Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

"Nun, da sie einen Priester aufsucht, könnte es gut möglich sein, dass sie diesen 'Fehler' rückgängig machen möchte. Wenn Ihr versteht was ich meine?" Cey blickte den Khajiit ernst an.
 
"Ich weiß es leider nicht. Ich habe ihr nur geraten, einen Priester der Kapelle aufzusuchen, der kennt sich damit wohl besser aus als jeder andere. Ich wüsste selbst nicht, was ich machen würde." Er ließ sich auf den Boden sinken und lehnte sich gegen die Säule. "Ich weiß es nicht..."
 
Tristan war nun seit Tagen allein in der Taverne. Er langweilte sich ein Bisschen. Außer ein paar toten schlammkrabben im keller gab es nichts besonderes. Der Koch hatte mitlerweile aufgehört, mit ihm zu würfeln, weil Tristan ihn abgezockt hatte. So blieb ihm nichts anderes, als ein bisschen zu singen und die Taverne im Auge zu behalten
 
Cey kniete sich neben Ri'va, um den Khajiit ein wenig aufzumuntern: "He, reißt Euch zusammen! Iraé wird das richtige tun. Sie ist nicht die Art Frau, die ungeborenes Leben vernichtet. Und glaubt mir, Ihr und sie, würdet gute Eltern abgeben. Ihr seid freundlich, mitfühlend und habt ein großes Herz. Glaubt mir." Vorsichtig legte er seine Hand auf Ri'vas Schulter.
 
"Ihr habt Angst, richtig?" fragte der Heiler mit sanfter Stimme und legte Iraé tröstend die Hand auf die Schulter. Die Dunmer nickte. Große Angst sogar. "Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich damit umgehen soll. Mit beiden möglichen Ergebnissen...." Einerseits war ein Baby etwas sehr einschneidendes. Andererseits auch etwas sehr sehr schönes - das wusste sie von ihrer süßen Nichte. "Entscheidungen müssen getroffen werden..."
Der Heiler nickte verstehend und nahm ein Stück Pergament. "Ich habe eine Idee, damit Ihr Euch nicht gezwungen fühlt, sofort darüber nachzudenken." sagte er freundlich lächelt und notierte etwas. "Ich schreibe es Euch einfach hier drauf und falte es zu. Dann könnt Ihr selbst entscheiden, wann Ihr es erfahrt. Ein wenig Zeit habt Ihr ja noch, sollte das Ergebnis postiv ausfallen. Und wenn nicht, ist es auch nicht weiter schlimm..." Er reichte Iraé den Zettel, welchen sie einsteckte. "Danke schön..." sagte sie kleinlaut und verließ dann das Zimmer. Ihre Schritte halten durch den ganzen Gang, als sie diesen durchschritt.
 
Purpurklaue sah Cey an. Er war in seinem Innersten ein guter Kerl, das glaubte der Khajiit fest.
"Danke...ich weiß nur selbst nicht, was ich will. Das ist mein Problem. Und wir sind noch nicht so lange zusammen, dass wir schon ein Kind bräuchten. Es geht alles so schnell. Aber wenn das alles vorbei ist", er sah nun etwas fröhlicher aus, "dann müssen wir etwas trinken. Auf uns alle."
 
Iraé drückte sich an die Wand, als sie Purpurklaues Stimme hörte. Vorsichtig späte sie um die Ecke. Cey war bei ihm! Und beiden redeten über sie und ihr Problem.
Die Dunmer hielt den Atem an, um das Gespräch der beiden mithören zu können. Sie wollte unbedingt Purpurklaues wahre Meinung dazu hören und nicht die, die er vertrat, wenn sie ihn direkt fragte. Im Endeffekt kam es so, wie sie es sich dachte: Er wusste auch nicht, was sie machen sollten. Unweigerlich musste sie seufzen (was man wohl gehört haben musste). Das machte es ihr nicht einfacher.
 
Cey fuhr herum, als er hinter einer Wand ein Geräusch gehört hatte. Er zog einen seiner Dolche und rief: "Komm raus! Dann bereiten wir dir ein schnelles Ende!" Von einer Sekunde auf die nächste verwandelte sich Cey vom mitfühlenden Freund in den kampfbereiten Streiter.
 
Ri'va sprang ebenfalls auf, sah jedoch zuerst um die Ecke.
"Iraé! Steckt die Waffen weg Cey, es ist nur Iraé." Der Khajiit rannte zu ihr und nahm sie stürmisch in die Arme. "Und? Was ist?"
 
Iraé hatte sich erschrocken, als Cey auf einmal so rungebrüllt hatte und war auch dann noch etwas steif, als Purpurklaue sie umarmte. Nur langsam fand sie ihr Bewusstsein wieder. "Was...was macht ihr beide hier?" fragte sie verwirrt. Sie hatte nicht gewusst, dass die beiden ihr gefolgt waren. "Wieso seid ihr hier?"
 
"Genau." Cey legte die Arme um die beiden Liebenden. "Und außerdem wollte wir die großartige Arichtektur der Cheydinhall-Kathedrale bewundern. Diese geschwungenen Formen, diese meisterhaften Glasfenster, die hohen Decken. Es ist einfach herrlich! Ich muss sofort eine Skizze machen!" Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, zog Cey Tusche und Pergament hervor, und begann, ein Abbild des Inneren der Kathedrale zu zeichnen.
 
Iraé klappte den Mund zu, als Cey anfing zu zeichnen. Eine Weile beobachtete sie ihn, dann sah sie Purpurklaue an. "Wieso wart ihr besorgt? Ich bin doch nur durch die Stadt gegangen..."
 
"Er hat es mir...." sagte sie und hob den Zettel hoch. "hier notiert.... Er meinte, falls .... also... wenn... dann hätte ich noch Zeit bis ich das Ergebnis weiß. Ich weiß es also selber noch nicht."
 
"Okay. Dann haben wir noch etwas Zeit. Aber ich...ich würde ein Kind großziehen. Ich habe mich entschieden. Es tut mir nur so leid, dass, solltest du wirklich schwanger sein, das ganze nur wegen mir passiert ist. Weil ich dich nicht davon abgehalten habe...Aber wir wissen es noch nicht." Beschämt blickte Ri'va zu Boden. Er wusste nicht, was er sonst noch sagen solle.
 
Cey seufzte. "Hört jetzt auf damit", sagte er, ohne von seiner Skizze aufzublicken, "was geschehen ist, ist geschehen. Es ist nicht Eure Schuld, Ri'va. Es war vielleicht Schicksal, vielleicht Zufall. Aber bedenkt, dass Kinder schon auf viel grausamere Wege gezeugt wurden. Dagegen ist das, was bei euch passiert ist, mehr als harmlos. Es bringt nichts, darüber nachzudenken, wie oder warum es geschehen ist. Akzeptiert es einfach." Ungerührt fuhr Cey mit seinen Zeichnungen fort.
 
"Zum Teil...." musste Iraé zugeben, "ist es auch meine Schuld. Aber ich bin froh, dass du mir gesagt hast, wie du darüber denkst..." Nur hoffte Iraé jetzt, dass es Purpurklaue es auch wirklich so meinte.
"Wenn ich ehrlich bin, weiß ich eigentlich nicht, ob es das Kind haben wollen würde... Also falls du...also wenn du .... Dann könnte man...." Ohje, was für ein gestotter. Das konnte ja kein Mensch verstehen. Trotzdem sah Iraé von unten zu Purpurklaue auf. Vielleicht verstand er ja trotzdem, was sie damit sagen wollte....
 
"Iraé, Iraé beruhige dich. Cey hat recht, es ist nichts schlimmes passiert. Gehen wir erst einmal in die Schenke und besprechen das ganze dort. Ich würde so etwas nur ungern in einer Kapelle besprechen, auch wenn ich die Neun respektiere. Aber es scheint mir der falsche Ort zu sein. Wollen wir gehen?"
 
Die Dunmer sah erst Cey an, dann Purpurklaue. Beide hatten Recht mit dem, was sie sagten. Cey, weil man die Vergangenheit eh nicht ändern und nun draus lernen sollte. Und Purpurklaue, weil das hier wirklich nicht der richtige Ort war. Außerdem fror Iraé bereits. Also nickte sie. "Lasst uns gehen."