Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

Ihr Mund klappte ein wenig auf, als Purpurklaue ihre Worte so zusammenfasste. "N-nein! Ich habe nie gesagt, dass mir ein Dunmer lieber wäre. Ich-...." Sie versuchte sich zu fassen. Es war offensichtlich, dass sie ihn unfreiwillig verletzt hatte. Und das nur, weil sie ehrlich sein wollte! Iraé musste tief durchatmen. "Was ich meinte war, dass ich mir früher nicht vorstellen konnte, mich auf einen Nicht-Dunmer einzulassen. Weil ich es nie für möglich gehalten habe, dass ich mich in jemand anderes als einen meiner Art verlieben könnte. Das war... das ...." Jetzt verhaspelte sie sich schon wieder. Sie musste ruhig bleiben, sonst wurde das hier nichts. "Ich hatte nie drüber nachgedacht..."
Okay, jetzt hatte sie ihn wohl endgültig gegen den Kopf gestoßen. Sie war ja so dumm! Alles lief gut und dann stellte sie auf einmal solche dummen Fragen. "Entschuldige, ich sollte besser gehen, bevor ich noch mehr kaputt mache...." sagte sie mit zitternder Stimme und drängte sich an Purpurklaue vorbei und lief die Treppe hinauf.
 
Hmm...sieht wie ein Gedicht aus. Es reimt sich zwar noch nicht, aber das kriegen wir schon hin. Cey wollte gerade wieder die Feder aufs Pergament setzen, als er sah, wie Iraé die Treppe hinauf lief. Nanu? Was ist denn da passiert? Ärger im Paradies? Cey musste schmunzeln. Er wusste, dass eine kleine Meinungsverschiedenheit, oder was auch immer vorgefallen war, die beiden nicht auseinander bringen konnte. Ihr Bindung, dass konnte er spüren, war stark. Eine Dunmerin und ein Khajiit. Seid fünf Jahren bin ich nun außerhalb des Waldes, aber das habe ich noch nicht gesehen. Er selbst konnte sich nicht vorstellen, mit einer Argonierin oder einer Khajiit zusammen zu sein. Schon allein die unterschiedliche Physis schreckte ihn ab. Aber jedem das seine. Cey widmete sich wieder seinen Aufzeichnungen.
 
"Nein Iraé, warte!", rief er ihr noch nach, doch sie lief einfach hinauf. Das einzige, was Ri'va dadurch erreichte war, dass ihm einige Gäste seltsam ansahen. Ohne wirklich auf die zu achten ging er ebenfalls die Stiege hinauf, er wusste was die Dunmer ihm sagen wollte, doch sie war anscheinend zu nervös. Ihre Worte waren vielleicht nicht unbedingt angenehm gewesen und er wusste selbst nicht, was er davon halten sollte, aber dennoch wollte er sie beruhigen.
Er trat in das Zimmer und fing gleich an zu reden. "Iraé, beruhige dich. Es ist doch nichts passiert", beteuerte er, auch wenn ihre Worte ihn mehr getroffen hatten, als er sich anmerken ließ.
 
"Doch ist es...." meinte sie und lief unruhig auf und ab. "Nur weil ich mich wieder irgendwelchen unsinnigen Gedanken hingegeben habe, habe ich dich verletzt. Das wollte ich nicht. Ich hätte besser nachdenken sollen, bevor ich meinen dummen Mund aufgemacht habe." Dabei wusste sie doch ganz genau, was sie sagen wollte. Aber sobald sie versuchte ihre Gedanken in Worte zu fassen, versagte sie. "Das tut mir so Leid."
 
"Du hast die Wahrheit gesagt und das finde ich gut. Die Wahrheit ist nicht immer angenehm und ich werde es überleben. Aber wenigstens hast du es mir erzählt." Ri'va ging zu ihr hin und drückte sie an sich. Es tat ihr leid, dass sie ihn verletzt hatte und schon alleine das zeigte dem Khajiit, dass sie ihn liebt. Mehr zählt nicht, auch wenn sie ihn verletzt hatte, tat sie das ja nicht absichtlich.
"Es ist schon okay, ich verzeihe dir."
 
"Du verstehst mich nicht...." entgegnete Iraé und versuchte sich aus seinen Armen zubefreien. "Dass du und ich... also dass wir ..." Jetzt fing sie schon wieder damit an. Zusammenreißen, Mädchen! "Dass du ein Khajiit bist und ich eine Dunmer wird uns unser Leben lang verfolgen. So wie ich es mir nicht vorstellen konnte, so werden auch andere es nicht akzeptieren. Und das Baby, das...." Hier stoppte sie in ihrem Satz. Iraé wagte nicht einmal daran zu denken, wie man mit ihrem Kind umspringen würde, wenn es ein offensichtlicher Mischling werden würde. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass es das ist, was du willst"
 
Ri'va ließ sie los und sah sie verwirrt an. Er konnte ihren Zweifel verstehen und ihm war bei dem Gedanken daran auch nicht wohl. Er setzt sich nur ungern damit auseinander, wollte gar nicht daran denken. Es machte ihn traurig, wenn er daran dachte, dass sie einige Leute nicht akzeptieren werden, aber Iraé hatte recht.
"Ich...was sollen wir tun? Was sollen wir dagegen machen, gibt es einen Ausweg, eine andere Lösung? Ich...ich weiß leider keine", sagte er und blickte traurig zu Boden.
 
Nicht wirklich die Antwort, die Iraé sich erhofft hatte. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wusste sie selbst nicht einmal, in welche Richtung sie denken sollte. Allgemein fiel es ihr im Moment schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Unweigerlich fasste sie sich an den Kopf Sie war doch sonst nie so. Hing wahrscheinlich mit der Schwangerschaft zusammen. Da spielte alles in ihr völlig verrückt.
Die Dunmer seufzte und setzte sich auf das Bett. Sie wollte nicht weiter auf dieses Thema eingehen. Das stimmte nicht nur sie traurig, sondern auch Purpurklaue. Gedanken versunken streichelte sie sich über ihren Bauch. "Nicht mehr lange, und wir müssen uns wegen eines Names Gedanken machen..."
 
Ri'va sah ihr nach, das Thema war für sie beide unangenehm und er war froh, als sie endlich von etwas anderem sprach. Ihre Worte bereiteten ihm zwar noch immer Sorgen und Trauer, aber er versuchte sich davon abzulenken.
"Ja stimmt, einen Namen brauchen wir auch noch. Hast du schon eine Idee", fragte er und legte sich neben sie aufs Bett. Eigentlich war er mit seinen Gedanken ganz wo anders und konnte auch nicht aufhören daran zu denken. Wenn ich bloß ein Dunmer wäre, dachte sich Ri'va bereute seine Worte aber zugleich. Er war Khajiit und stolz darauf.
 
"Nein, nicht wirklich. Ich habe mir oft vorgestellt wie es wäre, ein Kind zu haben. Aber über Namen habe ich nie nachgedacht."
Sie sah Purpurklaue an. "Wir können ihm ja auch nicht irgendeinen Namen geben. Er muss schön sein und uns beiden gefallen. Außerdem muss er klanglich zu seinem Nachnamen Seerear passen." Ohje, es gab so viel zu beachten.
 
"Ja, das stimmt." Ri'va hielt sich die Hand vor dem Mund, als er gähnte. "Ich bin so schrecklich müde, gehen wir schlafen? Das können wir morgen auch noch besprechen", meinte er und machte es sich im Bett gemütlich, während er über einen Namen nachdachte.
 
"Wir haben noch die nächsten Monate Zeit, um darüber zu reden." meinte Iraé und legte sich ebenfalls hin. "Wir müssen das ja nicht übereilt entscheiden." Dann kuschelte sie sich in ihre Bettdecke. Schlafenszeit.
 
Cey gab auf. Für heute. Trotz der Fortschritt war es ihm nicht gelungen, den Text komplett zu übersetzen. Er war abgelenkt. Seine Gedanken schweiften immer wieder ab. Zu Iraé. Wie hatte er seine Traumfrau vorhin beschrieben? Kultiviert, intelligent, selbstbewusst und eigenständig. Jetzt wo Cey darüber nachdachte, fiel ihm auf, dass alle diese Eigenschaften auf die Tänzerin zu trafen. Nein, dachte er sich, ich habe ihr gesagt, dass ich mich nicht zwischen sie und Ri'va stellen würde. Aber was, wenn er mehr für Iraé empfand als er zugeben wollte? Mit einem Kopfschüttelnd verscheuchte Cey diese Gedanken. Er wollte das Buch gerade zuklappen, als ihm etwas ins Auge fiel. Etwas, das er vorher nicht bemerkt hatte.

Zwischen dem Einband und dem Papier kam etwas zum Vorschein. Vorsichtig löste Cey die beiden Seiten voneinander. Es war eine weiter Seite, geschrieben auf ayleidisch und unterzeichnet von Fyrre. Dieses Buch war somit eine Handschrift des Ayleiden-Gelehrten. Cey begann die Seite zu übersetzen. Es war ein weiterer Hinweis, der ihm auf der Suche nach der Schatulle helfen konnte: Köngliches Blut, vergoßen in des Fürsten Grab, offenbart des Volkes größtes Heiligtum. Verborgen in den Schatten, gehütet von den alten Herren, liegt das Wissen, alt und stark. Königliches Blut? Das musste das Blut der Ayleiden sein. Des Fürsten Grab. Damit war die Grabkammer des Königs gemeint. Sie war im untersten Teil von Vilverin zu finden. Zufrieden über seine Entdeckung schlug Cey das Buch zu und ging dann zu Bett.
 
Mel´zee öffnete müde die Augen, er lag mit dem Kopf auf dem Tresen und inzwischen war es schon wieder Morgen geworden. Der Schankraum war vollkommen verlassen und ein schwacher Luftzug wehte durch den Raum. Mel´zee spürte seine Verbrennungen schon gar nicht mehr, obwohl sie seinen Bauch immer noch zierten und wohl für den Rest seines lebens bleiben werden würden, er würde sie mit Stolz tragen. Bedecken von Narben zeugte von Feigheit und Selbstmitleid und Schwäche, da er sowieso noch nie ein Kleidungsstück außer seiner Hose getragen hatte machte es das für ihn noch einfacher. Gelangweilt stand er von seinem Hocker auf und machte sich draußen an sein Training auch wenn die Wunden hierbei immer noch etwas schmerzten ob der körperlichen Anstrengung.
 
Langsam wachte auch Cey auf. Die letzte Nacht war ziemlich unruhig für ihn gewesen, er hatte viel über seine Wort und über Iraé nachgedacht. Er war zu dem Schluss gekommen, dass er wirklich mehr für sie empfand, als er zugeben wollte. Und er würde seine Gefühle weiterhin geheim halten. Die Dunmerin würde sich bestimmt vor den Kopf gestoßen fühlen. Und außerdem war da noch Ri'va. Die beiden waren glücklich und nichts in der Welt konnte Iraé in Ceys Arme treiben. Dass wusste der Ayleid mehr als gut genug.

Seufzend stand er auf und ging hinunter zu dem kleinen Teich. Er wollte ein paar Runden schwimmen, um die Gedanken zu verscheuchen. Draußen traf Cey auf den Argonier, den er gestern versorgt hatte. "Seid mir gegrüßt! Wie geht es Euch heute?"
 
Wieder einmal wachte Iraé recht früh auf. Nachdem sie sich angezogen und gewaschen hatte, ging sie in den Schankraum. Es waren kaum Gäste da. Genau genommen, gar keiner. Nur der Koch hing verschlafen auf dem Tresen; seine Aushilfe war noch nicht einmal zu sehen.
"Guten Morgen." wünschte Iraé und setzte sich zu ihm. Heute war ihr zwar auch schlecht, aber sie hatte immerhin Hunger. "Ich hätte gern ein wenig Brot."
 
"Ganz gut, die Verbrennungen schmerzen etwas bei körperlicher Anstrengung aber das wird schon bald vergehen und selbst wenn nicht es wird mich auch nicht umbringen. Wie geht es euch?" fragte er Cey wärend er weiter trainierte.
 
"Naja", sagte Cey ein wenig gedankenverloren, "ich bin ein wenig unausgeschlafen. Außerdem mache ich mir über einige Dinge im Moment viele Gedanken, aber sonst geht es mir gut. Wurden wir denn schon einander vorgestellt? Ich bin Cey." Er beobachtete Mel'zee noch eine ganze Weile beim Training, bis ihm plötzlich ein Gedanke durchs Hirn schoss: "Sagt, wie wäre es mit einem kleinen Ringkampf? Ihr gegen mich. Hier und jetzt."
 
"Ich bin Mel´zee es freut mich euch kennen zu lernen" als Cey die Idee mit dem Ringkampf erwähnte blitzte in Mel´zee s Augen wieder Kampfeslust auf. Er leckte sich gierig die Lippen "Aber gerne" zischte er und zog direkt darauf einen Ring im erdboden. "Das ist das Feld" dann stellte er sich breitbeinig hin und richtete sich zu voller Größe auf "fangt an".
 
Ebenfalls grinsend legte Cey sein Hemd ab und warf es zu Boden. Sein Körper war nichts besonders: am Bauch und an den Armen zeichneten sich die Muskeln ein wenig ab, sonst war er durschnittlich gebaut. Mit bloßer Kraft kann ich ihn nicht niederwerfen, da hilft nur List und Tücke, dachte sich der Ayleid, während er den Argonier umschritt. Er wollte den Überraschungsmoment nutzen. Dann ging Cey endlich zum Angriff über: Mit aller Kraft warf er sich gegen Mel'zee. Es fühlte sich an, als wäre er gegen eine Wand gelaufen. Der Stand des Argoniers war fest und so konnte er den Angriff Ceys ohne große Mühe abfangen.