RPG Heroes of Skyrim

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Er ließ vom Tor ganz ab, vielleicht würde er es mit der Hilfe von Keer-Mah und viel Feuermagie weit genug erhitzen können um es wenigstens in eine gerade Form biegen zu können.
Schweigend betrachtete er die Pferde einen Moment ehe er antwortete: „Wer weiß schon was diese Mörder denken? Ich wusste nicht einmal das sie noch so organisiert sind in der Armee ging das Gerücht, dass die Bruderschaft schon so gut wie ausgerottet wurde.“, er zuckte mit den Achseln.
„Wenn sie Jar´ir hätten töten wollen, dann wäre er jetzt Tot, also können wir wohl davon ausgehen, dass sie bekommen haben was sie wollten und jetzt fern bleiben.“, er überlegte kurz. „Wir sollten vielleicht dennoch über Verteidigungsstrategien nachdenken nur für den Fall der Fälle und nicht nur wegen der Bruderschaft.“
 
"Ich verstehe nichts von Strategien. Das müssen andere entscheiden.. ich will nur helfen und bei allen Göttern, bisher gab es wirklich genug Arbeit für mich in dieser Richtung."
Derdera musterte Ulwaen nachdenklich. "Was.. was wenn Jar'ir nicht wieder kommt? Ich meine.. er hat sich wirklich merkwürdig benommen. Natürlich kann ich seine Trauer verstehen. Ich habe die beiden ja gesehen hier und wie sie sich gefreut haben als sie bemerkten, dass sie Eltern werden. Ich habe nicht wirkich verstanden warum sie gegangen ist... ", sie seufzte etwas. "Aber solche Entscheidungen kann man wohl als Außenstehender nicht nachvollziehen. Jar'ir sagte, dass der Tod der beiden die Blutschuld gewesen sei.. ist das der Grund warum sie ihn haben laufen lassen?" , fragte sie Ulwaen als wenn dieser die Antwort wissen müsse.
 
Naevia betrachtete skeptisch die Mauern und die Gegend drum herum. Sie blieb einige Momente auf dem Pferderücken sitzen und versuchte sich an Festung Düsterhammer zu erinnern, doch sie kam nur zu dem Entschluss, dass diese Stille und die fehlenden Wachfeuer wirklich wunderlich waren, selbst wenn Dunstad vielleicht anders gehandhabt wurde. Langsam stieg sie ab, rückte den Sattel zurecht und nickte Keer-Mah zu. "Tatsächlich wirkt die Festung sehr verlassen.", stimmte sie zu und band das Pferd in etwas Abstand zu dem anderen an einen Baum, "Es ist noch nicht spät genug, um so wenige Wachmänner, oder gar keine, aufzustellen.", stellte sie fest. Andererseits musste nicht jede Festung so diszipliniert sein und dieselben Vorgänge und Abläufe haben wie andere Festen. Mit bedeutendem Blick an sich herunter, deutete die Halbelfe auf ihre Schwäche hin. Unmöglich dass eine Kriegerin wie sie leise durch eine Festung schleichen konnte. Und hätte sie die Fertigkeit gehabt, so wären dort immernoch die Rüstungsteile, die dann und wann ein verdächtiges Scheppern von sich gaben. "Nein, ich bin auch nicht geeignet fürs Schleichen.", erklärte die Halbelfe und musterte die Mauern, die im vorderen Bereich der Feste nicht grade hoch waren. Das Tor war geschlossen und die Elfe war skeptisch, also überlegte sie, statt einfach achtlos hineinzustolzieren, erst einmal einen Blick über jene Mauern zu erhaschen. An den Mauern schien niemand zu wachen und wenn der Ort verlassen war oder gar Banditen an ihm hausten, dann würde Naevia das aus sicherer Position sehen können. "Gebt mir einen Moment.", sagte sie also, legte ihr Schwert ab und suchte mit den Blicken nochmals die Umgebung ab. Nicht einmal ein Fuchs, oder ein Hase, war auszumachen. Vorsichtig trat die Elfe in die Richtung der Mauer und als sie näher kam, nahm sie so leise sie konnte Anlauf, um die Mauer zu erklimmen. Ihr Fuß fand mit Schwung Platz auf dem ersten Stein, ihre Hände gruben sich in die erste Möglichkeit, Halt an der Mauer zu gewinnen. Dann zog sie ihren Oberkörper hoch, gewann höher und höher Halt an der Mauer und konnte schließlich in die Festung blicken - doch was sie sah, machte sie nicht unbedingt schlauer.

Niemand war da. Auf dem ersten Blick war in dem vorderen Bereich der Feste nichts zu sehen, außer ein umgeworfenes Schild auf dem Weg; hier und dort zerdepperte Flaschen und Rüstungsteile. Die Tür der kleinen Unterkunft in Form eines Steinhauses hing halb aus den Angeln und all dieses Chaos gab ein kümmerliches Bild ab. Ob es tiefer in der Feste genauso aussah? Das konnte Naevia leider nicht ausmachen, ohne in die Festung zu gehen. Sie blieb eine Weile auf den Steinen oben sitzen, doch kein Lebenszeichen war weit und breit zu sehen. Ob die Wachen wohl abgezogen waren? Oder gar vertrieben wurden? Seufzend hob Naevia ihr Bein, schwang es zurück auf die Seite außerhalb der Festung und stieß sich herunter, um mit Schwung auf dem Boden zu landen. Enttäuschend für Naevia war, dass sie vielleicht nicht an Informationen zu dem Standort ihres Ziels gelangen würden, wenn sie nicht eine Karte oder doch eine Wache fanden. Bei Keer-Mah angekommen legte sich die Halbelfe wieder das Schwert um und blickte kritisch drein. "Es scheint wirklich verlassen zu sein. Zumindest war niemand im Hof zu sehen. Wir sollten hineingehen, aber vorsichtig bleiben und vor allem so leise wie möglich.", schlug Naevia dem Argonier vor. "Wenn wir niemanden finden, der uns die Richtung weisen kann, so vielleicht eine Karte oder einen anderen Anhaltspunkt.", erklärte sie ihre Idee.
 
Nebel, Schnee und Kälte nur wegen einem Nordgrab, das vielleicht schon leer ist. Yrennes Gedanken waren wortwörtlich eingefroren und sie versuchte gar nicht mal erst, irgendein Körperteil zu überanstrengen. Sie hielt sich an den kleinen Tümpeln, weil es dort etwas wärmer war, versuchte aber dennoch, nur in eine Richtung zu laufen, damit sie sich nicht verirrte. Sowas hatte sie immer von Jadne gelernt, als sie zusammen auf die Wüstenerkundungstouren gegangen waren. Der Nebel dichtete sich langsam und Yrenne konnte weniger sehen. Es war so unendlich kalt in ihrer ungedämmerten Metallrüstung, dass sie immer mehr zitterte. Langsam bleichten ihre Augen und der Nebel...er war so dicht...
Auf einmal war ein eigenartiges Geräusch zu hören. Es war ein Spritzgeräusch. "Wäh! Was ist das?", schrie Yrenne! Ihr ganzes Gesicht war voller Schleim. Er stank! Sie war sich nicht sicher, was das war, aber sie hatte eine Vermutung. Sie fing an zu rennen, denn zum Kämpfen war es schwer, weil der Nebel die Sicht versperrte. Trotzdem konnte Yrenne einiges sehen. "Wo befindet sich das Vieh? Hinter mir? Vor mir? Neben mir?" Sie entschied sich kurzerhand, in einen Tümpel zu steigen. Dort wartete sie. "Bin ich hier sicher?" Eine weitere Ladung Schleim flog ihr ins Gesicht. Danach passierte nichts mehr. Auch nach ein paar Sekunden Rumstehen war alles ruhig. Yrenne wischte sich ein wenig von diesem Schleim vom Gesicht. "Wenn es wirklich das war, was ich denke, dann muss das hier Frostbissgift sein. Bloß nicht essen, trinken oder was auch immer..." Nun stieg Yrenne auf der anderen Seite des Tümpels aufs Land und schüttelte sich. Der Nebel wurde weniger.
Vor ihr war eine Steinmauer zu sehen. "Nun ja, meine Orientierung habe ich ja sowieso schon verloren." Yrenne quetschte sich zwischen einen Spalt und sah sich um. "Nicht zu fassen! Wer hat diesen Ort hier denn verrotten lassen? Oder...ist er bewohnt?" Sie ging umher und suchte den Hof nach Leuten ab.
 
Keer-Mah stutzte. Verlassener Hof? Geschlossenes Tor? Sehr eigenartig. Er nickte der Halbelfin zu und marschierte mit ihr zum Tor, welches ihnen den Einlass verwehrte. Der Argonier blickte an den massiven Metallstäben empor. Sie waren ordentlich herabgelassen worden, aber nachdem, was er an Rost auf dem Kettenrad erblicken konnte, würde es enormen Krach machen dieses zu benutzen. Selbst, wenn nicht, müssten sie dafür im Hof stehen und nicht davor, wie aktuell noch der Fall. Es war also irgendwie notwendig, dass sie hineingelangen könnten. Er hatte die Kletterkünste der Kriegerin an seiner Seite durchaus schätzend zur Kenntnis genommen, aber er selbst war dafür nicht gemacht. Keer-Mah bevorzugte seit jeher den direkten Weg. Einen direkten Weg, ohne allzu viel Krach, dass wäre perfekt. Vielleicht gab es Geheimgänge? Es war sicherlich ganz spannend danach zu suchen und der Magier war von Gelehrtenwegen immer gerne bereit dazu und neugierig Geheimnisse zu ergründen, doch jetzt fehlte ihm die Zeit und die Geduld. Das klamme Wetter auf diesen Höhen hatte schon ordentlich am geschlossenen Tor genagt. Zeit hier etwas nachzuhelfen! Seine Augen fixierten eine Stelle in bequemer Körperhöhe, die aussah als würde sie bald nachgeben. Daraufhin formte er beide Hände ineinander zu Klauen und spannte die Muskeln an. Er spürte wie die magischen Fäden durch seinen Körper zuckten und sich dann in seinen Armen sammelten, um dann schlussendlich bekannte Hitze in den Handflächen abzugeben. Er konzentrierte sich, den Feuerzauber zu kontrollieren, damit er sich nicht die Handflächen verbrannte. Es gelang und Keer-Mah lenkte den Zauber auf die zuvor ausgemachte Stelle des Tors. Dort entlud sich die ganze Macht seiner Magie und enorme Mengen Energie schossen als einheitliche Flut aus Feuer in die Stelle. Der Magier beobachtete, wie die Stelle sich rötlich verfärbte. Nach und nach zogen sich die erhitzen Fäden immer mehr in das Metall und kamen hier und da durch die Struktur der beschädigten Streben zum Vorschein. So erlangte ein recht unförmiger Kreis vor Keer-Mah die Hitze, welche sie wohl zuletzt in der Schmiede kannte. Als nach seiner Einschätzung genug Fläche erhitzt wurde, war es Zeit für den entscheidenden Moment. "Tretet bitte ein Stück zurück! Ich will euch nicht verletzten.", meinte er zu Naevia, ohne den Blick von seinem Zauber abzuwenden. Ein Fehler könnte schlimme Folgen für Haut, Fleisch und Organe der beiden haben. Als sich der Zauberweber sicher war, dass seine Begleiterin in Sicherheit war, atmete er einmal tief durch. Der Zauber kostete Kraft und er wollte sich nicht zu viel verausgaben, um sich im Notfall noch verteidigen zu können. Ein Moment der Stille, dann riss er abrupt die Augen auf und vollführte eine rasche Geste mit beiden Händen, die darin endete, dass er seine Hände nach vorne auf das Tor riss. Von jetzt auf gleich trat extreme Kälte an die Stelle der Hitze und eine große Kugel aus Frost schoss aus seinen Händen und donnerte in die erhitzte Stelle des Metall. Diese extreme Temperaturschwankung hatte das Metall nichts entgegenzusetzen und barst überall da, wo Keer-Mah zuvor sein Feuer wirken ließ. Naevia konnte ihn nun deutlich atmen hören. Keer-Mah hatte sich mehr verausgabt als er wollte, aber das Metall war zäher als er dachte. Im Ergebnis war nun ein kreisrunde Beschädigung von ungefähr eineinhalb Meter Durchmesser entstanden. Mit dem rechten Kraftaufwand war es nun ein Leichtes diese Stelle aus dem Tor herauszuschlagen. Keer-Mah drehte sich zu Naevia um und lehnte sich mehr unbewusst an das Tor neben der Stelle. "Damit wäre es fast geschafft. Wenn Ihr vielleicht etwas Kraft übrig hättet?" Es war nicht nur, dass er erst wieder zu Kräften kommen musste. Er war sich auch bewusst, dass Naevia selbst stärker war als er, wenn er keinen Zauber gewirkt hätte. Zumindest nahm das der Argonier an. Immerhin führte sie einen Zweihänder. Ein freundliches, aber leicht erschöpftes Lächeln trat auf seine Lippen, als er sie ansah.
 
Dranas beeilte sich dem Schreiberling zu folgen und kommentierte die gelangweilten Erklärungen nur gelegentlich mit einem zustimmenden Brummen. Er störte sich nicht daran, dass der Kerl ihn so offensichtlich ignorierte. Er hatte auch nichts anderes erwartet. Und er war auch nicht hier, um irgendwelches Gesinde zu beeindrucken.

Die Hochsicherheits-Bibliothek hatte es schließlich in sich. So viel zum 'muffigen rattenverseuchten Keller.' Hier gab es genug Bücher, um sämtliche Ortschaften im Fürstentum ein Jahr lang mit Brennmaterial zu versorgen. Und ich hatte schon befürchtet, das könnte langweilig werden. Wenn es wenigstens Elfische Geschichte wäre... Ayleiiden, Dwemer... mit jugendlichem Feuereifer hätte sich Dranas auf das nächstbeste Regal gestürzt und sich nur mit Gewalt wieder rausschleifen lassen. Aber das hier... nordische Historik... interessierte ihn ehrlich gesagt so sehr wie die Wachstumsgeschwindigkeit von Fußpilz bei einem Goblin. Aber naja, da muss ich jetzt wohl durch, was? Kurz fragte er sich, wofür sie die ganzen Wachen brauchten. Hier unten konnte man wohl Tage auf der Suche nach einem bestimmten Buch verbringen. Welcher Dieb würde sich das freiwillig antun? Oder, was lagerte hier unten, dass interessant genug für einen Dieb war? Ohne Vorwarnung blieb sein Fremdenführer stehen und Dranas entging nur knapp einem Zusammenstoß. Im allerletzten Moment konnte der Elf noch stoppen, nur um sich dann gleich die Liste in die Hand drücken zu lassen.

„Habt ihr noch Fragen?“ wollte der Mützenträger wissen.

Dranas schaute sich einmal kurz im Raum um. Er fühlte sich schon jetzt leicht erschlagen von der Menge an bürokratischem oder historischem Wahnsinn, der in diesen Regalen lauerte. Ja. Worauf zur Hölle habe ich mich hier eingelassen?
„Mmmh, nein. Ich komme zurecht, danke“, hörte er sich stattdessen sagen.

Nachdem sein gelangweilter Fremdenführer wieder verschwunden war, machte sich Dranas daran, diese Unmengen von Büchern genauer in Augenschein zu nehmen. Zunächst suchte er nach denen, die auf der Liste notiert waren. Das schien ihm ebenso zielführend zu sein wie alles andere.
Schon bald stellte er das System fest, dem die Ordnung hier unten folgte.
Es gab keins.
Alles was irgendwie zusammengeworfen, ohne Sinn und Versand. Ganz offensichtlich waren über Jahre einfach alle Bücher ins nächstbeste Regal gestapelt worden, je nach dem wo gerade Platz war. Und ebenso offensichtlich hatte das auch nie jemand kontrolliert. Wieso auch. Nord und Bücher. Da könnte man auch einen Hund bitten, seine Knochen nach Form und Größe zu sortieren.

Dranas seufzte und fluchte leise auf Dunmeri. Und in diesem sinnfreien Chaos sollte er jetzt logische Arbeit leisten... Jaaaa... Egal... ich hab ja Zeit... und nichts anderes zu tun... Er räumte einen Tisch frei, indem er die darauf befindlichen Bücher einfach mit ins nächste Regal verfrachtete. Auf das bisschen Unordnung mehr kam es jetzt auch nicht mehr an. Dann schob er einen Sessel vor den Tisch und machte sich, die ständigen Blicke der Wachen gekonnt ignorierend, daran, die Liste abzuarbeiten und die betreffenden Bücher auf dem Tisch aufzustapeln. Nur frustrierend langsam kam er voran.

Wer auch immer das hier verbrochen hatte, war hoffentlich nach seinem Tod ebenfalls an einem Ort gelandet, an dem er für immer und ewig im endlosen Chaos nach der „Nadel im Heuhaufen“ suchen musste.
 
Wieder blieb ihm nur mit den Achseln zu zucken.
„Jar´ir ist mindestens genauso undurchsichtig wie die Bruderschaft und solange er uns nicht die Wahrheit sagt bleiben uns nur Spekulationen. Ich für meinen Teil werde jedenfalls die nächste Zeit mit einem offenem Auge schlafen.“
Erklärte er ruhig während er über den Hof sah. Die freilaufenden Pferde beruhigten ihn langsam und nach einer Weile stieß er sich von dem Tor, an dem er gelehnt hatte ab.
„Ich werde etwas trainieren, ich darf nicht wieder sosehr aus der Form kommen, Verletzungen hin oder her.“
 
Noch nie hatte Naevia mit Magie viel am Hut gehabt, doch dieses Schauspiel das sich ihr hier bot faszinierte die Elfe ziemlich. Es sah anstrengend aus, was Keer-Mah dort vollführte. Solch einen Einfluss auf Gegenstände und Personen haben zu können musste sich mächtig anfühlen, auch wenn die Elfe ebenfalls ihre Stärken hatte und somit beeinflussen konnte, sah sie diese Dinge als völlig verschieden an. Zufrieden legte Naevia den Zweihänder ab, legte ihn zur Seite auf den Boden und nickte Keer-Mah freundlich zu. "Aber natürlich.", sagte sie und trat vor die instabile Stelle am Tor. Mit einem Satz sprang sie an die Stäbe über der Schwachstelle und zog ihren Körper rasch hoch. Mit der Wucht, mit der sie sich hoch und an das Metall zog, trat Naevia mit den angespannten Beinen gegen die Schwachstelle. Es krachte kurz etwas, als die Einzelteile der Stelle des Tors nachgaben und mit hoher Geschwindigkeit in den Hof flogen. Jetzt war genug Platz um sich durch das Loch zu begeben und den Hof zu betreten. So leise wie möglich landete Naevia wieder auf dem Boden und rieb an den Oberschenkeln ihre Lederhandschuhe ab, die etwas schmutzig geworden waren. "Wir sollten gehen und herausfinden wohin die Wachmänner verschwunden sind.", sagte die Halbelfe nur und hob ihren Zweihänder auf. Sie wollte vorangehen, falls sie im Hof vielleicht doch von irgendwem überrascht wurden. So nahm sie das große Schwert, manövrierte es vorsichtig durch das Loch und stieg dann hintehrer. Noch immer konnte Naevia niemanden auf Anhieb entdecken. "Eigenartig, ich sehe keine Wachmänner. Was ist hier nur los?", murmelte Naevia und legte sich ihr Schwert wieder an den Rücken an. Mit gemischten Gefühlen wartete Naevia, dass Keer-Mah ihr gefolgt war.
 
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Yrenne traute ihren Augen nicht. "Was war das?" Nachdem sie etwas aufleuchten sah, versteckte sie sich hinter der Festungsmauer und beobachtete das Leuchten beim Verschwinden. Dann war ein Knall zu hören. Yrenne schlich weiter und hielt sich dabei an der Wand fest. Nun konnte sie mehr sehen. Plötzlich fiel ihr ein zerstörtes Tor ins Auge. Es war so ramponiert, dass sie schon fast lachen musste. "Magie war im Spiel.", dachte sie sich sofort. Sie schlich weiter, als sie auf einmal Schritte hörte. Nun klammerte sich Yrenne noch mehr an der an der Wand fest. Sie bewegte sich dennoch in Richtung Tor.
Sie schaute einfach nur nach vorne und versuchte nur, sich still zu bewegen, als sie plötzlich hinfiel. Hier hörte die Steinmauer auf. Yrenne fiel auf den Rücken und schlug sich den Hinterkopf an. "Au!" Sie stieß einen großen Schrei aus, nachdem sie vor die Füße eines Argoniers und einer Bosmerfrau landete.
 
Auch Derdera löste sich von dem Platz an dem sie gestanden hatte und folgte Ulwaen ein Stück weit in den Hof "Ich sollte wohl auch irgendwas machen.. sagt.. könntet ihr mich wohl etwas weiter in der Selbstverteidigung unterrichten? Euer Verwandter hat mir ja schon einiges beigebracht, aber ich sollte es wohl doch öfter üben. "
 
Naevia enttäuschte den Magier nicht. Ohne Mühe schlug sie ein Loch in das geschwächte Tor und schlüpfte hindurch. Der Magier folgte ihr. Im Hof wollten sich beide umsehen, als etwas im Schatten zuckte. Keer-Mah kniff die Augen zusammen konnte aber nichts erkennen. Ob hier der Grund für die verlassen aussehende Festung kam, um sich nun über sie herzumachen? Im nächsten Moment fiel ihnen etwas vor die Füße und rief mit eindeutig weiblicher Stimme den Schmerz über den Sturz heraus. Reflexartig hatte Keer-Mah eine Blitzkugel in seiner Hand geformt und war etwas zurückgewichen. Doch die Magie am Tor hatte ihn geschwächt. Der Zauber blieb nur wenige Sekunden aufrecht erhalten und verschwand dann. Falls es wirklich eine Gefahr gab, war nun Naevia der einzige Schutz für beide. Doch irgendwie glaubte Keer-Mah nicht mehr, dass hier ein Feind kam. Sie wirkte irgendwie doch recht unbeholfen. Er versuchte das Geschöpf einzuordnen, konnte sich aber nicht festlegen, ob hier eine Magierin, oder eine Kriegerin vor ihnen lag. "Ähm.. alles in Ordnung?", fragte er vorsichtig, hielt aber nach wie vor Abstand und wäre am liebsten hinter Naevia verschwunden. So völlig ohne Magie fühlte sich der Magier sehr schutzlos, was angesichts des Ortes nicht unbedingt wünschenswert war.


***


Verschwommene Geräusche und verzehrte orte traten an Ciriens Ohr. Sie hing kopfüber an einem Seil an einer Wand. Ihre Hände waren ebenfalls hinter dem Rücken gefesselt. Hätte sie sich umschauen können, würde sie feststellen können, dass sie nicht allein war. Neben ihr hingen noch ein Dutzend anderer Wanderer, Bauern, Soldaten und Stadtbewohner. Die meisten waren schon tot. Einigen fehlten Teile des Körpers. Sogar Teile des Gesichts wurden auf sehr brutale Weise entnommen und man konnte nur hoffen, dass sie Gefangenen schon ihr Leben ausgehaucht hatten, als diese Verstümmlungen mit ihnen angestellt wurden. Insgesamt war es ein sehr großer Raum der Krypta. Überall standen Kerzen und Fackeln herum und hier und dort war ein Tisch zu sehen auf welchem blutige, oder schon vertrocknete Leichen lagen. In einiger Entfernung stand der Nekromant und schnitt gerade mit einer scharfen Klinge, einem Skalpell nicht unähnlich mit wenigen präzisen Schnitten die Haut von einem Opfer auf. Sein Blick war von Wahnsinn zerfressen. Mit dunklem Knurren zogen einige Skelettkrieger ihre Kreise durch die Gänge und auch den Raum. Der Nekromant störte sich nicht an ihnen, war doch jeder Einzige seine Kreation und stand völlig unter seinem Willen. Er legte das Messer beiseite. Blut tropfte schon seit einigen Minuten vom Holztisch, der an vielen Stellen schon völlig von Blut durchtränkt war. Es war offensichtlich nicht das erste Opfer, was hier seziert wurde. Er formte seinen kalten, knochigen Finger zu seltsam abstrakten Bewegungen und im nun offen gelegtem Leichnam bildete sich eine schwarze Kugel aus Nebel. Diese drückte sich nach oben und schwebte über dem Brustkorb der Leiche auf und ab. Der Nekromant starrte nun stumm in die schwarze Nebelkugel. Seine Augen zuckten hin und her als würde er etwas suchen. Schließlich war ein enttäuschtes Brummen zu hören. "Verdammt. Wieder nichts! Er schlug beide Hände zusammen und die Kugel verschwand. "Wie soll ich hier ordentliche Arbeit leisten, wenn nur minderwertige Ware vorhanden ist?" Er hielt inne. "Aber vielleicht...?" er schaute über die Schulter und sein bleiches, fahles Gesicht formte sich zu einer grinsenden Fratze als er Cirien erblickte.
 
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Auf ein anderes Wesen innerhalb der Burg zu treffen kam für Naevia sehr unerwartet. Der erste Reflex war, den großen Zweihänder zu ziehen, um ihn dann bedrohlich vor dem Oberkörper bereitzuhalten. Die Person zu ihren Füßen war eine Frau und möglicherweise bretonischer Abstammung. Skeptisch behielt Naevia sie im Auge, hatte sie etwa versucht sich anzuschleichen? Wenn ja, dann war sie wirklich schlecht darin. Es schien nicht als sei die Frau eine Bedrohung, doch die Muskeln der Halbelfe blieben angespannt, als sie das Schwert wieder zurücksteckte. Würde sie etwas Schlechtes im Schilde führen, konnte Naevia das gewiss früh genug erkennen. Also rieb sich Naevia abermals die Handschuhe an den Beinen ab, bis das Leder wieder sauber war und reichte der Frau zu ihren Füßen die Hand. Vielleicht wusste sie ja, was mit der Festung geschehen war? Keer-Mah wirkte nicht ganz sicher was sie Frau anging, aber Naevia wusste, sie hatte die Situation im Griff. "Wie wäre es mit einer Antwort? Habt ihr euch etwas getan? Ihr habt euch nicht etwa versucht anzuschleichen, hm?", frage Naevia skeptisch und musterte jeden Zug der Frau.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das war doch wohl alles ein schlechter Scherz ... oder viel eher ein böser Albtraum. Cirien war sich ihrer Überlegenheit so sicher gewesen, allerdings war sie ebenso davon ausgegangen, gegen gewöhnliche Magier anzugehen. Abtrünnige der Akademie, Hexen, vielleicht sogar daedrische Kultisten. Mit all dem wäre sie höchstwahrscheinlich zurechtgekommen, aber nicht so mit widerwärtigen Nekromanten. Und nun? Nun hing sie kopfüber in einer kalten, muffigen Gruft. Ihr stieg der Geruch von verwestem Fleisch stieg ihr aufdringlich in die Nase und das elende Knarzen und hölzerne Klackern von blanken Knochen auf kaltem Felsboden ließen der jungen Bretonin das Blut in den Adern gefrieren.
Natürlich verspürte sie Todesangst, doch sie würde diesen Totenbeschwörern sicher nicht die Genugtuung lassen, sich an ihrer Verzweifelung zu laben. Daher tat sie ihr bestes, das Zittern ihres gefesselten Körpers zu unterbinden und nicht zu weinen zu beginnen. Doch neben Angst verspürte sie auch Wut - nicht nur auf ihre "Gastgeber", sondern vielmehr auf sich selbst. Eibon hatte wieder einmal Recht gehabt ... so war es doch immer. Und sie hatte seine Warnungen einmal mehr in den Wind geschossen. Das Ergebnis sprach für sich.
Und Zaubern konnte sie in ihrer Position auch nicht. Nicht mit gefesselten Händen. Und da sie weder mit ihrer Magie Leben aufspüren konnte noch Eibon hatte, der sie führte, war sie das erste Mal seit langer Zeit wieder tatsächlich blind. Wie ihr diese Hilflosigkeit auf Nerven ging ... das Gefühl, nichts tun zu können. Dieses Gefühl wob Gedanken, dass ihre Eltern womöglich recht hatten, und das gefiel Cirien noch viel weniger.

Das war der Stand der Dinge. Eine scheinbar aussichtslose Situation, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in ihrem Tod enden würde. In regelmäßigen Abständen nahm sie die Präsenz einer dunklen Magie wahr ... und sie hörte eine Person des Öfteren fluchen. Mindestens einer der Totenbeschwörer war hier in dem selben Raum, und versuchte sich vermutlich an irgendwelchen dunklen Ritualen. Was genau, das konnte Cirien natürlich unmöglich wissen. Sie wahr zwar eine fähige Beschwörerin, aber von Nekromantie hatte sie sich bisher ferngehalten. Aus gutem Grund - denn wer die Totenbeschwörung praktizieren wollte, der musste sich zwangsläufig mit gefährlichen und unberechenbaren Mächten einlassen. Und obendrein wurde man von der Gesellschaft ausgestoßen.
Sich nähernde Schritte rissen die Bretonin abrupt aus dem Gedankenkonstrukt, in das sie sich zu flüchten versucht hatte, um sich von ihrer gegenwärtigen Lage abzulenken. Eine knochige Hand, die jedoch scheinbar zu einem lebendigen Körper gehörte, strich ihr sanft über die Wange und neigte ihren Kopf leicht. Die Berührung sorgte dafür, dass Cirien eine richtige Gänsehaut bekam, während ihr ein kalter Schauer den Rücken hinunterlief. Sie mochte sich gar nicht ausmalen, wie das Gesicht wohl aussah, dass zu dieser Hand gehörte.
"Sehr schön ... wirklich vielversprechend. Mit diesem Exemplar kann ich arbeiten." Die Stimme wirkte auf die Beschwörerin wie ein eiskalter Hauch von Verdammnis, der aus einem tiefschwarzen Grab entwich. Sie wagte es nicht einmal, zu atmen. Doch völlig gleich, wie verängstigt sie war, sie wollte es den Totenbeschwörern keinesfalls zeigen. Sie nahm ihren restlichen Mut zusammen, versuchte, ungefähr auszumachen, wo die Gestalt sich befand und spuckte anschließend in diese Richtung. Dem Geräusch nach zu urteilen hatte sie getroffen, und auch die Hand entfernte sich.
"Ich hoffe, Molag Bal holt eure verdorbenen Seelen, ihr dreckigen Leichenschänder!", rief sie anschließend. Ob es so klug war, diese Totenbeschwörer zu reizen? Vielleicht nicht, aber in ihren Augen war sie bereits totgeweiht. Da konnte sie ihren Entführern wenigstens die Meinung sagen. Den Nekromanten schienen all das jedoch kaum zu verärgern. Im Gegenteil.
"Ah, ein temperamentvolles Exemplar obendrein. Keine Sorge, kleines Vögelchen. Wir beide werden noch früh genug das Vergnügen haben." Mit einem unheilvollen Lachen entfernten sich die Stimme und ihre Schritte wieder.

Wo ist bloß ein tapferer Held in strahlender Rüstung, wenn man auf einen angewiesen ist?
 
"Es ist alles in Ordnung. Mein Hinterkopf schmerzt nur ein wenig.". Langsam wischte sie sich den Dreck von der Kleidung und nahm Naevias Hand. Als sie dann auf ihren Beinen stand, deutete sie auf die Steinmauer. "Ich suchte hier eigentlich Schutz, nachdem ich mehr oder weniger von einer Spinne attackiert wurde. Und ja, ich habe versucht, mich an zu schleichen. Aber nicht mit bösen Absichten. Ich wollte nur sicher gehen, dass ihr keine Untoten oder...Spinnen seid." Yrenne kratzte sich am Kopf. Die Schmerzen verschwanden allmählich. "Vielen Dank fürs Nichttöten. Mein Name ist Yrenne. Wer seid ihr?"
 
„Ich kann es versuchen“, meinte er, während er sich einen Ranzen mit Barren vollpackte um mit den Gewichten zu laufen. „Allerdings war ich nie besonders gut im Waffenlosen Kampf“, er hielt kurz Inne und ließ die Erinnerung an seine Kindheit Revue passieren. „Das liegt wohl auch daran, dass Kahjit mit ihren Klauen viel Effektiver ohne Waffen sind als Mer“, meinte er schließlich grinsend und setzte den Ranzen auf.
„Aber ich kann Euch zeigen was ich kann...oder, Ihr seid doch Magie begabt hat Ihr schon einmal über einen Besänftigen-Zauber nachgedacht? Mein Vater hat mir früher Geschichten von Magiern erzählt, die wild gewordene Orks beruhigen konnten mit nur einem Zauber!“, mit dem Gewicht auf dem Rücken waren seine ersten Schritte aus der Schmiede hinaus unsicher doch er war fest entschlossen wenigstens ein paar Runden um die Festung zu laufen.
 
Der Fackelschein, flackerte vor sich hin und obwohl die Feuer einige Meter von einander entfernt waren, herrschte in der Bibliothek so eine Stille, dass Dranas das Feuer hören konnte. Es wurde nur davon unterbrochen, dass er mal eine Seite umschlug. Die Wachen schienen hier mehr Statuen als Menschen zu sein. Sie alle standen die ganze Zeit über regungslos an ihrem Platz und starrten in die Bibliothek. Nach einigen Stunden der mühevollen Suche, war etwas entfernt ein dumpfes Kratzen zu hören, gefolgt von erneuter Stille und dann einem kurzem Klopfen. Die Wachen reagierten darauf nicht. Vielleicht hören sie es auch gar nicht, oder ignorierten es bewusst. Was auch immer der Grund war, einer der Wachen auf der anderen Seite des Raumes von dem Forscher entfernt, fiel leblos zu Boden, ohne dabei die ganze Bibliothek mit dem Scheppern seiner Rüstung aufzuwecken. Der Körper stoppte auf magische Weise knapp über dem Boden und wurde langsam und sachte abgelegt. Dann hoben sich seine Beine gleichzeitig in die Höhe und der Soldat wurde, Füße voran, über den Boden geschliffen. Dies war keineswegs mehr lautlos und auch, wenn der Stein ziemlich dick sein musste, war es wohl selbst ohne feine Elfenohren zu hören. Doch die Wachen bewegten sich noch immer nicht. Niemand drehte auch nur den Kopf in die Richtung des Geräuschs. Wieder war das kratzende Geräusch zu hören und einige der Fackeln begannen leicht zu flackern. Dranas konnte vielleicht sogar einen feinen Zug um die Nase spüren, je nachdem wo er sich niedergelassen hatte. Seltsame Dinge gingen hier vor und der Dunmer war mitten drin.


***


Der Magier musterte Yrenne skeptisch. Was sollte er davon halten? Doch es beruhigte ihn, dass Naevia näher zu ihr stand und sie offensichtlich keine bösen Absichten hegte. "Keer-Mah, Magier der Zerstörung und Veränderung." Er schaute wehleidig auf seine Klauen. Es würde wohl etwas dauern, bis er wieder genügend Kraft für einen ordentlichen Feuerball haben würde. "Wie Ihr gut erkannt habt, sind wieder weder untot, noch haben wir acht Beine und machen widerliche Geräusche beim Fressen." Dieses Geräusch hasste er besonders an diesen Viechern. "Wir suchen hier eigentlich die Garnison der kaiserlichen Armee, die normaler Weise diese Festung besetzt hält. Doch wie es scheint, ist irgendetwas vorgefallen und solange wir niemanden fragen können, müssen wir mutmaßen." Keer-Mah hoffte inständig, dass keine Draugar, oder Frostspinnen für dieses Chaos verantwortlich waren. Besonders Erstere würden sie noch früh genug begegnen, wenn sie in einem Nordgrab einen Nekromanten vernichten sollten. Er wandte sich an Naevia. "Ich denke, wir sollten es wagen in die Festung hineinzugehen. Vielleicht finden wir drinnen ein paar Antworten." Wieder musterte er die Frau mit kritischem Blick. "Ihr könnt Euch eigentlich auch nützlich machen. Verfügt Ihr über irgendwelche Kampferfahrung, oder andere Fähigkeiten mit denen ihr Seelen verteidigen könnt? Ich bin zu geschwächt, um zur Zeit wirklich nützlich auf diesem Gebiet zu sein. Ein weiterer Schwertarm wäre daher sehr beruhigend."


***


Als es eine Weile still war und der Nekromant andere Dinge zu tun hatte, raschelte plötzlich etwas neben Cirien. Ein feines Stimmchen flüsterte etwas vor sich hin und atmete ganz aufgeregt. Dann raschelte es wieder, dieses mal kam das Rascheln näher. Die Bretonin konnte leises Trippeln hören. Was ganz in der nähe stoppte und durch schweres Atmen ersetzt wurde. Offenbar war ein kleines Wesen hier und es hatte Angst.
 
Da Cirien in ihrer derzeitigen Lage sonst nicht viel zu tun blieb, begann sie sich zu fragen, wie lange sie hier wohl schon hängen mochte. Das gestaltete sich natürlich sehr schwierig, schließlich hatte sie keinen blassen Schimmer, wie lang sie bewusstlos war ... und in dieser permanenten Schwärze ohne irgendeine Verbindung zu ihrer optischen Umwelt hatte sie schon lange ihr Zeitgefühl verloren. Es mussten bereits mehrere Stunden vergangen sein, so viel stand sicher - denn sie war verdammt hungrig. Ob man ihr wohl was zu essen bringen würde, wenn sie danach fragen würde? Würde wohl ganz davon abhängen, ob die Nekromanten sie "frisch" brauchten. Und selbst dann müssten sie sie herunterlassen, damit sie essen könnte ... dieses Risiko würden sie kaum eingehen, denn sie wussten, dass Cirien eine Magierin war. Eigentlich waren all diese Gedankengänge völlig irrelevant, aber sie lenkten sie zumindest teilweise von ihrer hoffnungslosen Lage ab.
Eine ganze Weile war es nun schon stiller als zuvor. Zwar hörte die Bretonin noch die Untoten durch die Gegend schlurfen, aber der Nekromant schien den Raum verlassen zu haben. Vielleicht schlief er aber auch oder war in irgendwelche Bücher vertieft. Diese erdrückende Stille, unterstrichen von den monotonen Geräuschen, die die lebenden Toten verursachten ... das gefiel Cirien überhaupt nicht.
Doch plötzlich wurde eben jene Stille sanft zerrissen - ein zaghaftes Flüstern trat an ihr Ohr und irgendetwas schien durch den Raum zu wuseln. Es waren kleine, tapsige Schritte. Ein kleines Wesen, aber eines, dass scheinbar sprechen konnte. Denn auch, wenn sie das Flüstern nicht verstand, so klang es doch, als wären es tatsächliche Worte, die dort ertönten.
Ein ... ein Goblin? Oder ein Skamp? Vielleicht auch eine Unheilsbrut ...
Es gab letztendlich nur einen Weg, ihre Neugierde zu befriedigen und das Rätsel zu lösen. Flüsternd, um nicht vielleicht doch die Aufmerksamkeit des Nekromanten zu erhaschen, der vielleicht noch in diesem Raum weilte, fragte die Bretonen in die Schwärze:
"H-hallo? Wer ist da?"
 
Erwartungsgemäß gelangweilt widmete sich Dranas den Büchern und den Unmengen an irrelevanten Unsinn, den er in selbigen fand. Nord Nonsens. Einfach herrlich. Stunden später blätterte er fast schon mechanisch durch die Seiten und ertappte sich mehrmals dabei, zwischendurch für einige Sekunden einzunicken. Mühsam unterdrückte er ein Gähnen und rieb sich die Augen.
Wonach sollte er hier gleich nochmal suchen?
Und wo blieb dieser nichtsnutzige Diener, der eigentlich etwas zu Essen vorbeibringen sollte?
Das leise Kratzen ignorierte Dranas anfangs noch, entweder schob er es auf erste müdigkeitsbedingte Wahnvorstellungen, oder eben auf Ungeziefer das durch Löcher im Mauerwerk huschte. Zufällig schaute er gerade im richtigen Moment auf, um eine Bewegung am anderen Ende des Raumes mitzubekommen. Hm? Reichlich verwirrt beobachtete er, wie einer der Wachen in sich zusammenklappte. Dummerweise versperrte ihm ein Bücherregal zum Großteil die Sicht. Dranas lehnte sich so weit auf seinem Platz zur Seite wie es die Schwerkraft erlaubte, aber auch von hier konnte er nicht besser erkennen, welche unheilvolle Kraft den Soldaten da aus dem Weg zerrte. Ein Eindringling? Jemand mit Magiebegabung? Hatte sich da jemand durch einen Geheimgang Zutritt verschafft – natürlich, ganz klassisch, es war ja immer ein Geheimgang hinter irgendwelchen Bücherregalen versteckt – und dieser jemand räumte jetzt nach und nach alle Zeugen aus dem Weg?
Na großartig. Wo war er da schon wieder rein geraten? Irgendwas war hier ganz gewaltig faul, und dieses irgendwas gefiel dem Elfen ganz und gar nicht.
War das jetzt ein Angriff? Spione? Schlimmeres?
Was auch immer... Verdammt noch mal, er war nicht hier weil er einen Krieger mimen wollte! Für was waren sonst die ganzen Eimerköpfe hier? Sollten die was tun für ihr Geld! Langsam stand er auf, den Blick weiter auf die Richtung gerichtet, in der die eine Wache verschwunden war. Immer noch nichts zu sehen. Nein, keine Heldentaten. Vergesst es. Still wie ein Schatten huschte der Elf zur Seite zwischen die Regale und schlich sich vorsichtig weiter, bis er die nächstbeste von den „im-Stehen-eingeschlafenen“ Wachen erreicht hatte. Ich bin nicht so alt geworden, weil ich mich blind in jeden Blödsinn gestürzt habe. Der Elf starrte angestrengt in den Helmschlitz, konnte aber nicht so recht etwas erkennen. Der Kerl bewegte sich auch überhaupt nicht... Was war hier los, und warum passierte das immer ihm? Da hatte es doch sicher eine Art höhere Macht auf ihn abgesehen...
Am anderen Ende des Raumes war wieder ein Kratzen zu hören, das lauteste bis jetzt. Er meinte auch zu glauben, dass sich der Luftzug den er sich vorhin eingebildet hatte, etwas stärker geworden war. Dranas fluchte innerlich und stupste die Wache kurzerhand einmal kräftig an.
 
"Ja danke, ich werde darüber nachdenken ", sagte Derdera wobei sie Ulwaen skeptisch musterte, sich dann aber umdrehte um in die Feste zu gehen. Es gab immer etwas zu tun, irgendwie wurde die Arbeit hier nie weniger. Aber sie nahm sich vor, alles besser einzuteilen, damit ihre Lernerei nicht zu kurz kam. Sie hoffte auch, dass sich Jar'ir bald wieder bicken ließ. Lesen war zwar gut, doch ein Lehrer war besser. Da konnte man gleich Fragen stellen wenn welche aufkamen.
Wie es wohl den anderen erging..
 
"Ich kann sowohl mit einem Zweihänder als auch mit einem Stab kämpfen. Ich denke, ich habe genug Fähigkeiten, um als weiterer 'Schwertarm' zu dienen", Yrenne lächelte ein bisschen und deutete auf ihre Waffen. "Oh, und ich habe noch einen Schild!" Sie zeigte auf den etwas kurios aussehenden Schild. Yrenne nahm ihn ab und und trug ihn auf ihren Händen, sodass Keer-Mah und Naevia ihn sehen konnten. Es stach ein Muster hervor, dass sich über den ganzen, fast perfekt runden Schild verteilte.
Yrenne schaute mit etwas verängstigter Miene drein. "Hoffentlich denken sie nicht, ich sei eine verrückte."
Nach ein paar Sekunden nahm sie den Schild und schnallte ihn wieder an ihren linken Unterarm. "So, Ich bin bereit, können wir losgehen?"
 
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