RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

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Während sich Idril und Rhianon um die Verletzten kümmerten, organisierte Ryu in Absprache mit den anderen Gruppenmitgliedern zunächst weitere Arbeiten, um den ohnehin gewaltigen Schaden zu begrenzen und zu retten, was zu retten ist. Galdor, Zohani und Zarius führten Gruppen an, die im näheren Umkreis um das Rathaus herum nach weiteren Überlebenden suchen sollten, während Heras dabei helfen sollte, dass Gelände nach Leichen zu durchsuchen und wegzuschaffen, um die Seuchengefahr aufgrund der verwesenden Kadaver einzugrenzen. Niemand sonst von den Sterblichen fühlte sich in irgendeiner Weise dafür verantwortlich, denn der Geruch und die um die Leichen herumschwirrenden Fliegen schuffen ein abstoßendes Bild, also machte sich der Wiedergänger allein auf, denn er war ja gegen die Krankheiten immun und empfand auch keinerlei Ekel oder Abscheu vor den arg übel zugerichteten Menschen. Einzig und allein Asterinian schien sich nicht wirklich für irgendeine Aufgabe begeistern zu können und betrachtete die Sterblichen bei ihrem Tun.

Während Heras in einiger Entfernung vom Rathaus einige Leichname auftürmte, um sie anschließend zu verbrennen, behielt er seine Umgebung genauestens im Auge, um rechtzeitig gegen Überraschungen gefeit zu sein. Dabei hörte er in weiter Ferne ein Geräusch, dass dem Heulen eines Wolfes oder Koyoten nicht unähnlich war, aber noch kehliger und kreischartiger. Er legte den Toten in seinen Armen sanft nieder, als würde Sanftheit noch eine Rolle spielen, und konzentrierte seine Sinne, um die Herkunft des Heulens ausfindig zu machen. Nach einiger Zeit erklang es erneut, und an den Wänden eines Hauses nicht weit von ihm konnte er schattenhafte Schemen erkennen, die eindeutig zu nicht-menschlichen Wesen gehörten. Er ging in die Hocke, um sich zu verbergen, denn links und rechts neben ihm lagen Gegenstände, die ihm Deckung zu geben vermochten. Ein weiteres Mal erklang das Heulen, und die Schatten liefen nun an einem Haus noch näher an seiner Position vorbei. Heras spannte die Muskeln an. Er wusste, um jetzt noch seine Bolzenschleuder zu laden, war es zu spät, denn die Wesen wahren bereits zu nah, und gegen mehrere von ihnen half ihm die Schleuder nicht. Also faltete er die schwarzen Hände, tippte auf jeweils einen metallischen Knopf an seinen beiden Handschuhen, und aus den Handrücken wuchsen jeweils drei dünne, dolchlange und stahlblau glänzende Klauenwaffen heraus, seine bevorzugten Waffen für den Nahkampf neben seinem Kurzschwert.

Ein weiteres Mal ertönte ein Heulruf, diesmal allerdings in anderer Lautstärke und einer seltsamen Variation des kehligen Untertons. Ein Zeichen für eine andere Aktion der Schattenwesen. Im nächsten Moment spürte Heras den heißen Atem einer der Bestien im Nacken, und als er sich umdrehte, die Fäuste und Klingen in zwei schnellen Bewegungen in den Brustkorb der Bestie bohrend, sah er, dass es sich dabei nicht um einen der kleinen katzen- oder zombieartigen Dämonen handelte, denen er und seine neue Gefährten zuvor begegnet waren. Er trat dem Schatten in den Unterleib, dann noch einmal in den Brustkorb und schlug mit der Rechten in dessen deformiertes Gesicht, dass sich die Klauen in den Schädel des Untiers bohrten, dass es zur Seite wegkippte. Hinter der Kreatur tauchten zwei weitere Bestien auf, von ähnlicher Art, genauso hungrig offenbar, aber nicht so groß und stark. Heras breitete die Arme aus, stürmte auf die beiden zu und versenkte jeweils eine seiner tödlichen, klauenbewehrten Fäuste in die Magengegenden der Dämonen. Als er sie wieder hinauszog, spritzte orangenes, wie feuer glühendes Blut aus den Wunden, und sie kippten wie zuvor ihr "großer Bruder" tot um.

Heras nahm sich einen Augenblick Zeit, um die tot vor ihm liegenden Geschöpfe zu betrachten. "Faszinierend. Alles liegt mir zu Füßen, wenn ich nur höflich genug darum bitte." sagte er und ertappte sich selbst bei seinem Selbstgespräch. Er schüttelte den Kopf und beschloß, seiner Aufgabe betreffend der Beseitigung der toten Stadtbewohner von Scho Kolad eine geringere Priorität einzuräumen und Ryu und den anderen Gefährten von seiner "Begegnung" Meldung zu machen.
 
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„Eldara mar….“, Idril besann sich und stockte sie musste sich wirklich erst noch an die Gemeinsprache gewöhnen. Sie hatte schon lange nicht mehr gesprochen und war dankbar über Rhianons Angebot so unvoreingenommen zu sein. „Ich werde es beachten.“, sagte sie dann zögerlich zu ihr und wendete sich den Patienten zu ihrer Linken zu.

War sie wirklich so selbstlos? Doch Idril wunderte sich hier über gar nichts mehr. Sie sah einfach zu, das sie diesen Menschen half – wirkten sie doch so zerbrechlich. Sie machte ein kleines Mädchen aus, das verängstigt auf einer Matte in einer Ecke weinte. Langsam, fast lautlos ging sie auf das Mädchen zu und kniete nieder. „Wie heißt du?“, wollte Idril wissen. Die Kleine schaute auf und schluchzte. „Ayla.“, kam zögerlich. „Ich bin Idril. Wo ist deine Mutter?“ „Ich weiß nicht… ich bin allein.“
Idril schluckte: „Wie alt bist du?“ „Fünf.“, antwortete Ayla. Idril strich dem Mädchen übers Haar und Ayla hörte auf zu schluchzen. „Weißt du wo meine Mama ist?“ „Nein.“ Ayla nickte: „Ich denke sie ist tot. Sonst würd’ sie mich nie alleine lassen. Mein Papa kämpfte gegen diese Katzen. Ich dachte immer Katzen sind niedlich und lieb.“ „Was ist hier passiert?“, wollte Idril wissen, doch Ayla schluchzte wieder als Idril aufhörte ihr übers Haar zu streichen: „Auf einmal brannte alles… ich weiß nicht.“
„Shhh…“, Idril schloss sie in ihre Arme. Sie erkannte sich wieder in der Kleinen. Auch sie war damals Fünf als ihre Mutter getötet wurde. Als Ayla sich endlich beruhigt hatte lächelte Idril sie an und sagte, „Magst du mir helfen, dass es den Verwundeten hier besser geht?“ Ayla nickte. „Komm…Ayla.“ Und sie nahm die Kleine bei der Hand und ging zu einem Leichtverletzten. Ayla hielt die Verbände fest, während Idril die Wunden mit Wasser reinigte. Rhianon beobachtete die beiden und stellte zufrieden fest, das sie sich nicht in Idril getäuscht hatte. „Sie ist auf einem guten Weg…“, dachte sie sich. Doch es gab immer noch viel zu tun…

Nach einer Weile wurde eine ältere Frau auf das Kind aufmerksam „Ayla, …. Ayla ….“, schrie sie auf einmal durch den großen Saal. „Maaamaaa…“, schrie Ayla und rannte mit Tränen in den Augen auf ihre Mutter zu, die sie so herzlich in die Arme schloss als wolle sie sie erdrücken. Knuddelnd und weinend lagen sich beide in den Armen und die tränengefüllten Augen blickten in die Richtung Idril, doch diese war verschwunden.

„Ich dachte mir, du könntest hier eine helfende Hand gebrauchen…“, sagte sie zögerlich zu Rhianon, die gerade dabei war das schwer verletzte Bein eines Patienten zu versorgen. Sie schaute auf, dann zu der Mutter mit ihrem Kind und blickte schließlich Idril an und verstand sofort. „Natürlich, halte den Fuß.“, sagte sie. Und Idril schaute Rhianon aufmerksam zu.
 
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Asterinian tollte etwas lustlos durch das Rathaus, besah sich eingestürzte Wände, schaute aus zerbrochenen Fenstern auf Scho Kolads Übereste und musterte verbranntes Gestein mit einem Interesse, dass vorbeikommende Menschen für einen Moment verwundert innehalten ließ, bevor sie sich wieder ihrer Aufgaben entsannen.

Er war sich ziemlich sicher, dass Scho Kolad vor einiger Zeit anders ausgesehen hatte, zumindest war er diesen verwahrlosten Zustand nicht von den Städten gewöhnt, in denen er sich sonst aufhielt. Niemand hatte ihn über die Ereignisse aufgeklärt und alles in allem schienen sie die Zerstörungen als gegeben zu nehmen, weshalb er den Verwüstungen um sich herum nach einer Weile keine Aufmerksamkeit mehr zumaß, sie schienen ja etwas ganz und gar Normales zu sein. Er riss sich gerade von einem zerschmetterten Deckenbalken los, an dem er nichts Bemerkenswertes mehr zu finden vermochte. Da konnte er sich auch den Sterblichen widmen.

Sterbliche waren sehr interessante Geschöpfe und irgendwie auch widersprüchlich. Eine Weile hielt er die herumhastenden Überlebenden der Katastrophe an, um ihnen Fragen zu ihren Tätigkeiten zu stellen, aber irgendwie liefen sie sofort weiter, nachdem sie ihm kurz gemustert hatten. Er vermutete, dass es mit seinem Aussehen zusammenhang: es konnte einer bestimmten Altersgruppe zugeordnet werden, die fast keine Beachtung von den fortgeschritteneren erhielt, was, so viel hatte ihm ein Sinnsat gesagt, daran lag, dass die Angehörigen von Asterinians scheinbarer Altersgruppe weniger vom Leben wussten als die anderen und ihre Meinung deshalb nicht allzu sehr geschätzt wurde.

Dadurch verloren natürlich auch die Überlebenden ihre Anziehungskraft, weshalb Asterinian in Erwägung zog, sie einfach zu töten, da es hier ja offensichtlich nichts gab, was es wert war, gelernt zu werden. Eigentlich war er der Ansicht, dass es auch an nichtlernenswerten Dingen mangelte. Also konnte er sich ebensogut mit ein paar Morden unterhalten. 'Moment!' Würden seine... Was waren sie eigentlich? Man nannte so etwas 'Gefährten', wie er sich erinnerte. Oder? Gab es nicht noch irgendwelche Kriterien, die erfüllt sein mussten, damit jemand als Gefährte gelten konnte? Hm... Nein, es reichte, zusammen zu reisen. Die Frage, die er sich gerade stellen wollte, lautete: Würden sie Anstoß daran nehmen, wenn er jemanden umbrächte? Das war eine gute Frage. Sterbliche hatten normalerweise wenig Respekt für jede Art von Leben, vor allem nicht für ihr eigenes, weshalb es ihnen eigentlich ziemlich egal hätte sein müssen. Aber er war auch auf Exemplare gestoßen, die von der Norm abwichen. Die Weibchen, die sich Rhianon und Idril nannten, gehörten scheinbar dazu. Ihnen würde es bestimmt missfallen, das war eine Charakteristik solcher Sterblichen. Das führte Asterinian wiederum zu der Frage, ob es dem Männchen namens Ryu zuwider wäre, wenn er die beiden Frauen umbrachte.

Nach nur einigen Sekunden des Nachdenkens kam er zu dem Schluss, dass das der Fall wäre. Er fand es schade, denn demzufolge durfte er hier niemanden umbringen, aber diese Gruppe war einfach zu interessant, um es sich mit ihr zu verscherzen. Sich eine anderweitige Beschäftigung überlegend, nahm er wieder seine Wanderung auf. Es dauerte nicht lange, bis eine weitere Frage durch seinen Kopf geisterte: Warum hatte Ryu ihm keine Aufgabe gegeben? Es hing vermutlich auch mit dieser Alterssache zusammen, was schade war. Nun, er würde das Männchen darauf hinweisen, dass es Asterinian ruhig Befehle erteilen konnte.

Gerade, als ihm der Gedanke kam, in die Stadt zu gehen und einfach eigenmächtig an dieselbe Aufgabe heranzugehen, die Ryu den anderen Männern und der Frau namens Zohani zugeteilt hatte, stieß er auf Rhianon und Idril. Das ältere Weibchen beschäftigte sich gerade mit einem Mann, der auf einer Bahre lag. Asterinian fragte sich, wieso sie das machte. Er konnte nichts Interessantes an diesem Menschen sehen, der obendrein tot war, denn es war keine spirituelle Energie in ihm zu spüren. "Was macht ihr da?" Rhianon blickte auf, er hatte sie (ohne es zu wissen) aus tiefster Konzentration gerissen, während Idril merklich zusammenzuckte. "Ich versuche, die Seele dieses Verletzten zur letzten Ruhe zur verhelfen." Sie seufzte. "Er ist erst vor einigen Minuten gestorben und ich konnte nur noch seine Schmerzen lindern. Inmitten all dieser Zerstörung fällt es den Seelen der Verstorbenen schwer, den... richtigen Weg zu finden, oder wie man das nenne soll." Sie schien nicht zu erwarten, dass Asterinian verstand, wovon sie sprach, aber das war der Fall, er quittierte ihre Äußerung mit einem knappen Nicken. Er sah sich im provisorischen Spital um und fragte: "Warum bringt ihr sie nicht einfach um?" Idril schnappte nach Luft, aber Rhianon erwiderte trocken: "Ich ziehe es vor, Leben zu bewahren, statt es zu nehmen." "Seltsam. Sterbliche machen es sich zur Gewohnheit, Leben zu nehmen, oft in großen Mengen auf einmal. Es scheint ziemlich wertlos zu sein, wenn sie so sorglos damit umgehen." "Nicht alle Sterblichen sind so. Und Leben ist wertvoller, als du denkst, Junge." "Und warum bewahrt ihr Leben, statt es zu nehmen?" Rhianon zögerte kurz, bevor sie antwortete: "Es ist ein schönes Gefühl, es zu tun." "Schöner, als zu töten?" Idrils Augen weiteten sich wieder, Rhianon hingegen sagte mit unerschütterlicher Entschlossenheit in der Stimme: "Ohne jeden Zweifel." "Hm..."

Sie hatte Asterinian neugierig gemacht. Er legte seine Hände auf die Brust des toten Mannes und erweiterte seine Wahrnehmung. Da war sie, seine verirrte Seele, wie Rhianon gesagt hatte. Das diffuse Gebilde aus blau leuchtender Energie, das teilweise an eine Gaswolke erinnerte, schwebte im Prinzip regungslos im Raum, wenn man von seiner ständigen Neuformung absah. Der Prozess der Heilung war recht einfach, egal, wie ungeübt man darin war. Ein bisschen Lebensenergie von dem Strom da, etwas von dem hier...

Eifrig schöpfte er von den reichen Flüssen aus Leben, die ihn umgaben und presste sie in den toten Körper vor ihm. Geronnenes Blut wurde wieder flüssig, das Herz fing an, zu schlagen. Verdreckte Krusten fielen herab und gaben anfangs weiße Narben frei, die einen Augenblick später ebenfalls verschwanden. In nur wenigen Sekunden verheilten all die Wunden, die diesen Mann das Leben gekostet hatten und spuckten kurz vorher den Schmutz aus, der in sie hineingeraten war. Ein abgetrennter Arm: Knochen bildeten sich neu, Muskeln und Blutgefäße folgten, schließlich Nervenzellen und Haut. Ja, er schien sich sogar zu verjüngen: Vorher noch geschätzte vierzig Jahre alt, machte er nun den Eindruck eines Menschen, der sich gerade erst dem dreißigsten Lebensjahr näherte.

Und dann ergriff Asterinian die Seele des Toten, erneuerte ihre Bindungen an die noch leere Hülle. Der Mann schlug die Augen auf und rang nach Luft.

"Ich glaube, ihr irrt euch. Ich fand es nicht sehr befriedigend."
 
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Idril’s Gesichtszüge erstarrte mit weit geöffneten Augen und halboffenem Mund vor Schreck, Verwunderung und Ehrfurcht vor Asterinian und sie ging zwei Schritte zurück während Rhianon ihn sehr sanft anlächelte und sich sofort um den wiedererweckten Toten bemühte. Als hätte sie das erwartet was passierte.

„Du,.... du,.....ha....hast... ihn …..“, stotterte Idril Asterinian an. Belustigt über sie, legte dieser seinen Kopf schief und ging einen Schritt auf sie zu. „Buh!“, machte er und Idril ergriff innerlich eine fast panische Angst. Das schien ihm zu gefallen. Doch anstatt zu fliehen sah sie ihn mit funkelnden Dunmeraugen an. “Thar fuin tíron calad, dhar guruth cuil.” Danach übersetzte für Rhianon ohne die Augen vom Jungen abzuwenden: “Jenseits des Dunkels erschaue ich Licht, Jenseits des Todes Leben.“ Rhianon schaute Idril an. Verstand sie doch mehr, als sie zugeben wollte? Idril wich nun endlich weitere zwei Schritte vor Asterinian zurück. Zweifelsohne war das Wesen sehr mächtig. Es konnte Leben schenken, genauso wie es Leben nehmen konnte. Ihr war klar, das dieser ‚Junge’ mehr war als nur interessiert an Fragen.
„Er suchte nach Antworten.“, dachte sie, „und das machte ihn gefährlich. Denn jede Antwort zieht eine Konsequenz nach sich. Was würde passieren, wenn er die falsche Antwort bekommen würde?“ Ihre Gedanken schienen sich nicht auflösen zu wollen. Immer wieder sah sie das Geschehene vor sich, sah die Freude des Menschen über sein neues Leben. Dieser kniete sogar vor Asterinian nieder und wollte ihm dankend die Hand schütteln oder ihn berühren. Idril kam die ganze Situation so unwirklich vor und doch war es eine unumstößliche Wahrheit, der sie sich stellen wollte.

In dem Raum kamen mittlerweile viele verwundete Menschen auf Asterinian zu und knieten nieder oder flehten um Heilung für ihre Wunden. „Wie du siehst gibt es hier eine Menge zu tun für ...uns.“, sagte Rhianon zu Asterinian und Idril.

Idril nun endlich aus ihren Gedanken gerissen, schickte sich sehr nachdenklich an den Menschen hier zu helfen. Rhianon blickte zu Asterinian: „Ich denke hier wirst du einige Antworten finden, nach denen du suchst.“
 
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Ryu warf einen Seitenblick in das Spital, in dem Asterinian eben eine seiner "ungalublichen" Fähigkeiten offenbart hatte. Ein Lächeln flog über sein Gesicht. Rhianon vermochte diesem Suchenden sicher einen Weg zu weisen. Das Lächeln verfolg. Er trat ein, den einen Arm voller Waffen, im anderen ein paar Waffenöcke. "Alle Männer die kämpfen können." forderte er und sah Wohlwollend, wie sich einige aufzurappeln begannen. Einer nach dem anderen ging an ihm vorbei und nahm sich Rock und Schwert.
Ryu fing einen missbilligenden Blick von Rhianon auf. Sie hatte diese Menschen nicht geheilt, damit sie sich sofort wieder in den Kampf stürzten. Aber im Augenblick brauchte der Dunmer draußen jeden Kämpfer den er auftreiben konnte. Einige Gruppen waren bereits zurück gekehrt und berichteten von weiteren Dämonen und Schattenwesen, die sich in Richtung des Rathauses fort bewegten. Langsam und wenig Zielsicher, aber sie würden unweigerlich ankommen.
Ein junges Mädchen trat vor den alten Dunmer. Sie war vielleicht 15, vielleicht auch 16. "Lass mich kämpfen!" forderte sie glühend. Ryu musterte sie prüfend, dann drückte er ihr den Waffenrock und ein Kurzschwert in die Hand. "Gut." antwortete er knapp und ließ die verwunderte Schwertmaid stehen. Sie stand da wie angewurzelt. Ryu, bereits mit einem Fuss wieder auf dem Markt, sah sich um. "Was ist Mädchen? Ich denke du wolltest kämpfen." Sie schüttelte die Verwirrung ab und folgte ihm.

Unter dem wackeligen Vordach des Rathauses hatte die Stadtwache ihren Kommandostand errichtet. Eine blutbespritzte Karte der Stadt lag auf einem massiven Tisch ausgebreitet. Darüber beugten sich der Kommandeur der Wache und Scho'Kolads Bürgermeister. Ryu wurde von der Wache vorbei gelassen und trat mit an den Tisch. Die beiden anderen erörterten gerade den Verteidigungsplan. "Der Turm auf der Westseite des Gebäudes ist noch intakt. Den können wir mit Bogenschützen besetzten. Wir brauchen zusätzliche Wachen am Ostzugang." Der Finger des Kommandanten flog über die Karte. "Westlich haben wir aus den Markkarren eine Barrikade errichtet. Mit Posten, hier, hier und dort." Ryu sah interessiert zu. "Das Nordtor des Rathauses ist verschüttet. Das heit wir haben nur noch den Zugang im Süden." Ryu blickte quer über den Markt zum Südeingang. Er warude von zwei halbruinierten Gebäuden gesäumt. Er tippte auf der Karte auf die der Gasse zugewandten Gebäudeseiten. "Bogenschützen hier und hier. Die Gasse können wir mit Trümmer verstellen. Das hält sie eine Weile auf. Der Rest der Männer verteilt sich gleichmäßig auf die Barrikaden. Ein paar sollten im Spital bleiben. Nicht das so ein Mistvieh sich durchzwängt und unsere Verletzten frisst, während wir draussen gegen seine Kameraden vorgehen." Die anderen beiden nickten. Ryu klopfte dem Kommandanten ermunternd auf die Schulter und begab sich dann zu einer Trümmerbank, an der sich die Männer (und Frauen) ausrüsteten. "Vier von euch ins Spital. Bewacht beide Eingänge. Die anderen kommen mit mir. Los gehts!"
 
Heras kam nach kurzer Zeit wieder an dem Platz vor dem Rathaus an. Emsiges Treiben herrschte vor der halben Ruine, die Leute rüsteten sich für einen Kampf. Der Wiedergänger schüttelte den Kopf. Wenn er mit seiner Annahme recht hatte, dann würde es wenig Sinn machen, diese Leute in den Kampf zu schicken. Die Dämonen, denen er begegnet war, waren für ihn keine Herausforderung, er war ein jahrhundertelang hervorragend trainierter Kämpfer und Athlet, aber gegen das, was er gesehen hatte, konnte diese schwache, sterbliche Miliz nur wenig ausrichten. Sie würden unweigerlich früher oder später in den Tod gehen.

Der weißhäutige Untote schritt unbeirrt durch die Reihen jugendlicher und greisenhafter Soldaten. "Viele von ihnen haben noch zuwenige Winter gesehen, als das sie etwas bewirken könnten. Oder zu viele Winter." sagte er zu sich selbst. Er musste dringend mit Ryu reden, um dem Einhalt zu gebieten. Langsam näherte er sich dem, was wie ein Kommandostand aussah, und bemerkte, wie Ryu gerade mit einer weiteren Gruppe bewaffneter Stadtbewohner abziehen wollte.

"Auf ein Wort, Meister Ryu Kazuha. Ich muss mit euch reden." rief er der Gruppe entgegen, und die Bewaffneten wie auch der anführende Dunmer hielten inne. "Allein." fügte er etwas leiser hinzu. Ryu schien zunächst Anstalten zu machen, mit Heras zu reden. Er traute dem Untoten offenbar nicht hundertprozentig, nickte dann aber schließlich den Kämpfern zu, und gemeinsam gingen Heras und der Dunmer zu einer etwas abseits gelegenen Ecke, um zu sprechen.

"Heras, warum wolltet ihr mit mir sprechen? Weitere Meldungen über Sichtungen der fremden Invasoren solltet ihr besser mit dem Kommandanten der Stadtwache absprechen." flüsterte Ryu. Heras war geneigt, den Kopf zu schütteln, ließ es dann aber. Offenbar war dem Dunmer nicht hundertprozentig klar, was tatsächlich in Scho Kolad vorgehen mochte. "Meister Ryu, es geht um eben jene Sichtungen, aber dieses Problem kann nicht mit der Stadtwache besprochen werden. Ihr habt die Führung dieser Truppe übernommen, ja, aber ich stelle diese Führung in Zweifel, nicht, weil ihr nicht geeignet wäret, aber, weil ihr offenbar nicht alle möglichen Geschehnisse in eure Strategie mit einbezogen habt." sprach der Untote, monoton, knöchern und metallisch wie immer. Er hob demonstrierend die rechte, klauenbewehrte Hand, an der immer noch einzelne Tropfen orangeglühenden Dämonenblutes klebten. "Dies ist das Blut einer kleinen Dämonenbrut, die ich nicht weit vom Rathaus entfernt angetroffen habe. Diese Dämonen verfolgten das gleiche Ziel wie die Katzenwesen, sind aber von anderer Wesensart gewesen." erklärte er.

"Ich verstehe nicht ganz, worauf ihr hinaus wollt, Wiedergänger." erwiderte Ryu, mit einem leichten Ausdruck von Ungeduld in seinen Gesichtszügen. "Ich will es euch erklären, Meister Ryu: Seht euch um. Welcher Hexenmeister vermag es, eine ganze Stadt in Schutt und Asche zu legen und zugleich Dämonen von derartiger Zahl und Grausamkeit zu beschwören, um alle ihre Bewohner zu verschlingen? Und vor allem, welches Motiv hege ein solch mächtiger Hexenmeister, um auf derartige Weise eine ganze Stadt dem Erdboden gleichzumachen?" führte Heras seine Bedenken aus. Ryu sah den finsteren Untoten an. Für eine Gestalt, die eigentlich untot ist und nicht mehr zu vielen Gedanken in der Lage sein sollte, hatte er einige schwerwiegende Fragen aufgeworfen. Er blickte dem Wiedergänger direkt in die schwarzen, glänzenden Augen.

"Ryu Kazuha, das ist vermutlich nicht einfach das Werk eines einzelnen Hexenmeisters, wie man denken könnte. Diese Angriffe und die Verwüstung Scho Kolads sind Vorboten von ... etwas anderem. Es ist wahrscheinlich, dass die Bewaffnung der untrainierten Stadtbewohner wohl kaum etwas gegen die Dämonenbrut bewirken könnte. Es besteht die Möglichkeit, dass ihr diese Unschuldigen in den sicheren Tod schickt. Kann das euer Ziel sein?" Heras' Stimme klang noch tiefer, wie, als wollte er den letzten Satz besonders betonen. Der Glanz seiner schwarzen Augen schien etwas Feuriges bekommen zu haben, so wirkte es auf Ryu, tatsächlich aber hatte Heras mit der für ihn üblichen Emotionslosigkeit gesprochen und die obsidianschwarzen Augäpfel glänzten wie normal. Wie, als wäre nichts gewesen, ging Heras wieder weg, um sich seiner vorherigen Aufgabe, dem Beiseiteschaffen der Leichen, zu widmen. Er hob einen der frischeren Leichname neben ihm auf, wiegte ihn in seinen Armen und trug ihn davon...
 
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"Halt, nicht schießen!" Die frisch postierten Bogenschützen entspannten die Sehnen und senkten die Waffen. "Das war knapp, Soldaten. Wir hätten euch um ein Haar in die ewigen Abgründe geschickt." Galdor und Zohani kamen keuchend und hustend zum Stehen. "Verfluchte Bestien!" Zohani fluchte leise vor sich hin, sie sah sehr blass aus. Galdor sah ebenfalls etwas mitgenommen aus, er redete gerade leise auf drei verunsicherte junge Männer ein, welche erst jetzt durch den Rauch hindurch erkennbar wurden. "Wo ist der Khajit, der bei euch sein sollte?", fragte der Hauptmann der Bogenschützen. "Zarius, er ist zurückgeblieben.", antwortete Galdor. "Er hat uns ein wenig Zeit verschafft und die Bestien aufgehalten, damit wir es bis hierher schaffen konnten." murmelte Zohani. "Wir müssen weiter zu Ryu und ihm Bericht erstatten." "Ja, tut das."
Die fünf wollten gerade weiterziehen, als Zarius direkt zu ihrer Rechten auftauchte und ihnen damit einen gehörigen Schrecken einjagte. Der Khajit blutete an einer Pfote und schien sein linkes Bein etwas nachzuziehen, aber davon abgesehen hatte er den Kampf wohl gut überstanden. "Verdammt, musst du uns so erschrecken", brummte Zohani, doch man konnte ihr ansehen, wie froh sie darüber war, dass er noch halbwegs ungeschoren davongekommen war. Sie kannte den Khajit zwar, wie auch den Rest, bisher kaum, doch allein seiner Kampfkraft wegen wäre sein Tod ein großer Verlust gewesen. "Am besten setzen wir die drei Männer hier am Rathaus ab und schließen uns dann unverzüglich Ryus Gruppe an." Während er sprach, blickte Zarius etwas enttäuscht in die Richtung der drei Burschen. Sie hatten nicht viele Überlebende bergen können, und von der kleinen Gruppe hatten nur diese drei den Rückweg überlebt, auf dem sie ständig von weiteren der Dämonenwesen angegriffen worden waren.
Zohani fühlte sich bereits jetzt völlig erschöpft und musste immer wieder heftig husten, während sie zwischen den Ruinen hindurch zum Rathaus marschierten, doch sie ahnte, dass sie noch einige Kämpfe vor sich hatten, wenn sie heil aus der zerstörten Stadt herausgelangen wollten.
 
Ryu schüttelte den Kopf. Er wusste ganz genau das die unzureichend bewaffneten Menschen Scho'Kolads den Dämonen des Untergangs keinen nennenswerten Widerstand zu leisten in der Lage sein würden. Aber das änderte nichts daran, das sie Widerstand leisten mussten. Dies war nicht das werk irgendeines Hexenmeisters, wie der Wiedergänger glaubte. Es war das Ergebnis einer fehlgeschlagenen Apokalypse. Raven hatte begonnen diese Welt in den Abgrund zu stürzen und irgendjemand hatte ihn daran gehindert. Und dieser Jemand trug die Schuld an der derzeitigen Situation. Der Dunmer hatte in den neunhundert Jahren seines Lebens schon vieles gesehen, er verfügte über die Erinnerungen aus mehr als dreitausend Jahren. Keine Welt die er oder sein Vater besucht hatten, war in dieser Situation gewesen. Nicht eine. Seine Drachenaugen konnten die Zukunft dieser Welt nicht klar erkennen, denn es war eine welt ohne Schicksal. Ohne Richtung. Eine verlorene Welt, deren alte Bewohner sich nie gekannten Bedrohungen stellen mussten. Er sah sich zu den spärlich bewaffneten Stadtbewohnern um. "Kommt. Es gibt viel zu tun."
 
Idril blickte gerade von einem Patienten auf als Ryu den Raum betrat und kampfbereite Männer und Frauen suchte. Ein junges Mädchen schloss sich Ryu an – neben weiteren, die sie und Rhianon gerade geheilt hatten. Es war fast so als sei er nur einen Augenblick da gewesen, denn er war genauso schnell wieder aus dem Gebäude verschwunden wie er eintrat. Das ließ Idril neugierig werden und auch Rhianon legte für kurze Zeit ihre Salbentöpfe beiseite und folgte Ryu und dem kampfbereiten Mädchen zum Eingang des Rathauses. Dort vernahmen sie, wie der Dunmer sich mit der Stadwache besprach – bis Idril den Wiedergänger bemerkte – der etwas wichtiges mit ihm besprechen wollte.
„Ich bin gleich wieder da...“, sagte Idril zu Rhianon und schlich sich davon. Rhianon schaute ihr nicht nach sondern blieb am Eingang stehen und beobachtete weiter.

Idril unterdessen schlich sich vorsichtig in eine Seitengasse – schlüpfte lautlos und geschickt zwischen den Trümmern umher und setzte vorsichtig einen Fuß vor den anderen als sie sich der Position des Wiedergängers und des alten Dunmers näherte. Dennoch blieb sie weit genug von ihnen entfernt – um nicht entdeckt zu werden. Ja, jetzt war sie wieder in ihrem Element und war wie ein Schatten – ganz so, wie man es ihr beibrachte. Sie kauerte nieder und spitzte die Ohren – vernahm deutlich die Worte die zwischen dem Untoten und dem graukuttigen Dunmer gesprochen wurden. Wenn sie sich die drei Unzen Gold verdienen wollte, musste sie wissen, was auf sie zukam. Sie ging nicht gerne unvorbereitet in ein Abenteuer – zumindest wusste sie bislang immer, wie ihr aktueller Auftrag lautete. Hier war es anders. Der Dunmer schien überhaupt sehr schweigsam zu sein – so als hüte er ein uraltes Geheimnis. Sie hatte auf ihrem Weg durch die Stadt viele dieser Leichen dieser dämonenartigen Katzen gesehen und konnte sie auch bisher erfolgreich umgehen. Diese Dämonen von denen der Wiedergänger berichtete, sind ihr allerdings bislang verborgen geblieben. Das beunruhigte sie ein wenig.

Schnell drückte sie sich in einen Mauerspalt als der Wiedergänger an ihr vorbeikam, um weitere der zahlreichen leblosen Körper an einen dafür geeigneteren Ort zu bringen. Schnell drehte er sich zu dem Spalt um, doch Idril war verschwunden.

„Wo warst du?“, fragte Rhianon Idril als diese wieder an ihrer Seite stand und blickte auf den neuen Langbogen mit einem Pfeilköcher in ihrer Hand. Idril vernahm während dessen, wie der Dunmer mit seiner Gruppe fortging.
Dann blickte sie Rhianon an... „Unwichtig...“ Sie prüfte ihr Kurzschwert und die Klinge unter ihrer verdeckten Armschiene und schnallte den Köcher um. „Ich hasse offene Kämpfe...“, sagte sie scharf, als sie die Sehne ihres neuen Bogens prüfte. „Wir sollten die Verletzten in den hinteren Teil verlegen, soweit das möglich ist.“, schlug sie dann Rhianon vor. „Das denke ich auch.“, sagte diese blieb aber noch draußen bei den Neuankömmlingen.
Asterinian, der das Ganze etwas gelangweilt durch eine der zerbrochenen Buntglasscheiben vernahm, sah wie Idril noch einmal über den Platz blickte. Dann trafen sich Asterinians und Idrils Blicke und zu seiner Verwunderung spürte er nun keine Angst mehr bei ihr als sie an ihm vorbei ging.
 
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„Wahnsinn…das ist Wahnsinn“ murmelte Galdor vor sich her während er die „Armee beobachtete.
Dabei erblickte er einen kleinen Jungen, der vielleicht grade mal 8 Jahre alt war. “Wahnsinn…“wiederholte er.
Plötzlich löste sich der Junge von der Gruppe, als ob er etwas entdeckt hat. Galdor folgte ihm.
Der Junge nahm Platz in einer Nische und begann auf etwas zu zielen, einem Fleischbrocken auf zwei Beinen der weder Auge Ohren noch sonst irgendetwas menschliches an sich hatte.
Während Galdor sich zu ihm setzte nahm er ihm den Pfeil aus seinem Bogen.“Überlege dir gut ob du deine Seele auch noch damit belasten willst mein junger Freund.“ Das Ding war mittlerweile vorüber gezogen und der Junge schlug Galdor mit voller Wucht ins Gesicht.Galdors Nase begann zu bluten und in den Augen des Jungen standen Tränen, zornig rannte er zurück zur Gruppe. Er würde schon noch seine Rache bekommen, dachte sich der Junge.
Galdor ging auch zur Gruppe zurück und wurde nach einer Weile von Ryu angesprochen“ Du hast richtig gehandelt. Diese Kreatur war nur eine Drohne oder ein Köder je nachdem wie du willst. Hätte der Junge sich dieses Wesen vorgeknöpft wären wir innerhalb weniger Minuten alle Tod...Sie sind mit ihren Herren verbunden und würden sie direkt zu uns lotsen.“
„Also habe ich den Untergang nur hinausgezögert?“fragte Galdor „Wer weiß….Aber diese Verzögerung gib uns Zeit Kräfte zu sammeln.“
 
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Flammen loderten von den drei Scheiterhaufen auf, die der Wiedergänger entzündet hatte. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt und versank in stumme Gedanken, während er die Flammen betrachtete, die langsam die Leichname der unschuldigen Sterblichen verzehrten. Warum war Ryu offenbar weiterhin der Meinung, dass die Menschen Widerstand leisten müssten? Es würde unweigerlich noch mehr Tote geben, bis die gesamte verbleibende Bevölkerung Scho'Kolads ausgelöscht worden wäre. Dies ist keine Lösung des Problems, lediglich der Untergang. Auf Dauer konnten die Dämonenhorden nicht dadurch besiegt werden, dass man sie ständig von neuem abschlachtet, während irgendwo weitere beschworen wurden. Dies käme einer endlosen Danaidenarbeit gleich. Man musste den Urheber der Katastrophe finden und von seinem weiteren Treiben abhalten, wer immer es auch sein mag, nur dann könnte Scho'Kolad wieder aufgebaut werden und die Menschen wären nicht mehr bedroht.

Inzwischen war es Abend geworden, und die Sonne ging langsam hinter den Bergen unter. Dämmeriges Licht zeichnete sich am Himmel ab, und langsam verglühten die letzten Flammen der Scheiterhaufen. Der Geruch von Asche lag in der Luft, und der kühle Abendwind trug einige kleine Staubwolken in verschiedene Richtungen. Eine der Wolken umwehte Heras' weißes Gesicht, wirbelte seine silbernen Haare hinter ihm auf. Er schloss die Augen, als würde er schlafen oder träumen.

"Der toten Wesen schwarzer Schatten legt sich um uns, umarmt uns sanft, umarmt uns fest, verzweifelt sucht er sich, mitzuteilen. Doch wir hören nicht zu, wir sind zu sehr beschäftigt mit uns selbst." zitierte er mit grabestiefer Stimme ein altes, lyrisches Werk, dass er vor vielen Jahren einmal gelesen haben mochte. Er versuchte, seine Gedanken für eben jene Mitteilung der Toten zu öffnen. Wer oder was war es, was solche Zerstörung bewirken konnte? Und was war der Antrieb desjenigen, der es bewirken konnte und bewirkt hatte? Allerdings schien es, als wüsste Ryu Kazuha mehr, als er zugeben wollte. Und wenn er das tat, warum führte er die Gefährten auf derartige Weise in die Irre?

Schließlich war es Nacht geworden. Der Mond war über dem Himmel aufgegangen, und in der Ferne heulten einige Wölfe. Heras beschloss, zum Rathaus und zum Kommandoposten, wo die meisten Menschen inzwischen schliefen oder Nachtwache hielten, zurückzukehren. Er musste herausfinden, was Ryu wusste und verbarg, koste es, was es wolle...
 
Asterinian heilte, so gut es ging. Hier ein paar abgetrennte Gliedmaßen, da ein ausgestochenes Auge oder auch einfach nur verdreckte Schürfwunden, die bereits ein kränkliches Aussehen angenommen hatten. Es ging schnell, schmerzlos und seine Patienten waren hinterher gesünder als vorher, also in bester Verfassung, um einander umzubringen, wie er es von ihnen erwartete. Er ignorierte die Bekundungen ewigen Dankes, die er sich ständig anhören musste. Die Dunmerin Idril, die inzwischen irgendwohin verschwunden war, hatte sich hingegen immer sehr gefreut, wenn jemand Dankbarkeit zeigte, also ging er davon aus, dass es dieser Dank war, der die beiden Frauen dazu motivierte, sich den Verwundeten zu widmen. Freilich, er selbst sah keinen großen Nutzen darin. Andererseits gab es da vielleicht ein paar Gefühlsregungen, die er noch erlernen musste, um dieses Leuchten in den Augen der Sterblichen wertschätzen zu können.
Als er Rhianon danach fragte, meinte sie nur: "Es gibt kein 'besonderes' Gefühl, das man erlernen muss. Du weißt doch, was Freude ist, oder?" Das wusste er in der Tat, aber es gelang ihm nicht, sie zu empfinden. Nachdem er Rhianon eine Weile beobachtet hatte - auf ziemlich auffällige Weise -, schloss er, dass diese Sterblichen ihr etwas bedeuteten, was erklärte, warum Asterinian keine Freude beim Heilen empfand. Ihn interessierten die Menschen im Spital herzlich wenig, er half ja nur, weil es sonst nichts zu tun gab.

Lediglich eine Sache berührte ihn etwas: Er hatte schon mehrere Tote zum Leben erweckt, was immer besonders große Dankbarkeit mit sich brachte (paradoxerweise schätzten diese Sterblichen das Leben scheinbar immer erst dann, wenn es verloren war, aber er hatte es aufgegeben, sich darüber zu wundern). Schließlich erreichte er eine ältere Frau, die es dahingerafft hatte. Sie war eine der Letzten, die noch seine Hilfe benötigten. Ein kleines Mädchen zupfte ihn am Ärmel und bat ihn quiekend, ihre Großmutter wieder zu erwecken. Asterinian suchte nach der Seele der Frau - ohne Erfolg. Nicht einmal Reste spiritueller Energie waren zurückgeblieben. Gelassen verkündete er: "Das geht nicht. Sie ist schon zu lange tot, ihre Seele ruht bereits an ihrem Bestimmungsort." Seltsamerweise schien das Mädchen nicht zu verstehen. Es bat wieder um die Wiederbelebung und Asterinian antwortete auf dieselbe Weise. Auf eine Weise, die andere 'bockig' oder 'stur' genannt hätten, schüttelte die Kleine den Kopf und diesmal klang die Bitte mehr nach einer Forderung. 'Warum versteht es nicht?' Da er ihr die Umstände anscheinend nicht begreiflich machen konnte, ergriff er sanft ihre Hand und versuchte, sie zu lösen, aber das Mächen leistete Widerstand. Er wandte mehr Kraft auf, bis er kurz davor war, dem hartnäckigen Kind Schmerzen zuzufügen, als sich eine jüngere Frau seiner Not annahm und ihn rettete. "Warum besteht es darauf, dass ich seine Großmutter erwecke, obwohl es zu spät dafür ist?", fragte er interessiert, was ihm einen verwunderten Blick einbrachte. "Na, sie kann es nicht einsehen, sie stellt sich stur! Vielleicht hatte sie sonst niemanden mehr und..." "Was heißt das, 'stur'?" Die Frau zog sich zurück, er wurde ihr unheimlich. Leicht verblüfft ging er ebenfalls fort und hielt nur kurz bei Rhianon an: "Rhianon, was bedeutet 'stur'?"
 
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Rhianon vernahm Asterinians Frage nach der Sturheit mit großem Interesse, als sie den Raum betrat und schmunzelte geheimnisvoll. Sie schaute auf die verängstigte Frau mit dem Kind im Arm, die verstorbene Großmutter und verstand. Sie sah zu Asterinian und erklärte ihm „Sturheit bedeutet, das man sich mit einem Zustand nicht abfinden will oder kann. Dieses Kind will nicht begreifen, warum seine geliebte Großmutter die ihm alles bedeutete nun nicht mehr aufwacht, für sie da ist oder Trost spendet.“ „Ich hab’s doch erklärt.“, sagte Asterinian erneut. „Es geht nicht. Sie ist schon zu lange tot. Ihre Seele ist...“
„Das Kind weiß nicht, was Tod bedeutet Asterinian. Es fällt ihm schwer die Endlichkeit des Seins zu begreifen, die – wie wir wissen – ab einem bestimmten Zeitpunkt endlich ist. Sie will nicht dass ihre Großmutter nicht mehr aufwacht.“

Asterinian ging auf das Mädchen zu und legte kurz die rechte Hand auf ihre Brust. Mit der anderen tippte er kurz an ihre linke Schläfe und das Mädchen sackte zusammen.

„Nein !!!“, schrie Idril die in etwas Abstand das Szenario beobachtete und zwei große Schritte auf Asterinian zuging, die Fäuste geballt. Die Mutter stand starr vor Schreck und begriff noch nicht, was passiert ist. Rhianon weitete jetzt die Augen und fragte: „Was hast du getan?“
„Sie getötet, damit sie weiß was Tod ist“, sagte Asterinian kurz und emotionslos – als wäre es das normalste von der Welt.
Die Mutter des Kindes fing an zu schreien und die Kleine zu schütteln, Idril war bei ihr und hielt sie davon ab auf Asterinian loszugehen. Ihre Augen blitzten Asterinian an: “Thar fuin tíron calad, dhar guruth cuil. - Jenseits des Dunkels erschaue ich Licht, Jenseits des Todes Leben.“, sagte sie zu ihm. „Dieses Kind ist für das Leben jenseits des Todes nicht bereit!“, sagte Rhianon fest zu Asterinian: "du hast Unrecht getan." Asterinian schaute verwundert auf. Unrecht? Das war neu. „Sie weiß jetzt was Tod ist.“, sagte er. „Was ist daran unrecht?“ „Frag sie Asterinian, frag das Mädchen selbst.“, flüsterte Rhianon ihm, durch das mittlerweile hysterische Schreien und Schluchzen der verzweifelten Mutter, zu. Asterinian ging wieder auf den leblosen Körper zu, konzentrierte sich berührte sie kurz und band somit ihre Seele wieder an den Körper, so dass sie lebte. Sie war noch nicht soweit weg wie ihre Großmutter. Es war sehr einfach. Als die Kleine wieder zu sich kam, kniete Asterinian über ihr: „Weißt du jetzt was Tod ist?“, fragte er. Die Kleine nickte verstört. „Habe ich Unrecht getan?“, fragte er sie weiter. Die Kleine verstand nicht... drehte sich in die Arme ihrer Mutter und weinte, lachte und schluchzte wieder... stammelte dann... „Ich habe Pappa gesehen. Es geht ihm gut – er liebt uns Mama.“ Dann vergrub sich ihr Gesicht endgültig im Schoß der Mutter, die immer noch um Fassung rang. „Sie hat meine Frage nicht beantwortet.“, wandte sich Asterinian an Rhianon. „Und du hast kein Unrecht mehr getan.“, erwiderte ihm Rhianon.

Idril führte die Frau mit dem Mädchen von Asterinian weg in den hinteren Teil des Rathauses. Die Vorbereitungen waren bei weitem noch nicht abgeschlossen.
 
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"Wach auf!", dumpf drang die Stimme zu Xarxes vor, "du bist nicht tot, also steh auf."
Allmählich kehrten die Gefühle das Assassinen zurück, "Talór, kannst du mich nicht einfach ruhen lassen?... Meine Augen." Xarxes wollte sich die Augen reiben, griff stattdessen nur in zwei leere Augehöhlen.
"Während du geschlafen hast, hab ich dein Ritual beendet", ruhig zerdrückte Talór die eben herausgenommenen Augen in einem Mörser.
Xarxes griff nach einem Messer, mit dem ihm vermutlich die Augen entfernt wurden, "du hast was, alter Mann?", er schmiss das Messer in die Richtung in dem er Talór vermutete.
"Beruhig dich Xraxes!", wütend drehte sich der ältere um und zog das Messer aus seinem Oberarm "deine Fähigkeit Seelen zu sehen, war schon immer fest mit deinen Augen verbunden... es wäre also nur noch eine frage der Zeit gewesen bis du dein Augenlicht verloren hättest. Außerdem geschiet etwas in diesem Land was so nicht sein sollte, glaub mir, zu diesen Zeiten bist du mit den Fähigkeiten eines Schamanen besser bedient" Talór zögert kurz "Und, hast du es nicht gespürt? Das Wesen in dir? Es meint du seist Tot und versucht jetzt zu erwachen. Hätte ich es nicht getan wärst du schon bald dem Wahnsinn verfallen, genauer gesagt warst du schon kurz davor, das Wesen wär aus dir herausgebrochen und hätte alles getötet, deswegen ließ ich auch dein Herz versagen damit das nicht geschieht." Er musste kurz lachen, "wobei das jetzt auch egal ist... jetzt sorgen diese Dämonen dafür das alles untergeht", Xarxes fasste sich an die Brust die immer noch leicht schmerzte, "du wirst lernen müssen das Wesen in dir zu kontrollieren und einen Teil seiner Macht zu nutzen" Talór widmete sich wieder dem Mörser in dem er ein Pulver herstellte und Xarxes ließ sich noch einmal das gesagte durch den Kopf gehen.
"Ich soll also alleine und blind da raus stolpern und irgendwelche Dämonen töten?" Xarxes lachte laut auf, "und nun erklär mir bitte wie, alter Narr!"
"Alter Narr? So nennst du also den Mann der dich aufgezogen, dir essen und ein zuhause gegeben hat nachdem deine leiblichen Eltern gestorben sind?Ha! Alleine wirst du nicht sein, Xarxes... dieser" Talór überlegte, ".... dieser Ryu oder wie er sich nennt, lebt noch... ich denke es ist das beste wenn du ihn suchst." Xarxes schien nicht gerade überascht zu sein das Ryu noch lebt, vielmehr wundert er sich darüber woher Talór das alles weiß, "Und blind wirst du sicher auch nicht sein, ich hab hier etwas für dich", ein freudiger schrei eines Adlers hallte durch den Raum "auch wenn die Seelenbrücke zwischen euch zerbrochen ist, wird er jetzt dein Auge sein, Xarxes", Talór streute ein wenig von dem Pulver über den Kopf des Raubvogels, "pass auf das er sich nicht zuweit von dir entfernt sonst bist du wieder blind"
Langsam kehrte die Sehkraft zu Xarxes zurück, "Es ist seltsam sich selbst zu sehen", er drehte seine Kopf in die richtung des Adlers der es sich auf seiner Schulter gemütlich machte. "Du wirst dich daran gewöhnen", gab Talór zurück, "du wirst auch lernen müssen die sicht deines Adlers zu steuern, ich habe jetz keine Zeit dir das alles zu eklären.... Hier, damit du nicht unbewaffnet in die Schlacht ziehst" der alte Schamane legte ein seltsam verziertes Schwert und einen Stab auf den Tisch "Wenigstens hast du schon in deiner Kindheit gelernt wie man die Kräfte eines Schamanen nutzt, auch wenn dein Körper damals noch nicht bereit war", Talór betrachtete seinen ehemaligen Schützling "Du wirst ab jetzt meine Hilfe nicht mehr brauchen, geh jetz!" Der alte Mann löste sich auf.
Es daurte eine weile bis Xarxes fest auf den Füßen stand, erst jetz fiel ihm der starke Verwesungsgeruch auf der in diesen alten Gemäuern herrschte allerdings sorgte sich der Assassine nicht weiter darum. Er rüßtete sich mit den neuen Waffen, zog sich die Kapuze seines weißen Mantels tief ins Gesicht, sodass niemand die leeren Augenhöhlen sehen konnte und ging hinaus. Es dauerte nicht lange bis er mithilfe seines Adlers die rauchenden Ruinen einer Stadt ausmachte, er schätzte das es Scho Kolad ist... oder besser gesagt, war.
 
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Inzwischen hatten sich die Kämpfer auf dem Platz vor dem Rathaus versammelt. Zohani hatte ihr Schwert inzwischen wieder in die Scheide zurückgeschoben und betrachtete die zusammengeschusterte Truppe aus Jungen und Alten, unter ihnen auch andere Frauen. An der Spitze sah sie Ryu stehen, der noch kurz in Gedanken vertief zu sein schien. Sie wollte gerade an ihn herantreten, als Rhianon sie zu sich rief. Am Blick der Heilerin konnte sie gleich erkennen, dass sie schlimm aussehen musste. Sie sah an sich hinab. Ihre Rüstung, die teils aus Plattenpanzer und teils aus Bärenfell bestand, war nun über und über mit Blut und Galle besudelt. Nach der Salbenheilung ihrer alten Wunden und den damit enstandenen Flecken waren zwischenzeitlich neue Wunden entstanden, manche mehr und manche weniger gefährlich. "Ach, Mädchen, pass bloß auf, dass du mir nicht an Ort und Stelle zusammenbrichst." Zohani verzog das Gesicht, sagte aber nichts. "Lass mich deine Verletzungen einmal näher betrachten." "Sind nur Kratzer", murmelte Zohani, aber mit einem Mal spürte sie, wie erschöpft sie war. Sie konnte sich plötzlich kaum noch auf den Beinen halten. Rhianon zog sie ruhig, aber bestimmt mit sich, ließ sie sich auf einen Stuhl setzen und untersuchte sie dann. "Du hast viel Blut verloren. Und die Wunden sind ganz rußverschmiert. Aber keine Sorge, das haben wir gleich." Sie flößte die Magie in Zohanis Körper, und diese spürte, wie die Wunden gereinigt wurden, sich schlossen und nicht einmal Narben hinterließen. Rhianon musste wirklich höchste Kontrolle über ihre Heilmagie besitzen. Bald waren auch die blauen Flecken auf der Haut verschwunden und Zohani fühlte sich nach dem Ende der Heilung wieder vollkommen gesundet. "Vielen Dank. Ich habe was gut bei dir." Rhianon lächelte schief. "Sehen wir ersteinmal zu, dass wir heil aus diesem Kampf herauskommen, dann hast du noch genug Zeit, dich revanchieren zu können." Zohani nickte entschlossen. "Wir werden diesen Mistviechern das Fürchten lehren!" Mit diesen Worten eilte sie zu Ryu und den anderen, schnappte sich noch einen Rundschild, der ungenutzt auf dem Boden lag und wartete dann darauf, was als nächstes geschehen würde.
 
Wicket saß einsam in einer Ecke des Rathauses, er war leicht verletzt, aber das Störte ihn im Moment nicht. Viel schlimmer für ihn war, das er unglaublichen Hunger hatte, es musst Tage her sein, seitdem er das letzte mal eine Vernünftige Mahlzeit zu sich genommen. Er konnte sich nicht daran erinnern wann er das letzte Mal so einen Hunger hatte, aber das war auch nicht verwunderlich, denn er hatte oft Hunger, eigentlich hatte er immer Hunger.
Wicket sah sich in dem Raum um. Dort gingen 2 Personen rum und heilten die Verletzten. Außerdem schien er der einzige Ewok hier zu sein, das war aber nicht weiter verwunderlich, denn die Ewoks verließen äußerst selten den Wald Endor in dem sie lebten, daher wusste auch kaum jemand um ihre Existenz, sie waren gegebenenfalls aus Märchen und legenden als tapferes Volk mit einer schier unbegrenzten Gastfreundschaft bekannt.
Wicket durchsuchte nun seine kleine Tasche nach was Essbarem. Das einzige was er fand waren einige Beeren, aber es war besser als überhaupt nichts. Als er die wenigen Beeren gegessen hatte, sah er auf einmal ein Paar Füße vor sich. Er sah nach oben und erblickte eine Dunmer, die begann sich zu ihm nach unten zu beugen und zu ihm sagte: ”brauchst du Hilfe? Ich kann dich heilen.”
Er sagte nichts und nickte nur mit dem Kopf. Worauf hin sie mit der Heilung begann. Da es nur kleinere Wunden waren, war es keine große Anstrengung für Idril.
“Was bist du eigentlich? Ich wüsste nicht ein Wesen wie dich schon mal gesehen zu haben” sagte Idril als sie sich neben ihn setzte.
“Ich ein Ewok aus Wald Endor” sagte er in einem Tonfall der wohl besonders mutig klingen sollte. “Du hast Essen?” Er sprach diese Sprache nicht sehr gut, aber er hatte in den 2 Jahren seitdem er sein Dorf Chirpa verlassen hatte einiges gelernt.

Wie gerne wäre er jetzt in Chirpa, in seiner Heimat. Er vermisste seine Freunde, Familie und vor allem seinen kleinen Bruder Teebo. Er erinnerte sich an die Abende am Lagerfeuer und an das Erzählen von Geschichten und Legenden. Es war eine schöne zeit, ohne Kummer, ohne Angst und vor allem ohne Hunger, was für Wicket äußerst wichtig war. Aber er sah ein, es zählt das Jetzt und Hier.

Sein Magen Knurrte, Idril hörte das und Fragte: „hast du Hunger? Soll ich dir was zu essen holen?“
Wieder nickte nur, aber diesmal war ein Strahlen in seine Augen zu sehen.
Idril dachte sich, das er wohl lange nichts mehr gegessen hatte. Dann stand sie auf und machte sich auf den Weg.
 
Auch nachts hielt das Treiben der Menschen in der provisorischen Befestigung an, wie Heras feststellen musste. Immerhin würde das die Wachsamkeit erhöhen und die Sterblichen eher vor Gefahren warnen, als wenn sie mitten im Schlaf überrascht werden würden. Bis zum Einsetzen der Dämmerung waren noch weitere Menschengruppen und vereinzelte Gestalten angekommen, darunter ein kleines, bärenartiges Wesen, dass ihm vielleicht gerade eben bis zur Gürtellinie reichte. Insgesamt durften nun mehrere hundert Menschen am Rathaus und im naheliegenden Spital versammelt worden sein, eine zu besseren Zeiten und unter besseren Bedingungen eine durchaus schlagkräftige Armee. Als er allerdings zwei müde Kinder in schweren Waffen, einen Jungen und ein Mädchen von vielleicht zehn Jahren erblickte, welche fast völlig entkräftet versuchten, Wache zu halten, fühlte er sich in seiner Meinung von Ryus offensichtlicher Weltfremdheit bestätigt. Sollte es zu einem Kampf kommen, haben diese Sterblichen nur geringe Aussichten, überhaupt lebend zu entkommen, und selbst dann könnten sie aufs Schrecklichste entstellt werden, und sollten sie danach noch zu leben haben, wäre ihr Leben eine Qual ohnegleichen. Er hatte Asterinians, Rhianons und Idrils Heilfertigkeiten beobachtet, aber sich um ein ganzes Lazarett voll mit Menschen, denen Gliedmaßen abgetrennt wurden, die schwerstens vergiftet wurden oder die entsetzliche Narben davontrugen, hätten sie sich niemals gleichzeitig kümmern können.

Er trat an die beiden Kinder heran und versuchte, einen möglichst freundlichen Ton zu wahren, aber dennoch schien seine Stimme einen erschreckenden Eindruck auf die beiden Kleinen zu machen, was noch durch seine für ihn typische Wortwahl und sein Erscheinungsbild komplettiert wurde: "Wenn der Himmel dunkel ist, ist es für junge Menschen Zeit, zu ruhen. Warum wacht ihr beiden Kleinen noch?" Das Mädchen hatte schon die Augen geschlossen, und hörte die Worte nur in ziemlichem Dämmerton, der Junge war noch etwas wacher und erschrak vor der mächtigen Gestalt und der Stimme des Wiedergängers. "Wir ... wir ... wir ..." stammelte er. Heras betrachtete den Jungen eine kurze Weile, kniete dann nieder, um auf Augenhöhe zu ihm sprechen zu können. Sanft legte er die kalte behandschuhte Hand auf des Jungen Schultern. "Du und deine Freundin, ihr solltet euch ausruhen. Für eure Wachablösung wird gesorgt werden." Der Schrecken war noch nicht ganz aus des Jungen Gesicht gewichen, er schaute dem Untoten starr in die obsidianartigen Augen. Schließlich aber nickte er stumm, wenn auch mit offenem Mund, und signalisierte damit, dass er verstanden hatte. Der Junge drehte sich um, versuchte seine dösende Gefährtin zu wecken, nahm sie an die Hand und gemeinsam gingen sie in den Ruhebereich.

Inzwischen blickte sich Heras um, um nach einem Ersatz für die beiden Kinder zu suchen. Er sah zwei Soldaten, die ebenfalls vor sich hindösten, trunken von ihren letzten Rationen Cohmbeerschnaps. Der Untote schüttelte den Kopf. Hätte er grinsen können, so hätte er jetzt das wahrscheinlich breiteste Grinsen überhaupt aufgesetzt. Er fand es unverantwortlich, dass sich diese beiden offenbar nicht um ihre Aufgaben kümmern zu schienen und sich stattdessen dem Suff hingaben. Für einen Soldaten in Krisenzeiten gilt ein vierundzwanzigstündiger Dienst jeden Tag, und sich während der Ruhephase zu betrinken, war verboten. Also würde er diese beiden eigenhändig ihren Aufgaben zuführen, immerhin hatte auch er seine Methoden dafür.

Unhörbar näherte er sich den beiden Soldaten, die aneinandergelehnt und auf ihren Lanzen gestützt auf einem Felsen saßen und schnarchende Geräusche von sich gaben. Insgeheim zog er zwei kleine Messer aus den versteckten Waffentaschen seines schwarzen Mantels. Er duckte sich und stand wenige Augenblicke später direkt hinter ihnen, und sie hatten ihn in ihrem Rausch nicht bemerkt. Langsam legte er jeweils einen seiner muskulösen Arme um die Schulter eines der beiden Soldaten, so, dass er sie genau packen konnte und ihnen die kleinen Messer an die empfindliche Halsschlagader halten konnte. Verwirrt und erschrocken von der plötzlichen Berührung waren die beiden Soldaten plötzlich hellwach. "Ich wünsche euch, wohl geruht zu haben, junge Soldaten. Was haltet ihr davon, wenn ihr euch jetzt wieder auf eure Posten zurückbegeben würdet, bevor durch eure Unaufmerksamkeit noch ein Unglück geschieht?" flüsterte Heras den beiden zu, und man hätte einen hämischen Unterton in seiner Stimme vermuten können, wenn dies überhaupt möglich gewesen wäre. Er zog den Griff etwas enger und führte die kurzen Klingen der beiden Messer in seiner Hand noch etwas näher an ihre Hälse heran, um die "Wirkung" zu erhöhen. Ein starker Schrecken neutralisierte auch den stärksten Suff und erhöhte in hohem Maße die Wachsamkeit, hatte Heras viele Male zuvor schon festgestellt. Die Soldaten, zu ängstlich, um irgendetwas zu erwidern, schluckten und nickten schließlich mit dem Kopf. Er zog sie hoch, um sie aufzurichten, und zwang sie, sich umzudrehen. Mit den Messern bedeutete er ihnen die Stelle, an der zuvor die beiden Kinder Wache gehalten hatten. "Dort ist euer Posten. Entfernt ihr euch, bevor es euch gestattet wird, könnte euch ... große Gefahr drohen." Die Wachen nickten erneut und gaben zu verstehen, dass sie verstanden hatten. Heras löste den Griff, steckte die Messer ein und verschwand hinter den Beiden, die auf ihren Posten zurückeilten.

Heras' nächstes Ziel war das Spital, wo Rhianon und Idril sich um die Verletzten und Kranken kümmerten. Er wollte mit der Gestaltwandlerin reden, sie kannte Ryu offensichtlich besser als alle anderen Mitglieder der Gruppe. Wenn von Ryu selbst nichts zu erfahren war, dann vielleicht von ihr. Er trat durch den Torbogen, wo einmal eine Tür aus starkem Eichenholz war und wo jetzt ein provisorischer Vorhang aus mehreren Gewändern den kalten Wind abhielt, und schritt leise die Reihen von leinernen Matratzen ab, die in der Vorhalle angelegt wurden, um die vielen Verletzten zu versorgen. Ab und zu erklang ein schmerzvolles Stöhnen aus einzelnen Ecken der großen Halle, aber von Idril oder Rhianon war nichts zu sehen. Also trat er an einen der weniger stark verletzten Menschen heran, der nicht liegen musste und deshalb auf einem Stuhl saß. "Leidender, sag schnell, wo ist die Heilerin Rhianon?" fragte er. Der Verletzte war kaum verängstigt von Heras' Auftreten, obwohl er in dem schwachen Licht der Kerzen und der Akustik der Halle wie der Sensenmann selbst wirken musste. Offenbar hatte er schon zuviel Leid gesehen, als das es ihm noch etwas ausmachte. Der Mann bedeutete dem Wiedergänger die Tür, hinter der die Quartiere der Schwerverletzten lagen. "Ruhe weiter." sagte Heras, und ging durch die Tür.

An einem der Krankenlager des Quartiers der Schwerverletzten saß Rhianon alleine, sie schien auch entkräftet zu sein, nachdem sie sich um so viele Verletzte kümmern musste. In dem Quartier halten die schweren Stiefel von Heras' Rüstung laut wieder, als er auf die Gestaltwandlerin zuschritt, so dass sie ihn bemerkte. Sie stand auf und ging ihm langsam entgegen, wartete aber respektvoll ab, bis er selbst sprach. "Rhianon, Heilerin. Ich muss mit euch sprechen. Allein." flüsterte er ihr zu. "Sprecht ruhig, Heras. Diese Menschen schlafen alle, ich habe ihnen heimlich Schlafmittel verabreicht, denn sie müssen sich ausruhen. Nur dadurch können sie wieder zu Kräften kommen." entgegnete sie mit müder Stimme. Heras glaubte nicht daran, zumal schon das letzte Mal diese Dunmer-Diebin Idril beinahe unbemerkt gelauscht hatte, und er könnte schwören, dass sie es auch jetzt wieder tat, aber für den Moment akzeptierte er es.

"Heilerin Rhianon, ihr kennt Meister Ryu offensichtlich länger als jeder andere von uns." sagte der Wiedergänger. "Ich hatte heute nachmittag einen Disput mit ihm über das weitere Vorgehen und habe Kritik an der Bewaffnung der Menschen geäußert. Er schien der Ansicht zu sein, dass es dennoch notwendig sei, dass sie kämpften. Ich frage euch, ob ihr euch eine Erklärung denken könntet, warum er stur auf dieser Ansicht beharrt. Er ist sich des Risikos, dass er für diese Menschen eingeht, bewusst, aber gerade deshalb ist sein Beharren auf dem Widerstand bedenklich. Diese Menschen werden einen ausgewachsenen Angriff der Dämonen nicht überleben." erklärte der Untote, blickte mit den schwarzen Augen fest in die der Gestaltwandlerin und wartete auf eine Antwort...
 
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Ein leichtes Schleifen unterbrach das Gespräch von Heras und Rhianon. Heras drehte sich in Richtung des Geräusches um und konnte sehen wie die Heilerin Rhianon zu dem hinkenden Khajiit der sich ihnen als Zarius vorgestellt hatte eilte.

"Um Himmels Willen", kreischte die Heilerin.
"Wie seit ihr mit so einem bein hierher gekommen." Heras verstand nicht ganz was an dem, von mehreren Krallen durchbohrten, Bein so besonders gewesen war, ihm hätte soetwas nichts ausgemacht.
"Das ist doch nicht so schlimm", krächzte Zarius leise. "Ein Verband drum herum und ich kann wieder in den Kampf."
"Nicht ehe ich euch das Bein geheilt habe!", fuhr in die Gestaltwandlerin an. Der Khajiit machte Anstalten ihr zu wiedersprechen doch lies davon ab, als ein durchdringender Blick ihn erfasste.
"Beeilt euch aber wenigstens, ich werde da draussen gebraucht. Ryu und ich sind die Einzigen die soetwas ähnliches bereits erlebt haben."
 
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Beinnahe wie ein unmenschliches Wesen bewegt sich Xarxes durch die abgebrannten Gassen der einst so blühenden Stadt. Hier und da brannte noch ein einzelnes Feuer und Rauchschwaden zogen über seinen Kopf hinweg, die ihn aber nicht weiter zu stören schienen. Mit der Hilfe seines Adlers, der über den Ruinen kreiste, konnte er den Dämonen in seiner nähe ausweichen. Ein Unwissender der Xarxes so sehen würde, könnte denken das er zu diesen Dämonen gehörte. Kam ihn eins der Ungetümen zu nahe verscheuchte er sie in dem er eine Aura aus Angst um sich aufbaute. Einen Menschen mit schwacher oder unschuldiger Seele, wie sie oft bei Alten, schwer Kranken und kleinen Kindern zu finden war, hätte diese Aura angefallen und langsam... qualvoll getötet. Ja, er und sein Meister haben sich vorallem der dunklen Seite eines Schamanen zugewant. Das einzige Problem an dieser Aura war das sie sehr an seinen physischen Kräften zehrte und der ehemalige Assassine sie deswegen nur kurz aufrecht halten konnte, oft war er auch kurz davor zusammen zu brechen. 'Wo bist du Ryu?', gedankenversunken versuchte der junge Schamane die Stadt in seinem Kopf zu rekonstruieren.
Plötzlich raste ein Pfeil auf Xarxes zu, nur knapp konnte er ausweichen. In einem kurzen Augenblick formter er eine Kugel aus purer Angst in seiner Hand und jagte sie in die Richtung aus der das Geschoss kam. Lautes, qualvolles schreien war zu hören, ein anderer schrie mehrfach panisch den Namen des sterbenden. Der Adler setzte sich neben die beiden Bogenschützen, auch Xarxes stand bereits an dem provisorisch zusammengebauten Bogenschützenstand. "Ihm ist nicht mehr zu helfen", das schreien beider Männer wurde immer panischer, anscheinend hatte die Angst den zweiten auch noch erwischt, "niemand kann ihn mehr helfen, es frisst seine Seele." Xarxes nahm sein Schwert und schlug dem sterbenden den Kopf ab - das schreien verstummte. Wimmernd verzog sich der zweite Bogenschütze in eine Ecke und blickte in die leeren Augenhöhlen, was keineswegs beruhigend auf ihn wirkte, "das nächste mal solltet ihr besser aufpassen auf wen ihr schießt", die Angst verwehrte dem Mann zu antworten. Xarxes musste mit der Ohnmacht kämpfen, der letzte Angriff hat ihn mehr Energie gekostet als er dachte ,'es wird besser sein wenn ich diese Magie eine weile nicht mehr einsetzte'. Der für seine Art eigentlich zu kleine Adler machte es sich wieder auf der Schulter seines Herren gemütlich und Xarxes blickte über den Platz an dem sich Wehrfähige allen Alters versammelt haben. "Hmm, vielleicht werde ich hier Ryu finden." Etwas gelangweilt ging er zu den Massen hinunter die ihn wie einen Geist anstarrten....
 
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Idril trat aus ihrem Schatten drückte sich noch stärker hinter die Säule, als sie Rhianon und den Untoten sprechen sah. Sie war gerade auf dem Weg, um diesem kleinen putzigem Wesen, Essen zu besorgen, dessen Magen unaufhörlich die ganze Zeit zu knurren vermochte, als sie die beiden entdeckte. Auch wieder lauschte sie aufmerksam, doch das Gespräch wurde von dem verletzten Khajit unterbrochen, der sofort Rhianons Hilfe benötigte, bevor diese Antworten konnte. Auch Idril nutzte die Gelegenheit der Verwirrung, um sich vorbeizuschleichen um nach draußen durch die Vorhänge zu treten, damit sie am Lager etwas Essbares für die kleine hungrige Gestalt auftreiben konnte. Doch da vernahm sie die zusammengesackten Bogenschützen und dieses fürchterliche Wesen, welches in dem Moment den Kopf eines Rekrutierten abschlug, dann aber im nächsten Moment so stark schwankte, als würde er zusammenbrechen, um dann jedoch weiter auf eine Gruppe weiterer Einheiten zuzugehen. Anscheinend suchte er wen. Eine Kapuze verbarg sein Gesicht und ein kleinerer Adler saß auf seiner Schulter. Idril überkam auch hier ein Schauer, dennoch entschloss sie sich auf den Fremden einige Schritte zuzugehen und rief zu ihm hinüber: „Hee, Ihr da, wieso tötet ihr unsere Soldaten?“ Auch das war eigentlich nicht Idrils Art, dennoch wollte sie den Grund wissen, denn es war schon schwer genug – kampffähige Truppen aufzubringen – da musste nicht noch ein Fremder kommen, um sie zu töten. Ihre Hand umklammerte derweil ihr Kurzschwert, denn dieses Wesen sah alles andere als freundlich aus. Xarxes drehte sich zu ihr um, da er etwas niedriger Stand als sie, konnte Idril nicht seine leeren Augenhöhlen erblicken. Der Adler erhob sich wieder in die Lüfte.
Wenn es jemand aus ihrer Vergangenheit sein sollte, der sie sucht, würde sie es bald wissen. Denn auch sie hatte sich Feinde gemacht, damals bei ihrer Flucht von der Sklavenplantage und wurde verfolgt. „Ein Dunmer... Kazuha Ryu ist sein Name... ich suche ihn.“, erklang seine Stimme, die Idril fast wie Eis erstarren ließ, bevor sie sich wieder sammelte. Idril wies ihm mit einem Fingerzeig den Weg: „Dort oben.“, sagte sie zu ihm. Sie beobachtete, wie sich der dämonenartige Fremde auf den Weg machte. Die Menge bei ihm machte ihm sofort ängstlich platz. Idril schaute ihm nachdenklich nach und ihr Handgriff entspannte sich wieder und ließ das Kurzschwert los, bevor ihr wieder das Essen für den kleinen Ewok einfiel, der wohl zwischenzeitlich noch mehr Hunger bekommen haben sollte. „Wenn dieser Ryu Kazuha von ihm gefunden worden ist, muss ich mir hoffentlich keine Gedanken, um meine Bezahlung machen.“ sagte sie zu sich selbst bevor sie ihren Blick abwandte, um zum dampfenden Topf zu gehen und eine große Portion Suppe in einen Holzschüssel zu füllen. Sie machte sich wieder auf den Weg ins Rathaus.
 
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