Och schade, die interessantesten Sachen habt ihr schon zu Ende diskutiert. Wusst ich doch, dass der Urlaub auch was Negatives hatte Oo
Ich möcht mal nur ein paar Anmerkungen einwerfen: Ihr vollzieht eine interessante Trennung zwischen Philosophie und Religion. Dabei ist diese Trennung vollkommen unnötig, meiner Meinung nach sogar undenkbar. Denn beides, egal ob man nun eine philosophische oder eine religiöse Ideologie betrachtet, basiert auf dem gleichen Grundstock, nämlich essentiellen Fragen, die sich die Menschen stellen, und beides lässt sich irgendwo früher oder später wieder auf Axiome usw. zurückführen.
Die Religíon versucht lediglich, einige Antworten auf einen oder mehrere Götter zurückzuführen, d.h. auf Metaphysiken. Aber auch einige Philosophien tuen das. Andere wiederum lehnen jede Metaphysik und daher auch manche Antworten vollständig ab.
Im Prinzip ist der Unterschied lediglich ein methodischer, denn die Philosophie geht normalerweise etwas freier mit bestimmten Gedanken um als die Religion.
Die Frage der "Religionserfindung" ist noch einmal eine andere: Wenn man Religion als ein Glaubenswerk definiert, das zum Beispiel feste Grundsätze, die in einer Bibel stehen, liefert, dann ist Religion in erster Linie vor allem ein Mittel zur Kontrolle von Menschen, aber weniger eine Form "philosophischer" Antwort auf bestimmte Fragen ("a tool of statecraft"). Das führe ich gerne näher aus, wenn gewünscht.
Interessanterweise ist Warmaster, jemand, den ich aufgrund seiner Äußerungen gerne ignoriere und wenig wertschätze (hatte ich schonmal erwähnt, dass ich nicht viel von Diplomatie halte?), einer der wenigen, die versuchen, das ganze von einem etwas spirituelleren Standpunkt anzugehen, was, nachdem nun Gut und Böse mehr oder weniger totdiskutiert wurden, ein interessanter Ansatz wäre.
@Ryu: Ich kenne auch genug "Religiöse", die sich mit derartigen Antworten nicht zufriedengeben. Ich würde mich auch dazuzählen, mal davon abgesehen, dass ich nicht an eine Gott-Person glaube, sondern eher eine antitheistische oder zumindest pantheistische Einstellung habe.
@Dareios: Hm, ich lese da in erster Linie die "üblichen" Phrasen egalitärer Einstellung heraus. Ich bin Elitarist, weil Elitarismus oder Sozialdarwinismus in meinen Augen Faktum ist und Egalitarismus zunächst einmal utopisches Wunschdenken vieler Ideologien ist, was nicht heißt, dass es zum Wohle aller Menschen nicht weniger wünschenswert ist. Ich halte mich nur gern an das, was ich in der Realität erfahre und nicht an das, was ich gerne hätte.
Desweiteren gibt es in der Tat verschiedene menschliche Rassen, das ist biologisches Faktum. Ein Pygmäe beispielsweise hat ganz andere körperliche und unter Umständen auch mentale Voraussetzungen als ein Europäer. Das macht ihn nicht weniger menschlich, nur ist es hier eine Frage der Klassifikation. In der Hinsicht bin ich durchaus ein Rassist, aber für mich bedeutet ein Pygmäe nicht weniger als ein Europäer. Letztenendes sind Menschen biologisch gesehen genauso Tiere.
Biologische Fakten abzulehnen, weil man sich gleich an "schlechte" Ideologien und die Sterblichkeit und Moral erinnert fühlt, ist ein Charakterzug, den zum Beispiel Kreationisten auszeichnen. Und das es bei den Menschen anders als bei den Tieren wäre, zeugt vom gleichen Gedanken. Der Mensch ist nicht die Krone der Schöpfung, weil der Mensch nicht das Höchste darstellt, sondern EINE Entwicklung in einer Kette von Entwicklungen.
So, nochmal zum Abschluss, die Bitte um Einigung auf ein Thema: Wollt ihr Gut und Böse weiter diskutieren? Eigentlich wäre das doch eher der falsche Thread, denn so wie ich den Threadersteller verstehe, würde er doch eher gerne eine Diskussion um das spirituell-metaphysische Wesen "Teufel" führen, oder nicht?