Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

"Seid gegrüßt. Ichh hoffe ich störe Euch nicht bei etwas privatem?" Lächelnd setzte sich Cey in einen Sessel und verschränkte die Hände. "Ich wollte fragen, ob wir jetzt etwas brauchbares im Haus des Händlers gefunden. Und wir jetzt weitermachen? Übrigens Iraé, geht es Euch gut? Zum Glück musste ich nicht eingreifen. Nicht wie gestern bei den Orks..." Wieder musste Cey leicht lächeln.
 
"Naja, stören... kann man so sagen", der Khajiit rieb sich beschämt das Genick, da er noch immer an Iraés Worte denken musste. "Wir haben sein Tagebuch gefunden, ich wollte morgen soundso die Situation besprechen. Wir haben jetzt die Schriftstücke der Orum-Bande und das Tagebuch, irgendwo muss doch ein brauchbarer Hinweis versteckt sein."
 
"Außerdem wird ein... Bekannter von uns uns mit Informationen über die Banditen außerhalb der Stadt versorgen. Ich bin mir sehr sicher, das er uns eine große Hilfe sein kann."
 
"Was, wenn nicht? Was, wenn alle Spuren im Sand verlaufen? Was, wenn alles umsonst war? Wenn alle Bemühungen sinnlos war?" Cey malte schwarz, aber es war eine durchaus realistische Einschätzung. "Wie wollen wir dann weitermachen? Haben wir noch andere Quellen? Ich meine, wir müssen damit rechnen, dass es keine Hinweise auf den Wirt in diesen Dokumenten zu finden sind und auch Euer Bekannter nichts findet. Wie geht es dann weiter?" Cey blickte vorallem Purpurklaue an, von dem er sich eine Antwort erhoffte.
 
"Das weiß keiner so genau. Bis jetzt haben wir ein paar Informationen, wie genau die uns weiterhelfen weiß ich nicht, aber ich glaube schon, dass wir der Spur folgen können. Immerhin sind wir bis jetzt gut vorangekommen und das alles wird sicher nicht umsonst sein. Klar, es könnte schon passieren, aber was sollen wir dann machen? Dann müssen wir den Wald notfalls eigenhändig durchkämmen, wir brauchen die Besitzurkunde auf jeden Fall!" Ri'va wollte gar nicht daran denken, dass dann vielleicht doch noch alles schief gehen könnte, das konnte er sich gar nicht vorstellen.
 
"Wir haben so viele Informationen gesammelt, da wird unter Garantie etwas brauchbares dabei sein! Wir haben Unterlagen besorgt, Leute befragt ... Ich bin mir sicher, dass wir die Urkunde wieder bekommen!" Iraé war sehr optimistisch. Sie würden ihr Ziel sicher erreichen, doch bis dahin würde es noch ein langer Weg werden.
 
"Ich möchte Euch nicht die Laune verderben, liebste Iraé. Deshalb", Cey ergriff die Hände der Dunmerin und blickte ihr tief in ihre großen Augen, "werde ich Euch folgenden Schwur: Ich werde nicht rasten und nicht ruhen, bis wir die Urkunde gefunden haben. Ich werde jedes Hindernis aus dem Weg räumen, das zwischen uns und dem Erfolg steht. Und ich werde mein Leben opfern, wenn es Eures rettet." Cey verstärkte den Griff um Iraés Hände.
 
Die Dunmer war perplex ob dieses Eides. Sie war überrascht, das Cey auf eimnal solche Ambitionen zeigte. Nur galten sie eigentlich der falschen. Gegenüber Purpurklaue hätte er doch dieses Versprechen geben müssen, oder nicht?
Wie dem auch sei. Iraße sah ihn an und sprach ihren Dank aus: "Habt vielen Dank, Cey. Ihr seid ein guter Mann und ich bin froh, dass Ihr uns helft."
 
"Versteht es bitte nicht falsch", entschuldigte sich Cey ein wenig verlegen, "Ihr seid eine wunderschöne Frau und überaus klug, aber ich weiß, dass Euer Herz Ri'va gehört. Doch seid Ihr die verwundbarste Person in unserer Gruppe und ich bin hier um Euch zu schützen. Die anderen können selbst auf sich aufpassen."
 
Nun klappte Iraé der Mund endgültig auf. "D-danke...." meinte sie knapp. Einerseits freute sie sich, dass sich jemand um sie sorgte. Andererseits brauchten die anderen auch Hilfe und Unterstützung. Nein, Iraé wusste im Moment nicht, wie sie reagieren sollte. "Ich weiß das zu schätzen."
 
Cey lächelte sierz und ging dann in sein Zimmer. Dort setzte er sich im Schneidersitz auf den Boden. Heute war ein langer Tag gewesen. Seine Beziehung zu Iraé war äußerst...kompliziert. Cey fand sie attraktiv und intelligent, aber der Ayleid war vernünftig genug zu wissen, dass sie in Ri'va verliebt war. Er machte sie mehr wie eine gute Freundin, wie eine Schwester vielleicht. Aber doch waren da Gefühle, die er nicht leugnen konnte. Es war nicht so, dass er eifersüchtig war, aber die leise Stimme in seinen Kopf flüsterte ihm immer wieder zu, dass er Iraé haben könnte, wenn er bereit wäre, dafür einige Dinge zu tun. Unmoralische Dinge. Cey schüttelte die Gedanken immer wieder ab. Ich darf mich nicht ablenken lassen. Ich muss mein Herz und meine Seele in den Schutz Iraé investieren. Persönliche Gefühle müssen außen vor bleiben.
 
Verblüfft beobachtete Iraé, wie Cey die Tür hinter sich schloss und den Raum verlassen hatte. Nun, das war eine sehr überraschende Unterhaltung mit ihm. Die Komplimente mit denen er sie überschüttet hatte... Iraé kam das sehr seltsam vor.
Aber vielleicht war Cey nur genau so müde, wie Iraé und war deswegen ein wenig durch den Wind. Wer konnte es ihm verdenken?
Sie schüttelte also ihre Gedanken ab und setzte sich wieder zu Purpurklaue aufs Bett. "Also..." sagte sie und lächelte. "Wo waren wir?"
 
Ri'va hatte Ceys und Iraés Gespräch mit Erstaunen verfolgt. Er war froh, dass der Ayleide schwor, sie zu beschützen, dass beruhigte ihn sehr. Aber da musste doch mehr dahinter stecken, dachte er sich. Oder war das wirklich nur eine Geste der Freundschaft? Unschlüssig über das Verhalten Ceys wandte er sich wieder der Dunmer zu.
"Wir...du hast gerade über einige unanständige Sachen gesprochen", sagte er zu Iraé und grinste sie an. "Also deine Ideen werden mir immer sympathischer. Vor allem die mit dem Badehaus."
 
Die Dunmer musste grinsen. "Und das beste ist, dass man meine Ideen auch noch kombinieren kann." meinte sie und gab Purpurklaue einen Kuss. Anschließend lehnte sie sich wieder zu ihm und flüsterte ihm zu, was sie damit meinte. Immer wieder musste sie kichern. Das machte Iraé Spaß!
 
Cey verscheuchte die finsteren Gedanken und nahm den Codex Magnus zur Hand. Mit Feder und Tinte fertigte er einen Eintrag über die Stadt Cheydinhall und die Gesellschaft an. Auch das Schicksal der Orum-Band schrieb er in das Buch hinein. Dass er für ihre Auslöschung verantwortlich war, verschwieg er großzügig. Statt seines Namens, schrieb Cey, dass die Orks von einem "unbekannten Elf" vernichtet wurde.
 
Ri'va konnte sich ein grinsen wirklich nicht mehr verkneifen. Der ganze Stress und Ärger von heute war vergessen und so langsam begann er sich zu entspannen. Vor allem der Einbruch heute waren ein ziemlicher Nervenkitzel und der Schock, als er das Haus der Orum-Bande sah war auch groß.
"Ich wusste gar nicht, dass du überhaupt an so etwas denken würdest. Du bist ein schlimmes Mädchen, weißt du das?"
 
"Schlimm wäre ich doch nur, wenn ich meine Vorstellungen und Ideen in die Tat umsetzen würde." sagte sie und legte ihre Arme um seinen Hals. "Aber sie bleiben in meinem Kopf. Stell dir vor was passieren würde, wenn ich sie wirklich ausleben würde."
Unweigerlich musste sie grinsen. "Dann wäre ich ein schlimmes Mädchen. So bin ich ganz brav."
 
"Glaubst du, dass die ewig nur in deinem Kopf bleiben. Irgendwann werden sie rauskommen und dann wirst du kein braves Mädchen mehr sein. Das würde die ganze Sache gleich interessanter machen."
Ri'va ließ sich zurück aufs Bett sinken und küsste Iraé.
"Ich hoffe unser Kind wird einmal nicht so schlimm wie wir", scherzte der Khajiit und lachte.
 
"Ich hoffe nicht...." meinte Iraé grinsend. "Allein schon mein Einfluss reicht aus, oder nicht?" Dann kuschelte sie sich an Purpurklaue heran.
"Aber meinst du wirklich, ich würde meine Ideen irgendwann rauslassen?" Sie kicherte. "Die bleiben wirklich wo sie sind. Du bist in den Genuss gekommen, einen kleinen Teil davon zuhören. Das muss dir genügend." sagte sie grinsend, drehte Purpurklaue den Rücken zu und kuschelte sich an ihr Kissen.
 
Ri'va sah belustigt an und hoffte, dass es irgendwann der Fall sein werde. Es war ja gemein ihm Lust darauf zu machen, aber ihn dann nicht in den Genuss kommen zu lassen. Das sieht ihr wiedermal ähnlich dachte er sich und legte sich an ihre Seite.
Es gab noch viel zu tun und das ließ Ri'va einfach keine Ruhe. Ihre Ideen mit der Taverne waren zwar wunderbar, aber zuerst mussten sie erst einmal die Besitzurkunde finden, sonst ist alles umsonst. Er musste an Ceys Worte denken, kam aber schnell zu dem Entschluss, dass seine Befürchtungen sinnlos waren. Sie würden sie schon finden. Er nahm sich die Decke und legte sie sanft über sich und Iraé. Langsam aber sicher nickte der Khajiit ein.