Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

"Hmmm....nein, eigentlich nicht. Eigentlich liegst du komplett daneben. Schau, er kann auch anders", meinte Ri'va und lachte. "Er kann auch vernünftig sein."
Und das stimmte, denn sosehr Rh'aziir in den Tag hinein lebte und oft etwas ohne nachzudenken machte, sosehr konnte er auch wieder Verantwortung zeigen. Zumindest in gewissen Punkten.
 
Iraé legte den Kopf schief und entzog Sia dabei unwissentlich die Flasche. Die kleinen Babyärmchen streckten sich danach aus, konnten sie aber nicht erreichen. "Wirklich?" So ganz konnte sie das nicht glauben. "Davon will ich mich erst selbst überzeugen. Aber wenn du sagst, dass er sich auch wie ein Erwachsener benehmen kann, dann glaube ich das einfach mal."
 
"Das kann er, vertrau mir einfach einmal" sagte er und grinste. "Ist das denn so schwer?" Jetzt entfuhr ihm ein kurzes Lachen und er gab Iraé einen innigen Kuss, um sie zu überzeugen.
 
Naja. Überzeugt sein - darunter verstand Iraé etwas anderes. Sie konnte sich nicht wirklich vorstellen, was Purpurklaue schon wieder plante. Zuzutrauen wäre ihm so einiges.
Aber die Dunmer wollte diesem Thema nicht mehr Aufmerksamkeit als nötig schenken. "Langsam sollten wir und einmal Gedanken machen, wen wir alles zu unserer Hochzeit einladen wollen." begann sie also und stellte die leere Flasche auf den Tisch. Zufrieden gab Sia ein Glucksen von sich, was Iraé jauchzen und die Kleine hochheben ließ. "Du bist natürlich unser Ehrengast, meine Süße, nicht wahr?"
 
"Na ja...natürlich unsere Freunde und unsere Familien. Sonst wüsste ich auch niemanden. Oder du?" Er sah Sia an, welche gerade die Flasche ausgetrunken hatte. "Unser ganz spezieller Ehrengast. Da werden sich deine und meine Eltern freuen, wenn sie die Kleine sehen." Ri'va seufzte und tat so, als würde ihm das nerven, wobei er jedoch grinste. "Das kann ja was werden."
 
"Von meiner Familie sind nur meine Eltern und mein Bruder im Land...Mit allen anderen habe ich keinen Kontakt." Sie lächelte. "Also werden es von meiner Seite kaum sehr viele Gäste werden." Iraé gab es vielleicht nicht zu, aber sie hatte Angst vor der Begegnung mit Purpurklaues Eltern. Wieso? Wenn sie das nur wüsste .... .
 
Galadran und Cey schlichen weiter hinunter in die Ruine, gefolgt von Canthor und dem Geist. Als sie an eine ecke kamen, hörte Galadran ein Stöhnen, gefolgt von einem schmatzenden Schlurfen. Galadran zupfte Cey am Haar und bedeutete ihm, sethen zu bleiben. Dann drehte er sich zu dem Bosmer um: "Da vorne ist ein Zombie," flüsterte der Dunmer. "Was machen wir nun?" fragte er.
 
"Hmm." Er wusste nicht ganz was er sagen sollte. Von seiner Seite würden es auch nicht allzu viele Gäste werden, lediglich seine Eltern, Brüder und Rh'aziir. Vielleicht kommen auch noch andere Verwandte mit meinen Eltern mit, aber es sind sicher nicht sehr viele.
"Ach ja, natürlich dürfen wir den Koch und die Aushilfe nicht vergessen!"
 
Iraé lächelte. "Natürlich habe ich unsere Freunde hier aus der Taverne automatisch zu unseren Gästen gezählt. Genau wie Tristan, sollten wir ihn erreichen." Dann streichelte die Dunmer Sias kleines Bäuchlein, was dieser offensichtlich sehr gefiel, sonst hätte sie nicht so vergnügt gelacht. "Wie ist das bei euch zu Hause bei einer Hochzeit?" fragte sie, ohne aufzusehen. "Werden bei euch die Nachnamen behalten oder nimmt die Frau den des Mannes an?"
 
Cey blickte in den Gang hinein. Vor ihnen schlurfte wirklich ein Zombie herum. Der Ayleid hatte bisher so einiges gesehen, aber noch nie einen der Untoten. "Wir müssen ihn vernichten", sagte er zu Galadran und Canthor. So genau wusste Cey allerdings nicht, wie man einen Untoten tötete. Wahrscheinlich durch Kopfabschlagen.
 
"Ich würde verbrennen empfehlen, jedoch ist leider unser Brandwein alle. Mein Feuerball ist sehr schwach, aber wenn ihr ihn kampfunfähig macht, könnte ich versuchen, ihn abzufackeln." schlug Galadran mit unsicherer stimme vor. Der Ahngeist lispelte dabei erbost. Es passte ihm gar nicht, das ein untoter Kollege ins jenseits befördert werden sollte.
 
"Ähem...Hochzeiten bei mir zu Hause. Puh, da muss ich jetzt selbst nachdenken." Ri'va hatte nur selten einer Hochzeit beigewohnt und meistens war er da noch klein gewesen, also wusste er selbst nicht genau, wie das alles ablief. Und vor allem konnte er sich just auch nicht daran erinnern, wie das mit den Namen geregelt war.
"Ich weiß es jetzt nicht genau, aber ich glaube, dass sich das das Paar selbst ausmacht. Doch so ganz sicher bin ich mir nicht."
 
Da Iraés Frage nicht zu ihrer Zufriedenheit beantwortet wurde, sah sie den Khajiit auch dementsprechend fragend an. "Und... was wäre dir am liebsten? Es geht ja nicht nur um meinen und deinen Nachnamen, sondern auch um Sias." Für Iraé hatte der Nachname nämlich eine gewisse Bedeutung. Er zeigte an, zu wem eine Person gehörte. Besonders für Kinder eine wichtige Sache.
 
Cey lugte verstohlen zu Galadrans Ahnengeist hinüber. Diese Geister machten den Ayleid immer etwas nervös. Man konnte nie wissen, zu was sie fähig waren. "Gut", meinte Cey dann zu dem Dunmer, "Halte dich fest." Er steckte seine Dolche weg und sprintete auf den Zombie zu. Cey sprang dem Untoten ins Kreuz. Stöhnend und fauchend fiel er zu Boden. Doch Cey setzte gleich nach: Er nahm den Kopf des Zombies in die Hände und hämmerte ihn auf den Steinboden.
 
"Ganz ehrlich: Ich weiß es selbst nicht. Daran habe ich noch gar nicht gedacht." Er schüttelte den Kopf und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. "Ich denke auch an gar nichts. Wie hättest du es am liebsten? Mir soll es eigentlich egal sein."
 
Der Zombie kümmerte sich gar nicht darum, dass sein kopf auf den Boden gehämmert wurde. Heulend verdrehte er den Arm in einen Winkel, der normalen Menschen gar nicht möglich gewesen wäre, und packte Cey an der Gurgel.
 
Iraés Mundwinkel zogen sich augenblicklich nach unten. Diese Antwort enttäuschte sie. Ihm war das egal? Es ging hier darum, ob sie und Sia seinen Nachnamen annehmen würden oder nicht. Man würde sie auf Anhieb zu ihm zu ordnen! Das konnte ihm doch nicht egal sein.
"Mh...." murmelte sie also nur knapp und sah zu Sia hinab. Dass Purpurklaue ihr eigentlich eine Frage gestellt hatte, vergaß sie irgendwie.
 
"Argh!" Der Zombie hatte seine Arme verdreht und würgte nun Cey. Dieser ließ seine Hand zu seinem Dolch wandern. Doch der Griff des Untoten wurde immer fester. "Ngghh!" Endlich bekam der Ayleid seine Waffe zu fassen. Zitternd legte er sie an die Handgelenke des Zombies und schnitt ihm durch die verfaulten Knochen. Ein Schreien ertönte, als die Hände des Untoten zu Boden fielen.
 
"Was ist los? Nicht die Antwort, die du dir erhofft hattest, habe ich recht? Ich weiß es wirklich nicht." Ri'va bestellte beim Wirten für sich und für Iraé etwas zu trinken. "Mein Nachname ist nicht so schön wie deiner. Außerdem würde er mehr zum Kind passen...dann nehmen wir deinen, oder?"
 
Galadran hatte sich währendessen von Ceys Schulter fallen lassen und zückte nun seinen Zweihänder. Er rammte ihn dem Zombie ins Auge und warf ihn einem Feuerball hinterher. Die trockene, pergamentartige haut fing knisternd Feuer und das Vieh kreischte we am Spieß.