Purpurklaue hielt es nicht mehr aus. Es musste die Hitze sein, aber aus irgendeinem nicht näher definierbaren Grunde wurde ihm auf einmal schlecht und schwindlig, als er Iraé bei ihrem Auftritt zusah. Er war komplett durcheinander und verwirrt, musste seine Gedanken erst ordnen, da er nicht mehr klar denken konnte. Für ihn war es klar was dieser Frauenheld Doran Iraé gefragt hatte und auf einmal wurde ihm so mulmig. Er fühlte sich alles andere als gut und überlegte schon, ob er etwas schlechtes gegessen hatte. Aber nichts, wovon er wüsste. Auch seine Gefühle spielten verrückt und er spürte, wie sich eine riesige Schneise der Eifersucht durch sein Herz bahnte.
Nein, nicht jetzt. Dafür habe ich keine Zeit. Warum muss das gerade an den ungünstigsten Augenblicken passieren, warum. Nein Klaue, NEIN, NICHT JETZT! Dieses Chaos in ihm rief eine wahre Angst hervor, welche Purpurklaue selbst noch nie zuvor verspürt hatte. Er wurde zunehmend hektischer und wusste einfach nicht warum. Das alles war ihm einfach zu viel.
Es darf nicht schon wieder passieren. Nicht noch einmal! Klaue, du weißt, wie das mit Purpurzahn geendet hat, du weißt es! Hast du denn nichts gelernt aus dieser Lektion! Das ist nicht dein Gebiet, Liebe ist nichts für dich!
Purpurklaue begann schrecklich zu schwitzen und erhob sich von seinem Stuhl, wobei er gleich einmal stolperte und niederfiel. Nun war die ganze Taverne auf ihn aufmerksam geworden.
Na toll, das auch noch. Am wenigsten kann ich jetzt deren Aufmerksamkeit brauchen. Schnell, auf dein Zimmer!
Pupurklaue stand wieder vom Boden auf und ging torkelnd die Stiegen hinauf. Ihm wurde zunehmend heißer und er war noch nie so froh in seinem Leben, als er endlich alleine in seinem Zimmer angekommmen war.
Hoffentlich folgt mir keiner, dachte er sich und begann sich auszuziehen. Dann setzte er sich auf sein Bett, nahm die Laute hervor und begann zu spielen:
Eines Tages fern und weit,
wurde eine Seele befreit.
sie war gefangen in der Liebe,
auch genannt der Herzen Diebe.
Nun ward die kleine Seele frei,
wusste aber nicht wo hin,
sie wusste nicht wo ihr Schicksal sei,
und war nur gierig nach Gewinn.
doch da traf sie das, was sie einst begehrt,
hatte sie es doch in das Dunkel gekehrt,
doch nun kam es zum Vorschein wieder und wieder,
die Seele war froh, warf die Trauer danieder.
Er sah die Geliebte und wusste sofort,
es war der Schatz aus der Götter Hort,
es war ihr Geschenk, er warf Sorgen über Bord,
und machte sich auf ihr Herz zu gewinnen,
doch die Lebenslust sollte schnell zerinnen.
Zwei andere buhlten doch auch um sie,
und er konnte nicht gewinnen, nimmern nie.
doch wird er die Hoffnung nicht aufgeben,
und versucht zu verbringen mit ihr sein Leben.
So sitzt er nun da und denkt über sie nach,
gehüllt in den schwarzen Mantel der Nacht,
in einer Taverne, seine Heimat weit fern,
und wollte sie lieben, so innig, so gern.