Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

Teryn verfolgte das Spektakel mit einem triumphierenden Gesicht. Sein Champion ließ Dutzend schnelle Schläge auf Rothgar herabregnen. Der Schweiß stand dem Nord bereits auf der Stirn. Zwar gelang es ihm, den Kaiserlichen mit einem Tritt niederzustrecken, doch rappelte er sich schnell wieder auf und ging zum Angriff über. Er verringerte schnell die Entfernung zwischen sich und dem Nord. Dann setze er zum Sprung an und stach nach Rothgar. Dieser konnte aber noch schnell genung ausweichen, so dass sich die Schwerter des Kaiserlichen im Boden vergruben. Mit gelassener Leichtigkeit zog Teryns Champion die Schwerter wieder heraus. Jetzt griff Rothgar wieder an. Dem Nord fehlte es an der Leichtfüßigkeit des Kaiserlichen, weshalb dieser geschickt ausweichen konnte.

Rothgar merkte gar nicht, dass er in eine Falle gelaufen war: Der Kaiserliche drehte sich zur Seite, wich Rothgars Schlag aus und stand plötzlich hinter dem Nord. Bevor dieser wusste, was geschehen war, hatte er schon den Fuß des Mannes im Rücken. Rothgar wurde nach vorne geworfen. Der Nord stieß mit dem Gesicht gegen die Begrenzung des Ringes und rutschte nach unten. "Na, alter Mann? Schon Schlafenszeit?" Der Kaiserliche spottete, während sich Rothgar wieder aufrappelte. Blut lief ihm über die Stirn.

Teryn konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Sein Champion hatte Rothgar bestens im Griff. Bald wirst du deine Ahnen wieder sehen, Nord!
 
Rothgar taumelte leicht, sein Schädel brummte und er hatte ein Pfeifen in den Ohren. Verdammter, ich hau ihn um. Der Kaiserliche lachte weiter und wich dem eher schwachen Angriff Rothgars mit Leichtigkeit aus. Dann trat er dem Nord in die Kniekehle und lies ihn auf die Knie fallen, doch zum entsetzten aller belies er es nicht dabei. Marcus erkannte was der Kaiserliche machen wollte und griff schon nach seiner Klinge. Der Kaiserliche wollte Rothgar die Kehle durchtrennen. Als Marcus am Ringrand stand blickte er in Rothgars Gesicht und sah wie der Nord ihm schwach lächelnd zu zwinkerte. Der Champion wollte gerade den letzte Streich vollziehen, da bewegte Rothgar seinen Kopf schnell nach hinten und verpasste ihm so eine kräftige Kopfnuss. Der Kaiserliche taumelte zurück, hielt sich die blutende Nase und stöhnde auf vor Schmerz.
Rothgar stand währenddessen langsam auf und griff seine Schwerter. "Du glaubst wohl du könntest mich töten, du schmieriger, kleiner, erbärmlicher Wurm!" sagte Rothgar in einer tiefen und unglaublich bedrohlichen Stimme. Der Raum war ruhig und man hätte gehört wenn eine Nadel auf den Boden gefallen wäre. "Hä, Nord seht euch an, ihr könnt euch doch gar nicht mehr auf den Beinen halten." entgegnete der Kaiserliche spöttisch und anscheinend nicht in der Lage zu begreifen was gerade im Gange war. Rothgar atmete einmal tief ein um seine Sinne zu ordnen. Dann sties er einen lauten Nordkriegschrei aus und stützte sich auf den Kaiserlichen. Zwar konnte dieser mit einer Linksdrehung dem ersten Angriff ausweichen, doch schlug Rothgar ihm dann mit dem Ellenbogen ins Gesicht. Der Kaiserliche taumelte und Rothgar verpasste ihm einen Tritt in den Magen. Der Kaiserliche fiel zu Boden, doch Rothgar lies nicht nach, er war fast wieder in dem selben Kampfrausch in den er auch damals bei der Verteidigung seines Dorfes verfallen war. Er hob den Kaiserlichen über sich und schleuderte ihn mit voller Wucht gegen die Ringabsperrung. Der Kaiserliche schrie auf und rappelte sich auf alle Viere auf, doch Rothgar war bereits wieder bei ihm angelangt. Er packte den Mann am Kragen und hob ihn auf Augenhöhe:" Na, immer noch so vorlaut?", im nächsten Augenblick warf er den man auf die andere Seite des Rings. Er landete sitzten und knallte mit dem Rücken gegen die Wand. Dann packte Rothgar seine Schwerter, der Mann winselte um Gnade, Rothgar warf, erst das Eine, dann das Andere. Viele in der Menge blickte weg oder schlossen die Augen, doch als sie wieder hinsahen, lebte der Mann noch. Das erste Schwert landete zwischen seinen Beinen und verfehlte nur knapp seine Männlichkeit, das zweite Schwert traf den Ringrand genau neben dem Ohr des Kaiserlichen. Der Mann blickte panisch und sein Gesicht war überseht von Blut und Tränen.
Marcus stieg in den Ring packte sich den Mann und schleift ihn aus dem Raum und sperrte ihn in einen Raum gegenüber dem Ring. Dann kam er wieder zum Ring und ging zu Rothgar, besorgt fragte er:"Seid ihr in Ordnung?" Rothgar atmete einmal tief durch und antwortete:" Ja, ich denke schon, ich habe zwar ein wenig Kopfschmerzen und ein Pfeifen in den Ohren, aber das hat mich in den letzten 25 Jahren auch nicht umgebracht. Ein wenig Ruhe, ein gutes gebratenes Wildschwein, einen ordentlichen Met und eine Pfeife voll meinem besten Tabak, sollte mich wieder Fit machen." er lachte musste aber sofort husten," Ah, ich vergaß. Lachen war nicht so gut." Rothgar grinste und verließ den Ring, setzte sich auf einen Stuhl am Richttisch und wischte sich Schweiß und Blut aus dem Gesicht.
 
Gaius hatte den Kampf mit angespannter Mine verfolgt und als der Champion des Dunmers den Nord eben Anstaltenmachte, Rothgar das Lebenslichtlein auszublasen, zuckte seine Hand zur Klinge. Das war jedoch unnötig, als der Nord plötzlich das Kampfglück wendete und seinen gegner niederstreckte. Ein Laut der Erleichterung entfuhr ihm und er klatschte laut Beifall. Als der Kampf vorbei war, trat er an den richtertisch und klopfte dem Sieger anerkennend auf die Schulter. "Das war ein schöner Abschluss, meinen Glückwunsch, und da, obwohl Euer gegner gemogelt hat. Alle Achtung." meinte er beeindruckt. Dabei reichte er ihm eine Phiole mit einer gelblichen Flüssigkeit. "Trinkt das, und Euer Pfeifen in den Ohren, das Ihr nach so einem Schlag sicher haben werdet, wird vergehen."

Nach seinem Glückwunsch an den Sieger ging er zurück an seinen Platz in der Menge und verschwand wieder in der Masse, um kurz darazuf wieder neben dem Kopfgeldjäger aufzutauchen. "Hab Ihr auch gesehen, was dieser heuchlerische Dunmer da für Spielchen treibt?" fragte er ihn. "Aber mich des Betruges bezichtigen. So eine Schlange"
 
"In Ordnung. Alle, die auf den Ringmeister gewettet haben, kommen her und das Geld wird gerecht aufgeteilt!", rief der Dunmer durch die Halle. Er war verleitet, einzugreifen, unterlies es dann aber. Er hatte so ein Gefühl, und es hatte ihn mal wieder nicht im Stich gelassen. Die Leute kamen und Beroth teilte das Geld aus.
"Gut. Gaius, ich werde zum Wirt gehen und fragen, ob wir hier legales Glücksspiel betreiben können. Das Wettbüro gehört natürlich dazu. Du kannst mal schauen, ob du Tische, Stühle, Kartenspiele und anderes nützliches Zeug findest." Mit diesen Worten verleiß er die Arena und suchte den Wirt.
"Verzeiht, ihr seid der Wirt? Ich würde gern einen Raum dieser Feste dafür nutzen, dort Glücksspiel zu betreiben. Legal, natürlich."
"Nun, ich bin der Koch. Aber da der Wirt zur Zeit unabkömmlich ist, übernehme ich das. Und so lang es Legal ist, spricht nichts dagegen. Sucht euch einen Raum und richtet ihn her. Solltet ihr etwas brauchen, fragt einfach." Das klang gut. Also ging er zurück und schaute sich die Räume an.
 
Das selbstsichere Grinsen, das gerade noch Teryns Gesicht zierte, war erstorben. Ihm war ein schockierter Blick gewichen. "Nein...", hauchte der Dunmer. Rothgar hatte seinen Kämpfer besiegt. Das durfte nicht sein! Kalte Wut stieg in Teryn auf. Vorallem wegen den Reaktionen des Publikums um ihn herum: Sie lachten, schlugen ihm auf die Schulter und machten ihre kleinen Witzchen. Der Dunmer versuchte sie zu ignorieren, was ihm allerdings nicht gelang. Deshalb stand er auf und ging zu dem Richttisch, wo jetzt Rothgar saß. Mit unterdrücktem Zorn streckte er dem Nord die Hand entgegen. "Wahrlich ein beeindruckender Kampf. Ihr habt meinem Champion wirklich die Stirn geboten." Flüsternd fügte er hinzu: "Seid Euch Eurer nicht zu sicher. Irgendwann erwische ich Euch."
 
Rothgar schüttelte Teryn die Hand. "Passt auf das ich euch nicht zu erst erwische. Außerdem besitzt ihr hier keinerlei politische Immunität. Also würde ich mich nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen. Klar?" der Nord grinste und erhob sich von seinem Platz, "Entschuldigt mich Teryn, aber ich habe Hunger, Durst und bin müde." Dann ging er aus dem Raum und begab sich zum Koch in die Küche." Mein Freund würdet ihr mir wohl einen Teller mit Wildschwein zubereiten." "Sicher, hab gerade eins auf'm Feuer." Nach fünf Minuten, gab der Koch Rothgar den Teller. Dieser ging dann auf sein Zimmer. Dort zog er sich bequemere Kleidung an, was bei Rothgar bedeutete, das er nur ein Kettenhemd unter seiner Kleidung trug. Er kramte aus seiner Tasche ein Methorn und seine Pfeife heraus und stellte sie auf den Nachttisch. Er füllte das Horn und begann zu essen und zu trinken. Nachdem er fertig war, zündete er seine Pfeife an, griff nach seinem alten Sagenbuch und begann zu lesen.
 
Gaius sah seinem Kopfgeldjägerfreund nach und wandte sich dann wieder dem Ring zu. Als er sah, wie der Dunmer, der ihn des Betrugs bezichtigt hatte, Rothgar mit dem Lächeln einer Schlange die Hand schüttelte und ihm dabei etwas zuzischte. Als Rothgar schließlich gegangen war, trat Gaius zu dem Dunmer hin und tippte ihn auf die Schulter. Als dieser sich überrascht umdrehte, packte er ihn in der halben drehung am Arm, zog ihn zu sich heran und zischte ihm ins Ohr: "Hör mir gut zu, du falsche Schlange. Wenn du Ärger machen willst, dann bist du hier definitiv am falschen ort. Also sieh zu, dass du und dein Pack euch verzieht." Mit diesen Worten stieß er ihn voller Abscheu von sich, spuckte ihm voller Verachtung vor die Füße und ging dann in den Schankraum, wo er sich vom Koch ebenfalls eine Essensempfehlung geben ließ. Als er erfuhr, dass es Wildschwein gab, zögerte er nicht lange und ließ sich ebenfalls eine großzügige Portion servieren. Mit Heißhunger langte er zu und genoß sein deftiges Mahl.
 
Als der Morgen anbrach, war Rothgar bereits wach. Er hatte sich gewaschen und hatte sich bereits wieder Ausgerüstet. Also ging er nach unten um zu Frühstücken. Wie zu erwarten war der Schankraum, recht leer und nur ein paar Gäste saßen vereinzelt an den Tischen. Rothgar ging zum Tresen und setzt sich. Als der Koch vorbei kam fragte er kurz:" Das Übliche?" Rothgar nickte und der Koch ging in die Küche. Zehn Minuten später kam er wieder und stellte Rothgar einen Teller mit Brot, Käse und Schinken an den Platz, sowie eine Karaffe Milch und ein Glas. Rothgar bedankte sich kurz, bezahlte und fing an zu Essen.
Als er fertig war, stand er auf und begab sich in den Raum in welchem sich Teryns Champion befand. Der Mann saß gekrümmt in einer an die Wand gelehnt im Raum. Seine Augen waren rot und sein Gesicht immer noch Schmerzverzert. Rothgar schloß langsam die Tür hinter sich und verriegelte sie. "Nun, du Mistkerl, was hat dich dazu getrieben zu versuchen mich zu töten?" Der Mann stöhnte "Ihr könnt mich Nord!" und er grinste schwach. "Dummer, Narr." sagte Rothgar, " Ihr gebt euer Leben für jemanden, der euch ein wenig Geld versprochen hat. Denkt doch mal nach, das werdet ihr eh nicht mehr bekommen." Rothgar ging einen Schritt nach vorne und hob eine Holzlatte auf und wog sie in der Hand. "Ihr könnt mir keine Angst machen, Nord. Aus mir bekommt ihr gar nichts raus." entgegnete der Kaiserliche und Rothgar schüttelte den Kopf. "Wie dumm muss man eigentlich sein." Er ging näher zu dem Kaiserlichen und zog ihm eins mit der Latte über. Ein Aufschrei. "Pah, glaubt ihr das bisschen Schmerz kann mich brechen." Rothgar grinste." Ach, das. Nein, das ist nur der Anfang. Glaubt mir. Ich kann noch viel schlimmer sein. Ich habe während meiner Reisen einen Mann kennen gelernt der mir erzählt hat wie man mit ein bisschen Aufwand alles aus einem Menschen, Mer oder Tiermenschen raus bekommt. Vielleicht habt ihr schon einmal von ihm gehört, sein Name ist Skirnir." Die Augen des Mannes wurden groß und ihm war das entsetzten ins Gesicht geschrieben. "Doch nicht etwa Skirnir der Elfenschlächter. Einer der blutrünstigsten Elfenjägern Himmelsrands, wenn nicht gar der Blutrünstigste." Rothgar nickte. "Eben jener. Und glaubt mir ich hatte einige interessante Gespräche mit ihm." Die Atmung des Mannes beschleunigte und sein Gesichtsausdruck wechselte von entsetzt zu panisch und eine Sekunde später viel er in Ohnmacht. "Oh, das hätte ich jetzt nicht erwartet." sagte Rothgar, erstaunt darüber, dass der Kaiserliche in Ohnmacht fiel und kratzte sich am Kopf. Dann zuckte mit den Schultern und sagte:"Naja, falls ihr mich hören solltet, ich komme heute Mittag noch mal. Vielleicht seid ihr dann ja gesprächiger."
Anschließend ging Rothgar aus dem Raum, verriegelte die Tür und begab sich wieder in den Schankraum.
 
Beroth streckte sich gähnend, er hatte gut geschlafen. Gestern hatte er auch einen Raum gefunden, er war gegenüber des Kampfrings und recht groß. Ein kleiner Geheimraum, welcher durch einen Kerzenleuchter geöffnet werden konnte und eine Lagerkammer schlossen direkt an den Raum an. Noch ein wenig müde stand der Dunmer auf, legte seine Rüstung an, versteckte seine Dolche in den Ärmeln und schnallte seine Armbrüste auf den Rücken. Gerüstet trat er in den Schankraum, um ordentlich zu frühstücken.
"Guten Morgen, Meister Nord", grüßte er Rothgar im Vorbeigehen. Beroth setzte sich an einen Tisch und lies sich etwas Brot kommen. Dann holte er ein vergilbtes Pergament und ein kleines Buch mit Lederumschlag heraus und begang drüber zu grübeln. Das Buch war einer seiner wertvollsten, nicht gestohlenen Besitztümer, er hatte es selbst angefertigt. Das Pergament war den Schriftzeichen nach zu urteilen dwemischer Herkunft, in der Mitte war ein länglicher Gegenstand aus mehreren Perspektiven gezeichnet. Normalerweise würde er das nicht so öffentlich machen, aber die Leute hier schienen ihm vertrauenswürdig. Er biss ein Stück vom Brot ab und fuhr mit dem Finger abwechselnd über das Buch und das Pergament, um nicht in der Zeile zu verrutschen.
 
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Solus öffnete die Augen. Um ihn herum war alles verschwommen. Er versuchte immer wieder zu brüllen ,,los Rothgar, los Rothgar! Mach ihn fertig!" Aber aus ihm kam nur ein Murmeln heraus. Dann blickte er um sich. Die ganze Arena war leer. Er riss die Augen dann auf und konnte sich einen genaueren Blick verschaffen. Um ihn herum war alles verdreckt. Doch was ist passiert? Er erinnerte sich nur noch daran, dass ihm jemand ein Getränk angeboten hat. Er wusste sogar, dass dieser meinte, es sei kein Bier. Und als er es probierte, schmeckte es süßlich. An danach konnte er sich überhaupt nicht mehr erinnern. Solus bemerkte, dass er die Flasche noch in seiner Hand hielt. Er riskierte einen Blick hinein. Alles leergetrunken. Als er aufzustehen versuchte, plagte ihn ein starker Kater, vom Rücken bis in den Nacken. Er hatte sein Zeitgefühl verloren und wollte erst einmal raus aus der Arena. Er stand auf, ging auf die Tür zu und drückte sie, noch nichts bewegte sich. Auch zog er an der Tür, doch es schien, als ob sie abgeschlossen war. Solus schaute sich nocheinmal seine Flasche an. Er schnupperte an dem Flaschenrand und war außer sich. ,,Das kann doch nicht wahr sein!" Er kochte vor Wut, denn man hatte ihm Skooma gegeben, und um es am Geschmack nicht zu merken, hat dieser Herr letzten Abend es wohl noch versüßt. ,,Das werde ich melden!" Dachte er sich. Aber zuerst musste er raus aus der Arena. Er klopfte und schlug an die Tür und rief ,,Ist hier Jemand! Macht die Tür auf!" Er konnte es nicht glauben, dass er tatsächlich vergessen wurde.
 
"Morgen." entgegnete Rothgar Beroth und ging kurz vor die Tür. Er ging zu Dalks Grab, hielt kurz inne und begab sich dann wieder in die Taverne. Dort fiel sein Blick auf Beroth der über einem Buch und einem Pergament brütete. Rothgar ging zu Beroth und setzte sich neben ihn und schaute sich das Buch und das Pergament an."Dwemersche Schriftzeichen. Interessant. Könnt ihr es lesen?"

Zur selben Zeit, anderer Ort in der Taverne. Marcus stand gerade auf und wusch sich kurz. Anschließend zog er seine Rüstung an, legte sich sein Schwert an und begab sich geradewegs Richtung Kampfring. Plötzlich hörte er ein Klopfen und Rufen von der anderen Seite der Tür. Schnell schloß er auf, zog aber sicherheitshalber schon im gleiche Augenblick sein Schwert. Als er die Tür öffnete Blickte er in das Gesicht eines Hochelfen. "Was bei Talos habt ihr hier drinnen zu suchen?" fragte der Kaiserliche mit einer leicht aggressiven Stimme und hielt sein Schwert drohend dem Elfen entgegen.
 
"Naja, deuten triffts wohl eher. Hier, dieses Buch habe ich im Laufe der Zeit angefertigt. Für beinahe jedes dwemersche Schriftzeichen eine Übersetung. Einige wusste man schon, andere habe ich im Zusammenhang vermutet." Er biss erneut von seinem Brot ab.
"Es handelt sich übrigens um Baupläne für explosive Armbrustbolzen, allerdings fehlt mir das nötige Material und Werkzeug, um sie zu bauen", sprach er mit vollem Mund weiter. Er fand es schön, einmal mit jemandem über solche Dinge reden zu können.
"Außerdem arbeite ich noch an einer Mixtur, welche in jene Bolzen gefüllt wird, um zur Explosion zu bringen." Der letzte Rest seines Brotes steuerte in Richtung seines Rachens, wurde jedoch unterbrochen.
"Achja, um es schonmal klarzustellen. Egal was ich euch zeige, fragt mich nie, woher ich es hab. Ich kann nur eins sagen: Das meiste ist nicht über ehrliche Wege in meinen Besitz gelangt" sagte er mit leicht flüsternder, beinahe drohender Stimme, ehe er sein Brot fertig aufaß. Vielleicht wäre es als Drohung rübergekommen, doch sein Grinsen verriet, dass er den Ton nur zum Spaß gewählt hatte.
 
Gaius hatte lange in seiner ecke im Schankraum gelehnt und ein kleines Nickerchen gehalten. Bequem war sein nachtlager nicht gerade gewesen, doch er hatte seine Ruhe gehabt und es war noch dazu billig gewesen. Mit steifen Rücken erhob er sich von seiner Bank und streckte sich gähnend. Mit verschlafenem Gesichtsausdruck setzte er sich schließlich in bewegung und trottete hinüber zur Theke, wo er sich neben seinen Geschäftspartner setzte, der gerade aufgeregt mit Rothgar tuschelte. Während er dem Koch zurief, das er ihm doch bitte einen Krug Ale und etwas vom gestrigen Schweinebraten bringen sollte, linste er neugierig zu den beiden anderen hinüber. Als sein frühstück vor ihm stand, langte er kräftig zu und beugte sich dann über die Schulter des Kopfgeldjägers. Mit vollen Backen kauend fragte er: "Daff if fragn, waff daff ift?"
 
"Explodierende Bolzen, das würde Ragnar bestimmt gefallen." dachte Rothgar laut. Orderte aber kurz danach ein Glas Milch. "Eine Mixtur mit der man die Bolzen zum explodieren bringen kann. Lasst mich kurz mal überlegen. Ein Freund von mir, Dain Zwergengestalt, hat mir mal sowas ähnliches gezeigt. Ein Pulver mitdem er Stein sprengte. Wartet er sagte es würde aus Kohle, Schwefel und noch etwas bestehen. Das fällt mir aber gerade nicht ein." Er zuckte mit den Schultern. "Viel Glück noch mit euren Forschungen." sagte Rothgar noch trank schnell das Glas Milch leer, grüßte kurz Gaius und begab sich zum Kampfring. Dort sah er wie Marcus jemanden mit seinem Schwert drohte. Schnell eilte er dorthin und als er einen Hochelfen sah, verwandelte sich sein eher gelassener Gesichtsausdruck in einen bösen."Was ist hier los?" sagte er in einem sehr grimmigen Tonfall
 
Mit ausgesprochen schlechter Laune kam Teryn in den Schankraum. Seine beiden Champions hatte ihren ersten Kampf verloren. Und der Kaiserliche, den er angeheuert hatte, wurde von Rothgar gefangen genommen. Wenn der Nord herausfinden sollte, dass der Dunmer den Kaiserlichen zum Töten aufgefordert hatte, wäre Teryn sicherlich einen Kopf kürzer. Also musste er die Sache selbst in die Hand nehmen. Teryn sah, wie Rothgar Richtung Kampfring ging. Dort wollte der Dunmer auch hin.

Er sah, wie Rothgar und Marcus mit diesem Hochelfen beschäftigt waren. Gut, dachte sich Teryn und schlich sich hinter ihren Rücken zu der Kammer, in der sein Champion eingesperrt war. Das Schloss an der Tür war kein großes Hindernis für Teryn. Er träufelte aus einer Ampulle eine Säure darauf, die das Metall verätzte und den Weg dann freigab. Das Fläschchen warf er in den Sand des Kampfrings. Leise öffnete Teryn die Tür, trat ein und verschloss den Raum wieder hinter sich.

Der Kaiserliche sah arg mitgenommen aus. Rothgar musste ihn wohl bereits verhört haben. "Sera Senim", jauchzte Teryns Champion, als er den Dunmer erblickte, "Seid Ihr gekommen, um mich hier rauszuholen?" Nichts war mehr von dem verschlagenen Streiter übrig, den er angeheuert hatte, um Rothgar zu töten. "Sagt mir, habt Ihr dem Nord etwas erzählt?" Sofort verneinte der Kaiserliche: "Nein. Er hat mich geschlagen, aber ich hab nichts gesagt. Lange halte ich diese Tortur jedoch nicht mehr aus. Helft mir!"

Lächelnd streckte Teryn seinem Champion die Hand entgegen. Er half ihm zurück auf die Beine. Der Kaiserliche hatte nicht bemerkt, dass Teryn in seiner Rechten einen Dolch hielt. "Danke, Sera Senim, dass werde ich Euch nie..." Weiter kam der Kaiserliche nicht. Mit großen Augen blickte er hinab zu seinem Bauch, wo Teryns Dolch steckte. Der Schattengardist zog die Klinge aus dem Fleisch und rammte sie noch mehrmals in den geschundenen Körper des Söldners. Nach einem guten Dutzend Stichen brach dieser Tod zusammen. "Euch leben zu lassen, wäre zu riskant gewesen", meinte Teryn kühl und verließ den Raum dann wieder.

Er schlich sich wieder an den drei Männern vorbei und kehrte in den Schankraum zurück, wo er sich ein Frühstück bestellte, als wäre nichts gewesen.
 
"Baupläne für explosive Bolzen", erwiderte der Dunmer. Er kramte in seinem Beutel und holte Pergament und eine Feder heraus.
"Gut, Kohle und Schwefel... das wird jedoch nicht ausreichen. Die Explosionskraft soll einen im wahrsten Sinne des Wortes umwerfen. Ich denke, ich werde gleich mal ein wenig herumexperimentieren..." dachte er laut. Das Pergament rollte er wieder zusammen und verstaute es zusammen mit dem Buch in seiner Tasche.
"Na dann. Gaius, wir sollten anfangen den Raum herzurichten. Ich habe schon einige Ideen, wie wir das anstellen. Natürlich könnten wir es selber machen oder ehrliche Leute dafür bezahlen. Da ich aber faul und geizig bin, machen wir das etwas anders." Dabei grinste er verschwörerisch. Dann stand er auf und machte sich auf zum Korridor, wo er Rothgar und Marcus sah, und diesen histerischen Hochelfen.
"Was ist denn hier los?", fragte Beroth mit hochgezogener Augenbraue und den Hochelf musternd. Gut, das war gespielt, er wusste was dem Mer letzte Nacht wiederfahren war und fand es auch recht amüsant. Zwar hatte er direkt seine Finger nicht im Spiel gehabt, aber das Skooma war aus seiner Tasche entsprungen.
 
Solus blickte die beiden an. Noch immer von starken Kopfschmerzen geplagt, versuchte er den beiden zu erklären, was passiert ist. ,,Jemand hat mich mit Skooma alkoholisiert. Es war ein Bosmer. Er hat das Skooma versüßt, damit ich es nicht schmecken kann und dann scheint es so, dass ich wohl die ganze Nacht hier war. Wirklich nett, dass mir jemand geholfen hat!!! Wenn ihr mich entschuldigt…" Solus raste aus der Arena, doch konnte er es nicht mehr lange halten. Man hörte ein lautes Würgen und Solus erbrach sich im Schankraum.
 
Neugierig blickte Gaius von seiner Mahlzeit auf und sah einen Hochelfen, der sich mitten in den Schankraum erbrach und dabei seine Robe mit lustigen gelbgrünen Sprenklern verzierte. Gaiusschlang schnell die reste seiner Mahlzeit hinunter und eilte dann zu dem Hochelfen hinüber. Als der arme Kerl sich wieder aufrichtete, erkannte Gaius den Elfen wieder, der mit ihm einmal angestoßen hatte. Besorgt beugte er sich vor und sah sich dem Hochelfen näher an. "Ihr seid aber ganz schön blaß um die Nase, meister Elf. Ich weiß, was ihr braucht." Ohne irgendwelchen Prostest gelten zu lassen, schleifte der Junge den Hochelfen zum Tresen und bestellte einen krug Bier. Als das georderte kam, zögerte Gaius nicht lange, sonder hob den Humpen an und zwang mit der andren Hand den Mund des unfreiwilligen trinkers auf, der immer noch lautstark protestierte. Der Protest ging jedoch schnell in einer Flut von bier unter, als Gaius dem Hochelfen den Humpen kurzerhand komplett hineinleerte und hoffte, das wenigstenes etwas von dem gerstensaft dort landete, wo es hingehörte. die Robe war sowieso schon ruiniert, da waren die paar neuen Flecken auch schon egal. "Ihr braucht mir nicht dankbar zu sein, werter Herr, der krug geht auf mich." meinte gaius und grinste schelmisch.
 
Solus konnte sich kaum auf den Beinen halten. ,,Eure Fürsorge in Ehren… Aber ich denke nicht, dass es gut ist… jemandem nach einer Skoomadröhnung noch ein Krug Bier zu geben…" Solus' Magen schlug erneut auf und diesmal musste der Tresen dran glauben. Er wankte langsam umher, sein Ziel war sein Zimmer. Auf dem Weg nach oben stolperte er nicht nur einmal und schlug sich heftig diverse Glieder an. Doch am Ende stand er doch vor seiner Zimmertüre. Solus stütze sich mit seinem ganzen Körper auf die Klinke und fiel anschließend in sein Zimmer. Er stützte sich erneut auf und warf sich dann in sein Bett, wo er auch für den Rest der Woche verweilen wollte. So konnte er sich zumindest nicht mehr zeigen.
 
Als der Elf fluchtartig den Gang verlies blickte Marcus zu Rothgar. Der Nord hatte ein breites Grinsen im Gesicht und auch Marcus grinste breit. Als sie hörten wie der Elf sich im Schankraum übergabl, fingen sie an lauthals zu lachen. "Dieser Elf macht mich noch fertig!" sagte Rothgar und lachte weiter. Nachdem beide wieder zur Ruhe gekommen waren, gingen sie in den Raum und fingen an den Dreck wegzumachen, den die tobende Menge bei den gestrigen Kämpfen hinterlassen hatte.
Nach einer halben Stunde begab sich Rothgar wieder in den Schankraum und rief:" Tag auch Leute, hoffe mal ihr seid alle wach. Die Kämpfe finden gegen Mittag statt, also könnt ihr in Ruhe frühstücken oder machen was ihr wollt!"