an. Er fragte sich, was sich da abspielte. Er erkannte keinen Hass, wenn er ihn sah. Er mühte sich, die Mimik der beiden Kontrahenten, eine nicht unpassende Bezeichnung, zu lesen, aber solche Gefühle entzogen sich seinen Kenntnissen.
Doch er bemerkte wohl, dass Idrils Hand auf dem Griff ihres Kurzschwertes lag, etwas, das für ihn eher verständlich war. Auch die Haltung Xarxes' verriet, dass er sich auf einen Angriff vorbereitete. Asterinian legte den Kopf schief. "Ihr wollt einander töten." Die teilnahmslose Feststellung ließ beide zusammenzucken und veranlasste den Rest der Gefährten, ebenfalls nach ihren Waffen zu suchen, sollte Idril Beistand brauchen.

Indes war dies nicht gut. Bei diesem Kampf, der für Asterinian jeglichen Sinnes entbehrte, konnte es zum Tod eines dieser Sterblichen und damit dem Verlust wertvoller Erfahrungen kommen. Natürlich war der Konflikt an sich auch interessant und seine Gründe mussten unbedingt in Erfahrung gebracht werden. Doch vorerst...

Er schnellte vor, denselben Zauber webend, wie ihn Freude genutzt hatte, um ihn zu lähmen. Noch bei Bewusstsein, jedoch bewegungsunfähig, klappten Xarxes und Idril zusammen, als seine Hände ihre Schläfen berührten. Galdor atmete erleichtert auf. "Was sollte denn das werden, Idril?" "Das frage ich mich auch. Und... war das wirklich nötig, Asterinian?", wunderte sich Rhianon, woraufhin er knapp nickte, während die Gelähmten ihn mit aller Wörten von zweifelhafter Höflichkeit belegten. Doch er legte nur den Zauber zurecht, der ihm seltsamerweise etwas misslungen war. Die plötzlich hochkommenden Erinnerungen an den See hatten ihm die Fäden für einen kurzen Moment entgleiten lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zarius stand auf und stieg über die, noch immer von Beschimpfungen erfüllten, Idril und Xarxes. Er packte den leicht defusen Asterinian am Arm und legte dessen Hand auf die Stirn von Idril. Ein warmes Gefühl breitete sich auf Idrils Stirn aus und mit einem Hechelatmen ihrerseits löste sich der Lähmungszustandes. Die selbe Prozedur wiederholte Asterinian, nun etwas selbstständiger, bei Xarxes. Von traktierenden Blicken standen die beiden Entlähmten auf. Rhianon hielt Idril am Arm, genau wie Zohani, den sie befürchteten einen weiteren Konflikt.

Zarius setzte sich wieder und durchbrach die recht gedrückte Stimmumg. "Lasst mich meine Geschichte erzählen", fuhr er an und man setzte sich wieder. Zohani fragte nun, offenbar drauf und dran Zarius zu unterstützen die Situation zu lockern, woher dieser Ryu kannte.

"Mhh..., da muss ich weiter ausholen. Als ich das Kloster verlies.."
Der Begriff Kloster löste eine leichte Verwunderung aus, kein Wunder was hatte ein Assassine auch in einem Kloster zu suchen, "...nun ich fing ein Studium im Kloster nach meiner dunklen Zeit an. Um den Anweisungen meines Mentors zu folgen machte ich mich wieder in die weite Welt auf. ich traf auf eine Gruppe von Reisenden, mit der ich einiges erlebt habe. Als wir eines Tages in einem Turm waren traf ich auf Ilkum." Die Verwunderung nahm zu. "...Ryu's Vater " ergänzte Zarius.
"Und nach langer Zeit der Reise trafen sich vater und Sohn, und so auch, Ryu und ich." Das lautes Paffen einer Pfeife durchbrach Zarius Rede.
"Nun ich erlebte fiel Dinge auf der weiteren Reise aber dies würde zu weit abschweifen..." beendete Zarius abpruppt seine Geschichte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heras hatte noch immer mit den Schmerzen in seinen Gliedmaßen zu kämpfen, und erst nach und nach kehrten seine Kräfte zurück. Er hatte die Ereignisse und den offensichtlichen Streit zwischen Idril und Xarxes am Rande mitbekommen, er hielt sich in einiger Entfernung vom Lagerfeuer auf. Er hatte nicht das Bedürfnis verspürt, seine eigene Geschichte zu erzählen, und zu seiner Zufriedenheit hatte ihn auch niemand danach gefragt. Nur der Neuankömmling, Xarxes, beunruhigte ihn. Er hatte eine dunkle Seite an sich, die nicht einmal dem Untoten behagte. Und auch, wenn es schien, dass er diese dunkle Aura zu unterdrücken versuchte, konnte er grade aufgrund dieses Drucks jene Seite an ihm spüren. Aber genauso konnte er die Wut in Idril spüren, und aus diesem Grund tat er etwas, was ihn selbst noch eine ganze Weile beschäftigen sollte. Also nahm er sie von der Gruppe und von Xarxes weg, damit ihre Wut sie nicht zu Schlimmerem trieb...

Er führte sie zu einem Ort ein wenig abseits des Lagers, einer kleinen Lichtung, von der aus man einen guten Blick auf den klaren Nachthimmel hatte. Sie lehnte sich gegen einen Baum und starrte in den Himmel hinauf, ohne ein Wort zu sagen. Er tat es ihr gleich, und gemeinsam schauten sie stumm die Sterne an, sich unabhängig voneinander ihre Gedanken dazu machend und sich an lyrische Werke über den Sternenhimmel erinnernd...

Nach einer Weile aber traute sich Heras doch, zu ihr zu sprechen. Ihn hatte eine gewisse Neugier ergriffen, warum sie so sauer auf Xarxes war, und er wollte sich dafür entschuldigen, dass er ihr zuvor so unfreundlich gegenüber getreten war nach dem Kampf gegen das Geistwesen Freude. Letzteres wäre nichts weiter als eine Geste der Höflichkeit gewesen, aber irgendwie sah er es in Idrils Fall als mehr als notwendig an, obwohl er nicht wusste, warum.

"Idril, ich möchte euch um Verzeihung bitten, wie ich vorhin mit euch umgesprungen bin. Es war nicht richtig, euch einen Vorwurf daraus zu machen, dass ihr reagiert habt, wie ihr nunmal reagiert habt. Schließlich habe auch ich letztenendes genauso gehandelt. Also müsste ich mir selbst den gleichen Vorwurf machen. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen, es war keine böse Absicht." sprach er, und sie wandte sich ihm überrascht, aber auch verständnisvoll zu. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie den Wiedergänger so sprechen hörte. "Natürlich verzeihe ich euch. Und ich hoffe, ihr könnt mir genauso verzeihen. Wir haben beide den gleichen Fehler gemacht. Hoffen wir, dass es in Zukunft nicht wieder geschieht."

Dem Untoten fiel bei diesen Worten ein Stein vom Herzen, auch wenn er auch hier nicht ganz verstand, warum. Jedenfalls war es eine Erleichterung, eine Befreiung von einem schweren Gefühl. Und neugierig, wie er war, fragte er die Dunmerdiebin nun freilich systematisch danach aus, was sie an Xarxes so wütend machte...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
„Nun .... denn.....“, Heras stockte noch eine Weile, doch dann sprach er „Was hat Euch dazu veranlasst in dem Moment Eure Waffe zu ziehen?“

Idril sah zum Lager, vernahm die Ausführungen von Zarius und blickte danach wieder in die Sterne, die so wundervoll strahlten und sie in eine weit entfernte Zukunft führte – manchmal... Sie dachte eine Weile über Heras’ Frage nach und blickte ihn dann nicht an, als sie sprach.
„Ich bin nicht wütend...“, begann sie. „...und ich habe ihn schon einmal gesehen. In Scho’Kolad. Er suchte nach dem Dunmer, aber bevor ich ihm antwortete, sah ich, wie er einen Soldaten tötete. Einfach so – grundlos. Ich vernahm, wie die Menschen vor ihm zurückwichen. Er strahlt Böses aus, Heras.“ Idril blickte ihn nun fast ängstlich an. Heras verstand ihre Sorge nur zu gut. Auch er hatte die dunkle Aura dieses ‚Wesens’ vernommen.

Er schwieg und auch Idril schwieg. Nach einer Weile blickte sie wieder zum Lager. Sie fuhr sich kurz mit ihrer linken Hand über den rechten Oberarm.
„Ich danke Euch...“, sagte sie nach einer Weile zögerlich und entlehnte vom Baum und trat Heras gegenüber und sah ihn unverwandt an. „Dieses Wesen lässt mich...“ „...ich verstehe... ihr seit nicht mehr Euer selbst...“ Idril nickte. „Es ist fast so als erfasst mich seine Boshaftigkeit...ich kann dem nicht standhalten.“

Heras wurde nachdenklich. Für eine Diebin ist so ein ... ‚Verhalten’ mehr als ungewöhnlich, doch er schwieg zu ihren Ausführungen. Er würde sie im Auge behalten müssen, denn so unkontrolliert stellt sie wohl eine Gefahr dar, nicht nur für sich selbst. Dann erzählte ihr Heras von einer mentalen Technik der Abschirmung – eine Art Bann, die er selbst manchmal in den seltensten Fällen anwand, um sich schützen zu können und führte danach einige Handbewegungen aus, die dazugehörten. Aufmerksam hörte Idril ihm zu.

Soetwas hatte sie von ihm gar nicht erwartet. Das er ihr etwas beibringt. Sie lächelte ihn an und wenn Heras gekonnt hätte, wäre er wohl etwas verlegen geworden, denn Idril’s Lächeln war dieses mal herzlich. Aber so blickte er sie nur etwas irritiert an, und fragte sie warum sie seinen Ausführungen nicht folgte. „Ich habe es schon verstanden...“, bemerkte sie und wiederholte seine Handbewegungen und sprach die Worte stumm unter dem aufmerksamen Blick der obsidianen Augen.
Heras nickte zufrieden. „Gut...“, bemerkte nun auch er. „...sollen wir wieder ans Feuer treten?“ Idril nickte.

Diesesmal würde sie sich besser unter Kontrolle halten können und so traten sie gemeinsam ans Feuer zurück – als der Morgen schon graute – um den weiteren Ausführungen der Gefährten zu lauschen, als Wicket zu erzählen begann...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei Xarxes' Ankunft war Zohani instinkiv alarmbereit geworden. Sie trug ihre Waffe nicht bei sich, da sie ja kurz zuvor noch geschlafen hatte, also war sie etwas zurückgewichen und blickte dem augenlosen Mann nun misstrauisch entgegen. Sie war sich sicher, dass er aufgrund seiner fehlenden Augen nichts sehen konnte, doch ihr fuhr ein eiskalter Schauer den Rücken hinab, als er den Kopf in ihre Richtung wandte. Sie war fast froh, dass Wicket eifrig erzählte, und somit Ablenkung bot.
Ihre Gedanken drifteten ab und sie landeten vorerst bei den Pferden. Es wunderte sie, dass Nuramon und Koyari, das Pferd Ryus, so gut miteinander auskamen, und auch mit Zarius' Stute schien der Hengst bekannt zu sein. Sie fragte sich, was ihr Tier für eine Vergangenheit hatte. Daraufhin beschloss sie, Ryu bei der nächsten Gelegenheit zu fragen, ob er etwas darüber wusste.

Zu ihrer Linken bemerkte sie eine Bewegung, und als sie sich in die Richtung wandte, erschrak sie, als sie den Assassinen gewahrte, der die Gegend um sie herum unablässig musterte. Die Gestalt schien auf gewisse Weise substanzlos, flackerte ab und zu, und die Luft um sie herum flimmerte. Die Farbe ihrer Kleidung war nicht zu deuten, da alles an der Gestalt komplett grau war (Hätte es Fotos gegeben, wäre Zohani wohl der Begriff schwarz-weiß geläufig gewesen). Noch während sie versuchte, eine Regung im Gedicht des Mannes - der Figur nach handelte es sich um ein männliches Wesen - auszumachen, was aufgrund des Tuches über dem Gesicht ein unmögliches Unterfangen war, verblasste dieser und war verschwunden.

Ihr Herz pochte heftig, als sie explosionsartig zurück in die gegenwärtige Situation katapultiert wurde. "Magst du denn Rindbraten?", fragte Wicket sie gerade und sah sie unschuldig interessiert an.
 
“Äh, ja der schmeckt gut”
Wicket lächelte und packte ihr ein weiteres Stück auf den Teller. Er hatte zwar den Eindruck sie wollte gar kein weiteres, aber das war ihm jetzt auch egal.
“Wo kommst du eigentlich her?” Wollte Zohani wissen. “Ich habe so etwas wie dich noch nie zuvor gesehen”
“Wir zeigen uns auch sehr ungern anderen Völkern, wir leben zurückgezogen in einigen Wäldern Westlich von hier. Der Weg dürfte etwa 4 Monate dauern, jedenfalls wenn man zu Fuß unterwegs ist.”
“Und warum zeigt ihr euch nicht?”
“Weil Mein Volk vor sehr langer Zeit einen Krieg gegen die Menschen geführt hat, bei dem sehr viele Von uns Starben und danach haben die ältesten entschieden, dass es wir uns verstecken. Aber es gibt noch viele Geschichten, Märchen und so was in denen Wir beschrieben werden. Obwohl meistens auch Falsch, wir werden als kleines süßes Volkdargestellt, aber das stimmt nicht. Auch wenn man es uns nicht ansieht wir sind tapfere und ernst zunehmende Krieger. Ihr müsstet unbedingt mal nach Endor kommen, so heißt der Wald in dem mein Stamm lebt.
Es ist schön dort, es gibt viele wilde Tiere, die nebenbei bemerkt sehr gut schmecken und es macht spaß dort auf die Jagd zu gehen. Auch wenn wir nur jagen wenn es nötig ist.”
“Und warum bist du dann hier nicht bei deinen Leuten, wenn ihr eure Existenz verheimlicht?”
“Weil vor 2 Jahren einige Kahjiit zu uns gekommen sind uns etwas sehr Wertvolles stahlen. Seitdem bin ich auf der Suche nach ihnen einen habe ich bis in diese Gegend verfolgen können, aber als ich ihn einholte war er bereits Tot. Getötet durch einen Dämon. Naja und dann bin ich in die Stadt wo ich dann auf Euch traf”
“Was war den dieses Wertvolle Etwas? Ist es Gold, eine Waffe oder ein Buch?”
“Nein es ist ein Bildnis des Schutzgeistes meines Dorfes, es ist heilig für uns. Außerdem ist es wichtig für fast alle unsere Rituale, wie z.B. die heilige Jagd, bei der Kinder zu Erwachsenen werden, ehrlich gesagt bin ich von dieser Jagd noch nicht zurück und daher noch ein Kind, auch deshalb will ich es unbedingt zurück bringen um ein Mann zu werden, eine Familie zu gründen und mein Erbe anzutreten.”
 
Zuletzt bearbeitet:
"Hast du denn schon eine Angebetete?" Wicket errötete bis zum Haaransatz und stötterte irgednwetwas unverständliches. Alles lachten freundlich und neckten ihn. Trotzdem fühlte Wicket sich wohl in der Umgebung der Gefährten, auch wenn es einige merkwürdige Gestalten gab.
Langsam dämmerte der Tag und Rhia erhob sich. "Wir sollten jetzt anfangen zusammen zu packen, bei Sonnenaufgang reiten wir weiter." Allgemeines nicken war die Folge und es verbreitete sich eine gewisse Aufbruchsstimmung.
Idril und Rhia gingen zu dem Wolf und ihrer kleinen Begleiterin, um sie sanft zu wecken. "Kleine Abenteurerin, aufstehen!" Ein schläftiger Morgenlaut war die Folge und ein gegrummeltes, "nein, ich mag noch nicht aufstehen, es ist viel zu früüüüühhh." "Aber Arab wartet und alle anderen auch!" Da schreckte sie plötzlich hoch, "Arab?! Wo?!" Beide Frauen lächelten gutmütig, "wenn du jetzt aufstehst, dich wäschst und isst, dann darfst du ihn mit meiner Hilfe statteln", meinte Idril. "Oh ja!" Sofort sprang sie auf und lief zu Wicket, der ganz selbstverständlich für die Verköstigung der Reisenden die Sorge trug.
Rhia wollte grade aufstehen und noch ein paar Handgriffe machen, als Idril sie fest hielt. "Rhia, kann ich dich um etwas bitten?" Die Gestaltenwechslerin sah sie irritiert an, "natürlich Idril, immer doch, was möchtest du?" "Hast du ein gefäß für mich, ich will Wasser aus dem See von gestern schöpfen."
"Ahhh...", Rhia erinnerte sich an die Beschreibung des sonderbaren Ortes, "ich habe eine kleine Phiole ich denke das ist das richtige, aber nur wenn du mich mit nimmst!" Ihre Augen glitzerten bei der Vorstellung, den Ort zu sehen.
Idril sah kurz etwas verstimmt aus, eigendlich hatte sie alleine gehen wollen, aber als sie Rhias augen sah, konnte sie nicht anders. Außerdem gehörte die Wölfin nicht zu den lautesten Charakteren, sie würden sich sicher nicht stören.

Die beiden gingen also, Idril mit zwei feingearbeiteten Phiolen in der Hand, zu dem nächtlichen Kampfschauplatz zurück. Als sie die Lichtung um den See betraten, erstarre Rhua plötzlich. Ihre Augen nahmen das schillern des Wassers und ihre Ohren das sanfte rauschen auf. Dieser Ort war wirklich besonders, fast heilig. Mit fast schwebendem Gang schritt sie auf den See zu, der in einer unheimlichen Stimmung geweckt durch die Dämmerung dalag. Idril merke die Veränderung sofort. Als sie sich der nun sichtbar werdenden Aura Rhias gewahr wurde, dachte sie im selben Augenblick daran, dass ihre Gefährtin ja Pristerin, sogar oberste Pristerin, ihres Clans war. Sie meinte ein silbernes Fell auf ihren Schultern zu sehen, als Mantel hing es bis zum Boden herab. Dann zwinkerte die Dunmer und die Erscheinung war fort.
Rhia kniete bereits am Wasser und schöpfte es aus der hohlen Hand um davon zu trinken, doch sie verharrte bevor sie es tat.
"Was ist?", Idril hinter ihr sah das zögern. "Hier darf man nicht trinken, wenn man es tut verliert das Wasser seine Sehergabe. Du darfst es schöpfen und mitnehmen, aber trinken von dem See sollten wir nicht."
Idril sank neben ihr in die Knie und füllte ihre Gefäße. Während Rhia ins Wasser blickte, sie berührte mit ihrer nassen hand den blauen Mond auf ihrer Stirn.
Plötzlich wurde ihr die schwache Mondsichel, die sie vor ihr im Wasser spiegelte gewahr. Dann bewegte sich das Wasser und das Bild verschwamm zu einem anderen, in ihrem kopf rauschte es doch sie hielt die Augen offen.
Das Bild wurde scharf und sie sah sich selbst zwischen Trümmern, sie sah kurze Bilder einer Schlacht und wie eine Kurai, den sie selbst nicht als solchen kannte, einem gut gekleideten jungen recken den Kopfabschlug. Sie schluckte. Das war die Vergangenheit.
Nun würde die Gegenwart kommen. Und schon sah sie das Schlachtfeld verlassen, die Leichenberge, sie konnte fast den Gestank riechen... Idril neben ihr bemerkte ihr Keuchen und wollte sie berühren, doch der entrückte Blick lies sie von dem Vorhaben Abstand nehmen. Sie spührte sie durfte Rhia nicht stören.
Die Zukunft.... dachte Rhia als sie das nächste Bild sah. Das Fünfhorn-Gebrige und sie mitten drin. Eine dunkle Höhle mit einem Geheimnis, sie sah Heras der sich nur noch mühevoll schleppte. Das letzte Bild jedoch erschreckte sie so sehr, dass sie vom Wasser zurückwich.
Die eigene Zukunft zu sehen, ist immer das schmerzvollste. Klang es in ihren Ohren. Oh ja wie Recht ihre Lehrer doch gehabt hatten...
Erst Idrils rufen und ihr angstvollen Gesicht brachten sie zur Besinnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
„Rhia? .... Rhia, ist alles.... ist alles in Ordnung? .... Rhia....“, Idril war äußerst irritiert. Sie blickte in das kristallklare Wasser der Quelle und wurde in dem Moment von seiner Schönheit bezaubert. Als sie sich endlich traute, Rhia zu berühren, strich sie ihr zärtlich über den Arm und Rhias Blick richtete sich sanft auf Idril’s Augen. Sanft strich Idril Rhia übers blonde lange Haar. Es fühlte sich seidig an und glänzte in der aufgehenden Sonne. Rhia’s Gesicht war fast porzellanartig mit so feminin weiblichen Zügen, das Idril nur Bewunderung empfinden konnte. Sie hätte Rhia in diesem Augenblick fast für eine Göttin gehalten.

Lange blickten sie sich schweigend an. Der magische Ort im Hintergrund, der die Bezauberung beider Frauen umfing untermalte die Atmosphäre noch. Rhia strich Idril sanft mit der linken Hand über die Wange, als Idril erneut mit ihrer über ihr langes Haar fuhr. Wortlos und schweigend dauerte dieser Moment eine Ewigkeit bevor Idril leise zu ihr sprach:

„Síla gîl erin lû govaded vîn, la nallon Elvellon.”

(Ein Stern scheint auf die Stunde unserer Begegnung, ich nenne dich Elbenfreund.)

Rhia näherte sich sachte dem Gesicht Idril’s und küsste sie zärtlich leicht auf den Mund, als diese die Augen in dem Moment schloss.
„Ich danke dir“, sagte Rhia zu ihr und verharrte noch einen nahen Augenblick, so dass sie Idril’s Atem auf ihrem Gesicht spüren konnte, bevor sie sich sanft wieder zurückzog.

Etwas irritiert blickte Idril drein, als auffliegende Vögel die Stille durchbrachen und sie die Situation realisierte. Eine tiefe Freude grub sich in ihr Herz. Mit einer einzigen Bewegung stand Rhia auf und sah über den See zu dem kraftvollen Wasserfall. Idril kniete noch neben ihr und blickte ebenfalls dorthin. Ein Windhauch umspielte die Haare der beiden Frauen und ließ sie kurzzeitig aufwehen. Rhianon wandte sich um und ging wortlos leichten Schrittes zum Lager zurück. Auch Idril stand nun auf, verschloss die Flacons und.... wandte sich noch einmal um. Vernahm sie da im Nebel des Wasserfalls nicht ein güldenes Wesen... nein, vermutlich hatte sie sich getäuscht.

Sie wandte den Blick ab, steckte die Flacons ein und ging zum Lager zurück, als Ayla ihr freudig entgegensprang... „Idriiil, ich bin gewaschen, angezogen, gekämmt und satt... können wir jetzt zu Arab?“, fragte sie Idril mit großen Augen. Sanft strich ihr Idril über das Haar und sah zu Arab hinüber, der ebenfalls gerade zu den beiden hinüberblickte, mit dem Kopf nickte und seine Mähne dabei auf und ab wirbelte, bevor er die Ohren spitzte.
Idril grinste nur. Was hatte Rhia mit ihr gemacht? Ihr schien alles so ... verändert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen

E
  • Geschlossen
Antworten
804
Aufrufe
82K
Foren-RPGs
Ehemaliger Benutzer 4807
E
Antworten
110
Aufrufe
32K
Foren-RPGs
Ehemaliger Benutzer 4807
E
E
  • Geschlossen
Anmeldung Kalter Wind
Antworten
19
Aufrufe
6K
Foren-RPGs
Ehemaliger Benutzer
E