"Ahh..." Mit dröhnendem Schädel wachte Akurai auf. Wo bin ich?, dachte sich der Kaiserliche. Er sah eine Höhlendecke über sich und wollte sich aufsetzen. Doch er konnte sich nicht rühren. "Langsam, mein Freund." Akurai sah in seinem Augenwinkel einen Dunmer auftauchen. Ein leichtes Lächeln umspielte das aschfahle Gesicht Dorans. "Wer seid Ihr?", fragte Akurai energisch nach. Allerdings konnte er seinen Worten keinen Nachdruck verleihen, da er ja gelähmt war.
Überrascht über diese Aufmüpfigkeit musste Doran lachen. "Ihr seid mir ja ein wildes Exemplar. Nun...Ich denke ein wenig Dankbarkeit wäre angebracht. Immerhin habe ich Euch aus dieser Feuerhölle gerettet. Nicht ganz uneigennützig, wenn ich anmerken darf." Der Magier machte eine rasche Handbewegung und gab den Gefangenen frei. Akurai spürte, dass die Lähmung sich legte. Rasch sprang er auf und hielt dem unbekanntem Elfen einen Dolch an die Kehle, der auf dem nahem Tisch lag.
Wieder lachte Doran. "Was gibt es da zu lachen?" "Nun", begann der Magier seelenruhig zu erklären, "es wäre für Euch nicht sehr ratsam mich zu töten. Sonst wäre auch Euer armseliges Leben verwirkt?" Die Verwirrung stand Akurai ins Gesicht geschrieben. Was fasselt er da? Ist er wohlmöglich wahnsinnig? Wie ein offenes Buch konnte Doran die Gedanken seines Gefangenen lesen. Und er war gewillt, ihm Antworten zu geben. "Ich erkläre es Euch. Ich fand Euch vor der brennenden Taverne und habe Euch zu meinem Versuchskanninchen auserkoren. Seit Jahren arbeite ich an dieser Mixtur. Bisher nur Fehlschläge. Aber Euch konnte ich sie erfolgreich in Euer Blut inizieren."
"WAS?!" Akurai war außer sich. Dieser dunmerische Hexenmeister hatte ihn vergiftet?! "Kein Gift", erklärte Doran, der Akurais Gesichtsausdruck erneut richtig deutete, "nein. Etwas viel besseres. Die Mixtur dient dazu, meine untoten Dienter an mich zu binden und sie ständig unter Kontrolle zu haben. Bisher ist es mir nicht gelungen, sie zu perfektionieren. Oder an lebenden Wesen zu testen. Das Mittel ist so konzipiert, dass der Infizierte dann ebenfalls stirbt, wenn der Spender stirbt." "Soll das heißen, wenn ich Euch töte, sterbe ich auch?" Akurai wurde übel. Was für ein böses Spiel trieb dieser Magier mit ihm?
Doran grinste boshaft. "Genau. Aber ich werde Euch freigeben. Unter einer Bedingung. Mir ist zu Ohren gekommen, dass in der Taverne ein Magier hausiert hat, der ein Buch bei sich trug. Und dieses Buch befindet sich nun im Besitz eines anderen Zauberers. Ich mach es kurz: Ich begehre dieses Buch. Meine schwächliche Konstitution macht es mir aber leider unmöglich, an solchen Abenteuern teilzunehmen. Vor allem nicht an vorderster Front. Ihr dagegen seht mir aus wie ein geschickter Kämpfer. Ich werde die Gruppe als reisender Heiler begleiten, aber Ihr werdet das Buch bergen und die beiden Magier töten. Dann löse ich Euch von dieser Bindung. Nun was sagt Ihr?"
Akurai war sich unschlüssig. Sollte er diesem finsterem Gesellen wirklich helfen?