Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

"Hervorragend, wenn das der einzige bedeutende Grund für dich ist...." entgegnete Iraé enttäuscht. Sie seufzte und zog ihre Hände weg. Also wäre es ihm unter anderen Umständen recht gewesen? "Ich weiß nicht, was ich denken soll. Oder glauben. Ich habe keine Ahnung ob ich deinen Worten Glauben schenken soll."
Dann sah sie ihn direkt an. Enttäuschung und Trauer war in ihren Augen zu lesen.
 
Ri'va lief rot an und kratzte sich am Hinterkopf. "N-Nein, natürlich nicht. So hatte ich das nicht gemeint! Ich wollte nur damit ausdrücken, dass du mir viel zu wertvoll bist, anstatt dass ich dich teilen würde." Hochrot im Gesicht blickte er sich verlegen, aber ehrlich an.
"Du hast nur so für Stimmung gesorgt, dass mir außer diesem blöde Spruch nichts ernsthaftes eingefallen ist. Ich selbst musste ja über die Situation schmunzeln, da du mich einfach nicht loslassen wolltest. Es war aber nie und nimmer ernst gemeint. So etwas würde ich nie zulassen und würde mich noch so ein guter Freund darauf anreden. Nie im Leben."
 
Iraé versuchte sich zu beruhigen. "Ich würde dir gerne glauben." meinte sie mit deutlicher ruhigerer Tonlage. "Also lassen wir das Thema einfach sein. Ich kann mich nicht erinnern und deshalb auch nicht einschätzen, ob es stimmt, was du sagst. Oder was Tristan sagt. Du weißt jetzt, wie ich darüber denke."
Dann erhob sie sich und ging zu dem Schrank herüber. Sie hatte neulich zwischen den alten Sachen des Wirts ein paar Frauenkleider entdeckt. Nichts besonderes: eine schwarze Hose und ein einfaches Hemd. Aber sie waren auf ihrer Reise sicher besser, als Iraés Tänzerinnenkleidung oder ihr Rock. Besonders, wenn sie wieder rennen musste. Sie zog sich also aus und begann damit, die fremde Kleidung anzuziehen.
 
Tristan summte weiter fröhlich vor sich hin, als Bernd sich plötzlich zu Wort meldete:

Hälst du es für richtig, den Dieben zu folgen?
Natürlich!
Warum?
Es ist wichtig!
Weshalb?
Hier habe ich ein einstweiliges Zuhause, außerdem schulde ich meinen Freunden hier etwas.
Ach, verstehe. Nun ja, wir Toten sehen das ganze immer etwas anders, mit pflichten und so. Aber du weißt ja, wie ich bin.

Mit einem irren Lachen verzog sich Bernd wieder. Tristan musste über diesen kurzen Auftritt herzhaft lachen und wippte dann im Takt seiner gepfiffenen melodie munter mit den Stiefelspitzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gequält blickte Ri'va der Dunmer nach. Wenn er damals gewusst hätte, was ihm diese Worte noch an Ärger einbrocken würden, hätte er es gelassen! Und mit diesem Tristan hatte er auch noch ein ernstes Wörtchen zu reden, aber das konnte warten. Der Khajiit legte sich ins Bett, verschränkte die Arme hinter den Kopf und starrte verträumt an die Decke.
Verdammt! Aber Tristan hätte auch so intelligent sein können und es Iraé verschweigen können. Denn so dumm, konnte nicht einmal er sein. Verärgert seufzte er. Aber was hilft es sich jetzt noch darüber zu ärgern. Das wird schon wieder. Immerhin lieben wir uns.
 
"Eins steht fest...." meinte Iraé irgendwann, während sie die Schnürung am Kragen ihres Hemdes schnürte. "Ich werde nie wieder Alkohol trinken. Nicht mal ein Schlückchen Wein oder etwas dergleichen." Aber Iraé musste - natürlich insgeheim - zugeben, dass der Alkohol ziemlich zu ihrer Genesung beigetragen hatte. Zwar nicht vollständig, aber zu eingem gewissen Teil fühlte sich Iraé wieder einigermaßen gesund.
Sie drehte sich um und sah Purpurklaue an. "Hoffentlich kann ich dieses Mal mehr helfen, als damals, als ihr Tristan befreit habt." Allerdings war sie sich da nicht so sicher. Was das anging, zweifelte sie sehr an ihrem Nutzen. Und das sah man ihr auch an.
 
Ri'va neigte seinen Kopf zu Seite um Iraé sehen zu können.
"Es ist glaube ich auch besser so. Immerhin...führt das nur zu...egal. Aber bitte versuch nicht zwanghaft uns zu helfen. Sonst endet es vielleicht schlimmer als letztes Mal und das will keiner von uns. Du hast getan, was du konntest, aber das war schon zu viel. Am besten wäre es, wenn du einfach an meiner Seite bleibst...das hilft mir mehr als alles andere."
 
"Aber ich fühle mich so nutzlos!" meinte die Dunmer und setzte sich auf den Rand des Bettes. "Ich kann rein gar nichts tun. Ich kann nicht kämpfen, kann nicht Schießen und in Sachen Heilkunde und Alchemie seid ihr auch die Experten." Sie seufzte. "Ich kann vielleicht Leute in ein Gespräch verwickeln oder anderweitig ablenken. Aber das hilft nicht wirklich. Vielleicht wäre es auch besser, ich würde gleich hier bleiben. Doch das will ich auch nicht...."
 
"Du kannst mich aufmuntern, du gibst mir Zuversicht und Mut, Halt und du gibst mir die wahrscheinlich schönsten Erinnerungen meines Lebens. Du bist auf keinen Fall nutzlos, dich an meiner Seite zu wissen, ist mir eine große Hilfe. Und wenn du willst, könnte ich dich in der Heilkunde etwas ausbilden. Eine helfende Hand, die notfalls auch selber jemanden helfen kann, ist nie verkehrt. Aber auch ohne dieses Talentes, bist du äußerst wertvoll."
 
Cey schlenderte gerade auf sein Zimmer, als er Stimmen aus einem Zimmer hörte. Ri'va und Iraé. Cey wollte nicht lauschen, aber er bekam mit, dass sich die Dunmerin für unnütz hielt. Der Ayleid überwandt sich, klopfte an und trat dann ein. "Es tut mir leid, dass ich so herein platze, Herrin, aber ich habe zufällig gehört, was Ihr eben gesagt habt. Ich könnte Euch vielleicht ein paar Grundlagen des Kämpfens erlernen, die für die Mission, die Besitzurkunde zurückzuholen, sicherlich ausreichen sollten. Natürlich nur, wenn Ihr einverstanden seid."
 
Überrascht sah Iraé die beiden Männer an. Sie war dankbar für die Angebote, die sie ihr machten. Ein Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab, als sie sagte: "Ich danke euch beiden. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich für so etwas gemacht bin. Ich habe weder Kraft in den Armen, noch bin ich geschickt genug, zum Kämpfen. Und was die Heilkunde angeht: Ich habe bedenken, dass ich das ganze Wissen nicht behalten kann..."
 
Ri'va wurde von Cey überrascht und überlegte sich wieder einmal, warum hier keiner anklopfen konnte.
"Überleg es dir, ein paar Handgriffe könnten dir nicht schaden. Und schon minimalste Kenntnisse mit dem Dolch können manchmal das Leben retten. Ebenso mit der Heilkunde. Aber wie gesagt, denk darüber erst einmal nach."
 
Cey winkte ab. "Seid nicht albern Iraé. Ich habe schon mitbekommen, dass Ihr eine Tänzerin seid. Und das heißt, Ihr könnt Euch flüssig und geschmeidig bewegen. Mit einem Dolch in der Hand könntet Ihr wirbeln und Tod und Verderbnis unter Eure Feinde bringen. Viele der alten Ayleidinen beherrschten diesen Kampfstil den sie schlicht 'Tanz des Todes' nannten." Der Elf zuckte mit den Schultern. "Tja, ich glaube es gibt einfallsreicher Namen."
 
"Ich.... habe etwas gegen das Töten. Ich kann es ehrlich gesagt nicht einmal mit ansehen, wenn ein Tier geschlachtet wird. Deshalb bezweifle ich, dass ich eine effektive Kämpferin wäre... Außerdem bin ich viel zu ängstlich für sowas...."
 
"Ihr dürft Euch nicht Euer Leben lang hinter Euren Ängsten verstecken!" Cey packte Iraé sanft an den Schultern und begann, auf sie einzureden. "Was ist, wenn wir auf der Suche getrennt werden? Wenn Euch irgendwelche finstere Gestalten verschleppen und weiß was Meridia mit Euch machen? Würdet Ihr sie dann nicht töten, wenn Ihr die Gelegenheit dafür hättet? Das Töten ist ein Instikt, dass jede Rasse besitzt. Und manchmal ist es schädlich, diesen Instikt zu unterdrücken." Cey war fast nicht mehr wieder zuerkennen: aus dem gefühlvollen sanften Forscher war ein harter pragmatisch denkender Krieger geworden.
 
Ri'va blickte zu Cey auf und wunderte sich, was in ihm gefahren sei. Schnell sprang er vom Bett auf und drückte ihn sanft, aber bestimmend von Iraé weg.
"Es ist ihre Entscheidung, akzeptiert sie! Iraé muss selbst wissen, was sie will. Ihr klingt schon wie eure Vorfahren!" Mit diesen Worten hoffte er den Forscher zu beruhigen.
 
Ceys Worte erschreckten Iraé zu tiefst. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie ein Wesen töten könnte. Selbst dann nicht, wenn es um ihr eigenes Leben ginge. Natürlich machte sie sich wegen den grauenhaften Szenarien, die Cey ihr erzählte, Sorgen. Doch selbst dann konnte sie es einfach nicht übers Herz bringen. Der Tod - egal von wem - war etwas schreckliches für sie.
Fast schon fassungslos sah sie ihm in die Augen. "Ich...Nein! Ich kann nicht. Ich bin Tänzerin. Nicht mehr. Ich habe in meinem Leben nie mehr erreicht und ich werde auch nie sein. Ich kann nicht töten...."
 
"Jeder kann töten. Auch wenn es nur aus dem Affekt ist. Deshalb wäre es für Euch das Beste, wenn Ihr wenigstens ein wenig über den Umgang mit einer Klinge wisst. Ich werde vor der Taverne auf Euch warten. Wenn Ihr kommt, werde ich Euch das Basiswissen aneignen. Wenn nicht, dann ist es Eure Entscheidung. Ich möchte Euch nicht zu etwas drängen, dass Ihr selbst nicht wollt. Denkt über mein Angebot nach." Mit diesen Worten verließ Cey das Zimmer und ging nach draußen.
 
Kaum war Cey draußen, wandte Iraé sich zu Purpurklaue um. "Was soll ich tun?" fragte sie ihn mit großen Augen. "Es wäre für mich sicher von Vorteil, wenn ich vernüftig mit einem Schwert umgehen könnte... Aber ich habe Angst, jemanden zu verletzen..." Sie schluckte. Iraé musste ja im Moment richtig erbärmlich wirken. Trotzdem fragte sie den Khajiit: "Hällst du mich auch für zu schwach?"
 
Ri'va schaute Iraé tief in die Augen. Er selbst hatte nicht mit einer solch aufbrausenden Reaktion von Cey gerechnet.
"Ich halte dich nicht für schwach. Auf keinen Fall. Nicht jeder Kampf wird durch Muskelkraft und Waffen entschieden. Oft steckt mehr dahinter. Du bist schnell und geschickt. Fähigkeiten die äußerst nützlich sein können, auch im Kampf. Du könntest waffenlose Kampfstile versuchen, ohne zu töten. Das musst du wissen."
Er legte sich wieder auf sein Bett. "Du bist nicht schwach."