Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

Die Dunmer sah auf, als Purpurklaue das Zimmer betrat. "Nur ein ewnig Fernweh." meinte sie lächelnd. "Und vielleicht das Gefühl, in meinem Leben was verpasst zu haben. Ihr ward alle schon so viel unterwegs. Habt so viele Dinge gesehen. Und ich? ..."
Sie seufzte und schlug die Beine übereinander. "Ich war nicht einmal in dem Land, zu dem ich eigentlich eine besondere Bindung haben sollte."
 
"Das...ich kann dich verstehen. Du willst auch etwas von der Welt sehen. Aber glaub mir, so interessant und aufregend es klingt...", Ri'va blickte eine kurze Zeit betrübt drein, doch schnell fing er sich wieder, "so gefährlich ist es doch auch. Und es gibt so einige Erfahreungen, welche ich auf meine Reisen gemacht habe, auf die ich getrost verzichten könnte."
Sanft strich er ihr mit der Hand über die Wange und sah sie liebevoll an. "Aber wenn du willst, können wir ja einmal eine Reise antreten. Wenn wir Zeit dazu haben. Ein bisschen die Provinzen erkunden...ich kenne einige schöne Orte and der Grenze von Valenwald und Elsweyr."
 
Die Dunmer lächelte. "Spätestens wenn das Baby da ist, werden zumindest deine Eltern wohl erwarten, dass wir zu ihnen reisen, nicht wahr?" Das betrübte Iraé ein bisschen und machte ihr Sorgen. Bisher hatte sie keine Zeit, einen Brief an ihre Eltern zu schreiben und ihnen die Kunde über Iraés Schwangerschaft zu überbringen. Sie sorgte sich über ihre Reaktion. Ihre Erltern waren zwar aufgeschlossen, aber irgendwie hing jedes Kind vom Segen seiner Eltern ab.... Würden sie es akzeptieren? Und würden Purpurklaues Eltern Iraé akzeptieren?
 
"Ich weiß nicht...ich schätze schon, dass wir ihnen einen Besuch abstatten sollten. Aber das hängt natürlich ganz von dir ab. Und was ist mit deinen Eltern? Ich würde sie auch einmal gerne kennen lernen." Ri'va sah die Dunmer aufmunternd an, er wollte ihre Familie wirklich näher kennen lernen. Sie sind sicher großartig, dachte er sich und dachte über das Baby nach.
 
"Ob das eine gute Idee ist?" fragte Iraé bedrückt. "Ich meine.... Sie sind zwar nocht so schlimm wie andere Dunmer... sind toleranter und aufgeschlossener. Aber zum Teil haftet ihre Erziehung aus Morrowind noch an ihnen. Und du, du bist ein... ein..." Wahrscheinlich wusste Purpurklaue, worauf sie hinauswollte. Aber sie konnte davor nicht weglaufen. Irgendwann mussten ihre Eltern einmal von allem erfahren.
"Wenn du willst...." schlug sie etwas unüberzeugt vor. "lade ich sie einmal hier hin ein...."
 
"Das ist deine Entscheidung. Es sind deine Eltern, du kennst sie sicher besser als ich und kannst eher einschätzen, ob sie...", er schluckte, "...unsere Beziehung akzeptieren. Eine Dunmer und ein Tiermensch..." Betrübt blickte Ri'va zu Boden. Er hatte Diskriminierung schon am eigenen Leibe erfahren, wusste wie das war. Doch daran hatte sich der Khajiit schon so langsam gewöhnt, irgendjemand behandelte ihn immer abschätzig, egal wo er hin kam.
"Ich würde sie schon gerne einmal treffen, aber es liegt an dir."
 
"Ich werde sie vielleicht ersteinmal an alles heranführen. Wenn sie in den Briefen sich schon gegen dich aussprechen sollten, brauchen sie auch gar nicht erst zu kommen." meinte Iraé und knabberte besorgt an ihren Daumennagel herum. Aber sie wusste im Moment nicht, was ihr mehr am Herz lag: Ihr Eltern, oder Purpurklaue und das Baby... Oh hoffentlich würde alles glücklich verlaufen.
 
Ri'va stand auf, zog Iraé hoch und nahm sie beruhigen in die Arme. Er konnte ihre Zweifel verstehen, immerhin wusste er, wie die meisten Dunmer auf Khajiit reagieren und hatte selbst Bedenken, was ihre Eltern betraf. Doch es blieb ihnen nicht viel übrig, immerhin war sie schwanger.
"Es wird schon gut gehen", meinte er und sah sie lächelnd an.
 
"Ich hoffe es so sehr...." murmelte sie und drückte ihr Gesicht gegen seine Brust. "Am liebsten wäre ihnen wohl eh, ich würde einen reichen und erfolgreichen Dunmer heiraten." Sie schnüffte und rang mit den Tränen, die sie bis jetzt aber zurück halten konnte. "Tristan oder Doran, die beiden wären nach ihrem Geschmack gewesen."
 
Ri'va presste sie fester an sich, er konnte es nicht mit ansehen, als sie zu weinen begann, es machte ihn auch traurig. "Wer weiß, wie sie reagieren. Es ist zwar verständlich, dass ihnen ein Dunmer lieber wäre, aber vielleicht....vielleicht finden sie mich gar nicht so schlecht. Du musst es versuchen, sonst wirst du es nie wissen. Doch egal was passiert, es ist alles deine Entscheidung und ich werde sie akzeptieren."
Liebevoll strich er ihr durchs seidige Haar und versuchte sie so gut es geht zu trösten. Es war eine schwierige Situation für Iraé und er konnte es verstehen.
 
Die Dunmer versuchte sich zusammen zu reißen und drückte sich sanft von Purpurklaue weg. Sie wischte sich die paar Tränen aus dem Gesicht und rang sich ein Lächeln ab. "Sie werden ja nichts zu meckern haben, sollten sie wirklich ein Problem haben. Ich meine, wir sind ja nicht verheiratet oder haben die Absicht, es zu tun. Gleich Morgen schreibe ich ihnen einen Brief indem ich sie langsam an die Umstände heranführe. Und je nachdem, wie ihre Reaktion ausfällt, wird auch meine ausfallen."
 
"Wir haben nicht nicht vor zu...", sofort war Ri'va wieder still, die Worte waren ihm nur plötzlich herausgerutscht. Sogleich bereute er es, hoffentlich würde Iraé nicht näher darauf eingehen, er hatte sich selbst noch nicht wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt. Doch immer wieder musste er an Ceys Worte, dass er einen Ehering kaufen solle, denken. Doch dafür war es noch viel zu früh, sie hatten ja noch Zeit.
"Versuche das", meinte er und sah sie aufrichtig an. "Ich bin mir sicher, dass sie es schon verstehen werden."
 
"Wo wir einmal dabei sind, über unsere Familien zu reden...." sagte Iraé und setzte sich wieder auf den Sessel. "Was wäre dir lieber? Wenn unser Baby ein Junge wird oder ein Mädchen?" Iraé selbst wünschte sich immer eine kleine Tochter. Nicht, dass sie es irgendwie beeinflussen könnte. Es interessierte sie einfach, wie er darüber dachte.
 
"Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Eigentlich ist es mir egal, ich freue mich über beides gleich viel. Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Was hättest du denn lieber? Auf jeden Fall brauchen wir ein schönes Kinderzimmer...ich werde mit den Arbeitern einmal darüber sprechen. Und für das Badehaus habe ich auch einige Ideen. Es gibt so viel zu tun...aber ich freue mich schon, wenn wir unser Kind in den Armen halten können."
 
"Ich möchte eine Tochter...." sagte Iraé mehr oder weniger entschlossen und sah auf ihre Hände. "Ich weiß nicht wieso, aber ich denke, dass ich zu einem Mädchen eine stärkere Bindung haben würde, als zu einem Jungen. Wenn ich daran denke, wie innig und vertraut mein Verhältnis zu meiner Muttter ist und als Vergleich das zwischen ihr und meinem Bruder betrachte...."
Aber Purpurklaue war gedanklich schon wieder ganz wo anders. Das merkte Iraé sofort. Sie wollte ihm seine Freude aber auch nicht nehmen. "Was schwebt dir denn so vor?"
 
Eine Tochter....ja das würde ihm gefallen. Es war ihm eigentlich egal, Hauptsache das Kind wird gesund, dachte sich Ri'va.
"Ich...denke nur über uns beide nach. Darüber, wie deine Eltern wohl reagieren werden und wie alles weitergehen wird. Doch es ist noch viel zu früh, sich darüber Gedanken zu machen. Aber so vieles geht mir durch den Kopf, so vieles macht mir Sorgen..."
 
"Es ist normal, dass du dir Sorgen machst." Zumindest glaubte Iraé das. "Und ich mache sie mir auch. Die ganze Situation ist für uns beide völlig neu und wir müssen für uns selbst erst rausfinden, wie wir damit umzugehen haben. Es dauert bestimmt noch ein oder zwei Wochen, aber irgendwann haben wir uns daran gewöhnt, dass wir ein Baby bekommen. Ich habe die ganze letzte Nacht kaum ein Auge zugetan, weil ich so viele Gedanken und Ängste hatte. Aber wir müssen es einfach auf uns zu kommen lassen." Sie erhob sich und strich dem Khajiit liebevoll über den Arm. "Das wird schon. Andere, viel schlimmere Leute haben auch schon Kinder bekommen und es irgendwie geschafft."
 
"Das stimmt...wie du sagst, es ist noch neu für mich. Für uns beide. Aber ich glaube, dass wir gute Eltern abgeben werden. Dessen bin ich mir sicher." Er wollte Iraé etwas aufmuntern und ihr Zuversicht geben. Jetzt wo sie ihm gesagt hate, das sie selbst kein Auge zugetan hatte, wusste Ri'va, dass es nicht nur ihm so ging. Er machte sich ebenfalls viele Sorgen, aber das war ganz natürlich. Zumindest sagte er sich das.
"Ja, wir werden das schon schaffen." Der Khajiit klopfte ihr aufmunternd auf die Schulter und sah sie zuversichtlich an.
 
Iraé schluckte und versuchte einfach mal fest davon überzeugt zu sein, dass das wirklich so war und sie eine gute Mutter sein würde. Fest stand für sie, dass das Kind sie in ihren Freiheiten enorm einschränken würde. Sie würde zum Beispiel nicht mehr so lange schlafen können, wie heute. Immerhin musste das Baby gefüttert werden und sowas ...
Iraé stand wieder auf und setzte sich auf das Bett. Als sie damals in diese Taverne gekommen war, wäre das letzte, das sie vermutet hätte gewesen, dass sie eines Tages ein Baby von einem Khajiit bekommen würde. Iraé schämte sich für diese Gedanken, aber hätte man ihr damals gesagt, dass sie von einem Bewohner der Taverne ein Kind bekommen würde, so hätte sie eher auf Tristan oder Doran als Vater getippt.
Hach und wieder hatten sich diese beiden dunmer in ihre Gedanken geschlichen. Tristan war wieder einmal verschollen und Doran... der stand eh nicht wieder von den Toten auf. Iraé überlegte, ob jetzt der Augenblick dafür wäre, Purpurklaue davon zu erwählen. Da er aber so relativ gute Laune hatte, entschied sie sich dagegen und kuschelte sich in ihr Bett.
"Wo willst du denn das Kinderzimmer einrichten?" fragte sie und fügte gleich noch etwas hinzu: "Es muss schon gleich neben unseren Zimmer sein."
 
Man sah der Dunmer an, dass sie etwas beschäftigte, doch Ri'va wollte sie nicht drängen es ihm zu erzählen. Das musste sie entscheiden, sie würde es ihm schon früh genug erzählen.
"Ja, es sollte möglichst nahe an unserem Zimmer sein. Ich weiß nicht, wir könnten das Gästezimmer von nebenan einfach umfunktionieren, das wäre wahrscheinlich das einfachste. Oder hat du eine bessere Idee?" Dann legte sich Ri'va ins Bett und blickte Iraé fragend an.