RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Idril ging ins Spital. Mittlerweile war sie am frieren, denn warm war es gerade nicht. Sie ging zu Emra und sprach sie freundlich an: „Suilad nîn,…“
Emra, die gerade etwas Würziges in das kochend blubbernde Essen mischte und umrührte, sah zu ihr auf. „Ah, Idril, ….ach du meine Güte, warum bist du denn so nass und zerzaust….“, wollte diese dann staunend wissen. Idril blickte verlegen zur Seite…“öööh….“, brachte sie nur heraus. „Na komm, wir trocknen dich erstmal.“, und ohne das Idril etwas sagen konnte, zog Emra sie mit und drückte ihr nahe ihres Nachtlagers ein dunkelgrünes Baumwollhemd in die Hand. Als Idril sich umzog sagte sie zu Emra: „Ayla will mitkommen.“
„Dann pass auf sie auf…“, war Emra’s Antwort. Idril stutze und wollte ihren Unmut kundtun doch Emra fügte hinzu „Ayla ist nicht für ein Leben hier in Scho’Kolad geschaffen. Als ich sie mit diesem Wolf spielen sah, da wurde mir klar, das ihr Herz zu den Drachen gehört.“ Emra sprach leise, denn kein anderer sollte ihre Worte verstehen. „Was hat das mit einem Wolf zu tun? Und mit dieser gefährlichen Reise und überhaupt, sie ist erst fünf – sie gehört zu ihrer Mutter…“, erwiderte Idril schon fast bockig.
Emra sah Idril liebevoll, ja sogar fast mütterlich, an. „Ayla ist wie du. Damals als mein Mann noch lebte, nahm er Ayla mit – zu ihnen. Immer wenn Ayla wiederkam, war sie … unbeschreiblich glücklich, aber je länger sie in Scho’Kolad blieb, umso mehr sehnte sie sich nach ihrem Vater. Als wir die Nachricht hier in Scho’Kolad von seinem Tod vernahmen, brach es mir das Herz, aber Ayla wurde verschlossen. Sie redete nicht mehr. Als wir uns in dem ganzen Kampfgetümmel verloren, dachte ich Ayla wäre mir auch noch genommen worden. Bis du sie zu mir brachtest. Es war kein Zufall.“

Idril schluckte. „Ich weiß nichts von Drachen…“, sagte sie. Emra sah sie an „Mehr als dir lieb ist, Idril. Ich sah deine Reaktion bei der Schuppe, die Ayla dir schenkte. Jeder andere hätte gesagt, dass es Unsinn sei. Doch du rededest von einem Schatz wie Ayla es tat. Idril, du bist schon mal einem begegnet richtig?“

Idril nickte stumm. Sie erinnerte sich an Maruk, dann an die Berührung des Dunmers und seine Worte, fühlte den Schmerz den sie empfand, kurz bevor sie zusammensackte und von Rhianon aufgefangen wurde. Sie schluckte.

„Emra ich…“, wollte Idril nachsetzen als Ayla beide erblickte und auf Idril zugelaufen kam. Emra fuhr ihr übers Haar „Na mein Engel…“, sagte sie, „…was möchtest du heute essen?“
„Mama, ich werde dich nie vergessen …“, sagte Ayla traurig. Emra nahm Ayla wortlos in den Arm und sah zu Idril auf und nickte.
Die Entscheidung war gefallen, Idril zog sich zurück und ging auf den Dachboden. Der Boden knarrte, als sie sich dem Dachfenster näherte, wo sie sich mit Heras hinausgestürzt hatte. Nachdenklich sah sie hinaus. „Wie?“, fragte sie sich. Sie schloss die Augen und hockte sich hin. Ein leichter Wind umfing ihr Haar und streichelte sie sanft. Er roch nach Freiheit und Abenteuer, Sehnsucht und Traurigkeit.

Sie öffnete ihre Augen und vernahm einige Aufregungen. Sie sah zwei Jäger, die abgehetzt auf den Dunmer zuschritten und sie schienen aufgelöst zu sein, als sie ihn baten mit ihnen zu kommen. Idril beschlich ein ungutes Gefühl bei dem Szenario und sie strich ihre Gedanken beiseite und machte sich reisefertig.

Rhianon erwartete ja schließlich Abreisebereitschaft, wenn die Sonne im Zenit stand – und das war nicht mehr lange.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Rhianon ritt mit ihren Begleitern in den Wald. Einer von ihnen hatte die Vermissten in diese Richtung gehen sehen und daher folgten sie einem schmalen Pfad, der sie immer tierfe in das Unterholz führte. Sie ritten hintereinander, erst einer der Jäger, dann Rhia und schließlich der Rest des Trupps. Nach einer Weile spalteten sie sich auf, doch ohne größeren Erfolg. Nur ein paar Spuren und Schlingen zeugten davon, dass hier überhaupt menschliches Leben je gewesen war.
Schließlich stach ihr ein extrem wiederlicher Geruch nach vergammelndem Fleisch in die Nase, erst schwach, dann immer stärker. Nach kurzer Zeit konnten selbst die schlechten Nasen ihrer Begleiter dies Duftspur wahrnehmen. Einvernehmlich folgten sie dem Geruch zu seinem Ursprung, Rhia ritt vorne an bis plötzlich ihr Pferd nicht weiter wollte. Sie trat ihm bestimmt in die Weichen, doch nichts hätte Epona dazu gebracht weiter zu gehen. Sie blähte entsetzt die Nüstern und stemmte alle vier Beine in den Boden. Den anderen ging es mit ihren Reittieren nicht viel besser, schließlich wurde abgestiegen und bahnten sich zu Fuß ihren Weg.
Mittlerweile war der Geruch so durchdringend geworden, dass alle sich etwas vor die Nase halten mussten, um einigermaßen Luft zu bekommen.
Als die Gestlatenwandlerin die Lichtung betrat blieb sie so erbrubt stehen, dass ihr der Hintermann gegen sie prallte.
Rhia riss vorentsetzen die AUgen weit auf und glaubte einen Augenblick keine Luft mehr zu bekommen. Das gesammte Gras war mit Blut getränkt, die Büsche und Bäume um die Lichtung waren ebenfalls rot, selbst die Blätter und Äste, die über der Lichtung hingen waren voll mit blutigen Spritzern bedeckt. Doch das war noch nicht das was ihr wirklich das Blut in den Adern gefrieren ließ. Es waren die Überreste, ja anders konnte man es nicht bennen, Überreste der ehemals menschlichen Wesen, das es Menschen gewesen waren, konnte man nur noch an einem Schwert und einem Bogen erkennen, die ebenfalls Blutbesudelt auf der Erde lagen und eine kleine Feuerstelle unter einem Baum.
Das was von ihnen übring war, waren wirklich nur noch Brocken und Fetzen von Fleisch, die über die gesammte Lichtung verteilt waren. Anscheinent waren auch schon Raubtiere hier gewesen und hatten davon gefressen und die Teile nochweiter zerstreut.
Rhianon wurde plötzlich so schlecht wie noch nie in ihrem Leben, sie schaffte es grade noch bis in das nächste Gebüsch, dann hörte man nur noch ein Würgen.
Als sie sich wieder gefasst hatte und heraus kam, sah sie alle anderen ebenfalls halbübel rumlaufen oder isch in Ecken übergeben. Am Gestank tat das nun auch nichts mehr. Cumal stand da und starrt wie gebannt auf die Lichtung. Sie hielt ihn sanft zurück in dem sie zwischen ihn und die Lichtung trat.
"Was war das?", war das erste was einer formulierte. Sie sah nicht nochmal zur Lichtung, sondern sagte nur, "das kann kein normales Tier angerichtet haben, hie rmüssen wir es mit etwas mächtigerem und sehr viel grausameren zu tun haben..." Bestätigendes nicken. Sie wies auf die beiden Jungen, die am erschrecktesten aus sahen, "reitet sofort zurück und holt Ryu, ich will das ihr mit niemandem anders sprecht außer ihm! Sagt ihm in knappen Worten was los ist und das er Zarius mitbringen kann, wenn er will. Ansonsten will ich das niemand erfährt, was hier los ist." Die beiden nickten nochmals und schossen los zu ihren Pferden, um den gewünschten herzugeleiten.
"Aber wir müssen den Familien sagen was los ist...!" "Wollt ihr ihnen das wirklich zu muten? Ist es nicht besser, wenn das hier ein Geheminis bleibt und wir nur sagen wir haben die Leichnahme nicht gefunden und es muss ein Bär oder so gewesen sein?" Der jenige senkte betreten den Kopf. "Aber wir müssen sie doch beerdigen!" Rhianon lachte, ob de rmerkwürdig makaberen Situation, "Und WAS willst du beerdigen? Sie hin es ist nichts über geblieben, das ist schlimmer als auf einem Schlachtfeld und ich weiß wie eines aussieht." Es folgte betretenes Schweigen bis die zwei Jungen mit Ryu und Zarius ankamen. Auch sie hatten die Pferde stehen gelassen und kamen zu Fuß. Beide schienen mehr als beroffen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Beiden gingen auf den mit Blut gefärbten Platz zu. Rhianon konnte bei ihnen ähnliche Reaktionen wie bei ihr und den anderen sehen. Allerdings schienen die Beiden die Situation eher zu verkraften, da weder einer Anstalten machte sich zurück zu ziehen oder anfangen zu Würgen.
Zarius beugte sich zum rotlichen Gras hinunter.

"Menschenblut, definitiv", murmelte Zarius.
"Ja, die beiden Jäger", Ryu blickte betroffen zu der von Abscheu erfüllten Gruppe, " aber es waren nicht die Bestien die uns angegriffen haben".
"Es ist kaum noch etwas übrig, beide wurden mit brutaler gewalt und gleichzeitig Präzison getötet."
"Klingt nach einem Dämon oder..."
"... etwas das lange kein Blut mehr geleckt hat."

Zarius blickte auf, offenbar hatte Ryu etwas entdeckt.
"Was ist los?"
"Reste einer Seele, nicht einfach gestorben, vernichtet."
Ein Ausdruck des vollkommenen Erschreckens fuhr über Rhianons Gesicht.

"Ich glaube wir sollten gehen...", Zarius wandte den Blick ab, "...wir können nichts tun."
 
Zuletzt bearbeitet:
"Einen Moment noch." hielt Ryu seinen alten Freund zurück und begab sich zu einem der Fleischbrocken, dem er, scheinbar ohne Scheu oder Zögern, die Hand auflegte. Die Ryuugan flammten auf. Die Vergangenheit der Brocken spielte sich vor Ryus innerem Auge noch einmal ab, bis zu dem Punkt, als sie aus dem Körper gerissen wurden. Er sah nicht von was, nur ein menschenähnlicher Schatten flirrte einige Male durchs Bild. "Das ist bemerkenswert." stellte der Dunmer fest, um sich sogleich zu Zarius um zu wenden. "Irgendetwas sperrt mir den Blick auf den Täter. Offenbar wurden Körper und Seele zerissen, bevor auch nur ein Anzeichen des Angreifers sich in ihnen Absetzen konnte." Zarius überlegte. "Ein Menschliches Gefängnis?" "Ich denke schon. Die Art des Überfalls spricht für ein Menschenähnliches Wesen, aus dem ein lange versiegelter Dämon hervor brach." Der Dunmer ließ noch einen letzten Blick über die Lichtung schweifen, bevor er sich mit den anderen zum Gehen wandte.
 
Als Idril gegangen war, ließ Emra Ayla los und schaute die Kleine freundlich an. „So, du willst also mit Idril und dem Wolf reisen?“, fragte sie. „Hast du denn Idril gefragt, ob sie dich mitnimmt?“, gab die Mutter zu bedenken. „Idril will nicht, das ich mitkomme, sie sagt es sei zu gefährlich und macht sich Sorgen.“
„Das ist auch nicht ganz unbegründet, denn Idril hat noch einen schweren Weg vor sich.“, gab die Mutter zu bedenken. „Dann pass ich auf sie auf, sie brauch sich keine Sorgen machen, Mamma. Der große Mann, der uns gerettet hat, sagt, ich darf mit, wenn ich will.“
Emra wurde nachdenklich. Ayal fuhr allerdings traurig fort „ Mammaaa, werde ich vergessen wo Scho’Kolad liegt und nie wieder zu dir zurückkommen, wenn ich mit Idril reise?“ „Das ist möglich.“, sagte Emra sacht zu ihr. „Werde ich die Drachen auch vergessen?“, fragte Ayla nachdenklich und ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Weißt du noch, was dein Vater dir sagte Ayla… Folge…“
„…deinem Herzen und blicke nicht zurück, ja Mamma, ich habe es nicht vergessen.“, beendete Ayla den Satz und sah sie an. „Ich liebe dich Mamma.“, sagte Ayla und kuschelte sich an sie.
Emra beherrschte sich nicht zu Schluchzen. Nach einiger Beherrschung sagte sie zu ihrer Tochter.
„Geh mit ihr Ayla, sie wird auf dich Acht geben und dich schützen, so, wie dein Vater es tat. Da bin ich mir sicher. Das was ich nicht vermochte, wird sie mit dir erreichen. Und du musst schön auf sie hören ja, Ayla?!“, Ayla sah ihre Mutter an. Ihr Blick war nicht mehr traurig, sondern ruhig und herzlich, als Ayla nickte. „Ich liebe sie auch, sie hat meine Schuppe und Pappa sagte…“ „Ich weiß Ayla, ich weiß.“
Emra strich Ayla übers Haar und küsste sie. „So, junge Dame… dann wollen wir dich mal reisefertig machen…“

______________________
Maruk schloss seine Augen die ihn durch Raum und Zeit führten und legte zufrieden den Kopf um seinen treuen schlafenden Freund Yêsahja. „Möge es also beginnen…“, dachte er bei sich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Suchtrupp mit Zarius und Ryu ritt langsam in Richtung Stadt zurück. Alle waren immer noch betroffen und die Stimmung deutlich gedrückt. Rhia verfolgte immer noch der Anblick der Lichtung, doch sie versuchte sich zu beherrschen. Neben ihr trottete Cumal, auch er schien von der Trauer der Reiter angesteckt worden zu sein.
So kamen sie schließlich auf den Rathausplatz, wo der Rest der Gefährten reisebereit auf sie wartete. Rhia sah es mit einiger genugtung, das man auf ihre Befele gehört hatte. Plötzlich kam ein kleiner Wirbelwind heran geschossen und viel über Cumal her, der sofort begeistert am spielen war. Alle lächelten nachsichtig. Schließlich stand Ayla ernst auf und sagte, "ich werde mit kommen Cumal! Und dann passe ich auf dich auf!" Der Wolf antwortete ihr mit einem gilfern und schielte zu seiner Meisterin herüber, die über sein Versprechen nur liebevoll lächelte und ihm aufmunternd zu nickte. Cumal schien deutlich erleichtert.
"so wenn es erlaubt ist, werde ich noch einmal kurz nach den letzten Verletzten sehen und meine Heilkräuter zusammen packen, dann brechen wir auf. Haben wir bereits genug Verpflegung eingepackt?" Sie sah in die Runde der zurück gebliebenen. "Nun wir haben lieber weniger eingepackt, um den Menschen hier nicht zuviel weg zu nehmen." "Hm, nun ja solange wir dann auch noch etwas zu essen unterwegs finden und irh nicht alles leer gejagt habt... dann ist das in Ordnung. Trotzdem sollte jeder eine ration in den Satteltaschen haben, falls wir uns verlieren." Einvernämliches nicken und den drei Neuankömlingen wurde ebenfalls ein Teil der Vorräte in den Satteltaschen verstaut, wärend Rhia sich geschwind um ihre Patienten und die Kräuter kümmerte.
Da sah sie Emra etwas traurig drein blickend in einer Ecke sitzen. "Willst du nicht deiner Tochter hinterher winken?" "Ich will nicht das sie meine Tränen sieht, wenn sie fortreitet." kam als Antwort. Rhia ging zu ihr hinüber und setzte sich einen Augenblick zu ihr, "aber sie würde sich freuen, wenn du sie richtig verabscheidest. Nichts ist schöner für ein Kind als die Mutter, die sorgend hintendrein blickt. Erst dann wird sie verstehen, dass es endgültig ist. Sie wird eh Heimweh haben daran können wir nichts tun." Emra nickte matt. "Idril hat versprochen auf sie acht zu geben." "Ja und das verspreche ich dir auch." Emra sah zu ihr auf. "Cumal hat versprochen deine Tochter mit seinem Leben zu beschützen, er wird mich immer rufen, wenn etwas passiert und ihr nicht von der Seite weichen. Dafür werde ich schon sorgen, so geht dein Töchterchen uns nicht verlohren." "Ich danke euch." Rhia nickte ernst. "Nun kommt wir brechen auf, sie warten nur auf mich." Die beiden gingen zusammen auf den Platz.
Iril hatte breits Aylas Sachen in ihren Taschen verstaut und das Mädchen stand nur ein paar Meter neben ihr und Cumal saß zu ihren Füßen. Als sie ihre Mutter erblickte kam sie nochmals zu ihr gerannt und um armte sie. "Auf wieder sehen Mammi, ich verspreche ich vergesse dich nicht! Niemals!" "Ja meine kleine, ich dich auch nicht." "Komm Ayla, ichhebe dich zu Idril auf Pferd wir brechen auf."
Ayla ging ohne zuzögern mit Rhianon und ließ sich auf ihren Platz vor Idril im Sattel setzen. Sie winkte ihrer Mutter noch einmal, die mitlerweile wieder Tränen in den Augen hatte. Auch Rhia schwang sich auf Epona und Cumal saß neben ihrem Pferd. Solange Ayla, seine kleine Herrin, bei Idril war, saß er neben seiner Wolfsherrin und wartete geduldig.
Schließlich gab Ryu das Zeichen zum Aufbruch und die Gefährten brachen in einer Staubwolke auf zum Fünfhorngebirge.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ryu beobachtete den Abschied Aylas. Es kümmerte ihn wenig ob sie dabei war oder nicht, bei aller Ähnlichkeit mit Miriam, sie war nicht jene und es war fragwürdig, ob sie überhaupt lange mit ihne reisen würde. Idril und Rhianon hatten sie schon ins Herz geschlossen, doch Ryu bemerkte nicht nur bei sich einige Skepsis. Er schüttelte den Gedanken ab und schwang sich auf Koyaris Rücken. Wie üblich trug des Pferd weder Sattel noch Gepäck, sondern lediglich seinen in einen weiten Mantel gewandeten Herren. Ryu strich seinem Hengst über die Flanken, dannw arf er einen Blick über die Schulter.
"Auf." rief er knapp und die kleine Schar trabte durch die Ruinen der Stadt dem Tor zu. Zarius brachte sein Pferd neben Ryus. "Hast du dir schon überlegt wie wir reiten?" fragte der Khaajit, eine Karte vor sich ausgebreitet. Ryu betrachtete nachdenklich das zerstörte Osttor Scho'Kolads. Als sie es durchquert hatten, ließ Ryu sein Pferd halten und wendete es den Gefährten zu. "Im Osten liegt die Ebene Erethias, in deren Ostgrenze sich die Ausläufer des Gebirges erstrecken. Wir werden drei Tage brauchen, wenn wir schnell reiten. Jeder Tag zählt." Die anderen signalisierten bewusst oder unbewusst ihre Zustimmung. Wortlos wendete Ryyu wieder und sprengte auf Koyari voran. Mitten hinein in die Grasländer der erethischen Ebenen.
 
Idril hatte zu dem ganzen Verabschiedungs-Szenario nichts gesagt, sondern nur recht trotzig drein geschaut. Emra hat sie nicht verstanden. Es war keine ungefährliche Reise, die sie unternehmen würden, noch war es eine Reise, die es erforderte, eine Fünfjährige bei sich zu haben. Die Gruppe hatte vor mit Heras die Dunklen Kristalle zu finden und da war ein kleines Mädchen recht unpassend. Und Drachen, hier in dieser Gegend, äußerst zweifelhaft.

Und außerdem, wie sollte Idril Ayla schützen. Sie will nicht auf Ayla aufpassen müssen, sie hat schon genug Sorgen und Feinde, da kommt Ayla wirklich unpassend. Was um alles in der Welt ist dem Dunmer eingefallen ihr die Entscheidung zu überlassen. Sie war erst Fünf, wie kann sie richtig entscheiden. Idril verstand die Welt nicht mehr.

Fordernd trieb sie die Beine gegen Arab’s Flanken und Ayla wurde gegen ihren Rumpf gepresst und hielt sich flugs an seiner Mähne fest. „Hoffentlich kann sie reiten...“, dachte Idril etwas angeknaatscht und hielt die Kleine vorsichtshalber mit einer Hand umschlossen, damit sie ihr nicht vom Pferd kippte. Als Arab hinter den anderen Gefährten temperamentvoll antrabte blieb nichts zurück außer eine Staubwolke. Idril musste ihn sehr stark zügeln. Kurz nachdem sie das Osttor durchquerten bremste sie Arab und stoppte ihn, um die Worte des Dunmers zu vernehmen.
„Ayla, noch ist Zeit hier zu bleiben.“, sagte sie, um der Kleinen sowie der Mutter die letzte Gelegenheit zu geben die Entscheidung rückgängig zu machen...
Ayla schwieg und dachte an die Worte ihres Vaters, danach schüttelte sie den Kopf. „Ich blicke nicht mehr zurück...“, sagte sie fest entschlossen.

„Dann halt dich fest!“, Idril gab Arab einhändig Zügelfreiheit, als dieser tänzelnd mit den anderen energisch angallopierte. Aylas Hände krallten sich fest und Idrils Griff wurde für einen Moment etwas enger, doch als die kräftigen Galloppsprünge eine gewisse Gleichmäßigkeit bei der Schnelligkeit erreichten und Ayla sich ihnen anpasste als sie dahinjagten, nahm sie ihre Hand von der Kleinen und verschmolz mit den rythmischen Bewegungen Arabs.



Emra war nicht traurig, nur ein wenig nachdenklich, als sie zu ihrem Nachtlager ging und sich ein wenig ausruhen wollte. Erstaunt blickte sie auf die Matte vor ihr und vernahm, die beiden Wakizashis die mit einer schmalen Lederbinde verbunden dort lagen und ein Zettel auf einem aufgespießt war.

>Lehre die Zukunft zu kämpfen und lass sie niemals zurückblicken!< stand darauf.

„Zum ersten mal seit dem Sieg werden die Feuer vor dem Rathausplatz erlischen.“, dachte Emra, als sie wieder vor dem Spital stand und noch mal über den leeren Platz blickte.
In Emra’s Aufmerksamkeit trat ein kleiner Junge der lustlos einen Stein in das Lagerfeuer der abgereisten Gefährten kickte und mit gesenktem Kopf die Hände in den Hosentaschen hatte.
„Jonas, magst du mir nicht mit deinen Freunden heute im Spital helfen?“, rief sie ihm zu.
Jonas, der kleine Waisenjunge pfiff durch die Finger und strahlte, als er mit Emra und den anderen in das Spital trat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Endlich frische Luft!
Da sie vorher in der Stadt geblieben war, war Zohani nun mehr als froh, auch endlich wieder durch die Wildnis reiten zu können. Das Reiten bereitete ihr keine Probleme, da Nuramon sich ihr perfekt anpasste. Plötzlich war sie richtig stolz, dieses Tier ausgewählt zu haben. In dem Hengst schlummerte eine Kraft und Eleganz, die ihn über die Ebene rasen ließ, obwohl er diesen Reitstil nicht gewohnt war. Als ihr so der Wind durch die Haare fuhr, fühlte sie sich von allesn Lasten befreit. Zum Spaß ließ sie ihn ein paar Mal das Tempo beschleunigen, wobei das Tier geschickt vereinzelten großen Steinen auf der Ebene auswich und seinen Rhythmus beibehielt.
Die scheinbar zufällig zusammengewürfelte Truppe an Mitstreitern schien in gewisser Weise durch ihren Überlebenskampf in den Ruinen zusammengewachsen zu sein, oder bot zumindest Hinweise darauf. Wenn sie ehrlich zu sich war, war sie froh, ein paar Gefährten gefunden zu haben. Sie konnte sich nicht ausmalen, was ansonsten mit ihr geschehen wäre. Wahrscheinlich würde ich nun das Gras von unten wachsen sehen ...

Sie hörte Ryus Stimme neben sich. "Wir werden nach einer sicheren Stelle für einen Rastplatz Ausschau halten, sobald wir rasten müssen. Bis dahin reiten wir, soweit wir können", rief er, damit es jeder hören konnte.
Zohani klappste Nuramon im Ritt mit der freien Hand gegen die Flanke. "Sieht so aus als würden wir in nächster Zeit genug Auslauf haben, dann gewöhn' ich mich auch besser ans Reiten, gell?" Nuramon schnaubte, ihre Worte unterstreichend, und Zohani blickte noch einmal zur zerstörten Stadt zurück. Sie überquerten einige seichte Hügel und langsam entschwanden die Spitzen der noch halbwegs verschonten Häuser ihrem Blick.
 
Rhia ritt in der Mitte des Zuges neben Idril. Epona war zwar ein paar cm kleiner als die anderen Pferde, doch schnell war sie wie ein Wirbelwind. Es war sehr gemütlich auf ihrem Rücken, was ihr bereits vorher aufgefallen war. Rhia seufzte glücklich. Endlich Weite, endlich wieder wild sein und Freiheit! Sie hätte man liebsten geheult vor Glück, aber das hätte nur die Pferde verschreckt und irritierte Blicke gegeben. Der Wolf in ihrer Mitte, erntete schon genug nervöses geschnaube der Tiere, die Wölfe als Raubtiere kannten. Doch von einem einzelnen Jungwolf hatten sie nichts zu befürchten. Cumal lief auf ihrer Linken freudig neben her, mit weiten Setzen und übermütigen Sprüngen.
Auf der Rechten saß Idril, sie schien immer noch verstört, dass Ayla mit dabei war. Doch das Mädchen sah die Welt mit großen Augen und nach dem Rhia ihr ein paar Dinge erklärt und benannt hatte, die sie mit fragendem Blick musterte. Sprudelte die Neugier nur so aus ihr heraus. Sie wollte wissen woher Cumal kam. Wo seine Familie war. Wieso Rhia mit ihm reden konnte. Woher sie und die anderen kamen. Wo sie hin wollten. Was Rhia mit den Pflanzen angestellt hatte uns soweiter und soweiter.
Ihr machte es Freude ihr vieles zu erklären, je mehr Ayla wusste, desto sicherer war sie vor dem Bösen, in welcher Gestalt auch immer.
Sie beschloss der kleinen Unterricht im Bogenschießen zu geben und Ryu zu bitten ihr einfache Zauber beizubringen, die sie im Notfall benutzen konnte. Niemand konnte seine Augen überall haben. Jedoch im Moment würde dazu keine Zeit sein. Sie sollten sich beeilen. Heras saß auf seinem Schimmel und strahlte stärke aus, doch sie sah mit ihre geschulten Blick, wo ihm die Stärke fehlte.

Schließlich senkte sich die Nacht über sie. Ryu ließ an einem etwas geschützen Platz anhalten und sie entzündeten rasch ein Feuer von dem Holz, dass sie herantrugen.
Ayla machte es sich auf ihrem Mantel und zwischen Cumal Pfoten bequem. Ein Wolfsfell war sehr kuschelig und würde sie vor der Kälter der Nacht gut schützen.
Sie selbst lehnte sich an ihren Sattel und packte etwas Essen aus. Morgen würden sie unterwegs Jagen müssen... Sie seufzte resigniert.
Alle saßen im Kreis zusammen. Die jenigen, die Essen mussten, taten sich an den Rationen gütlich. Leise Unterhaltung setzte ein, doch schon bald träumten die meisten. Morgen würde ein langer Tag sein, der heutige war anstrengend und die zwei Nächte zuvor waren kurz gewesen. Rhia rollte sich neben Ayla und Idril zusammen. Sie drehte sich auf den Rücken und betrachtete die Sterne.
Nach einer Weile hörte sich nichts außer leisem Atem. Sie stand auf und schlich sich in ihrer Wolfsgestalt davon. Bald konnte man einen eisamen Wolf heulen hören. Cumal erwachte und lauschte in die Nacht. Besann sich aber bevor er antwortete, seine junge Herrin könnte erwachen!
Bald spührte er die Ursache der nächtlichen Geräusche wieder kommen. Als Mensch wickelte sie sich in ihren Umhang und schlief ein. Glücklich lächelnd.
 
Zuletzt bearbeitet:
Asterinian schlief nicht. Er besaß dieses sterbliche Bedürfnis nicht. Oh, er hatte in der vorigen Nacht getrunken und geruht, um herauszufinden, wie es sich anfühlte. Ohne Ergebnis. Er kannte keine Erschöpfung und dementsprechend auch keine Erholung, auch die Genüsse, die der Geschmackssinn mit sich brachte, entzogen sich ihm. Diese Erkenntnis löste einige Gefühle in ihm aus, unbekannte Gefühle. Sie erfreuten und quälten ihn zugleich; er ließ sich von ihnen überwältigen und analysierte sie zur selben Zeit. Was hatte sie ausgelöst? Wie hießen sie? Sicherlich lag es daran, dass er die Welt nicht so wahrnahm wie seine Gefährten. Er wünschte, er wäre dazu in der Lage gewesen, also mussten diese Gefühle eine Art Reaktion sein und zwar keine gute.
Er musterte die Schlafenden.

Der größte Teil von ihnen schnarchte. Das war seiner Konzentration abträglich. Sein Blick blieb eine Weile an Ayla hängen. Obwohl Rhianon beschlossen zu haben schien, sie, vermutlich auch mit Ryus Unterstützung, um die sie später bitten würde, in diversen Künsten des Kampfes zu schulen, bezweifelte er den Nutzen des kleinen Mädchens. Ihr magisches Potenzial war begrenzt und ihre geringe körperliche Entwicklung stellte einen Nachteil für sie dar. Er konnte sich schon vorstellen, wie ihre Übungen im Bogenschießen aussehen würden. Wahrscheinlich würde Rhianon den Bogen für sie spannen müssen.
Er konnte sich also keinen vernünftigen Grund vorstellen, warum sie dabei sein sollte. Aber vielleicht gab es da andere Gesichtspunkte, unter denen es ihr erlaubt worden war und die er nicht kannte. Er...
Wieder ein Schnarchen, das seine Konzentration unterbrach. Das war nicht gut. Er musste in Ruhe nachdenken. Auf der Suche nach einem Ort, an dem er ungestört war, schickte er sich an, in den Tiefen des Waldes zu verschwinden, den sie am Ende des Tages erreicht hatten.
"Wohin gehst du?" Vielleicht ging seine Wahrnehmung über den Schlaf hinaus, oder vielleicht tat er auch nur so, als wandere er durch das Reich der Träume, aber Ryu hatte ihn bemerkt. "Nachdenken. Hier kann ich nicht meinen Gedanken nachgehen." "Hm, hm..." Damit war die Angelegenheit erledigt. Der Drache wusste, dass Asterinian auf sich selbst aufpassen konnte, warum sich ihm also in den Weg stellen.

Asterinian ging an den Pferden vorbei - er selbst hatte keines, da er mit seinen Sprüngen mühelos ihre Geschwindigkeit erreichte - und verließ den 'geschützten Platz', eigentlich eine richtige Höhle. Draußen erwarteten ihn gewaltige Bäume. Sie wirkten kränklich, ihre Rinde war von Fäule ergriffen und teilweise abgeblättert. Doch der Stamm, der darunter lag, strafte den äußeren Schein Lügen. Der Wald hatte unter den jüngsten Ereignissen gelitten, aber er bestand weiter. Das Gras unter Asterinians Füßen mochte noch so schwarz sein, es richtete sich immer wieder auf, wenn er er über es schritt. Das Schnarchen der anderen war schon längst verstummt, aber er setzte seinen Weg fort. Da war etwas, ähnlich wie Ryu: eine überwältigende spirituelle Präsenz, die ihn anzog. Und wie bei Ryu musste er ihr folgen.

Die untrügliche Aura seines ominösen Ziels führte Asterinian zielsicher zu einem Ort, der hier vollkommen fehl am Platze wirkte. Ob das an seiner Schönheit lag oder an dieser gewaltigen Lebensenergie, die alles überstrahlte. Es war ein kleiner See. Sein Wasser... Welche Klarheit! Die Seerosen und Irrlichter... Welche Pracht! Der Wasserfall... Welche Macht und doch solch friedliche Stille! Das düstere Blätterdach der Bäume wich hier zurück und gab den nächtlichen Himmel frei, von dem aus die Sterne ihr Licht heruntersandten, das auf dem See tanzte und spielte. Uralte Felsen wölbten sich empor, wie Hände, die warme Geborgenheit versprachen. Dieser Ort war in der Tat besonders. Er übte eine Anziehung auf Asterinian auf, die dieser nur damit erklären wollte, dass dies die Lebensquelle des gesamten Waldes war, ohne die hier nicht einmal das robusteste Unkraut hätte gedeihen können.
Mechanisch, gänzlich - und ohne Widerstand zu leisten - im Bann dieses mystischen Ortes streifte er seine Kleider ab und ließ sich in das Wasser hinab. Es war angenehm auf seiner weißen, porzellanartigen Haut, von einer Wärme, die ganz im Gegensatz zur kalten Luft der Nacht stand. Eine Weile stand er einfach nur da und genoss diese Empfindung. Er stand nur zur Hüfte in diesem puren Wohlgenuss, es wurde Zeit, sich noch tiefer zu wagen! Er wollte gerade den ersten, kaum durch das Wasser behinderten Schritt unternehmen, als...

"Was für ein Anblick!" Die Stimme klang vertraut und doch wusste er nicht, zu wem sie gehörte. Sie war sanft, angenehm zu hören und... sie quoll förmlich über vor der Freude, die Asterinian selbst empfand, wenn er tötete. Langsam drehte er sich um und erblickte...

... sich selbst. Nein, etwas war anders... Er war es nicht und doch ähnelte dieser Fremde ihm in seinem Wesen. Auch sein Haar war größtenteils weiß, aber die Spitzen waren von nahezu goldenem Glanz. Es wölbte sich etwas stärker als bei Asterinian über die Stirn, war in der Mitte gescheitelt und teilte sich in zwei Strähnen, die entlang seines Gesichtes verliefen und die Ohren fast vollständig verdeckten, daher waren bei ihm beide Augen sichtbar, die, passend zu seinem Haar, ebenfalls golden und ohne Pupillen waren. Sein Antlitz trug die gleiche, anderweltliche Attraktivität zur Schau wie Asterinians, aber es wirkte etwas älter, erfahrener. "Wer seid ihr?", fragte Asterinian unbeeindruckt. "Wer ich bin? Tja... Die Summe meiner Taten, würde ich sagen. Aber wenn es dir nur um meinen Namen geht, nenn mich Freude." Der Fremde zögerte nicht lange: auch er streifte sein kompliziertes, güldenes Gewand ab und begab sich ohne Scheu zu dem Jungen ins Wasser.
Dieses Mal wusste er überhaupt nicht, warum er es tat, aber Asterinian wich einen Schritt zurück, doch Freude kam unbarmherzig näher. Es schien nur einen einzigen Augenblick zu dauern, denn schon stand der hochgewachsene, muskulöse Mann vor ihm.
Sanft ergriff Freude Asterinians Hände. "Warum weichst du vor mir zurück? Du weiß, wir sind beide ein- und dasselbe in unterschiedlicher Gestalt. Warum mich also fürchten?" "Wa... Was wollt i-ihr?" Angst. Ein Wort, dessen Bedeutung Asterinian nie begriffen hatte. Jetzt erkannte er sie. Er sammelte seine Kraft, um Freude zurückstoßen, aber der war stärker als er. "Ruhig, ruhig. Ich weiß, es ist unangenehm, aber hinterher wird dir alles ganz anders vorkommen. Gib deinen Widerstand auf und überlass dich ganz meiner Führung..." Asterinians Arme wurden plötzlich taub und Freudes Hand legte sich auf seine Brust. Der unheimliche Mann presste seine Lippen auf die des Jungen, der sich nichts sehnlicher wünschte, als verschwinden zu können. Er hätte Freude die Seele ausreißen können, wusste jedoch, dass dieser eigentlich gar keine Seele hatte.

Er brauchte Hilfe!

Ryu schlug die Augen auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Idril sattelte gerade Arab ab, und rieb ihm ein wenig das Fell trocken. Der Ritt war anstrengend gewesen, aber es schien ihm nichts ausgemacht zu haben, im Gegenteil, er schien ihn wieder einmal genossen zu haben. „Unglaublich, was für eine Kraft in diesem Tier steckt.“, wunderte sich Idril und klopfte ihm den Hals als sie fertig war und er begann ruhig bei den anderen Tieren zu grasen.
Dann sah Idril Ayla und ihr kamen Zweifel, ob es die richtige Entscheidung war Ayla überhaupt mitgenommen zu haben. Aber sie war ja erst Fünf. Aylas Neugier, war dafür umso größer und sie hatte selbst keine Scheu vor Asterinian und fragte ihn fast Löcher in den Bauch. Cumal wich fast nie von ihrer Seite – das beruhigte Idril. Sie war sowieso erstaunt, wie schnell Ayla ihre Umwelt begriff. Von Traurigkeit oder Heimweh, keine Spur. Neugierig stellte sie sich allem, was ihr Interesse weckte und stellte Fragen über Fragen. Selbst auf dem Pferd konnte die Kleine ihre Klappe nicht halten. Idril nervte das. Schließlich beobachtete Idril, wie Ayla Wicket bei der Essenszubereitung über die Schulter schaute und mithalf. Zohani entzündete unterdessen die Feuerstelle.

Idril schaute sich um und erblickte Heras, der sich auf einem nahegelegenen Stein, etwas abseits der Gruppe niedergelassen hatte und zu ihr aufsah, als sie sich ihm näherte. Schweigend setzte sie sich dazu und betrachtete die grandiose Landschaft. Auch bei dem Ritt ist ihr die Schönheit der Grasebene nicht verborgen geblieben, die von sanften Hügeln und einzelnen Steinen durchsetzt viel Freiheit bis zum Horizont erblicken ließ. Die duftenden Gräser des Spätsommers stiegen ihr in die Nase und das goldene Licht verlieh dem Ganzen noch ein wenig mehr von seiner Schönheit. Es war wirklich ein wunderschöner Platz und Idril fühlte seine Kraft. Tief atmete sie ein und genoss die Stille mit Heras, während die anderen sich munter zu unterhalten schienen. Sie drehte sich zu Heras um und lächelte ihn an. Er blickte mit seinen obsidianen Augen direkt in die ihren und Worte waren gar nicht nötig, um das auszudrücken, was beide dachten.

Nach einer Weile standen beide auf und gesellten sich zu ihren Gefährten. Idril hatte an diesem Tag nicht viel gesagt und ihr war auch nicht danach. Sie beobachtete nur. Selbst als Ayla ihr einen kitschigen Blumenkranz umlegen wollte, schwieg sie noch und schlug ihn ihr aus der Hand. Verdutzt schaute die Kleine sie an. „Schluss jetzt!“, wies Idril sie nur streng zurecht und zeigte schweigend auf ihren Schlafplatz. Die Kleine folgte unverzüglich. Cumal rollte sich bei Ayla ein und sie kuschelte sich an ihn. „Gute Nacht Idril“, sagte sie. „Gute Nacht“, antwortete Idril und ließ ihren Blick über den Platz schweifen. Sie stand noch einmal auf und ging zu dem ruhigen Platz an dem sie zuvor mit Heras gesessen hatte, der sich nun allerdings am Feuer befand und setzte sich dort mit angezogenen Beinen hin. Sie legte ihren Kopf auf die Knie und schloss ihre Augen.

Die Bilder der Schlacht erschienen vor ihrem geistigen Auge, sie fühlte die Magie und vernahm noch einmal das imposante Erscheinen Uruns. „Raven...“, dachte sie wieder. Dann sah sie geistig vor sich, wie der Dunmer an der Säule zusammensackte und Rhia bei ihm kniete und seine Hände in die ihren nahm und auch Asterinian sich bei ihm niederließ und erinnerte sich dann wiederum an die Situation, wo er von dem Streitkolben erfasst wurde und niederschmetterte.
„Was wäre wenn er tot wäre?“, fragte sie sich selbst, aber sie war zu müde, um ihre Gedanken weiter fortzusetzen. Sie sah noch ein letztes mal nach den Pferden und strich Arab sanft über die Nüstern, bevor sie sich wieder ans Feuer zu Heras setzte. Zuvor warf sie einen kurzen Blick auf Ayla, aber diese schlief ruhig. Nur Asterinian und der Dunmer waren nicht mehr anwesend.
Idril genoss wieder schweigend das wärmende Feuer, doch dann war sie zu müde und legte sich zu Ayla und Cumal und war bald darauf eingeschlafen. Heras wachte derweil über das Lager. Es war gut ihn dabei zu haben – auch weil er die Nachtwache übernahm, so dass die Gefährten sich erholen konnten. Dennoch schlief Idril unruhig und atmete heftigst.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kleine Rauchringe stiegen von dem Fels auf, auf dem sich der Dunmer niedergelassen hatte und sein Pfeifchen rauchte. Er hatte den Ritt ungemeine genossen. Die geschmeidigen Bewegungen Koyaris, die blosse Kraft, die sie durch die atemberaubenden Landschaft trug. Der Blick des Dunmer war vom Lager weg auf die grasenden Pferde gerichtet. Koyari und Nuramon hatten sich zweifelsfrei wieder erkannt. Vertraut standen sie beieinander und grasten. Ryu musste ein wenig schmunzeln.
Als sich der Abend auf die Gemeinschaft der Reisenden herab senkte, und die meisten aßen, um danach der Müdgikeit Tribut zu zollen, änderte das nichts an Ryus Verhalten. Er blieb wach. Ebenso wie Asterinian und Heras. Er bemerkte einen vertraut leisen Schritt vorbei ziehen und wenig später jaulte Rhianon in der Ferne, das Cumal beinahe daran teil genommen hätte. Sie war glücklich. Das war gut.


Kurai sah sich zu dem Mädchen um, das interessiert durch das Feld der Leichen stapfte, sich hier und dort nieder beugte und die Toten begutachtete. Im Hintergrund sah er schwarze Soldaten, die mit dem Schwert die Feinde abstachen, welche noch nicht tot waren. Die Schlacht am Fluss hatte lange getobt, aber die Überlegenheit seiner Streikräfte hatte nichts als einen Sieg zugelassen. Er hatte kaum einhundert Mannen verloren, während ein dutzend Hundertschaften des Feindes restlos niedergemäht waren. in dem schmalen Gesicht unter den leuchtend weißen Haaren zeigte sich Zufriedenheit. Endlich trat auch das Mädchen zum ihm.
Sie sah ihm ähnlich, sie sah auch Asterinian ähnlich. Androgyn, dennoch zweifelsfrei weiblich, die silbernen Haare fielen glatt bis auf die Höhe des Kinns herab, eine Strähne verbarg das linke Auge. Ihre Augen hatten die Farbe heller Smaragde und entbehrten einer Pupille, was ihre Sehkraft keineswegs einschränkte. "Lady Felicis." grüßte der Kriegslord ehrerbietig und verneigte sich tief, bevor er die dargebotene Hand küsste. "Haben sie die gewünschen Erfahrung machen können?" Felicis knixte, wie sie es gelernt hatte. "Nicht nur die gewünschten." antwortete sie mit glockenheller Stimme, die jemand, der sie nicht kannte, wohl als glücklich indentifiziert hätte. Lady Felici war ebensowenig eine Lady wie Kurai ein Fürst. Sie war eine Anomalie, ihr eigentlicher Name lautete Illustara. Die Männer hielten sie für eine seiner gehobenen Konkubinen, doch das war nicht der Hauptgrund für ihre Anwesenheit. Sie reiste mit ihm und den seinen, um verschiedenste Regungen der Sterblichen zu erforschen. Zum zweiten erlaubte ihr ihre Abkunft einenEingriff in die Weltmagie, wie er sonst nur von Souveränen zu erwarten war. Um seine versiegelten Kräfte zu befreien, war sie von einem unschätzbaren Wert, denn sie verkürzte die nötige Zeit um ein vielfaches und damit die Gefahr entdeckt zu werden. Ihr interesse an Erfahrungen in einem ganz anderen Bereich irdischer Empfindungen als dem der Schlacht, machte sie, noch dazu mit einem solchen Äusseren, erst recht sympathisch. Sie hätte seine schwarzen Reiter gegen ihn befehlen können, und sie hätten gehorcht, ohne das Kurai seinerseits es ihnen hätte verübeln können.
Davon wusste Felici nichts, sie kannte noch nicht den Wert der Gefühle, die sie in sterblichen wie unsterblichen Männern hervor rief.
 
Galdor legte sich neben sein Pferd, dass er Kyon getauft hatte. Es war ein dunkelbraunes Pferd mit einer zotteligen Mähne. Obwohl es noch nicht lange bei Galdor war, mochte er Kyon. Er schien keine besonderen Ansprüche haben,wahrscheinlich würde er sich auch mit Kloakenwasser und Okrfleisch begnügen, und war auch sonst ein starkes Tier.
Nach wenigen Minuten schlief Galdor ein,zwar schlief er nicht besonders fest, aber es reichte aus um sich zu erholen.
Später erwachte er plötzlich aus seinem Schlaf. Sein Pferd schaute ihm in die Augen" Du hast es auch gehört oder?Jemand hat um Hilfe gerufen."
Natürlich konnte er nicht mit Tieren sprechen,aber der Gesichtsausdruck genügte ihm als Bestätigung.
"Wir müssen die Person finden." sprach er eher zu sich. Innerlich hegte er jedoch einen Zweifel so als ob der Hilferuf noch eine zweite versteckte Botschaft transportierte:"Komm nur wenn du stark genug bist oder du wirst es bereuen..."
Er drehte sich zu Heras, um sich zu vergewissern, dass er nicht einer Täuschung unterlegen war.
"Ich habe den Ruf auch gehört. Allerdings konnte ich nicht ausmachen woher er kommt...Wir sollten uns umsehen...Lass die Anderen schlafen."
Offenbar harre der untote die zweite Botschaft nicht gehört,oder er hielt sich für stark genug.
 
Der Wiedergänger Heras und der Schürzenjäger Galdor strichen durch das Unterholz, als sie den Ursprungsort des Rufes ausfindig zu machten suchen. Dabei kam den beiden Heras' unnatürlicher Killerinstinkt zugute, dank dem sie sich dem Ort immer mehr näherten. "Langsam. Lautlos. Wenn wir uns zu schnell bewegen, verursachen wir Lärm, der uns unerwünschte Aufmerksamkeit zuteil werden lässt." flüsterte Heras mit kaum merklicher, düsterer Stimme, als er merkte, dass Galdor hastiger wurde und ihren Marsch zu beschleunigen suchte.

Nach einer Weile erreichten sie einen Ort, der vor Leben nur so zu blühen schien. Galdor war sichtlich beeindruckt, selbst in der Dunkelheit der Nacht strahlte der Ort eine Aura der Lebensenergie aus, doch Heras berührte das nicht. Lebensenergie war der genaue Gegensatz zu dem, was er mit seiner Existenz und seinen Gedanken symbolisierte. Ein kleiner See, mit vielen prächtigen Pflanzen und Blumen war hier entstanden. Galdor war davon entzückt, trotz seiner städtischen Natur konnten auch kleine Wunder der Natur diesen Mann offenbar faszinieren, aber Heras war wesentlich pragmatischer. Er versuchte noch immer, herauszufinden, woher der Ruf kam. Mehrmals suchte er mit seinen Blicken die gesamte Umgebung ab, die Hand immer in Griffnähe seines Kurzschwertes, um jeder sterblichen Bedrohung zu begegnen. Sein geschwächter Zustand erhöhte noch seine Alarmbereitschaft und seinen Killerinstinkt. Schließlich bemerkte er in dem See zwei lichte Gestalten, die miteinander rangen. Bei dem einen schien es sich um Asterinian zu handeln, bei dem anderen um eine offenbar mit ihm verwandte Geistergestalt, denn von beiden ging eine ähnlich geisterhafte Aura aus. Heras winkte Galdor mit der schwarzen Hand zu sich herüber und bedeutete ihm, sich gefechtsbereit zu machen. Galdor griff in seine Kleidung und zückte die Pistolen, die er immer als Bewaffnung bei sich trug. Allerdings war sich Heras nicht sicher, ob dies überhaupt ausreichen würde bzw. ob es überhaupt nötig war. Vorsichtig näherten sich die beiden im Schatten den beiden im Wasser ringenden Kreaturen.

"Lasst Asterinian los, Geistwesen. Sonst müssen wir euch dazu zwingen." Heras hielt die Hand noch immer am Kurzschwert, aber er zog es nicht. Seine Instinkte und seine Ausbildung verboten es. Einerseits war es für viele Wesen eine bedrohliche Geste, welche die Aggression des Gegenübers noch verstärken mochte, andererseits könnte die lichte Reflexion des Metalls wie auch das Geräusch der scharfgeschliffenen Klinge, die blitzschnell aus der Scheide gezogen wurde, zusätzliche Aufmerksamkeit auf ihn lenken, was ihm angesichts dieses möglichen Gegners nicht gerade recht war.

Asterinian wie auch das andere Geistwesen wandten sich nun zu Heras und Galdor um. Während der Wiedergänger nach außen hin völlige Ruhe ausstrahlte, war er innerlich zerrissen und sich seiner Sache nicht sicher. Ähnlich ging es auch seinem Gefährten, der auf Heras nach außen hin den Eindruck machte, als wäre er drauf und dran, dem Geiselnehmer eine Ladung Blei durch den Leib zu jagen. "Ich wiederhole mich nur ungern, Geistwesen. Der Junge, den ihr da festhaltet, ist unser Freund und Begleiter. Wir haben nicht vor, euch zu verletzen, allerdings zwingt ihr uns dazu, wenn ihr ihn nicht freigebt."

Das Geistwesen, dass einen fast schon goldenen Glanz besaß, wandte sich nun an Heras: "Wiedergänger, ihr habt kein Recht, euch hier aufzuhalten. Was ich mit eurem ... Freund hier tue, ist allein meine und seine Sache. Verschwindet, bevor ICH zu Gewalt greifen muss, was ich nur ebenso ungern tun würde wie ihr."

"So, wie ich das sehe, ist das, was ihr mit ihm tut, wohl kaum in seinem Interesse. Und da ihr euch offensichtlich weigert, ihn freizugeben, werden wir ihn mit Gewalt befreien müssen..." und im nächsten Augenblick machte Heras' Hand eine unmerkliche Bewegung, welche sein blitzendes Kurzschwert mehrere Zentimeter weit aus der Scheide herausblicken ließ...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Idril wälzte sich im Schlaf hin und her...

....Blut tropfte von der Decke über ihr, die Wände waren Blut überzogen. Wo war sie? In einem Raum? Es war rauchig und vernebelt und stank nach Verwesung. Lava umgab sie. Quälende Schreie die wiederhallten vernahmen ihre empfindliche Ohren nah und doch so fern. Sie hockte auf einem Felsen in mitten eines riesigen Lavasees, der von anderen Felsen durchzogen war. Wie war sie hier her gekommen? Sie blickte sich weiter um. In der Ferne ragte ein Turm auf, er war bizarr und doch anmutend zugleich. Gelbliches Licht schien aus den kleinen Fenstern. Überall gluckste es und undefinierbare Laute schienen aus dem Nichts zu kommen. Instinktiv zuckte sie zusammen, als ein mächtiger Schatten über sie hinwegflog. Sie sah nach oben und vernahm noch die letzten Umrisse eines riesigen vogelartigen Wesens, welches sogleich am Horizont hinter dem Turm verschwand. Idril war fast starr vor Schreck, dennoch zwang sie sich aufzustehen und sich zum Ufer umzuwenden. Sie blickte an sich herab, sie war in einer Rüstung gekleidet, die ihrer nicht entsprach. An ihrer Seite baumelte ein silbernes Schwert und an ihrem Rücken war ein schwarzer Langbogen befestigt mit silbernen Beschlägen und Ornamenten im Holz. Ihr gefror das Blut in den Adern als sie Aylas grelle Schreie vernahm und eine mächtige Stimme in einer Fremden Sprache zu ihr sprach, deren Klang sie zwar hören konnte sie aber nicht vermochte sie in Worte zu fassen und zu begreifen, was sie bedeuteten. Sie tat einen Schritt auf dem Untergrund, und er fing an sich zu bewegen und zu zerbröseln. Angst überkam Idril und sie hörte ein hämisches Lachen um sich, als sie sich von dem Felsen abstieß um zum nächsten zu springen, der allerdings bevor sie ihn erreichen konnte – zerbröselte und sie in die Lava fiel und verbrannte...Idril schrie – doch kein Laut kam über ihre Lippen.....

Schweißgebadet schreckte Idril von ihrem Nachtlager hoch...
Es dauerte eine ganze Weile, bis sie realisierte, das es ein Traum war. Sofort blickte sie sich nach Ayla um, die neben ihr noch friedlich schlief. Auch alle anderen schliefen. Idril erhob sich matt und taumelte fast zum Feuer und ließ sich dort niederfallen. Sie war erschöpft und fertig. Sie zitterte immer noch am ganzen Körper und starrte in die Flammen. Erst jetzt bemerkte sie, das Heras nicht mehr anwesend war. Sie blickte sich um und vernahm Rauchkringel nahe eines Felsens ihres Lagerplatzes.
Zittrig strich sie sich über den Nacken und zwang sich zur Ruhe. Es war immer noch tiefste Nacht. Nach einer Weile stand sie auf und ging in die Dunkelheit, als sie plötzlich weit entfernt Stimmen vernahm. Diese kamen ihr sehr vertraut vor, sie konnte Asterinian hören und Heras tiefe Stimme ausmachen. Leise schlich sie vorwärts, immer noch leicht benommen und ging nahe eines Gebüschs in Deckung ohne einen Laut von sich zu geben.

Sie vernahm wie Asterinian mit einem Geistwesens, mit einem goldenen Glanz wie sie es bei Urun vernahm, in einem See stand und sich zu Heras und Galdor umwand. In einem kurzen Augeblick vernahm Idril die unmerkliche Handbewegung Heras, welche sein Schwert kampfbereit machte. Instinktiv griff ihre Hand zu ihrem Kurzschwert und... griff ins Leere. Sie hatte es liegen lassen. „Oh nein....“, dachte sie noch gequält, da bemerkte sie einige Steinchen unter ihren Füßen.

Flink hob sie diese auf und warf einen davon über den gereizten Köpfen ins Wasser...

Platsch, spritze es auf... und der kleine Kieselstein verschwand mit einem Plumpsgeräusch im See.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ryus Aufmerksamkeit fokussierte sich kurz auf die Ansammlung der Gefährt an der LeviaQuelle, die nicht weit entfernt war. Heras, Galdor, Idril und Asterinian schien dort auf ein Asterninian ähnliches Wesen gestossen zu sein, dessen Aura jedoch ungleich stärker war. Sich mit dieser Entität anzulegen, würde vermutlich schlecht für die Gefährten sein. Die Aura erinnerte ihn an die der Aspekte und denen konnte er kaum das Wasser reichen. Dennoch schien im Moment kein Grund zum Eingreifen zu bestehen. Die Entität strahlte keine Agression aus, sie schien eher zufrieden oder sogar erfreut zu sein. Der Drache ließ den Fokus wieder fahren und beobachtete Gedankenverloren die Pferde.

Das seine Einschätzung zumindest in einigen Punkten radikal falsch war, erkannte Ryu nicht. Freude mochte nicht agressiv sein, er kannte diese humanoide Regung nicht, doch er war durchaus bereit sein Asterinian betreffendes Vorhaben mit Gewalt zu verteidigen.
Freude zählte drei Gegner, die er besiegen konnte, ohne Asterinian frei geben zu müssen. Andererseits hätte sein Verwandter innerhalb der Umarmung die möglichkeit, seine Zaubersprüche zu manipulieren, was auf ein Duell zwischen Brüdern hinaus laufen würde, das er vermeiden musste. Er konnte also nicht zaubern ohne Asterinian eine Waffe gegen sich zu verschaffen. Unter umstänten würde er sogar physisch angreifen müssen. Ein Gedanke der ihm zu wider gewesen wäre, wenn er eine Emotion wie Ablehnung hätte empfinden können.
 
Rhia hatte einige Zeit friedlich geschlafen bis sie eine Bewegung neben sich bemerkte. Idril wälste sich wie in einem Albtraum hin und her, sie wollte sie grade wecken, als die Dunmer wieder ruhiger wurde. Die Gestaltenwandlerin legte sich wieder hin und schloss beruhigt die Augen, die Abwesenheit der anderen bemerkte sie nicht. Erst als Idril aufstand und schließlich sich in die Dunkelheit davon machte, wachte sie vollständig auf. Sie sah nur noch ein paar Äste auf und ab hüpfen, nur noch Zohani, Ayla, Cumal uns sie selbst waren am Feuer. Ryu konnte sie als undeutlichen Schemen außerhalb des Feuerscheins erkennen.
Auch sie setze sich vorsichtig auf und sah Ayla an, die friedlich an Cumal gekuschelt dalag und leise atmete. Unwillkürlich erschien ein sanftes Lächeln auf ihrem Gesicht und sie strich dem Mädchen liebevoll über das Haar, was ein zufriedenes gegrummel zur Folge hatte und eine leises "ja Mammi" ertönte ohne das die kleine Sprecherin erwachte.
Rhia ließ die Hand sinken und sah wieder zum Himmel hinauf. Die Nacht war vorangeschritten seit dem sie zum Lager zurück gekehrt war, doch es würde noch einige Stunden Dunkelheit herrschen.
Sie hatte plötzlich wieder das Bedürfnis zu Ryu zu gehen und in seiner Nähe zuschlafen, wie die Nächte zuvor. Wie hatte sie das in der langen Zeit vermisst, seit dem er das letzte Mal bei ihrem Clan zu Besuch gewesen war. Sie seufzte sanft und sah auf Ayla herab. Sie war sich nicht sicher was sie jetzt tun sollte, jedenfalls war wieder hinlegen und einfach so schlafen nicht mehr möglich. Schließlich gab sie sich einen Ruck und verließ leise den Lichtschein des Feuers. Ryu saß nur wenig Meter von den Schlafstätten der anderen entfernt und sein Blick zeigte, das er sie erwartet hatte.
Schließlich legte sie sich wieder neben ihm nieder und bettete ihren Wolfskopf in seinen Schoß. Doch statt zu schlafen blieb sie wach. Sah zu Ayla hinüber und wachte mit den Augen über sie, damit ihr nichts geschehen konnte. Auch wenn sie wusste das Ryu eigendlich nie schlief.
Jetzt spührte sie ei anderes Glück als zuvor. Nicht das Glück der Freiheit, sondern das des Herzens.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Situation spitzte sich zu. Idril hatte den sprichwörtlichen ersten Stein geworfen, und konzentriert wartete Heras die Reaktion des Geistwesens, dass Asterinian umklammert hatte, ab. Galdor hatte seine Pistolen gezückt und könnte jeden Augenblick losfeuern. Heras' Instinkte verrieten ihm, dass auch er jeden Augenblick losschlagen würde. Doch nach einer kurzen taktischen Analyse kam er zu dem Schluss, dass ein Kampf gegen dieses Wesen aussichtslos war. Wenn seine Physiologie mit der Asterinians identisch war, würde weder Blei, noch Silber, noch der Stahl seiner Klinge gegen den Geist helfen. Ihm wäre bestenfalls mit Magie beizukommen, und Heras hatte bereits beobachtet, wie groß Asterinians Resistenz gegen magische Angriffe war. Wie groß würde dann erst die Resistenz ihres Gegners gegen Magie sein?

Heras überlegte, wie ihm anders beizukommen war. Während der ruhigen Stunden der Nacht hatte er heimlich sein Studium des "Necronomicon Exmortas" fortgesetzt und war auf eine in das Kompendium integrierte Abhandlung über Bannzauber gestoßen, die verschiedenste Formeln und Sprüche, durch die Geistwesen verlangsamt, gestoppt, gelähmt, geschwächt oder vertrieben werden können, aufgelistet hatte. Heras durchforschte seinen untoten Intellekt und hoffte, jetzt in diesem Augenblick sich an eine jener Formeln erinnern zu können, damit er sie gegen ihren Gegner anwenden konnte. Er schloß die Augen, und vor seinem inneren Auge formten sich Bilder... Seiten, seine schwarzen Hände, wie sie im schwachen Licht des Lagerfeuers die Sätze und Reihen von Buchstaben entlang fuhren... seine schwarzen Hände, wie sie umblätterten... und plötzlich, klar und deutlich eine Aneinanderreihung von Runen in altem Ahn Zhient. Er versuchte, sie zu lesen und sich ihren Wortlaut vor Augen zu führen... und all das in Sekundenbruchteilen...

Und plötzlich ertönte ein lauter Knall. Heras schlug die Augen auf und sah gerade noch wie in Zeitlupe, dass Galdor aus seinen Pistolen gefeuert hatte und sich die bleiernen Geschosse auf die beiden ringenden Geister zubewegten. Offenbar hatte Galdor die Spannung nicht mehr ertragen können und hatte impulsiv abgedrückt. Und mit einem Gefühl, das blankem Entsetzen gleichkam, beobachtete Heras, wie die Kugeln einfach durch die beiden Gestalten hindurchfuhren, ohne ihnen auch nur die geringste Verletzung zuzufügen. In einiger Entfernung prallten sie an einen Baum und schlugen quer, ohne weiteren Schaden anzurichten.

In einem weiteren Sekundenbruchteil ging ein fataler Prozess in Heras vor. Sein Instinkt musste nun entscheiden, ob er ebenfalls angreifen sollte oder ob er sich zurückhielt. Der Steinwurf von Idril und die Schüsse von Galdor hatten seine Konzentration bis zum Anschlag gesteigert und seinen Killerinstinkt auf maximale Aktivität und Reaktionsbereitschaft vorbereitet. Und nichts konnte ihn noch wirklich davon abhalten, jetzt ebenfalls zuzuschlagen. Und im nächsten Moment schlugen die Impulse in seinen Nervenbahnen an, seine Hand zückte das blanke, stählerne Kurzschwert und im nächsten Augenblick rannte er auf die beiden Geister zu, obwohl sie sich im Wasser befanden. Eine mächtige Kraft beschleunigte seinen Schritt, und das, obwohl ihm durch die Verwundung große Teile seiner früheren Kraft und Energie fehlten, und für einen außenstehenden Beobachter mochte es für kurze Zeit wirken, als würde er nicht in das Wasser eintauchen, sondern auf der Wasseroberfläche laufen. Lautlos flüsterte er zu sich jene Formel, die er im Necronomicon Exmortas gelesen hatte und die er eine Sekunde zuvor noch in seinem Geist gesehen hatte. Er stieß mit den beiden Geistern zusammen, und obwohl sie kaum materiell existierten, gelang es ihm durch einen mächtigen Stoß den Griff des Geistwesens um Asterinian zu lockern und dem Geiselnehmer durch einen Streich mit dem Schwert eine Wunde zuzufügen.

Es war nur eine kleine Wunde, ein Anritzen der goldenen Haut des Geistes, nichts, was beispielsweise einem Menschen sonderlich gefährlich gewesen wäre, aber es schien, als würde ein Tropfen weißen Blutes aus jener Wunde tropfen... und in diesem Augenblick endete der Kampfrausch, den die Anspannung in Heras ausgelöst hatte, und er befand sich knietief im Wasser, seitlich stehend von den beiden Geistern in angespannter Kampfhaltung, in seinem Gesicht war tiefe Erschöpfung zu erkennen, und er atmete mehrere Male schwer ein und aus. Und währenddessen realisierten Idril, Galdor, Asterinian und das Geistwesen überhaupt erst, was geschehen war... und Heras erwartete den schrecklichen Gegenschlag ihres Gegners...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Der Gegenschlag blieb aus.

Freude musterte die Wunde interessiert. "Oh." Sorgsam strich er mit dem Finger über das geschnittene Fleisch, das durch die Berührung auf der Stelle verheilte. "Das scheint euch sehr ernst zu sein. Das ist keine gute Einstellung, um durch das Unleben zu gehen, mein kleiner, herrenloser Wiedergänger. Man sollte nicht alles ernstnehmen. Wie wäre es, wenn du etwas mehr Freude an deiner Existenz hättest?"
Es wurde immer bedrohlicher. Sogar die Luft schien von Gefahr erfüllt zu sein und brannte in den Lungen der Anwesenden. Nur Asterinian und Freude standen völlig unberührt im Wasser, immer noch gänzlich unbekleidet. Während der ganzen Zeit hatte Asterinian nur dagestanden, hilflos, weil von der Aura der anderen Anomalie überwältigt. Doch der seltsame Zauber, der ihm die Kraft, sich zu widersetzen, geraubt hatte, schwand nun, als der andere sich von ihm abwandte.
Asterinians Hände griffen nach Freudes Hals, griffen zu...

Der Junge wurde, scheinbar nur durch eine beiläufige Handbewegung, durch die Luft geworfen und landete laut platschend wieder im Wasser, weit von seinem vorgesehenen Opfer entfernt. Freude hatte ihn nicht einmal angesehen. Die ältere Anomalie machte eine weitere Geste und stand plötzlich wieder in vollem Ornat dar, der ungeordnete Kleiderhaufen auf dem Gras war verschwunden. Auf ätherischen Stufen blauen Lichts, die sich vor ihm formten, schritt er auf die Wasseroberfläche, von der aus er seine Angreifer ruhig musterte, die sich nicht sicher waren, was zu tun war.
'Was hat er vor...?', fragten sich die drei Gefährten, die einen Angriff erwartet hatten, der jedoch wundersamerweise nicht gekommen war.

Freude plante durchaus, diese Kinder für ihre Störung zu bestrafen. Nun, die Dunmerin und den pistolenbewaffneten Menschen - er schätzte sie auf etwa 30 Jahre, wobei er vermutete, dass der Mensch sogar noch ein Jahr älter als die Dunkelelfin war. Er selbst konnte sich des vierfachen Alters rühmen, womit er bereits das Privileg des sechsten Geistes genoss. Und der sechste Geist enthielt unter anderem das Wissen über ein paar höchst amüsante Teile der menschlichen und merischen Anatomie...
Die Frage also, die ihn, durch dieses Wissen hervorgerufen, davon abhielt, anzugreifen, lautete: was würde ihnen den größten Schmerz bereiten? Der Untote war die Mühe nicht wert, für den Moment. Der Angriff, unterstützt von der Magie dieses Buches (wahrscheinlich benötigte er Zugang zum semiperfekten Geist, um zu wissen, was es war - es strahlte große Macht aus), hatte den Wiedergänger viel Kraft gekostet. Was ihm geblieben war, strömte jetzt aus ihm heraus, denn Untoten gab dieser See keine Kraft. Er nahm sie ihnen.

Schließlich einigte sich Freude mit sich selbst auf einige präzise Angriffe. Unter Ausnutzung seiner Kenntnisse des Dim Mak dürften die Resultate sehr unterhaltsam werden. "Ich habe gute Neuigkeiten! Der Spaß kann beginnen!" Sachte und bedächtig machte er einen kleinen Schritt nach vorne, verschwamm und...

Mit aller Kraft traf er Galdors Taichong.
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen

E
  • Geschlossen
Antworten
804
Aufrufe
82K
Foren-RPGs
Ehemaliger Benutzer 4807
E
Antworten
110
Aufrufe
32K
Foren-RPGs
Ehemaliger Benutzer 4807
E
E
  • Geschlossen
Anmeldung Kalter Wind
Antworten
19
Aufrufe
6K
Foren-RPGs
Ehemaliger Benutzer
E