Ich finde ja interassant an dieser stelle, dass jeder hier sein bild von gott hat. Selbst die die nicht daran glauben haben ein bild von dem an den sie nicht glauben. Beziehungsweise wie er denn sein müsste, wenn sie denn dran glauben würden. Schwierig zu erklären. Ich denke wir sind uns einig dass die frage ob es gott gibt, wohl hier nicht zu klären ist. Aber das ist auch nicht wichtig. Um an etwas zu glauben muss man ja nicht wissen ob es existiert, allein die möglichkeit dass es existiert reicht vollkommen aus.
Ich halte folgende , kurzgefasste, theorie für durchaus glaubwürdig.
Man stelle sich die menschen der vergangenheit, der antike, der steinzeit nicht vor wie die heutigen. Abgesehen vom erscheinungsbild, wiesen sie deutliche neurophysiologische unterschiede zu den heutigen menschen auf. Sie besassen KEIN bewusstsein. Diese menschen nennt man bikameral. Der mensch nimmt die umwelt und das was er tut als ganzes wahr. Er ist sich nicht bewusst was er tut. Alles was sie tun, wie sie in bestimmten situationen reagieren, ist eine folge der erfahrungen die sie gesammelt haben.
Wie aber reagieren diese menschen auf neue, nicht dagewesene, situationen ? Nun die antwort ist überraschend, aber einfach. Sie halluzinieren stimmen, und folgen diesen. Die stimmen wiederum sind abbild ihrer erfahrungen. Während wir(die heutigen menschen) also versuchen uns einer überraschenden situation, voll und ganz BEWUSST zu werden um darauf reagieren zu können, würde ein mensch mit bikameraler psyche darauf "warten" was ihm die stimmen sagen. Man kann sich das etwa so vorstellen wie bei heutigen menschen mit einer schizophrenen psychose. Nochmal sei gesagt, dass ich von menschen rede, die noch kein bewusstsein besitzen.
Irgendwann hat die evolution dafür gesorgt, dass die menschen ein bewusstsein entwickelten. Die stimmen verschwanden. In stresssituationen in denen früher die helfende stimme gehört wurde, passiert nun nichts. Man ist auf sich selbst gestellt. Und das ist der punkt, an dem der mensch die götter GESCHAFFEN hat. Es ist tatsache, dass auch heute noch in extremen stresssituationen ansonsten völlig normale menschen, stimmen haluzinieren. Bei den bikameralen menschen, war die stressschwelle weitaus niedriger, eine neue unbekannte situation, war stress genug um die halluzinationen auszulösen. Auch heute noch fangen menschen in ausweglos scheinenden situationen an zu beten. Nicht wenige werden im angesicht des todes, größtmöglicher stress, gläubig.
Also ist gott ein evolutionäres überbleibsel vielleicht sogar eine überlebensstrategie.
Nachzulesen ist die ganze theorie in
"The Origin of Consciousness in the Breakdown of the Bicameral Mind" von Julian Jaynes
just my 2 cents