RPG Heroes of Skyrim

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Kanade atmete tief durch, als die Gruppe sich wieder auf den Hof begab und somit in die kühle Abendluft.
Sie zog ihren Umhang enger zusammen und setzte sich die Kapuze auf, unter der die Katzenohren in ihrer Form immernoch zu sehen waren.
"Gut, das ist ein Wort.", sagte Kanade als Artas angab, sich den Tatort ansehen zu wollen.
"Ich denke, wir sollten bei dieser Dunkelheit sowieso nicht anfangen, Leute zu befragen - wir würden ihnen höchstens Angst einjagen, die sie wohl schon genug haben werden.", erklärte die Ohmes-Raht. "Am Hafen sollte ich einmal nachfragen, ob jemand da ist, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der gefüllte schwarze Seelensteine hoher Qualität verkauft.", sagte Kanade. "Ich sage mal so... Wenn es um illegale Handel geht.. Da komme ich aus dem Metier." Mit einem dezenten Grinsen sah Kanade sich in der Runde um. "Mir nehmen sie mit meiner Ware wohl am ehesten ab, dass ich ihnen nicht ans Bein pissen werde - trotzdem ist es gefährlich, sich unter die Größeren zu mischen. Deswegen wäre es nicht schlecht, wenn sich mir jemand anschließt, mit dem man sich lieber nicht anlegt...", sprach die kätzische junge Frau und ihr Blick blieb vieldeutig an der Orkdame hängen. Wenn sie ihre Begleitung wäre.. Wer würde schon unnötig einen Streit riskieren?
"Ihr seht nicht gerade unschuldig aus, wenn ich es so sagen darf.", war mit einem Lächeln an Marzuk gerichtet. "Würdet Ihr mir die Ehre erweisen mich auf meinem Weg zu begleiten? Sollten wir in Schwierigkeiten geraten, käme ich wohl am Besten mit Euch an meiner Seite damit zurecht." Kanade wühlte in ihrer Tasche nach unverkauften Diebesgütern. Ja, wenn die Korrupten und die Händler sich mit den Verbrechen der Stadt auskannten, so würden sie schnell dahinter kommen, dass Kanade selbst eine.. Verbrecherin war. Mit unschuldigen, großen Augen starrte Kanade danach wieder hoch zu Marzuk und sagte: "Was meint Ihr, Interesse?"
 
Es war kein wirklich weiter Weg zu den Kasernen der Stadtwache und letztendlich Hauptmann Aldis Büro. Schon die ganze Zeit hatte sich Noah im Hintergrund gehalten, ließ die anderen schalten und walten wie sie es für richtig hielten. Wenn sie etwas machen wollten und für ihn nicht ganz zu abwägig klang, sollte er nichts dagegen haben. Drum folgte er ihnen stumm den Weg zum Schloss hinauf, über den Hof und durch die Räumlichkeiten zum Hauptsitz des Hauptmannes. Sein Büro, dass viel zu eng und vor allem klein war, um so viele Besucher zu beherbergen. Etwas was Noah nicht wirklich leiden konnte, dort war kaum Platz um fluchtartig weg zu kommen. Falls es eine Situation erforderte, verstand sich von selbst.
Trotz seines Unwohlseins in diesem kleinem Käfig mit den verschiedensten Vertretern Nirns auf einem Fleck, behielt er einfach die Fassung, ließ sich nichts anmerken und lehnte sich im Hintergrund an eine Wand. Während die Verhandlungen um die Bezahlung liefen, die genauen Details und bisherige Erkenntnisse ausgetauscht wurden, musterte der junge Mann die Personen, mit denen er erschienen war und nun zusammen arbeitete. Eine Khajiit, Dalisa, die viel aus ihrer Vergangenheit erzählte, zu viel der Meinung Noahs nach, auch wenn sie recht in Ordnung schien. Eine nette Frau, über die er sich nicht beschweren hätte können. Zumindest nichts Gravierendes. Dann war da dieser Bretone, Alistair, dessen Tascheninhalt den Boden der Straße hatte kennenlernen dürfen. Wohl ein recht tollpatschiger Zeitgenosse, welcher aber durchaus seinen eigenen Charme besaß und vor allem eine recht gute Seele war. Der Vampir ... Artas. Ein sehr schwieriger Fall, zu mal außer Dalisa sonst niemand wusste, welcher Gattung er angehörte und Noah sich noch immer keinen Reim daraus machen konnte, warum er es hatte erkennen können. Wie dem auch sei. Dieser Altmer war noch ein großes, geschlossenes Buch für den Jüngling und er konnte sich denken, dass viel mehr dahinter steckte, als der vampirische Hochelf zugeben wollte. Dann stand da noch Marzuk, eine recht kräftige Orkfrau, offensichtlich zielstrebig und von einem eher direkterem Schlag.
Dann stand da noch eine Frau, Katzenohren, einen Katzenschweif und doch zu großen Teilen menschlich. Kanade war es, die Noah am meisten Kopfzerbrechen bereitete. Schon die ganze Zeit fragte er sich, was wohl in ihrem Kopf vorginge, so musste sie doch verarbeiten dass er sie vergessen hatte. Nur bruchstückhafte Erinnerungen waren da, nicht viel greifbares. Doch was da war, es war überwältigend und mit wirklich großen Gefühlen verbunden. Wenn sie nur verstehen könnte, dass er allein dadurch weiß, was sie für ihn bedeutet. Auch wenn es nicht das Gleiche war, nicht der Zustand der er es zuvor war, son wünschte er sich sehnlichst herauszufinden, was er mit ihr verbinden konnte, wie er an sie herankäme und neu lernen könne, was sie ist. Eine seltsame Gefühlsmischung machte sich in ihm breit. Sehnsucht, Trauer, Wut. Es tut mir einfach so furchtbar leid Kanade. Eines Tages, ich verspreche es dir, werde ich herausfinden und mich erinnern.Sein Gesicht vergrub sich für einen Moment in seinen Händen, als er tief durchatmete und sich wieder fasste. Verzweiflung und Hilflosigkeit drängten sich ihm auf, wollten über ihn hinein brechen, wie eine Abenddämmerung die dunkelsten Stunden ankündigte. Wenn er nur wüsste was er tun könnte, um Erinnerungen hervor zu kramen, zu tun was half, um sich zu erinnern.
Dennoch stand für diesen Moment kein Ausweg in Sicht, also blieb ihm nichts anderes als sich durchzubeißen und jeden Fetzen seines Kopfes zu sortieren und heraus zu finden, wie sich das große Puzzle in seinem Kopf zusammen setzen ließ. Zunächst hatte er aber einen Auftrag zu erledigen, seine persönliche Suche musste warten. Drum hörte der Kaiserliche den gesprochenen Worten genau zu, versuchte zu beurteilen und zu verwerten. Die Hinweise waren nicht die Größten, doch sie gaben definitiv Aufschluss über mögliche Motive und Hintergründe der Morde. Nekromantie. Aus heiterem Himmel dröhnte sein Kopf, ein zuckender Schmerz drang durch seinen kompletten Schädel. Aufspüren, verfolgen, töten. Ein Flüstern, nicht lauter als der eigene Atem hatte sich in seinem Schädel zu Wort gemeldet, etwas in seinem Kopf, eine Erinnerung, ein Leitsatz, ein Befehl? Plötzlich hatte er den großen Drang, genauestens heraus zu finden wer der Mörder ist, doch ihn verschonen, ihn am Leben lassen, etwas widersprach sich in seinem Kopf, Gedanken überschlugen und rangen miteinander. Für einen Moment musste er sich den Kopf halten, wusste gar nicht wo dieser ihm stand, als plötzlich dieser starke Konflikt in ihm genau so schnell verschwand, wie er gekommen war.
Ein ratloser Blick in seinem Gesicht blieb zurück, alles um ihn herum wandte sich zum gehen und er konnte sich beileibe nicht erinnern, was noch alles gesagt wurde! Alle wandten sich schon zur Tür, liefen hinaus und Noah tappte vollkommen im Dunkeln. Was war gerade passiert? Was ist noch gesagt worden? Die Verwirrung war recht groß, kaum hatte er alles irgendwie verarbeitet, wurde er wieder vom Gruppenzwang nach draußen getrieben. Hinaus in die kalte Luft und in den Lärm der trainierenden Soldaten hinaus. Direkt geht es zur Rollenverteilung, der sollte machen was am besten zu ihm passte. Natürlich ging der erste Blick Noahs, noch immer leicht diffus von dem Ereignis vor ein paar Minuten, zu Kanade. Doch sie suchte sich bereits jemanden und hatte sich ihre Rolle ausgesucht. Dort wurde er scheinbar nicht gebraucht. „Ich für meinen Teil werde mir die Gegend um den letzten Tatort ansehen.“ Interessanter Ansatz und vermutlich das Einzige, wobei Noah behilflich sein konnte. Kaum hörbar seufzte der Kaiserliche auf, bereute jetzt schon seinen Beschluss, aber dennoch erhob er sein Wort und meinte: "Ich würde mich Euch anschließen, Artas. Zwei Augenpaare sehen definitiv besser als eines, auch wenn es wohl recht außergewöhnlich ist. Vielleicht finden wir gemeinsam etwas, was die Stadtwache übersehen hat. Wenn ihr nichts dagegen habt, versteht sich." Ein aufmerksamer Blick ruhte auf dem Vampir, der zugleich versteckt auffordernd war.
 
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Sie lauschte gespannt den Worten der anderen von der Gruppe und die Worte es Hauptmannes zu. Der Raum des Hautmanns war recht klein gewesen für so viele Personen. Von daher war Dalisa echt froh darüber wieder an der frischen Luft zu sein. Abermals hörte Sie den Worten von den anderen der Gruppe zu. Als Noah zu letzt gesprochen hatte, war auch Dalisa wieder bereit dazu endlich mal was dazu zu sagen. Also gut ich werde zu der Karawane gehen, um nach zu fragen. Da ich mich ja mal dieser Karawane angeschlossen hatte, als ich meine Heimat Emswer verlassen habe. Denn als Frau wollte ich ungerne so eine weite Reise alleine nach Skyrim machen. Von daher werden mir die Mitglieder der Karawane mehr sagen als sie breit waren der Wache des Hauptmannes aus zu sagen. Denn auch sie handeln mit Diebesgut und würden nicht der Wache erzählen ob einer von ihren Opfern auch mit leeren schwarzen Seelensteinen gehandelt hatte. Ich habe mich dann nur von der Karawane getrennt, weil ich das Land auf eigene Faust durch streifen wollte. Es reichte völligst aus das Noah etwas mehr über Sie wusste. Und vor allem aber auch Artas wusste noch mehr über Sie. Die beiden wussten ja darüber bescheid, was der Rest der Gruppe nicht wissen musste. Gut das sie den beiden nichts erzählt hatte das auch Ihr Liebster darunter gewesen war. Es war besser auch den anderen Rest für sich zu behalten. Da Ihr Liebster ja ein Vampir gewesen war musste von daher auch nur Vampirstaub zu finden sein. Also waren es vier Leute von der Karawane gewesen, doch von einem vierten Opfer der Karawane wusste sie nichts darüber. Vielleicht war es aber nur ein Fremder der mit den anderen dreien ein Handel abschließen wollte. Es war ja oft so gewesen, das viele dachten dass ein Khajiit zu einer Karawane gehören musste? Nur weil er ein Khajiit war.
 
Auf was hab ich mich da nur eingelassen. Yrenne seufzte leise und machte sich ihrer Situation bewusst.
Zuerst hat sie sich von ihrem Jadne verabschiedet, dann betrat sie Einsamkeit, erhielt einen Zettel von einer Wache, machte sich erstmal ziemlich unbeliebt, indem sie laut lachte. Anschließend hatte sie einen totalen Blackout, indem sie ihren schlimmsten Albtraum durchlebte, wurde darauf von einem alten Opa angeschwärzt, betrat den Zwinkernden Skeever und schloss sich einer Gruppe von so beschaffener Rassenvielfalt an, wie sie es noch nie erlebt hatte.
Yrenne war noch völlig verunsichert, doch langsam fand sie sich wieder selbst und ihr wurde klar, dass sie mit der Truppe zum Hauptmann gegangen ist. Toll, jetzt hast du nicht zugehört, was beredet wurde. Sie war sich jedoch ganz sicher, dass Aldis irgendetwas von der Bezahlung und den Opfern erzählt hatte. Es war einfach typisch für Yrenne, dass sie während wichtigen Gesprächen am Rand steht und tagträumt.
Viele redeten schon darüber, wo sie hingehen wollten. Artas, der Altmer und Vampir wollte sich zum letzten Tatort begeben. Der Kaiserliche wollte sich ihm anschließen und Kanade, diejenige, die Yrenne auf die Arbeit angesprochen hatte, hatte vor, zum Hafen zu gehen und bot der Orkfrau an, sich ihr anzuschließen.
Und ich? Was mache ich jetzt? Yrenne dachte lieber als zu sprechen. Soll ich mich in den unheimlichen, dunklen Gassen umsehen? Hmm. Sie dachte für einen Moment nach. Wenn, dann nicht alleine. Nicht dass ich Angst habe, ich will nur nicht am Ende vom Trupp vergessen werden. Ich kann mir nämlich vorstellen, dass das passieren wird, da ich so gut wie gar nichts gesagt habe und wahrscheinlich niemand mich bemerkt hat.
Sie fühlte sich so schüchtern in der Gegenwart von Leuten, die sie nicht kannte. Nur dieser andere Bretone, der sich als Alistair vorgestellt hatte, schien ihr vertraut zu sein. Ein anderer Bretone, das gefiel ihr. In ihrer Zeit in Hammerfell war sie nur von Rothwardonen umgeben. Sie hatte daher lange keinen Bretonen mehr zu Gesicht bekommen.
Hmm. Alle anderen hatten anscheinend schon etwas zu tun, also ergriff Yrenne das Wort gegenüber Alistair: „Wenn ihr Lust habt, könnten wir gemeinsam die Gassen durchstreifen. Ansonsten werde ich es alleine tun.“ Nun war sie sich nicht sicher, ob sie damit unhöflich klang. Und außerdem: Was wollen sie in den Gassen finden? Den Tod? Dieser Gedanke war nicht so abwegig, aber einen Blick ist es auf jeden Fall wert. Wenn man sie angreift, dann würde Yrenne ihren Zweihänder zücken, ihn dem Angreifer durch seinen Darm rammen und ihn aufspießen wie eine Weintraube.
 
Die Gruppe teilte sich auf. Leider schien das Glück nicht auf der Seite des Vampirs zu sein, denn er bekam unverhoffte Gesellschaft. Natürlich war es der Pseudo-Vampirjäger bei dem sich der Altmer noch immer äußerst schwer tat, ihn einzuschätzen. "Ich würde mich Euch anschließen, Artas. Zwei Augenpaare sehen definitiv besser als eines, auch wenn es wohl recht außergewöhnlich ist. Vielleicht finden wir gemeinsam etwas, was die Stadtwache übersehen hat. Wenn ihr nichts dagegen habt, versteht sich."Bildete er sich das nur ein oder hörte er in den Worten eine unterschwellige Warnung bloß nichts Unüberlegtes zu tun? Auch Noahs Blick schien etwas verstecktes zu enthalten, ebenfalls eine Art Warnung? Oder ein „ich werde dich nicht aus den Augen lassen, untotes Monster?“ War auch nicht anders zu erwarten. ICH traue denen allen hier schließlich auch nicht. Warum sollte es bei ihnen anders sein?
Artas blieb jedenfalls in unveränderter Ruhe stehen und erwiderte den Blick als wäre er die Unschuld in Person. Unweigerlich ging ihm die nächste Frage durch den Kopf: Wollte Noah vielleicht nur eine Gelegenheit ihn ohne großes Aufsehen um die Ecke zu bringen? So eine stille und abgelegene Seitengasse bot sich dafür ja geradezu an.

Wie auch immer. Dem Vampir gefiel die Vorstellung nicht diesen jungen Kaiserlichen hinter sich her schleichen zu haben, doch würde er sich nicht vor allen Leuten hier verdächtig machen wenn er ohne offensichtliche Begründung ablehnte? Es fehlte nur ein falsches Wort, ein einziger Aufschrei und er hätte sowohl die Ermittlergruppe, als auch sämtliche der hier trainierenden Soldaten am Hals. Vielleicht war es auch genau das gewesen das versteckt in Noahs Blick lag. Die Tatsache, dass er dem Vampir sowieso keine große Entscheidungsmöglichkeit überlassen würde.


Einige Sekunden zögerte der Altmer mit seiner Antwort und eine Spur von Argwohn stahl sich in seine sonst so nichtssagende Mine. Doch ebenso schnell wie es gekommen war, hatte er seinen Ausdruck auch schon wieder unter Kontrolle. Sicher“, antwortete er nur knapp und nickte dem Kaiserlichen einmal bestätigend zu. Wider mein besseres Wissen. Aber du wirst mir kaum eine Wahl lassen, hm?

Sobald wie möglich wollte er sich auf den Weg Richtung Tatort machen und aus dieser ganzen Masse von Leuten rauskommen. Den Anhang würde er wahlweise neben sich haben wollen wo er ihn im Auge behalten konnte. Um jeden Preis würde er vermeiden wollen, den Kaiserlichen die ganze Zeit im Rücken zu haben.

 
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Einige Zeit verging, in der Artas zu überlegen schien und seine Antwort gegenüber Noah abzuwägen versuchte. Auch hier war es wieder das perfekte Beispiel, wie sehr sich der junge Kaiserliche wünschte, in den Kopf anderer schauen zu können. Versuchte der Vampir etwas? Oder war er schlichtweg misstrauisch? Zumindest die erste Frage blieb vorerst unbeantwortet, die Antwort auf die Zweite war doch aber recht offensichtlich. So hatte Noah ihn als das enttarnt was er ist, mal ganz davon abgesehen, dass der junge Mann dies nicht einmal aktiv gewollt hatte.
Nach einigen Augenblicken, in denen ein kleines Blickduell zwischen den beiden stattfand, kam schließlich auch die ersehnte Entscheidung des Altmers. Genau so knapp wie dessen Worte dazu waren, erwiderte Noah auch nur: "Gut. Dann lasst uns am besten gleich gehen." Dann ein Nicken in Richtung des Blutsaugers, worauf sich Noah umkehrte und losging. Für nur einen Moment schritt er dabei an Kanade vorbei, sein Blick schien sorgenvoll und leise flüsterte er ihr zu: "Pass auf dich auf..." Somit gab es auch nicht mehr in der Gruppe zu sagen, sein Weg sollte ihn direkt in den ersten Tatort führen. Einer der nahegelegenen Gassen die beschrieben wurden und zu seinem Glück schien die Stadt recht übersichtlich aufgebaut, so dass er auch noch ungefähr wusste, in welche Richtung es gehen sollte.
Mit relativ zügigem Gang und doch eher gleichgültigen Blick schritt er voran, darauf vertrauend dass ihm der Vampir folgte und sich nicht absetzte. In seinem Kopf existierte immer noch der Wirbelsturm seiner Gedanken. Kanade, seine Vergangenheit, der jetzige Auftrag und das, was ihn hierher gebracht hatte. Diese unsägliche Unsicherheit und Suche nach seinem Ich. Insgeheim hoffte er einfach nur, dass ihn diese Arbeit ablenkte und zugleich vielleicht Erinnerungen in ihm wach rief, die er selbst nach den nachdenklichsten Abenden nicht mehr herauskitzeln konnte.
Inzwischen dämmerte es schon, der Tag würde bald gänzlich der Dunkelheit der Nacht weichen. Die Wachen waren schon damit beschäftigt, die Straßenbeleuchtung zu entzünden und die Straßen in das warme Licht der Laternen zu tauchen. Auf den Straßen war kaum noch etwas los, kaum etwas zu sehen. Nur noch einzelne Menschen liefen durch die Straßen, hier und das huschte eine es eilig habende Gestalt an ihnen vorbei. Soweit nichts Auffälliges, dass der Aufmerksamkeit des jungen Mannes wirklich bedurfte. Genau so wenig wie die patroullierenden Wachen, die einfach nur ihrer Arbeit nachgingen.
Ohne seinen Blick nach hinten oder zur Seite zu drehen, fragte Noah einfach drauf los: "Wie weit genau können Eure ... besonderen Sinne etwas wahrnehmen und erfühlen?" Die Frage war durchaus berechtigt, denn an einem Tatort könnte sehr gute Sinne von Vorteil sein, jedes kleine Detail zu erkennen und vielleicht etwas zu entdecken, zu dem zuvor niemand in der Lage gewesen war. Langsam aber sicher näherten sie sich auch schon dem ersten Ort des Verbrechens. "Wir werden vermutlich nach Spuren suchen müssen, die kaum noch zu erkennen oder gar gänzlich verschwunden sind. Dazu brauchen wir ein besonderes Gespür. Also?"
 
"Einsamkeit, Stadt der Herrscher und großen Dichter.", murmelte Meldin zufrieden als er in einiger Entfernung endlich die Stadtmauern der Hauptstadt gewahrte. Seit nunmehr zwei Wochen war er wieder unterwegs, nachdem er zuvor in Weißlauf gastiert und dort einem Bauern bei einem kleinen Diebesproblem geholfen hatte. Sein Geld reichte quasi gerade noch aus, um sich in Einsamkeit ein Zimmer zu mieten und sich zu stärken, dann war es aber wieder an der Zeit sich nach vernünftiger Arbeit umzuhören. Doch Meldin war fast schon ganz sicher, dass er in einer der größten Städte des Landes wohl einen Auftraggeber in Not finden würde.
Das Stadttor kam immer näher, während die Sonne über Himmelsrand sich langsam dem Horizont näherte und die Dunkelheit beständig zunahm. Es wurde merklich kühler, das merkte selbst der Hüne in seiner dicken Rüstung, also wurde es schleunigst Zeit sich in eine warme Taverne zu begeben und den Tag mit ein wenig Schwarzbier ausklingen zu lassen. Seine müden Füße bedurften auch etwas Ruhe, denn letztlich besaß er kein Pferd und musste so notgedrungen von Stadt zu Stadt laufen, auch wenn das nun wirklich das geringste Problem war. Denn Himmelsrand hatte entlang des Weges so viel zu bieten, das es selbst einem müden Wanderer nicht die Laune verderben konnte.
Die Stadtwachen, es waren zwei Stück je eine rechts und links des Tores, ließen ihn nach einem kurzen Gruß passieren und so befand sich Meldin also in Einsamkeit, zum wie vielten Mal vermochte er mittlerweile nicht mehr zu sagen. Sein letzter Besuch mochte aber gut und ganz schon wieder ein Jahr her sein, doch selbst in so einer Zeit vermochte sich viel in einer Stadt zu ändern. Da es bereits später Abend war, traf er auf der Straße und dem Platz vor dem Tor nicht mehr viele Bürger an, lediglich eine Wache mit einer Laterne schien ihre allabendliche Patrouille zu laufen, und abgesehen von einem kurzen Seitenblick beachtete sie Meldin auch nicht weiter. Somit war der örtliche Gasthof relativ schnell gefunden und ohne weitere Umschweife betreten, denn langsam machte sich der Durst im Nord breit.
Im Inneren empfing ihn eine wohlige Wärme die vom Kaminfeuer ausging. Kurz verweilte Meldin am Eingang und entspannte seine Körperhaltung ein wenig, schloss die Augen und sog tief den Geruch dieses Ortes ein. Das brennende Holz des Kamins, das aus irgendeinem Grund intensiver roch als sonst, der Pfeifenqualm, der Alkohol und der mal mehr mal weniger starke Schweißgeruch der Gäste vermengte sich zu einem merkwürdigen Duft, wie es ihn nur in einer Taverne geben konnte. Zufrieden stieß Meldin die Luft wieder aus und öffnete seine Augen wieder, zielstrebig zum Tresen laufend.
"Einen schönen guten Abend der Herr, was darf es sein?", begrüßte ihn der füllige Wirt und lehnte sich mit einem Arm auf den Tresen. "Der Abend ist wahrlich kalt, wie wäre es mit einem warmen Met um den Körper aufzutauen?" "Nein Danke, ein Schwarzbier reicht mir völlig. Und dazu vielleicht noch etwas zu Essen wenn's beliebt, ich bin hungrig nach der langen Reise.", antwortete Meldin auf die Frage und ließ sich sogleich auf einem der Hocker an der Theke nieder, darauf achtend dass er sich nicht auf seinen Mantel setzte. Der Wirt nickte und verschwand kurz aus dem Sichtfeld, nur um wenig später mit einem großen Humpen und einer Suppenschüssel wieder aufzutauchen. Sogleich bezahlte der Hüne den geforderten wenn auch etwas hohen Preis und nahm Getränk und Speise dankend entgegen. Die Fischsuppe, welche in der Schüssel hin und her schwappte, roch zumindest verführerisch gut, und da Meldin ohnehin schon länger nichts mehr gegessen hatte, begann er sogleich damit die ersten Löffel in den Mund zu führen. Die anfängliche Freude schwand jedoch fast augenblicklich, denn die Suppe war recht fad und der Fisch schmeckte auch schon so, als hätte man ihn zu lange in der Flüssigkeit abgehangen. Sogleich langte er nach dem Bier und stürzte einen guten Schluck die Kehle hinunter um den Geschmack des Essens zumindest etwas zu übertönen. Der Gerstensaft schmeckte herb und erfrischend, genau das was sich der Nord nach seiner langen Reise erhofft hatte. Die Suppe ließ er nach zwei weiteren Löffeln zunächst stehen und widmete sich stattdessen gänzlich seinem Bier. Lange hatte er auf darauf verzichten müssen, und er war sich fast schon sicher, dass es nicht bei dem einen Humpen bleiben würde, auch wenn er wusste dass sein Geld allmählich zur Neige ging.
 
Noah war ein Mann der Tat und verschwendete keine Zeit, was dem Vampir nur recht war. „Nun denn, man sieht sich“, verabschiedete er sich kurz in die Runde und heftete sich sogleich an die Fersen des Kaiserlichen. Er hielt sich dabei ein Stück schräg hinter ihm, weit genug entfernt um reagieren zu können falls etwas passierte. Jedoch schien das nicht notwendig zu sein.

Dass Noah völlig unbeeindruckt vorauslief und sich nicht einmal nach ihm umdrehte wertete Artas als Vertrauensbeweis und Zeichen des guten Willens. Etwas von seiner allgegenwärtigen Anspannung fiel von ihm ab. Vielleicht hatte er sich ja doch getäuscht was den jungen Kaiserlichen anging.

Erst als sie am Zielort angekommen waren durchbrach Noah die allgemeine Stille. "Wie weit genau können Eure ... besonderen Sinne etwas wahrnehmen und erfühlen?" Das war eine gute Frage über die der Vampir erst einmal selbst nachdenken musste. So pauschal ließ sich das nämlich nicht sagen. "Wir werden vermutlich nach Spuren suchen müssen, die kaum noch zu erkennen oder gar gänzlich verschwunden sind. Dazu brauchen wir ein besonderes Gespür. Also?" Schwierig. Seine Sinne waren dafür ausgelegt ein lebendes Ziel zu finden, zu verfolgen und zur Strecke zu bringen. Wie viel ihm das bei der Untersuchung irgendeines Tatortes – ohne lebende Beute - half konnte er nicht sagen. Außerdem war er gerade nicht... in einer Verfassung, die seine Jägersinne noch einmal deutlich schärfen würde. Wenn sie ihn noch ein oder zwei Wochen lang aushungerten konnte er sicher mehr sagen. Aber so? „Das hängt davon ab was wir hier haben“, gab er vage zur Antwort und zuckte die Schultern. „Aber erwartet lieber nichts allzu... außergewöhnliches.“ Artas schritt langsam an Noah vorbei und tiefer in die Gasse hinein. „Mal sehen...“ Aufmerksam wanderte sein Blick in alle Ecken. Bis jetzt konnte er nichts besonderes entdecken. Nur Dreck und Steine und... ganz unvermittelt blieb der Vampir stehen und starrte zu Boden. Hier wehte ein Hauch von Vertrautheit durch die Luft. Der Geruch von Blut. Es war nichts mehr zu sehen, der heutige Regenschauer hatte gute Arbeit geleistet, doch etwas von dem was zwischen die Steine der Straße gesickert war, konnte er wittern. „Die Leiche lag ungefähr hier, denke ich“, ließ er nun auch Noah wissen.

Dann hob der Vampir wieder den Blick und sah sich um. Sie befanden sich in einem fremden Jagdrevier und hier hatte jemand Beute gemacht. Von wo aus beobachtete er, welche Wege nutzte er? Artas versuchte sich in diese Lage zu versetzen. Welchen Weg würde er benutzen, hätte er hier gerade menschliche Beute zur Strecke gebracht? Nicht dass er je über irgendwelche Zivilisten mitten in der Stadt herfallen würde, aber... Welcher weg war der beste, um hier schnell und leise und ungesehen wieder zu verschwinden? Die Gasse teilte sich hier in zwei weitere Wege und Artas fand den Rechten von beiden aus vampirischer Sicht einladender. Er war dunkler, verzweigter, schwerer einsehbar. Zielstrebig ging er dort hin und diesen weiteren Weg entlang.

Während der ganzen Zeit drehte er sich kein einziges Mal nach Noah um, er ging einfach davon aus dass er ihm noch folgte.

Nach einer Weile führte der Weg um die Ecke und an dem hölzernen Stützbalken eines Hauses entdeckte er etwas. „Sieh an, da hatte es jemand eilig.“ Das Holz des Balkens war, vermutlich aus Altersgründen, hier und da etwas abgesplittert. Und an einem dieser Splitter war ein dunkelgrauer Fetzen Stoff hängen geblieben. Und wenn den Vampir nicht alles täuschte, klebte da sogar noch etwas Blut dran. Das könnte doch nicht etwa ihrer Zielperson gehören?

Artas trat einen Schritt beiseite, damit Noah auch zu dem Fundstück hinkonnte. „Was sagt ihr dazu?“
 
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Alistair beobachtete, wie sich die kleine Ansammlung von inoffiziellen Ermittlern langsam auf die unterschiedlichen Zielpunkte aufteilte, um dort ihrer Suche nach Hinweisen nachzugehen. Etwas deplatziert stand der Bretone nun dort, nicht ganz sicher, wohin er sich begeben sollte. Der Hafen fiel eigentlich sofort aus den Optionen – wer wusste schon, was für unheimliche, zwielichtige Gestalten sich dort rumtreiben würden. Besonders jetzt, wo es allmählich dämmerte und der Einbruch der Nacht nicht mehr lange auf sich warten lassen würde.
Allerdings sollte ihm diese Entscheidung wohl abgenommen werden, denn Yrenne wandte sich just in diesem Moment an ihn. „Wenn ihr Lust habt, könnten wir gemeinsam die Gassen durchstreifen. Ansonsten werde ich es alleine tun.“
Diese Worte schienen Alistair wahrlich eine Last von den Schultern genommen zu haben. Nicht nur jemand seines eigenen Volkes … an dem langen Stahlspieß auf ihrem Rücken machte er zudem fest, dass sie wohl auch kämpfen konnte. Zugegeben, die Gassen an sich abzusuchen schien nicht allzu viel Erfolg zu versprechen, doch es war gut möglich, dass sie über etwas Hilfreiches stolpern würden.
Mit seinem typischen Lächeln nickte er der Bretonin zu. „Sicher, ich begleite euch gern“, meinte er und machte sich sogleich zum Aufbruch bereit. „Ähm … Yrenne war euer Name, nicht?“
 
Es stand beinahe für den Kaiserlichen schon fest, dass er wohl kaum etwas tun müsse oder dass er überhaupt in der Lage dazu war, die verwaschenen Spuren des Tatortes zu finden. Dafür war er einfach nicht gut genug, zu mal er nicht einmal gewusst hätte, wie er es hätte anstellen sollen. Aus diesem Grund verließ er sich ganz auf das Urteil Artas', dessen feine Sinne die beiden wohl einen guten Dienst leisten würde.
Tatsächlich lehnte sich Noah gegen einer der Wände, verschränkte die Arme vor der Brust und stemmte seinen Fuß gegen die Wand. Den Vampir bei der Arbeit beobachtend, lehnte er sich einfach zurück und ließ diesen sein Werk verrichten, was an sich eine doch sehr elegante Idee war, wie es sich herausstellte. Ohne sichtbare Mühe schien der vampirische Altmer eine Spur zu finden und zu verfolgen, ohne dass Noah überhaupt nur im Entferntesten dazu in der Lage gewesen wäre.
Somit stand er niemandem im Wege und als sich Artas schließlich in Bewegung setzte, um der frischen Spur zu folgen, setzte auch der Jüngling sich in Bewegung. Anerkennend sprach schließlich: „Wusste ich doch, Ihr würdet das ohne Mühe schaffen.“ Ein Grinsen zeichnete sich auf seine Lippen ab, als er ihm hinter her trabte und die Dunkelheit der Gasse genoss. Ein wenig seltsam war es schon, dass er sich dort wohl fühlte, beinahe vertraut vorkam. Während ein wohliger Schauer über seinen Rücken glitt, der nicht von dem durch die Gasse pfeifenden Wind stammte, wurde es doch ein wenig unheimlich, worauf er seine Schritte beschleunigte.
Zu seiner vollen Zufriedenheit kamen sie schließlich voran und wenig später führte der Vampir den Kaiserlichen schließlich an ihrem zuvor undefinierten Zielort. Es ist kaum Zeit vergangen, schon hatten sie den ersten Hinweis gefunden, der wohl aus Gründen der nicht weit reichenden Untersuchung oder aber dem Fehlen eines entsprechenden Ermittlers übersehen worden war. Vielleicht auch ein Zusammenspiel aus beidem. Wie dem auch sei, immerhin eine Spur die nicht zu verachten war, auch wenn es doch ein sehr vager Hinweis war.
Mit fragendem Blick beschaute Noah sich den Stofffetzen. Es schien kein wirklich gut oder professionell verarbeiteter Stoff zu sein, also eher die Kleidung einer mittelständischen oder aber ärmlichen Person. Doch noch viel zu vage, zu mal man nicht genau sagen konnte, wessen Blut das dort ist. Doch dann kam Noah eine Idee, vielleicht würden die vampirischen Sinne die auch ihren Fokus auf das Indiz richteten hier wieder eine Hilfe sein?
Ruhig und sachlich sprach der Kaiserliche, mit eigener Verblüffung vor sich selbst, einen Gedanken aus: „Artas, mal eine ungewöhnliche Frage. Eure Sinne haben doch das Blut und den seichten Geruch dessen vernehmen können, oder? Ich als Normalsterblicher würde niemals damit etwas anfangen können, doch wenn Ihr den Duft des getrockneten Blutes hier mit dem aus der Gasse vergleicht, meint ihr diese sind identisch? Ist Euch das möglich, es irgendwie zu differenzieren? Weil wenn ja und es das Blut des Opfers oder sogar des Täters ist, haben wir einen guten Hinweis. Doch wüsste ich nicht, wie es ansonsten möglich ist, es heraus zu finden.“ Aufmerksam und doch auffordernd zugleich betrachtete er seinen vampirischen Partner, als ihn ein heftiger Kopfschmerz zu durchzucken begann.
Das Bild Artas' vor ihm, es holte etwas hervor. Kurz zuckte er zurück und sah für den Bruchteil einer Sekunde das Bild eines vollkommen blutverschmierten Vampirs vor sich, der eine Klinge aus Silber, geführt von Noahs Hand, durch die Brust getrieben bekam. Das Gesicht schien unbekannt, fremd und wild zugleich. Wer war das? Ein Fremder? Noah wusste es nicht und ein kleines Rinnsal aus Blut lief aus seiner Nase, welches er sofort als er zurück mit den Gedanken war, mit dem Handrücken seiner Rechten weg wischte.
Ein kurzes Schütteln mit dem Kopf um sich zu fangen, worauf er sofort anfing wieder zu reden und das gerade Geschehene zu überspielen: „Wie sieht es nun aus? Seid Ihr dazu in der Lage? Ansonsten müssen wir uns etwas Anderes einfallen lassen, wie wir das Blut identifizieren.“

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So wie die anderen ihre Bereiche fanden in denen sie sich erkundigen und umsehen wollten, beschloss auch Dalisa ihren Anteil an den Ermittlungen beizutragen. Ihren zuvor gefassten Plan, der Karawane einen Besuch abzustatten und dort nachzufragen, ob Geschäfte mit schwarzen Seelensteinen in einer gewissen Richtung stattgefunden hatten, hielt sie fest und wollte diesen auch direkt in die Tat umsetzen.
Da sich niemand anderes ihr anschloss und auch keinerlei großen Bedarf bestand, dass sie dafür eine Begleitung brauchte. Letztendlich waren in dieser Karawane doch alte Bekannte und Freunde, mit denen sie vermutlich nur offen reden konnte, wenn niemand anderes dabei war. Die Karawanen hatten es nicht leicht und zogen es vor, Ärger zu vermeiden. Da würde sie als Khajiit allein wohl am weitesten kommen.
Noch während sie sich mit den Gedanken auseinandersetzte, was sie alles zu erledigen hatte und welche Fragen offen waren. Die Hoffnung war natürlich groß, dass ihre Bekannten dort sind, jene mit denen sie bereits aus Elsweyr nach Skyrim gereist war. Es dämmerte inzwischen schon sehr, wo ihre Katzenaugen ihr Werk vollbrachten und sie noch immer sehen ließen, wie am helllichten Tage. Die Straßen schienen immer leerer und die Luft Kühler zu werden, doch Fell und Kleidung hielten sie gut warm. Es lag noch Nässe vom Regen in der Luft, doch schien es vorerst nicht mehr zu regnen.
Ein wenig sehnte sie sich zurück nach der gemeinsamen Zeit mit den anderen Khajiit, ausgelassene Geschichten, ehrliche Arbeit und die Freiheit zu reisen. Für diesen einen Moment fragte sie sich, ob es nicht doch ein Fehler war, die Karawane zu verlassen. Schließlich waren sie wie eine Familie für Dalisa. Doch Zeit hatte sie nicht viel, darüber so lang und aktiv nachzudenken, denn schon im nächsten Moment erreichte sie das Stadttor und trat schließlich hinaus, in die freie Welt, außerhalb von Mauern und Türmen. Schon von weitem konnte man das Lager der Khajiit ausmachen, sie waren also dort. Somit galt es, keine Zeit zu verlieren und ihren Teil der Arbeit zu verrichten.
 
Es war schon etwas Zeit in der Taverne vergangen. Mittlerweile war Meldin bei seinem zweiten Krug angekommen, die Suppe hatte er hingegen gänzlich aufgegeben und sie vom Wirt wegräumen lassen. Er wollte nicht den schönen Geschmack des Schwarzbieres mit einer faden Fischsuppe mischen, deswegen beschränkte er sich jetzt darauf seinen Hunger mit Gerstensaft zu stillen. Es würde zwar etwas länger dauern, aber das Bier war günstig und satt würde er trotzdem werden. Dennoch schielte er mehrmals argwöhnisch in seine Geldbörse, nur um entmutigt noch einen weiteren Schluck Bier zu nehmen. 11 Septime hatte er noch, somit war immer noch genug für ein Zimmer da aber zu wenig um noch mehr zu trinken. Der Nord befand sich in einer sichtlichen Zwickmühle.
"Sagt, habt Ihr in letzter Zeit irgendwelche Neuigkeiten gehört? Vielleicht auch andere Geschehnisse? Ich war lange nicht mehr hier und wollte mich ein wenig auf den neuesten Stand bringen.", begann Meldin ein Gespräch mit dem Wirt, während er in seine Gürteltasche griff und von dort sein Päckchen mit dem Tabak und der Pfeife holte. Er erhoffte sich etwas vom Tavernenbesitzer in Erfahrung zu bringen, denn meistens war es tatsächlich so, dass die Wirte einer Stadt mehr wussten als jedes schwarze Brett.
"Ihr seid ein Söldner, oder? Ich habe es gleich an eurer Rüstung erkannt.", fragte der Nord hinter dem Tresen mit einem breiten Grinsen das Meldin seinerseits mit einem Lächeln erwiderte.
"Söldner, Glücksritter, Fahrendes Schwert, Streuner. Wie immer man es auch nennen mag. Ich bin einfach gerne unterwegs und helfe wo ich kann." Während er sprach stopfte sich der Hüne seine Pfeife und entzündete den Tabak mit der Kerze die neben ihm auf der Theke stand. Probeweise zog er einmal um den Tabak auch vollständig zum glühen zu bringen, dann stieß er genüsslich den Rauch aus und sah wieder zum Wirt.
"Also, habt Ihr Neuigkeiten?"
"Nun, es ist viel los in der Stadt seit der Krieg losging. Es kommen viele wie Ihr nach Einsamkeit um sich der Kaiserlichen Armee anzuschließen, dadurch kommt aber natürlich auch einiges an Ärger in die Stadt. Denn immerhin..."
Der Krieg. Meldin hatte ihn auf seiner Reise schon fast wieder vergessen, aber tatsächlich befand sich Himmelsrand in einem ernsten Bürgerkrieg. Bis jetzt waren die Schlachten stets abseits der Städte geführt worden, meistens ging es um Festungen oder um den Landgewinn. Doch vor einigen Wochen war der Nord auf seinem Weg über eines der Schlachtfelder gestolpert, wohlbemerkt nachdem der Kampf dort ausgetragen war. Die Kaiserlichen hatten dieses Geplänkel für sich entschieden, denn die Überlebenden waren dabei gewesen ihre Toten auf Karren zu laden, während man die gefallenen Sturmmäntel den Raben und Würmern überlassen hatte. Eine grausame Vorstellung wenn man daran dachte, dass zu jedem toten Soldaten eine Familie gehörte, die wahrscheinlich nicht einmal wusste dass ihr geliebter Sohn oder ihre geliebte Tochter in einem völlig sinnlosen Krieg gefallen war. Himmelsrand zermürbte sich gegenseitig, und die Thalmor und ihr Aldmeri-Bund lachten sich in ihren sicheren Festungen ins Fäustchen.
"...und der Mörder ist immer noch auf freiem Fuß. Es könnte jeder in dieser Stadt sein, aber die Wachen kümmern sich nicht genug." Meldin schreckte aus seinen Gedanken hoch und sah sich ein wenig perplex um. Wieder einmal hatte er nur Bruchstücke der Unterhaltung mitbekommen, denn wie schon viel zu oft hatte er sich in seinem Kopf verloren.
"Nochmal: Was war das mit dem Mörder?", versuchte er irgendwie den Faden wiederzufinden, dabei an seiner Pfeife ziehend und hoffend dass sein Gesprächspartner die geistige Abwesenheit nicht zu sehr bemerkt hatte.
"Der Mörder von Einsamkeit. 6 Opfer hat er schon gefunden, jeder könnte der nächste sein, denn die Toten haben keine Verbindung miteinander. Es gibt kein Muster, alles wirkt willkürlich. Fast so als hätte jemand Spaß am Töten, zumal er sich ihrer Seelen bemächtigt."
"Ein Seelenfallenzauber? Damit ist der Verdächtigenkreis doch schon um einiges enger, denn nicht jeder beherrscht solche Magie. Man fragt einfach jeden verdächtigen Zauberer in dieser Stadt genug aus und am Ende hat man seinen Mörder. Ganz simpel.", entgegnete Meldin mit einem Schulterzucken, doch der Wirt schüttelte nur den Kopf.
"So einfach scheint es nicht zu sein, die Wache hat ja auch schon einiges versucht. Hauptmann Aldis wirbt derzeit Helfer an die bei den Ermittlungen helfen sollen, denn seine Männer bekommen ja nichts auf die Reihe."
"So so, Hauptmann Aldis. Vielleicht ist er meine erste Anlaufstelle."
"Versucht Euer Glück, es wird sich um jeden Schwertarm freuen der hilft." Der Wirt schien noch etwas hinzufügen zu wollen, aber eine Gruppe durstiger Nord von einem der Tische winkte ihn ungeduldig herbei, woraufhin er Meldin nur entschuldigend ansah und sogleich auch verschwand. Der Hüne hingegen war schon längst wieder in seinen Gedanken versunken, sich Stück für Stück zurechtlegend, wie er die Sache angehen würde. Und so verging für ihn die Zeit in der Taverne wieder kriechend langsam.
 
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Gerade als Artas antworten wollte wirkte Noah einen Moment lang vollkommen weggetreten. Sein Blick schien direkt durch ihn hindurchzugehen, als würde er statt dem Altmer etwas – oder jemand - komplett anderes dort stehen sehen. Kurz darauf schüttelte der Kaiserliche völlig grundlos den Kopf. Ein dünnes Rinnsal Blut tropfte ihm aus der Nase.
Was stimmte mit dem Kerl nicht?
Diese wenigen Sekunden reichten um Artas' Misstrauen neu anzufachen. Da half es auch nicht dass Noah sogleich versuchte davon abzulenken und so tat als wäre nichts gewesen. Eher machte es das noch verdächtiger.

In den roten Augen des Vampirs funkelte sein Argwohn, und hier in der Finsternis der Gasse und durch die heraufziehende Nacht spiegelten seine Augen sein vampirisches Erbe noch etwas deutlicher wieder. Sein Blick schien stechender geworden zu sein, durchdringender. Und kälter.

Artas war zwar höflich genug nicht direkt nachzufragen, jedenfalls im Moment, aber dennoch machte der Blick deutlich dass ihm sehr wohl aufgefallen war dass da etwas bei Noah faul war. „Nein, so gut ist meine Nase nicht“, machte er die Hoffnungen des Kaiserlichen zunichte, ohne dabei irgendeine Form des Bedauerns in der Stimme zu haben. „Ich bin kein Werwolf.“ Die naheliegendste Testmöglichkeit für Artas wäre das Blut zu probieren, wie es jemand anderes vielleicht bei gutem Wein tun würde. Probieren und dann vergleichen. Aber er hütete sich davor, Noah in irgendeiner Weise auf diese Idee zu bringen. Es gab immernoch gewisse Prinzipien und Restwürde in seinem Unleben, und dazu gehörte, ganz sicher nicht an irgendwelchen schmutzigen Pflastersteinen aus der hinterletzten Gosse zu lecken, beziehungsweise an alten, dreckigen Stofffetzen von wem-auch-immer zu saugen.

Artas streckte eine Hand aus und pflückte den Fetzen vom Holzbalken. Prüfend drehte er ihn in seiner Hand und schüttelte dann den Kopf. Keine Idee. Er sah wieder zu Noah. “Vielleicht hat ja einer der anderen eine Idee, wie wir dem Ganzen mehr Informationen entlocken können. Sollen wir uns auf den Weg zum Treffpunkt machen? Ich bezweifle dass ich hier draußen noch mehr finden kann.“
 
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Vollkommen gelassen und unbeeindruckt stand Noah da, er schaute sich selbst noch einmal mit den Augen um, ob er nicht noch etwas entdecken konnte. Seine Mühe blieb allerdings vergebens, letztendlich schien der Stofffetzen wirklich der einzige Hinweis zu sein, den man aus der Situation hatte heraus holen können. Für den jungen Mann stellte sich nun die Frage, wie sie dmait umgehen sollten oder überhaupt, wie sie feststellen sollten, inwieweit es relevant war. Artas erklärte bereits, dass selbst er da nichts mehr machen können.
Furchtlos entgegnete der Kaiserliche den Blick des Vampires, als ob darin nichts ungewöhnliches wäre. Wie die Ruhe in Person sprach er schließlich: "Wenn dem so ist, dann werden wir uns wohl wieder auf den Weg machen müssen. Wirklich erfolgreich war das nicht wirklich. Naja, vielleicht wissen die erfahrenen Ermittler des Hauptmannes vielleicht, was wir mit den Stofffetzen machen können, um etwas heraus zu finden." Schulterzuckend schließlich wandte sich der junge Mann von dem vampirischen Altmer ab und wischte sich abermals das restliche Blut unter der Nase weg. Neben den seichten Kopfschmerzen die ihn noch heimsuchten, hatte er sich aber wieder einigermaßen gefangen, auch wenn er sich noch immer wunderte, wessen Leben er genommen hatte. Es hatte sich nicht wie eine Vorstellung angefühlt, sondern eher wie der Bruchteil einer Erinnerung. Sehr seltsam.
Doch zunächst musste der Fokus darin liegen, die ihm aufgetragene Arbeit weiter zu erfüllen, auch wenn seine persönlichen Dränge vor allem nach dem Auftauchen Kanades nur noch weiter gewachsen waren. Daraufhin drehte er sich auch noch einmal zu Artas um, besah sich ihn für einen Moment. "Wir waren relativ fix mit unserer Suche, irgendwie haben wir wohl einen netten Vorsprung gehabt. Wie dem auch sei, es gibt womöglich nichts mehr zu tun. Die anderen werden wohl noch ihrer Zeit und allem voran länger brauchen." Ein flüchtiger Blick durch die verwinkelten Gassen ließen die Gedanken des Kaiserlichen kurz schweifen, er war nicht wirklich sicher was er sagen oder tun sollte. Ein Land an das man sich nicht erinnern kann und Bedeutung des Seins darin mit den Erinnerungen verloren ging. Welch sinnloses Unterfangen es suchen zu wollen. Oder?
Sein Kopf schien für einen Moment komplett abzuweichen, ihm war aber nichts wirklich anzumerken und er würde behaupten, dass er einfach nur so wirke, als ob er nachdenken würde. Seine Gedanken fanden aber jäh ein Ende, als ihm nochmals die Situation an sich bewusst wurde, in der er steckte. Mit einem fremden Vampir auf Ermittlung in einer Mordserie. Im nächsten Moment schon, setzte sich der junge Kaiserliche in Bewegung und winkte dem Vampir zu, dass er ihm ruhig folgen sollte. Noah würde einfach zurück zur Feste gehen und dem Kommandanten den Stofffetzen vorlegen, der würde schon wissen was man damit tun sollte.
 
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