RPG Endless Travellers - Ramble to Aeon

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Ja, das war wenigstens eine Alternative. Vielleicht nicht das klügste, was Ayura bisher getan hatte, aber wenn alles glatt ging würde niemand etwas bemerken.
Und wenn es schief ging, würde sie Ärger bekommen. Jedoch war die Furcht davor bestraft zu werden von geringerem Wert als die Aussicht auf das Wissen über sich selbst und ihresgleichen. Wenn es einen Hinweis gab, dann hier, an einem Ort an dem so viel Magie floss.
Und vielleicht würde sie sogar etwas zu Essen finden!
Sie konzentrierte sich wie damals, als sie aus dem Kloster geflohen war und machte sich mit der Kraft ihrer gedanken unsichtbar.
Dann schlich sie leichten Fußes in die Stadt hinein. Tatsächlich. Ein Stand mit Früchten!
Ayura musste an sich halten vor Hunger nicht die Konzentration zu verlieren.
Sie schmiegte sich an den Stand heran und wartete den Richtigen moment ab um sich eine der ausgestellten Früchte zu schnappen.
Hungrig wie sie war verzog sie sich in eine dunkle ecke, verbarg sich gut vor allen Blicken und hob ihren Zauber auf.
Dann biss sie so beherzt wie möglich in die Frucht.

Beinahe hätte sie einen Ton von sich gegeben. Sie schmeckte furchtbar. Doch dann zwang sie sich die Frucht ganz zu essen, denn so bald würde sie vielleicht nichts bekommen.
Als sie fertig war, machte sie sich zur Bibliothek auf. Sie wusste nicht warum, aber sie fand das große Gebäude ganz instinktiv, so als ob sie schon mal hier gewesen wäre.
Sie schlich sich hinein und betrat nach einer Weile des Versteckspielens eine große, Marmonre Halle in der so viele Bücher waren, wie Ayura sie in ihren kühnsten Träumen noch nicht erblickt hatte.
Ein dai'Amari, der in der Nähe war, blickte verwundert auf.
>Verdammt! Konzentrieren Ayura, konzentrieren!< Beinahe wäre sie sichtbar geworden. der dai'Amari hatte ihre verschommenen Umrisse gesehen ohne sich dessen bewusst zu sein. Im nächsten Moment war Ayura nicht mehr wahr zu nehmen.
Sie schlich sich hinter ein großes Regal in einer Ecke wo es dunkel war. Dort nahm sie ein Buch hinaus und zog sich etwas weiter zurück. Im Schatten würde sie hoffentlich niemand erblicken und da sie selbst im Dunkeln sehen konnte, würde sie das Buch ohne Probleme lesen können.
Sie blätterte es auf und sog seinen Inhalt fast wie ein Schwamm auf. Es war ein wunderbares Buch, gefüllt mit Wissen das so kostbar und Köstlich war, dass Ayura sich zusammenreissen musste um sich nicht verzückt wie eine Schlange zu winden und dabei den entsprechenden Lärm zu veranstalten.
Leider war es nicht das richtige und so machte sie sich auf, nach dieser willkürlichen Kostprobe die Bibliothek nach System zu durchstöbern.
Sie wurde bald mehr oder weniger fündig, als sie bei dem Regal für Natürliche und Mythologische Wesen angekommen war. Sie entschied sich ein Buch über Drachen zu nehmen und zog sich damit zurück in ihre dunkle Ecke.
Ja, das war wahlich die Art von Wissen nach der es ihr dürstete. Sie erkannte nun, warum man ihre Art "Kind des Drachen" nannte. Viele der Eigenschaften, die manche Drachenarten hatten waren auch ihr mehr oder weniger zu eigen.
Das sehen bei Dunkelheit.
Die Fähigkeit Magie zu spüren und mochte sie noch so fein sein.
Das Wissen um eigentlich verborgene Dinge.
Und die Fähigkeit alte Schriften und Sprachen zu beherrschen.
In dem Buch stand, dass jene Drachen aus dem "Goldenen Zeitalter" weise und anmutige Wesen waren und ihre Kräfte direkt aus dem Äther bezogen. Viele verschwanden leider nach jenem Zeitalter, wenige blieben als traurige Zerrbilder dieser einst so stolzen Wesen zurück.
Das Buch brachte Ayura auf eine Idee. Sie würde nach Büchern über alte Völker suchen. Vielleicht wurde sie dort fündig.
Als sie das Buch über Drachen zurückgebracht hatte, warf sie abermals einen Blick auf die Gruppe von Wanderern die sie schon vor der Stadt erblickt hatte. Doch diesmal sah sie auch noch die Schale mit Obst, die dort stand und roch den Duft der Früchte, die von einem echsenartigen Wesen genüsslich verzehrt wurden.
Wenn sie sich geschickt anstellte, würde niemand etwas mitbekommen...
Sie schlängelte sich zwischen den Wanderen durch, die überwiegend in große Bücher und Gespräche vertieft waren.
Sie griff vorsichtig nach der Schale... und wurde versehentlich von dem Echsenwesen angerempelt.
Wieso hatte sie seine bewegungen nicht geahnt? Hatte ihr Zauber sie zu viel kraft gekostet? War es ihr Hunger der ihr den Geist vernebelt hatte? Oder konnte sie die naheliegenden Handlungen nicht richtig erfassen weil zu viele um sie herum standen?
Warum, blieb ihr ein Rätsel.
Was aber viel schlimmer war, dass sie gerade zu Boden gestürzt und wieder Sichtbar geworden war. Inmitten der Wanderer.
Alle gespräche erstarben und Ayura fühlte wie etliche Augenpaare sich in sie bohrten.
"Äh...", brachte sie nur über die Lippen und starrte in die Runde.
 
Jadomin schaute eher mitleidig auf das angekommene Wesen. Nicht überrascht, wie man es vermutet hätte, denn, seine feinen Ohren hatten sie schon längst - ja gar jeden ihrer Schritte auf dem marmoranen Boden vernommen und wenn Gefahr gedroht hätte, wäre er sich dessen sofort bewußt gewesen.
Stattdessen:

"Willkommen in Xanocha. Ihr habt eine ungewöhnliche Methodik uns zu finden!"

Er zog eine Augenbraue hoch. Verspottete er sie etwa? Er hatte nichts für Tolpatsche übrig und so wie sie schlich, glich es einem Ork im Keramikladen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Dai'Amari sie nicht erspürt hätten. Dass sie jedoch unbeschadet hier war, ließ nur eine Vermutung zu: Sie dachten sie gehörte auch zur Gruppe und ... zu Morachin. Es lag ihm fern, sie dahingehend zu enttarnen. Kühle Elfenaugen musterten sie wartend ab. Ob sie noch mehr als dieses jämmerliche 'Äh' zustande bringen würde?
 
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Oh ja, es schien als würden diese Früchte wirklich zur neuen Leibspeise werden können... also neben Gryvelmoureintopf. Doch das gehörte hier nicht hier. Es gab da mal einen epinlichen Zusammenstoß mit einem Wraak, ein Dunscheltier, was nicht viel auf Senimentalitäten gab, jedoch durchaus zu jagen wusste. Man stelle sich einfach eine Kreuzung aus Fledermaus und Tiger vor und bedenke das orange-gelbe Fell als purpur. Ansonsten hat man ein ungefähre Vorstellung was ein Wraak wohl sei und "vermooser" Weise mooste die Gryvelmour-Pflanze genau auf dem Rücken eines solchen Wesens. Doch abgesehen von diesen Beschaffungsschwierigkeiten, was es eines der köstlichsten Gerichte, die Zuiz jemals...

"Wasch bei Toorumsch Rasschiermescher ischt denn dasch!!???", fuhr er erschrocken herum als Ayura direkt gegen ihn stieß und dazu auch noch vor ihm zu Boden ging. Nun ja, man könnte auch ehr sagen AUF ihm. Bei Ziuz Glück hatte sie sich der Länge lang auf den kleinen Körper gelegt, als sie ins Stolpern kam. "Geht schofort von mir runter.. und ihr Schenschenmann, habt doch geschagt, esch gibt keine Schpione in Schanocha! Wer ischt dann dieschesch... diesches.... Wer und wasch scheit ihr?"
 
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Ayura zuckte zusammen und ging rasch von Ziuz herunter.
Dann brach es wie ein Wasserfall aus ihr heraus.
"Nein, nein! Ich bin kein Spion! Das müsst ihr mir glauben! Ich war nur auf der Suche nach ein paar Büchern. Die dai'Amari wollten mich nicht hineinlassen, deshalb habe ich mich hineingeschlichen und mir ein paar angesehen und dann habe ich Hunger bekommen und habe die Obstschale gesehen. Ich wollte niemanden stören aber dann bin ich mit Ziuz zusammengestoßen und..."

Sie brach mitten im Satz ab. Ihr Herz raste und sie spürte die Emotionen der anderen. Ziuz war scheinbar wütend und neugierig zugleich.
Und von dem Elfen, dessen Namen sie nicht erahnen konnte, wehte eine gewisse Kälte herüber.
Die der anderen waren zu weit vermischt und ausserdem konnte sie sie nicht sehen, da sie mit dem Rücken zu ihnen saß.
Es ärgerte sie ein wenig, dass immer noch Blickkontakt notwendig war um eine Person vollends zu... "erfassen".
"Es tut mir leid wenn ich euch verärgert habe. Es war keine Absicht.", sagte sie schließlich in etwas gefassterem Ton.
 
"Verärgert? ...", Jadomin richtete sich in einer einzig flussartigen Bewegung aus dem Schneidersitz auf, ergriff im Gehen einen Apfel aus der nahestehenden Obstschale, bevor er auf ein Knie herunter ging, ihn Ayura vor die Nase hielt und sie mit emotionsloser Stimme ruhig belehrte: "Wenn du uns verärgert hättest, wärst du schon längst tot!"

Nur zögerlich griff Ayura nun den göttlich gleichen Apfel, der wie einer Sünde aus tausend und einer Nacht aussah und sah in elfische Gesichtszüge, die nicht wirklich verrieten, ob es sich jetzt bei ihm um Freund oder Feind handelte. Gleichzeitig musterte der Himmelself die eisblauen Augen und Haare, die wie ein explodierter Handfeger aussahen ruhig und eindringlich. Die getragene und abgewetzte Kutte, wie sie als Mönchskind aus und er war sich nicht sicher, welchen Alters sie sich zuordnen ließe. Doch hier in Xanocha wunderte ihn wenig über das manch seltsame Aussehen einer Person. Wirkte er bei den Orks doch mit seinem Aussehen ebenso befremdlich wie Eleasar unter den Lebenden.

"Nun, da du schon redest wie ein unaufhörlicher Wasserfall und uns mitgeteilt hast, dass du ein hungriger Dieb von außerhalb bist, könntest du uns auch gleich deinen Namen verraten.", was nicht hieße, dass Jadomin ebenfalls seinen preisgeben würde und sah, wie sie hungrig schon zur Hälfte den ihr dargebotenen Apfel verspeist hatte. Wie vertrauensseelig sie war... er hätte vergiftet sein können, oder vollkommen unbekömmlich... während sie sich vorerst nicht um die ihr gestellte Frage kümmerte, blickte Jador fragend zu Morachin, danach zu Eleasar und Ziuz.

Ein Kind... das fehlte ihnen auch noch in der Gruppe... und unausgesprochen stand für ihn die Frage im Raum, was geschieht jetzt?
 
"Jetscht schpiel dich nur nicht scho auf, Schlitschohr!", befehligte Ziuz seiner Stimme zur Einbringung seiner selbst. "Niemand tötet niemanden, ohne triftigen Grund und wasch ischt scho schlimm daran, dasch man Hunger hat, hä?" Er knackte mit seinem langen Schwanz, wie man es vom Finger knacken kennt. Die Drilobium-Echse stampfte zwischen die beiden und baute sich vor der noch am Bogen liegenden Ayura auf. "Habt ihr nicht gehört dasch schie den Namen ihresch Herrschersch wuschte? Schie gehört eindeutig schu den Klügeren in diescher Gruppe - Du anscheinend schum grobschlächtigen Firlefansch", deutete er Jadomin an. "Wohl die gleiche Kategorie wie Orksch, die gehen genascho scho vor." Der Zyxis sah sich um, "Und, schind wir Orksch? Ich denke nein! Alscho schweig still, oder ich verwandele dich in einen schabbernden Fleischschack, der unfäghig ischt scheine Schehnen schu bewegen.." Soviel dazu. Damit wandte er sich an Ayura. "Alscho Kindchen, ihr habt noch nicht meine klitschekleinen Fragen beantwortet, würdet ihr diesch wohl jetscht freundlicher Weische tun?" Ziuz tippte dabei die Fingerspitzen immer aneinander, als wäre er ein ungeduldiger Magier.. und genau genommen IST er auch ein ungeduldiger Magier.
 
Eleasar fing Jadomins Blick auf und musterte Ayura einen Moment lang aus grün glimmenden Augenhölen. Obwohl er nicht einen Tropfen warmen Blutes in sich hatte, wirkte er dabei beileibe nicht so kalt wie der Himmelself. Eher ein wenig neugierig. Wie ein Uhrmacher, der einen unbekannten Mechanismus im Rinnstein entdeckt hatte. "Ich denke nicht, dass von ihr Gefahr ausgeht, Jadomin, und wäre sie auch noch so ärgerlich gewesen" erklärte er ruhig, denn dieses Mädchen schien ihm nicht die Sorte Kind zu sein, die Drohungen gut verarbeitete. Natürlich nahm er nicht ernstlich an, dass der Elf einen nicht einmal erwachsenen Menschen, noch um so viel jünger als er, nur deswegen umbringen würde - leichtfertig war sein Volk in solchen Fragen nie gewesen! - aber ihm gefiel die Spannung hinter diesen Worten nicht. Die hingenuschelte Antwort der Echse tat auch nicht gerade ihren Teil zur Beruhigung der Situation, sodass er sich um einen gelassenen, mittelnden Tonfall bemühte. "obwohl ich gern wüsste, woher sie Zius so gut kennt. Ich habe nicht den Eindruck, dass die beiden einander schon gesehen haben. Und da sie vermutlich kein Spion aus der Stadt ist, kommt sie wohl von auswärts. Setzt euch doch, junge Dame." bot er an und winkte einem neben ihm stehenden Hocker, der sich gehorsam vom Boden hob und ein paar Meter fliegend zurücklegte, bevor er geräuschlos neben dem Drachenkind landete. Solche kleine Alltagsmagie, wie Morachin sie beschrieben hatte, ließ sich überall gleich beschwören. Verglichen mit magischer Nahrung war ein schwebender Hocker wirklich leicht, nicht anstrengender als den Zehknochen eines toten Kaninchens aus einer alten Socke zu ziehen.
Sie hatten wohl nicht die Mittel, den verschollenen Splittern nachzujagen, und es interessierte ihn wirklich, woher das unbekannte Mädchen Zius Namen wissen mochte. Bisher hatte er nicht den Eindruck, dass dieses Eidechsenvölkchen sonderlich bekannt oder verbreitet war - und der zukünftige Weltherrscher Zius musste wohl auch noch ein wenig an seiner Bekanntheit arbeiten. Vielleicht konnten sie durch sie ja noch ganz andere Dinge in Erfahrung bringen?
Eleasar interessierte sich immer für talentierten Nachwuchs.
 
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Wahrlich interessant, dass Ayura den Namen der Echse kannte, obwohl keiner von ihnen ihn mit einem Wort erwähnte. Und man könnte den Elfen in der Tat als frostig bezeichnen. Hätte er nicht schon einmal Kopfschmerzen von der Drilobiumechse erhalten, wäre er versucht gewesen, sie aus seinem Blickfeld mit einem einzigen Kragengriff zu entfernen, doch so...

... kam er bedrohlich uneinschätzbaren Blickes nah an Ziuz' kleine Schnauze heran, sodass dieser schon fast seinen Atem erspüren konnte, whisperte ihm fast lautlos zu:

"Tut das nie wieder!"

...und erhob sich sehr würdevoll, ohne ein weiteres Wort und ohne den Anschein zu erwecken, er tue das, was dieser Zwerg von ihm will. Im festen Stand abseits, schaute er dann arrogant erhaben zu Ziuz hinunter, danach Ayura an, bevor sein Blick interessierter wurde und Eleasar galt. Morachin wurde immerhin noch aus den Augenwinkeln im Blick behalten. Er glaubte zwar nicht, dass er so einfach verschwinden würde, in Anbetracht der Tatsache eines 'Eindringlings' doch... man wußte ja nie so recht, was in dem Schnitter gerade vor sich ging. Erwartungsvoll neigte er dann leicht den Kopf zur rechten Seite und lauschte den Worten dieses - im wahrsten Sinne des Wortes auch für ihn nun greifbaren - 'Fremdkindes'
 
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Ayura atmete sichtlich erleichtert auf.
"Verzeiht bitte, wie unhöflich von mir. Mein Name ist Ayura.", sagte sie und nahm die Einladung dieses sehr alt aussehenden Mannes... Eleasar... an. Erst als sie neben ihm saß wurde ihr bewusst, worum es sich bei dem alten Mann handelte. Sie schauderte leicht, aber die ansonsten freundliche Ausstrahlung Eleasars führte dazu, dass Ayura die die Tatsachen auf sich beruhen ließ.
"Ich denke, ich bin Euch allen die Antworten schuldig. Ich bin hier, weil ich mehr über meine Natur erfahren möchte. Ich bin schon seit ich denken kann mit dem Wissen konfrontriert worden, dass ich anders bin. Begonnen damit, dass meine Eltern mich vor dem Kloster in dem ich aufwuchs ausgesetzt hatten als ich noch ein Säugling war.
Als ich alt genug war, erzählten mir die Mönche die mich aufzogen, dass ich ein "Kind des Drachen" bin."
Ayura machte eine Pause und versuchte die Gesichtszüge der anderen zu deuten, hielt sich aber nicht zu lange damit auf.
"Die Antwort darauf, warum ich Ziuz' Namen kenne und nun auch den euren, Eleasar, liegt in meiner Natur begründet. Ich kann es nicht wirklich steuern, aber wenn ich die Leute ansehe fliegt mir einfach so Wissen über sie zu. Ich kenne dann sofort den Namen, oft, wer oder was sie sind und woher sie kommen. Manchmal auch ihre Ängste und Sorgen. Es gibt so vieles, was ich kann und wovor die Mönche Angst hatten. Deshalb bin ich allein unterwegs. Zwei Monde ist es her, dass ich aus dem Kloster abgehauen bin. Seitdem streife ich umher und suche nach Wissen um mir über meine Natur klar zu werden und warum ich die Dinge kann, die ich kann."
Sie machte noch eine kurze Pause und ihr Gesichtsausdruck wurde etwas traurig. "Und ich möchte jemanden finden, der so ist wie ich. Ein anderes "Kind des Drachen". Ich hoffe irgendwelche Hinweise auf andere meiner Art hier zu finden. Ausnahmsweise kommt mir meine Natur dabei zugute. Ich hatte bisher keine Probleme jede Sprache und jede Art von Schrift zu verstehen, die man mir vorsetzt."

Sie zuckte mit den Achseln und liess den Kopf ein wenig sinken. Während sie ihre Beine weiter Baumeln liess, sah sie auf den Apfel in ihren Händen und blickte dann auf zu dem Elfen, dessen Namen sie nicht kannte.

"Nur Euren Namen kann ich eigenartigerweise nicht erkennen. Das ist seltsam."
 
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Ruhig hörte der Himmelself zu und betrachtete dabei Ayura. Als sie ihm offenbarte, dass er für sie ein Unbekannter blieb, huschte ein Schatten über seine Züge, der nur einem Windhauch glich. Er schien zufrieden und bedachte jeden Einzelnen der Anderen mit einem sorgsamen Blick. Ob sie verstanden hatten, was sie da gesagt hatte?

Um keine weitere Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, lüftete er freiwillig das Geheimnis um seinen Namen. Es war unwahrscheinlich, dass sie ihn kannte, oder mit irgendetwas in Verbindung bringen konnte:

"Man nennt mich Jadomin." seine Stimme war sanft und eine leichte nur angedeutete Verbeugung unterstrich die Vorstellung seines Namens. Damit wäre das geklärt. Er mischte sich jedoch nicht weiter in die Unterhaltung mit Eleasar, Ziuz und Ayura ein.

Merkwürdige Begegnungen spielten sich hier ab und so mittlerweile glaubte er, dass es sich nicht mehr um Zufälle handeln konnte. Während die Worte von Ayura und auch Morachin noch in seinem Kopf verweilten und sich einen zugehörigen Platz in seinem Verstand suchten, entspannte er sich jedoch ein wenig und musterte Emaline, bevor er den Blick auf die Säulen richtete. Wie gerne wäre er jetzt dort oben bei dem obersten Buch. Welchen Titel es wohl trägt?
 
Jadomin bereitete Ayura ein wenig Sorgen. Sie spürte, dass etwas seltsam an ihm war, anders. Aber sie spürte ansonsten... nichts. Und das war beunruhigend, da ihr sonst alles wie von selbst zuflog. Normalerweise war diese Eigenschaft für sie eine gewisse Bürde, aber nun merkte sie, wie Hilflos sie sich fühlte, als sie mit einem mal auf diese... Leere stieß.
Sie musste sich irgendwie mit dieser Irritation arrangieren und beschloss, Jadomin so gut es ging mit ihren anderen Sinnen zu erfassen, ohne es ihn unbedingt merken zu lassen.
Ihr fiel auf, dass sein Blick in die Bücherreihen weiter oben schweifte. Sie verfolgte seinen Blick und... ja, das Buch ganz oben, das so auffällig war, das musste es sein.
Sie konnte die Schrift von hier unten Lesen.
"'Der Weltenwandler'. Klingt interessant, ich hole es mal herunter.", meinte Ayura und hüpfte von ihrem Hocker. Dann hob sie ihre Hände leicht an, so als wollte sie von ihrer Position aus das Buch greifen und... das Buch hob sich langsam wie von Geisterhand aus dem Regal und schwebte hinunter zu Ayura.
Sie fing es auf und drehte sich zu Jadomin um es ihm mit einem Lächeln zu überreichen, als sie plötzlich der Schlag traf.
Ein Schlag in Form von Wissen, so heftig wie sie es noch nie gespürt hatte.
Es war ihr schon früher passiert, dass sie Dinge sah, nur wenn sie einen Gegenstand berührte. Ein Tagebuch in dem intimste Geheimnisse niedergeschrieben wurden oder der Ehering eines verstorbenen Gatten oder das Instrument eines beliebten Musikers. Dies waren alles Gegenstände, aufgeladen mit Erinnerungen, mit besonderen Emotionen, die daran hingen blieben.
Was auf Ayura hier einströmte war gleicher Natur, aber ungleich heftiger. Nicht das Wissen des Buches allein strömte auf sie ein, nein viel mehr, unerträglich viel mehr. Sie sah die Erinnerungen, das Wissen der Person, die dieses Buch hier geschrieben hatte, unfähig das Erfahrene in Worte zu fassen uns so wurde es mit Magie aufgeladen um denjenigen der würdig war, eines Tages zu zeigen, was zwischen den Zeilen stand. Würdig, oder zumindest in der Lage dazu die Magie des Buches auszulösen.
Es war eine art Hinweis, hinterlegt um es den richtigen zur rechten Zeit zu offenbaren. Um den oder diejenigen im richtigen Moment den Weg zu weisen.
Wer auch immer dieses Buch schrieb, er war nicht von hier.
Fort, weit fort war sein Verfasser. Und alt. Unsagbar alt.
Und es hatte etwas mit ihnen zu tun. Mit ihr, Ayura, aber auch mit den anderen die bei ihr waren und die vielleicht noch kommen mochten.
Für einen Moment ergab ealles einen Sinn, einen Zusammenhang, im nächsten Moment wurde es ihr zu viel und alles entglitt ihr, Wichtiges wurde durch undwichtes Verdrängt, Erinnerungen vermischt, die nicht zusammengehörten und dann...


Für alle anderen ausserhalb Ayuras Kopf stand sie nur da und hatte ihre Augen nach oben verdreht. Ihre Augenlider flatterten und sie wurde von einem Schütteln gepackt. Von einem Moment auf den Anderen hörte alles auf und sie fiel bewusstlos zu Boden, selbst jetzt noch das Buch krampfhaft haltend.
 
Als das Drachenkind dieses unsagbare Wissen in sich aufsog, war es wahrlich unmöglich diese Zuckungen, die sich einem Epilepsieanfall ähnelten zu übersehen. "Vorschicht... tretet schurück Leute, gleich platscht schie!" bemerkte der Zyxis und hielt seinen Schwanz in den kleinen Händen. "Gleich paschiertsch!" In diesem Augenblick viel Ayura zu Boden und begrub, wie konnte es anders sein Ziuz unter sich. "Aaiiiiiihh... Uff" Selbst bei ihrer Größe war es wie von einem Felsen erschlagen zu werden, wenn man nicht mal einen halben Meter misst.


Während sich die Gruppe in Xanocha bekannt und vertraut machte mit Splittern, Wälzern und Magie, war Selbige in der hölzernen Pyramide im Gange. Totenbeschwörung um genau zu sein. Seelen, mehr tot als lebendig, schrien auf, in kleine Käfige gepfercht wie Tiere, chancenlos. Niemand erhörte ihr weinen, ihr schluchzen und ihre Gebete. Sie alle sollten zum Werkzeug des wahren Übels sein, welches hinter dieser Orkschwadron stand. Es erhob die zierlichen Hände und lies in diesem Moloch aus verkrusteten Blut, Gestand von Tod und Insekten des Dschungels diese Unschuldigen hinter den Gitterstäben zu neuen Rekruten werden. Kinder, Frauen, Männer, jeder Rasse. Sie alle wurden von den Orks gefangen und hierher verschleppt. Sie alle dienten nun IHR. Sie kicherte als sie ihr grausames Werk vollbrachte. "Lasst sie aus den Käfigen." ohne Widerworte öffneten Skelette, in Panzer und mit breiter Hellebarde bewaffnet die Käfige. Sie selbst waren die untoten Hüter dieser Pyramide und Diener der Magierin als Leibwache.
Langsam rührte sich das untote Leben in den Käfigen. Stöhnen, Keuchen, Ätzen erhoben sich die Zombies, Geister und andere untote Schrecken. Bereit die Befehle ihrer neuen Gebietern unterwürfig auszuführen.
 
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Emmaline hatten den scheinbar nicht enden wollenden Erzählungen eigentlich nur mit einem Ohr gelauscht. Nebenbei nur, waren ihre Sinne von den unzähligen Büchern doch so abgelenkt gewesen. Irgendwann hatte sie völlig vergessen, dass da überhaupt jemand redete, und war einfach zwischen den Regalen verschwunden. Ein Buch hier, ein anderes Dort, alles war so wunderbar. Wie damals....in dem Haus des Magiers....selbst der Geruch war annähernd der selbe. Naja, zumindest ein wenig. Schließlich hatte es bei dem Magier auch noch nach allerhand Tinkturen und anderen Dingen gerochen, oder eher gestunken. Hier hingege, war es der reine, unverfälschte Geruch nach alten Büchern und unermesslichem Wissen.
Emmas Hand glitt die Bücherreihen entlang, sie berührte jedoch kein einziges der Bücher, wollte sie doch nichts kaputt machen. Dennoch las sie sich jeden einzelnen der Titel durch. Sie verstand die meisten davon nicht wirklich, hatte sie doch in ihrem bisherigen Dasein noch nicht allzu viel von dem hier nieder geschriebenen gehört oder gesehn.
Als sie etwas Lärm von der Gruppe mit der sie gekommen war hörte, bemerkte sie, dass die Erzählungen wohl schon lange aufgehört haben mussten. Eine weibliche Stimme erregte ihre Aufmerksamkeit. Leise kam sie die Regalreihe, in der sie sich gerade befand, wieder zurück und sah kurz um die Ecke, um nachzusehen, ob etwas nicht in Ordnung war. Alle sahen etwas angespannt aus, und wirkten nachdenklich, als sie diese komische Person dort betrachteten.
Was war das denn? Sie sah aus wie ein Kind, aber diese Haare waren ja lustig. Ob sie auch eine Nymphe oder so etwas war?
Eine Weile lang starrte sie sie in Gedanken versunken einfach nur an, ehe sie von etwas anderem abgelenkt wurde. Dort, dort hinten, dort waren Karten, oder nicht? Ja, ja sie war sich ganz sicher. Dutzende von Karten. Dort musste sie hin.
Und schon huschte sie, mit einem Aufblitzen von Hoffnung in ihren Augen, an den Anderen vorbei. Jedenfalls hatte sie das vor. Denn plötzlich fiel diese komische Kleine einfach um. Sie fiel um, und krachte...auf Ziuz.
So stoppten Emmas Bewegungen aprupt. Sorgenvoll war ihr Blick nun, als sie die Beiden etwas ratlos betrachtete, dann jedoch kam sie die paar wenigen Schritte auf die Beiden zu, und versuchte den armen Zyxis aus seinem kleinen Grab zu befreien.

"Ziuz...Herrscher des Dschungels, geht es euch denn gut?"
 
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Emma zieht den zeterten Ziuz unter Ayura hervor und bedenkt ihn mit sorgenvollen Worten. "Oh.. alscho.." beginnt er ganz verlegen bei ihrem Anblick. "Ich glaube ich habe mir meine kleine Schnausche auf den kalten Schteinplatten verkühlt. Vielleicht scholltet ihr schie mit eurem Körper wärmen, bevor ich desch Froschttodsch schterbe.." Bei diesem Gedanken allein wird ihm schon ganz warm ums Herz. Seine Gedanken schweifen ab und vergessen für einige Sekunden die Heerscharen von Problemen die sie zu bewältigen haben.
 
Während Emaline den kleinen Zyxis befreit, nimmt sich Jador Ayuras an. Sacht hebt er sie vom Boden auf, und bettet sie mit ihrem Po auf seinem hochstehenden Knie. Er sieht, wie sie das Buch hält und zieht es wahrlich schwergängig aus ihren Händen und legt es beiseite. Danach betrachtet er sie mal ausführlich, bevor er ihr kindliches Kinn vorsichtig ergreift, und dieses sacht schüttelt: "Hey... hey Kleine... Ayura... hey, könnt ihr mich hören?"

Er blickt auf das nahegelegene Buch, welches den Titel 'Der Weltenwandler' trägt. Nachdem was sie erzählt hat, könnte sie das was in dem Buch stand, überwältigt haben? Ist das möglich? Oder ging von dem Buch eine Art Schutzzauber aus? Nein, dann hätte Jadomin es nicht so sorglos berühren können. Er widmet sich wieder ganz Ayura, reibt ihre Arme und streicht ihr über den Kopf. "Hey, Ayura... aufwachen... kommt schon!" und schüttelt sie wieder sacht. So wie es für ihn aussieht ein simpler Schockzustand... doch, sicher ist sicher und so zieht er ein Bündel von Mehlwurzkraut hervor, ein übelriechendes Zeugs, was seine Wirkung nicht verfehlen sollte... und hält es ihr ebenfalls gesichtsverziehend unter die Nase...

... na, wenn das mal keine Wirkung zeigt...
 
Ayura trieb in der Dunkelheit.
Die rasenten Informationen hatten aufgehört, waren hinweggefegt und die Wogen hatten sich geglättet. Es war wie das Gefühl einer Hand, die auf ihre Schulter gelegt wurde, wenn man traurig war.
Sie wusste, dass sie nicht bei Bewusstsein war. Und dennoch fühlte sie sich hellwach, so als wäre sie aus ihrem Körper entschwunden und in eine andere Sphäre vorgedrungen.
"So in der Art ist es auch."
Ayura schrak zusammen und sah sich um. Doch ausser Dunkelheit konnte sie nichts erkennen.
Die Stimme war warm und wirkte beruhigend. Sie war die eines Fremden, und doch kam sie ihr bekannt vor, so als ob die Person, die eben zu ihr gesprochen hatte ein langer vertrauter gewesen sei.

"Das liegt an unserem Wesen.", erklang nun die Stimme wieder als wüsste die Person genau, was in Ayura gerade vorging.
"Wer ist da? Wer bist du?", fragte Ayura laut.
"Hab keine Angst, meine Schwester.", erklang die Stimme erneut und vor ihr trat ein Mann mittleren Alters aus dem Schatten. Er trug ein Langes, ausladendes Gewand mit einem Symbol verziert, das Ayura noch nie gesehen hatte und das ihr trotzdem Bekannt vor kam. Doch ihr Hauptaugenmerk galt augenblicklich seinem Gesicht.
Er hatte einen Vollbart und leichte Falten um seine Augen zeugten davon, dass er viel erlebt und gesehen hatte. Seine Augen jedoch waren jung und darüber hinaus waren sie von selber Gestalt wie die von Ayura. Auch seine Haare waren überwiegend von der selben Farbe. Und wo man es erkennen konnte besaß auch er die selben Hautmuster wie Ayura.
Er war wie sie. Er war auch ein Kind des Drachen ein...
"Daru'Kin. So lautet der Name für unsere Art in dem Dialekt der Ken'Thek, der sich Sher'Vuron nennt. Die Ken'Thek können die Dinge um so vieles besser bezeichnen als die Sprache die wir gerade benutzen es je könnte.", sagte ihr Gegenüber wie aufs Stichwort.
Mit einem Mal stürzten tausende Fragen auf Ayura ein, die sie stellen wollte, doch ehe sie überlegen konnte, mit welcher sie anfangen sollte, hob der andere Daru'Kin beschwichtigend seine Hand.
"Du hast viele Fragen, das verstehe ich nur zu gut. Doch wir haben nicht viel Zeit. Das liegt einerseits daran, dass ich die Verbindung, die zwischen uns beiden gerade besteht über die Grenzen deiner Welt hinaus aufrecht erhalten muss. Auf der Anderen Seite versucht Jadomin dich gerade mit etwas übelriechendem zu wecken.", sagte er und bei seinem letzten Satz kniff er die Augen belustigt zusammen und fing an zu glucksen.

Richtig, sie war in der Bibliothek und hatte dieses Buch für ihn aus der Obersten Regalreihe geholt und als sie es berührte...

"Das dritte Auge.", sagte der Daru'Kin und zeigte dabei auf das Oval auf seiner Stirn, welches auch Ayura besaß. "Damit sehen wir Dinge, die anderen verborgen sind. Mit der Zeit wirst du damit die wunderbarsten Dinge sehen und erkennen können. Eigentlich solltest du diese Fähigkeiten allerdings noch nicht nutzen können."
Ayura horchte auf.
"Richtig. Selbst als Daru'Kin bist du eine Besonderheit. Du musst wissen, dass wir unsere Fähigkeiten erst mit 14 Jahren entdecken und entwickeln. Das ist die Zeit, wenn wir "erwachen". Dann zeigt sich auch, welches der vier Elemente der jeweilige Daru'Kin beherrschen wird. Es gibt Feuer, Eis, Blitz und die seltenste und wohl mächtigste von allen: Die Kosmische Energie. Du und ich, wir beherrschen das letzte Element. Es ist die eigentliche Urfom der Daru'Kin, weil wir in uns die Energien des Lichts und der Finsternis vereinen. Du allerdings bist besonders. Du beherrscht einige Fähigkeiten und auch etliches an Wissen bereits von Geburt an. Wir nennen dieses Phänomen "Sentinel". Bisher hatte ich nur die Ehre eine einzige Daru'Kin kennenzulernen, die ebenso wie du ein Sentinel ist."
Ayura war baff.
"Wow das ist...", begann sie. "Fantastisch, ich weiß.", unterbrach der Daru'Kin sie. "Aber ich muss dich warnen, Ayura. Du magst einige Fähigkeiten schon beherrschen, aber dein Körper ist weit davon entfernt diesen Fertigkeiten auf Dauer stand zu halten. Körperlich bist du einfach noch zu jung, als dass du deine Fähigkeiten voll nutzen könntest ohne dir selbst dabei schaden zuzufügen. Ich möchte dich daher bitten, setzte deine Macht mit bedacht ein. Schone dich. Ich möchte dir nicht verbieten deine Fähigkeiten zu nutzen. Im Gegenteil. Übe so viel und so oft du kannst sie richtig einzusetzten, aber übertreib es nicht. Ruh dich gut aus. Das wichtigste ist, dass du das innere Gleichgewicht zwischen Licht und Finsternis in dir wahrst."
"Aber wie soll ich das machen?", meinte Ayura.
"Ich würde dich gern unterrichten, aber ich bin an meine Welt gebunden, so wie du an die deine gebunden bist. Doch es gibt einen Weg. Betreibe körperliche Ertüchtigung. Lerne so viele Kampfarten und Techniken wie du auf deiner Zukünftigen Reise erlernen kannst. Denn wenn du gelernt hast deinen Körper zu beherrschen, wirst du auch in der Lage sein deine Fähigkeiten besser zu nutzen ohne dass sie dir zu viel Mühe bereiten. Diejenigen, die im Moment bei dir sind, reise mit ihnen. Sie werden dich an Orte bringen, die dir helfen mit deiner Macht richtig umzugehen. Ich habe sie gesehen. Sie alle tragen das Zeichen des Schicksals. Ebenso wie du es trägst. Euer Schicksal ist miteinander verknüpft."
Sein Blick schweifte kurz ins leere.
"Es tut mir Leid meine Schwester, aber ich muss dich nun verlassen."
"Warte! Ich habe noch so viele Fragen! Wer bist du? Gibt es in meiner Welt auch andere Daru'Kin?", stammelte Ayura. Ihr Herz raste. Sie spürte bereits wie die Verbindung schwand.
"Mein name ist Alexis.", sagte der Daru'Kin und lächelte. "Ja, es gibt noch andere Daru'Kin in deiner Welt. Aber sie sind noch nicht erwacht, weil sie nicht viel älter sind als du es bist. Und du bist der einzige "Sentinel". So gesehen bist du gesegnet. Du kannst ihnen zeigen wer sie sind, sobald ihre Zeit gekommen ist.Hab keine Angst, wir sehen uns wieder und dann werde ich dir mehr..."

Alexis' Bild verschwamm und Ayura erwachte in Jadomins Armen mit Tränen in den Augen. Das lag aber weniger an Jadomins Kraut, noch daran, dass sie traurig war. Sie weinte vor Glück. Sie hatte endlich mehr erfahren. Sogar viel mehr, als sie sich erhofft hatte.

Ja, sie würde tun, was Alexis ihr gesagt hatte.
Sie würde sich diesen Leuten, Jadomin, Eleasar, Emmaline, Morachin und Ziuz anschließen und an den kommenden Herausforderungen wachsen.
Und eines Tages würde sie die anderen Daru'Kin finden und ihnen alles beibringen, was sie wusste.
Sie wischte die Tränen weg und lächelte, wie sie es schon lange nicht mehr getan hatte.
 
"Sie lebt noch" bemerkte Eleasar, der sich rasch neben Jadomin eingefunden und dem Mädchen vorsichtig den Puls fühlte. "Ich zähle regelmäßige Schläge. Für einen Menschen ihrer Größe etwas langsam, aber das mag eine magische Eigenart sein. Ich vermute, dass sie eine Art Vision hat.." Jadomin warf ihm einen vielsagenden Blick zu, den der Zauberer mit 'Und woher meint ihr das zu wissen?' übersetzte - obwohl er auch 'Was ihr nicht sagt ...' hätte bedeuten können. "Sie besitzt offensichtlich die Sehergabe. Unter den Begabten sind solche Vorfälle bekannt.. vielleicht kann sie uns nun ein Geheimnis über das Buch enthüllen, wenn sie zurückkehrt."
Der Elf nickte wissend. Auch bei seinem Volk gab es solche Seher, wie unter jeder Rasse von magischem Potential. Eleasar wusste auch, dass es unter Umständen unklug sein konnte, Seher zu berühren, aber in Ayuras Fall ging er das Risiko ein, ein paar Geheimnisse zu verlieren - immerhin war er durch die schiere Menge an solchen bis zu einem gewissen Grad geschützt. Was allerdings beide nicht wussten, war (neben der Tatsache, dass in der nahegelegenen Pyramide eine adrette kleine Armee der Toten entstand), dass Ayura bereits erwacht war und ihren Meinungsaustausch mitbekommen hatte, noch bevor sie die Augen aufschlug - also, jetzt.

"Wilkommen zurück. Darf ich fragen, wie es euch während eurer kurzen Abwesenheit erging?" ergriff Eleasar das Wort, und ließ ihr Handgelenk los - seine Hand fühlte sich etwa so an, als hätte man altes Pergament um ein Tischbein gewickelt.
 
Emmaline betrachtet Ziuz eine Weile lang einfach nur, und zuckt dann mit ihren Schultern. Wieso auch nicht. So setzt sich auf einen Stuhl und setzt den kleinen Ziuz kurzerhand einfach auf ihren Schoß und hält die Hände um ihn geschlungen, damit ihm auch ja nicht kalt wurde.

"Ist es denn so besser, Herr des Dschungels?"

Erkundigte sie sich dann noch, und blickte dabei zu jenem Mädchen hinüber. Sie beugt sich ein wenig zu Ziuz hinunter und flüstert ihm leise zu..

"Wer ist das Mädchen, dass dich umgeworfen hat?...ist sie..ich meine....ist sie...Jadors Tochter?"

Warums onst sollte er sich so um sie kümmern? Sie hatte Jador irgendwie noch nie so fürsorglich erlebt.
 
Der Zyxis war angesichts so viel Körperkontakt eines so bildhübschen Wesens mehr als glücklich. Es war wirklich zum Schmunzeln ja geradezu zum Lachen. Tatsächlich fiel ihm erst jetzt auf, dass er wegen Emma Frag lachen musste. "Jadominsch Tochter...?", gluckste er. "Nun, ich denke esch gibt auf jeden Fall einige Gemeinschamkeiten. Die bunten Harre schum Beischpiel. Doch ich glaube nicht, dasch dasch Schpitschohr diesche Anfälle bekommt, wenn er ein Buch berührt." Damit wandet er seinen Blick zu Emma herüber. "Schag mal mein schönesch Kind. Welche Fähigkeiten hascht du eigentlich? Ich meine... wasch ischt dsch Beschondere an deiner Rasche?" Er schuate interessiert in Emmalines Gesicht, und wartete auf eine Antwort. Doch auch wenn er keine bekommen würde, so konnte sie ja noch ein bisschen angucken.
 
Emmaline denkt bei seiner Frage eine Weile lang nach, um auch ja nichts falsches zu sagen.

"Oh...so genau kann ich es dir nicht sagen. Ich bin noch sehr jung, weißt du? Aber wir sind an unsere Quelle gebunden. Wenn die Quelle stirbt, sterben wir auch. Wenn sie vergiftet wird, werden wir auch krank. Dafür beziehen wir unsere Kräfte aus ihr. Wir können das Element an das wir gebunden sind verwenden, in meinem Fall Wasser. Ich kann mich darin verstecken, und es auch ein wenig formen und nutzen. Aber ich bin schon so weit von zu Hause weg....ich...ich fühl mich ganz elend...."

Kurz wird ihr Blick abwesend, sehnsüchtig fast schon. Der Gedanke an ihre Heimat machte sie wehmütig, und ihr Blick wandert wieder zu den Karten hinüber.

"Nymphen können Verführen und...beruhigen...aber...ich bin nicht sehr gut darin..."

Gestand sie ihm dann, und hob ihn dann hoch, und drückte ihn an sich, wie ein Kind seinen Teddybär, während sie sich auf den Weg zu den Karten hinüber machte.

"Ich will nach Hause...Ziuz. Ich sterbe sonst irgendwann, weißt du? Ich bin schon so lange fort...."
 
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