Ceys Augen begannen zu leuchten, als er Gramfeste beschrieb: "Es ist eine herrliche Stadt. Reges Treiben herrscht auf den Straßen, die Bauten sind so prachtvoll, dass es einem die Sprache verschlägt. Und alle Einwohner sind furchtbar gut angezogen. Nun, ich war gerade in der Stadt angekommen, als ich auf den Tempel-Platz trat. Dort hatte sich eine große Menschentraube gebildet. Natürlich wollte ich wissen, was dort geschehen war. Als ich endlich etwas sah, erblickte ich einen Wanderzirkus. Ja, einen Wanderzirkus. Direkt vor dem Tempel. Zunächst war ich ein wenig überrascht. Aber die Darstellungen waren wirklich wunderbar: Feuerspucker, Jongleure, Akrobaten, Dompteure und Illusionisten. Man wurde tatsächlich gut unterhalten."
Cey legte eine kurze Pause ein, er musste etwas trinken. Als er sich einen Kelch Saft geholt hatte, erzählte er weiter: "Wie dem auch sei, plötzlich tauchte aus dem bunten Zirkustreiben eine junge und wunderschöne Bosmerin auf. Sie wirkte so grazil und leichtfüßig. Das musste sie auch, denn sie war eine der Akrobatinen. Vor den Augen der Zuschauer führte sie einen Tanz auf, der seines gleichen suchte. Nichts für ungut, Iraé. Leider bemerkte ich zuspät, dass es den Zirkusleuten um mehr als unsere Aufmerksamkeit ging: die Bosmerin tanzte mich aufreizend an. Ehe ich mich versah, hatte sie sich in ihrem Bann gefangen. Als sie mit der Vorführung geendet hatte, bemerkte ich, dass meine Geldbörse weg war."
"Sofort schloss ich auf einen äußerst geschickten Diebstahl. Unverzüglich nahm ich die Verfolgung der Bosmerin auf. Doch zu meiner Schande war sie unglaublich geschickt im Entkommen. Und sie war frech. Sie spielte mit mir. Weder mein Fluchen noch jedwege Drohung konnte ihr Grinsen beenden. Ich konnte sie bis zum Königspalast verfolgen. Sie kletterte auf den Brunnen, ich hinterher. Leider stellte ich mich nicht so geschickt an: Ich rutschte aus und fiel ins Wasser. Lachend rannte die Bosmerin wieder davon. Ich wurde wütend und verfolgte sie weiter, bis in eine enge Gasse. Sie huschte um eine Ecke, ich ihr dicht auf den Fersen."
"Unglücklicherweise standen hinter dieser Ecke einige Fässer mit frischem Honig. Die Akrobatin sprang natürlich leichtfüssig hinüber, ich Tollpatsch rasselte aber ungebremst hinein. Die Fässer kippten um und der ganze klebrige Honig ergoss sich über mich. Aber damit nicht genug. Die freche Frau griff sich ein Kissen, dass auf der Fensterbank eines Hauses lag, riss es auf und ließ die Federn auf mich fallen. Ich sah aus wie ein Huhn. Natürlich ist die Bosmerin entkommen. Zurück blieb ein klebriger Cey, der mit Federn dekoriert war."