Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

Sie seufzte. "Auch das ehemalig hätte sie nicht besänftigt. Nachdem, was wegen ihnen in userer Familie geschehen ist, kann ich meinen Eltern diese Abneigung auch nicht verübeln." Dann versuchte sie wieder zu lächeln.
 
Stirnrunzelnd lehnte er sich nach vorne. "Was ist denn passiert, wenn ich so fragen darf?" Er wusste gar nicht, dass es in ihrer Familie irgendeinen Vorfall mit Drogen gegeben hatte, was ihn sehr neugierig und nachdenklich machte. Immerhin sah Iraé nicht gerade glücklich aus, als sie davon sprach.
 
"Ein... schreckliches Unglück. Mein Vetter nahm zu viel von diesem Teufelszeug. Daran starb er. Er war gerade einmal siebzehn und so talentiert. Er führte den Pinsel wie kein zweiter. Ich habe ihn sehr geliebt."
Die Erinnerung bedrückte Iraé sehr. "Das war auch der Grund, wieso ich damals so entsetzt war, als du mir von deinen Geschäften erzählt hast. Ich-ich musste mir zwangsläufig vorstellen, dass du der jenige hättest sein können, der ihm dieses furchtbare Zeug gegeben hat."
 
"Oh...das...das ist natürlich schrecklich. Tut mir aufrichtig leid, er war sicher ein guter Mer." Ri'va legte den Kopf schief und war sprachlos. Hätte er das früher gewusst, hätte er der Dunmer wahrscheinlich nie von seinen Geschäften erzählt.
 
"Es war trotztdem gut, dass du es mir erzählt hast...." bemerkte Iraé von sich aus. "Hätte ich es von selbst herausgefunden, dann hätte ich das wohl nicht verkraftet." Sie riss sich noch zusammen. "Nicht nur, dass du ein Krimineller bist; Du wärst auch einer von denen gewesen, die meinen Vetter erst die Drogen verkauft haben, die ihn getötet haben. Wäre das rausgekommen ... ich wüsste nicht, ob ich dir jemals wieder hätte vertrauen können."
 
Durch ihre Worte fühlte er sich sogar irgendwie schuldig, auch wenn es mehr als nur unwahrscheinlich war, das es die Drogen gewesen waren, mit denen er handelte. Bis nach Morrowind verkaufte er nicht.
"Dann bin ich froh, dass ich mich dir anvertraut habe. Das sollte nämlich eigentlich gar keiner wissen...immerhin würden manche Personen ganz anders reagieren, wenn sie das erfahren würden."
 
Plötzlich fühlte sich Iraé mehr als nur schuldig. Sie hatte mit Cey bereits über seine Geschäfte geredet. Zwar im Vertrauen und nur sehr oberflächlig, aber sie hatte es getan. Und er hatte versprochen, Purpurklaue nichts zu sagen. "Du hast damit aufgehört." sagte Iraé. "Das ist alles, was zählt." Gleichzeitig kam ihr in den Sinn, ob sie ihn nicht einmal wegen ihrer Bedenken ansprechen sollte. Man konnte Iraé sicher ansehen, dass etwas nicht stimmte.
 
"Das mag wohl stimmen." Noch immer wegen der Geschichte mit ihrem Vetter bedrückt, sah er sich beschämt um. Alleine der Gedanke, dass ein Verwandter von ihr wegen den Sachen starb, mit welchen Ri'va gehandelt hatte, ließ ein Schuldgefühl in ihm hochsteigen.
Dann bemerkte er Iraés Gesichtsausdruck, sie wirkte nachdenklich. "Ist etwas?"
 
"Was? Wie?" Sie schreckte aus ihren Gedanken auf. Iraé hatte sich in den kurzen Sekunden so tief in ihre Ängste und Befürchtungen hineingegraben, dass sie gar nichts mehr mitbekommen hatte. "Oh...nein. Nein, es ist nichts." log sie und setzte ein ziemlich erzwungenes Lächeln auf. Es würde ihn sicher nur kränken, wenn sie wirklich sagte, was nicht stimmte.
 
"Ehrlich gesagt, habe ich Angst vor deinen Eltern." Ohje das hörte sich ja schrecklich an! Sogleich stellte Iraé deswegen richtig: "Das heißt, nicht vor ihnen direkt. Ich kenne sie ja nicht. Eher vor ihren Traditionen und Bräuchen. Du hast mir bereits erzählt, welchen Gefahren man ausgesetzt ist, wenn man sich gegen sie wendet. Und... ich habe ehrlich gesagt Angst, dass das Baby mit in diese Geschichte hineingezogen wird. Ich will nicht, dass es wie du dazu gezwungen wird, irgendwelche Geschäfte zu übernehmen."
 
"Ja, das ist verständlich. Aber ich kann dir versichern, darauf haben sie keinen Einfluss. Außerdem glaube ich nicht, dass sie das machen würden, vor allem, da wir das nicht wollen. Du musst wissen, es ist nämlich so. Sie können keinen Einfluss auf unser Kind ausüben, vor allem nicht in die Richtung. Denn meine Eltern können nur mir die Geschäfte übertragen, an wem ich sie dann weitergebe ist meine Entscheidung. Genauso gut kann ich sie an irgendeinen beliebigen Verwandten weitergeben. Da können sie nichts bestimmen."
Er blickte sie an und hoffte, dass sie das verstanden hatte. "Und ich verspreche dir, unser Kind wir nichts dergleichen machen. Vor allem nichts mit Drogen."
 
Iraé war beruhigt, aber noch nicht völlig zufrieden. "Und was, wenn sie dich unter Druck setzen? Ich meine... möglich wäre es, oder?"
 
"Hmmm...naja möglich wäre es eigentlich schon. Ich meine, sie sind ja meine Eltern. Aber so etwas geziemt sich nicht. Das schlimmste was einem angesehenen Khajiit passieren kann, ist sein Ansehen zu verlieren. Deswegen gibt es bei uns ja auch so viele Traditionen und Bräuche, das zeugt alles von dem Respekt, den wir uns gegenseitig bringen. Zumindest in der oberen und mittleren Bevölkerungsschicht. Deswegen bin ich mir ziemlich sicher, dass sie es nicht einmal versuchen würden."
Ri'va lächelte die Dunmer freundlich an, um sie zu beruhigen. "Und außerdem...so sind meine Eltern nicht. Sie mögen vielleicht Wert auf Tradition legen, aber du hast eh gesehen, wie bereitwillig sie mich von den Drogengeschäften befreiten."
 
"Wenn du das sagst, glaube ich dir." sagte Iraé "Trotzdem ist mir irgendwie mulmig zumute, wenn ich an sie denke. Ich kann es mir auch nicht erklären." Die Dunmer verzog betrübt das Gesicht. "Es tut mir Leid, ich wollte weder dich noch deine Eltern beleidigen."
 
"Nein, ist schon okay. Vielen erscheinen unsere Bräuche seltsam und oft auch beängstigend. Vielleicht werden wir deshalb nur so schwer akzeptiert", meinte er seufzend. "Aber vielleicht werde ich ihnen auch bald wieder einmal schreiben. Mal schauen."
 
Plötzlich musste Iraé kichern. "Ohje..." meinte sie. "Ich hab dir heute so viel Ärger bereitet. Meine Eltern, dir Furchtbgegenüber deinen Eltern, die Geschichte mit meinem Vetter und...." sie schluckte. "die Sache mit dem Baby. Wenn den Ärger irgenwie wieder gutmachen kann, dann sag es." Es tat ihr wirklich Leid.
 
"Mir würde da schon was einfallen", entgegnete Ri'va lachend. "Aber da deine Eltern da sind, würde das glaube ich weniger...klug sein." Eigentlich mochte er die beiden sogar, vor allem ihre Mutter. Aber auch Iraés Vater hatte...seinen Humor. Eigentlich hatte er sich alles schlimmer vorgestellt, als es letztendlich gekommen war. Entspannt lehnte er sich zurück.
 
"Meinst du?" fragte Iraé grinsend. "Immerhin schlafen sie schon und ihr Zimmer liegt auch einige Türen von unserem entfernt...." Kichernd beugte sie sich vor und sah Purpurklaue an. "Selbst wenn nicht - ich bin schwanger. Dass ich also nicht in Enthaltsamkeit lebe, dürfte wohl jeden klar sein." Über ihre eigenen Worte amüsiert musste sie lachen.
 
"Und wenn sie uns doch...hören?" Ein Grinser bildete sich auf seinem Gesicht. "Ich kann mir schon richtig ihr Grinsen vorstellen. Irgendwie wäre das peinlich, irgendwie aber auch interessant."