Ich zocke es noch, weiss allerdings nicht, wie lange noch, da die Luft eigentlich raus ist. Meine Kampf-Nekromantin Veleda ist gestern auf Meister auf Level 62 angekommen, alle wichtigen Skills dafür sind oben, manche dank Elys Uncapper über 100, obwohl man ja eigentlich nichts davon hat. Beschwörung, Wiederherstellung, Veränderung, Verzauberung, Schwere Rüstung, Einhand, Zweihand, Schmieden, dazu ein wenig Kenntnisse in Alchemie. Redekunst und Schlossknacken sind eigentlich unvorstellbar hoch, dafür dass ich ihnen keinen Perk gegeben habe, weil es sowieso unnötig ist.
Veldeda ist Erzmagierin, Bardin und bei den Gefährten vor der Werwolf-Verwandlung, hat zwei Häuser und ist etwa vier Mal Thane geworden. Sie war in Solstheim und wurde für kurze Zeit zur Vampirin, bevor es ihr trotz eigenem Overhaul zu dem Thema zu bunt wurde. In Sovngarde war sie auch bereits schon, die letzte erledigte Quest war die Aetherium-Schmiede.
Auf Meister schreit es für mich geradezu zur Nekromantie in schwerer Rüstung und mit fetten Knüppeln, die ich selbst geschmiedet und verzaubert habe. Da sind viele Gründe: Weil die Zerstörungsmagie lumpig umgesetzt ist und ich ausserdem damit keine netten Finisher-Szenen kriege, weil die schweren Rüstungen martialischer aussehen, weil man gefundene Ausrüstung rauchen kann, weil ich nicht weiss, wie man manche Dungeons ohne ein oder zwei beschworene Tanks schaffen kann, usw. Bögen nerven mich, ein Mörder(WTF: ein Mörder ist ein Assassine, der einen Bettler killt), Schleicher und Dieb bin ich nicht, ich wüsste auch nicht, wie ich mich an einen Drachen oder die drei Dremora vor mir im engen Level anschleichen könnte. Okay, zufällig gefällt mir diese Rolle als Nekromant auch.
Wie jedes Mal habe ich begonnen, ohne schnell zu reisen und durchs eiskalte Wasser zu schwimmen. Je länger der Durchgang aber andauerte, je mehr sind die guten Vorsätze flöten gegangen, am Schluss reiste ich jeweils quer durch Himmelsrand dort hin, wo der Schmied am nächsten bei einem Marker steht. Ich finde, dass einem das Quest-Design oft nicht dabei hilft, aufs Schnellreisen zu verzichten, da sind zuviele völlig banale Aufgaben an einem Ort, wo man schon war, auf de andern Seite von Himmelsrand und man möchte trotzdem rasch abschliessen. Selbst da, wo es einem in der Theorie Spass machen könnte, einen längeren Marsch zu machen, etwa mit den Gefähren nach Markarth, wird es einem durchs lumpige Spieldesign und kaum erträgliche Wegfindungsprobleme durch die KI versaut.
Wie bereits Tradition, ging mir der Krieg am ***** vorbei. In der Umsetzung von Bethesda kommt es mir vor, wie wenn es der reinste Mutwille wäre, das an sich recht friedlich erscheinende Himmelsrand mit Krieg zu überziehen und Leute anzugreifen, mit denen ich Handel getrieben und denen ich geholfen habe. Weder kann ich Symphatie für eine der Parteien empfinden, noch finde ich eine Motivation durch einen schlimmen Vorfall, eine andere anzugreifen. Was halt eben bedeutet: es geht mir am ***** vorbei. Es nervt mich sogar, dass ich mich mit Abgeschworenen prügeln muss, obwohl ich den Anführer aus dem Knast geholfen habe.
Aber auch die Drachen: die paar schweren waren nahezu unspielbar, das Fussvolk nervte nur noch. WTF: schon wieder einer.
Solche Dinge sind regelrecht Gift für das Spiel, unabhängig von der Tatsache, dass man auch ohne jede Hauptmission und abzuglich Klingen-, Assassinen und Diebes-Quests um Faktoren mehr Inhalt kriegt, als in JEDEM andern. Nur ist der Rest dann irgendwie ein Fantasy-GTA. Eigentlich widerstebt es mir, über eine zu grosse Welt zu motzen, vor allem in Zeiten, wo einem Shooter von drei Stunden Länge zum selben Preis verkauft werden, wie Skyrim. Das Problem sind eher falsche Prioritäten, einfach gesagt: Quadratkilometer, statt Tiefe.
Man könnte natürlich vieles per Mod verbessern und das habe ich auch teilweise getan, obwohl ich eigentlich sogar ein sehr zurückhaltend gemoddetes Skyrim habe. Die Community Patches, UNP, AFT, CH, Enhanced Blood und Dance of the death habe ich natürlich drauf, dazu sehr viele Replacer und ein paar wenige Klamotten-Mods. Dann habe ich das Schmiedesystem aus einer Kompilation zweier Overhauls verschmolzen, selbst einen sehr umfangreichen Vampirismus-Overhaul gemacht. Es gibt sogar ein Bedürfnisse-Overhaul von mir, der nahtlos mit dem Hunger nach Blut des Vampirs verknüpft ist, was aber in diesem Durchgang deaktiviert war. Climate of Tamriel habe ich rausgeschmissen, weil es mir zu deprimierend war und habe selbst mit einem Mini-Mod begonnen, der einigie der schlimmsten Wetter-Werte debugt. Für Innenzellem habe ich einen eigenen Beleuchtungsoverhaul gemacht, der aus meiner Sicht ENB überflüssig macht. Nicht ganz allerdings: Skyrim ist bei mir unspielbar ohne ENBBoost, wie ich bei einem Test merkte. Ohne komme ich zu 90% und dann repetierbar nicht aus Dungeons raus und auch nicht rein, vollkommen unabhängig davon, ob etwa das Dungeon nur eine Hütte ohne NPC ist. Aber auch im besten Fall habe ich ohne ENBBoost saumässige Ladezeiten. Mit hingegen komme ich auf eine vernünftige Stabilität, ein oder zwei Crashes an einem Sonntag sind vertretbar, vor allem wenn man bedenkt, von wem das Spiel ist.
Hingegen kriegte ich fast ungebremst sämtliche andere Schlampereien von Bethesda in den Dialogen, im Balancing und anderen Aspekten mit, dazu noch einige von den Übersetzern(die z.B. Gormlaith als Mann behandeln). Der USP fixt sicher viele echte Dialog-Bugs, aber anschliessend sind die Begleiter und viele NPC ja immer noch nervige Gesellen, vergleichbar einer Schallplatte mit Kratzer drauf. Hatte auch schon einzelne Dialog-Overhauls drauf, aber in Fallout 3 habe ich gelernt, dass ein Dialogsystem aus einer Hand debugt werden muss, wenn es funktionieren soll. Habe selbst begonnen, bei meinen Haupt-Begleitern Sprüche nach Gebrauch zu deaktivieren, die dann nur noch die Dialogboxen zumüllen, wer möchte noch die Geschichte von Mjoll erfahren, nachdem man Düsterklinge geholt hat und sie zum Begleiter gemacht hat. Alle generischen und spezielleren Dialoge meiner wichtigsten Begleiter habe ich auf vernünftige Intervalle gesetzt.
Balancing-Mods habe ich im Moment keine aktiv und auch da gäbe es zu schrauben. Es gab Phasen, da war es so bockschwer, dass es überhaupt nicht mehr darum ging, Skill zu beweisen, nur noch herauszufinden, wie cih die Dummheit der KI ausnutzen kann. Wie auch, wenn ich im Kampf mit dem Endgegner von Dragonborn jeweils schneller tot war, als ich vom Drachen absteigen konnte und die Viecher in den schwarzen Büchern meine Dremoras zum Frühstück verspeisten. Dann habe ich mehr Begleiter rekrutiert und gelernt, doppelte Atronachen zu beschwören, was es eine Zeit lang wieder auf eine vernünftige Schwierigkeit brachte. Jetzt hingegen scheinen die Gegner aufgehört zu haben, resistenter zu werden, während einige davon, auch Alduin, immer noch mit Kräften schmeissen, für die es keine Gegenwehr gibt, Resistenz-Tränke und Ausrüstung geht beim nächsten Händler wegen totaler Nutzlosigkeit als erstes weg, dabei könnte ich inzwischen wahrscheinlich 300% Frostresistenz haben, wenn ich mir einen Nutzen davon versprechen würde. Was amcht es für einen Unterschied, ob ich in einer Zehntel-Sekunde totgefroren bin oder in drei, das reicht nicht mal, um das Spiel des Bumpers zu überwinden, um einen Drachenfall abzusetzen.
Eigentlich würde das alles nach einem Komplett-Overhaul schreien, aber wenn ich damit anfange, dann im nächsten Durchgang von Beginn weg. Mal sehen, wie lange ich noch weiter zocken kann, bevor ich wieder eine Pause von Himmelsrand brauche. Grafisch gefällt mir jetzt Skyrim ungeheuer und die allernervigsten Dinge nerven mich nicht mehr, aber ich muss nicht gleich einen neuen Durchgang beginnen, wie damals noch in Fallout 3. Aber es ist auf jeden Fall ein gutes Gefühl, ein Spiel wie Skyrim auf der Platte zu haben, das einem wieder mal weit über 100 Stunden beschäftigen kann.