Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

Iraé nickte und kuschelte sich glücklich an Ri'va ran. Er wärmte sie so wunderbar von außen wie von innen heraus -, dass sie augenblicklich aufhörte zu zittern. "Schlaf gut, Ri'va..." murmelte sie leise vor sich und schloss die Augen. Gleich darauf schlief sie. Das Fieber hatte sie sehr erschöpft.
 
So! Jetzt schreib ich auch mal wieder was, nachdem ich gestern von 18.45 Uhr bis heute 05.45 Uhr Mass Effect 2 gezoggt hab:eek::roll::)

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Gut gelaunt erwachte Cey an diesem herrlichen Morgen. Es war zwar noch nebelig, doch durch die milchige Wand drang schon sanft des Lichtes Schein. Der Ayleide hatte heute besser geschlafen, als am Abend zuvor auf dem harten Tavernenboden. Sorgen machte sich Cey allerdings noch um die kranke Dunmerin. Wir haben nur eine Chance, sie zu retten, wenn die Krankheit noch frisch war. Das weiß ich nur nicht. Gedankenverloren schlenderte der Mer durch die Gänge, bis er vor der Tür zu Iraés Zimemr stehen blieb. Eigentlich sollte sie nicht gestört werden, da sie viel Ruhe brauchte, aber Cey starb fast vor Sorgen. Also nahm er sein Herz in die Hand und kloppfte zögerlich an die Holztür.
 
Ein Kopfen riss Iraé aus ihrem Tiefschlaf. Sie war immer wieder darüber erstaunt, wie sehr eine Nacht intensiven Schlafes einer Krankheit zu Leibe rücken konnte. Natürlich konnte sie es schlecht einschätzen, doch sie meinte, dass zumindest das Fieber gesunken sei.
Vorsichtig befreite sie sich aus Purpurklaues Armen, die er liebevoll um ihren Körper geschlungen hatte und richtete sich auf. "Ja?" fragte sie leise, damit Purpurklaue nicht aufwachen würde.
 
Ein wenig nervös trat Cey ein. Er war noch nie im Gemach einer Dame gewesen, deshalb wusste er nicht so recht, wie er sich verhalten sollte. "G...guten Morgen, Herrin", stotterte er zuerst ein wenig verlegen, als er Iraé erblickte, mit zerissener Bluse und halb nacktem Oberkörper. Gestern hatte Cey der Anblick nichts ausgemacht, da es ein Notfall war und er ihr Leben retten musste. Doch schnell hatte sich der Ayleide wieder gefangen und setzte sich auf einen nahen Stuhl. "Also", fragte Cey ein wenig selbstsicherer, "wie geht es Euch heute? Schmerzt das Atmen noch? Ich habe noch einige Heilmethoden auf Vorrat, die allerdings weniger angenehm sind, als die letzte." Cey grinste die Dunmerin ein wenig dümmlich an.
 
Wie aus Reflex faltete Iraé den Stoff ihrer Bluse über ihre Brüste. Diese freizügigkeit war nicht nur ihr, sondern anscheinend auch Cey höchst unangenehm.
"Mir geht es besser.... glaube ich." meinte Iraé leise. "Meine Lunge schmerzt noch, jedoch nicht mehr so stark wie gestern noch."
 
"Hört sich doch gut an." Cey nickte bedächtig. "Das heißt dann wohl, wir brauchen weder eine Mischung aus Aufwärmen in einem Badezuber und Abkühlen im Teich, noch das gut alte Herausschwitzen mit einem Liter Brantwein. So was hilft eigentlich ziemlich gut. Aber sagt, wie habt Ihr Euch so etwas Schlimmes überhaupt eingefangen? Ich meine, die Taverne ist weder zugig, noch ist das Dach undicht." Cey machte eine ausschweifende Handbewegung, um seine Behauptung zu untermauern.
 
Branntwein? Ohje.... Iraé vertrug doch keinen Alkohol. Na das konnte was werden...
Aber auf Ceys Frag hin dachte sie nach. Es gab eigentlich nur eine Erklärung: "Vor Kurzen war ich gezwungen, bei dichten Nebel und kalter Luft einen Sprint zurück zulegen und anschließend einige Stunden unter diesen Bedingungen zu warten. Und anschließend..." Iraé sah weg. Nein, Cey brauchte nicht zu wissen, dass sie die anschließende Nacht auch noch nackt geschlafen hatte. Das ging ihn nun wirklich nichts an... "Tja, so muss das wohl passiert sein."
 
Cey lauschte Iraé kurzer Geschichte und nickte dann. "Ja", sagte er lapidar, "so muss es wohl gewesen sein. Und es wundert mich auch nicht. Bei Eurer zierlichen Gestalt hat man sich schnell etwas eingefangen. Nicht, dass ich Euch für schwach halt. Es ist nur so, Ihr könntet ruhig ein wenig mehr auf den Rippen vertragen. Nein! Halt! Wartet! So hab ich das auch nicht gemeint..." Cey stieg von einem Fettnäpfchen ins andere, während er nervös mit seinem kunstvoll geflochtenem Haarzopf herumspielte. "Oh, hört mich an! Wie ein kleines Mädchen druckse ich hier herum. Es tut mir leid Euch gestört zu haben, werte Herrin. Wenn Ihr erlaubt, ziehe ich mich zurück, um Euch weitere Peinlichtkeiten zu ersparen." Mit diesen Worten wandte sich Cey zum gehen.
 
Die Dunmer wollte Cey gerne beruhigen. Dass sie seine Worte nicht persönlich nehme und schon wüsste, was er damit sagen will. Aber da er von einem verplapperten Satz zum nächsten Sprang, bekam Iraé dazu keine Gelegenheit. Letztendlich klappte sie den Mund zu. Es brachte ja doch nichts.
Erst, als Cey aufstand, kam sie endlich zu Wort. "Wartet...." meinte sie und hob die Hand nach ihm. "Ich...wollte Euch nur danken. Dass Ihr mir geholfen habt. Ich würde mich dafür gerne Erkenntlich zeigen."
 
Cey war ehrlich gesagt ein wenig überrascht, als er die Worte aus Iraés Mund vernahm. "Seid nicht albern, Herrin. Ich möchte keine Gegenleistung für meine Hilfe. Mein Volk hat in ferner Vergangenheit schlimme Dinge getan. Furchtbare Dinge. So furchtbar, dass die Kinder und Kindeskinder unserer Ahnen noch heute mit dieser Last leben müssen. Deswegen leben die letzten von uns so zurückgezogen. Wir wollen niemanden mehr weh tun, wir wollen nützlich sein und den anderen helfen. So wie ich es getan habe. Ich wollte Euch helfen, damit sich die unendliche Last auf meinen Schultern ein wenig verringert. Aber wir können uns wahrscheinlich nie davon befreien. Zu groß waren unsere Verbrechen. Zu groß das Leid, das wir über Cyrodiil gebracht haben. Zu..." Hier brach Cey ab. Tränen liefen über seine Wangen. Es kostete ihn immerwieder große Überwindung, über sein Volk und die Vergangenheit zu reden. Und doch hatte er sich bereitwillig einer völlig fremden Dunmerin offenbart, die wahrscheinlich nichts von ihrer Kultur wusste. Vater wäre jetzt sicherlich nicht mehr stolz auf mich.
 
Iraé empfand tiefes Mitleid mit Cey und wäre sie ihrer Kräfte wegen in der Lage gewesen, so wäre sie aufgestanden und hätte ihm eine tröstliche Umarmung geschenkt.
"Ich danke Euch trotzdem vielmals, Cey. Und wenn Ihr irgendwann einmal meine Hilfe oder meine Dienste benötigt, so könnt Ihr mich jederzeit fragen. Und macht Euch bitte keine Vorwürfe deswegen, was Eure Ahnen getan haben. Sie haben gehandelt, nicht Ihr. Also nehmt Euch das alles nicht so zu Herzen."
 
"Danke", schniefte Cey, "für Eure tröstenden Worte. Und wenn Ihr darauf besteht, werde ich irgendwann auf Euer Angebot zurückkommen. Nochmals vielen Dank. Und: gern geschehen." Cey erhob sich und verließ nun entgülig das geräumige Zimmer.
 
Und so blieb Iraé in ihrem Zimmer zurück. Jedoch zum Glück nicht alleine, wie man in vielen anderen Fällen leider sagen musste. Dort in der Ecke schlief Tristan... oder Bernd. Je nachdem, wer gerade die Kontrolle über den Körper hatte. Und neben Iraé selbst schlummerte Purpurklaue noch vor sich hin.
Iraé beobachtete ihn einen Augenblick lang, dann legte sie sich wieder hin und schmiegte sich innig an ihn. Seine gleichmäßigen Atemzüge ließen seinen Brustkorb sanft auf und nieder gehen. Es war ein wunderbares Gefühl, fand Iraé, wenn man Tag für Tag aufwachte und immer jemand neben einem wahr, den man liebte und der für einen selbst das gleiche empfindet. Liebevoll strich sie dem schlafenden Mann über die Brust. Ob es für immer so bleiben würde? Unweigerlich musste sie an die Worte Raylens und dieses ungehobelten Argoniers von gestern denken. Es gab viele, die etwas dagegen hatten, dass ein Dunmer und ein Khajiit eine Beziehung führten. Vielleicht lag es an ihrer Krankheit und dass sie sich körperlich so schwach fühlte. Doch die Dunmer bekam Angst, dass sie alle Recht hatten und es wirklich falsch war. Sogleich drückte sich Iraé stärker an Purpurklaue heran.
 
Ri'va schlief tief, wenn auch nicht unbedingt gut. Die ganze Nacht lang quälten Erinnerungen. Erinnerungen über alles mögliche, allen voran Kheled und Purpurzahn. Das Gespräch mit Iraé hatte ihn so befreit, aber gleichzeitig hatte es ihn auch wieder daran erinnert, was schon alles in seinem Leben schief gelaufen ist. Vor allem belastete ihn der Tod Kheleds sehr, da es nicht allzu lange her ist. Lange dachte er über ihn nach, als er plötzlich aufwachte.
Der Khajiit spürte, wie sich Iraé an ihn herandrückte und legte einen Arm um sie.
"Morgen Iraé", wisperte er ihr ins Ohr und gähnte.
 
"Guten Morgen..." hauchte Iraé zurück und sah Purpurklaue verliebt an. "Ich hoffe, dass Cey und ich dich nicht geweckt haben..." Sie schmiegte sich ein wenig mehr an ihn heran, als Ersatz dafür, dass sie ihn wegen ihrer Krankheit nicht küssen durfte, oder besser gesagt: es nicht sollte. Die Dunmer verspürte den Drang, ihm das auch so zusagen. "Ich würde dir ja einen Guten-Morgen-Kuss geben...." meinte sie und lächelte ihn noch viellsagend an. Dann setzte sie aber einen - zugegeben gespielten - traurigen Schmollmund auf. "Aber das geht leider nicht... genau wie ein paar andere Sachen, die ich so gerne mit dir mache..."
 
Tristan erwachte aus seinem tiefen Schlaf. Erstaunt blickte er sich um. er saß immer noch in Iraés Zimmer. Er sah sich verwirrt um. Guten Morgen, Neffe, gut geschlafen? fragte Bernd. Er war also immer noch da. Gut, solange er ihn nicht behinderte, würde er ihn lassen. Ächzent erhob er sich. Sein körper war immer noch wund, aber er spürte kaum Schmerzen, Bernd sei dank. Aufmerksam blickte er sich um und bemerkte erst jetzt, wie Purpurklaue und Iraé miteinander turtelten. "Soso, da habe ich ja während meiner Abwesenheit einiges verpasst!", rief Tristan mit leicht spöttischem Unterton
 
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Der Khajiit sah die Dunmmer an und musste lächeln.
"Bei dem Gott der Katzen, du hast aber auch eine sehr ausgeprägtes Bedürfnis oder nicht?" Ri'va musste lachen und streichelte ihre Wange. "Aber ich weiß nicht, ob das nun so klug wäre. Da müsstest du schon einen Fachmann fragen, so gut kenne ich mich da auch nicht aus." Er musste wieder lachen und rückte noch näher zu Iraé. "Aber wer weiß, vielleicht bist du heute Abend schon wieder gesund..."
 
Eigentlich sollte Iraé noch etwas erwidern, zuckte dann aber wegen Tristan zusammen. Ruckartig richtete sie sich auf und sah den Barden an. "Tr-tristan! Ihr seid wach!" Was für eine herausragende Erkenntnis! Iraé wurde rot. Sie hattee den Barden für einen Moment völlig vergessen gehabt! Warum musste ausgerechnet er die beiden erwischen. Sogar bei Lex war das nicht halb so peinlich, wie jetzt.
Iraé stotterte rum. "Also... Das heißt. Nicht dass Ihr denkt... also..." Mhpf. Nein so wurde das nichts. Iraé schloss lieber den Mund, bevor sie noch mehr zusammenhangslose Dinge in die Welt warf.
 
Tristan hob fragend die Augenbraue.

Mich düngt, Ihr habt mir was zu sagen.
So zögert nicht, oh werte Dame.
Ich warte, möcht Euch doch nicht fragen,
fürchtet nicht, bin nicht der Infame.
 
Iraé verzog betroffen das Gesicht. Wie ein Mädchen, dass man eben dabei erwischt hatte, wie es Kekse aus der Dose stahl. Dabei wusste sie selbst nicht, wieso. Nur weil sie eine Weile für Tristan geschwärmt hatte? Das konnte es doch nicht sein.
Sie sah die beiden Männer nacheinander an. "Würdet Ihr beide mich für einen Moment alleine lassen, damit ich mich zumindest anziehen kann?" Außerdem wollte sie einen Augenblick alleine sein, damit sie ihre Gedanken sammeln konnte. Ihr Herz schlug so unglaublich schnell. Hoffentlich würden die beiden ihre den Gefallen tun.