RPG Societas Narratorum

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Sie liefen eine ganze Weile schweigend nebeneinander her und Aarons Frage blieb vorerst unbeantwortet. Erst als sich aus den dichten Regenschleiern die Silhouette einer Ruine abzeichnete, war es Edward der das Schweigen brach.
"Mein Name ist Edward Todur, Edward reicht mir aber. Und das," er nickte Michael zu, "das ist Michael. Wir sind beide Söldner, unsere getöteten Kameraden waren es ebenso. Solltet Ihr also jemanden brauchen, der euch Ärger vom Leib halten kann seid Ihr bei uns genau richtig." Er ließ ein gewinnendes Lächeln folgen.

Michael beachtete die beiden nicht weiter, er fand die Sphinx, die ihnen folgte, viel interessanter. AB und an lies sie ein leises maunzen hören und immer wieder funkelte sie wütend den Himmel an, nur um sofort wieder den Kopf einzuziehen. Wasser schien sie wirklich nicht zu mögen...

Sie hatten jetzt den Waldrand erreicht und die brandgeschwärzten Mauern des alten Landhauses reckten sich nun direkt vor ihnen in den wolkenverhangenen Himmel. Wachsam blickte er sich um. Ihm gefiel dieser Ort aus irgendeinem Grund ganz und gar nicht. Er blickte wieder zu Aaron und bekam noch mit, wie dieser im Schatten der Ruine verschwand. Sachmé, mit der er sich anscheinend kurz abgesprochen hatte, suchte indessen unter einem mit Efeu behangenem Vordach Schutz.
"Folgen wir ihm oder warten wir?", fragte er Edward. "Ich würde sagen wir warten... Er wollte die anderen vor dieser Sphinx da warnen."
Michael blickte noch einmal zur Ruine. Tatsächlich bewegten sich einige Schemen und Schatten im Innenhof. "Wieso hat er den Haufen Leute da nicht erwähnt? Und wieso sollten die besser auf Sachmé reagieren als andere Menschen?"
In diesem Moment flammte eine Fackel auf und eine Stimme, wahrscheinlich Aaron, rief nach ihnen. "Nun, ich denke, wir sollten jetzt gehen." antwortete Edward verspätet auf seine Frage.
"Lustig, genau das hab' ich mir auch gerade gedacht.", erwiderte Michael trocken.
 
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Unerwartet kamen diese vielen Begegnungen, denn Draco lebte seit einiger Zeit ganz auf sich allein gestellt, er ging alleine auf Beutezüge, lebte allein in einem Leerstehenden Haus und verbrachte eigentlich den ganzen Tag allein, ohne groß mit seiner Umwelt zu interagieren. Und jetzt? Innerhalb der letzten Stunden schien alles aus dem Gleichgewicht geworfen zu werden, erst der Händler und seine fremdländische Begleiterin, die sich jetzt als Indigo vorgestellt hatte, dann diese Anise und nun noch dieser Heinrich, welcher sich für den Geschmack des Diebes fast schon zu schmeichelnd vorstellte. Das war zu viel und führte dazu dass der Junge in seine Defensive ging, was in diesem Fall abhauen bedeuten würde.
„Ich bin Draco, aber das ist völlig belanglos, denn ich gehöre nicht hierher und werde nun auch gehen, meine lieben Eltern warten schon lange auf mich und machen sich bestimmt schon Sorgen!“, sagte er nur und wollte verschwinden, aber Heinrichs Hand packte seine Schulter und drehte ihn um.
„Nein, Junge, bleib“, irgendetwas warmes in der Stimme des alten Mannes ließ ihn schlagartig seine Entscheidung ändern, was es war, konnte Draco nicht sagen, es war einfach ... unbeschreiblich.

Da erklang eine weitere Stimme und eine Fackel wurde entzündet und ein Mann betrat die Bildfläche, welchem sich Heinrich zugleich zuwandte. Der Dieb nutzte den Moment und sprach den Händler Vincent auf die Schulden an, doch dieser deutete ihm mit der Hand, dass er sich gedulden und erst einmal hier bleiben sollte.
Fragen, die nach Antworten suchten, doch diese standen noch aus, doch entschied sich der Junge sich alles zu seiner Zeit erklären zu lassen.
 
Aaron ließ wie immer auf sich warten. Vincent fragte sich in welche merkwürdige Geschichte sich der beinahe fanatische Abenteuer nun wieder verstrickt hatte.
„Ich danke dir Heinrich. Die Geschäfte können gerne warten, komme ich stattdessen in den Genuss euch treuen Freunde wieder zu sehen. Immerhin sehen wir uns nicht all zu oft.“
Vincents Blick fiel auf die beiden Begleiter Tells. Ein Priester und ein Mann, der nach Landstreicher aussah. Er kannte Heinrichs Liebe zu den Menschen und das er stets bekümmert war ihnen zu helfen, doch wie zu dieser seltsamen Begleitung gekommen war, ergab ihm ein Rätsel. Die Nacht hauchte ihre letzten Atemzüge aus und der Morgen schien mit allerlei Überraschungen zu beginnen.


Weitere Schritte unterbrachen die Gespräche und ließ alle zusammenfahren. Mit den ersten Sonnenstrahlen, die sanft über die Nebligen Hügel schlichen, kam auch Aaron, der zur Verwunderung Vincents eine Fackel entzündete und jemand außerhalb der Ruine rief.
„Noch mehr Unbekannte?“,fragte Vincent und auch Heinrich, blickte verwundert zu dem letzten Societas Mitglied.
„ Die Umstände werden es erklären, glaubt mir“,lachte Aaron geheimnisvoll.
 
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Ixtaqua sah sich um. Heinrich hatte ihn in einen alten Keller gebracht, welcher nur spärlich ausgeleuchtet war. Die Wände waren aus alten Steinen und ab und an stützte ein Holzbalken die Decke ab. In den Ecken standen Kisten und Fässer, die von Spinnweben und Staub bedeckt waren. Alte Regale mit verstaubten Flaschen und eingestürzten Brettern hingen an den kargen Steinwänden und warfen seltsame Schatten auf den Boden. Dieser bestand ebenfalls hauptsächlich aus Steinen nur der Treppenaufgang und die Stufen waren aus Holz. Als Ixtaqua die Stufen hinab gestiegen war, knackten sie unter jedem seiner Schritte. Sicher war der Sharak schwerer als normale Menschen, schließlich war er auch wesentlich größer. Trotzdem glaubte er nicht, dass sein Gewicht die Ursache für das sich gefährlich anhörende Geräusch. Vielmehr lag es wohl wirklich an der Baufälligkeit dieser Ruine. Langsam fragte sich Ixtaqua, was hier passiert war. Es roch nach Asche, das konnte Ixtaqua mit seinem feinen Geruchssinn erkennen doch kannte er Asche nur von den Unterwasservulkanen, welche ab und an eine gewaltige Wolke aus Asche, Schlamm und heißem Wasser in die Luft schossen.
Aber er erkannte den Geruch ganz klar wieder.

Der Fischmensch hockte die ganze Zeit in einer düsteren Ecke des Kellergewölbes und die Dunkelheit machte ihm nichts aus. Seine Augen waren an das Dunkle gewöhnt und er würde jede noch so kleine Bewegung erkennen können.
In der Mitte des Kellers stand ein Tisch mit sieben Stühlen herum. In der Mitte des Tisches stand ein kurzer Kerzenstummel, der jedoch ,zusammen mit einigen wenigen Fackeln, noch genug Licht warf um für die unheimlichen Schattenspiele zu sorgen. Das flackernde Licht traf auch Ixtaqua und ließ seinen Schatten unheimlich groß und gefährlich erscheine. Ihn selbst konnte man zwar nicht erkennen da er zwischen einem Stützbalken und einigen Fässern saß, aber sein Schatten würde jedem der den Keller betreten würde einen furchtbaren Schrecken einjagen.

Heinrich war seit geraumer Zeit verschwunden und Ixtaqua spitzte die Ohren. Er hörte Stimmen aber diese waren immer noch weit weg. Doch plötzlich nahm er zusätzlich zum Aschegeruch noch einen weiteren Duft wahr. Es roch nach Raubtier, nach dem Geruch von Blut das noch an der Haut des Tieres haftete, nach der Gefahr die von ihm ausgehen würde. Es roch nach..... Katze!
 
Diese ausgebrannte Ruine war genau das, was sich die Societas Narratorum unter einem geheimen Treffpunkt vorstellte. Aaron hatte sich nicht selten gefragt ob sie so nicht irgendwann viel mehr Aufsehen erregen würden als wenn sie sich in irgendjemandes Keller einfänden. So viele Leute in einer ansonsten verlassenen Ruine - wie sah das aus?
Aaron merkte, dass die Kerze in seiner Laterne schon soweit abgebrannt war, dass sie kaum noch leuchtete. Kurzerhand warf er die ganze Laterne weg, holte eine Fackel aus seiner Tasche die er genau für solche Fälle oft dabei hatte, und zündete sie an.
Obwohl Laternern auch gewisse Vorteile boten, gaben Fackeln immer noch mehr Licht.

Er war zu spät. Obwohl man bei solchen Treffen natürlich nie wusste wer eingeladen war und wer auch kommen würde, konnte Aaron aus ihren Blicken den Vorwurf lesen, dass er wieder einmal der letzte war, dass wieder einmal alle auf ihn gewartet hatten.
Wie üblich war es nicht seine Schuld.
Aaron rief nach seinen Begleitern. Die Zusammenkunft war zwar geheim, aber das würde niemanden stören, denn alle würden von dem einzigartigen Geschöpf fasziniert sein, welches er mitgebracht hatte.
"Ich bin ihnen auf dem Weg begegnet, in einem Wald" erklärte er.
Seine Reisegefährten bewegten sich auf die Ruine zu und begannen im Fackelschein allmählich Gestalt anzunehmen.
 
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Mit sichtlicher Begeisterung sah sie zu wie der Regen nachließ.
Ein Stein fiel ihr vom Herzen und das Zittern ließ langsam nach. Sie schüttelte den Kopf und sah sich um. Sie saß in einem kleinen Loch – anders konnte man dieses Schuttding nicht nennen verdeckt von Efeu. Geduldig saß sie dort ein par Minuten jedenfalls.

Vorsichtig kletterte sie aus ihrem Versteck, darauf bedacht nicht aus dem Schatten zu treten. Sie richtete sich zu ihrer vollen Größe auf und streckte sich. Der Regen hatte zu ihrer Freude endlich aufgehört zu plätschern. Sie roch an sich und rümpfte die Nase. Der Blutgeruch war immer noch präsent, schwach zwar aber dennoch da. Sie blickte sich um nur, dass sie nicht wirklich etwas sah.

<Dämmerung> dachte sie fauchend. Die einzige Zeit des Tages in der sie absolut nichts sah. Schemenhaft erkannte sie etwas, aber die ganze Welt um sie war entweder ziemlich grau oder so hell das es blendete. Sie taumelte kurz ehe sie sich auf ihre anderen Sinne konzentrierte. Ihre Augen waren zwar zu dieser Tageszeit blind der Rest funktionierte aber noch. Dann stieg ihr ein seltsamer Geruch in die Nase.

Es roch nach Salz und nach….Fisch. Sie schnupperte genauer. Eindeutig Fisch, aber nicht die Art Fisch die sie sonst immer roch. Verwundert versuchte sie sich zu orientieren und ging dann in die Richtung wo der Geruch am stärksten war….und knallte prompt gegen eine alte Säule. Leise fluchend und sich die Stirn reibend umrundete sie diese und ging – für die anderen immer noch unsichtbar sie bewegte sich lautlos im Schatten, auf die Quelle des Geruchs zu.

Zu ihrer Verwunderung führte er auf einmal tiefer hinab. Hätte sie etwas sehen können wäre ihr sicherlich der Keller aufgefallen, aber sie war immer noch blind wie ein Maulwurf. Vorsichtig ertastete sie mit ihren Händen ein viereckiges Loch – wohl ehemals ein Fenster, durch das sie kletterte. Der Geruch nach Fisch war hier am stärksten und ihre Augen nicht mehr ganz so eingeschränkt. Sie erkannte die Umrisse von etwas großem - etwas ziemlich großem das im Schatten saß. Vorsichtig trat sie näher.

Das Etwas rührte sich und stand auf. Und kam auf sie zu. Sie erkannte das der Schemen bedrohlich größer wurde und sprang zurück. Sie fauchte, aber das Wesen blieb stehen. Vorsichtig trat sie wieder näher und streckte ihre Hand aus. Berührte die Haut des Wesens – Schuppen, also stand vor ihr kein Mensch, aber das hatte sie vorher schon gerochen. Sie fühlte die schuppigen Bauchmuskeln, eindeutig ein männliches Wesen. Nur um sicher zu gehen berührte sie seine Wange. Auch hier fühlte sie Schuppen. Dieses Wesen war gut einen halben Meter größer als sie und mit Sicherheit kein Mensch. Sie ließ ihre Hand sinken. Noch immer sah sie nichts deswegen fragte sie:
„Was bist du? Mensch oder etwas anderes?“ sie entschuldigte sich nicht einmal für die Berührung, warum auch? Schließlich waren ihre Augen im Moment ja nicht wirklich zu gebrauchen…
 
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Gemessenen Schrittes und mit einem Misstrauischen Blick trat Edward an der Seite von Michael durch einen halb verfallenen Torbogen in den Hof des Anwesens. Zu seiner rechten, hinter jener Linie aus Schutt, wo einst eine Mauer das Anwesen begrenzt haben mochte, leckte erstes Sonnenlicht langsam über den Boden, schuf scharfkantige Schatten und ließ das Gebäude noch unwirklicher erscheinen. Man konnte noch sehen, dass es einst ein prächtiges Gebäude gewesen sein musste. Es war zwei Stockwerke hoch, das untere sogar aus Stein und Maß bestimmt einhundertundfünfig Schritt in die breite. Dass das obere Geschoss aus Holz gewesen war, sah man nur noch an einzelnen verkohlten Pfeilern, die aus dem Gemäuer ragten. Der Westflügel war gar komplett in sich zusammengestürzt.

Aaron stand in einem Eingang, an dem der Regen es in all der Zeit nicht geschafft hatte den Ruß von den Steinen zu waschen. Mit verengten Augen versuchte Ed in den Torbogen zu schauen, konnte aber nur ein paar vereinzelte Fackeln sehen, da sich seine Augen schon an die Helligkeit des Morgens gewöhnt hatten. Er vernahm einige Stimmen, die von drinnen kamen.
"Wohin habt ihr uns hier geführt, Aaron? Wer sind diese Leute?"
 
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"Oh, ihr irrt Blüte der Nacht. Ich komme gerade aus Jargal und bin nun wieder auf dem Weg in die Welt hinaus. Doch zu vor will ich meinem Elternhaus einen Besuch abstatten, welches in einer großen Feuersbrunst vor fast 12 Monden zerstört wurde. Das Haus derer von Lichtlingen. Es gehörte meinem Vater." Kylari war etwas verdutzt und überrannt von dieser Fülle aus privaten Details aus dem Leben des Barden. Gleichzeitig war es ein kurzer Moment der Trauer über diesen herben Verlust, sowie Mitgefühl für ihn. Dabei vergaß sie beinahe die Tatsache, dass ein Graf vor ihr stand, oder zumindest sein Erbe, welcher nach dem Tod seines Vaters Titel und Länder geerbt haben musste. Schnell machte sie einen Knicks und senkte den Kopf "Verzeiht mein Herr, dass wusste ich nicht, bitte verzeiht mir diese nicht wieder gut zu machenden Fehler von mir." Ihr Verhalten entlarvte Kylari. Gerald war erstaunt eine Dienerin zu treffen, welche soviel Unschuld ausstrahlte und dennoch nichts an Faszination einbüßte.

Er streckte eine Hand zu ihr aus und hob vorsichtig ihr Kinn nach oben. "Nicht doch Fräulein Kylari. Es ist kein Fehler vorgefallen. Ich habe mein altes Leben hinter mir gelassen. Allein mein Titel erinnert noch an mein Blut, doch sonst ist alles vom Feuer verschlungen worden. Ihr seit mir kein Gehorsam schuldig. Sagt mir viel mehr, was ihr zu dieser Stunde noch hier macht? Ist eure Herrschaft so hart zu euch, dass so ein wunderschönes Geschöpf die schweren Arbeiten um das Haus erledigen muss, noch dazu, wenn der Mond schon lange die Sonne zur Ruhe küsste?" Es erschien dem Barden, dass gänzlich alles an Wichtigkeit abnahm, wenn er Kylari ansah. Kylari Arkenyon... Kylari... Kylari... ein wunderschöner Name...
 
<Scheint ja ein Fest hier stattzufinden>, dachte Tilman, als er die ganzen Personen ankommen sah. Rasmus wurde leicht unruhig, worauf er ihm beruhigend das Gefieder streichelte.
<Ich glaube, ich haue mich gleich mal aufs Ohr... Die scheinen mich ja nicht zu brauchen. Keine Ahnung, warum ich eigentlich noch mitgekommen bin... Hm. Schätze mal, das geht auf die Kosten meiner Neugier. Naja, irgendwie ist dieser Ixtaqua schon ein interessanter Kerl... Vielleicht kann ich eine Weile mitkommen. Wäre eine schöne Abwechslung.>
Tilman fläzte sich mit Rasmus in eine Ecke. All diese Geheimniskrämerei... Er wüsste zu gerne, was sie da wohl machten und wer diese ganzen Leute überhaupt waren... Er wüsste es wirklich zu gern...
Ob es eine Möglichkeit gab, das Gespräch dieser Leute zu belauschen? Noch waren sie nicht alle im Gebäude versammelt, er hatte noch ein wenig Zeit, um sich vielleicht eine Mauernische zu suchen...
Er erhob sich und sah sich um. <Hier muss doch irgendwo eine Lücke in der Mauer sein oder sowas...>
 
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Der Geruch kam immer näher.... Aufmerksam stellte Ixtaqua die Stacheln auf und wartete was passieren würde doch regen tat er sich nicht. Nein, er hockte immer noch in der Dunkelheit und wartete darauf, dass Heinrich wieder kommen würde.
Da kam jemand in den Keller, Ixtaqua konnte es ganz genau sehen. Aber es war kein Mensch es war...mehr ein Tier.
Nun konnte der Sharak ganz genau ausmachen, wer für den katzenartigen Geruch verantwortlich war. Dieses Wesen, welches sich gerade Zutritt zum Keller verschafft hatte, strahlte eine für Ixtaquas empfindliche Nase eine gewaltige Duftwolke nach Raubtier aus. Auch der Körper dieses Wesens war für Ixtaqua sehr skurril. Ein menschlicher Körper, gepaart mit den eleganten Zügen jener Katzen, die Ixtaqua nur von Hörensagen kannte und ihren Geruch erst einmal selbst erlebt hatte.
Scheinbar blind tapste das Wesen auf ihn zu und schien ihn nicht mit zu bekommen.
Vorsichtig erhob sich Ixtaqua und wollte dem Wesen ausweichen. Sicher ist sicher doch dann wechselte die Kreatur plötzlich die Richtung und stand direkt vor dem Fischmensch.
Ein seltsames, undefinierbares Geräusch drang an Ixtaquas Ohr und es folgten Berührungen. Der Fischmensch war etwas irritiert, als ihn an den Bauch gefasst wurde. Diese Art von Berührung kannte er bisher nur als liebevolle Berührung seiner Frau aber vielleicht hatte das bei anderen Rassen eine andere Bedeutung. Trotzdem wusste Ixtaqua nicht, wie er darauf reagieren sollte. Doch plötzlich begann das Wesen mit ihm zu sprechen.

„Ein....Nein ich bin eine Monster.“ er war noch immer davon überzeugt dass diese Bezeichnung für seine Rasse richtig war. „Unter meines Gleichen heißen wir Sharaki- die Fischmenschen....Was seid ihr?“
 
Kylari war sichtlich verdutzt über die Geschehnisse.
Obwohl der Barde Gerald ihr soeben gesagt hatte, dass sie ihm nicht wie einen Angehörigen des Adels entgegenkommen musste, konnte sie es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, ihre Einstellung ihm gegenüber so schlagartig zu ändern. Er hatte einen Titel. Ob er diesen nun annahm oder nicht war gewiss seine Sache, doch Kylari verpflichtete dieser Titel dazu, ihn entsprechend zu behandeln, auch wenn sein Verhalten sie mehr als nur verwunderte.
Somit antwortete sie auf seine Frage.
,,Ich bin Dienerin im Hause Arkenyon, und solange nicht alle Arbeiten getan sind, darf ich mich nicht zur Ruhe legen".
Eine Zeit lang herrschte Stille, dann fügte sie hastig hinzu: ,,Wobei ich diese Tatsache natürlich nicht als negativ ansehe ! Ich diene gerne im Hause Arkenyon, und meine Herrin-"
,,Ihr braucht nicht denken, dass ich zu ihr laufe und ihr von Euren Worten berichte", sagte der Barde lächelnd.
Und Kylari hatte nicht den Verdacht, dass er log.
Somit wagte sie, zu sagen: ,,Aber nun war ich mit meinen Hausarbeiten fertig, und habe mich im Schwertkampf geübt. Es ist meine große Leidenschaft".
Sie sagte dies nicht nur, um sich mit dem Barden darüber zu unterhalten, sondern auch, weil es ihr innerlich gleich war, ob ihre Herrin davon erfuhr.
Mit dem Schwertkampf konnte sie ihre Herrin verärgern, und manchmal war genau dies ihr Ziel, auch wenn sie es niemals zugeben durfte.
 
„Sachmé Megami ist mein Name, ich bin eine Erdgeborene, eine Sphinx wie wir uns nennen.“ Sagte sie und versuchte etwas zu erkennen. Ein wenig deutlicher wurden die Umrisse bereits, aber nicht deutlich genug um viel mehr als Schemen auszumachen.

<Wen ich heute so alles treffe> fuhr es ihr durch den Kopf. Das Wesen vor ihr war anscheinend eine seltsam anmutende Kreuzung aus Mensch und Fisch. <Wahrscheinlich denkt er dasselbe von mir> dachte sie schmunzelnd. Ihre Nase sagte ihr, dass anscheinend noch mehr Menschen hier gab. Sie roch an ihrem Arm und sog den abartigen Blutgeruch wieder in ihre Nase. Sie schüttelte den Kopf und versuchte ihn aus ihrem Kopf zu vertreiben. Sie sollte es nicht drauf anlegen.

Einen Schritt trat sie zurück und stieß prompt gegen den Tisch in dem Raum. Das Knirschen ließ sie zusammenzucken. Sie hasste es so blind zu sein wie sie es gerade war. Sie fühlte sich so verdammt hilflos. Noch bescherte ihr die Leere ein Gefühl der Emotionslosigkeit, aber wie lange würde das so bleiben? Ihre Schnurbarthaare waren wie Dolche gespannt. Als würde sie auf etwas warten aber worauf? Lag es vielleicht daran das der Sharaki wie das Meer roch? Jedenfalls vermutete sie das.

Es war töricht anzunehmen es läge etwas in der Luft.
„Wie kommt es das ihr hier unten seid solltet ihr nicht im Meer sein? Ihr riecht jedenfalls danach.“ Bemerkte die Sphinx und versuchte ihre Verwirrung zu unterdrücken. Es war dumm verwirrt zu sein wenn man den Grund nicht kannte. Sie schüttelte diese dummen Gedanken ab. Kaum etwas brachte sie wirklich aus der Fassung und heute war das bereits zwei- oder dreimal geschehen. Was wurde hier gespielt? Was sollte das ganze?

„Ich war eindeutig zu lange weg von meinem Stamm.“ Murmelte sie leise und fasste nach ihrem Beutel mit den Runen. Sie gaben ihr ein Gefühl von Sicherheit. Sie waren ihr Schlüssel ihre Sicherheit…
 
"Eine Maid, die der Klinge mächtig ist. So etwas findet man selten in diesen Landen, noch dazu bei einer der Dienerschaft." Der Barde beäugte die Gestalt Kylaris "Ihr seit recht feminin gebaut.... sehr feminin." Ihm wurde warm. " Ist es euch denn vergönnt eine so große Klinge geschickt zu führen?" Die Dienerin war sichtlich von diesem Kompliment angetan, sowie dem Interesse für ihre Person. Gerald machte keinerlei Anstalten sie nun dafür zu strafen, oder zu verraten, dass sie als Frau zu Waffen griff. Es gab wohl doch mehr Varianten von Adel, als sie es in Arkenyon kennen gelernt hatte. Soviel, ja man möchte meinen sogar Bewunderung von einem Blaublütigen zu einer einfachen Magd war gänzlich ungewöhnlich, was unausweichlich zu etwas Unsicherheit, durch die neu entstandene Situation, bei der schönen Dienerin führte. "Ähm... ja ja, doch, das ist kein Problem für mich, ich übe immer fleißig wisst ihr?" Gerald konnte ein kurzes Lachen nicht verhindern. "Ihr sprecht so voller Flammen, dass ich mich frage, warum ihr euer einfaches Leben so einfach hinnehmt, steckt doch soviel Freiheitswille und Abenteuerlust in euch." Kylari machte große Augen. "Was? Ihr sprecht von Fortgehen? Aber das ist nicht weit entfernt des Verrats an meiner Herrin." Sie sah den Spielmann listig blinzeln. "Es war eine Feststellung von mir, ausgelöst von der Neugier nach Neuigkeiten, wie sie jeder Barde wohl inne hat. Ihr seit wahrlich faszinierend anzusehen Kylari und wenn ihr den Schwertkampf beherrscht, wisst ihr euch wohl zu verteidigen. Dazu kommt die Neugier nach dem Unbekannten, wie sie mich antreibt. Mehr braucht man nicht um auf Abenteuer zu gehen!" Es war ein heroischer Ton, den Gerald da anklingen ließ, war er sich doch bewusst, dass er hier gerade zur Revolte anstiftete und die Herren dieser Ländereien dafür sogar das Recht hatten ihn zu richten, wenn nötig hinzurichten.

Doch er war kein bisschen darüber beängstigt. Sein Freiheitsdrang machte sich sehr bemerkbar und zauberte ein Lächeln zwischen seinen wohl gestutzten und rasierten Bart. "Ich weiß nicht..." antwortete Kylari etwas zögerlich. "Ich kenne nicht viel von Atreles.... ich wüsste nicht mal wohin ich zuerst gehen sollte, wenn..." - "Gestattet diesen Einwurf von eiliger Interessenbefriedigung. Euer Zweifel findet in mir seinen Meister: War ich doch schon an so vielen Orten in diesem schönen Land aber beabsichtige alles zu sehen, was Atreles zu bieten hat! Daher wäre es mir ein besonderes Vergnügen, wenn ihr mit mir reisen würdet, vorerst zumindest, bis euch meine Person, so hoffe ich doch nicht, auf die Nerven geht." Kylari fühlte sich ziemlich überrumpelt. Einfach so mitgehen mit einem jungen Mann, welchen sie gerade mal einige Minuten kannte? Zugegeben, er war Barde und entsprechend gutaussehend und gepflegt. Darüber schien er über Verstand und den Hang zu den freien Künsten zu verfügen. Aber machte ihn das nicht gerade auch gefährlich? Es war schwer hinter seine Fassade zu blicken. Andererseits, bei soviel Komplimenten und sichtlich angetanem Verhalten ihr gegenüber, schien er es doch ernst zu meinen mit ihr. Sie überlegte, während Gerald sich weiterhin an der Schönheit labte und geduldig schwieg, eine Seltenheit bei Barden.
 
Michael wartete gar nicht erst auf eine Antwort von Aaron sondern ging noch ein paar Schritte weiter, bis er die versammelten Personen deutlich erkennen konnte; was er sah erstaunte ihn. Menschen aus den, augenscheinlich, unterschiedlichsten Schichten hatten sich hier versammelt. Einige, ihrer Kleidung nach zu schließen Adlige, musterten ihn kurz und verzogen dann teilweise ihr Gesicht vor Abscheu und Geringschätzung. Nicht das er das nicht gewöhnt war, sein vernarbtes Gesicht, das nur unzureichend vom Helm verborgen wurde, rief bei vielen Menschen diese Reaktion hervor. Die Leute in dem kleinen Innenhof, die weniger reichhaltig gekleidet waren, zeigten ganz ähnliche Gesichtsausdrücke, auch wenn bei ihnen eher das Misstrauen im Vordergrund stand. Nur wenige schienen eher Neugierig zu sein, ein paar Hände griffen nach ihren Schwertern.
Nicht das die Versammlung dieser unterschiedlichen Stände schon erstaunlich genug war, ihn verwunderte besonders die Anwesenheit eines Priesters, der ihn mehr oder weniger schockiert anstarrte.
Und hier sollte die Sphinx in Sicherheit sein? Unter den Augen der Kirche? Irgendwie hatte er da so seine Zweifel...

In diesem Moment trat Aaron, zusammen mit Edward, von hinten an ihn heran. Das Erscheinen ihres Begleiters schien die Situation ein wenig zu entspannen, jedenfalls machte niemand die Anstalten Waffen zu ziehen; einige der Leute lächeltem ihm kurz zu, nur um darauf wieder Edward und Michael wieder kritisch zu beäugen. Nein, sonderlich willkommen waren sie wohl nicht.
Vorsichtig, um keine vorschnellen Reaktionen hervorzurufen, nahm er er den Helm ab. Die Ketten im Nacken gaben ein leises klirren von sich. Er machte seinem Zweifel Luft.
"Sagt mal Aaron... Seid Ihr euch wirklich sicher, dass es eine gute Idee war, Sachmé hierher zu bringen? Die Leute, besonders der Priester da, sehen eher so aus, als ob Wesen wie sie hier besonders gefährlich leben würden..."
Er warf einen Blick in die Dunkelheit hinter dem zerfallenem Torbogen, konnte aber nichts entdecken.
"Wo ist sie eigentlich abgeblieben?"
 
Die Anwesenheit eines Priesters überraschte auch Aaron, denn immerhin hatte es sich der Orden zur Aufgabe gemacht, vermeindliche Hexen aus den Fängen der Kirche zu retten.
Allerdings hatte er nichts versprochen, was Sachmés Sicherheit anging.
Er hatte sie nicht hierhergebracht um sie zu schützen, sicher würde sie sowieso an keinem Ort sein, an dem es Menschen gab, doch hätte er sie nicht hergebracht, hätte sie sich wahrscheinlich im Dunkel des Waldes verflüchtigt und das konnte Aaron nicht zulassen.
Das sich nun Michael so besorgt zeigte, war ebenfalls überraschend, denn er hatte immerhin seine Söldnergefährten an die Sphinx verloren.

"Sie kann auf sich aufpassen" sprach Aaron dem Söldner zu, ohne ihn aber anzusehen. Die Sphinx würde ja wohl noch auftauchen, sie war mit ihnen mitgegangen, also erwartete sie sich etwas davon. Aarons Aufmerksamkeit galt jetzt der Versammlung.
Es waren einige neue Gesichter hier, wie eben der junge Priester, dessen verwirrter Gesichtsausdruck erahnen lies, dass er keine Ahnung hatte was hier vorging.
Eine junge Frau war auch hier, sie war anscheinend mit Vincent gekommen und ihre Hautfarbe und Kleidung liesen auf eine Ausländerin schliessen.
Und ... Aaron war entrüstet als er diesen Jüngling erblickte.
Seit wann nahmen Kinder an geheimen Treffen des Ordens teil?!
Nun, es gab sicher viel zu bereden.
Aaron wartete bis Heinrich das Wort ergriff.
 
Viele nichtssagende Worte wurden zwischen den Anwesenden gewechselt und Draco verstand noch immer nicht, was das hier sein sollte, weder aus den Anwesenden Personen, die wohl verschiedener nicht hätten sein können, noch aus den Blicken und Gesprächen.
Also trat der Junge vor und alle richteten ihre Aufmerksamkeit auf ihn, warum er vorgetreten war, wusste er, er wollte etwas sagen, aber was es war, das hatte er vergessen, die vielen Fremden, die ihn misstrauisch beäugten, machten ihn nervös.

„Kann mir mal wer erklären, was das hier werden soll? Ich bin hier, weil mir dieser Mann“, er hob die Hand und zeigte auf Vincent, „Geld schuldet, aber dann treffen hier nach und nach mehr seltsame Personen ein, ich versteh das alles nicht, ich will mein versprochenes Gold und dann bin ich weg!“

Vorwurfsvoll blickte er Vincent an, dann aber wanderte sein Blick wieder durch die Runde, viele der Menschen hier wirkten interessant und scheinbar sollten noch mehr kommen.
Seltsam war dieser noch so junge Tag...
 
Heinrich sah sich die illustre Runde im Innenhof der Ruine an. Aus einem kleinen, geheimen Treffen der Societas Narratorum war eine halbe Volksversammlung geworden. Natürlich konnten sich die Narratores nicht unter den Augen und Ohren dieser Menschen beraten aber das Treffen hätte so wieso nicht hier draußen stattgefunden. Viel zu groß war das Risiko, dass jemand hinter der nächsten Wand stand und zuhörte. Nein, Heinrich war viel, viel umsichtiger.

Nachdenklich sah er zum Himmel hinauf und bewunderte den Sonnenaufgang. Ja ein neuer Tag war angebrochen. Vom Regen der Nacht zeugten nur noch glitzernde Tropfen, die der Ruine eine wunderschöne Atmosphäre einbrachten. Das Treffen konnte beginnen….

„Vincent, Anis, Aaron…“ sagte er und deutete seinen Ordensbrüdern an, heran zu treten. Sie stellten sich abseits, so, dass keiner der anderen sie hören konnte.
„Es ist nun so weit. Das Treffen kann beginnen.“
„Was ist mit den anderen?“ fragte Anise. Zu Recht denn schließlich konnte man sie schlecht einfach wegschicken. Besonders da einige noch in Verbindung mit den Narratores standen.
Heinrich hob jedoch beschwichtigend die Hände. „Keine Sorge. Es gibt einen Ort, wo wir ungestört sind. Es ist also gleichgültig, ob sie hier warten. Jedoch könnten wir für sie Verwendung haben…“


Unter knarren hoben Vincent und Aaron die alte Tür an, die die Treppe in den Keller abdeckte. Von unten drang Fackelschein den Treppengang hinauf. Scheinbar war Heinrich vor kurzem schon einmal in diesem Keller gewesen.
Aaron ging vor, gefolgt von Anise, welcher elegant von Vincent beim Hinabsteigen der Treppen geholfen wurde. Heinrich zog schlussendlich die Tür wieder herunter und folgte den dreien.
„Nun, wie ihr seht sind wir hier unter uns. Wir können also frei reden.“ Sagte Heinrich und deutete auf die Stühle in der Mitte des Raumes. „Setzt Euch.“

Es war ein seltsamer Anblick, der sich bot. Sieben Stühle an einem Tisch, doch nur 4 waren besetzt. Anise war die Erste die deswegen das Wort ergriff.
„Wo sind denn die anderen 3 Gründungsmitglieder?“ fragte sie und deutete auf die 3 freien Plätze.
„Verhindert.“ Entgegnete Heinrich. „Der Hauptmann hat eine Audienz beim König und der Lehrling des Schmiedes hat seine Gesellenprüfung. Was den Fisch betrifft, so macht sie uns erneut Ärger.“
„Schade.“ Seufze Anise darauf hin. „Besonders den Fisch hätte ich gerne endlich einmal kennen gelernt und gewusst, warum sie diesen Namen trägt.“
„Doch wollen wir uns daran nicht stören! Denn dafür habe ich einen besonderen Ga…“ Plötzlich wurde Heinrich von einem scheppernden Geräusch unterbrochen. An der Wand war ein Regal angestoßen wurden und die sich darauf befindlichen Flaschen zersprangen auf dem Steinboden in tausend Scherben.
Sofort sprang Aaron Kampfbereit auf und sah sich um. Auch Vincent hielt die Augen offen und versuchte zu erkennen, wer oder was für dieses Geräusch verantwortlich war, insofern das bei diesen Lichtverhältnissen möglich war.

Da! Eine blitzschnelle Bewegung zwischen den Fässern. Gratziel, elegant…katzenartig.
Plötzlich sprang Sachme aus ihrer Ecke und tapste halbblind herum. Ihre Zähne blitzen, Ihr Fell glänzte im Fackelschein und ihre Augen hatten ein gefährliches Leuchten inne.
Voller entsetzen starrten die Menschen auf das Katzenartige Wesen.
Doch als ob das nicht genug wäre, huschte ein weiterer Schatten durch die Ecken und trat schließlich vollends ans Licht. Ixtaqua der Sharak, der selbst die Männer um mehr als nur einen Kopf überragte.
Es muss ein unheimlicher Anblick gewesen sein. Auf der einen Seite die Sphinx, auf der anderen der Fischmensch….beide bedrohlich, da sie eigentlich nicht existieren dürften….
 
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Tilman rückte näher an den Spalt in der Wand heran und lugte hindurch. Dort unten am Tisch saßen Menschen und berieten sich. Wenn er doch nur ein wenig höher käme...
Er schüttelte leicht den linken Arm, um Rasmus zu bedeuten, dass er sich wo anders niederlassen sollte. Dieser breitete daraufhin seine Flügel aus und erhob sich elegant in die Luft, um auf dem nächsten Baum zu landen.
Tilman kletterte ein wenig höher und hatte nun alles im Blick. Er konnte jedes Wort hören, das dort unten gesprochen wurde.
Nachdem er eine Weile gelauscht hatte, wurde ihm eines klar: Sie schienen eine Organisation zu sein. Wer sich mit Organisationen abgab, hatte Verpflichtungen und Tilman hasste Verpflichtungen.
Er hatte seine Entscheidung bereits getroffen - Er würde eigene Wege gehen.
Langsam kletternte er wieder an der Mauer hinab, landete lautlos im Gras, streckte den Arm aus, auf dem sich Rasmus nach einigen Sekunden wieder niederließ und schlug still eine Route in Richtung Stadt ein. <Viel Glück, Ixtaqua>, dachte er. Dann verschluckte die Dunkelheit ihn und Rasmus.
 
Sie schnupperte. Ein Geruch näherte sich….einer von ihnen kam ihr bekannt vor.
<Menschen> erkannte sie diese Spur war unverkennbar. Nur Menschen hatten diese Spur. Noch immer so gut wie blind tastete sie sich weiter. Fort von dem Fischmenschen. Von ihm drohte ihr keine Gefahr das spürte sie instinktiv. Was auch immer sie für die Menschen war so waren sie sich doch ähnlich wenngleich auf eine Weise die an Tag und Nacht grenzte. Sie duckte sich zwischen ein par Fässern und wartete.

Vier Personen betraten den Raum – darunter Aaron wie sie feststellte. In ihrer Blindheit stieß sie gegen ein Regal das krachend zu Boden stürzte. Das Geräusch von splitternden Flaschen dröhnte unangenehm in ihren Ohren. Ein schriller schmerzender Ton für ihre Ohren die zu fein für so etwas waren. Sie sprang erschreckt und von ihren Instinkten gesteuert aus dem Schatten hervor. Die Sekunde bis es aufhörte zu scheppern schien endlos und noch Sekunden später hallte das Geräusch in ihrem Kopf wieder.

Sie schüttelte den Kopf und schaute jammervoll auf bis das Geräusch endgültig aus ihrem Bewusstsein verschwand. Sie schüttelte sich um vermeintliche Splitter aus ihrem Fell zu entfernen und sah dann die Männer an. Das heißt sie sah sie nicht wirklich sondern nur Schemen. Anhand der Tatsache, dass ein Schemen besonders groß war schloss sie, dass der Sharak ebenfalls aus dem Schatten getreten war. Die Dämmerung schritt fort und Minute um Minute wurde ihre Sicht wieder ein wenig klarer.

„Tut mir Leid wenn ich euch erschreckt habe.“ Sagte sie höflich. Ein wahrlich seltsamer Anblick musste das für diese Menschen sein die niemals einen ihres Volkes gesehen hatte. Sie zuckte nervös mit den Ohren sie mochte diesen Keller nicht. Die Höhlen der Sphinx waren um so vieles schöner als dieses verschandelte Etwas mit seinen 4 Wänden – so weit sie das richtig bemerkt hatte ihre Augen waren ja immer noch zu nichts zu gebrauchen - das die Rohheit der Erde zurückgedrängt hatte, ihre wilde Kraft in so eine Form zu pressen wahrlich widerlich für eine ihres Volkes.
 
Es rumpelte und schepperte, Glas zerbrach. Aaron sprang auf und begann sich, angriffsbereit mit der Hand am Schwertgriff, nach der Ursache umzusehen.
Auch Askan, der es sich gerade unter dem Tisch gemütlich gemacht hatte, bezog wieder Angriffsstellung.
Der Orden war immer vorsichtig gewesen, aber es war möglich dass er nicht vorsichtig genug gewesen war. Zweifellos waren die Handlungen der Soccietas oftmals widerrechtlich, und die Gefahr selbst zum Ziel zu werden bestand. Dieser Gedanke schoss Aaron jedesmal durch den Kopf, wenn bei einer mit der Soccietas zusammenhängenden Aktion, irgendetwas unerwartetes geschah.
Als nun aber Sachmé auftauchte, war er keinesfalls beruhigt.
Er hatte sich noch nicht an den Anblick, oder gar die Existenz der Sphinx gewöhnt.
Sie war wild, sie hatte ein Blutbad angerichtet. Sollte er sein Schwert ziehen, oder ihr vertrauen schenken?

"Es ist in Ordnung, das ist Sa..."
Aaron verstummte schlagartig, als eine riesenhafte Kreatur aus dem Schatten trat, mit hellblauen Schuppen, schwarzen Augen und Stacheln auf dem Kopf.
Die einzelnen Details für sich, nahm Aaron nicht wahr; er sah nur das schockierende, furchteinflößende und surreale Gesamtbild.
„Tut mir Leid wenn ich euch erschreckt habe“ untertrieb Sachmé.
Erst jetzt merkte Aaron (immer noch die fischartige Kreatur fixierend), dass seine Waffe nicht mehr in der Scheide steckte, sondern schlagbereit in seiner Hand ruhte.
 
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