Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

"Ja, das klingt nicht einmal so schlecht. Aber die Eltern sollten schon auch anwesend sein", sagte er und zwinkerte Iraé zu. "Es wäre ja gemein zu heiraten und sie nicht einzuladen."
Tanzen klang gut für Ri'va, spätestens jetzt dankte er seinen Eltern für die Tanzstunden und grinste bei den Gedanken daran. Da kam ihm eine Idee. "Eine Hochzeit bei mir zu Hause in Elsweyr", flüsterte er. Doch sogleich verwarf er den Gedanken, viel zu aufwendig und wahrscheinlich würde sie das nicht wollen, dachte er sich.
"Eine gute Idee. Klingt auf jeden Fall spaßig!"
 
Gähnend erhob sich Cey von seinem Platz. Für heute war er lange genug im Schankraum gewesen. Der Elf verabschiedete sich von Revah und kehrte in sein Zimmer zurück. Dort zündete er eine Kerze an und studierte die Medizinbücher weiter.
 
Iraé warf ein kurzen Schmunzeln über ihre Schulter zu ihm, widmete sich dann aber wieder dem Kleid. "Meine Mutter ist glücklich, wenn ich überhaupt heirate." sagte sie und schlug den Stoff ein letztes mal achtsam um. "Du hast sie ja erlebt."
Dann drehte sie sich um und lehnte sich gegen den Tisch. "Und was ist mit dir?"
 
Ri'va lachte, er mochte ihre Mutter sehr. "Ja, das stimmt, wohl", meinte er grinsend. "Ich? Ach ich habe noch nie wirklich daran gedacht. Das erste Mal als ich so wirklich an eine Hochzeit gedacht habe war, als herausgekommen ist, dass du schwanger bist. Noch nie im meinem Leben vorher hatte ich mir Gedanken darüber gemacht. Meine Eltern sagten nur, dass, sollte ich heiraten, ich sie auf jeden Fall einladen soll."
 
Iraé nickt verstehend und sah Purpurklaue dann ein paar Momente erwartungsvoll an. Danach drehte sie sich aber wieder um, nahm das Kleid und verwahrte es sicher im Schrank. "Übrigens sehr interessant...." sagte sie und schloss die Schranktüren, dass du nur darauf gekommen bist, weil ich schwanger bin...."
 
"Das..ich meine.." Verlegen sah Ri'va zu Boden und sein Gesicht lief rot an. "Ich dachte nur, dass, wo du ja ein Kind bekommst, vielleicht ein guter Zeitpunkt gekommen wäre, darüber nachzudenken. Auch wenn ich vorher schon ein wenig daran gedacht habe, so richtig damit befasst habe ich mich erst, als ich von deiner Schwangerschaft erfuhr."
 
"Das war doch nicht böse gemeint." sagte Iraé und tätschelte ihm die Wange. "Nur eine Feststellung." Dann setze sie sich auf's Bett und sah ihn ernst an. "Aber du solltest wissen, dass du dich nicht des Babys wegen dazu gedrängt fühlen musst, irgendwen zu heiraten. Das ist unwichtigt dabei."
 
"Nein..." Ri'va machte eine kurze Pause, er wollte jetzt nichts Falsches sagen. "Ich...ach verdammt!" Er konnte nicht in Worte fassen, was er jetzt sagen wollte und wusste nicht genau, was er nun machen solle. Er nahm ihre Hände und sah sie unsicher an. Nervös biss er sich auf die Unterlippe, bis er die richtigen Worte gefunden hatte.
"Ich habe jetzt zwar keinen Ring oder so...." Begann er und verfluchte seine Nervosität. Bei Alkosh, reiß dich zusammen! "Aber ich wollte dich fragen..." Versau es jetzt ja nicht!, mahnte er sich selbst. "...willst du mich heiraten?"
Ein wenig tollpatschig kam das alles rüber, doch er hatte sein Bestes getan. Eigentlich bereute er jetzt schon, was er gesagt hatte. Ein Antrag ohne Ring! Wie bin ich nur auf diese Schnapsidee gekommen!
Doch jetzt war es schon zu spät. Er blickte beschämt wo anders hin, nur nicht zu der Dunmer. Die Situation war ihm zutiefst peinlich, aber er musste es los werden. Galadrans Aufforderung war nur der Auslöser für seine Entscheidung, sie zu heiraten, gewesen.
 
Iraé klappte den Mund zu. Sie konnte nicht behaupten, dass der Antrag völlig unvorhersehbar kam. Trotzdem war sie erstmal perplex. Sie hatten drüber nachgedacht, darüber geredet. Aber Iraé war eigentlich der festen Überzeugung, dass sich Purpurklaue noch mindestens bis zur Geburt des Babys Zeit lassen würde.
Iraé hatte es selten erlebt, dass ihr Herz so schnell schlug, wie jetzt. Ihr Gesicht wurde ganz warm. Doch dann legte sich ein Lächen auf ihre Lippen. "Ja."
 
Anfangs konnte Ri'va gar nicht fassen, was sie gesagt hatte, er verfluchte noch immer seine eigene Dummheit. Als ihm dann aber klar wurde, dass Iraé ja gesagt hatte, strahlte er über das ganze Gesicht. Er konnte sein Glück kaum fassen, wurde aber gleich am Boden der Tatsachen zurückgeholt. Es gab viel zu tun, die Hochzeit war auch zu organisieren.
Aber da lasse ich mir noch Zeit, dachte er sich. Zuerst gehen wir einmal auf den Maskenball und dann planen wir die Hochzeit. Und einen Brief muss ich auch noch an meine Eltern schicken.
Ri'va nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und gab ihr einen Kuss. Wahrscheinlich einer der aufregendsten meines Lebens, dachte er sich.
 
Das Herz der Dunmer schlug immer noch viel zu schnell. Und jedes Mal, wenn sie sich daran erinnerte, was eben passiert war, nahm es wieder an Tempo zu. Nein, ehe sie das alles wirklich für real wahrnehmen konnte, würde es noch ein paar Stunden dauern.
Zärtlich streichelte sie über sein Gesicht, als sie ihn ansah. "Was hat dich auf einmal dazu bewogen?" fragte sie und lächelte ihn liebevoll an.
 
"Seitdem Galadran vorher über die Hochzeit gesprochen hatte, ließ mir das keine Ruhe mehr. Er brachte sozusagen die Sache ins Rollen. Aber vor allem unser Gespräch jetzt hat mir deutlich gemacht, wie sehr ich es eigentlich auch will und dass ich mich immer nur davor gedrückt hatte."
 
Das Lächeln der Dunmer wurde zu einem freudigen Grinsen. "Ich bin schon gespannt..." sagte sie gab ihm einen Kuss. "wie die anderen reagieren werden, wenn sie das hören."
 
"Ja ich auch. Galadran wird Freudensprünge machen." Ri'va merkte so langsam, wie ihn die Müdigkeit beschlich. "Aber jetzt sollten wir schlafengehen." Er legte sich nieder und sah Iraé auffordernd an. Sie würden heiraten. Unglaublich. Er konnte es immer noch nicht ganz glauben.
 
Iraé kletterte ebenfalls aufs Bett und legte sich zu Purpurklaue. So gut es nur ging, kuschelte sie sich an ihn heran. Bald fielen ihr auch die Augen zu, doch ihre Träume waren gefüllt mir Gedanken und Vorstellungen über ihre Hochzeit. Es war kaum zu glauben.
 
Noch etwas müde von dem nächtlichen Bücherstudium, schlurfte Cey in den Schankraum. Er bestellte sich ein Frühstück und ließ sich dann an einem Ecktisch nieder. Seufzend stütze Cey seinen Kopf in die Hände. 8000 Septime. Für den armen Gelehrten war das eine Menge Geld. Zum Glück hatte der Schneider einer Ratenzahlung zugestimmt, sonst hätte Cey die Montur nicht mal auf dem Ball tragen können. Gestern hatte er dem Mann fünfhundert Septime als erste Anzahlung gegeben. Das war sein letztes Geld. Nur noch knapp fünfzig Goldstücke befanden sich in seiner Börse. Wenn es so weiter geht, muss ich bald bei Ri'va anschreiben lassen. Das wollte der stolze Elf aber nicht machen. Lieber würde er ein, zwei Bücher aus der Bibliothek stehlen und an einen Hehler verkaufen.
 
Ri'va stieg die Treppe in den Schankraum hinab. Er hatte sehr gut geschlafen, wahrscheinlich lag das daran, dass er nun verlobt war. Bei dem Gedanken zierte ein zufriedenes und glückliches Lächeln sein Gesicht. Er streckte sich, während er am Treppenabsatz stand und ging dann endlich hinunter.
"Morgen", rief er Cey zu und setzte sich zu ihm an den Tisch. Dieser machte sich gerade über sein Frühstück her und so beschloss Ri'va sich auch etwas zu bestellen.
"Wie gehts?"
 
Ri'vas Stimme ließ Cey aus seinen finsteren Gedanken hochschrecken. "Oh...äh...ja, ganz gut, glaube ich...", antwortete der Ayleid ein wenig unsicher. Er wollte dem Khajiit nicht die Laune verderben, deshalb hielt er sich ein wenig zurück mit seinen Sorgen.