Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

Mel´zee dachte kurz über Iraés antwort nach ein Khajiit und eine Dunmer bekommen ein Kind, sowas hört man auch nicht alle Tage plötzlich schlurfte Purpurklaue an ihnen vorbei. Mel´zee wollte sich noch für das Essen gestern abend bedanken, aber der Khajiit war schon draußen verschwunden "Was ist denn in den gefahren?" fragte er sichtlich verwirrt "ihr solltet ihm vielleicht hinterher Frau Dunmer."
 
Iraé sah erschrocken auf, als Cey seinen Gedanken aus Versehen laut äußerte. "S-sag sowas doch nicht...." meinte sie besorgt und sah in die Richtung, in die der Khajiit verschwunden war. "Dazu gäbe es keinen Grund! Also wieso sollte er-...?"
Iraé haderte mit sich selbst, ob sie ihm nachsollte. Mel'zees Aufforderung war dann sozusagen der Startschuss für die Dunmer, sich zu erheben und ebenfalls zum Teich zu laufen.

Oh, gut, dachte sich Iraé und griff sich an das wild schlagende Herz, als sie Purpurklaue nur im Gras liegen sah. Cey hatte sich geirrt. Musste er Iraé denn solche Angst machen?
"I-ist alles in Ordnung?"
 
Kaum war die Tür ins Schloss gefallen und Iraé verschwunden, war Cey in der Stimmung, sich in den Teich zu werfen und sein Leben auszuhauchen. Wieso musste er denn seine Gedanken aussprechen? Wieso musste er ihr solche Angst machen? Es tat dem Ayleid schrecklich leid und er nahm sich vor, später die Dunmerin um Verzeihung zu beten. Es war ja nicht seine Absicht gewesen, ihr Sorgen zu machen. Um sich abzulenken, begann Cey mit Mel'zee zu plaudern: "Sagt mir, wie kamt Ihr zu dem Naga-Stamm. Ich meine, dass ist doch ein bisschen ungewöhnlich, oder?"
 
Ri'va lag noch immer im Gras, Vögel flogen über ihn hinweg, er hörte das Rascheln der Blätter, welche sich sanft im Wind bewegen. Doch das nahm er nur nebenbei wahr, viel mehr konzentrierte er sich auf etwas anderes. Er nahm einen kleinen Stein, warf ihn lustlos ins Wasser und starrte die Wellen an, welche sich auf der Wasseroberfläche bildeten. Dann nahm er noch einen und noch einen, warf einen nach den anderen hinein, auf irgendeine Art beruhigte es ihn.
Die Sonne schien ihm aufs Fell, es wurde allmählich Mittag. Erschrocken darüber, wie lange er hier im Gras gelegen ist, als er auf einmal erschrak, Iraé stand hinter ihm.
Er drehte sich zu ihr um, eigentlich hatte Ri'va nicht mit der Dunmer gerechnet. "Ja, alles in Ordnung", sagte er, als er bemerkte wie erleichtert Iraé war. "Ist etwas?"
 
"Naja...." druckste Iraé herum. "Du warst so deprimiert, als du vorhin runter gekommen bist und Cey hatte befürchtet, du würdest dir vielleicht etwas antun. Also bin ich dir sofort nach. Zum Glück für umsonst..."
 
"Tja, in meinem Dorf ist es tradition gewesen den Naga jeden Monat ein Kind zu opfern, die Kinder wurden von ihnen immer getötet oder wiederrum ihren Göttern geopfert. Meine erzeuger wollten mich nicht hergeben, also kamen die Naga und holten sich mich, doch anstatt mich zu töten zogen sie mich wie einen der ihren auf. Sie sind zu meiner wahren Familie geworden und ich eignete mir schnell ihre Traditionen und Eigenarten an ebenso lehrte mich mein Vater die Magie und den Faustkampf." Mel´zee machte eine kurze Pause "Ich habe mit meinem Vater und meinem Bruder in den Sümpfen viele Kämpfe gegen Kaiserliche Marine Soldaten bestirtten und auch gegen Dunmer, die sich in unserem Stammesgebiet auf Sklavenjagden begeben wollten. Als ich meine Volljährigkeit erreichte wurde ich mit diesem Tattoo gesegnet und vollständig in den Stamm aufgenommen." Er drehte sich kurz mit dem Rücken zu Cey damit dieser das Tattoo bestaunen konnte "tja ich bin augenscheinlich zu einem ziemlich kräftigem Exemplar herrangewachsen dank meiner Familie" ein breites Grinsen zierte sein Gesicht.

"Erzählt auch etwas über euch, soweit ich weiß sind Ayleiden auch nicht gerade das am öftesten anzutreffende Volk Tamirels"
 
Ri'va starrte sie perplex an, es rührte ihn, dass sie nur deswegen gekommen war, doch er hatte nie vorgehabt sich umzubringen. Er hatte einfach nur Ruhe gebraucht.
"Nein, nein", beschwichtigte er, "daran hatte ich nicht einmal gedacht. Ich wollte nur...ein bisschen nachdenken. Aber danke, dass du nach mir schaust", sagte Ri'va und sah Iraé freundlich an.
 
"Ich dachte auch erst, dass du deine Ruhe willst. Sonst wäre ich dir auch so gefolgt. Aber Cey hat mir dann einen Schrecken eingejagt, als er seine Befürchtung äußerte."
Nun versuchte auch Iraé zulächeln, was ihr nur schwer gelang. Sie wusste genau, was mit ihm los war. "Du denkst immer noch an die Sache von gestern, oder?"
 
"Aber gerne doch. Wenn Ihr so offen gegenüber mir wahrt, werde ich das selbige tun. Mal sehen, wo fange ich an..." Cey war froh über die Ablenkung, dass war genau das, was er im Moment brauchte. "Ah, ja. Nach dem Fall des Weißgoldturmes und dem damit verbundenen Niedergang der Ayleidendominanz in Zentraltamriel, zog sich mein Volk immer weiter zurück. Den letzten historisch bedeuteten Auftritt hatten wir bei der Schlacht beim Glenumbria-Moor. Ein Großteil der Ayleiden pflanzte sich mit Alt- oder Bosmern fohrt und ging somit in deren Völker mit auf. Aber einige von uns leben noch heute in den Wäldern Tamriels. Wir haben die Eigenschaft, nicht aufzufallen, wenn wir es nicht wollen. Nur wenige Angehörige anderer Völker kommen zu uns. Aber ab und an senden wir Männer aus, um mehr über die anderen Rassen herauszufinden. Deswegen bin ich hier." Cey lehnte sich zurück, bevor er fortfuhr.

"Mein Vater ist der Clanpatriarch und somit Clanoberhaupt. An dem Tag meiner Volljährigkeit wurde mir die edle Aufgabe übertragen, eine Kodex zur Geschichte unseres Volkes anzufertigen. Dieser Aufgabe gehe ich seit nun mehr fünf Jahren nach. Wollt Ihr sonst noch etwas wissen?"
 
"Tja da haben wir also zwei Angehörige zweier Völker die von anderen gemieden werden und die diese auch meiden. Ich würde sagen darauf trinken wir erstmal einen, natürlich Wasser oder sowas für Alkohol ist es definitiv noch zu früh." er zwinkerte Cey zu und bestellte beim Koch etwas Wasser und verschiedene Säfte. "Tja Cey habt ihr gewusst was es unter dieser Festung gibt? Ich habe gestern einen vermalledeiten Lich da unten getroffen war ne ziemlich unschöne Begegnung, im endeffekt aber nur für ihn" diesmal wirkte das Grinsen ziemlich bösartig. "Erzählt mal woher kennt ihr J´Ram und wo ist er überhaupt? Ich habe ihn länger nicht gesehen."
 
"Ja...das tue ich." Ein wenig verlegen war Ri'va schon, er wollte sie nicht damit nerven oder gar traurig machen. "Aber so langsam geht es schon wieder."
Das stimmte sogar teilweise, er hatte den Kopf etwas frei bekommen, die frische Luft hatte Ri'va ungemein beruhigt, dennoch machte es dem Khajiit noch immer Sorgen. Aber zum Glück nicht mehr so große wie gestern.
 
Die Tänzerin seufzte und ließ sich auf der Wiese nieder. Ein paar Gänseblümchen wuchsen zwischen dem grünen Gras hervor. Iraé begann, sie sorgsam abzuflücken und zu sammeln während sie redete: "Ich glaube, das, was ich sagen wollte, ist gestern falsch rüber gekommen..." meinte sie. "Es ist nicht so, dass ich mir unbedingt wünschte, einen Dunmer an meiner Seite zu haben oder dass du einer wärst. Ich habe mir nur nie etwas anderes vorstellen können, weil es gewohnt war, nur mit Dunmern eine Beziehung zu führen. Für mich war das einfach eine Sache, die irgendwie von sich aus nicht ging. Wie ... redende Bäume oder dass ein Nicht-Argonier unter Wasser atmen kann." Iraé hoffte inständig, dass Purpurklaue verstand, worauf sie hinaus wollte. Aus den Gänseblümchen in ihren Händen hatte sie inzwischen angefangen einen kleinen Kranz zupflechten. "Ich musste mich eben erst eines besseren belehren lassen. Und jetzt bin ich glücklich. Das reicht mir."
 
"Ja..." Ri'va machte eine kleine Pause. Er hatte mittlerweile auch verstanden, wie sie es gemeint hatte und trotzdem machte er sich Gedanken darüber. Es ging nicht nur im speziellen um das, was sie gesagt hatte, sondern allgemein, um ihr Kind und Beziehungen zwischen verschiedenen Rassen. Vielleicht war es wirklich falsch, dachte sich der Khajiit und spürte abermals Zweifel aufkeimen. Nein. Oder zumindest ist mir das egal. Ich liebe sie und das zählt, mehr nicht. Egal was andere sagen.
"Es ist schon okay, es ist halt nur ein schwieriges Thema...Ich konnte gestern auch keinen klaren Gedanken mehr fassen. Aber es geht schon wieder, ich habe lange genug darüber nachgedacht..." Langsam legte er seinen Arm um ihre Schulter. Er würde sie nicht hergeben.
 
Mit einem letzten Handgriff vollendete Iraé den Gänseblümchen-Kranz in ihren Händen und wiegte ihn hin und her. "Ich möchte aber nicht, dass du dir unnötiger Weise darüber Gedanken machst. Ich habe doch gesehen, wie es dich verletzt hat. Das will ich nicht."
 
"Das ist einfach nur ein schwieriges Thema für mich. Aber lassen wir das, mir ist klar, wie du es gemeint hast. Es war keineswegs böse gemeint, das ist mir schon klar. Ich hatte mir nur Sorgen gemacht. Doch lassen wir das sein, es hat keinen Sinn weiter darüber nachzudenken."
Schon weitaus beruhigter sah er Iraé an und lächelte ihr zu. "Einen schönen Kranz hast du da gemacht."
 
Iraé blickte auf die Blumen in ihrer Hand. "Wenn man ihn aus Margeriten macht, ist er noch viel schöner. Weil die Blüten größer sind, als die des Gänseblümchens." erklärte sie und verknottete noch die letzten beiden herausstehenden Enden miteinander. "Früher haben wir ganz viele davon gemacht und dann Hochzeit gespielt." Die Dunmer kicherte bei den Gedanken, dass sie einmal als kleines Mädchen ihre beste Freundin geheiratet hatte und setzte sich den Kranz auf den Kopf.
 
Belustigt hörte Ri'va ihr zu, sie wirkte fast wie ein kleines Kind. "Sieht gut aus", sagte er, als sich Iraé den Kranz aufsetzte. "Hochzeit habt ihr gespielt, sehr interessant." Der Khajiit grinste bei dem Gedanken wie kleine Dunmer zum Spaß heirateten und ihm entfuhr ein leises Lachen. "Wie niedlich!"
 
"Lach nicht!" meinte Iraé schmunzelnd stieß Purpurklaue gegen den Arm. "Das machen die meisten kleinen Kinder. Jedes Mädchen träumt davon zu heiraten. Mach dich also nicht darüber lustig."
 
Als sie das sagte runzelte der Khajiit ganz kurz die Stirn als sie von Hochzeiten sprach, so kurz, dass es gar nicht auffiel. "Und wovon träumst du jetzt?", fragte er, musste aber noch immer grinsen.
 
"Das hast du mich doch damals in der Kaiserstadt schon gefragt." meinte Iraé und richtete den Kranz auf ihren Kopf, der leicht verrutscht war. "Und die Antwort hat sich nicht geändert: Die Welt sehen, meinen Traumprinzen treffen, ihn heiraten und Kinder kriegen." So, jetzt saß er richtig. "Daran wird sich so schnell auch nichts ändern."