Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

Iraé lächelte und stützte zufrieden aber auch neugierig den Kopf mit beiden Händen ab. "Das war sehr aufschlussreich." meinte sie zu Cey und begann zu grinsen. "Aber hast du nicht noch ein paar spannendere Geschichten aus deinem eigenen Leben?" In diesem Zusammenhang sah sie auch die anderen an. "Oder Ihr?"
 
"Hmm..." Cey musste nachdenken. Auf seiner fünfjährigen Expedition durch ganz Tamriel hatte er so einiges erlebt. Manches furchtbar traurig, anderes unglaublich erheiternd. Da er Iraés gute Laune aber nicht mit irgendwelchen Schauergeschichten vertreiben wollte, suchte er eine fröhliche Geschichte. "Ah ja. Ich habe noch eine Geschichte. Vor etwa einem Jahr war ich in Morrowind und da ist mir etwas äußerst lustiges in der Hauptstadt Gramfeste wiederfahren. Du wirst dich kringeln vor lachen."
 
Die Dunmer grinste über beide Ohren. "Wirklich? Nun, ich war zwar noch nie dort, aber ich würde es trotzdem furchtbar gern hören."
 
Ceys Augen begannen zu leuchten, als er Gramfeste beschrieb: "Es ist eine herrliche Stadt. Reges Treiben herrscht auf den Straßen, die Bauten sind so prachtvoll, dass es einem die Sprache verschlägt. Und alle Einwohner sind furchtbar gut angezogen. Nun, ich war gerade in der Stadt angekommen, als ich auf den Tempel-Platz trat. Dort hatte sich eine große Menschentraube gebildet. Natürlich wollte ich wissen, was dort geschehen war. Als ich endlich etwas sah, erblickte ich einen Wanderzirkus. Ja, einen Wanderzirkus. Direkt vor dem Tempel. Zunächst war ich ein wenig überrascht. Aber die Darstellungen waren wirklich wunderbar: Feuerspucker, Jongleure, Akrobaten, Dompteure und Illusionisten. Man wurde tatsächlich gut unterhalten."

Cey legte eine kurze Pause ein, er musste etwas trinken. Als er sich einen Kelch Saft geholt hatte, erzählte er weiter: "Wie dem auch sei, plötzlich tauchte aus dem bunten Zirkustreiben eine junge und wunderschöne Bosmerin auf. Sie wirkte so grazil und leichtfüßig. Das musste sie auch, denn sie war eine der Akrobatinen. Vor den Augen der Zuschauer führte sie einen Tanz auf, der seines gleichen suchte. Nichts für ungut, Iraé. Leider bemerkte ich zuspät, dass es den Zirkusleuten um mehr als unsere Aufmerksamkeit ging: die Bosmerin tanzte mich aufreizend an. Ehe ich mich versah, hatte sie sich in ihrem Bann gefangen. Als sie mit der Vorführung geendet hatte, bemerkte ich, dass meine Geldbörse weg war."

"Sofort schloss ich auf einen äußerst geschickten Diebstahl. Unverzüglich nahm ich die Verfolgung der Bosmerin auf. Doch zu meiner Schande war sie unglaublich geschickt im Entkommen. Und sie war frech. Sie spielte mit mir. Weder mein Fluchen noch jedwege Drohung konnte ihr Grinsen beenden. Ich konnte sie bis zum Königspalast verfolgen. Sie kletterte auf den Brunnen, ich hinterher. Leider stellte ich mich nicht so geschickt an: Ich rutschte aus und fiel ins Wasser. Lachend rannte die Bosmerin wieder davon. Ich wurde wütend und verfolgte sie weiter, bis in eine enge Gasse. Sie huschte um eine Ecke, ich ihr dicht auf den Fersen."

"Unglücklicherweise standen hinter dieser Ecke einige Fässer mit frischem Honig. Die Akrobatin sprang natürlich leichtfüssig hinüber, ich Tollpatsch rasselte aber ungebremst hinein. Die Fässer kippten um und der ganze klebrige Honig ergoss sich über mich. Aber damit nicht genug. Die freche Frau griff sich ein Kissen, dass auf der Fensterbank eines Hauses lag, riss es auf und ließ die Federn auf mich fallen. Ich sah aus wie ein Huhn. Natürlich ist die Bosmerin entkommen. Zurück blieb ein klebriger Cey, der mit Federn dekoriert war."
 
Iraés Mund stand offen. "Nein?!" fragte sie. "Nicht wirklich? Ein Huhn?" Dann lachte sie auf einmal aus vollem Herzen los. Allein die Vorstellung, wie Cey von Kopf bis Fuß von Federn bedeckt war! "Was für eine herrliche Geschichte." meinte sie, wurde im nächsten Moment ein wenig betrübt. "Mich wollte auch einmal jemand mit nach Gremfeste nehmen. Doch das ist schon ein Weilchen her und ...." Hier brach sie ab. Zu sehr schmerzte sie die Erinnerung an Doran.
 
Ri'va hatte der Geschichte des Ayleiden mit Vergnüge zugehört. Er konnte sich dessen Lage so richtig vorstellen, es passte einfach zu ihm. Doch als Iraé etwas betrübt wirkte, umarmte er sie. Irgendetwas machte sie traurig.
"Was hast du Iraé?", fragte er sie besorgt.
 
"Ach.... Gar nichts." Antwortete Iraé. Ausgerechnet Purpurklaue wollte sie nicht unbedingt davon erzählen, dass Doran ihr angeboten hatte, mit ihr nach Gramfeste zu gehen um dort zusammen zu sein. Leider war Iraé eine schlechter Lügnerin. Es war offensichtlich, dass es sie schmerzte, sich zu erinnern. "Sagen wir, es geht um einen Narr und seine einseitige Liebe."
 
Ri'va war ziemlich schnell klar, um wem es ging. Es handelte sich sicherlich um Doran, immerhin würde Gramfeste zu einem Dunmer passen. Außerdem merkte man Iraé an, dass sie log.
"Bitte lüge mich nicht an. Was bereitet dir Sorgen? Du kannst mir doch alles erzählen, dass weißt du doch..."
 
Auch Canthor setzte sich zu den anderen. Dann wandte er sich an den Nord. "Verzeiht, ihr seid Rothgar, richtig? Ich habe gehört, ihr habt einen Kampfring in der Festung gefunden und wollt ihn wieder herichten. Ihr könntet doch auch Training für die Gäste anbieten, ich würde mich gern als Schützenlehrer zur Verfügung stellen. Das ist doch eine Idee, oder?"
 
"Nein, Ri'va." meinte Iraé mit leidigen lick. "Es ist besser, wenn wir nicht darüber reden. Glaub mir. Es ist für mich schmerzlich. Und für dich würde es auch nicht schön werden. Vielleicht sogar enttäuschen."
 
Rothgar wandte sich zu dem Bosmer"Ja,ich bin Rothgar.An ein Trainingsangebot habe ich noch gar nicht gedacht.Möglich wäre es auf jedenfall.Allerdings nicht im Ringraum,da ist zuwenig Platz.Aber man könnte draußen ein Schützenfeld aufbauen,oder wir finden noch eins im innern der Feste.Auf jedenfall ist es eine gute Idee."
 
"Hmmm..." Traurig sah er sie an. Sie wollte ihn nicht verletzen, dass war ihm schon klar, doch gleichzeitig wollte er ihr zuhören. Aber wenn es ihr selbst weh tun würde, dann war es wahrscheinlich besser so.
"Nun gut, wenn du nicht darüber reden willst....es ist deine Entscheidung." Man merkte ihm die Enttäuschung und die Trauer schon etwas an, jedoch sagte er nichts weiteres dazu.
 
"Bitte sei nicht enttäuscht..." bat Iraé und nahm seine Hand. "I-ich würde mit dir darüber reden. Aber ich müsste von dir verlangen, deswegen nicht traurig zu sein. Oder verletzt. Außerdem..." Sie sah in die Runde und flüsterte dann: "würde ich darüber nur unter vier Augen reden."
 
Er drückte ihre Hand etwas fester, um sie aufzuheitern und ihr Halt zu geben. Es
schien sie wirklich zu bekümmern und Ri'va konnte es nicht ertragen.
"Gut, dann sprechen wir später darüber...wenn du willst" Freundlich blickte er sie an und gab ihr einen Kuss.
 
"Okay..." hauchte sie, noch immer etwas bekümmert. Doch um den anderen nicht die Laune zu verderben, setzte sie ein heiteres Lächeln auf. "Erzählt noch etwas, Cey! Eure Geschichten sind die reinste Freude!"
 
"Sehr schön. Warten wir ab, was sich ergibt. Wenn das ganze etwas weiter fortgeschritten ist, schauen wir ob es noch einen geeigneten Raum gibt oder das alles draußen stattfinden wird." Dann stand er auf und begab sich zum Koch. "ich bin jetzt offiziell Jäger der Taverne." "Gut, ich habe auch gleich Arbeit für euch." Er übergab Canthor eine Notiz. "Ich benötige dies alles am besten noch vor Abend." Nachdem Canthor die Liste durchgelesen hatte, sprach er: "Ok, ich denke, dass ich das schaffe." Dann ging er hinaus in die nahegelegenden Wälder um Dinge zu besorgen...
 
Eine Weile lang hörte Iraé Cey und den anderen noch zu. Sie fand es unheimlich spannend, die Geschichten anderer Leute zu hören. Doch langsam wurde sie müde. Sie hatte die letzte Nacht kaum geschlafen.
Sie verabschiedete sich also und wünschte den Männern noch eine gute Nacht. Dann stieg sie die Treppe hoch und ging in ihr Zimmer. Dort setzte sie sich auf den Sessel in der Ecke, zog die Beine heran und grübelte ein wenig.
 
Ein wenig erschöpft kehrte Canthor von seiner Jagd zurück; Einen Hirsch über der Schulter und einen Beutel mit Kräutern in der Hand. Er war zwar klein, aber keineswegs schwach. Er brachte alles in die Küche und nahm ein großes Tuch und Seil mit nach draußen. Schnell baute er sich zwischen zwei Bäumen eine Hängematte daraus und legte sich hinein. Das leichte schaukeln im Wind ließ ihn schnell einschlafen.
 
Ri'va trank noch ein Glas Milch und folgte Iraé dann ebenfalls ins Zimmer, nachdem er noch beim Koch vorbeigeschaut hatte und diesem gesagt hatte, dass er in seinem Zimmer zu finden sei, sollte man ihn brauchen. Der Khajiit ging die Treppen hinauf, betrat das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Die Dunmer saß auf einen Sessel und schien nachzudenken.
"Was beschäftigt dich Iraé?", fragte er diese besorgt.