RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

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Der erste Runenkreis fixierte sich. Gelbliche Blitze sprang in die erhobene Hand des Zauberers über. Alles ging sehr viel schneller als erwartet. Asterinians Hilfe bot dem Dunmer nicht nur beinahe unerschöpfliche Reserven, der kleine Junge nahm ihm auch noch viele kleinere Arbeiten ab, die im Gewebe des mächtigens Torzaubers anfielen.

Die Tore von Diaosaron, niemals hatte Ryu es gewagt sie zu öffnen. Urun war einst von selbst in die Welt gekommen, die die Gesandschaft der Heiligen durchquerte. Er war mit Raven gekommen. Nun würde Ryu ihn rufen. Ihn, der irgendwo in den Ruinen des lichten Reiches verschüttet war. Urun, Aspekt der Läuterung.

Der zweite Kreis fixierte sich, weitere, hellere Blitze sprangen zu der Kugel in der Hand des Dunmer über, die dieser weit über den Kopf erhoben hatte. Nur noch wenige Augenblicke.
Die Muster wurden immer komplexer, doch Asterinian bewies seine einmalige Auffassungsgabe noch einmal und passte sich augenblicklich an. Dennoch durfte ryu nicht nachlässig werden. Der letzte Kreis war nicht nur der wichtigste, sondern auch der gefährlichste.
Mit einem hochfrequenten Summen fixierte auch dieser sich schließlich und mit ihm auch der um Asterinian.

Die Kugel in Ryus Han sandte einene gleißenden Feuerstrahl in den Himmel. Die Wollken begannen zu kreisen. Wind kam auf. Im Zentrum des Wolkenstrudels zeichnete sich schließlich ein tief schwarzes Tor mit ernergiestrotzenden weißstrahlenen Rändern auf, von denen immer wieder kurze Blitze zur Erde zuckten.

Einige Sekunden vergingen in Stille, die nur das unbeschreibliche Geräusch elektrischer Entladung durchbrach. Die Kämpfe hatten bei diesem Schauspiel ein momentanes Ende gefunden. Und Ryu wusste, das sie auch danch nicht weiter gehen würden.
Eine einzelne Gestalt, durchdrungen von innerem Strahlen und mit vollkommen reingoldener Haut schwebte senkrecht aus dem Tor und sank langsam der Erde entgegen. Ein Mensch scheinbar, wie in einen Kessel kochenden Metalls gefallen.

Urun, die Läuterung.

Ryus Runenkreise lösten sich in Lichtstaub auf, der denkwürdigen Wirbel am Himmel verschwand. Die Kämpfe gingen nicht weiter. Alle starrten auf das wundersame Wesen das inmitten mit einem sanften Laut landete.
Urun sah sich mit verhaltener Neugierde um, besann sich aber schon nach kurzer Zeit auf den Zweck seiner Anrufung. Er wand sich zur Ryu um. "Mein König." Eine leichte Verneigung. Ryu erwiderte sie mit einem Nicken. "Schick diese Brut in ihre Höhlen zurück." befahl er kühl. Urun schien sich damit nicht zu frieden zu geben. "Ich kann es, aber nur für den Moment. Denkst du nicht das diese welt in Ravens Hände gehört?" Eine berechtigte Frage. Ryu schüttelte den Kopf. "Er wurde aufgehalten. Von wem und warum weiß ich nicht." Urun schien leicht verwirrt, nahm sich doch sogleich seiner Aufgabe an. "Nun denn." Er patschte die Hände gegeneinander und musterte die Umstehenden Dämonen. Sie wichen zurück als er einen Schritt auf sie zu machte. "Eigentlich sind sie ja ganz süß." Die Luft war zum schneiden gespannt. Angst riss an der einen Seite, Erwartung an der anderen. Urun hob die rechte Hand. "Fencurs." Ein Wort, ein Wink. Eine Woge aus Licht überollte das dämonische Heer und verschlang jeden einzelnen. Klirrend fielen die Waffen der erschöpften zu Boden. Jubel erhob sich, erst verhalten, dann brausend. Überall schrien die Menschen durcheinander. Urun empfing ein dankbares Nicken von Ryu, wandte sich um, und war verschwunden.

Der Dunmer fiel ausgelaugt gegen den Pfosten, an dem er vor kurzem erst gelehnt hatte. Es war also überstanden. Durch Uruns eingreifen würden alle noch lebenden Menschen die Möglichkeit bekommen, sie zu organisieren und die Festungen neu aufzurichten, bevor die Brut wieder aus den Löchern kroch. Sechs oder zwölf Monate der Ruhe vor den Dämonen würden den Menschen Zeit lassen wieder zu Kräften zu kommen. Nun gab es nur noch das Problem regionaler Fehden zu beheben, aber das, war ein anderes Kapitel...
 
Der Kampf war vorbei. Die Dämonen waren zurückgeschlagen und würden vorerst keinen Ärger mehr machen. Durch das Eingreifen von Ryus übersinnlichen Verbündeten konnten die Menschen ihre zerstörte Stadt vorerst wieder aufbauen.

Die Helden genossen ihren Sieg, fielen sich gegenseitig in die Arme, feierten und gröhlten ihre Freude über die Niederlage des Feindes in den weiten Himmel hinaus. Mit einer Ausnahme: Heras. Er hatte keinen Grund zur Freude, wie immer eigentlich, denn er war zu einem Gefühl wie Freude nicht in der Lage. Eher noch hätte ihn, wäre er noch zu Gefühlen in der Lage gewesen, jetzt Angst und Verzweiflung gepackt. Die Wunde, die ihm der Dämon zugefügt hatte, setzte ihm immer mehr zu, und die Menge an schwarzem Blut, die sich aus der Verletzung ergoß, wurde schleichend immer größer.

Einen Menschen konnten Rhianon, Asterinian und Idril ohne Probleme heilen, bei einem Wiedergänger, und dann bei einem von Heras' Sorte, war das etwas anderes. Waren seine Wunden nicht allzu schwer, konnte er sich von selbst in kurzer Zeit regenerieren. Die Fähigkeit zur Regeneration hing jedoch ganz davon ab, in welchem Maße das schwarze Blut in seinem Kreislauf zirkulierte. Als untoter Kämpfer war er nicht auf einen Stoffwechsel wie den der Sterblichen angewiesen, aber dennoch hingen seine Körperfunktionen von einer Energiequelle ab, und bei seiner Erschaffung wählte sein Beschwörer als Energiequelle eben dieses schwarze Blut, ein besonderes Derivat der Dunklen Kristalle von Ar'Duhn, aufgrund seiner enormen Qualität und seines Potenzials. Nach hunderten von Jahren mit dem Ar'Duhnblut in seinen Adern war jedoch sein Körper derartig angepasst daran, dass er davon abhängig wurde und kein denkbarer Ersatz adäquat genug gewesen wäre, zumal sein besonderer Stoffwechsel kein Blut produzierte wie zum Beispiel der eines Menschen, wenn er sich nach einem schweren Blutverlust wieder erholte. Wollte er also nicht vollends verbluten, musste ihm neues Ar'Duhnblut eingeflößt werden, erst dann konnte sich die Wunde regenerieren. Das einzige Problem bestand für ihn lediglich darin: Wo gab es in der Welt überhaupt noch Dunkle Kristalle, und hatte er genug Zeit und die Kraft, dorthin zu gelangen und das schwarze Blut in ausreichender Menge zu synthetisieren?

Wie niemals zuvor war Heras nun abhängig von Anderen, in diesem Fall von seinen Gefährten. Er wusste nicht, wo es überhaupt Kristalle gab, und selbst wenn, würde er auf dem Weg entweder verbluten oder aber aufgrund seiner geschwächten Konstitution zur leichten Beute weiterer Dämonen werden, die immer noch dort draußen lauern mochten. Er fragte sich, ob er, ein Untoter, dessen Leben schon seid vielen Jahrhunderten beendet ist, überhaupt um Hilfe bitten durfte, wenn bei einem Unternehmen, ihm zu helfen, selbst sterben konnten? War es recht, dass die falsche Existenz eines Untoten aufrecht erhalten wurde, indem weitere Lebende geopfert werden? Und wesentlich essentieller noch, er fragte sich, wollte er die Hilfe der Gefährten überhaupt? Würde das Paradoxon seines Daseins nicht vielleicht doch endlich enden und er selbst endlich den Frieden finden, den er nie hatte, wenn er hier, in den Ruinen Scho Kolads seinen zweiten und letzten Tod sterben würde?

Er hatte sich etwas abseits der feiernden Menschen und Gefährten hingesetzt und hatte sich die Verletzung mit einigen dicken Stofffetzen selbst verbunden, was die Blutung vorläufig stoppte. Er musste sich mit seinen Gedanken alleine abplagen und wahrscheinlich auch mit dem restlichen Bisschen seiner Existenz. Diese Menschen schuldeten ihm nichts, wenngleich er ihnen möglicherweise einiges zu verdanken hatte. Aber er war ja eigentlich schon tot, und den einzigen Dienst, den man einem Toten bestenfalls schuldete, war ein ehrendes Gedenken und ein gepflegtes Grabmal. Und zum ersten Mal seid langem füllten sich Heras' obsidianschwarze Augen mit Tränen. Er verstand selbst nicht, warum dies geschah. Zu weinen, war eine emotionale Reaktion, eine Reaktion, zu der er nicht mehr fähig sein durfte, und dennoch vergoss er einige Tränen. Zum Paradoxon seines Daseins kam ein weiteres Rätsel hinzu, und stumm weinend und unruhig im Geiste schlief er schließlich ein, ähnlich unsanft, wie er noch vor kurzem bereits einmal durch die Wunde bewusstlos zusammensackte...
 
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Erschöpft ließ sich Idril auf die Knie in den Staub fallen. Sie konnte es nicht glauben was sie gesehen hatte, was sie gespürt hatte. Sie keuchte und strich sich die verschwitzten Strähnen aus dem Gesicht und bemühte sich ihren Atem unter Kontrolle zu bekommen. Fühlte sich matt aber glücklich. Wie gedämpft vernahm sie den Jubel der Menschen, der Gefährten… sah wie Ryu ausgelaugt gegen den Pfosten fiel. Rhianon eilte zu ihm, kniete nieder, nahm seine Hände in die ihren und sprach zu ihm. Auch Asterinian kniete beim Dunmer nieder. Idril blickte sich weiter um. Zarius und Zohani lagen sich in den Armen, der kleine Ewok sprang um Galdor herum und Xarxes stand eisern da. Heras? Wo war Heras?

Die Bogenschützen auf den befestigten Stellungen jubelten und die Kranken kamen aus dem Spital oder drückten neugierig die Nasen an die zerbrochenen Scheiben – auch von dort drinnen war Jubel zu vernehmen.

Die Horden waren verschwunden und auch wo einst der Riesendämon wild um sich schlug, war nur noch die eingestürzte Hauswand zu sehen. Nicht einmal die Leichen der Bestien lagen mehr da – nirgens. Die Pechgräben loderten ihr letztes Fünklein und durch die dichten Nebelschwaden kamen Sonnenstrahlen durch.

Es war vorbei. Sie raffte sich auf, erst jetzt nahm sie den Schmerz in ihrem rechten Arm nur allzudeutlich wahr. Sie fasste zu der schmerzenden Stelle. Was war das? Blut? Idril ging zu dem nahe liegenden Brunnen und zog entkräftet den Eimer mit ein wenig Wasser hinauf, bevor sie den Inhalt ungeschickt und wackelig in eine dort stehende flache Schüssel kippte. Erst jetzt bemerkend, dass sie über ihre Kräfte gekämpft hatte und sich erholen musste. Drei ihrer Rippen waren gebrochen und schmerzten beim Atmen; von den leichteren Schnittwunden, unzähligen Blutergüssen bzw. Hautabschürfungen mal ganz abgesehen. Sie fuhr sich kurz beidhändig durch die Haare und wusch sich den groben Dreck aus ihrem Gesicht. Bemerkte beim betrachten ihres Spiegelbildes im Wasser, dass sie auch einen kleineren Kratzer an der Wange abbekommen hatte – doch der würde genauso gut verheilen wie der Rest. Dann fiel ihr Blick nach links – Heras? Sie streifte das restliche Wasser aus ihrem Gesicht. Erschöpft und schlurfend ging sie auf den Wiedergänger zu. Sah seine immer noch offene Wunde, die er mit einer Hand und dicken Stofffetzen bedeckt hielt. Sie kniete vor ihm nieder um in sein Gesicht blicken zu können…denn Heras' Kopf war gesenkt.
Mittlerweile hatte sie keine Angst mehr vor ihm, denn seit dem Sprung aus dem Fenster wusste sie, wie sich ein Untoter anfühlt. Viel schlimmer war, dass sie sich verantwortlich für die weiter aufgerissene Wunde fühlte. „Heras?“, flüsterte sie zu ihm und sah ihn an. Er wusste was sie fragen wollte und öffnete die Augen. Idril erschrak, sie hatte sich doch nicht getäuscht, sie sah Tränen? Wie war das möglich. „Ihr könnt mir nicht …“, sagte er, doch Idril ließ ihn nicht weiter sprechen. Eine unglaubliche Gewissheit beschlich sie in diesem Moment. „Die Zeit ist ein unerbittlicher Gegner. Ich denke wir müssen schneller sein“, sagte sie mit einer so festen Stimme, wie es ihre Erschöpfung zuließ. Sie setzte sich zu ihm, blickte hinüber zu dem Jubel…, während Heras sich, ohne weitere Worte, erschöpft an ihre Schulter fallen ließ und einschlief.

"Raven....", dachte sie.
 
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„Schade“, Xarxes betrachtete das ehemalige Schlachtfeld, „keine Leiche mehr übrig...“. Der Schamane hätte gerne ein paar der Leichen für seine eigenen 'Zwecke' genutzt.... Plötzlich begann wieder dieser brennende Schmerz in seiner Brust und Xarxes schien mit sich selbst zu sprechen, „Ich weiß das dich dieser Angriff geschädigt hat“, sein Gesicht begann sich zu Deformieren... es nahm Dämonische züge an... „es ist gut so.... es wird mir helfen dich besser zu isolieren... dich in meinem Körper einzusperren“ das Gesicht wurde wieder Menschlich.
Der kleine Adler, der den Kampf im Gegensatz zu allen anderen unbeschadet überstanden hat, setzte sich Xarxess Kopf. Auch der ehemalige Assassine hat die Schlacht nicht ohne Verletzungen überstanden.
Er ging zu Ryu, nickt ihm kurz zu und verharrte dann mit verschränkten Armen vor ihm...
 
Asterinian wich geschickt allen Versuchen, ihn zu umarmen, aus. Er vermutete, dass diese Geste ein Ausdruck von Freude war, denn anscheinend konnte diese mit dem Maße, in dem sie geteilt wurde, potenziert werden. Zumindest hatte Rhianon ihm das so erklärt, wenn auch mit etwas einfacheren Worten. Er selbst nahm keine Nuancen wahr, aber vielleicht war das auch nur wieder etwas, das er erst noch erlernen musste. Am Anfang hatte er sich noch dazu hinreißen lassen, weil es alle anderen auch machten, konnte dabei aber keine Wirkung auf sich feststellen. Er fand es aber bemerkenswert, wieso sich diese Sterblichen freuten. Für ihn, dessen Leben noch nie ernsthaft, oder immerhin für ihn erkennbar, in Gefahr gewesen war und der zahllose Beispiele sadistischen Verhaltens miterlebt hatte, sah es unnatürlich aus, wenn jemand so glücklich darüber war, noch zu leben, vor allem wenn derjenige sich kurz zuvor noch ohne jede Rücksicht auf den drohenden Tod in den Kampf gestürzt hatte.
Er verglich es mit der Entdeckung, dass Sterbliche ihr Leben immer erst dann schätzten, wenn es verloren war und kam zu dem Schluss, dass die Kostbarkeit, die Rhianon darin sah, ihnen erst dann bewusst wurde, wenn sie zu sterben drohten, vielleicht auch erst, nachdem sie es getan hatten oder knapp davongekommen waren.

Eine Weile versuchte er noch, das Ganze mit seinem restlichen Wissen über diese kurzlebigen Dinger zu verbinden. Offenbar spielte es dabei eine Rolle, wessen Leben in Gefahr war, das eigene, oder das eines anderen. Anfangs hatte er gedacht, dass dieser Faktor ziemlich unwichtig war, schließlich sahen diese Sterblichen im Prinzip alle gleich aus, was auch auf ihr Verhalten zutraf. Dieses Thema, das ihn da beschäftigte, war ein ziemlicher Brocken und nur kurze Zeit später wurden seine Gedanken derart kompliziert, dass er ihnen selbst nicht mehr folgen konnte. Er versuchte, den geistigen Faden wiederzufinden, überlegte, wie er dieses unübersichtliche Gedankengebilde vereinfachen konnte. Er entschied sich, Rhianon zu fragen, die ihm in dieser Hinsicht bisher einiges beigebracht hatte, sie wusste ja ziemlich viel über diese Dinge.

Schnellen Schrittes ging er zu ihr zurück, schob den... Undifferenzierbaren namens Xarxes aus dem Weg - er hatte von Höflichkeit gehört, seines Wissens war es aber nicht nötig, sie hier anzuwenden - und kniete neben ihr nieder. Ryu hatte sich dank ihrer gemeinsamen Heilkünste wieder einigermaßen erholt, dabei war es zu einem kleinen Zwischenfall gekommen ("Ich werde euch nicht vollständig heilen, Ryu. Ich habe die Beobachtung gemacht, dass der Großteil der Verwundeten, die ich repariert oder erweckt habe, nur kurz nach ihrer Heilung wieder gestorben oder verletzt worden sind." "Jüngelchen, deine magischen Sinne sind ausgeprägt genug, um zu erkennen, dass die Gefahr für den Moment gebannt ist..." "Hm. Das verstehe ich. Gut."). Rhianon sah ihn an, sie erkannte sofort, dass ihm wieder eine seiner Fragen auf der Zunge lag. Ohne Ryu oder den Attentäter zu beachten, fing er an: "Rhianon, ich möchte etwas über Sterbliche wissen." "Nur zu, ich werde dir helfen, so gut ich kann." "Ich habe widersprüchliche Eigenschaften bei ihnen entdeckt und bin der Ansicht, dass ich bisher nur eine Sorte von Sterblichen kennengelernt habe, wie du es gesagt hast, und die gemachten Erfahrungen deshalb nicht effektiv in einen Zusammenhang bringen kann." "Dann hast du dir aufgrund dieser Erfahrungen ein Vorurteil gebildet." "Ein Vorurteil? Was ist das? Etwas mit..." Er suchte nach dem richtigen Wort. "... mit Unrecht Verwandtes?"
 
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Wicket war immer noch erschöpft von dem anstrengenden Kampf, auch wenn er jetzt vor Freude tanzte. In diesem Moment musste er wieder an seine Heimat denken, dieser Moment erinnerte ihn an eine Jagd, eine Jagd die prägend für Wicket war. Es war ein Ritual um als Mann im Dorf anerkannt zu werden. Er dachte oft an die vergangene Zeit zurück, schließlich verbrachte er dort fast sein ganzes Leben dort, er verlies seine Heimat erst vor 2 Jahren. In dieser Zeit hatte er einiges erlebt, er sah Schmerz, Freude, Trauer und Liebe. Er sah andere Kulturen, aber er traf auf kein Volk das so lebte wie sein Volk. Die Großen, wie sie von den Ewok bezeichnet wurden, lebten hauptsächlich in großen und kleineren Orten, zur Verteidigung meist von Mauer oder Zäunen umgeben. Die Ewok hingegen bauten ihre Hütten immer auf Bäumen um vor wilden Tieren sicher zu sein. Auch schien zwischen den einzelnen “Großen” eine Art Gleichgültigkeit zu bestehen, vor allem zwischen den Menschen, auch die Natur behandelten viele mit weniger Respekt. Die Ewok hingegen achteten jedes Leben, dass sie nicht bedrohte, außerdem kümmerten sie sich um jeden Einzelnen in ihren Dörfern.

Es war ein schöner Tag die Sonne schien, jedenfalls drangen einzelne Lichtstrahlen durch das Blätterdachs des Waldes Endor, auch sonst konnte Wicket sich über nichts beschweren immerhin fand an diesem Tag die Weihe zum Mann statt, das einzige was ihn davon noch trennte war das erlegen eines Riesen Wildkeiler. Wicket, Desann und Fizzik pirschten langsam durch den Wald, Sie hatten die Fährte ihres Opfers bereits ausgemacht. Sie hielten etwas Abstand um den Keiler einkreisen zu können. Nach etwa 20 Minuten sahen sie ihn endlich, er schien zu spüren, dass er verfolgt wurde, denn er drehte sich aufgeregt im Kreis, aber ab und zu blieb er stehen und sah in die ungefähre Position an der sich Desann befand, al wüsste er, das dort jemand war. Wicket gab als ältester das Zeichen zum weitergehen, er wollte ihn aus kürzester Entfernung erlegen. Plötzlich stürmte der Wild Keiler wie aufgescheucht auf Desann los. Alle warfen wie auf Kommando einen Speer auf das Tier um es auf zuhalten, doch die Speere verfehlten ihr Ziel. Der Wildkeiler erreichte fast Desann, doch Wicket lief auf den Wildkeiler zu, warf einen 2. Speer, aber diesmal traf er sein Ziel. Das Tier lief mit seiner letzten Kraft noch weiter und fiel direkt neben Desann um, und fiel auf diesen. Wicket und Fizzik standen nun neben dem unter dem Wildkeiler begrabenen Desann und lachten ihn aus. Wicket sagte spöttisch zu ihm: “sieht aus als hättest du schon eine Frau gefunden”
“könntet ihr dieses Vieh eventuell mal von mir runter nehmen, es ist schwerer als der Älteste” nun lachte Desann auch, während er von der Last befreit wurde.
“Machen wir es bereit um es zum Fest essen zu bringen”
“Wicket du hast wohl immer Hunger” sagte Fizzik
Die drei gingen mit ihrer Jagdtrophäe zurück zum Dorf und sangen dabei ein altes Jagdlied. Als sie endlich am Dorf ankamen wunderten sie sich, dass es so ruhig war. Normalerweise würde das Dorf das Ritual vorbereiten, doch es schien wie ausgestorben. Dann sahen sie auch denn Grund, es waren fremde im Dorf, eine Gruppe Kahjiit einer von ihnen bedrohte den Ältesten. Die 3 ließen den Wildkeiler fallen und liefen zu den anderen, die Männer hatten die Fremden umzingelt und bedrohten diese mit ihren Speeren. Einer von ihnen forderte ihren wertvollsten besitz, als Lösegeld für den Ältesten. Den Ewok blieb nichts anderes übrig als den Fremden die Büste Chokar, ihrem wertvollsten Besitz zu übergeben. Sie versprachen den Ewok den ältesten frei zulassen, sobald sie das Dorf verlassen hatten. Desann, Wicket und Fizzik entschieden sich den Fremden unauffällig zu folgen um den Ältesten und die Büste zurück zuholen. Nach etwa 200 Meter wurde der Älteste freigelassen, mittlerweile haben die Entführer auf Pferde gewechselt. Nun begannen sie zu laufen, natürlich brachte es nicht fiel, da Ewoks nicht einmal so schnell wie laufende Kahjiit sind. Wicket rief zu Fizzik er solle den Ältesten zurück ins Dorf bringen. Die Kahjiit trennten sich nun in 2 Gruppen auf. Wicket blieb stehen und sagte zu Desann: “Ich folge dieser Gruppe, du der anderen. Wir sehen uns bald wieder, versprochen”
“Ok, hoffentlich können wir sie trotz ihrer Geschwindigkeit einzuholen, Ich wünsche dir viel Glück”


Dieses Ereignis war nun 2 Jahre her und er hatte die Kahjiit noch immer nicht eingeholt, aber er war ihnen auf der Spur und kam ihnen immer dichter. Er begab sich nun zu den anderen feiernden um sich mit ihnen zu freuen und etwas essbares auf zutreiben.
 
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Idril blickte sich um. Ihre Gedanken wichen schnell einer tiefen Freude. Auch die Soldaten jubelten und die Bogenschützen verließen ihre Stützpunkte und eilten zum Rathausplatz, der vor kurzem noch die zentrale Kommandostelle bildete. Einige taten dies springend und jauchzend, andere verhalten und still, wiederum andere schleppend und verletzt. So Unterschiedlich die Reaktionen auch sein mochten, eines blieb unweigerlich: die Erleichterung über den Sieg, denn Scho’Kolad war gerettet. Die Menschen waren gerettet und das Übel vorerst besiegt. Immer wieder klopften sie beiläufig den Helden auf die Schulter, oder sprachen Worte des dankes zu ihnen, um dann zu feiern. Holz wurde herbeigeschleppt und entzündet. Feuer, die bald wärmen würden, loderten auf. Denn es war schon später Nachmittag. Cohmbeerschnaps wurde herumgereicht oder Wasser mit denen man anstoßen konnte. Lieder wurden laut und die Menschen begannen zu tanzen. Es war eine gar ausgelassene Stimmung, und die Menschen waren überglücklich.

„Ja, Scho’Kolad steht noch. Welch’ Wunder…, dachte der Kommandant den Ryu befehligt hatte bei sich und blickte ehrfürchtig zu dem Dunmer, bevor er den Bürgermeister neben sich bemerkte. Mit einem verächtlichen Blick ließ er diesen stehen und ging ins Spital.

Auch dort war die Erleichterung deutlich zu spüren. Obwohl viele der Verletzten schmerzen hatten – nahmen sie teil an der Glückseligkeit… froh überhaupt noch zu leben.
 
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Zohani grinste über das ganze Gesicht, schob sich die wirren Haare aus dem Weg. Im nächsten Moment wich sie etwas irritiert zurück, nachdem sie den Khajiit Zarius freudig um den Hals gefallen war. Sie räusperte sich und blickte sich dann um. Nichts ließ vermuten, dass hier einmal eine schreckliche Schlacht stattgefunden hatte, abgeshen von den zurückbleibenden Verletzten. die Leichenberge waren verschwunden, und der umherziehende Qualm machte den einfallenden Sonnenstrahlen platz, die Feuer waren inzwischen fast gänzlich versiegt.
"Sieg!" Sie stieß ihr Schwert nocheinmal in die Luft, dann merkte sie von einer Sekunde auf die andere, wie sich eine bleierne Müdigkeit über sie legte. Plötzlich sehr erschöpft, ließ sie das Schwert fallen und setzte sich hin. Nachdem sie mit Zarius und Galdor das überrannte Spital erstürmt hatte, hatte sie weitere Wunden beim ihrer aller letzten Verteidigungsgefecht um Ryu herum erlitten. Asterinian, der vorerst keine Antwort von Rhianon erhalten hatte, tauchte neben ihr auf, sie hatte ihn nicht kommen hören. Seine makellose Kleidung wies keinerlei Spuren vom Kampf auf. Er wirkte inmitten der ganzen Trümmer mit seinem Auftreten vollkommen fehl am Platze.
Sie sah erschöpft zu ihm hoch. "Du siehst verletzt aus. Soll ich dich heilen?" Dabei musterte er sie von oben bis unten und wartete dann auf ihre Antwort. "Nein, mir geht's prächtig, ich sehne mich eher nach weiteren Kampfesnarben." Asterinian runzelte die Stirn. "Seltsam, es erweckt aber nicht den Anschein, als- halt ... was war das? Ironie, vielleicht?" Zohani beäugte ihn von der Seite. "Ja, das war ironisch gemeint. Damit wollte ich dich eigentlich darauf hinweisen, dass deine heilenden Kräfte durchaus zu gebrauchen sind und ich mich wohl kaum einer Heilung widersetzen werde." "Ja, ich habe das Gefühl, dass dir dein Leben auch wichtig ist. Aber hättest du dich direkter ausgedrückt, hättest du es mir leichter gemacht." Er legte kurz seine Hand auf ihren Arm - die Berührung fühlte sich seltsam an, nicht unangenehm, aber irgendwie fremd - blickte konzentriert und nahm sie kurz danach wieder weg. Schon die dritte Heilung in so kurzer Zeit. Normalerweise müsste ich längst das Geschehen hier von oben herab betrachen.
Sie sah an sich hinab. Die Rüstung hing noch immer in Fetzen, doch die Verwundungen waren verschwunden. An der Stelle, wo die abgehackte Klaue im Fleisch gesteckt hatte, waren nur noch ein paar rote Striemen zu sehen. Sie stand auf, musste sich aber anstrengen, auf den Beinen zu bleiben und nicht erneut umzukippen. "Verdammt, ich fühl' mich ..." "Schwach. Ich habe die naturgegebenen Heilvorgänge deines Körpers im Grunde nur beschleunigt und dir dazu das verlorene Blut wieder eingeflößt. Eine so rasante Heilung kann den Körper auf kurze Zeit entkräften. Diesen Makel könnte ich natürlich auch besei-" "Danke, lass mal gut sein. Du hast schon genug für mich getan.", brummte die Frau und Asterinian zuckte gleichgültig mit den Schultern. Im nächsten Moment war sie an Ort und Stelle eingeschlafen.
 
Idril ließ den schlafenden Heras sanft auf den Boden gleiten. Hier gab es nichts mehr zu tun. Sie schlurfte zu der Stelle wo sie ihre Waffen hat fallen lassen und hob sie wieder auf. „Oh Mann, ich könnte ein Bad vertragen.“, dachte sie und strich sich mit einer Hand über den Nacken. Danach ging sie ins Spital, vorbei an den Verletzten die sie freundlich anlächelten und grüßten, ihr wohlwollend zunickten oder sich sogar leicht verneigten. Ihr war das äußerst peinlich und sie beeilte sich, zu ihren Sachen zu kommen. Ihre gebrochenen Rippen schmerzten und sie musste sie bald bandagieren, um ein wenig Ruhe zu bekommen. Sie griff in einen kleinen Beutel an ihrem Gürtel und stopfte sich ein klein wenig eines trockenen Krautes in den Mund. Sofort breitete sich ein beißend scharfer Geschmack im Mund aus, der sie in einigen Minuten schmerzfrei machen würde. Sie war bei ihrem Mantel angekommen, bückte sich und wollte ihn aufheben, als sie Kinderlachen hinter sich vernahm: „Idril... Idril...“ Sie drehte sich um und erblickte Ayla die voller Freude auf sie zugestürmt kam. Zum ersten mal fuhr ein herzliches Lachen über Idrils sonst so ernstes Gesicht und sie kniete sich mit geöffneten Armen nieder, um im nächsten Moment einen jähen Schmerz zu verspüren, als die kleine Ayla gegen Ihre gebrochenen Rippen prallte. „Uff...“, kam ihr nur atemlos über die Lippen und sie verdrehte schmerzverzerrt die Augen. Ayla kümmerte das wenig und herzte die Dunmer stürmisch, die auch ihrerseits die Kleine fest in die Arme schloss, bevor sie vor sich zwei Frauenfüße erblickte. Ayla ließ von Idril ab und gesellte sich zu der herzlich lächelnden Frau. „Ist das deine Freundin?“, fragte diese Ayla.
„Ja Mama, das ist Idril.“, sagte Ayla und kramte in Ihrer Tasche. Idril erhob sich. „Suilad nîn.“, grüßte Idril sie mit einer leichten Verbeugung. „Ich danke Euch, das Ihr Ayla wiedergefunden habt.“, sagte die Frau und erwiderte die Verbeugung. „Ihr habt ein gutes Herz, wenn Ihr Euch eines kleinen Mädchens in so einer Zeit annehmt. Mein Name ist Emra, ich bin Ayla’s Mutter“ Idril wollte gerade verlegen antworten, als Ayla Ihr etwas glitzerndes entgegenstreckte: „Das ist für dich Idril.“ „Was ist das?“, wollte diese staunend wissen, als sie sich in die Hocke zu Ayla auf Augenhöhe begab und diese munter mit dem funkelnden Ding an einem Lederband auf ihre Knie krabbelte. Idril lächelte und betrachtete es interessiert, ohne es zu berühren. Es war flach und schimmerte perlmutartig rotorange im Licht. Eigentlich sah es aus wie eine überdimensionale Schuppe. Idril lächelte irritiert und blickte fragend zu Emra auf die erklärte:
„Ihr Vater hat es ihr vor langer Zeit mitgebracht, er hat es im Wald gefunden, bei der Jagd, weit draußen im Gebirge am Rande Taliriens.“ Idril schluckte und lächelte das Mädchen an. „Es ist eine Drachenschuppe.“, sagte Ayla stolz zu ihr. Idril’s Blick wurde schlagartig ernst. Die Frau lachte beherzt als sie ihren Blick vernahm und erklärte: „Ihr Vater hat ihr immer Märchen erzählt, von wilden Drachen hoch oben in den Bergen und von Flussdrachen in den unergründlichen tiefen der Gewässer. Von Feen, Kobolden und wilden Einhörnern. Sie liebte diese Geschichten vor dem einschlafen.“ Idril lächelte und schwieg, als sie das baumelnde Ding vor Ihrer Nase betrachtete. Ayla wollte es Idril umlegen doch sie zog den Kopf zurück.
„Magst du es nicht?“, wollte Ayla enttäuscht wissen. Idril lächelte sie freundlich an. „Doch Ayla, nur hier drin ist dein ‚Schatz’ besser aufgehoben.“, und sie zog einen schwarzen Samtbeutel aus Ihrer Hosentasche und öffnete ihn. „Gut....Hauptsache du trägst ihn bei dir... mir hat er immer viel Glück gebracht.“, versicherte Ihr Ayla mit einem kräftigen Kopfnicken und zog den Beutel an den Bändern zu.
„Ich verspreche es dir...“, versicherte Idril der Kleinen und umschloss den Beutel mit Ihrer rechten Hand. Sie schloss für einen unmerklichen Augeblick die Augen so als wolle sie etwas erspüren.
„Kommt, ich will Euch jemanden vorstellen – ach und Ayla? Das bleibt unser Geheimnis ja?“, sagte die Dunmer zwinkernd zu ihr und die Kleine hopste von ihrem Knie und strahlte.
„Verzeiht uns... doch Ayla, sie hat Angst bei vielen Fremden...“, sagte Emra und Idril erhob sich. Ayla erfasste Idril’s linke Hand. „Seid uns bitte nicht böse, doch...seit dem Tod meines Mannes ist Ayla sehr verschlossen...“
„Verstehe.“
Die Mutter strich Ayla über’s Haar und zog sie zu sich.
„Was werdet Ihr jetzt tun?“, wollte Idril wissen.
„Wir werden hier bleiben und helfen Scho’Kolad wieder aufzubauen – wir werden nicht fortgehen – wo sollen wir denn hin?“

„Hinaus...“, Idril zuckte kurz zusammen, als sie das dachte und sagte zu Emra:
„Möge das Schicksal Euch wohlgesonnen sein.“
Emra strahlte Idril dankbar an: „Mögen die Sterne Euch auf eurem schweren Weg leiten.“
Idril lächelte. Dann ging sie noch mal in die Knie, um von Ayla zum Abschied geherzt zu werden. Dabei flüsterte sie Ayla leise ins Ohr: „Pass mir gut auf die Drachen auf – so wie dein Vater.“ Die Kleine nickte stumm.

Idril erhob sich wieder. Strich Emra noch einmal nickend über den Oberarm, schnappte sich ihre Tasche und den Mantel und wandte sich dem Gehen zu. Nachdenklich über den Inhalt des schwarzen Samtbeutels machte sie sich Richtung Obergeschoss auf – sie musste ja noch ihr Seil abholen und bandagieren wollte sie sich auch noch. Sie spürte zwar auf Grund der zerbissenen Kräuter den Schmerz ihre gebrochenen Rippen nicht mehr, um so deutlicher vernahm sie jetzt aber den stechenden Schmerz im rechten Oberarm.

Oben angekommen, warf sie die Klamotten in eine Ecke und erinnerte sich an den Kampf der hier stattfand. Sie trat zum Dachfenster und lockerte das herunterbaumelnde Seil. Sie musste unweigerlich grinsen, als sie an den Hechtsprung mit Heras dachte. „Was hab ich mir bloß dabei gedacht?“, in Gedanken versunken legte sie ihr Seil zusammen und sah in den dämmernden Abend hinaus. Dann wandte sie sich um, ihr Rüstzeug abstreifend und ging zu ihrer Tasche. Idril zog einige mitteldünne Leinenstreifen hervor, belegte sie mit den noch vorrätigen Salben und Heilkräutern und fing an sich die Rippen zu bandagieren. Als sie damit fertig war, bemerkte sie , dass die schmale Lederbinde an ihrem rechten Oberarm wieder einmal verrutscht war. „Kein Wunder, das es weh tut.“, dachte sie sich, lockerte sie und streifte sie letztendlich ganz ab, um sie gedankenversunken neu zu binden. Es gehörte schon fast zu ihren täglichen Ritualen. Als sie den Knoten mit ihren Zähnen und der freien Hand erneut festzog, wirbelten Gedanken wild in ihrem Kopf und sie verharrte einen Augenblick in dieser Position:
<.....‚Ihr Vater hat es ihr vor langer Zeit mitgebracht’......
’weit draußen im Gebirge’....
‚am Rande Taliriens’......
’Ihr Vater hat ihr immer Märchen erzählt’.....
’wilde Drachen’.........
‚Hinaus’.....
’Ich verspreche es dir’...
‚jetzt kann er uns schützen’.....>

„Wo steckst du...?“, Idril schreckte auf. Eilig schnappte sie sich ihr Leinenhemd und zog es sich über. Hastig stopfte sie es sich in ihre Hose. „Hier, ich habe mein Seil geholt.“, sagte sie und blickte zu Rhia rüber, als sie sie sah und packte eilig ihre Sachen zusammen.
„Komm.“, sagte Rhia und blickte flüchtig auf die herausguckenden Leinenbandagen aus Idril’s Tasche.
Idril ging mit Rhia hinunter.
 
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Galdor zog seinen Mantel aus und legte ihn der schlafenden Zohani über.“ist das Ein Geschenk?“ fragte Asterinian neugierig. “Ich versteh den Sinn dieser Geschenke nicht ganz“ „Nein das ist Kein Geschenk antwortete Galdor ihm. “Eher eine Leihgabe.
Wieso schenken wir?-gute Frage. Wieso hast du diese Menschen geheilt? Wieso hast du ihnen das Leben geschenkt.“ „Weil man mir gesagt ich soll das tun. Die Magie von Ryu finde ich aber viel interessanter.“
„Seltsamer Junge“ dachte sich Galdor …“und bei den Heilungen hast du nichts gespürt?“
„Nein.“ „Hmm dann ist das Schwer zu erklären. Wir schenken um anderen eine Freude zu machen und das macht uns dann auch glücklich.“ Gerade als Asterinian zu einer neuen Frage ansetzen wollte sagte Galdor:“ Ich muss jetzt los noch einige Besorgungen machen.
Er schnappte sich ein Paar Männer und ging zu den Überresten der Taverne. Mühsam entfernten sie die Trümmer in der Hoffnung noch ein Paar Überbleibsel zu finden.
Nach einer halben Stunde kamen sie mit einem Fass Bier und 2 Flaschen Wein zurück.
„Wenn wir jetzt noch Feuerwerk hätten, könnte daraus noch ein richtiges Fest werden.“ sagte Galdor scherzhaft seinen Begleitern.
 
Heras öffnete die Augen. Er fand sich an dem Ort wieder, an dem er zuvor eingeschlafen war, aber etwas war anders. In den Ruinen war es völlig ruhig, über der Stadt Scho'Kolad herrschte er klarer Nachthimmel, einige Sterne schauten heraus. In der Ferne glaubte er einen Wolf heulen zu hören, aber vielleicht war es auch nur der Wind. Langsam stemmte er den geschwächten Körper gegen den Boden, um unter Schmerzen aufzustehen.

Während der Wiedergänger langsam die Straße entlanghumpelte, verschwomm sein Blick immer mehr, und die Häuserwände schienen um ihn herum zu schmelzen. In der Ferne hörte er kaum merklich ein Flüstern... "...sankte chaxach...", dass schließlich lauter wurde und näher zu kommen schien. Die Worte hallten in Heras' Schädel wider, und mit jedem Echo wankte der Untote ein wenig mehr. "...zeradun vadark..."

Heras stolperte und fiel zu Boden, mit dem Gesicht in den Staub. Die Häuser und Straßen verschwanden, als er wieder aufblickte, und plötzlich befand er sich in einem völlig schwarzen Raum, ohne jede Lichtquelle. Immer noch flüsterte die fremde, dunkle Stimme ihre Flüche. "... ner'zhul gamad garulan ... zidar orakulum ..." Heras drehte sich um, versuchte, sich zu orientieren, versuchte in den Raum hinauszurufen, aber es schien, als hätte er keine Stimme mehr. Das Echo des Fluches hallte nun plötzlich stärker wieder, und es schüttelte ihn so sehr durch, dass er erneut in den Staub geworfen wurde. Seine Schmerzen wurden von Moment zu Moment größer, und das Flüstern wurde lauter... "...inkh damach, vorash zeradun vadark...".

Heras empfand etwas, was er schon lange nicht mehr gespürt hatte. Wut. Und Hass. Er fühlte dies, obwohl er eigentlich zu keiner Emotion in der Lage war, genauso, wie er sich zuvor gefühlt hatte, als er aus Trauer und Verzweiflung Tränen vergossen hatte. Er konnte sich nicht erklären, woher dieses Gefühl kam. Nur fühlte er, dass es nicht natürlich sein konnte. Etwas ... oder jemand, schien den Hass zu induzieren, im die Wut einzuflößen, um ihn zu manipulieren. Er suchte mit seinen Sinnen in seiner Umgebung nach diesem Etwas bzw. Jemand, aber weder durch Hören noch durch Sehen konnte er dieses Etwas ausmachen. Aber in seinem Kopf hallte weiter die dunkle Litanei wider...

Und schließlich erblickte er doch etwas, an dem er seine Wut herauslassen wollte. Vor ihm erschien erneut die rotgewandete Gestalt mit der Maske, die er schon einmal im Traum erblickt hatte. Und als er diesen Gedanken verifizierte, war ihm plötzlich klar, dass es sich auch hierbei um einen Traum handelte, nur einen, der wesentlich realer schien als der vorherige, den er aber zumindest in Grenzen beeinflussen konnte.

Im nächsten Moment hörte die geflüsterte Litanei auf, und der Rotgewandete schwebte an den kraftlosen, aber dennoch wuterfüllten Heras heran, und schließlich ertönte die gleiche Stimme, die ihn zuvor mit der Litanei einlullte, in klarer Gemeinsprache, verständlicher als die zuvor gesprochenen Flüche. "Willkommen, Heras. Ich sehe, dein Geist ist erfüllt mit starken Gefühlen, obgleich du doch untot bist. Aber das beweist meine Theorie." sprach der Maskierte.

Heras überlegte, was er antworten sollte, und ob er überhaupt dazu in der Lage war. Er hatte zuvor versucht, zu schreien, und es hatte ihm die Kehle zugeschnürt. "Du möchtest sicher reden, mein untoter Freund, also sprich ruhig, der Fluch, der dich schweigen lässt, ist aufgehoben." erklärte die rätselhafte Person in ruhigem, fast schon väterlichem Ton. Und Heras antwortete gefasst, aber dennoch mit einem wütenden Unterton, der ihn selbst überraschte: "Wer seid ihr, Maskierter? Wo bin ich hier, und was meint ihr mit >>eurer Theorie<<?"

Der Maskierte: "Wer ich bin? Ich bin das mentale Abbild einer Person, die ihr nicht kennt, und deren Persönlichkeit noch nicht von Belang ist. Aber ihr werdet sie kennenlernen, wenn ihr auf mich hört. Wo ihr hier seid? Ihr seid in den Ebenen eures eigenen Geistes. Ihr schlaft, ihr träumt. In eurer Ohnmacht habt ihr euch in das Reich eures eigenen Geistes zurückgezogen, und hier bin ich erschienen, um mit euch zu sprechen. Wobei ich mir etwas mehr Licht selbst von dem Gedankenreich eines Untoten wie euch ersehnt hätte." erklärte er zynisch, offenbar nahm er diesen Raum als physische Realität war und sah im Dunkeln nicht so gut wie der Untote.

Heras: "Es bleibt meine letzte Frage: Was meint ihr mit eurer Theorie?"

Der Maskierte: "Nun, es ist nicht unbedingt meine Theorie, sondern vielmehr die meines Meisters, dessen mentales Abbild ich bin. Er ist ein Nekromant, wie es euer Schöpfer war, und er glaubt, dass es möglich ist, einem Wiedergänger das Gedächtnis und die Emotionen aus seinem früheren Leben zurückzugeben. Ihr, mein untoter Freund Heras, seid das Exemplar, dass am vielversprechendsten in dieser Hinsicht ist, und deshalb möchte er euch kontaktieren, "

Heras: "Ein Nekromant? Was soll ich mit diesem Pack? Ich schulde der Totenbeschwörung nichts, immerhin ist sie schuld an meinem Dasein." In der Stimme des Wiedergängers schwang ein unnatürlicher Zorn mit, und Heras verschränkte die Arme. Und er wunderte sich selbst über seine Worte. Bis vor kurzem hatte er sich nie wirkliche Gedanken darüber gemacht, aber die Beinahe-Apokalypse hatte das geändert.

Der Maskierte: "Ihr seid erfüllt von Hass und Wut, vielleicht hat der Meister den Zauber zu oft auf euch angewendet. Aber es beweist nur umso mehr die Richtigkeit der Theorie, denn es hat etwas in euch geweckt, was lange schlummerte. Und der Meister ist der Ansicht, dass ihr euch ja selbst danach sehnt, nach diesen Erinnerungen und den Gefühlen. Ihr tragt in euch diesen Keim, mein untoter Freund, und genauso quält ihr euch mit der für euch offensichtlichen Sinnlosigkeit eurer Existenz. Der Meister glaubt, durch die Rückgewinnung eurer Erinnerungen aus dem früheren Leben würdet ihr Antworten finden. Das ist sein Angebot an euch. Selbstlos und großzügig, möchte ich persönlich hinzufügen, wo ihr ihn nicht einmal kennt und alle Totenbeschwörer aufgrund eurer Vergangenheit verachtet."

Heras: "Ihr sprecht von einem Angebot, Maskierter. Ein Angebot bedeutet für mich das Anbieten eines Dienstes im Austausch gegen einen anderen."

Der Maskierte: "Ah, ich sehe, ihr habt euch auch im Tode einen gewissen Scharfsinn bewahrt, so etwas erkenne ich gerne an. Und ihr habt recht, mein untoter Freund, mein Meister möchte eine Gegenleistung von euch, die ihr ihm zuerst erbringen müsst. Dies ist Voraussetzung dafür, dass er bereit ist, euch zu helfen, denn das, was er haben will, ist zwingend für den Zauber notwendig."

Heras: "Und wie sieht diese Gegenleistung aus?"

Der Maskierte: "Mein Meister möchte, dass ihr ihm ein altes Artefakt beschafft. Einen Zauberstab, geschaffen aus der Wurzel eines Ersten Baums und bestückt mit einem Kristall, geschnitzt aus dem seltenen Blutstein. Dieser Zauberstab, ein Stab, der in alten Schriften als "Hagidians Quelle" bezeichnet wird, liegt verborgen an einem unbekannten Ort. Ihr müsst ihn finden und meinem Meister bringen."

Heras starrte den Maskierten eine Zeitlang an, bevor er etwas erwiderte. Er dachte über dieses "Angebot" nach. In der Tat, der Gedanke erschien verlockend. Er war sich nicht sicher, ob es der Zauber des Maskierten war, aber in dem Wiedergänger stieg eine gewisse Sehnsucht hoch, und die Erläuterung erschien plausibel. Es würde leichter werden, Antworten zu erhalten, wenn Heras die Erinnerungen seines früheren Ichs zurückerhalten könnte. Allerdings gab es zwei Punkte für Heras, die ihn zweifeln ließen.

Heras: "Wo soll ich eurer Meinung nach mit Suchen anfangen? Und überhaupt, glaubt ihr ernsthaft, im Zustand meines physischen Ichs könnte ich mich auf die Suche machen?"

Der Maskierte: "Ja, darüber hat sich der Meister ebenfalls Gedanken gemacht. Er studiert euch schon eine ganze Weile, mein untoter Freund, und kennt natürlich die Methoden und Werkzeuge eures Erweckers sehr genau. Er hat lange nach den Dunklen Kristallen gesucht, die ihr zum Überleben benötigt und als Zeichen seines guten Willens ist er bereit, euch freiwillig und ohne Gegenleistung zu verraten, wo es welche gibt und wie ihr Ar'Duhns Blut aus ihnen gewinnen könnt."

Heras war geneigt, den Kopf zu schütteln. Wer war dieser Totenbeschwörer, der ihm bereitwillig solches ermöglichte, und welche Motive trieben ihn an? Und er fragte sich ebenfalls, ob er nicht ganz einfach verrückt geworden war aufgrund des hohen Verlustes des schwarzen Blutes in seinen untoten Adern, schließlich war dies nichts weiter als ein Traum, ein Gedanke in der Bewusstlosigkeit seines Körpers. Aber etwas in ihm glaubte all dem. Und er war der Ansicht, dass es dies wert sei. Immerhin besser, als zu verrecken und im Jenseits zu versauern, sagte er zynisch zu sich selbst.

Heras: "Was muss ich tun? Wo soll ich hingehen?"

Der Maskierte: "Ihr müsst in das Fünfhorn-Gebirge reisen, etwa neun Tagesmärsche südöstlich von Scho'Kolad. Dort befindet sich in einer Höhle unter vielen eine alte Kammer, in der einige Dunkle Kristalle lagern. Dort werdet ihr auch erfahren können, wie ihr Ar'Duhns Blut extrahieren und eurem eigenen Kreislauf zuführen könnt. Das sollte euch helfen, eure schwere Verletzung zu verheilen und euch dem Dienst zu widmen, um den euch mein Meister bittet. Euer Problem wird lediglich sein, lebend, oder, um es treffender zu sagen, intakt dorthin zu gelangen. Aus diesem Grund müsst ihr eure Gefährten überreden, euch zu begleiten, koste es, was es wolle."

Heras nickte. Er sagte schließlich knapp: "Ich verstehe."

Der Maskierte: "Dann ist es gut. Mehr sollte ich euch nicht mitteilen, ihr werdet alles Wichtige erfahren, wenn ihr bereit seid. Auf Wiedersehen, mein untoter Freund, und verzeiht mir, dass der Meister gezwungen war, so unsanfte Zauber auf euch anzuwenden, aber er war der Ansicht, ihr würdet ihm erst dadurch zuzuhören bereit sein."

Und ohne ein weiteres Wort zu sagen, verpuffte die maskierte Gestalt in der Dunkelheit des Raums, der Heras' Gedankenwelt symbolisierte. Noch eine Weile stand Heras stumm dar, und schließlich wachte er auf, und fand sich in einem Hinterhof von Scho'Kolad liegend wieder, der kalte Wind der Nacht streifte über seine Haut. Er wusste nun, was zu tun war...
 
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Rhianon war gerade dabei mit Idril zu den anderen auf dem Rathausplatz zu gehen, als Idril den leeren Platz bemerkte, an dem Heras gelegen hatte. Aufmerksam vernahm sie die Schleifspur.
„Rhia... ich komme gleich nach...“, sagte sie zu ihr. „Idril, du bist seit dem Kampf recht merkwürdig.“, erwiderte diese ihr und sah sie schweigend an, erspürte Idrils Zweifel. „Willst du mir nicht sagen was los ist? Wir haben doch etwas zu feiern und du hast dazu beigetragen, das wir es haben – du kannst davor nicht weglaufen, ich habe dich mit dem kleinen Mädchen gesehen, wie glücklich du da warst. Idril – lauf nicht vor deinen Gefühlen weg!“, bat sie nun eher eindringlich.

Weglaufen... wie lange hatte Idril das getan. Immer war sie weggelaufen – doch dieses mal war es anders. Sie spürte ihre innere Unruhe. Die Wunde am Oberarm fing wieder an zu schmerzen... sie musste gehen. Oder doch nicht? Rhia wollte sie beruhigen in dem sie ihre Hand auf die Schulter legen wollte – doch Idril zuckte zurück. Erstaunt darüber sagte Rhianon: „Idril, was ist los? Bist du verletzt“ Idril schwieg. Dann blickte sie Rhianon fest an, denn eigentlich konnte man ihr nichts vor machen... das hatte sie schon bemerkt. „Nein.“, log sie dennoch denkbar schlecht. Rhianon seufzte. Idril blickte zu Boden und sagte hart: „Verzeih, ich bin ... wegen Heras besorgt. Ich werde mal nach ihm sehen.“ Und ließ Rhianon stehen.

Die Gefährten hatten sich am Rathausplatz um eines der Feuer versammelt. Galdor hatte etwas zu trinken besorgt und die vor Erschöpfung schlafende Zohani auf seinen starken Armen mit ans Feuer getragen. Der kleine Wicket fragte ständig nach Essen. So dass es Asterinian schon fast nervte. Er hatte immer noch nicht seine Antwort bekommen. Rhianon hatte ihn vertröstet. Zu seiner Zufriedenheit sah er, wie sie sich wieder zu ihnen gesellte, jetzt würde er wohl seine Antwort bekommen.

Ryu sprach derweil mit Xarxes. Auch er war beruhigt, dass Scho’Kolad vorerst nun nicht mehr in Gefahr war.
Zarius war gerade dabei etwas Essbares zu besorgen.

Derweil schlich Idril der Schleifspur nach und gelangte in den Hinterhof. Sie erschrak.
„Heras!!“, rief sie und lief zu ihm, schmiss ihre Tasche zur Seite kniete bei ihm nieder berührte seinen Kopf und schaute nach der Wunde . Langsam kam er zu sich und vernahm ihr Gesicht.

„Ist alles in Ordnung?“, fragte sie besorgt. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Irgendetwas stimmt hier doch nicht.
 
Ryu beobachtete den Freundentaumel der Menschen von Scho'Kolad. Er lächelte zu den Dankesbekundungen und doch waren sie ihm schleterdings vollkommen egal. Zarius, hocherfreut über den schwer errungenen Sieg, aber bedacht wie immer, hatte die Frage aufgeworfen die auch Ryu beschäftigte, seid er an den Pfosten gesunken war. Wie sollte es weiter gehen?

Er und Zarius konnten garnicht anders, als nach der Ursache dieses "Unfalls" zu forschen, dass wussten beide voneinander. Die Verlockung dieses Rätsels war zu groß, als das zwei Forschernaturen ihm zu widerstehen vermochten. Rhianon würde sich ihnen wohl anschließen, oder ein Tor zurück in die Heimat brauchen. Die anderen mochten ihrem alten Leben folgen - bis auf Asterinian, den Ryu gerne studieren und unterrichten wollte. Mit etwa Training konnte der Junge ein größerer Magus werden, als Ryu oder gar sein Vater es je gewesen waren.

Ryu sah auf als Idril an ihm vorbei marschierte. Eine kleine, schwache Aura in ihrer Tasche zog seie Aufmerksamkeit auf sich. Diese Drachenschuppe hatte sie bis vor kurzem noch nicht bei sich getragen.
Der Dunmer raffte sich auf und folgte der Diebin mit unsicheren Schritten. Sie machte sich offenbar Große Sorgen um Heras, der eben erst erwachte. Seine Wunde war nicht verheilt, das hieß, das sie zunächst einen Schattengaukler (abfällige Umschreibug für Nekromant) oder sonst jemanden finden musste, der in der Lage war untotes Gewebe zu regenerieren. Er hatte für sie gekämpft, dann würden sie ihm auch helfen, wieder gesund zu werden.
Die Hand des dunmer glitt in seinen Mantel und zog einen Beutel Gold heraus. Es mochten vier oder fünf Unzen sein. Er warf ihn neben die kniende Idril hin, die verwirrt aufschaute. "Euer Sold." erklärte Ryu matt. "Erlaubt mir noch eine Frage: Woher habt ihr diese Schuppe?"



Lord Kurai Horobiru schwenkte ein Glas erlesensten Wein in den Fingern und lauschte dem Bericht eines Offiziers. Der Dunmer hatte tatsächlich Kraft aufgebracht Urun zu rufen. Allein? Sicher nicht. Doch egal wie, er hatte das Land damit von der drohenden Gefahr befreit. Für den Moment. Die Armeen des Lords standen schon wieder bereit. Es galt noch einige Artefakte zu bergen. Wertvolle Artefakte, und wertlose, die von seinem Ziel abzulenken gedacht waren. Das flachsige, weiße Haar des Kriegsherren wurde von der zarten Brise erfasst und bebte im Wind. Geduld. Das größte Gut, das ein Mann besitzen konnte. Er besaß es. Er hatte Zeit. Jahrhunderte wenn es Not tat.
 
Diesmal war sie sich ihrer Umgebung sehr bewusst, als sie aufmerksam die sich ihr nähernden Schritte vernahm. Doch als der Beutel klirrend neben ihr auf den Boden fiel zuckte sie zusammen. Sie hatte Rhianon erwartet nicht den Dunmer. Ein wenig verwirrt über seine Frage blickte sie ihn einen Moment lang schweigend an, unschlüssig was sie antworten sollte. Wieso fragte er ausgerechnet nach der Schuppe? Sie hatte lange nach einem Zeichen suchen müssen und es hier in Scho’Kolad gefunden. Sie blickte auf den Beutel, nahm ihn und erhob sich vorsichtig. Dann warf sie diesen wieder zurück. „Das ist nicht nötig. Ich habe mehr gefunden, als ich zu erhoffen wagte.“ Ryu fing den Beutel auf und blickte sie schweigend an, sie wich einen Schritt vor ihm zurück. „Das beantwortet nicht meine Frage.“
„Ich sprach mit einer Frau, Emra, ihr jagender Mann fand sie angeblich im Wald – ich vermute er hielt sich oben im Fünfhorn-Gebirge auf. Ayla, seine Tochter, gab sie mir. Ich weiß nicht, warum er sterben musste. Ayla sagt, der Drachenhüter sei von ‚Katzen’ angegriffen worden. Solche, wie ich sie auch hier fand.“, Idril’s Blick schweifte in die vor kurzem erlebten Kämpfe als sie sprach. Der Dunmer schwieg.
Er spürte Idril’s Zweifel. Sie war sich nicht sicher, ob sie Ayla schützen sollte – oder sich mit dem Untoten Wiedergänger auf die Suche machen sollte.
Nach einigen Sekunden sagte er: „Ihr solltet euch am Lager ausruhen.“
Idril half wortlos dem Wiedergänger auf die Beine und der Dunmer blieb allein zurück.
 
Ryu blieb einen Moment hinter Idril und Heras zurück. >Welcher Drache auch immer dem Vater dieses Mädchens die Schuppe gab, er gab sie freiwillig und aus Dank.< Ein Stirnrunzeln, ein murmeln. Das interessierte ihn. Und es interessierte ihn, warum Idril soviel Interesse an den Drachen hatte. Sie wusste anscheinend nicht wo sie suchen musste. Sie wusste nichtmal, das sie schon lange einen Drachen gefunden hatte. Wenn auch nicht so, wie sie ihn wohl erwartete. Ein leises Lächeln floh über die Lippen des Dunmers ins Nirvana. >Diese Sache wird mehr als Interessant.< sagte er sich im Stillen.

Eine Bewegung in einem der Trümmerberge ließ ihn aufsehen. Es klirrten Tonscherben. Ein Mann, gehüllt in einen grauen Leinenumhang grub dort in den Trümmern, hob einen halbverkohlten Stein auf und betrachtete ihn gegen das Sonnenlicht. Für einen Augenblick sah er herüber und Ryu konnte die gelbe Haut des Mannes sehen. Der lächelte geheimnisvoll, dann trugen ihn schnelle Schritte hinter den nächsten Haufen und damit ausser Sicht.

Der Dunmer starrte noch eine Weile in die Leere, dann kehrte er zu den anderen zurück.
 
Zarius hatte mittlerweile einen Tisch, den man zuvor zur Kampfplanung genutzt hatte, für sich eingenommen. Über ihn verteilt lagen dutzende von Wälzern und Pergamentrollen, die der Khajiit mehr oder minder durchforstet hatte. Zohani, die gerade dabei war einen Teil des vom Zarius herbeigeschaffte Essen zu verschlingen, staunte nicht schlecht. Sie selbst hatte versucht einige der Schriften über Zarius Schulter mitzulesen, allerdings hinderten die eigenartigen Schriftzeichen und Sprahcne sie daran.

"Was machst du da eigentlich?", platzte es ihr nach einiger Zeit vor Neugierde heraus.
"Ich versuche etwas herauszufinden" erhielt sie als trockene Antwort.
"Und was willst du herauszufinden?"
"Wer hierfür verantwortlich ist. Dieses ganze Chaos kommt ja nicht von ungefähr. Dafür kommen nur eine bestimmte Anzahl von Leuten in Frage."

Zohani blickte nun auf ein, offenbar von Zarius verfasstes, Schriftstück. Wie ihre Augen über die Zeilen huschten, die die Ereignisse der letzen Tage beschrieben, schreckte sie leicht auf. Ryu schritt an ihnen entlang und bedachte Zarius mit einem halb neugierigen, halb besorgten Blick.
 
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Idril ließ Heras, nachdem sie mit ihm zum Lagerfeuer genommen hatte vorsichtig auf die Erde gleiten. Er war immer noch wie benommen und sagte keinen Ton. Auch nachdem sie ihre Frage nach seiner Befindlichkeit auf dem Weg mehr als einmal wiederholt hatte. Sie machte sich Sorgen... was war nur passiert. Der Kampf schien ihn verändert zu haben.

Sie stand auf und ging an den Tisch, um sich auch etwas Essbares zu nehmen. Wo hatte Zarius das bloß aufgetrieben, es roch köstlich. Erst jetzt merkte sie, wie hungrig sie eigentlich war – und wie müde. Sie ließ es sich dennoch nicht nehmen, einiges sofort an Ort und stelle zu verspeisen, als ihr plötzlich fast ein Bissen im Hals stecken blieb. Sie hatte ihre Tasche vergessen und ihren Mantel. Eilig stopfte sie sich noch einen Bissen Brot in den Mund und ging zügig kauend zu dem Hinterhof zurück. Ah, da lagen ja noch die Sachen... sie nahm Tasche und Mantel auf und ging wieder zum Lager zurück. Es war schon recht kühl geworden und sie streifte sich ihren Mantel über, nachdem sie ihn vom Staub befreit hatte und setzte sich ans Feuer zwischen Heras und dem kleinen Wicket und begann eine Unterhaltung mit ihm über das köstliche Essen. Dabei machte sie es sich ein wenig bequemer. Schon bald war sie jedoch vor Erschöpfung tief und ruhig eingeschlafen, während Wicket immer noch munter weiterplauderte.
 
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Inzwischen war es tiefste Mitternacht geworden, und Heras war als einziger noch wach geblieben. Er saß am Lagerfeuer und starrte nachdenklich in die knisternden Flammen. Neben ihm lagen Idril, die Dunmerdiebin, die sich wegen seiner Verwundung so sehr um ihn sorgte, und der kleine Ewok Wicket, und beide schliefen friedlich und ruhig, gehüllt in ihre Mäntel und aufgrund der nächtlichen Kälte eng aneinanderliegend.

Die Worte des Maskierten in seiner Vision gingen ihm noch immer durch den Kopf. Dass er im Fünfhorn-Gebirge Dunkle Kristalle finden konnte, erschien logisch, er hatte vor langer Zeit eine Abhandlung in einer Arkanen Bibliothek über die Dunklen Kristalle und die wenigen bekannten Fundorte gelesen, unter anderem in Vorbereitung für einen Fall wie diesen, und dort war ebenfalls von dem Fünfhorn-Gebirge die Rede. Er musste nur noch dorthin gehen, die Kristalle sammeln und herausfinden, wie er sie für seine Zwecke verwenden konnte.

Er wendete den Blick zu seinen beiden Gefährten, der Diebin und dem Ewok, hin. Der bärenähnliche Wicket schnarchte zufrieden und seelenruhig vor sich hin, und Idril, auf dem Rücken liegend, atmete sanft ein und aus. Das Bild der beiden, wie sie sich aneinander wärmten, hatte etwas Faszinierendes und Vertrautes, und völlig unvermittelt musste Heras lächeln. Für ihn ein weiterer Beweis, dass etwas oder jemand tatsächlich etwas in ihm geweckt hatte, denn als Untoter lächelte er für gewöhnlich nicht.

Ein kühler Wind strich durch die Ruinen, und die Flammen des Lagerfeuers tanzten. Der kalte Wind wehte durch Heras' silbernes Haar, dass es ihm ins Gesicht flog. Mit der behandschuhten Hand strich er die dünnen, glänzenden Strähnen aus dem Gesicht, und dabei erfassten seine Finger etwas... die Narbe, die sich durch seine rechte Gesichtshälfte zog. Langsam fuhr er sie mit den Fingern ab, fühlte, wie sie sich von der Stirn über das rechte, obsidianschwarze Auge, über die weiße Wange bis hinab zum Hals erstreckte. Er trug diese Narbe schon so lange, dass er sich nicht zu erinnern schien, woher er sie eigentlich hatte. Er wusste nur noch, dass sie magischen Ursprungs war und deshalb nicht so verheilte wie manch andere Wunde es tat. Sanft fühlte er die Konturen der alten Verletzung, spürte mit den Fingern, obwohl er einen Handschuh trug, jeder Einzelheit und Unebenheit seiner Gesichtshaut nach. Die Berührung regte etwas in ihm, ein weiteres Gefühl? Trauer... Er fragte sich, woher dies kam. Er schloss die Augen, konzentrierte die Sinne, atmete ein und aus... in seinem Geist suchte er nach der Erinnerung. Und langsam baute sich vor seinem inneren Auge ein Bild auf.

Er sah eine dunkle Kammer, die Wände geschwärzt von Ruß, in der Luft lag der Duft von Asche und süßen Kräutern. Ein alchemistisches Labor? In seinem Geist richtete er den Blick zur Seite, versuchte, sich zurechtzufinden. Er blickte zu Boden, vor ihm lag ein blutiges Ritualmesser. Das Blut war noch frisch, er konnte einzelne Tropfen erkennen, die die Klinge hinabflossen. Warum lag dort ein Messer? Von wem stammte das Blut? Er blickte im Geist auf seine Hände. Sie waren ebenfalls blutbeschmiert, aber es war nicht sein Blut. Es war von dunkelroter Färbung, wie der Saft von Rabenbeeren. Verwirrt drehte er sich um, und er sah sehr verschwommen einen alten Mann, mit runzliger Haut und schlohweißen Haaren, mit drei Stichwunden im Brustbereich. Heras versuchte den Blick zu konzentrieren... er sah, dass die Wunden genau im Bereich der Herzkranzarterien lagen, den Stellen, bei deren Durchstechen das Opfer am längsten und qualvollsten blutete. Ein Medizinmann verstand sich auf derartiges... oder ein ausgebildeter Assassine. Der Blick des Getöteten durchbohrte Heras schmerzvoll... und plötzlich zuckte er zusammen. In seinem letztem Atemzug schleuderte der Erdolchte einen Blitz nach dem Wiedergänger, der seine rechte Gesichtshälfte traf.

Heras zuckte merklich zusammen. Die Wunde in seinem Gesicht schien vor Schmerzen zu brennen, und ruckartig öffnete er die Augen. Er fand sich wieder am Lagerfeuer, wo Wicket und Idril ruhten, und der Schmerz verschwand ebenso schnell, wie er gekommen war. Aber Heras erinnerte sich wieder. Er hatte den Meister getötet, seinen Meister und Erwecker, und bevor er ganz verstarb, fügte er dem Untoten diese Narbe zu. Eine weitere Erinnerung aus seiner früheren Zeit hatte sich ihm offenbart, und obwohl die Erinnerung dieses Mal schmerzhaft kam, verstärkte es nur seinen Willen, seine einstigen Erinnerungen, und vor allem jene, die er in seinem früheren Leben besaß, wiederherzustellen, und das Angebot des fremden Maskierten in seiner Vision war die bisher beste Aussicht darauf.

Sobald die Sonne aufgehen würde, würde er Idril und die anderen Gefährten fragen, ob sie bereit wären, ihn zu begleiten...
 
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Tiefe Nacht legte sich über Scho’Kolad und es war die erste friedvolle seit langem.
Langsam loderten die Feuer dem Ende entgegen und auch der heiterste Gesang verstummte und wich der Trunkenheit der Menschen, die ihre Freiheit und Welt verteidigten. Das Stöhnen der Kranken verstummte. Es herrschte Ruhe und Frieden.

Ein leiser Wind hauchte durch die Gassen der ausgelöschten Stadt und säuselte um Ecken, fuhr durch Haare und umspielte Gesichtszüge von Schlafenden und Ruhenden. Fortgetragen wurde für den Moment jeglicher Pein, jeglicher Tod und jegliche Qual. Neue Kraft und neuer Lebensmut würde bald wieder die so gebeutelte Stadt erstrahlen lassen und die Aufräumarbeiten würden dann vergessen lassen was einst hier geschah. So war es immer.

Und auch die neu zusammengefundenen Gefährten verstummten so langsam. Rhianon hatte sich lange mit Xarxes und Galdor unterhalten. Zohani stritt derweil ein wenig mit Asterinian über den Sinn und Unsinn von Ironie und Zarius hatte lange in den Schriften gesucht Thesen und Fragen aufgeworfen, Antworten vermutet und wieder verworfen, während Heras sinnierend vor dem Feuer ruhte und die schlafenden Gefährten Wicket und Idril betrachtete.

Im Spital betrachtete der Dunmer lange die kleine Ayla die eingekuschelt und friedvoll in den Armen ihrer Mutter lag. War es denn so merkwürdig, dass ein kleines Mädchen eine Drachenschuppe besaß? Lautlos wendet er seinen Schritt dem Gehen zu.

Und die Feuer knisterten knackend vor sich hin, in der Ferne hörte man ein Käuzchen schreien und einige Grillen zirpen. Das waren die einzigen Geräusche die man vernehmen konnte, als auch Ryu noch einmal den Blick schweifen ließ und endlich zur Ruhe kam.
 
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Rhia sah Ryu aus dem Spital kommen langsam ging er in eine ruhige Ecke und setzte sich. Sie verabschiedete sich von Galdor und Xarxes und schritt in seine Richtung bevor sie zu ihm kam wurde sie zur Wölfin, was in der Kälte der Nacht angenehmer war und kam leise näher.
Ryu hatte die Augen geschlossen und schien kurz davor einzuschlafen nach dem er laneg nachgedacht hatte. Sie legte sich neben ihn und den Kopf auf sein Bein. Sanft legte er seine hand auf ihren Kopf und kraulte ihr die Ohren, was sie unverzüglich wollig grummeln lies obwohl sie das nicht wollte.
"Geht es dir gut?" "Da du dich um mich gekümmert hast, immer Wölfin." Sie zeigte ein Wolfslächeln. "Ich habe mir sogen gemacht, du bist sehr nachdenklich aber nun da es vorbei ist, hatte ich auch bei dir Erleichterung erwartet. Was bedrückt dich?"
"Wir ist du mit uns ziehen?" Kam eine Gegenfrage.
"Mein Clan kann auch ohne mich auskommen, ich denke ihr werdet mich dringender brauchen. Außerdem ist es noch nicht vorbei! Es ist eine Pause, der Anfang..."
Ryu sah auf sie hinab. "da hast du recht und ich will wissen warum und wer!" Wieder lächelte sie. "Zarius ist schon am suchen und ich denke die meisten der Gefährten werden mit uns ziehen. Um Heras müssen wir uns besonders kümmern auch Idril macht mri sorgen. Seit dem Kampf ist sie wie verändert."
"Ja, sie hat etwas." "Das Geschenk der Kleinen?" "Eine Drachenschuppe."
Rhia hob den Kopf und sah ihn an. "Oh! So etwas wertvolles?" Sie sah ihm in die Augen. "Aber du hast nichts gesagt und nur nachspioniert und nachgedacht. Stimmts?! Das sieht dir so ähnlich." Sie kuschelte sich wieder an ihn und schloss die Augen. "Du Wölfin du." Sie öffnete müde ien Auge. "Du Drache du!" Er lächelte sanft und strich mit der hand durch ihr weichel Fell wärend beide ruhig einschliefen.
 
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