TuttiFrutti
Reisender
In diesem Moment näherte sich Asterinian dem schlafenden Paar. Rhianon hatte ihm noch immer nichts über Vorurteile erzählt, dabei schien das eine sehr interessante Sache zu sein, weshalb er natürlich etwas ungeduldig war. Dass die Gestaltwandlerin müde und ausgelaugt war, scherte ihn relativ wenig; viele Bedürfnisse der Sterblichen waren ihm selbst fremd, weshalb er zwar den Schlaf selbst, aber nicht Rhianons Erschöpfung nachvollziehen konnte. Zielstrebig marschierte er auf sie zu, die Hand schon ausgestreckt, um sie wachzurütteln, als sich eine bepelzte Pranke um seinen Arm legte.
Statt überrascht herumzuwirbeln, drehte er sich langsam und blickte in Zarius' glänzende Augen. "Was möchtet ihr, Zarius?" Der Khajiit, der mit seinem Werk vorläufig fertig zu sein schein, nickte zu den Schlafenden. Asterinian wusste nichts von Körpersprache, erkannte aber dennoch schnell, was der andere meinte, da Zarius ihn noch immer festhielt. "Warum soll ich nicht mit ihnen sprechen? Soweit ich weiß, entsteht kein größerer Schaden aus einer kurzen Unterbrechung der natürlichen Erholungsphase." Zarius war im Stillen glücklich darüber, dass er keine Erklärung über Schlafzyklen von sich geben musste, aber offenbar hatte er jetzt die ungeteilte Aufmerksamkeit Asterinians, der eine Antwort erwartete. Der Khajiit wählte die naheliegendste: "Lass sie schlafen. Sie hat es sich verdient, nach so einem anstrengenden Tag." "Verdient?" 'Mist!', schoss es durch Zarius Kopf, doch der gedankliche Fluch war unbegründet.
"Ich verstehe", sagte Asterinian, der sich an das Konzept der Belohnung erinnerte. Zarius' erleichtertes Aufatmen wäre normalerweise verräterisch gewesen, doch der Junge konnte sich keinen Reim darauf machen. Bevor jetzt irgendein "Soll dein Aufatmen etwas ausdrücken?" kam, setzte der Khajiit hastig zu einer eigenen Frage an: "Da gibt es etwas, das ich gerne von dir wüsste..." "Fragt." "Warum interessierst du dich so sehr für Ryu?" "In seiner und eurer Umgebung gibt es viele bereichernde Erfahrungen, die ich machen kann", erwiderte der Angesprochene ausdruckslos, ohne auch nur einen einzigen Augenblick zu zögern. "Und das hast du einfach so festgestellt? Ein Blick und du wusstest, es würde sich für dich lohnen?" "Nein." "Wie bist du dann auf die Idee gekommen, ihm zu folgen?" Zarius war sich ziemlich sicher, dass Asterinian sich in erster Linie für Ryu interessierte. Die anderen Mitglieder der Gruppe waren natürlich auch nicht gerade unbedeutend in dieser Hinsicht - Zarius' Selbstwertgefühl verlangte ihm diesen Gedanken ab -, aber sie waren mehr eine Beigabe für diesen Jungen. Die Antwort, die er bekam, enttäuschte ihn ein wenig: "Ich weiß nicht, warum ich direkt bei unserer ersten Begegnung beschlossen habe, Ryu zu folgen." "Du weißt es nicht?", kam es ungläubig. "Ja." "Aber..." Da kam ihm eine Idee. "Hast du überhaupt bewusst beschlossen, dich ihm anzuschließen?" "Nein." Volltreffer. Er hatte ja schon immer einen übernatürlichen Charme an Ryu vermutet...
Diese Vermutung wurde zu einer Gewissheit, als er Asterinian um nähere Erklärungen bat, wobei die Fragestellung sogar noch präziser sein musste. "Ryus Lebensenergie zieht mich an. Er ist direkt in den Kosmos integriert und jede Veränderung erfasst ihn. Da gewöhnliche Materier" - Zarius merkte sich hier, dass der Junge Ryu nicht als Sterblichen bezeichnete und auf diesen generellen Begriff auswich - "nur eine begrenzte Menge an Lebensenergie besitzen, können sie solchen Veränderungen nicht standhalten. Die Veränderungen erzeugen Vibrationen in den essenziellen Strukturen, die..." "Essenzielle Strukturen?" "Raum, Zeit, Schicksal, Le..." "Schon gut, schon gut. Also, was tun diese Vibrationen?" "Sie stören das natürliche Gefüge der Lebensenergie dieser Materier, bis es schließlich zerbricht." "Man kann also daran sterben?" "Auch." Zarius hatte durchaus verstanden, was Asterinian meinte, nämlich eine vollständige Auslöschung des Wesens - als hätte man nie existiert. Ihm war ebenfalls klar, dass Asterinian dachte, er hätte lediglich den körperlichen Tod gemeint. Es war faszinierend, jetzt einen Vortrag von diesem so neugierigen Jungen zu hören. Der fuhr inzwischen fort: "Aus diesem Grund besitzen integrierte Materier mehrere zusätzliche Gefüge als Schutzhüllen. Die zum Herstellen dieser Hüllen notwendige Lebensenergie beziehen sie von Lebewesen in ihrer Umgebung, die..." "Moment." Gänzlich unerwartet schlugen diese Erklärungen eine düstere Richtung ein, die Zarius ganz und gar nicht gefiel... "Was willst du damit ausdrücken, Asterinian?" "Ryus Seele ist parasitärer Natur. Sie stiehlt Lebensenergie, um auf kosmische Veränderungen vorbereitet zu sein." "Was... sind die Symptome bei den Bestohlenen?" "Sie altern geringfügig schneller. Außerdem passt der Kosmos sich entsprechend ihrer Verluste an. Ihr Schicksal wird umgeschrieben, um die fehlende Lebensenergie durch einen verfrühten, in der Regel gewaltsamen Tod auszugleichen." "Hat Ryu... vor kurzem jemanden bestohlen?" "Er stiehlt ständig." "Gut, gut. Ähm... Was ich meinte, war: ist vor kurzem jemand durch diese Diebstähle umgekommen?" Die nachfolgende Auflistung bestätigte Zarius' schlimmste Vermutungen.
Er wusste, wen Asterinian da mit unerträglich gleichgültiger Stimme nannte: "Eine rothaarige Dunmerin, ein Sterblicher mit unnatürlichem Blut und güldener Haut, zwei hochgewachsene Menschen mit blondem Haar, ein Mitglied eurer eigenen Spezies, ein Kind, ein..." "Danke. Das... reicht. Es reicht wirklich."
Statt überrascht herumzuwirbeln, drehte er sich langsam und blickte in Zarius' glänzende Augen. "Was möchtet ihr, Zarius?" Der Khajiit, der mit seinem Werk vorläufig fertig zu sein schein, nickte zu den Schlafenden. Asterinian wusste nichts von Körpersprache, erkannte aber dennoch schnell, was der andere meinte, da Zarius ihn noch immer festhielt. "Warum soll ich nicht mit ihnen sprechen? Soweit ich weiß, entsteht kein größerer Schaden aus einer kurzen Unterbrechung der natürlichen Erholungsphase." Zarius war im Stillen glücklich darüber, dass er keine Erklärung über Schlafzyklen von sich geben musste, aber offenbar hatte er jetzt die ungeteilte Aufmerksamkeit Asterinians, der eine Antwort erwartete. Der Khajiit wählte die naheliegendste: "Lass sie schlafen. Sie hat es sich verdient, nach so einem anstrengenden Tag." "Verdient?" 'Mist!', schoss es durch Zarius Kopf, doch der gedankliche Fluch war unbegründet.
"Ich verstehe", sagte Asterinian, der sich an das Konzept der Belohnung erinnerte. Zarius' erleichtertes Aufatmen wäre normalerweise verräterisch gewesen, doch der Junge konnte sich keinen Reim darauf machen. Bevor jetzt irgendein "Soll dein Aufatmen etwas ausdrücken?" kam, setzte der Khajiit hastig zu einer eigenen Frage an: "Da gibt es etwas, das ich gerne von dir wüsste..." "Fragt." "Warum interessierst du dich so sehr für Ryu?" "In seiner und eurer Umgebung gibt es viele bereichernde Erfahrungen, die ich machen kann", erwiderte der Angesprochene ausdruckslos, ohne auch nur einen einzigen Augenblick zu zögern. "Und das hast du einfach so festgestellt? Ein Blick und du wusstest, es würde sich für dich lohnen?" "Nein." "Wie bist du dann auf die Idee gekommen, ihm zu folgen?" Zarius war sich ziemlich sicher, dass Asterinian sich in erster Linie für Ryu interessierte. Die anderen Mitglieder der Gruppe waren natürlich auch nicht gerade unbedeutend in dieser Hinsicht - Zarius' Selbstwertgefühl verlangte ihm diesen Gedanken ab -, aber sie waren mehr eine Beigabe für diesen Jungen. Die Antwort, die er bekam, enttäuschte ihn ein wenig: "Ich weiß nicht, warum ich direkt bei unserer ersten Begegnung beschlossen habe, Ryu zu folgen." "Du weißt es nicht?", kam es ungläubig. "Ja." "Aber..." Da kam ihm eine Idee. "Hast du überhaupt bewusst beschlossen, dich ihm anzuschließen?" "Nein." Volltreffer. Er hatte ja schon immer einen übernatürlichen Charme an Ryu vermutet...
Diese Vermutung wurde zu einer Gewissheit, als er Asterinian um nähere Erklärungen bat, wobei die Fragestellung sogar noch präziser sein musste. "Ryus Lebensenergie zieht mich an. Er ist direkt in den Kosmos integriert und jede Veränderung erfasst ihn. Da gewöhnliche Materier" - Zarius merkte sich hier, dass der Junge Ryu nicht als Sterblichen bezeichnete und auf diesen generellen Begriff auswich - "nur eine begrenzte Menge an Lebensenergie besitzen, können sie solchen Veränderungen nicht standhalten. Die Veränderungen erzeugen Vibrationen in den essenziellen Strukturen, die..." "Essenzielle Strukturen?" "Raum, Zeit, Schicksal, Le..." "Schon gut, schon gut. Also, was tun diese Vibrationen?" "Sie stören das natürliche Gefüge der Lebensenergie dieser Materier, bis es schließlich zerbricht." "Man kann also daran sterben?" "Auch." Zarius hatte durchaus verstanden, was Asterinian meinte, nämlich eine vollständige Auslöschung des Wesens - als hätte man nie existiert. Ihm war ebenfalls klar, dass Asterinian dachte, er hätte lediglich den körperlichen Tod gemeint. Es war faszinierend, jetzt einen Vortrag von diesem so neugierigen Jungen zu hören. Der fuhr inzwischen fort: "Aus diesem Grund besitzen integrierte Materier mehrere zusätzliche Gefüge als Schutzhüllen. Die zum Herstellen dieser Hüllen notwendige Lebensenergie beziehen sie von Lebewesen in ihrer Umgebung, die..." "Moment." Gänzlich unerwartet schlugen diese Erklärungen eine düstere Richtung ein, die Zarius ganz und gar nicht gefiel... "Was willst du damit ausdrücken, Asterinian?" "Ryus Seele ist parasitärer Natur. Sie stiehlt Lebensenergie, um auf kosmische Veränderungen vorbereitet zu sein." "Was... sind die Symptome bei den Bestohlenen?" "Sie altern geringfügig schneller. Außerdem passt der Kosmos sich entsprechend ihrer Verluste an. Ihr Schicksal wird umgeschrieben, um die fehlende Lebensenergie durch einen verfrühten, in der Regel gewaltsamen Tod auszugleichen." "Hat Ryu... vor kurzem jemanden bestohlen?" "Er stiehlt ständig." "Gut, gut. Ähm... Was ich meinte, war: ist vor kurzem jemand durch diese Diebstähle umgekommen?" Die nachfolgende Auflistung bestätigte Zarius' schlimmste Vermutungen.
Er wusste, wen Asterinian da mit unerträglich gleichgültiger Stimme nannte: "Eine rothaarige Dunmerin, ein Sterblicher mit unnatürlichem Blut und güldener Haut, zwei hochgewachsene Menschen mit blondem Haar, ein Mitglied eurer eigenen Spezies, ein Kind, ein..." "Danke. Das... reicht. Es reicht wirklich."
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