Beim Thema Story, insbesondere Hauptstory haben sich beide Spiele nicht mit Ruhm bedeckt. Oblivion hat die nervende Tor-Schließ-Nummer, bei Gothic 3 muss man sich für eine Seite entscheiden und dann hat man das Spiel schon fast geschaft.
G3 punktet mit einer kernigen Atmosphäre, aber dafür hat Obl eine bezaubernde, manche würden sagen kitschige Welt, mit einer vollkommen durchdachte Hintergrundgeschichte, die sich über mehrere Zeitalter erstreckt.
Und die Nebenquests sind allererste Sahne (abgesehen von der völlig missratenen Magiergilde). Hier hat G3 höchstens MMORPG-Niveau. "Bringe mir 10 Wolfsfelle" oder "Töte den Anführer der Banditen", das ist alles andere als einfallsreich.
Oblivions größter Fehler ist die Beliebigkeit. Die Gegner sind zufallsbasiert, die Belohnungen sind zufallsbasiert, ja sogar die Landschaft sind zufallsbasiert und die Dungeons wirken so.
Gothic 3 mag zwar seine Stärken haben, das Spiel an sich ist aber eigentlich nichts anderes, als eine große Ansammlung von falschen Designentscheidungen. War die Stärke von G1 und G2 die riesige Welt? Waren es Tonnen von gigantischen Viechern (7 Trolle in einer Höhle!!)? Waren es Quests nach einfachstem Strickmuster? War es das Grundprinzip "Tue was du willst zu jeder Zeit"? Nein, das genau Gegenteil war der Fall. Bei G3 ist nun genau das eingetreten und das macht das Spiel so schlecht. Wer wollte denn die absolute Freiheit? Zu TES passt sie, zur Gothicreihe nun wirklich nicht.
Ich kann euch, Piranha Bytes, nur beglückwünschen, dass ihr neues Spiel wieder mehr in Richtig G1 geht. Das ist, was ihr könnt, das ist, was die Fans wollen und das ist, was ihr tun müsst, um in Zukunft weiter existieren zu können.
//Edit: Ich sehe, mein Beitrag ist ein bißchen Pro-Oblivion geworden, dabei sehe ich beide Spiele relativ gleichwertig. Oblivion ist ok, mit PIs sogar besonders gut. Gothic 3 ist auch ok. Beide haben jedoch die Eigenschaft, dass sie ihren jeweiligen Vorgängern bei weitem nicht das Wasser reichen können.