Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

"Ich gehe auf jeden Fall mit, aber die Aushilfe können wir auch mitnehmen." Ri'va schrie nach ihm und erklärte diesen die Lage. Er nickte nur und war etwas bleich im Gesicht, wahrscheinlich hatte er mit so etwas noch nie was zu tun gehabt.
"Komm, packen wir deine Sachen." Ri'va half Iraé die Stiegen hinaufzusteigen, während die Aushilfe dem Wirt die Lage erklärte und meinte, dass sie unbedingt wegmüssen.
 
Iraé kniff die Augen zusammen und stützte sich gegen den Tisch. "Du musst wirklich nicht mitkommen." meinte sie und ging zum Schrank. "Ich werde sicher einige Tage dort sein müssen." Dann öffnete sie die beiden Türen und nahm verschiedene Kleidungsstücke heraus. "Wirklich nicht. Ich schaffe das auch allein..."
 
"Zurückkehren kann ich immer noch, aber zumindest will ich dich nach Cheydinhal begleiten. Also zier dich nicht so!", tadelte Ri'va sie, während er auch ein paar Sachen einpackte.
 
Die Dunmer sagte nichts mehr sondern nickte nur stillschweigend. Er hatte wohl auch ein wenig Recht. Es war besser, wenn sie jemand zumindest hinbringen würde. Also setzte sie sich aufs Bett und überließ Purpurklaue das Einpacken der restlichen Sachen. So viele waren es ja auch nicht.
Dann gingen sie nach unten, wo sich Iraé auf einen Stuhl setzte und wartete, dass auch Purpurklaue so weit war.
 
Ri'va schulterte seinen Rucksack, sah sich noch einmal im Zimmer um, ob er eh nichts vergessen hatte und ging dann in den Schankraum. Er sah Iraé und den Ersatzwirt an.
"Los gehen wir", meinte er und verließ dann mit ihnen die Taverne.
Es war schon dunkel, was Ri'va während der Reise ein wenig beunruhigte, aber zum Glück war es nicht weit bis nach Cheydinhal und bald schon sahen sie das Tor, welches sie zügig durchschritten.
 
Je länger Iraé unterwegs war, desto häufiger und desto stärker wurden die Schmerzen. Um so froher war die Dunmer also, dass bald die Stadt in Sicht kam und schließlich auch die Kapelle. Der Heiler, der Iraé auch damals untersucht hatte, kam auch gleich angelaufen und half ihnen, Iraé in ein Zimmer in den hinteren Räumen zu bringen. Sie bekam ein weiches Bett und sollte sich sofort hinlegen. Dann schickte er alle heraus, damit er Iraé untersuchen konnte.
 
Ri'va verließ mit dem Gehilfen das Zimmer und setzte sich unruhig vor die Tür. Dann stand er auf und ging einige Zeit lang auf und ab, er war furchtbar nervös und wusste nicht, was gerade hinter der Tür vor sich ging. Der Gehilfe blickte den Khajiit hilflos an und fragte schließlich: "Was sollen wir jetzt machen?"
Ri'va sah ihn entschlossen an. "Wir bleiben hier."
 
Nach fast einer Stunde hatte der Heiler seine Untersuchungen abgeschlossen und öffnete die Tür zum Zimmer. Iraé lag noch immer im Bett und hatte die Decke über sich gelegt. Dabei wurde ihr langsam richtig warm, wenn nicht gar heiß. Ein angenehmer kühler Lufthauch kam durch die offene Tür, durch die Heiler eben verschwunden war. Durch den Türspalt sah sie Purpurklaue und winkte ihn heran. Ein leidvolles Lächeln legte sich auf ihre Lippen. "Mit mir hat man wirklich nichts als Ärger..."
 
Er trat ein und trat zu der Dunmer ans Bett. Sanft streichelte er ihr durchs Haar und über die Wange und gab ihr einen kurzen Kuss. Er hatte es vor der Tür gar nicht mehr ausgehalten und war froh, als er sie endlich sehen konnte.
"Frauen eben", meinte er scherzhaft und versuchte sie aufzuheitern.
 
Cey packte Tesya ein wenig härter bei der Hüfte, zog sie an sich ran und küsste sie erneut. "Wir sollten nach unten gehen. Langsam bekomme ich Hunger. Und ich brauche jede Energie, die ich kriegen kann, um dich zu zähmen, meine altmerische Göttin." Kichernd schlug Tesya dem Ayleid gegen die Brust. "Du Schuft! Aber ich könnte auch etwas zu essen vertragen. Gehen wir." Die beiden Elfen gingen also in den Schankraum und bestellten beim Koch ein wenig Eintopf. Cey blickte sich derweilen ein wenig um. "Nanu? Wo ist denn die Aushilfe." Der Koch stellte ihnen den Eintopf hin und erzählte von Iraés Wehen und dem Aufbruch nach Cheydinhall. "So ist das also. Na hoffentlich geht alles glatt."
 
"Hör zu..." sprach Iraé dann und nahm seine Hand. "Der Heiler meint, dass ich schon sehr weit bin. Irgendwas muss meine Wehen ausgelöst haben...." Sie konnte sich denken, was. "Das Kind kommt heute Nacht oder Morgen." Dann schniefte die Dunmer auf einmal. "Ich habe Angst."
 
Er drückte ihre Hand fest und sah sie aufmunternd an. Er hatte auch Angst, würde es aber nicht zugeben, da er sie nicht noch mehr verunsichern wollte.
"Das ist nur verständlich", meinte er und lächelte. "Aber es wird schon gut gehen."
 
So ganz konnten seine Worte Iraé nicht überzeugen. Es gab vieles, was noch passieren konnte: Vielleicht bräuchte sie ja einen Kaiserschnitt, das Baby würde tot geboren werden oder es gab andere Komplikationen. Was, wenn es irgendwelche Fehlentwicklungen haben würde? Die Liebe, die Iraé für es empfinden würde, würde dadurch sicher nicht abnehmen. Aber all diese Dinge bereiteten ihr Sorge.
Dann kam der Heiler wieder herein und trug neben Tüchern auch eine Schüssel Wasser ins Zimmer. Fragend sah er Purpurklaue an. "Verzeiht, aber Ihr müsst dann den Raum verlassen, sobald die Geburt beginnt." sagte er und musterte den Khajiit. Er dachte wohl, dass es sich bei ihm nur um einen einfachen Begleiter handelte und nicht um den Vater des Kindes.
 
Die Augenbraue des Heilers zuckte hoch, ob der ungewöhnlichen Kombination. Wahrscheinlich stellte er sich gerade das Ergebnis vor; wie der kleine Dunmer-Khajiit-Mischling wohl aussehen mag.
Dann sagte er etwas, wofür Iraé ihm innerlich dankte: "Tut mir Leid. Auch dann nicht. Es ist eine Sache der Hygiene, wenn Ihr versteht...." Iraé selbst wollte nämlich auch nicht unbedingt, dass Purpurklaue dabei war. Die Vorstellung von einer Geburt wurde nämlich in den meisten Fällen stark romantisiert und verharmlost. Das hatte natürlich nichts mit Purpurklaue selbst zu tun, im Gegenteil: ein angenehmer Schauer überkam sie, als er Iraé als seine Frau bezeichnet hatte.
 
"Hmpf...Gut wenn ihr meint", sagte er und verließ das Zimmer. Im Türrahmen angekommen, drehte er sich noch einmal um und sah Iraé an. Er nickte kurz und zwang sich ein Lächeln auf, bevor er den Raum verließ und sich wieder zum Ersatzwirt gesellte.
 
"Die beiden sollten sich ein Zimmer in der örtlichen Taverne mieten." meinte der Heiler und schloss die Tür hinter Purpurklaue.
"Wird es denn so lange dauern?"
Er setzte ein Lächeln auf. Wahrscheinlich, um Iraé die Angst zu nehmen. "Das kommt drauf an. Aber macht Euch keine Sorgen. Ihr seid nicht die erste, die ein Kind bekommt. Es wird schon alles gut gehen." Dann fing er an, alle nötigen Instrmente und Hilfsmittel bereit zu legen, bei dessen Anblick Iraé sich schon wünschte, nie schwanger geworden zu sein. Aber aufeinmal schmunzelte er. "Seid froh, dass ich Euren Gatten hinaus geschickt habe. Ich habe es schon oft erlebt, dass andere großspurige Väter unbedingt bei der Geburt dabei sein wollten, und dann ungeklappt sind. So bleibt Euch zumindest diese Sorg erspart." Iraé musste ob des Scherzes sogar ein wenig schmunzeln.
 
Ri'va und seine Aushilfe gingen durch die Kapelle und betrachteten sie eingehend. Er suchte irgendeine Möglichkeit, sich von Iraé abzulenken, seine Gedanken kehrten jedoch immer wieder zu ihr zurück, egal was er machte. Während er mit dem Ersatzwirt ein wenig plauderte und sich über seine Lebensgeschichte unterhielt musterte er die Ikonen in der Kirche.
Sie sind sehr schön ausgeschmückt. Man merkt wirklich, dass Cyrodiil das Herz des Kaiserreiches ist, dachte er sich und betrachtete sie.
"Ich suche mir eine Herberge", meinte die Aushilfe und gähnte müde.
"Okay, ich bleibe noch hier."
 
Da Cey und Tesya ziemlich die einzigen wahren, die noch im Schankraum saßen, beschlossen die beiden Elfen, sich ein wenig in der Taverne umzusehen. Der Ayleid führte seine Gefährtin also in die Bibliothek. Die Bücher waren immer noch in Kisten, dass sollte sich aber nach der Vilverin-Expedition ändern. "Bald", meinte Cey, "werde ich diese Bibliothek verwalten." Erfürchtig strich Cey über die massiven Regale. "Diese Regale...Sie sind ziemlich stabil, oder?" Überrascht drehte sich der Ayleid um und blickte Tesya an. Sie hatte ihren Finger auf ihre Lippen gelegt und blickte unschuldig drein. "Oh ja", antwortete Cey mit einem wissenden Grinsen, "das sind sie." Er ging auf Tesya zu und küsste sie. Diese Nacht sollten sie also in der Bibliothek verbringen. Cey war das nur recht, er wollte nicht unbedingt Galadran bei ihrem Liebesspiel in der Nähe haben.
 
Iraé war sehr ausgelaugt und erschöpft, als sie am nächsten Morgen die Augen öffnete. Doch gleich legte sich ein glückliches Lächeln auf ihre Lippen, als sie das kleine Wesen neben sich betrachtete, dass munter in die Welt sah. Liebevoll strich sie dem kleinen Dunmer-Baby über das Gesicht und musste schmunzeln, als sie ihm ins Gesicht sah und in seinen Augen ganz eindeutig und ohne Zweifel Ri'va wiedererkannte. Vorsichtig zupfte Iraé die paar hellbraunen Haare auf seinen Köpfchen zurecht. Es sollte ja hübsch aussehen, wenn es nacher hier raus durfte.

Eigentlich brauchte Iraé jetzt viel Ruhe und musste sich ausruhen. Nur der glückliche Umstand, dass es dem Baby und ihr so gut gingen, erlaubte es, dass sie das nicht in dieser dunklen Kammer tun musste, sondern dafür nach Hause durfte. Sobald sich Iraé also danach fühlte, stand sie auf und zog sich an. Unweigerlich musste sie schmunzeln, als ihre enge Kleidung wieder problemlos zu ging. Sie nahm das kleine Wesen auf den Arm und öffnete die Tür. "Ri'va?"