Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

Sogleich holte Iraé das Schriftstück hervor und reichte es dem dicken Postangestellten. Dieser setzte seine winzige Brille auf die dicke Knubbelnase und suchte den Brief nach dem Siegel ab. Dann legte er ihn bei seite und kramte in seiner Kartei herum. "Mh Ja... Hier steht es. Agasus Amorius hat ihn hier abgegeben. Eine Eilzustellung an einen gewissen Purpurklaue in ...." er kniff die Augen zusammen. Wahrscheinlich konnte er in dem Moment seine eigene Handschrift nicht entziffern. "... in der Festung Urasek."
Iraé nickte. "Ja das wissen wir. Der Brief hat uns immerhin erreicht und -..." "So?" wurde die Dunmer unterbrochen. "Wirklich? Nun, mein Bote zumindest ist nicht zurück gekehrt."
Iraé räusperte sich. "Euer Verlust dauert mich.... Aber hat Euch der Herr Amorius gesagt, woher er gekommen ist? Oder wo er hin wollte?"
Ihr Gegenüber zuckte gleichgültig mit den Schultern. "Ich habe ihn nicht gefragt. Diskretion ist das wichtigste in meinem Beruf. Das einzige, worüber ich mich jetzt noch aufregen könnte, ist, dass er mit seinen schmutzigen Schuhen den ganzen Teppich schmutzig gemacht hat. Seine Stiefel! Mindestens vier Zoll im Schmutz. Als wäre er während des furchtbaren Regens vor kurzem durch den Wald gestapft!"
 
Purpurklaue wälzte sich noch einmal unruhig im Bett, als er letztendlich doch aufstand. Er wollte zwar noch etwas liegen bleiben, aber es hatte keinen Sinn, er konnte nicht mehr schlafen. Träge erhob er sich aus dem Bett und zog sich etwas neues an. Ein feines rotes Gewand aus Elsweyr, er wollte immerhin etwas Eindruck schinden. Nicht dass man ihn hier für Gesindel hielt. Es war eine Art Hakama, welche sich sehr gut tragen ließ. Er liebte diese kühlen, weiten Gewänder, welche man in der sengenden Hitze der Wüste auch brauchte, dennoch war dieses Stück mehr eine festliche Kleidung. Purpurklaue wusch sich noch das Gesicht und warf sich ein Blatt in den Mund, welches sehr erfrischend wirkte.
Sichtlich gepflegter ging er die Treppe hinab und sah einige Gäste und ein paar seiner Gruppe etwas trinken. Der Khajiit holte sich noch eine Kleinigkeit zu essen, welche er schnell verschlang und verließ dann die Schenke. Er wunderte sich zwar wo Iraé war, denn als er aufgestanden ist, lag sie nicht mehr bei ihm, aber Purpurklaue dachte sich nur, dass sie vielleicht ein wenig die Stadt erkunden wolle. Er fand, dass ihr etwas Ablenkung wirklich gut tun würde und seine Gedanken blieben an ihr hängen.
Sie ist schwanger. Ich kann es noch immer nicht ganz glaube, aber eigentlich war es von Anfang an klar. Die Symptome weisten auf eine anstehende Schwangerschaft hin. Die Frage ist nur, was Iraé will. Will sie das Kind oder nicht?
Einige Zeit wanderte der Khajiit in Gedanken versunken durch die Stadt, als er auf einmal mit jemandem zusammenstieß. Er blickte nicht einmal hoch und murmelte nur ein leises, "Tut mir leid", dann setzte er seinen Weg fort. Purpurklaue hatte vor, sich etwas Ruhe zu gönnen. Ohne Iraé und den anderen wollte er sich erst gar nicht auf die Suche nach der Urkunde machen, so nützte er die Zeit, um sich zu entspannen. Verträumt überquerte er eine Brücke und fand sich auf der Insel, welche inmitten des Flusses Corbolo befand, wieder. Ri'va setzte sich im Schneidersitz auf einen Felsen und stütze sich mit den Händen ab. Er blickte in den Himmel und verlor sich in den Wolken.
 
Nun, Iraé hatte sich mehr erhofft. Der Besuch bei der Poststelle hatte sie nicht wirklich weitergebracht. Außer, dass sie jetzt wussten, dass der Wirt selbst den Brief abgeschickt hatte, hatte der kurze Abstecher gar keinen Erfolg gehabt. Naja, vielleicht, dass er vorher im Wald oder zumindest in einer sehr natürlichen Umgebung gewesen sein musste. Anderenfalls konnte man sich hier in der Stadt nur schwer so matschige Füße holen, wie der Postangestellte drinnen behauptet hatte.
Tja, aber ob das etwas half? Dass er außerhalb der Stadt war?
Unweigerlich musste Iraé ob der Enttäuschung seufzen, als sie und Cey auf die Straße traten.
"Wir sollten zu den anderen..." meinte sie zu ihrem Begleiter. "Sie werden wissen wollen, was wir rausgefunden haben. Auch wenn das nicht wirklich sehr viel ist..." Den letzten Teil murmelte sie eher für sich selbst vor sich hin. Ihre Enttäuschung war offensichtlich, jedoch hellte sich ihr Blick auf, als sie willkürlich aufsah.
Auf der anderen Straßenseite gab es ein weiteres Geschäft. Sogar mit Schaufenster und Auslagen. Und was könnte die Augen einer jungen Frau so sehr zum strahlen bringen? Richtig: Ein Laden voller schöner Kleidung. Iraé ging direkt auf das Fenster zu und warf einen Blick hinein. Wunderschöne Stoffe und hübsche Kleider, die nicht nur auf eine grazile Weise einfach gehalten (Iraé liebte sowas) sondern auch vergleichsweise günstig waren. Die Dunmer sah an sich herab. Besonders toll sah sie ja nicht aus. Sie besaß immerhin nur einen Rock, eine Hose und inzwischen gerade mal noch ein Hemd, nachdem Cey ihr die Bluse zereißen musste. Und jetzt? Jetzt trug Iraé Kleidung, die ihr weder gehörten, noch wusste sie, wer sie vorher getragen hatte. Wirklich hübsch fühlte sie sich darin nicht. Sie brauchte unbedingt ein paar neue Sachen.
Doch dann wurde der Dunmer schlagartig ihre finanzielle Situation klar. Ihre Mundwinkel gingen enttäuscht nach unten und sie nahm Abstand zum Fenster.
Sie konnte es sich ja eh nicht leisten, dachte sie und seufzte dabei. Dann wante sie sich wieder an Cey: "Lasst uns zu den anderen gehen!"
 
Cey hielt die Dunmerin am Arm fest und drehte sie zu sich. "Nein", sagte der Ayleid, "wir gehen jetzt in diesen Laden, Ihr sucht Euch etwas schönes aus und ich bezahle. Das bin ich Euch schuldig, nachdem ich Euch die letzte Bluse zerissen hab." Cey lächelte und hielt Iraé die Tür auf.
 
Erst stand Iraés Mund ein kleines Stück weit offen. Doch dann fasste sie sich und schüttelte ihre Perplexität ab. Sie lächelte, als sie meinte: "Das braucht Ihr nicht. Ihr musstet es tun, sonst hättet Ihr mir nicht rechtzeitig helfen können. Ich... finde schon eine Möglichkeit, neue Kleider zu bekommen. Ich danke Euch trotzdem sehr, Cey."
 
"Seid nicht albern. Wir gehen jetzt da rein, ob Ihr wollt oder nicht." Cey öffnete die Tür und schob Iraé entschlossen in den Laden hinein. Sofort kam ein Schneider auf sie zu gelaufen. "Oh, willkommen, willkommen. Die Dame, der Herr." Jetzt verneigte sich der Schneider. "Was kann ich für Euch tun?" "Die Dame", erklärte Cey, "braucht etwas neues zum anziehen. Kleidet sie nach ihren Wünschen ein." Eifrig nickte der Schneider und führte Iraé tiefer in den Laden hinein. "Was darf es denn sein? Eine Bluse? Ein Kleid? Eine Robe? Wir haben alles, wirlich alles!" Der Ladenbesitzer überschlug sich fast vor Eifer.
 
Völlig überrumpelt stand Iraé im Geschäft. "Äh...Also...." brabbelte sie und war völlig durcheinander ob Ceys Durchgreifen. "Ich-ich bräuchte nur eine Bluse... ein weiß, wenn Ihr habt?" Cey sollte nur das ersetzen, was er auch kaputt gemacht hatte, wenn er denn schon drauf bestand."
 
"Aber gerne, meine Dame! Gerne!" Der eifrige Schneider maß schnell und geschickt Iraé Körperproportionen aus und verschwand dann im hinteren Teil des Ladens. Es dauerte einige Minuten, dann kam der Schneider wieder mit dem gewünschtem Stück zurück. "Los, los", nötigte er Iraé, "probiert die Bluse an. Damit wir sehen, ob wir noch etwas ändern müssen."
 
Wie aufgefordert nahm Iraé das Stück Stoff an sich, ging hinter den Vorhang und probierte die Bluse an. Eigentlich passte sie ja. Nur die Ärmel waren offensichtlich ein wenig zu lang. Es fiel dem Schneider sofort auf, als Iraé hervor trat.
"Schon gut!" meinte sie, bevor er anfing, wieder an ihr herum zu messen. "Ihr braucht es nicht ändern. Es geht schon so." Sie seufzte. "In ein paar Monaten, werde ich wahrscheinlich eh nicht mehr hineinpassen." Das stimmte sie traurig, da sie wieder an das Baby denken musste. Sie wusste immer noch nicht, ob sie es wollte oder nicht.
 
"Wie die Dame wünscht." Der Schneider verbeugte sich vor Iraé, bevor er sich an Cey wandte. "Ich nehme an, der Herr bezahlt." Cey nickte. "Gut, gut. Das macht dann 200 Septime. Ihr dürft nicht vergessen, es ist feinste Seide." "Ja, natürlich." Der Ayleid zog seine Geldbörse hervor und blickte hinein. Im Laufe seiner Reise hatte er immer wieder Arbeit angenommen, teils lukrative Söldnerjobs. Er war also nicht knapp bei Kasse. Zumindest momentan nicht. "Hier sind 250. Mit dem Rest könnt Ihr Euch einen schönen Tag machen." "Zu gütig, mein Herr." Cey gab dem Schneider die Hand. Dann führte er Iraé wieder hinaus auf die Straße. "Gehen wir zurück in die Herberge?"
 
Nachdem Rothgar aufgegessen hatte machte er sich auf den Weg nach draußen.Es war schön hell draußen und ein angenehmer Tag.Rothgar ging ein wenig die Marktstraße entlang,als er eine Schneiderei sah in der Irae gerade eine Bluse anprobierte.Er entschloss sich auf sie und Cey,der ebenfalls im Raum stand, zu warten.
Als sie rauskamen sagte er freundlich:"Ah,da seid ihr ja,schon früh wach gewesen,oder?Und eine neue Bluse bekommen?"
 
Iraé lächelte den Nord an. "Ja. Cey hat sie mir gekauft, weil er damals meine zerreißen musste, als ich zusammen gerutscht war. Wir waren schon sehr früh wach; es war fast noch dunkel. Also sind wir bereits zur Poststelle gegangen. Sagt, wollen wir zurück zur Herberge und uns besprechen?" Das wäre Iraé nämlich sehr lieb. So müsste sie nämlich nicht wieder in Gedanken versinken, ob sie das Baby bekommen sollte oder nicht...
 
Iraé bemerkte, dass auch die anderen alle unterwegs waren und die drei vorerst alleine hier waren. Hoffentlich um sich ein wenig in der Gegend umzuhören.
Zu erst erzählte Iraé also erstmal Rothgar von ihren Besuch bei der Poststelle. Es war wichtig, dass jeder über alles genauestens bescheid wusste, damit notfalls die Informationen kombiniert werden könnten und ein Sinn entstand.
Tja. Und dann hieß es erstmal abwarten. Zumindest für Iraé war das schlecht. Wieder verfiel sie ihre Überlegungen, die sie so betrübten.
 
"Nun gut er hatte also massivs dreckige Stiefel.Nichts besonderes.Wurde er nicht vor der Stadt niedergeschlagen,er hätte ja eine Abkürzung Querfeldein nehmen können, mache ich auch öfters." Nachdenklich runzelte Rothgar die Stirn,dann fiel ihm aber Iraes betrübter Gesichsausdruck auf"Ist irgendetwas Irae?Ihr seht betrübt aus."
 
Ri'va wachte plötzlich auf, er hatte geträumt. In seiner Verwirrtheit konnte er nicht einmal sagen, von was er genau geträumt hatte. Auf jeden Fall war es nichts Gutes. Hektisch blickte er sich um und merkte, dass es ziemlich hell war, die Sonne schien ihm ins Gesicht. Er rappelte sich auf und machte sich auf dem Weg zurück in die Schenke, er hatte schon zuviel Zeit vergeudet. Sie mussten die Besitzurkunde finden.
Der Khajiit drückte die Klinke nach unten und trat in die vollgestopfte Taverne. Es waren ziemlich viele Leute anwesend, doch auf einem Tisch sah er Iraé, Rothgar und Cey. Schnell ging er zu ihnen und nahm sich ebenfalls einen Stuhl. Als er sich setzte rieb er sich den Kopf, er hatte Kopfschmerzen, wusste jedoch nicht weswegen. Aber egal, sie mussten die Lage besprechen.
"Tut mir leid, ich war ein bisschen..weg."
 
Die Dunmer lächelte den Nord an. "Oh. Ist das Euch aufgefallen? Nun, es ist nichts. Jedenfalls nichts schlimmes. Ihr braucht Euch also keine Sorgen zu machen." Gleich darauf senkte sie aber wieder den Kopf und dachte weiter nach. Jemand anderes würde Purpurklaue schon aufklären können ...
 
"Hmm und das soll ich euch nun glauben?"fragte der Nord "Nun ich werde mir dann keine Sorgen mehr machen,vorerst.Ah Purpurklaue da seid ihr ja." Rothgar begrüßte ihn und weihte ihn in den Momentanen Informationsstand ein "Nun was sollen wir nun machen,ich würde als nächstes die hiesigen Söldner befragen."
 
"Ich denke", sagte Cey, "dass es den lieben Herren Wirt in einen der nahen Wälder verschlagen hat. Das würde zumindest den Schlamm erklären. Wie ich gehört habe, sollen hier einige Banditenbanden hausen. Vielleicht sollten wir uns etwas in diesem...Milieu umhören."
 
Purpurklaue sah auf und blickte in die Runde. Anscheinend ging es Iraé nicht gut und tröstend nahm er ihre Hand, während es keiner sehen konnte. Die Informationen waren nicht unbedingt das, was er sich erwartet hätte. Ein bisschen mehr handfeste Beweise wären ihm lieber gewesen, aber anscheinend war das erstmal alles.
"Ich kenne hier...eine gewisse Gruppe. Die Orum-Bande könnte uns vielleicht helfen. Sie sind nur etwas schwer...zu handhaben."