Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

Sie ist die einzige Frau...ja das stimmt leider, dachte sich Ri'va. Schade dass Ceys Gefährtin damals so jäh aufgebrochen ist, es hätte Iraé sicher gut getan, hätte sie eine Freundin zum tratschen gehabt. Miteidig sah er sie an. Es ist sicher nicht leicht für sie. Na ja, wer weiß, vielleicht haben wir ja wieder einmal weiblichen Besuch, der auch etwas länger andauert und mit der sie sich anfreunden könnte.
Ri'va wusste nicht ganz, was er sagen sollte. "Das...tut mir leid für dich. Vielleicht finden wir ja eine Freundin für dich", meinte er aufmuntern.
 
"Oh ich habe Freundinnen!" meinte Iraé ein wenig überrascht. "Einige sogar. Leider sind sie alle ziemlich verstreut und es dauert ewig, sie zu besuchen." Die Dunmer zuckte mit den Schultern. "Es ist ja nicht so, dass ich mich hier völlig einsam fühle. Ich habe hier dich und die anderen und bald auch mein eigenes Baby." Bei ihren Worten strahlte Iraé auf einmal wieder so.
"Es ist nur.... ich vermisse teilweise das Tratschen und Lästern."
 
"Ja, ich meinte ja auch eine Freundin hier in der Taverne, mit der du jeden Tag tratschen und lästern kannst", sagte er und lächelte. "Ich weiß ja, wie wichtig das für euch Frauen ist."
 
Wieder kicherte Iraé. "Es ist eines von vielen Dingen, die uns Frauen wichtig sind." Dann runzelte sie die Stirn. Eine weitere Frau hier wäre wirklich etwas wundervolles.
"Beim Lästern und Tratschen geht es eigentlich nicht direkt um den Inhalt des Gesprächs, oder dass man jemanden schlecht machen will. Aber wenn man so unernst und im Spaß über das Leben anderer redet, lenkt das von den eigenen Problemen ab. Das ist etwas, was ich vermisse."
 
Galadran spitzte die Ohren, um den Getratsche unten im Schankraum zu lauschen. Er schnappte genügend auf, um sich etwas daraus zusammenreimen zu können. Kurz entschlossen stand er auf und schnappte sich einen Federkiel. Denn schleppte er zum Schreibtisch und stellte sich auf ein Blatt Pergament. Er begann zu schreiben. Es war schwer, mit der schweren feder groß genug und leserlich zu schreiben. Nach einiger Zeit war er fertig und wischte sich erschöpft über die Stirn. Er faltete das Pergament zusammen und kraxelte damit aufs fensterbrett. Leise Pfiff er in die nacht. Es dauerte nicht lange, da tauchte ein Rabe auf der Fensterbank auf. Es war schon einige Zeit her, trotzdem erkannte er seinen Herren und verzichtete darauf, das kleine Würmchen zu verzehren. Galadran reichte dem Vogel das Pergament und gab ihm letzte Anweisungen. Der Vogel startete und flog mit der Nachricht im Schnabel davon. Galadran genehmigte sich ein zufriedenes Grinsen. Er hatte zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Er und Cey würden nicht mehr so lange warten müssen und Iraé wäre eine zeit lang nicht mehr so alleine.
Müde und zufrieden wollte er zufrieden ins bett klettern, überlegte es sich jedoch anders. Er erklomm das Bett zu Cey und nistete sich in dessen Hosentasche ein. "Wie eine Klette," murmelte er, bevor er einschlief.
 
"Mhm..", Ri'va nickte zustimmend. Er würde zwar nie verstehen, warum das Frauen machte, hatte aber schon lange aufgegeben, sich über Angewohnheiten des weiblichen Geschlechtes Gedanken zu machen.
"Mal sehen, vielleicht kommt demnächst ja einmal eine Frau vorbei, welche auch länger hier bleibt. Oder du holst eine von deinen Freundinnen, das würde Cey sicher gefallen", sagte er zwinkernd.
 
"Sie könnten ihm viel beibringen...." sagte Iraé vor sich hin und war in Gedanken versunken, weshalb sie nicht einmal merkte, DASS sie es aussprach. Es stimmte ja auch: besonders ihre Freundinnen aus bestimmten Geschäftskreisen konnten ihm sicher einige interessante Erfahrungen bescheren.
Plötzlich war Iraé zum scherzen zu mute. "Ich weiß nicht, ob ich eine zweite Frau überhaupt hier haben will. Was, wenn sie hübscher als ich ist?"
 
"Was soll dann sein? Fürchtest du dich davor, dass du nicht mehr so viele Blicke ernten würdest." Neckisch sah er sie an und lachte. "Dann würde dir der Ersatzwirt wenigstens nicht mehr so nachschauen", meinte Ri'va bewusst lauter und sah wie dieser hinter der Theke kurz zusammenzuckte.
 
Automatisch blickte auch Iraé sich um, schenkte dem ganzen dann er nicht mehr so viel Bedeutung. "Ja." gab sie im Spaße zu. "Dann gucken alle nur noch ihr nach und ich bin uninteressant. Sieh mich doch mal an, mit meinem Bauch. Was denkst du, gefällt mehr? Die hübsche Schlanke, oder die dicke Frau mit dem Baby in sich?"
 
"Dann eben die hübsche Dicke...." korrigierte sie sich. "Also stände die Auswahl zwischen der hübschen Dicken, die Stimmungsschwankungen und bald auch noch ein Kind zum Versorgen hat, und einer hübschen Schlanken, deren einzige Sorge ist, dass sie einmal zu lange schlafen könnte."
 
"Hmmm...Schwierig, schwierig. Vielleicht sollten wir eine Umfrage hier in der Taverne machen, jeder Gast darf abstimmen. Dann hätten wir das schnell geregelt." Die Idee einer Umfrage darüber erheiterte Ri'va ungemein und er nahm einen Schluck von seinem Glas Wasser.
 
"Dazu bedarf es keiner Umfrage. Die meisten werden sich natürlich für die hübsche Schlanke entscheiden. Und wenn du ehrlich bist: wärest du nicht verantwortlich für meine Körperfülle, würdest dich auch so entscheiden." Trotzdem setzte Iraé ein Lächeln auf.
 
"Das würde darauf ankommen, wie ich für dich empfinden würde", meinte Ri'va sichtlich ernster. "Und würde ich mich jetzt entscheiden müssen, wäre meine Auswahl klar." Er lächelte die Dunmer zuneigungsvoll an.
 
"Aber gehen wir einmal davon aus, dass ich von jemand anderes schwanger wäre... Doran zum Beispiel! Und du hättest die Wahl zwischen mir in diesem Zustand und einer...." sie überlegte kurz. "gut gebauten Khajiit aus deiner Heimat, die nicht nur toll aussieht sondern die auch deine Geschäfte voll unterstützt. Die Wahl wäre klar, oder?"
 
Sie machte es ihm bewusst nicht leicht und das war Ri'va auch klar. "Wahrscheinlich die Khajiit, natürlich unter der Bedingung, dass ich für dich nichts empfinde. Auch wenn du schwanger sicher auch gut aussiehst", sagte er mit einem kurzen Blick auf ihren schon leicht gewölbten Bauch.
 
"Ich sehe nur 'sicher' gut aus?" fragte Iraé gespielt beleidigt und warf ihr Haar zurück. Es machte ihr Spaß, Purpurklaue herauszulocken. "Zufällig sehe ich wirklich gut aus. Sehr gut sogar. Und dem bricht selbst mein Bauch nichts ab."
 
"Ja, natürlich hatte ich das so gemeint", fügte er hastig hinzu, auch wenn er um ein Grinsen nicht herum kam. "Sehr gut siehst du aus", pflichtete Ri'va ihr bei, "dass kann ich dir versichern."
 
"Hättest du jetzt etwas anderes behauptet, wäre ich dir böse gewesen!" Dann stand Iraé auf und gähnte. Hier unten war bereits kein Mensch mehr aus ihnen. Selbst der Koch hatte sich schon zurückgezogen. "Ich weiß nicht, was du machst. Aber ich werde versuchen diesen runden Leib nach oben zu schleppen und ins Bett zu hieven."
 
"Na ja, wenn keiner mehr da ist werde ich dir dabei helfen." Er brachte sein Glas noch schnell in die Küche und schub den Sessel zum Tisch. Dann nahm Ri'va die Dunmer an der Hand und gemeinsam gingen sie ins Zimmer hinauf, wo sich der Khajiit gleich daran machte sich auszuziehen und sich ins Bett legte.
"Vor lauter reden haben wir anscheinend ganz die Zeit vergessen."