Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

Cey war langweilig. Da er fast alleine in dem Schankraum war, stand er auf und ging hinaus in die Stadt. Er wollte etwas über das Artefakt herausfinden, also ging er in die Kathedrale der Stadt. Die Kirche hatte schon immer große Bibliotheken über alle möglichen Dinge. "Seid gegrüßt, edler Elf", sagte der Priester zu ihm, "wie kann ich Euch helfen?" Cey lächelte den Geistlichen an: "Ich hätte gern Zugang zu Eurer Schriftsammlung. Ich suche etwas von großem Wert für mein Volk." Misstrauisch zog der Priester die Augenbrauen hoch. "Euer Volk? Seid Ihr den kein Altmer?" "Nein", Cey schüttelte den Kopf, "ich bin ein Ayleid."

Überrascht führte der Priester Cey in die Bibliothek der Kirche. "Seht Euch ruhig solange um, wie es nötig ist." "Danke." Der Geistliche zog sich zurück und ließ den Ayleid alleine.
 
"Wie kommst du darauf, dass ich etwas vorhätte?" fragte Iraé kichernd und blätterte ungeniert weiter. "Darf ich denn nicht einmal ein interessantes Buch durchblättern, dass mir ein Freund geschenkt hat?" Auf einer Seite blieb sie stehen. "Das hier sieht spaßig aus." meinte sie und betrachtete die dazugehörige Zeichnung eingehend. "Und das daraunter auch. Allerdings können wir das nicht machen. Ich hab leider keine Krallen an den Fingern..." Sie blätterte weiter und blieb irgendwann wieder bei einer Zeichnung hängen. "Das hier hab ich schonmal gemacht." grinste sie. "Aber nicht mit dir. Und...." dann schlug sie ein paar Seiten zurück. "...das hier auch."
 
Ri'va betrachtete die Zeichnungen eingehend und musste grinsen, als Iraé meinte, dass sie leider keine Krallen an den Fingern hätte.
"Ein interessantes Buch durchblättern. Soso...du hast doch Hintergedanken, gib es zu", meinte er und wollte die Dunmer dadurch necken. Er sah sich die Bilder an, bei welchen sie anmerkte, dass sie das schon getan hätte. "Dann solltest du es auch vielleicht einmal mit mir tun. Auf jeden Fall hast du da ein höchst aufschlussreiches Buch bekommen, ich glaube da können wir noch viel lernen." Zärtlich legte er seine Hand um ihre Hüfte. "Obwohl einige Sachen schon etwas...komisch aussehen."
 
"Hintergedanken?" wiederholte Iraé grinsend und klappte das Buch zu. Sie dachte einen Moment nach, was sie darauf erwidern sollte. Dann wurde das grinsen in ihrem Gesicht noch breiter. Sie drehte Purpurklaue auf den Rücken und setzte sich einfach auf ihn drauf. "Du hast mich erwischt. Jetzt kann ich meine Hintergedanken ja auch aussprechen." gab die Dunmer - natürlich nur aus Scherz - zu. "Ich wollte dich nur damit aufziehen, dass es außer dir noch andere Männer gab. Damit du eifersüchtig wirst und sowas." Dann musste sie lachen. Das nahm er hoffentlich nicht ernst.
 
Entnervt blickte Cey von den einem der dutzenden Bücher über die alten Ayleiden auf. Die Kirche hatte zwar eine beeindruckende Sammlung angehäuft, aber nichts davon konnte ihm weiterhelfen. Es gab keinen Hinweis auf die Größe, die Art oder den Ort des Artefaktes. Jeder könnte es haben. Das Reich, die Magier, vielleicht lag es sogar noch in einer der alten Ruinen. "Bei Meridia!", fluchte Cey laut, so laut, dass einer der Priesteranwärter kritisch zu ihm hinüber blickte. Der Ayleid seuftzte über die Erkenntnis, dass er nichts finden würde, und wollte gerade das Buch zuschlagen, als ihm etwas ins Auge fiel.

"Was zum...?" Schnell las er den Text. Das muss es sein! "Verborgen im Schatten, altes Wissen von ungeheurer Kraft, gebannt in die Schatulle des Königs, wartet es darauf, von einem der Unseren gefunden zu werden." Für Cey war es kein Problem, den ayleidischen Text, der auf der Seite abgebildet war, zu übersetzten. Eine Schatulle...Jetzt weiß ich, nach was ich suchen muss, aber leider immer noch nicht, wo.
 
"Ich bin natürlich schrecklich eifersüchtig, das hättest du doch wissen können." Ri'va schmunzelte und und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Also ich finde das wirklich gemein, mich einfach so eifersüchtig machen zu wollen. Also ich hatte eher an gewisse andere Hintergedanken gedacht", meinte er und lachte kurz auf.
 
"Wirklich?" fragte Iraé und legte den Kopf schief. "Andere Hintergedanken? Und was zum Beispiel? Dass ich dich indirekt dazu auffordern will, mich auf der Stelle zu packen, ins Bett zu drücken und mit mir zu schlafen?" Sie lächelte. "Nein. Das hätte ich anders angestellt. Das müsstest du doch inzwischen wissen. Oder etwa nicht?"
 
"Hmm..." Nachdenklich blickte der Khajiit Iraé an. "Vielleicht hättest du es anders gemacht. Es wäre viel leichter gewesen, mich einfach ins Bett zu zerren und damit anzufangen. Aber wer weiß, was du alles vorhast." Ein Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit, verursacht durch seine Gedanken. "Vielleicht willst du einfach nur ein wenig mit mir spielen?!"
 
Cey fertigte schnell eine Abschrift des Textes ab, bedankte sich bei dem Priester und verschwand wieder aus der Kirche. Das Artefakt ist also eine Schatulle, die uraltes Wissen der Ayleiden enthält und vor einem Ayleid geöffnet werden kann. Gut. Jetzt muss ich nur noch den Standort des Kästchens herausfinden. Vielleicht sollte ich mal mit diesem Dalk reden. Er sieht für mich aus wie einer, der einiges Geheimwissen besitzt. Überaus gut gelaunt über seine Entdeckung kehrte Cey in den Schankraum der Taverne zurück.
 
"Vielleicht...." gab sie zu und sah Purpurklaue schon viel ernster, aber trotzdem noch lächelnd, an. "Und um ehrlich zu sein, hab ich das wohl auch. Aber ich weiß, dass dir im Moment zu allem zu Mute sein muss, außer auf körperliche Liebe zwischen uns beiden." Sie rutschte von ihm runter und legte sich auf den Rücken. "Wahrscheinlich drehen sich deine Gedanken nur um die Urkunde und um die Banditen. Und ich kann das auch nachvollziehen und verstehen." meinte sie und lächelte ihn an, damit er wusste, dass sie das akzeptierte.
 
"Meine Gedanken drehen sich um vieles. Im Moment um zu vieles, wenn du mich fragst. In den letzten Tagen ist so einiges passiert und das meiste davon war nicht sehr erfreulich. Doran, Kheled...die Sache mit dem Wirten und der Urkunde. Ich weiß gar nicht mehr an was ich so alles denken soll." Erschöpft seufzte er und sah zu ihr rüber.
"Aber an dich denke ich am meisten. Egal an was genau."
 
Lächelnd drehte sich Iraé zu ihm herum. "Das möchte ich auch hoffen." scherzte sie und rutschte näher an ihn heran. Ihre Finger strichen an seinem Arm entlang, während sie ihn erwartungsvoll ansah. Dann gab sie Purpurklaue einen Kuss, wie sie ihn schon lange nicht mehr geküsst hatte. Während sie genüsslich die Augen geschlossen hatte, griff sie nach der Decke und verdeckte sich und Purpurklaue damit vollkommen.

Später ging Iraé die Treppe zum Schankraum hinab. Noch während sie die Schnürung ihrer Bluse wieder zu band, entdeckte sie Rothgar an einem der Tische. Cey kam auch gerade herein. "Hallo..." begrüßte sie beide fröhlich und setzte sich dazu. "Oh Rothgar, Ihr wisst ja noch gar nicht über unsere Pläne bescheid!" Dann erklärte Iraé dem Nord, was sie bereits am Mittag mit den anderen abgeklärt hatte. Dabei strich sie sich das leicht zerzauste Haar glatt.
 
Als Cey die schöne Iraé sah, musste er lächeln. Er setzte sich zu ihr und dem Nord Rothgar hinzu und lauschte ihr, wie sie den Plan erläuterte. Da er ja auch etwas gefunden hatte, wollte Cey Iraé die gute Nachricht mitteilen. "Ich möchte Euch etwas zeigen." Der Ayleid striff den Ring von seinem Finger ab und reichte ihn der Dunmerin. "Ich habe diesen Ring von meinem Vater erhalten, er ist seit Generationen in unserem Familienbesitz. Man sagt er ist der Schlüssel zu einer alten Macht, die bisher aber nicht gefunden werden konnte. Aber eben habe ich das gefunden." Er zog die Abschrift des Textes hervor, las ihn erst auf ayleidisch vor und übersetzte ihn dann ins Aldmeri. "Wisst Ihr was das heißt? Vielleicht befindet sich darin Wissen, dass meinem Volk helfen kann, mit seiner Vergangenheit abzuschließen und sich der Gesellschaft erneut anzuschließn. Ist das nicht großartig?"
 
Erschöpft blieb Ri'va noch einige Zeit im Bett liegen und beschloss dann ebenfalls runter zu gehen. Es hatte keinen Sinn hier zu bleiben, auch wenn er das Ganze am Liebsten noch einmal wiederholen würde.
Der Khajiit suchte sich seine Sachen zusammen und machte die Tür auf. Stimmen drangen vom Schankraum nach oben, anscheinend war noch immer genug los und er begab sich nach unten. Er sah Cey, Rothgar und Iraé und beschloss sich zu ihnen zu gesellen.
"Was ist los Cey, du wirkst so beschäftigt? Und ach ja, bevor ich es vergesse: Tolles Buch."
 
Ceys Lächeln wandelte sich in ein schelmisches Grinsen: "Oh, ihr habt es schon ausprobiert? Wie erfreulich! Und ich habe gerade etwas herausgefunden." Schnell klärte er auch Ri'va über seine neueste Entdeckung auf. "Und? Was sagst du dazu?"
 
Iraé freute sich für Cey. "Das ist großartig, Cey! Vielleicht gelingt es Euch und Eurem Volk dann endlich, mit der Vergangenheit vollkommen abzuschließen und wieder ein Teil der Bevölkerung zu werden, ohne von Vorurteilen belästigt zu werden." Dann bemerkte sie zu Purpurklaue, der sich neben sie setzte und warf ihn einen sehnsüchtigen Blick zu.
 
Ri'va wurde rot und versuchte dem Thema aus dem Weg zu gehen.
"Hmm...ich kann dir leider nicht weiterhelfen. Der Gegenstand den du suchst wird sich ziemlich sicher nicht in Elsweyr befinden, ist es doch ein Ayleidenartefakt. Und leider ist Elsweyr so ziemlich die einzige Provinz, bei dir ich dir weiterhelfen könnte. Tut mir leid." Aufmunternd klopfte er Cey auf die Schulter. "Aber so wie ich dich kenne, ist es nur eine Frage der Zeit, bis du es findest."
 
Iraé kam eine Idee. "Die Festung Urasek hatte bestimmt einmal auch eine Sammlung an Schriftstücken und Büchern. Vielleicht, wenn wir einige der alten, noch ungenutzten Räumlichkeiten durchsuchen, finden wir noch ein paar von diesen." Die Dunmer lächelte. "Die Festung ist immerhin so alt! Da wird es sicher die ein oder andere Schrift geben, die Euch irgendwie helfen kann. Es wäre doch zumindest möglich, oder nicht?"
 
"Oh, das wäre wirklich zu gütig, Iraé! Ich glaube sogar, dass mir das weiterhelfen könnte! Danke für das Angebot. Wenn wir die Sache hier überleben, werde ich darauf zurückkommen. Noch eine Frage: Wir kennen uns jetzt schon ein wenig länger und da wollte ich Euch fragen, ob wir nicht zu einem freundschaftlichem Du übergehen können? Dieses förmlichen Umgangsformen sind mittlerweile schon fast ein wenig übertrieben, nicht wahr?" Cey lächelte Iraé an und wartete auf deren Antwort.
 
Auch Iraé lächelte. Für sie war das Angebot des Du immer eine sehr persönliche Sache, die von enger verbundenheit zeugte. Wie zum Beispiel zwischen Eltern und ihren Kindern. Unter Geschwistern und Kindheitsfreunden. Oder zwischen zwei Personen, die sich sehr nahe standen. Unweigerlich schielte sie kurz zu Purpurklaue herüber, als sie darüber nachdachte. Es freute sie, dass Cey ihre Freundschaft auf eine neue Stufe stellen wollte.
Die Dunmer nickte. "Wie Ihr meint! Oh.... ich meine: Wie du meinst. Ich bin es nicht gewohnt, so viele Leute zu dutzen. Bisher nur meine lieben Eltern, meinen Bruder und seine Familie sowie Purpurklaue hier...." wobei sie dabei auf diesen deutete. Es dauert sicher, ehe ich mich daran gewöhnt habe. Deshalb verzeiht mir, wenn mir diese höfliche Form ab und an noch heraus rutscht. Huch!" sie schlug ertappt die Hände vor dem Mund zusammen. "Da ist es mir doch glatt schon wieder entwichen."