Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

Ri'va sah Cey und Galadran noch nach. Innerlich wünschte er sich tausend Mal, dass ihnen ja nichts passieren solle, aber äußerlich ließ er sich nichts anmerken. Sie schaffen das schon, sagte er immer zu sich selbst, zweifelte aber selbst an seinen Worten. Er machte sich wirklich Sorgen um die beiden, immerhin waren sie nur zu zweit und Galadran konnte man nicht wirklich dazuzählen. Auch wenn er sicher nützlich ist, dachte sich Ri'va und merkte, dass Iraé mit ihm sprach.
"Das könnte leicht möglich sein, ich werde rauf nachsehen gehen", meinte er und machte sich auf den Weg.
 
Iraé stand mit Sia auf dem Arm auch auf und ging die Treppe hoch in ihr Zimmer. Vorsichtig legte sie das kleine Mädchen auf dem Bett ab, solange Purpurklaue nicht zurück war. Wie süß, schoss es Iraé durch den Kopf, als Sia durch ihre großen Augen die Decke ansah und von irgendwas gefesselt schien.
Das erste was Iraé machte, war, sich umzuziehen. Sie war ja so müde und konnte nicht mehr länger stehen. Also legte sie sich zu ihrer Tochter und nahm sie liebevoll in den Arm. Schnell fielen ihr die Augen zu, sodass sie friedlich neben Sia einschlummerte.
 
Ri'va hatte einige Zeit den Speicher durchsucht, bis er wirklich ein Kinderbett gefunden hatte. Wahrscheinlich hatte hier einst jemand gelebt, der selbst ein Kind hatte. Das würde das Bett und das Puppenhaus erklären. Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden nahm Ri'va das Bett und brachte es in das Zimmer, wo mittlerweile Iraé und das Kind schon schliefen.
Darauf bedacht, die beiden nicht aufzuwecken stellte er ganz vorsichtig das Bett hin und ging dann zu Sia. Langsam entzog er die Kleine Iraés Arm und legte sie in ihr Bettchen. Ri'va setzte sich auf seinem Sessel, nahm sich ein Buch und begann daran zu lesen.
 
Cey und Galadran machten sich also auf den Weg. Vilverin lag höchstens eine gute Wegstunde nördlich von der Festung Urasek entfernt, sie mussten also keinen langen Fußmarsch in Kauf nehmen. In der Ruine sah es allerdings ganz anders aus: Mehrere Ebenen würden auf sie warten, alle groß genug, um ein ganzes Dorf darin unterzubringen. Es würde eine Weile dauern, bis sie sich nach unten durchgearbeiteten hätten. Außerdem wusste Cey nicht, auf was sie treffen würden.

Nach einer Stunde kamen sie dann an der Ruine Vilverin an. "Herrlich...", meinte Cey zu sich selbst, als er die weißen Marmorreste erblickte, die einst eine ganze lebende Stadt waren. Dann sah der Ayleid auch schon etwas, dass ihn schlucken ließ: Vor dem Eingang war ein kleines Lager aufgebaut. Einige Zelt und ein Lagerfeuer. "Das gehört wahrscheinlich Banditen oder Plünderern. Wir sollten vorsichtig sein!"
 
Ein Kribbeln verriet Canthor, das es so weit war. Er steckte den Dolch, welchen er aus den herumliegenden Knochen gebastelt hatte, in den Ärmel seines Hemdes und wartete auf den Wärter. Als dieser eintrat und Canthor mitnehmen wollte, hatte Canthor den Dolch so schnell im Magen des Dunmers versenkt, das dieser nicht einmal um Hilfe schreien konnte. Das eiserne Langschwert, das der Bandit bei sich trug, nahm Canthor mit, ebenso die ganzen Schlüssel. Nun war er etwas besser ausgerüstet und ging die weißen, verfallenen Korridore entlang. Als nächstes galt es, seine Ausrüstung zu finden. Sein Naginata hatten sie zwar verkauft, aber die anderen Sachen waren nicht viel wert und wurden hier irgendwo gelagert. Ein Khajiit kam ihm entgegen, doch evor dieser auch nur einen Atemzug tun konnte, hatte Canthor ihm die Kehle aufgeschlizt. Nach einiger Zeit fand er die Lagerkammer, in der auch seine Rüstung und sein Bogen aufbewahrt wurden. In seiner alten Ausrüstung und einem Langschwert aus Silber zog er weiter, darauf erpicht, jeden Banditen zu töten...
 
Iraé schlief lange und tief. Sie holte den ganzen Schlaf nach, den sie in der letzten Nacht nicht bekommen hatte. Und das war eine ganze Menge, wenn man auch noch bedachte, dass sie eine anstrengende und schmerzhafte Geburt hinter sich hatte.
Doch irgendwann war auch sie ausgeruht. All zulange wollte Iraé auch nicht schlafen, sonst würde sie die ganze Nacht kein Auge zukriegen. Sie rührte sich also irgendwann und drehte sich zu dem Geräusch von durchblätterten Papier um. Purpurklaue saß auf dem Sessel und las. Eine ganze Weile sah die Dunmer ihn an, bis er irgendwann aufsah.
 
"Na, ausgeschlafen", meinte Ri'va weniger als Frage sondern mehr als Feststellung und sah Iraé lächelnd an. Er schlug sein Buch zu, merkte sich die Seite und legte es auf den Tisch, während er zu ihrem Bett ging.
"Sia war ganz ruhig", sagte er und deutete auf die ruhig schlafende Dunmer.
 
"Ich weiß." meinte Iraé noch ein wenig verschlafen und machte ein wenig Platz für ihn. "Das ist sie schon seit sie auf der Welt ist. Sie ist so lieb."
 
Er legte sich zu ihr und sah Sia. Sie war wirklich brav, hatte noch nicht geschrieen....aber das wird schon früh genug kommen, dachte sich Ri'va und musste seltsamerweise grinsen.
"Immerhin hat sie ja auch dementsprechend brave Eltern", meinte er und lachte.
 
Iraés Augenbraue zuckte hoch. Dann grinste sie. "Brav... Natürlich. Anständig und gut erzogen. Immerhin müssen wir jetzt auch Vorbilder sein. Das heißt, keine Extravanzen mehr..."
 
Galadran blickte fragend zu Cey "Was jetzt?". Nachdenklich strich er sich über das Kinn und musterte dabei noch einmal die Zelte. Sie standen dicht beieinander und waren ungeordnet. Sein Gesicht hellte sich auf: "Hast du zufällig etwas Brandwein und ein Stück Stoff übrig? Das Zünden wir an und ich fliege mit Kohlchen darüber und lass es fallen. Das Feuer sollte sie ablenken."
 
Vorsichtig strich Iraé Purpurklaue über die Wange und grinste. "Ja hat es. Wäre schade, wenn wir damit aufhören würden...." Schmunzeld fügte sie außerdem noch hinzu: "Aber wir müssen aufpassen, dass Sia nicht gerade im Raum ist..."
 
"Dann sollten wir so schnell wie möglich das Kinderzimmer schön einrichten." Er sah sie schmunzelnd an und dachte an den Ball zurück. DAS war ein Erlebnis, dachte sich Ri'va und musste grinsen, als er an Rh'aziir dachte.
"Das wäre wirklich schade..."
 
Iraé kam eine Idee, als Purpurklaue das Kinderzimmer erwähnte. "Neben unserem Zimmer und der Tür zum nächsten gibt es doch eine kleine Kammer, richtig? Sie ist nicht so groß wie ein richtiges Zimmer, aber als Kinderzimmer reicht es doch eigentlich aus. Bisher steht dort lauter Gerümpel herum. Wenn wir das alles leerräumen und das Fenster saubermachen, dürfte das doch gehen, oder?"
 
"Warum nicht? Das wäre eine gute Idee, da hast du wirklich recht. Und außerdem liegt es nah an unserem Zimmer. Ich werde mir das später einmal ansehen. Aber jetzt...", er kuschelte sich näher zu Iraé. "Liege ich einfach zu gut", meinte er grinsend.
 
Die Dunmer kicherte. "Vorallem nimmt dir niemand mehr den Platz weg." scherzte Iraé und strich sich über ihren flachen Bauch. "Dass ich jetzt wieder schlank bin, macht einiges einfacher."
 
"Ich bin jetzt wieder so gelenkig und flexibel wie vorher..." antwortete sie. "Und auch um einiges leichter und deshalb einfacher zu heben. Außerdem wird mir nicht mehr so schnell schlecht und wenn es mal etwas...." Sie überlegte nach einem passenden Begriff. "unbequemer wird, tut mir nicht gleich der Rücken weh."