RPG Heroes of Skyrim

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Keer-Mah musterte das Schild und die Waffen der Frau. "Das wird reichen." Er nickte Naevia zu. "Dann können wir los." Damit lief er zum Eingang hinüber. Die Tür öffnete sich quietschend, was dem Argonier den ersten kalten Schauer über den Rücken jagte. Wenn sie jetzt jemand gehört hatte, war das Überraschungsmoment zum Daedra! Doch das Quietschen verhallte ohne Konsequenzen. Als nächstens stieg den Drei ein deutlicher Geruch von Verwesung in die Nase, kaum dass sie das Haus betraten. Die Unordnung des Hofs setzte sich hier fort, wobei inzwischen auch Blutspritzer zu sehen waren und das eine, oder andere Möbel nur noch ein Häufchen Asche war. Auch das Mauerwerk wies Brandflecken auf. Es war offensichtlich, dass hier ein Kampf stattgefunden hatte. Keer-Mah lauschte. Doch bis auf den Nordwind, der von außen gegen die Mauern und den Dachstuhl brandete war nichts zu hören. "Naevia, geht Ihr voraus. Yrenne Ihr sichert nach hinten ab!" Nicht, dass er Yrenne keine Kampffähigkeiten zutraute, aber er hatte lieber jemanden als erstes gegenüber potenzieller Gefahren, zu dem er mehr Vertrauen hatte. So schlichen sie so leise wie möglich in das Gebäude hinein. Bis auf die Zerstörung gab es jedoch erst mal nichts Ungewöhnliches, von der Stille in einer Festung mal abgesehen. Dann bogen sie in einem Gang um die Ecke und sahen einen der Soldaten an der Wand sitzend. Das viele Blut und die verkohlte Rüstung gaben eindeutige Antwort über seinen Zustand. Er war tot und es sollte nicht die letzte Leiche sein, auf die sie treffen sollten.


***


"Meine Name ist Lili", piepste das Stimmchen ängstlich der Blinden entgegen. "Ich habe mich versteckt, als der böse, weiße Mann hier war. Ich bin aus Einsamkeit und schon vier Jahre alt. Sie hob drei Finger in die Luft. "Ich habe mich mit meiner Mama verlaufen als wir Kräuter für den Laden von Vater gesucht haben. Hast du dich auch verlaufen?" Ein untotes Ächzen in der Ferne kündigte einen der Draugar an die wieder durch den Raum patrouillierten. Lili bewegte sich nicht. Sie schreckte nicht mal hoch. "Wie heißt du?" Das kleine Mädchen verschränkte schüchtern die Arme hinter dem Rücken und rieb nervös mit einem Schuh an der Seite des Anderen. Ihr Blick war gesenkt. Sie schien nicht oft Leute angesprochen zu haben.


***


Der Wachmann bewegte sich nicht. Dranas konnte stupsen, stoßen, oder schlagen wie er wollte. Würde nicht der Brustkorb leicht auf und ab gehen, hätte er wohl wirklich alles mit einer hohlen Rüstung gemein. Mit einem Klappern stellte der Diener ein Tablett mit etwas Brot, Gemüse und einem Krug Wein auf dem Tisch hinter Dranas ab. Er hatte keinerlei Geräusche auf seinem Weg hierher gemacht. "WAS tut Ihr da?", fragte er entrüstet. "Seid Ihr schon fertig? Lasst die Wachen in Ruhe. Sie haben eine Aufgabe." Er leckte sich dabei über die Lippen und musste ein Zucken seines Schädels unterdrücken. "Ich habe Euch etwas leckeres zu Essen gebracht. Es ist nicht viel, aber Ihr wurdet ja auch nicht zum Schmausen von... von warmen... Essen eingeladen." Der Blick des Dieners war gar nicht mehr so gleichgültig wie beim ersten Treffen, es war mehr versteckter Wahn in seinen Augen zu sehen, welchen man jedoch nur erkennen konnte, wenn man ein erfahrener Beobachter war. Der Diener leckte ich wieder über die Lippen. "Braucht Ihr sonst noch etwas?"
 
Nach einer längeren Pause im Gasthaus entschloss Man'drush, zuerst seine ehemaligen Bekannten in einer der Karawanen zu treffen. Da die Wunde noch immer nicht vollständig verheilt war, und er keine Lust auf einen erneuten Aufbruch der Wunde hatte, würde er sich während des Ritts schonen und seinem Pferd nicht allzu sehr die Sporen geben. Kaum tat er einen zögerlichen Schritt nach draußen, atmete er die süße Luft des nicht allzu fernen Waldes ein. Kurz bevor er auf sein Pferd stieg, bemerkte er, dass er einen Bärenhunger hatte. Schließlich trat er wieder in das Gasthaus ein, und ging zur Theke. Die dicke Gastwirtin fragte ihn: "Na, habt ihr es euch doch anders überlegt?" Er bejahte grinsend und bat um ein halbes Huhn und einem Wein. Als sie ihm das Essen brachte, bemerkte er: "Das ist ja gar kein Huhn! Das ist Reh!". Darauf erwiderte die Wirtin verlegen: "Nun ja, wisst ihr, es kamen ein paar Soldaten vorbei und die haben alle meine Hühner verspachtelt." Widerwillig zahlte er und aß gierig. "Besser als gar nichts" stellte er fest, "Reh ist auch gut." Frisch verköstigt und mit Vorräten beladen, nahm er sich vor, nach Einsamkeit zu reiten und dort zu warten, dass seine Bekannten eintrafen.
 
Mit einem Mal verschwand ein Teil der Anspannung aus Ciriens Körper und sie atmete hörbar erleichtert aus.

Nur ein kleines Mädchen … kein tapferer Ritter, aber definitiv besser als gar nichts.

Trotz der gegenwärtigen Situation zwang die Bretonin sich ein Lächeln auf die Lippen, immerhin musste all das hier schon schwer genug für die Kleine sein. Obwohl sie eigentlich sehr gefasst angesichts dieses Umfeldes wirkte … seltsam, aber die Beschwörerin kümmerte das nicht. Das machte den Umgang mit ihr auf jeden Fall einfacher.
„Verlaufen … so könnte man das auch nennen.“ Nicht wirklich … meine Lage habe ich mir wohl selbst eingebrockt. „Lili also. Mein Name ist Cirien.“
Sie versuchte Augenkontakt zu dem Mädchen herzustellen, doch das war natürlich nicht so leicht. Schließlich konnte sie nur anhand der Stimme mutmaßen, wo sie ungefähr stand. Die Bretonin fragte sich zudem, was wohl mit der Mutter der Kleinen geschehen war … sie war sicher den Nekromanten in die Hände gefallen. Doch sie konnte womöglich noch am Leben sein, wenngleich die Chancen eher gering ausfielen. Es war wohl ratsamer, sich danach später zu erkundigen, denn zunächst gab es ein wichtigeres Problem zu lösen. Da fiel ihr aber auch ein kleines Manko in ihrem Vorhaben auf.

Ob ich einer Vierjährigen zutrauen kann, mich hier loszubinden? Ich weiß ja nicht einmal, wie genau ich hier festgemacht wurde …

Cirien wusste, dass sie mit vier Jahren sowas höchstwahrscheinlich nicht bewerkstelligt hätte – allerdings war sie ja auch blind und daher nicht unbedingt ein aussagekräftiger Maßstab.
„Ich würde ja gerne weiter mit dir plaudern, aber du siehst ja, ich bin hier in einer ungemütlichen Lage hänge … glaubst du, du könntest mich irgendwie runterlassen, Lili? Ist die Kette, an der ich festgemacht bin, irgendwo an der Wand befestigt?“
Hoffentlich bekommt sie das hin … ich hätte gern wieder festen Boden unter meinen Füßen.
 
Naevia ging voraus und die anderen beiden hinterher. Yrenne war sehr kalt und sie hatte ein wenig Angst, dass diese Erkundungstour ihre letzte sein könnte. Mit jedem Schritt kam ihr ein neuer Gedanke und jeder grausamer als der andere. Leise piepte sie zu den anderen beiden: "Hier scheint keiner zu sein." Naevia blieb stehen und Yrenne schlich sich vorneweg an der Wand entlang.
Auf einmal bekam sie einen entsetzlichen Gesichtsausdruck und keuchte vor Schock: "D-da". Ihr Finger zeigte auf ein großes Spinnennetz, das den Weg versperrte. Momentan konnte es nur Yrenne sehen, da der Gang einen Knick hatte und sie schon weiter war.
"Seht euch das an!", sagte sie mit entsetzlich klingender, aber dennoch leiser Stimme.
 
Schwitzend und keuchend umrundet er ein weiteres Mal die Festung. Er hatte die Runden gar nicht mitgezählt, sosehr war er in Gedanken rund um die Gilde versunken.
Die Mitglieder arbeiteten, seiner Meinung nach, noch immer nicht so zusammen wie sie sollten um allen Gefahren trotzen zu können.
Allen voran war wohl Dranas zu nennen, der sich nicht einmal Mühe zu geben schien, sich einzuleben.
Dann der Beweis von Jar´ir, dass er seinen Leuten nicht vertraute und lieber alleine los zog um sich seinen Feinden zu stellen.
Nach Atem ringend blieb er stehen, er musste schon eine Weile mit den Gewichten auf dem Rücken rennen, sein ganzer Körper war von einer bleiernen Schwere erfüllt.
Durstig lies er seinen Ranzen fallen um sich den Wasserschlauch aus der Schmiede zu holen.
„Es ist ja auch kein Wunder das sich alle fremd sind“, nahm er auf dem Weg murmelnd seine Gedanken wieder auf.
„Hier herrscht ein schlimmeres Kommen und Gehen als in einem Taubenschlag.“
Er erreichte die Schmiede und nahm ein paar kräftige Schlücke.
'Ich werde Jar´ir dringend eine geordnete Befehlskette empfehlen, man braucht eine klare Ordnung wenn man etwas erreichen will', entschied er in Gedanken.
Gerade als er den Schlauch absetzen wollte fiel sein Blick auf eine gewaltige Rauchwolke, die träge dem Himmel entgegen strebte.
„Was ist das denn jetzt wieder?“, fragte er sich stöhnend und ließ den Schlauch sinken.
„In diesem Teil von Himmelsrand kann man wohl nicht einen normalen Tag verbringen!“
Schnell rüstete er sich und rannte zur Festung um nach Derdera zu suchen. Feuer entstanden nicht ohne Grund, im schlimmsten Fall hatten sich wieder Banditen in der Nähe der Festung niedergelassen, oder rodeten gerade den Wald um dort einen Stützpunkt einzurichten, oder es war ein Unfall und es gab Verletzte um die man sich kümmern musste.
Noch immer verschwitzt erreichte er die Küche wo er die Bosmer vorfand.
„Derdera kommt schnell, ich habe ein Feuer gesehen vielleicht gibt es Verletzte!“
 
Derdera ragierte sofort " Ist es ein großes Feuer? Ist es weit weg?" , sie raffte schnell ein paar Sachen zusammen und lief noch in ihr Zimmer um Verbände zu holen die sie zwischendurch hergestellt hatte, dann war sie auch schon zurück.
"Nun sagt doch schon.", stieß sie ungeduldig aus, ohne darüber nachzudenken, dass sie Ulwaen gar keine Zeit gelassen hatte zu antworten. "Ist es weit weg? Sollen wir ein Pferd nehmen?", damit lief sie schon hinaus. "So kommt doch."
 
Überrumpelt folgt er der Bosmer nach draußen.
„Nein keine Pferde, ich weiß nicht wie gut sie abgerichtet sind, ein Feuer könnte sie nervös machen.“, er war immer noch entkräftet von seinem Training und keuchte bereits wieder als sie draußen ankamen.
„Und ich kann Euch nicht mehr dazu sagen, als dass ich den Rauch gesehen habe“, um seine Worte zu unterstreichen deute er in den grauen Himmel.
„Wenigstens können wir es nicht verfehlen.“
 
Pferde und Feuer.. natürlich.. daran hatte sie nicht gedacht und sie war sicherlich die letzte die ein Pferd in Panik unter Kontrolle halten konnte. "Ah.. ja.. gut. Dann müssen wir eben laufen. ", sie rannte los, doch bereits als sie aus dem Tor heraus war bemerkte sie, dass Ulwaen ihr nicht sofort folgte. Derdera bleibt stehen und sah sich nach ihm um und jetzt bemerkte sie auch seine Kurzatmigkeit und erinnerte sich, dass er ja von diesem Trainingslauf zurück gekommen war.
"Ich laufe vor," damit drehte sie sich schon wieder um, blieb aber noch einen Moment stehen, "ja.. ja.. ich bin vorsichtig und schaue mich um wenn ich dort bin", rief sie noch bevor sie endgültig loslief, den Weg entlang, dabei immer die mächtige Rauchwolke im Blick haltend.
 
Also blieb ihm Nichts anderes übrig, als hinter der Bosmer her zu rennen und zu hoffen,dass er da und bei Kräften war, wenn etwas passieren konnte.
Wenigstens war die Rauchwolke so groß, dass nicht einmal er sich auf dem Weg verlaufen konnte und so erreichte er ein paar Momente nach Derdera den Ort des Geschehens.
Sich ein Tuch vor Mund und Nase haltend betrachtete er das Chaos vor ihnen mit einem Kopfschütteln.
„Es gibt hier keine Überlebenden“, meint er Kopfschüttelnd.
„Was könnte hier nur vorgefallen sein?“
Die Flammen hatten einen großen Teil des Umliegenden Landes verschlungen und noch immer züngelten Feuer über dem Waldboden und an den Bäumen, doch die Flammen verloren bereits an Kraft und würden sicher bald an dem Nasskalten Klima Himmelsrand sterben.
 
Derdera hatte schon einen Teil des Feuers umrundet und deutete nun auf die Mitte des Brandherdes. "Ein Toter.. aber man kann nicht mehr viel erkennen. Ein Überfall?
Es sieht wie ein Heuwagen aus, aber was sollte ein Bauer wohl bei sich haben was einen Überfall rechtfertigen würde? Auf jeden Fall können wir hier nicht mehr helfen."
Sie umrundete das Feuer nun zur Gänze und blieb dann neben Ulwaen stehen. "Gibt es in der Nähe ein Dorf oder einen Weiher? Irgendwo muss der Wagen ja hergekommen sein. Was denkt ihr? Sollen wir uns umsehen ob wir noch etwas herausfinden?"
 
„Uhm …“ war alles, was Lili zunächst von sich gab. Einige Sekunden herrschte wieder beinahe Stille – bis auf die allgegenwärtigen Laute der wandelnden Toten – ehe das kleine Mädchen sich wieder zu Wort meldete. „Da! Die Kette hängt an einem Haken an der Wand!“
Cirien hörte, wie die kleinen Schritte sich zu ihrer linken Seite bewegten und hoffte auf das Beste.
„Sehr gut, Kleine. Kriegst du die Kette auch vom Haken runter?“
„Hmm …“ Es rasselte und die Bretonin konnte hören, wie sich das Mädchen sichtlich anstrengte, doch nichts geschah. „Nein … leider nicht“, musste das Mädchen geknickt zugeben. Ein Seufzer entfuhr Cirien, aber eigentlich hatte sie damit schon gerechnet. Gab es noch andere Optionen?

Diese Gruft … dieser Kerker ist bestimmt schon uralt. Vielleicht … ja, das könnte sogar funktionieren. Hoffentlich hört das bloß keine dieser stinkenden Leichen.

„Lili, ist der Haken rostig?“
„Mhm. Sehr sogar.“
„Dann nimm dir einen Stein und hau so dolle drauf, wie du nur kannst.“
Lili tat, was die Magierin ihr sagte und kurz darauf hörte sie das metallische Dröhnen, wann immer das Mädchen mit dem Stein in ihrer Hand gegen den Metallhaken in der Wand schlug. Zeitgleich begann die Bretonin, an ihrer Kette hin und her zu wackeln – den Rest mussten die Naturgesetze richten. Langsam begann der Haken unter dieser Belastung aus seiner Halterung in der Wand zu rutschen, mit jedem Schlag löste er sich mehr und mehr.
Letztendlich konnte er die Last nicht mehr halten, wurde aus der Wand herausgerissen und Cirien sauste abrupt zu Boden, auf dem sie unsanft auf ihrem Rücken aufkam. „Autsch!“
Nun stand die Kette nicht mehr unter Spannung, und zumindest ihre Füße konnte sie herausziehen … das würde die Flucht schon einmal einfacher gestalten. Ihre Hände waren allerdings nach wie vor gefesselt. Zaubern unmöglich.
„Lili, du bist ein Lebensretter. Jetzt sollten wir zusehen, dass wir wieder ans Tageslicht kommen …“, meinte Cirien, während sie sich mühsam aufrichtete.
„Aber … was ist mit Mami?“, fragte das kleine Mädchen sie bedrückt.

Stimmt … da war ja was. Ob ihre Mutter noch lebt? Hoffen wir es.

„Natürlich, deine Mama werden wir vorher auch noch retten. Weißt du, wo die Männer in den schwarzen Roben sie hingebracht haben? Du wirst mich so oder so führen müssen … ich sehe leider nichts.“
„Warum? Ist es dir zu dunkel?“, fragte Lili nach.
„Für mich ist es immer dunkel. Ich bin blind.“ Dabei fuchtelte Cirien mit der flachen Hand vor ihren Augen auf und ab. „Aber genug davon. Konzentrieren wir uns auf die wichtigen Dinge hier – weißt du nun, wo deine Mutter ist?“
„Naja … ich habe gesehen, in welche Richtung sie gebracht wurde. Sie hat mir nämlich gesagt, ich solle mich verstecken … hinter ein paar Kisten. Da konnte ich es nicht so gut sehen.“
„Besser als nichts … das wird schon reichen. Halt dich an meiner Robe fest und geh voran … aber vorsichtig. Wir wollen keine Aufmerksamkeit auf uns ziehen.“
„Mhm“.
So begannen die beiden Mädchen, sich durch das Nekromantenversteck zu schleichen … und Cirien hatte ein äußerst mulmiges Gefühl bei der Sache.


***


Auch der Argonier und die Waldelfe bogen kurz darauf in den Gang und sahen nun, was Yrenne so schockierte. Ein dickes, weißes Netz versperrte ihnen wie eine Wand den Weg und verhinderte so ein Weiterkommen.
„Spinnen also … ob die Totenbeschwörer diese bewusst hier halten?“, überlegte Keer-Mah eher bei sich selbst. Winzige Flammen züngelten bereits um seine Fingerspitzen, doch das Netz einfach wegzubrennen könnte womöglich Aufmerksamkeit wecken. Zudem hatte ihn das Schmelzen der Gitter im Hof einiges an Kraft gekostet, und er wollte seine Magie lieber für etwaige Kämpfe sparen. Daher wandte die Echse ihren Blick zu Naevia. „Wenn ihr so freundlich wärt und uns den Weg bahnen würdet?“ Die Elfe nickte ihm zu und zog ihren Zweihänder.
„Schon dabei.“
Sie setzte die Klinge mittig oben an dem Netz an, stieß es hindurch und zog es anschließend bis zum Boden hinunter. Zu guter Letzt ließ sie das Schwert noch einige Male nach links und rechts wandern, um einen vernünftigen Durchgang zu kreieren.

Die drei Gestalten setzen ihren Weg anschließend fort, doch schon nach wenigen Schritten war das Trippeln dutzender Beine auf dem kalten Steinboden zu vernehmen. Der Gang führte sie in einen mittelgroßen Raum, der voller Spinnenweben war. An den Wänden entlang fanden sich mehrere Eierbeutel der haarigen Achtbeiner. Auf der gegenüberliegenden Seite setzte sich der Gang fort, links und rechts jedoch fanden sich weitere Räume – aus denen nun zwei kleinere Frostbissspinnen auf die Gruppe zukamen. Keer-Mah reagierte am schnellsten. Eine kurze Feuersbrunst setzte eine der beiden Spinnen sofort in Brand, und Naevia kümmerte sich um die zweite. Ihr erster Hieb ließ das Biest zurückweichen, doch sie ließ einen vertikalen Schlag folgen, der tief in den Körper hineinschnitt und der Spinne ein Ende bereitete. Doch zeitgleich seilte sich eine dritte, größere Spinne von der hohen Decke hinab …
 
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Er betrachtete das Chaos vor sich und schüttelte langsam den Kopf auf ihre Fragen.
„Ich weiß nicht ob in der Nähe ein Hof oder so etwas ist und wir können auch nicht suchen gehen. Irgendwer muss schon in der Gilde zurück bleiben, wenn diese arme Seele vermisst wird, dann werden seine Angehörigen seine Route kennen und ihn finden.“, er zuckte leicht mit den Achseln.
„Der Tot ist zahlreich und vielfältig dieser Tage in Himmelsrand, wir können uns nicht um jeden kümmern.“
Er sah sich noch einmal auf der Lichtung um. „Das Feuer wird von allein vergehen, da brauchen wir uns keine Sorgen zu machen. Wenn es Euch besser geht warten wir noch etwas und beerdigen ihn wenn die Flammen erloschen sind und lassen eine Nachricht zurück, sollte sein Grab von den Angehörigen gefunden werden, mehr können wir aber auch nicht tun.“
 
"Ja, das ist eine gute Lösung denke ich. Wenn der Tote von niemandem gesucht wird, ist er wenigstens begraben.. wenn er gesucht und gefunden wird, ist es sicher ein Trost für die Angehörigen, dass sich jemand um ihn gekümmert hat. "
Derdera betrachtete die glimmenden Glutherde. Es würde sicher noch eine Weile dauern bis sie ihren Plan ausführen konnten.
"Vielleicht sollten wir zurück gehen und Schaufeln holen.. oder wollt ihr ein Grab mit den Händen ausheben", wandte sie sich fragend an Ulwaen.
 
"Zur Seite", rief Yrenne zu den anderen, als die Spinne auf dem Boden landete. Die Bewegung, die die Spinne machte...Yrenne kannte sie. Schnell nahm sie ihr Schild vom Rücken und duckte sich, als ein weiß-grüner Ball auf sie zukam. Dieser traf genau ihr Schild. Dennoch bekam Yrenne ein wenig davon ab. Danach nahm sie ihren Stab. Während dieser Zeit hatte die Spinne die Gelegenheit, Yrenne näher zu kommen.
Der Stab half nichts. Sie rannte zum anderen Ende des Raumes, nahm den Zweihänder und Stach auf die Spinne ein.
 
Grinsend schüttelte er den Kopf.
„Soweit würde ich dann doch nicht gehen“, er wandte sich ab und versuchte den Weg zurück zur Feste auszumachen. „Wir haben Schaufeln in der Schmiede und das Feuer hat den Boden sicher von Frost befreit sodass wir das Grab schnell ausheben können.“
Nach einigem Zögern entschied er sich für einen Trampelpfad, der ihm wage vertraut vorkam.
„In diesem Land passiert wirklich ständig etwas ungewöhnliches“, er grinste leicht für sich selbst. „Oder ich war blind für so etwas während meiner Zeit im Heer des Kaisers.“
Nach ein paar Schritten wandte er sich ihr zu.
„Wir leben jetzt schon eine Weile in der Festung doch ich weiß kaum etwas über Euch, außer dass ihr von Banditen gefangen gehalten wurdet und eine Lehre zur Alchemistin in Einsamkeit anstrebtet, hattet ihr nie den Gedanken zurückzukehren?“
 
Zuletzt bearbeitet:
Derdera zog ihr Tuch fester um die Schultern.
"Das wollte ich ja.. aber als ich nach meiner Befreiung nach Einsamkeit kam war meine Lehrerin nicht mehr da. Sie hatte eine Nachricht für mich hinterlassen das sie meine Tasche in einem Gasthaus abgegeben hatte.", sie erinnerte sich, dass Esmir noch dabei gewesen war. Wer weiß wo der nun war.
"Ich wusste nicht wohin und Geld hatte ich auch nicht mehr viel, also bin ich mit den anderen zur Feste zurück, den Rest kennt ihr. Jar'ir hatte sich ja angeboten mich zu unterrichten, aber bisher hat sich nicht oft die Gelegenheit ergeben."
Beim Sprechen hatten sich kleine weiße Wolken vor ihrem Gesicht gebildet die sich in der kalten Luft schnell wieder verflüchtigten.
"Hoffentlich kommt Jar'ir bald wieder.. in der Stimmung in der er war, da kommt sicher nichts Gutes bei heraus."
 
„Macht Euch um Jar´ir keine Sorgen, der versteht es schon auf sich aufzupassen und wenn die Bruderschaft ihn wirklich tot sehen wollte wäre er es schon“, versuchte er die Heilerin zu beruhigen.
„Ich hoffe aber auch, dass er bald zurück kommt. Ich fühle mich zwar geehrt über das Vertrauen, der anderen Mitglieder, aber ich bin nur ein einfacher Soldat, kein Anführer. Und meistens war ich auch auf mich allein gestellt in der Wildnis.“
Zurück in der Feste besorgten sie sich eine Decke, um die Leiche einwickeln zu können und Grabwerkzeuge. Da das Feuer kleiner war als befürchtet entschieden sie sich für den Rückweg dieses mal für die Pferde und er ließ Fenyas Zügel locker, damit sich die weiße Stute die Beine vertreten konnte wie sie wollte.
 
Derdera ritt lamgsam hinter ihm her. Sie fühlte sich nun schon etwas sicherer auf dem Pferderücken und obwohl die Aufgabe am Ende des Weges nicht gerade schön war, fühlte sie sich hier im Wald gut. Auch die Gewissheit, dass sich die Bruderschaft vielleicht noch hier herumtrieb konnte sie gerade nicht verängstigen. Ihr Blick schweifte umher, doch meistens hielt sie ihn zum Boden gesenkt in der Hoffnung, hier und da ein paar Kräuter zu entdecken von denen viele sich auch im Winter gegen die Schneedecke behaupteten. Außerdem gab es hier im Wald viele Stellen an denen der Schnee keine Möglichkeit gefunden hatte sich auszubreiten und nur das Laub vom letzten Herbst den Boden bedeckte. Auch gab es manche Beeren, die noch an den kahlen Ästen der Büsche hingen. Als sie den Weg das erste Mal gelaufen war hatte sie ja kaum rechts und links geblickt. Sie registrierte einiges und nahm sich vor auf dem Weg zurück in die Feste anzuhalten und es zu sammeln.
Als sie wieder am Feuer ankamen war dieses schon aus. Es qualmte noch an einigen Stellen, doch das war kaum noch der Rede wert. Sie stiegen ab und Derdera band ihr Pferd an einem Baum fest.
"Wo denkt ihr sollen wir graben?", fragte sie in Ulwaens Richtung.
 
„Nicht in der Nähe der Bäume“, schlug er nach kurzem Überlegen vor.
„Das Feuer hat das Eis im Boden geschmolzen und da möchte ich jetzt nicht auch noch gegen Wurzeln ankämpfen müssen.“
Er suchte eine geeigneten Platz auf der Lichtung und machte sich an den ersten Spaten Stich. „Aus den Überresten des Wagens können wir einen Grabstein bauen, damit sollte dem Genüge getan sein.“
Danach machte er sich schweigend an die Arbeit, bis der Tote in der kalten Erde von Himmelsrand lag.
„Wollt Ihr etwas sagen? Ich meine wir kannten ihn nicht, aber einfach so verscharren ohne ein paar Worte zu sagen kommt mir auch falsch vor.“
 
Dranas erstarrte für einen Sekundenbruchteil, als er die bekannte, nicht mehr annähernd so gelangweilte Stimme seines Fremdenführers hinter sich hörte. Was für ein Zufall. Wie lange war der Kerl schon da und hatte ihn beobachtet? Oder warum hatte er sich derart angeschlichen? Dranas musste zugeben, dass seine Aufmerksamkeit in der letzten Zeit etwas abgeschweift war und es ihm vielleicht nicht aufgefallen wäre...
Vollkommen ruhig, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, drehte sich Dranas um und nahm den Diener in Augenschein. Irgendwas stimmte hier nicht. Der Kerl hatte einen Ausdruck in den Augen, der Dranas an einen altmerischen Hochmagier erinnerte, wenn diesem gerade einfiel dass er noch einen Dunkelelfen für irgendwelche Totenbeschwörungs-Rituale brauchen könnte... Oder war das nur Einbildung? So oder so hatte der Diener diesmal etwas an sich, das bei dem Elfen sämtliche Alarmglocken läuten ließ.
Selbstredend dass er das Essen nicht anrühren würde. Womöglich versuchte da noch jemand, ihn zu vergiften. Nur ein langweiliger Bücher-Auftrag... ja sicher. Nächstes Mal nehme ich Kanonenfutter mit. Reichlich Kanonenfutter.

Dranas ließ sich jedoch nichts davon anmerken und wirkte so teilnahmslos und gelangweilt wie immer. Er schaute zunächst auf das Tablett, dann auf die Bücherregale und schien einige Sekunden lang angestrengt zu überlegen, als hätte er vergessen was er gerade tun oder sagen wollte.
„Ja durchaus“, meinte er schließlich. Sein vordringlichster Wunsch war es, diesen Raum zu verlassen. Was auch immer hier vor sich ging, er wollte da nicht reingezogen werden und auch NICHT lang genug warten bis das, was allen anderen hier den Verstand vernebelte, auch bei ihm Wirkung zeigte. „Zunächst... Sagt, wie spät ist es mittlerweile?“
Der Mützenträger blinzelte ihn irritiert an. „Kurz nach Sonnenuntergang.“
„Hmmm.... ja... Wisst ihr, ich werde meine Arbeit hier morgen fortsetzen, ja?“ Dranas gab sich Mühe, den Tonfall eines halb geistesabwesenden Professors zu treffen. Es schien zu klappen. „Es würde deutlich schneller voran gehen, wenn ich mir anderorts zunächst weitere Informationen hole.... wie bei den derzeit ansässigen Mitgliedern dieser beiden Familien. Und anschließend... hier die Arbeit fortsetze...“ Der Diener starrte ihn an und zuckte zur großen Überraschung des Elfen die Schultern.
„Sicher. Wie ihr meint.“ Er lief los. „Husch! Beeilung.“ „Ja, ja...“

Ohne weitere Zwischenfälle wurde Dranas wieder nach draußen geführt (oder beinah schon rausgeworfen, weil der Diener es immer eiliger hatte, je weiter er sich von der Bibliothek entfernte). Nachdem die Tore der Festung mit einem lauten Knallen wieder zugefallen waren, zupfte der Elf seine Robe zurecht, schüttelte angesichts all dieser seltsamen Vorgänge den Kopf und ging zur nächstbesten Taverne, wo er sich für die Nacht ein Zimmer mietete und sich ein (vermutlich) nicht vergiftetes Abendessen besorgte.

Sehr merkwürdig. Wahrlich sehr merkwürdig. Und Dranas hatte das Gefühl, dass er bis jetzt nur die Spitze des Eisbergs gesehen hatte...
 
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