Taverne "Des Abenteurers Festung" -- RPG Light

Tristan nickte dem Ayleiden zustimmend zu und trat dann an Riva heran. Zum Abschied reichte er ihm die Hand, drückte sie und meinte zum Abschied. "Machts gut, wir sehen uns hoffentlich bald wieder". Dann ging er zu Iraé hinüber und drückte sie ganz fest. "Machs gut, Tänzerin. Und vergiss mich nicht." Mit diesen Worten wante er sich ab und ging ohne ein weiteres Wort nach draußen, um sich und seinen Trupp vorzubereiten. Als sie mit Cey auf dem weg waren, stimmte dieser ein Lied an. Tristan hatte schnell die melodie erfasst und summte leise mit. Er und seine Clanmänner waren alle in dunkle Holzrüstungen gekleidet, wie er sie damals aus dem Baum gesungen hatte. Das wappen des Clans prankte auf dem Harnisch und sie trugen breitschwerter und Klingenstäbe.
 
"Also...." begann Iraé und lehnte sich auf den Tresen. "Was meine Mutter angeht, brauchst du dir kaum Gedanken zu machen. Solange du dich ihr gegenüber nicht wie ein Macho aufführst, der die Frauen einmal benutzt und wegwirfst, dürftest du mit ihr keine Probleme haben. Meine Mutter ist glücklich, solange ich es bin."
Iraé machte erstmal eine kurze Pause, in der ihre Worte bei Purpurklaue ankommen und verarbeitet werden konnten. "Einfach, oder?"
 
So gingen sie also nach Norden. Voraus Cey und Tristan, die beide die Melodie des Liedes pfiffen und summten. Dahinter Galadran und der Rest der Clanmitglieder. "Sag Tristan", unterbrach Cey sein Pfeiffen, "was empfindet Ihr für Iraé? Mir ist Euer Blick nicht entgangen, wie Ihr sie anseht. Nicht das es mich groß was angehen würde, aber wir sollten mal ein wenig vom Mann zu Mann reden." Der Ayleid musste lachen. Er suchte ein wenig Unterhaltung, um den langweiligen Marsch ein wenig abzukürzen. Und um sich vor dem bevorstehenden möglichen Blutbad abzulenken.
 
"Mein Vater...." Iraé versuchte einen vernüftigen Ansatz zu finden. "Bei ihm ist es schon etwas schwerer. Wichtig ist jedenfalls, dass er nicht das Gefühl bekommst, dass du dich verstellst. Wenn du zu freundlich oder aufmerksam bist, wird er misstrauisch und merkt schnell, dass etwas nicht stimmt. Am besten ist, du gibst dich wirklich so, wie du bist."
Dann dachte sie einen Moment nach. "Achja! Und seine kleine Tochter wird natürlich immer seine kleine Tochter bleiben. Deswegen solltest du in seiner Anwesenheit anzügliche Witze oder offensichtliches Flirten vermeiden. Und nimm es nicht persönlich, wenn er ein wenig rummeckert. Er wird alt und kommt damit nicht so ganz klar."
 
"Okay, ich glaube das sollte ich schaffen. Immerhin freue ich mich ja schon auf den Besuch deiner Eltern, ich bin nur so schrecklich nervös." Eigentlich würde Ri'va so etwas nur selten zugeben, er hasste es so etwas zu sagen, aber der Khajiit wollte seine Unsicherheit auch zum Ausdruck bringen.
"Aber ich bin zuversichtlich, dass alles gut gehen wird."
 
"Ich auch." meinte Iraé lächelnd und wollte sich über den Tresen lehnen um Purpurklaue zu küssen. Aber irgendwie... klappte das nicht mehr. Dabei hatte sie noch gar keinen Bauch, der im Weg sein könnte. "Uff...." keuchte sie. "Das ging auch schonmal besser."
 
"Tja, Cey, Iraé war ein paar Tage lang mein Schwarm, ich hab für sie sogar gegen Doran gekämpft, einen anderen Dunmer und Spion aus Morrowind. Außerdem schulde ich ihr sehr viel. Momentan könnte man sagen, sie ist eine sehr gute freundin!" meinte Tristan, doch ein trauriger Zug überschattete dabei sein Gesicht.
 
Freundlich lächelte Ri'va zurück und stellte sich auf die andere Seite des Tresens. Er fuhr ihr sanft über den Bauch und sah Iraé liebevoll an. Allein der Gedanke, dass in ihr gerade neues Leben heranwuchs machte den Khajiit glücklich, er war froh endlich seine Liebe gefunden zu haben.
"Der wird noch um einiges wachsen", sagte Ri'va mit einem Blick auf ihren Bauch, dann gab er der Dunmer einen Kuss.
 
"Eine gute Freundin." Cey wurde nachdenklich. "Ja, dass ist sie wirklich. Ein sehr gute Freundin. Schön, dass wir uns darüber einig sind." Lächelnd lief Cey ein wenig voraus, um sich einen Überblick zu verschaffen, da der Weg gerade durch ein kleines Wäldchen leicht nach oben führte. Am anderen Ende der Baumreihen angekommen, blieb Cey mit großen Augen stehen. "Das ist es...", flüsterte er ehrfürchtig. In der Ferne, es waren gut dreißig Minuten von ihrem jetzigen Standort, erhoben sich die Reste des einstigen Ayleiden-Stadtstaates Vilverin. Und nicht weit davon entfernt schraubte sich ein weiteres Bauwerk der Herzlandelfen in den Himmel: der Weißgoldturm. "Es ist wunderschön."
 
Schmollend sah Iraé an sich herunter. Noch war ihr Bauch flach, aber das konnte sich nächste Woche schon ändern. Lange würde es sicher nicht mehr dauern, bis die erste kleine Wellung zu sehen sein würde. "Ja..." stimte sie Purpurklaue also zu. "Und dann werde ich doch und rund und keiner guckt mich mehr an."
 
"Das glaube ich nicht. Du wirst immer die Blicke der Männer auf dich ziehen, dafür bist du viel zu schön." Ri'va sah die Dunmer dabei an, er log sie keineswegs an und er war sich sicher, dass sie auch als Hochschwangere noch hübsch sein würde.
 
"Apropos." meinte sie und drückte sich an ihn. "Wo wir einmal beim Thema Babies und ihre Entstehung sind. Weißt du, was morgen ist?" Die Dunmer grinste über beide Ohren.
 
"Ja ich weiß und ich kann es gar nicht mehr erwarten." Ri'va biss sich auf die Unterlippe und sah die Dunmer an. Er freute sich schon so, aber er hatte die Woche auch erstaunlich schnell überstanden. Trotzdem würde er so etwas nicht unbedingt noch einmal machen wollen, außer Iraé würde ihn darum bitten. Da konnte er einfach nicht nein sagen. "Ich habe mich gut gehalten", sagte Ri'va und grinste sie neckisch an.
 
"Durchhaltevermögen!" nannte Iraé es. Genau wie heute Mittag im Gespräch mit Cey. "Und ich bin stolz auf dich, dass du nicht mal versucht hast, mich während der Woche rumzukriegen." Bei diesen Worten streich sie mit beiden Händen über seine Wangen. Dann kicherte sie. "Dann können wir beim nächsten Mal gleich zwei Wochen ansetzen. Ach, was sage ich? Einen Monat!"
 
Als Cey ehrfürchtig stehenblieb, um die Ruinenstadt zu bewundern, wurde Tristan ungeduldig. Kurzerhand packte er Cey beim Wams und zog ihn weiter. "Diese Ruine könnt Ihr auf dem Rückweg bewundern, vor uns liegt erst noch eine blutige Aufgabe" knurrte der barde und ging weiter.
 
Harsch wurde Cey aus seinen Gedanken gerissen. Der Barde Tristan hatte ihn gepackt und zog ihn den Weg weiter. "Schon gut!", zichte Cey und entzog sich dem Griff Tristans. "Es sollte nicht mehr weit sein. Oder was denkt Ihr? Ich hab keine Ahnung, wie viele Höhlen es gibt. Ihr seid doch schon länger in Cyrodiil als ich."
 
Als sich der Schamane im Schankraum umschaute, betrachtete er die Säufer und schmunzelte Wie kann man nur solch' ein Giftwasser trinken. Dabei schüttelte er den Kopf. Als er sich weiter umsah, sah er wie Iraé und Purpurklaue miteinander sprachen. Ich sollte die beiden lieber nicht stören. Dachte er sich und stand auf. Ich sollte jetzt in den Wald gehen und wieder mein Ritual durchführen. So stampfte der große Argonier aus der Taverne in den Wald und setzte sich im Schneidersitz vor mehreren Bäumen. Welch' Leid sie ertrugen.