Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

Das hatte Iraé ja völlig vergessen. Die Kette - die gab es ja auch noch. Nun, da sie ja heiraten würden, sprach ja nichts mehr dagegen. Die Dunmer nickte also. "Ja. Das tue ich."
 
Und da war es wieder, dieses Thema, dass Iraé so fürchtete. Seine Eltern und ihre Bräuche. Nichts läge ihr ferner, als ein solches Geschenk abzulehnen. Aber sie befürchtete, einen Fehler gemacht zu haben. Nachdenklich sah sie zu Boden. Hoffentlich war das kein erster Schritt, mit in diese Traditionen hineingezogen zu werden.
 
"Ach..." Iraé wusste nicht, ob sie wirklich darüber reden sollte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, sie würde Purpurklaue damit nerven. "Nichts eigentlich... Nur ein Gedanke, der mir so durch den Kopf geschossen ist."
 
Iraé sah sich kurz im Raum um. Hier waren ihr zu viele Leute und es war ihr vor allem zu laut, um darüber zu reden. "Gehen wir hoch..." meinte sie und stand auf.
 
Ri'va nickte ihr kurz zu, verabschiedete sich dann von den anderen und folgte der Dunmer nach oben. Anscheinend war es doch etwas Wichtigeres, sonst würde sie es wohl kaum unter vier Augen besprechen wollen.
"Na gut, was ist?", fragte er, während er die Tür schloss.
 
"Du musst aber ehrlich zu mir sein." war das erste, was Iraé von Purpurklaue verlangte, als sie die Tür hinter sich schloss. Dann seufzte sie. "Ich habe dir doch bereits von meinen Bedenken erzählt, was unser Baby und deine Eltern angeht... Nun, sag mir, was es mit dem Geschenk deiner Eltern wirklich auf sich hat...."
 
Damit hatte er nicht gerechnet. Dass sie sich noch immer Gedanken um seine Eltern machte...er wusste nicht was er davon halten solle. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Bräuche für sie so fremd sind, während ich damit aufgewachsen bin.
"Eigentlich nicht viel und das ist die Wahrheit. Es ist nur üblich, dass die Eltern dem Partner ein Geschenk machen. Und ich war mir damals, als ich den Brief geschrieben hatte, schon ziemlich sicher dass das zwischen uns etwas Ernstes ist, immerhin liebte ich dich ja schon damals. Und das Geschenk hätte alles mögliche sein können."
Er machte eine kurze Pause, damit die Worte auf sie einwirken konnten. "Die Kette zeigt nur, dass du zu mir gehörst. Auf ihrer Rückseite ist mein ganzer Name eingraviert. Man könnte die Bedeutung mit der eines Eheringes vergleichen, allerdings gibt es so etwas bei uns in Elsweyr nicht."
 
Wenn Purpurklaue sagte, dass nichts weiter mit dieser Kette wäre, dann glaubte Iraé ihm das auch. Aus seinem Mund zu hören, dass es vergleichbar mit einem Ehering wäre, ließ ihre Sorgen verschwinden. "Okay..." meinte sie und lächelte. "Dann nehme ich sie um so gerner an."
 
"Darüber musst du dir keine Sorgen machen, sie ist nur ein Geschenk meiner Eltern an dich. Und glaub mir, wenn man sich ein bisschen mit unseren Bräuchen beschäftigt, wirst du sehen, dass sie gar nicht so schlimm sind. Ich merke ja, dass du dir vor allem deswegen Sorgen machst, aber die sind eigentlich unbegründet. Unsere Traditionen mögen nur etwas....befremdlich wirken." Er sah sie aufmunternd an. "Bei unserer Hochzeit wollen sie sicher dabei sein..."
 
Unsicher biss sich Iraé auf die Unterlippe. Am besten, sie machte gute Miene und lächelte. Es würde ihn nur verletzen, wenn sie ihm ihre Furcht vor seinen Eltern so offen zeigte. Iraé wusste selbst nicht, woran es lag, dass sie ein solches Unbehagen ihnen gegenüber verspürte. Aber sie musste irgendwie damit fertig werden. "Dann solltest du sie einladen, sobad wir einen Termin haben." sagte sie also lächelnd.
 
"Da hast du Recht..." stimmte Iraé ihm zu. "Aber wir haben ja noch Zeit bis dahin. Und wir können uns auch so viel Zeit damit lassen, wie wir wollen." Dann ging sie auf ihn zu, schmiegte sich an ihn und lächelte ihn vielsagend an. "Solange noch genügend Luft für andere Sachen bleibt."
 
Galadran war es auch müde, mit den anderen zu feiern.Nachdem ihn irgend so ein Scherzkeks in einen Bierhumpen gebadet hatte, ging er leicht beschwipst und wankend zum Häuschen hoch. Oben angekommen, kippte er sogleich um und schlief lautstark schnarchend ein.
 
"Stimmt", meinte er geistesabwesend. Im Kopf ging er schon alle Möglichen Szenarien durch, überlegte sich schon einiges für die Hochzeit. Sie hat recht, wir haben noch jede Menge Zeit, dachte er sich. Das überlege ich mir ein anderes Mal.
"Dafür muss immer Zeit sein", sagte er und grinste. Er drückte die Dunmer gegen die Wand und begann sie zu liebkosen.
 
Iraé kicherte und schlang ihre Arme um Purpurklaues Hals. "Weißt du, was manche Paar machen, wenn sie sich verloben?" fragte sie und schloss genüsslich die Augen. "Sie setzen sich die Frist, bis zur Hochzeitsnacht nicht mit einander zu schlafen."
 
"Selbst wenn wir es versuchen würden..." hauchte Iraé. "Bis zur Hochzeit sind es noch Monate. Das würdest weder du noch ich lange durchstehen." meinte sie dann noch und musterte ihn von oben bis unten.