Religion

Ich halte nicht sehr viel von Religion, und glaube schon gar nicht an einen Gott und das liegt daran dass die Welt nicht so aussieht als würde es einen geben, lauter tote an Krankheiten, ermordete unschuldige, für immer behinderte Kinder die nichts dafür können:shock:.
Ich weis gar nicht wie man da nich an einen Gott glauben kann.:huh:
 
Ich glaube an Gott. Aber der Tod ist halt nun mal mächtiger als er. Denn sonst würden wir ja alle jahrelang mit einem uns quälenden Tumor in der Lunge oder in der Kehle oder sonstwo herum schlagen, wenn Gott der "Herr über den Tod" ist. Der Tod ist Herr über Gott.

Cherubion
 
Gegenfrage: Warum sollte ein Gott, so er denn existiert, ausgerechnet dafür verantwortlich sein müssen, dass alle Menschen von ihren irdischen Sorgen usw. befreit werden? Vielleicht ist ein Gott, so er denn existiert, vielmehr an einer Art Versuchsaufbau interessiert? Zum Beispiel, um zu sehen, wie die Menschen auf Dauer mit besagten irdischen Sorgen fertig werden oder auch nicht? Ich fände das viel verständlicher und vor allem faszinierender.

Außerdem, warum sollte besagter Gott, so er denn existiert, auch die Macht haben, all die irdischen Sorgen von uns zu nehmen?

Für einen Gott gibt es keine allgemeine Definition, sondern nur das jeweilige Gottesbild jedes einzelnen Menschen.
 
Ich halte es auch für recht unwahrscheinlich, dass sollte es einen Gott geben, ihn das schicksal einzellner menschen überhaupt interesiert, bzw. genau weiß, was wer wann macht.

Ich hab mir eigentlich schon des öfteren gedanken über Gottheiten gemacht und ich halte es aus meiner sicht für am wahrschenlichsten, das die Götter zwar für die Schöppfung verantwortlich sein könnten, sie aber eine eher passive Rolle einnehmen. Eigentlich stelle ich mir meist eine Gruppe gealteter herren und damen vor die in einer art palast sitzen und von dort beobachten und nur in wenigen fällen eingreifen, zB. aus langeweile und ich finde es auch recht logisch, das diese leid über die erde bringen würden, um sich selbst zu amüsieren. Aber das steht auch irgendwie im kontrast zu ihrer schöpfertätigkeit.
 
Offiziell bin ich Christ (mit allem drum und dran) aber:
(Alle ernsthaften Christen sollten ihn nicht öffnen, sonst bekomme ich noch Ärger;)... nein, so ganz so schlimm ist es nicht:))
Ich glaube nicht an Gott,sondern an die Wissenschaft, aber Gott möge mir verzeihen:lol:.
Nein, ich gehe NICHT jeden Sonntag in die Kirche.
Aber in Reli muss ich trotzdem mitmachen:cry:.
Ich denke:
-Jesus gab es
-Gott gibt es nicht, sondern nur das, was die
Menschen aus dem Schicksal machen
-Die Menschen glauben an Gott/Allah/Zeus und
was weis ich nicht alles, weil sie sich an etwas
(da oben) festhalten wollen

PS: Nach dem Tod ist`s wie vor der Geburt;)

EDIT: Endlich Schwertkämpfer;):hah:, aber: Back to Topic [BaektuTo'pik]
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie der Tod aussieht? Nun ja: Vorher biste da, danach nimmer. Fertig. Nur weil sich die meisten sowas nicht vorstellen können, spinnen sie etwas zusammen, was das ganze erträglicher macht.

lol, du sagst es so, als wärest du mit deiner Einstellung anderen überlegen, und es wäre eine feststehende Tatsache, aber auch du vermutest nur.
Ich denke zwar ähnlich wie du, aber trotzdem habe ich nicht das Bedürfnis, alle anderen Vorstellungen als völligen Schwachsinn ab zutun. Dies ist anmaßend, und sowas kann man höchstens sein, wenn man sich sicher ist, aber nicht, wenn man auch keine Ahnung hat.

Außerdem: Warum ist es denn schlechter sich das Leben erträglicher zu machen, und es sich einfach zu machen? Ich meine, für mich ist es jetzt zu spät, weil ich zu viel darüber nachgedacht habe, und Religionen einfach nichts für mich sind, aber manchmal wünsche ich mir, einfach niemals über den Sinn des Lebens nachzudenken, oder so, sondern einfach mein Leben zu leben, und dann glücklich sterben, im Wissen das man danach an einen besseren Ort kommt.
Leider gehöre ich auch zu den tollen Menschen, die sich ihr Leben immer schwer machen müssen :cry:

mfg. Anton
 
Jetzt, wo ich sehe, dass dieser Thread auch mal wieder abgestaubt wurde, lege ich meinen jetzigen Standpunkt zur Religion dar.

Man muss bei den Religionen grundsätzlichen zwischen verschiedenen Aspekten unterscheiden. Einstein z.B. unterschied zwischen Furcht-Religion und moralischer Religion. Die Furcht-Religion ist von Menschen erdacht, um ihre Ängste zu bekämpfen, wie Krankheit, Krieg, Tod. Jegliche Form solcher Religionen sind meiner Meinung nach an der Wahrheit gefehlt. Moralische Religion bezeichnet einen Glauben mit Verhaltensregeln, wie z.B. den Zehn Geboten. Es gibt keine große Weltreligion, die nur in eine dieser Spalten einzuordnen wäre. Vielmehr sind alle eine Mischung. So gehen auch Christen in die Kirche, um ein Leben nach dem Tod zu erhalten; sie sollten sich jedoch auch an viele Regeln halten. Mein "Glaube" ist gänzlich in die moralische Spalte einzuordnen.
Neben diesen beiden Formen gibt es jedoch noch eine dritte Religiosität, die kosmische. Menschen, die sie erfahren haben, erkennen, welche Nichtigkeit das Leben des Individuums hat, und wie klar und harmonisch doch das ganze ist. Auch diese Religiosität vertrete ich.

Zur Gottesfrage: Es muss wohl etwa 3-4 Monate her sein, da entdeckte ich das Kausalprinzip. Dieses besagt, dass alles nur eine Folge einer Ursache ist, und diese wird dann selbst wieder zur Ursache einer neuen Folgen. Die alte Frage: wo ist der Anfang dieser Kette? Ich denke mir hier einen Gott hin. Dieser ist nicht menschlich; er ist mehr ein "großer Geist", der überall ist, den man aber doch nicht bemerkt. Dieser Gott schuf die physikalischen Gesetze, Energie und Materie. Darauf folgte der Urknall, und alles nahm seinen Lauf. Außerdem denke ich mir ein Wesen, das dazu imstande ist, ein ganzes Universum zu schaffen, perfekt. Würde es nun in das irdische Geschehen eingreifen, würde es doch einigen helfen und einigen schaden; er wäre nicht mehr perfekt. Kurz gesagt: ich bin Deist und Determinist, d.h. ich bin der Meinung: Gott schuf die Welt. In diesem Augenblick der Schöpfung war das ganze Geschehen schon vorhergesagt. Jetzt nimmt er keinen Einfluss mehr auf dieses Geschehen.
Daher sollte man sich auch davor hüten zu sagen: bei so viel Elend auf der Welt kann es doch gar keinen Gott geben.
In Anbetracht des Kausalprinzips erscheint der Gedanke an ein Leben nach dem Tod ebenfalls sinnlos. Wenn Gott vorbestimmt, wer was wann, wie und wo tun wird, wieso sollte er dann Bestimmte belohnen oder bestrafen? Das Jenseits ist für mich nur eine Ausrede, die Leute früher verwendeten, damit sich überhaupt jemand an moralische Grundsätze hält.

@Antonio: So einer bin ich auch. Ich habe schon öfters versucht, mich in die Lage von Menschen zu versetzen, die im Mittelalter oder zu anderen grausamen Zeiten lebten. Die Kelten z.B. glaubten an eine Wiedergeburt. Wenn ich Zeit Krieger gewesen wäre, hätte ich mir ja schön denken können: nicht schlimm, kämpfe wie wild, hinterher kommst du noch ein mal auf die Welt. Ich habe mich jedoch für den Weg der Wahrheit entschieden. Die Wahrheit ist für mich etwas interessantes, wunderschönes, und ich bin nicht davon abzubringen, mich ihr so weit wie möglich zu nähern; auch wenn das schmerzhaft sein kann. Kennt jemand das Höhlengleichnis?

MfG Shah
 
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lol, du sagst es so, als wärest du mit deiner Einstellung anderen überlegen, und es wäre eine feststehende Tatsache, aber auch du vermutest nur.
Ich denke zwar ähnlich wie du, aber trotzdem habe ich nicht das Bedürfnis, alle anderen Vorstellungen als völligen Schwachsinn ab zutun. Dies ist anmaßend, und sowas kann man höchstens sein, wenn man sich sicher ist, aber nicht, wenn man auch keine Ahnung hat.

Außerdem: Warum ist es denn schlechter sich das Leben erträglicher zu machen, und es sich einfach zu machen? Ich meine, für mich ist es jetzt zu spät, weil ich zu viel darüber nachgedacht habe, und Religionen einfach nichts für mich sind, aber manchmal wünsche ich mir, einfach niemals über den Sinn des Lebens nachzudenken, oder so, sondern einfach mein Leben zu leben, und dann glücklich sterben, im Wissen das man danach an einen besseren Ort kommt.
Leider gehöre ich auch zu den tollen Menschen, die sich ihr Leben immer schwer machen müssen :cry:

mfg. Anton
Ganz einfach: Es ist erwiesen, dass es keinen freien Willen gibt. Das Kausalitätsprinzip. Das Hirn reagiert nur, wie alles andere im Universum. Es gibt Wissenschaftler, die steuern Ratten per Funk. Ein Chirurg hat einmal jemandem den Schädel aufgeschnitten und auf eine Stelle des Hirns gedrückt. Der Patient hob seinen Arm. Später sagte er, "er wolle es so". Es gibt KEINEN EINZIGEN wissenschaftlichen Hinweis auf etwas in der Art einer "Seele". Und ohne Seele kein Leben nach dem Tod.

Seit wann machen es sich Gläubige es sich leichter!? Die Puritaner haben ihr ganzes Leben lang nur auf das Leben nach dem Tod gewartet. Die hatten ihr ganzes Leben lang kein bisschen Vergnügen. Extremisten leben ihr Leben lang im Hass gegen andersdenkende. Die Kirche regt sich wegen jedem "ketzerischem" Kleinviehdreck auf. Islamisten sprengen sich in die Luft. Viele Gläubige sehen sich durch Gott gesteuert. Ist das besser so? Eine fremde, imaginäre Person steuert einen? Der Wissenschaft nach reagiert man zwar, aber MAN tut es selbst. Während Religiöse nicht einfach nur "an ein besseres Leben nach dem Tod" glauben, sondern eben für dieses Nachleben ihre Zeit verschwenden, kann man die wissenschaftliche Sichtweise auch als "Lebe dein Leben" verstehen. Und das finde ich um einiges angenehmer.
 
Zuletzt bearbeitet:
1. Hat ein wissenschaftlicher Beweis noch nichts zu sagen -> Um 1800 haben englische Wissenschaftler bewiesen, dass wenn man schneller als 30 Stundenkilometer fährt Gehirnzellen platzen.
2. Nur weil die Wissenschaft etwas noch nicht "bewiesen" hat, heißt es nicht, dass es das nicht gibt -> Die Hummel, die fliegt; Homöopatische Mittel die wirken.

Christen machen sich das Leben zum Beispiel im allgemeinen einfacherer, solange sie keiner Sekte oder so angehören: Sie schränken sich zwar extrem ein, was ihnen aber gar nicht bewusst ist, sie bemerken es nicht einmal. Niemand glaubt, dass er selbst schlecht ist, und in die Hölle kommen wird (jedenfalls kein Gläubiger).
Deswegen blickt er dem Tod ohne Sorge entgegen, ja, freut sich sogar!

Aber ich denke, du hast schon auch einige richtige Ansätze bei dir drin :)

mfg. Anton
 
Mein Standpunkt zu Religion:
Ich wurde getauft, jedoch nicht christlich erzogen, da meine Eltern wohl nicht religiös sind. Und da wo ich wohne (in der Nähe von Berlin), ist fast jeder atheistisch außer ein paar alte Leute vielleicht.:roll:
Ich kann nicht sagen, ob es Gott gibt. Kann sein, dass er existiert, kann aber auch nicht sein. Ich weiß selbst nicht was ich glauben soll. Wenn es keinen Gott gibt, bleiben viele Fragen ohne Antwort. Zum Beispiel: Wieso hat jeder Mensch sein eigenses Bewusstsein? Oder: Wieso sind Pflanzen grün? Gut auf letztere Frage könnte ein Biologe antworten: "Pflanzen sind grün, weil pflanzlichen Zellen Chloroplasten enthalten, die wiederum grün sind." Gut, aber dann frag ich mich: "Warum sind dann Chloroplasten grün"? Wieder eine Frage, auf die kein Wissenschaftler eine Antwort hat.:roll:
Wenn es allerdings doch einen Gott gibt, sind für mich trotzdem viele Fragen offen. Zum Beispiel: Kann es wirklich sein, dass sich die Wissenschaft in der Geschichte so sehr geirrt hat in Hinsicht auf Evolution, Adam u. Eva, Turm von Babel etc.? Wem soll man denn nun mehr glauben, seiner Religion oder der Wissenschaft? Einige könnten jetzt sagen: "Die Geschichten aus der Bibel stimmen nicht, aber Gott gibt es trotzdem!" Doch dann frag ich mich: "Wenn Gott allmächtig ist, wäre es incht logischer, dass Gott in seinem Buch nur das reinsteckt, was auch war is?
Wenn man Wissenschaftler z.B. uber die Bibel fragen würde, kämen unterschiedlich Antworten raus. Ein überzeugter Atheist würde sagen: "Die Bibel ist ein Witz, die Ereignisse wurden alle wissenschaftlich wiederlegt!" Ein Christ würde sagen: "Ale Angaben in der Bibel konnten wissenschaftlich nachgewiesen werden." Wem soll man jetzt nun mehrvertrauen? Seiner Religion oder der Wissenschaft?
Ein Theologe hat mal behauptet: "Man soll die Bibel nicht wortwörtlich nehmen, sondern darüber nachdenken, was der Verfasser damit den Lesern mitteilen wollte." Was ich davon halten soll weiß ich nicht. ch wünsche mir durchaus, dass es Gott gibt, aber ich kann nicht einfach so an ihn glauben, mir fehlt wohl einfach ein endgültiger Beweis. Am liebsten würde ich in einer Zeit leben, wo man sich über sowas nicht Gedanken machen musste. Gibt es Gott? Keine Ahnung, kann sein, aber auch nicht:D


Und wie Oberscht so stur sein kann istmir ein Rätsel. Naja, aber Dickköpfe gibt es nicht nur unter Atheisten, es gibt auch genug Christen, die stur von ihrer Meinung überzeugt sind.:D Aber ich bin mir sicher, dass du Oberscht mit der Behauptung die Wahrheit zu wissen wohl kaum jemanden überzeugen könntest.;)
 
Hatte ich schonmal erwähnt, dass ich Szientizismus, also Wissenschaftsgläubigkeit, für ein genauso schlimmes Übel wie die ganzen Weltreligionen halte? Leider fällt mir immer häufiger auf, dass sehr viele Menschen begonnen haben, Szientizismus zu kultivieren, unter anderem meine Vorposter hier.

Im übrigen sind Oberschts Posting ein schönes Beispiel für Eristische Dialektik und wie der Schuss mit ihr nach hinten losgehen kann.

Auch fällt mir langsam die inflationäre Benutzung des Wortes Atheist auf. Was ist ein Atheist? Ein Atheist ist jemand, dessen religiöse Überzeugung nicht auf den Glauben an eine personifizierte Gottheit fußt. Das heißt nicht, dass er ohne Glauben ist. Nur enthält sein Konzept halt keinen Gott, der ihm jeden Scheiß diktiert. Religionen mit atheistischen Zügen gibt es reichlich, wie zum Beispiel in Vorderasien und Indien. Nur sind diese nicht so auffällig wie die wesentlich kämpferischeren und extremistischeren Weltreligionen.

Ein passenderer Begriff für das Konzept des "Gottlosen Religionslosen" wäre wohl der Agnostiker, für den sich die Fragen wie "Existiert Gott?" usw. gar nicht stellen, weil es ihn kein Stück interessiert. Das wäre der "wahre" Atheist, zumindest nach dem hier verbreiteten Konzept.

Imho halte ich Shah1994's Ansatz für ein interessantes Konzept, wenngleich ich mit seinem letzten Absatz nicht ganz übereinstimme bzw. ihn nicht ganz verstehe. Was bitte ist "Wahrheit"?
 
Ich bin Agnostiker. Ich bin zwar konfirmiert, aber irgendwann bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es soviel interessantere und wichtigere Dinge im Leben gibt, mit denen es sich zu beschäftigen lohnt als Religion.

Da ich nicht beweisen oder widerlegen kann, dass es einen Gott oder vielleicht sogar mehrere Götter gibt, beschäftige ich mich nicht damit. Das wäre reine müßige Spekulation.
 
@Antonio: So einer bin ich auch. Ich habe schon öfters versucht, mich in die Lage von Menschen zu versetzen, die im Mittelalter oder zu anderen grausamen Zeiten lebten. Die Kelten z.B. glaubten an eine Wiedergeburt. Wenn ich Zeit Krieger gewesen wäre, hätte ich mir ja schön denken können: nicht schlimm, kämpfe wie wild, hinterher kommst du noch ein mal auf die Welt. Ich habe mich jedoch für den Weg der Wahrheit entschieden. Die Wahrheit ist für mich etwas interessantes, wunderschönes, und ich bin nicht davon abzubringen, mich ihr so weit wie möglich zu nähern; auch wenn das schmerzhaft sein kann. Kennt jemand das Höhlengleichnis?

MfG Shah

Ich denke Wahrheit ist hier das falsche Wort! Denn es ist nicht unbedingt die Wahrheit. In meinem anderen Post habe ich ja schon geschrieben, dass das, was von uns als wahr befunden wird sich auch alle paar Jahre mal ändert^^
Wenn du sagen würdest, dass du dich für den schwierigeren Weg entschieden hast, könnte ich dir jedoch zustimmen :)

Mein Standpunkt zu Religion:
Ich wurde getauft, jedoch nicht christlich erzogen, da meine Eltern wohl nicht religiös sind. Und da wo ich wohne (in der Nähe von Berlin), ist fast jeder atheistisch außer ein paar alte Leute vielleicht.:roll:
Warum wurdest du denn dann getauft, wenn deiner Eltern und du nicht religiös sind?

Ich kann nicht sagen, ob es Gott gibt. Kann sein, dass er existiert, kann aber auch nicht sein. Ich weiß selbst nicht was ich glauben soll. Wenn es keinen Gott gibt, bleiben viele Fragen ohne Antwort. Zum Beispiel: Wieso hat jeder Mensch sein eigenses Bewusstsein? Oder: Wieso sind Pflanzen grün? Gut auf letztere Frage könnte ein Biologe antworten: "Pflanzen sind grün, weil pflanzlichen Zellen Chloroplasten enthalten, die wiederum grün sind." Gut, aber dann frag ich mich: "Warum sind dann Chloroplasten grün"? Wieder eine Frage, auf die kein Wissenschaftler eine Antwort hat.:roll:

Die Wissenschaft hat inzwischen auf ziemlich vieles eine Antwort, und ich denke, dass was sie jetzt noch nicht weiß, wird sie auch noch irgendwann herausfinden. Das Problem ist ja, dass jede Antwort viele neue Fragen aufwirft :)
Zum Farbverständnis: Ich möchte das jetzt nicht alles aufschreiben, aber es gibt ja die drei Grundfarben, aus denen alle anderen Farbtöne gebildet werden können. Das Licht besteht auch aus Farben (bzw. aus Wellen, die für uns dann aber aussehen wie Farben). Wenn jetzt Licht auf einen Gegenstand geworfen wird, dann absorbiert dieser Gegenstand einige Farben, und reflektiert den Rest. Diesen "Rest" sehen wir dann als Farbe des Gegenstandes. Weiße Sachen reflektieren alle Wellen, schwarz reflektiert keine. ;)
Hoffe ich habe da jetzt keinen Schwachsinn erzählt :-D


Wenn es allerdings doch einen Gott gibt, sind für mich trotzdem viele Fragen offen. Zum Beispiel: Kann es wirklich sein, dass sich die Wissenschaft in der Geschichte so sehr geirrt hat in Hinsicht auf Evolution, Adam u. Eva, Turm von Babel etc.? Wem soll man denn nun mehr glauben, seiner Religion oder der Wissenschaft? Einige könnten jetzt sagen: "Die Geschichten aus der Bibel stimmen nicht, aber Gott gibt es trotzdem!" Doch dann frag ich mich: "Wenn Gott allmächtig ist, wäre es incht logischer, dass Gott in seinem Buch nur das reinsteckt, was auch war is?

Du gehst jetzt vom christlichen Gott aus, aber man muss ja nicht unbedingt an einen Gott der Weltreligionen glauben, man kann ja auch an seinen eigenen glauben :)
Das die Bibel nur ein Geschichtenbuch ist, und nicht das heiliger Tagesbuch von Gott höchst persönlich ist, sollte doch eigentlich klar sein. Die Bibel ist ein Buch von Menschen für Menschen!

Wenn man Wissenschaftler z.B. uber die Bibel fragen würde, kämen unterschiedlich Antworten raus. Ein überzeugter Atheist würde sagen: "Die Bibel ist ein Witz, die Ereignisse wurden alle wissenschaftlich wiederlegt!" Ein Christ würde sagen: "Ale Angaben in der Bibel konnten wissenschaftlich nachgewiesen werden." Wem soll man jetzt nun mehrvertrauen? Seiner Religion oder der Wissenschaft?

Ich denke auch ein christlicher Wissenschaftler würde wohl kaum die Evolutionslehre und die Bibel richtig ernst nehmen!
Das mochte ich an dem Buch "Illuminati" von Dan Brown sehr gerne: Es gab einen Wissenschaftler, der zwar Christ war, doch für ihn schlossen sich Religion und Wissenschft nicht aus, ganz im Gegenteil, für ihn gehörten sie sogar zusammen ;)
Ich persönlich würde zwar mehr dem Wissenschaftler vertrauen, aber das ist Ansichtsache^^

Ein Theologe hat mal behauptet: "Man soll die Bibel nicht wortwörtlich nehmen, sondern darüber nachdenken, was der Verfasser damit den Lesern mitteilen wollte." Was ich davon halten soll weiß ich nicht. ch wünsche mir durchaus, dass es Gott gibt, aber ich kann nicht einfach so an ihn glauben, mir fehlt wohl einfach ein endgültiger Beweis. Am liebsten würde ich in einer Zeit leben, wo man sich über sowas nicht Gedanken machen musste. Gibt es Gott? Keine Ahnung, kann sein, aber auch nicht:D

Ich glaube dieser Theologe war ein weiser Mann:lol: Er hat denke ich recht schön gesagt, dass die Bibel als Tatsachenbuch zwar Schwachsinn ist, aber schön zum lesen ist, und eine Moral behinhaltet. Meine Moral ist es zwar nicht, aber ich denke, dass wir inzwischen auch in einer anderen Zeit leben als damals (Frauen dürfen wärend ihrer Tage keinen Kontakt zu anderen Frauen haben :eek:

Und wie Oberscht so stur sein kann istmir ein Rätsel. Naja, aber Dickköpfe gibt es nicht nur unter Atheisten, es gibt auch genug Christen, die stur von ihrer Meinung überzeugt sind.:D Aber ich bin mir sicher, dass du Oberscht mit der Behauptung die Wahrheit zu wissen wohl kaum jemanden überzeugen könntest.;)

Kann er wahrscheinlich auch nicht, aber ein Thema wie die Religion, ist natürlich auch perfekt um stur zu bleiben :D

Hatte ich schonmal erwähnt, dass ich Szientizismus, also Wissenschaftsgläubigkeit, für ein genauso schlimmes Übel wie die ganzen Weltreligionen halte? Leider fällt mir immer häufiger auf, dass sehr viele Menschen begonnen haben, Szientizismus zu kultivieren, unter anderem meine Vorposter hier.

Geht mir inzwischen auch so, obwohl ich früher genauso war^^

Auch fällt mir langsam die inflationäre Benutzung des Wortes Atheist auf. Was ist ein Atheist? Ein Atheist ist jemand, dessen religiöse Überzeugung nicht auf den Glauben an eine personifizierte Gottheit fußt. Das heißt nicht, dass er ohne Glauben ist. Nur enthält sein Konzept halt keinen Gott, der ihm jeden Scheiß diktiert. Religionen mit atheistischen Zügen gibt es reichlich, wie zum Beispiel in Vorderasien und Indien. Nur sind diese nicht so auffällig wie die wesentlich kämpferischeren und extremistischeren Weltreligionen.

Oh, da muss ich zugeben, dass ich mir über die genaue Definition von "Atheist" auch nicht im Klaren war! :oops: Vielen Dank für die Aufklärung :)

Ein passenderer Begriff für das Konzept des "Gottlosen Religionslosen" wäre wohl der Agnostiker, für den sich die Fragen wie "Existiert Gott?" usw. gar nicht stellen, weil es ihn kein Stück interessiert. Das wäre der "wahre" Atheist, zumindest nach dem hier verbreiteten Konzept.

Imho halte ich Shah1994's Ansatz für ein interessantes Konzept, wenngleich ich mit seinem letzten Absatz nicht ganz übereinstimme bzw. ihn nicht ganz verstehe. Was bitte ist "Wahrheit"?

Ich bin auch total hin und weg, dass Shah schon so unglaublich viel weiß in seinem Alter :shock:
Ich meine, er hat mich ziemlich überzeugt, und das mit 13 :good: Nicht schlecht :D

Abschließend ist zu sagen: Das ist zwar wohl mein längster Beitrag, aber ich hab ja auch ziemlich viel zitiert :-D
Außerdem habe ich wohl noch nie so viele Smilies benutzt :lol:

mfg. Anton
 
Ich denke, dass die Religion die wir heutzutage oder auch schon aus dem Mittelalter und davor kennen, existiert nur um sie gegen Menschen einzusetzen. Es gibt in jeder heutigen Weltreligion gewalttätige und extremistische Gruppen, die fanatisch hinter ihrem "Glauben" stehen und alles andere verabscheuen. Das Ganze würde ich als Massenmanipulation bezeichnen. Man erzieht schon Kinder nach einer Religion, vergiftet ihre Gedanken mit kreationistischem Gedankengut und redet ihnen ein, wie ach so toll ihr Gott doch ist.

Religion war jedoch wahrscheinlich ursprünglich dazu gedacht, Menschen zu belehren und ihnen Ratschläge zu geben. Um die Autorität dieser Ratschläge zu erhöhen hat man sich eben so etwas wie einen gott ausgedacht. Als man jedoch erkannte wie fanatisch und bedingungslos Menschen sich dem Glauben an solch einen Gott hingeben, hat man den politischen Nutzen der Religion erkannt. Als Propagandamittel und Begründung für Kriege, wie beispielsweise die Kreuzzüge.

Jedoch frage ich persönlich mich immer wieso Menschen sich so demütig einer Sache wie einem gott hingeben. Wahrscheinlich wegen ungekärten Fragen wie z.B der Frage, was nach dem Tod passiert. Weil der menschliche Verstand nicht weit genug reicht um sich ausmalen zu können was dann mit ihnen passiert, klammern sie sich krampfhaft an einen
"Erlöser" der die "Seele" rettet und einen einen "besseren Ort" bringt. Fromme Gläubige leben ihr ganzes Leben nach antiquierten Geboten, die von Menschen von vor 2000 oder noch mehr Jahren geschrieben wurden, nur in der Hoffnung nach dem Tod weiterleben zu können. Für sie ist offenbar die Angst vor dem Nichts so groß, dass sie sich einreden, es gäbe etwas wie ein Leben nach dem Tod. Doch bevor man begreift, dass es sinnlos ist sich im Leben Gedanken über den Tod zu machen, hat man meistens schon viel zu viel Zeit damit verbracht. Ich stelle mir die Zeit nach dem Tod so vor, wie die Zeit vor der Geburt.

Doch jetzt bin ich ein wenig vom Thema abgekommen. Eigentlich ging es hier ja wohl eher um die Religion an sich. Heute könnte man vielleicht damit argumentieren, dass religiöse Institutionen wie die Kirche doch so viel für wohltätige Zwecke tun, doch auf mich wirkt das ganze eher wie eine leere Geste um die gewalttätige Vergangenheit der Kirche ein klein wenig zu übertünchen.

Als Fazit bleibt zu erwähnen dass die Religion heutzutage nur noch eine Perversion von dem darstellt, als was sie ursprünglich gedacht war, nämlich als eine Art Ratgeber.

Ich würde zum Schluss sogar fast behaupten, dass Jesus den Kopf über all das schütteln würde, was seine "Christen" so angerichtet haben, wenn er es mitbekommen hätte.
 
Also ich finde, dass Religionen nicht allgemein gegen Menschen eingesetzt werden. Natürlich gibt es in den ganzen Weltreligionen gewalttätige und fanatisierte Gruppen. Aber wie gesagt: Es sind halt eben nur Gruppen.
Denn die meisten Anhänger einer Religion sind tolerant und tolerieren auch, dass es auch andere Religionen gibt und sogar die, die intolerant sind. Ich wurde auch religiös erzogen. Aber glaubst du im Ernst, Fönix, ich ziehe Gott, Allah vor?
Nein. Denn Religion bzw. Glauben heißt bei mir nicht andere Götter niederzumachen. Es heißt halt einfach, einem bestimmten Gott zu vertrauen.

Und so ist es bei mir auch. Religion hat etwas mit "Ratschlägen" zu tun. Und weniger mit Autorität bzw. einem Wesen, das uns im Hintergrund steuert und überwacht. Warum sollte unser Gott, denn so etwas sein. Wir brauchen einen Gott, der uns halt gibt und der uns unsere Freiheiten lässt. Wir brauchen keinen Gott, der wie ein Diktator über uns herrscht. Sicher gab es damals und gibt es heute noch Menschen, die Gott als "großen Diktator" sehen und in seinem Auftrag ihre eigene Schreckensherrschaft errichten bzw. errichteten. Das ist kein Zweifel. Aber ist das "Religion" und "Glauben"? Wohl eher die Ausnahme als die Regel.
Und ich bin beileibe Keiner, der im bunten Gewand mitten in einer Fußgängerzone steht und "Lobet Gott! Lobet Gott!" singt.

Und so demütig, wie du es sagst, gebe ich mich Gott auch wieder nicht hin. Ich bete ihn halt einfach an. Ich ziehe ihn weder Allah, noch Buddha noch den anderen Göttern vor, wie gesagt. Ich habe ihn als "geborener Christ" REIN zufällig gewählt. Und was nach dem Tod passiert, dass weiß ich auch. Ich verrotte. Denn warum muss ich, wenn ich an Gott glaube, an einen "Himmel" glauben?
Warum soll ich mir denn Gedanken über ein Leben nach den Tod machen, was ja ewig dauert und damit irgendwann langweilig wird? Bei diesem Punkt gebe ich dir Recht @Fönix.


Also ich finde es gut, dass die Kirchen mit der Caritas und anderen Benefiz-Einrichtungen ein Zeichen setzt, dass sie erfolgreich mit ihrer Vergangenheit abschließt. Ich besuche zwar NICHT aktiv eine Kirche, aber dass Spenden auch an die Länder gehen, die die Kirche während der Kreuzzüge bekämpft hat, finde ich gut.

Wie gesagt: Das Christentum an sich ist eine gute Religion. Aber genau so der Islam, das Judentum, der Hinduismus oder der Buddhismus.



Cherubion
 
Naja, aber die wohl gefährlichste aller Glaubensrichtungen, die auf der Welt existieren, ist eindeutig der Atheismus? Warum? Ganz einfach. Diese Glaubensrichtung hat keine Moralvorstellung. Alle Religionen verlangen von den Anhängern größtenteils das Selbe: Barmherzigkeit, Gutmütigkeit etc. Atheismus tut dies jedoch nicht. Da also keine Moralvorstellung gelehrt wird, muss man sich als Atheist entweder sich selbst eine Moral erschaffen oder man nimmt die Moralvorstellung seiner Umgebung an, was in meinen Augen beides schlecht zu einem "guten" Charakter führen kann. Also welche Glaubensrichtung die meißten Menschenleben gefördert hat, muss diesbezüglich auch klar sein. Z.b. würde ein Atheist seinen eigenen Nachbar viel eher erstechen, als ein strenggläubiger Christ, der versucht den Lehren von Jesus nachzufolgen. Wenn jeder Mensch auf der Welt Jesus nachgehen würde, bräuchten wir eigentlich gar keinen Himmel mehr! Ich bin der Meinung, das Religionen viel mehr gutes als böses tun, auch wenn dies vielleicht nicht den Anschein hat.

Fönix schrieb:
Ich denke, dass die Religion die wir heutzutage oder auch schon aus dem Mittelalter und davor kennen, existiert nur um sie gegen Menschen einzusetzen. Es gibt in jeder heutigen Weltreligion gewalttätige und extremistische Gruppen, die fanatisch hinter ihrem "Glauben" stehen und alles andere verabscheuen.
Weil Menschen anfangen so oberflächlich zu denken, wünsch ich mir wirklich, dass Nachrichten verboten gehören. Z.B. man berichtet von Terrorgruppen, die behaupten, sie müssen aufgrund ihrer Glaubensrichtung töten. Und dann glaubt der normale Bürger, der diese Nachrichten geguckt hat, dass alle Menschen mit "derselben" Glaubensrichtung genau so sind. Diese Oberflächlichkeit geht mir schon ziemlich auf den Keks, aber es lässt sich wohl nicht ändern. Vielleicht kommt es ungewollt so immer immer von den Medien rüber. Ok, gewalttätige Gruppen in den Religionen gibt es schon auf dieser Erde, aber solange das weit weniger als 1% aller Gläubigen sind, verurteile ich keine Religion dafür. Ich denke es kommt auch auf die Anzahl der Gläubigen insgesamt an. So ist es wohl viel wahrscheinlicher, dass mal ein gewalttätiger Extremist aus einer Religion mit mehr als einer Milliarde Anhängern (Islam und Christentum) kommt, als aus einer Religion, die nur 50 Millionen Anhänger hat (Budhismus). 50 Millionen sind ja gerade mal 5% von einer Milliarde. Und ich veruteile eine Gemeinschaft auch nicht in Hinsicht auf ihre Vergangenheit. Die Leute in der Kirche, die damals im Mittelalter nicht ganz fair wahren sind ja schon seit Jahrhunderten tot. Aber zum Glück denkt nicht jeder so oberflächlich, wenn das so wäre, müsste Deutschland wegen dem 2. Weltkrieg wohl das böseste Land übergaupt sein.
...hat man den politischen Nutzen der Religion erkannt. Als Propagandamittel und Begründung für Kriege, wie beispielsweise die Kreuzzüge.
Naja, das Propagandamittel wurde aber dennoch ziemlich selten genutzt, Kreuzzüge und ein Paar andere im Vergleich zu den Millionen anderen Kriegen, die nicht aufgrund von Religion geführt wurden. Aber obwohl... Ich als König könnte es durchaus als richtig sehen, andere Länder zu erobern, damit die Menschen, die in dem Land wohnen, diese durch die in meinen Augen richtige Religion erlöst werden können:lol:
Für sie ist offenbar die Angst vor dem Nichts so groß, dass sie sich einreden, es gäbe etwas wie ein Leben nach dem Tod.
Also ich weiß nicht so recht. Wenn es tatsächlich so ist, dass es Gott gibt, wächst bei mir die Angst vor dem Tod viel eher als sie steigt, denn es ist wohl kaum so, dass dann auch jeder in den Himmel kommt.
...dass religiöse Institutionen wie die Kirche doch so viel für wohltätige Zwecke tun, doch auf mich wirkt das ganze eher wie eine leere Geste um die gewalttätige Vergangenheit der Kirche ein klein wenig zu übertünchen.
In meine Augen hat die Kirche gar keinen Grund sich zu entschuldigen. Das wäre doch Dasselbe, wie als wenn ich mich für meinen Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater entschuldigen müsste, weil er getötet hat. Ich sehe keinen Grund mich dafür zu entschuldigen, denn ich sehe mich in keinster Weise verantwortlich, da ich ja auch nicht beeinflussen konnte, was er damals gemacht hat.
 
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Naja, aber die wohl gefährlichste aller Glaubensrichtungen, die auf der Welt existieren, ist eindeutig der Atheismus? Warum? Ganz einfach. Diese Glaubensrichtung hat keine Moralvorstellung. Alle Religionen verlangen von den Anhängern größtenteils das Selbe: Barmherzigkeit, Gutmütigkeit etc. Atheismus tut dies jedoch nicht. Da also keine Moralvorstellung gelehrt wird, muss man sich als Atheist entweder sich selbst eine erschaffen oder nimmt die Moralvorstellung seiner Umgebung an, was in meinen Augen beides schlecht zu einem "guten" Charakter führen kann.

Die meisten, die wirklich Atheist oder Agnostiker und nicht nur "konfessionslos" sind, haben sich auch mal zB im Ethikunterricht mit ethischen Fragen beschäftigt und auch eine Moral, zB die Vernunft nach Kant als oberster Maßstab.

Man brauch keine Religion, um ein guter und vernünftiger Mensch zu sein.
 
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Naja, aber die wohl gefährlichste aller Glaubensrichtungen, die auf der Welt existieren, ist eindeutig der Atheismus? Warum? Ganz einfach. Diese Glaubensrichtung hat keine Moralvorstellung. Alle Religionen verlangen von den Anhängern größtenteils das Selbe: Barmherzigkeit, Gutmütigkeit etc. Atheismus tut dies jedoch nicht. Da also keine Moralvorstellung gelehrt wird, muss man sich als Atheist entweder sich selbst eine Moral erschaffen oder man nimmt die Moralvorstellung seiner Umgebung an, was in meinen Augen beides schlecht zu einem "guten" Charakter führen kann. Also welche Glaubensrichtung die meißten Menschenleben gefördert hat, muss diesbezüglich auch klar sein. Z.b. würde ein Atheist seinen eigenen Nachbar viel eher erstechen, als ein strenggläubiger Christ, der versucht den Lehren von Jesus nachzufolgen. Wenn jeder Mensch auf der Welt Jesus nachgehen würde, bräuchten wir eigentlich gar keinen Himmel mehr! Ich bin der Meinung, das Religionen viel mehr gutes als böses tun, auch wenn dies vielleicht nicht den Anschein hat.

Da hat RPG-Fan schon ziemlich genau meine Meinung gesagt! Nach moralischen Grundsätzen zu handeln ist meines Erachtens nach falsch! Ich denke man sollte sich 1. seine eigenen Gedanken machen, und nicht irgendwelche Verhaltensregeln vorschreiben lassen und 2. statt moralischen nach ethischen Grundsätzen leben ;)

Weil Menschen anfangen so oberflächlich zu denken, wünsch ich mir wirklich, dass Nachrichten verboten gehören. Z.B. man berichtet von Terrorgruppen, die behaupten, sie müssen aufgrund ihrer Glaubensrichtung töten. Und dann glaubt der normale Bürger, der diese Nachrichten geguckt hat, dass alle Menschen mit "derselben" Glaubensrichtung genau so sind. Diese Oberflächlichkeit geht mir schon ziemlich auf den Keks, aber es lässt sich wohl nicht ändern. Vielleicht kommt es ungewollt so immer immer von den Medien rüber. Ok, gewalttätige Gruppen in den Religionen gibt es schon auf dieser Erde, aber solange das weit weniger als 1% aller Gläubigen sind, verurteile ich keine Religion dafür. Ich denke es kommt auch auf die Anzahl der Gläubigen insgesamt an. So ist es wohl viel wahrscheinlicher, dass mal ein gewalttätiger Extremist aus einer Religion mit mehr als einer Milliarde Anhängern (Islam und Christentum) kommt, als aus einer Religion, die nur 50 Millionen Anhänger hat (Budhismus). 50 Millionen sind ja gerade mal 5% von einer Milliarde. Und ich veruteile eine Gemeinschaft auch nicht in Hinsicht auf ihre Vergangenheit. Die Leute in der Kirche, die damals im Mittelalter nicht ganz fair wahren sind ja schon seit Jahrhunderten tot. Aber zum Glück denkt nicht jeder so oberflächlich, wenn das so wäre, müsste Deutschland wegen dem 2. Weltkrieg wohl das böseste Land übergaupt sein.

Ähm, hast du dir mal dir Christen in USA angesehen? Die Republikaner? Größtenteils unglaublich intolerant, dämlich und christlich!
Ich denke eine Verallgemeinerung ist zwar unangebracht, aber so ganz unrecht hat man auch nicht, wenn man von intoleranz bei den meisten Religionen ausgeht ;)

Naja, das Propagandamittel wurde aber dennoch ziemlich selten genutzt, Kreuzzüge und ein Paar andere im Vergleich zu den Millionen anderen Kriegen, die nicht aufgrund von Religion geführt wurden. Aber obwohl... Ich als König könnte es durchaus als richtig sehen, andere Länder zu erobern, damit die Menschen, die in dem Land wohnen, diese durch die in meinen Augen richtige Religion erlöst werden können:lol:

Naja, es wurde schon oft genug genutzt! Milliarden Menschen sind schon durch religiöse Vorwände gestorben!

Also ich weiß nicht so recht. Wenn es tatsächlich so ist, dass es Gott gibt, wächst bei mir die Angst vor dem Tod viel eher als sie steigt, denn es ist wohl kaum so, dass dann auch jeder in den Himmel kommt.

Und genau das finde ich unglaublich beschissen am Christentum und an manchen anderen Religionen!

In meine Augen hat die Kirche gar keinen Grund sich zu entschuldigen. Das wäre doch Dasselbe, wie als wenn ich mich für meinen Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater entschuldigen müsste, weil er getötet hat. Ich sehe keinen Grund mich dafür zu entschuldigen, denn ich sehe mich in keinster Weise verantwortlich, da ich ja auch nicht beeinflussen konnte, was er damals gemacht hat.

Der Unterschied ist, dass wir nicht sagen, dass das was unsere Vorfahren damals getan haben gut war, die Kirche jedoch hält noch an vielen Sachen fest, die sie vor ein paar Hundert Jahren getan hat!

mfg. Anton
 
@Ebisumaru:

Erstensmal ist der "Atheismus", wie du ihn definierst, im Gegensatz zu "richtigen" Religionen, keine organisierte Glaubensrichtung. Atheismus bzw. Agnostizismus, wie du es nennst, bezeichnet die Eigenschaft, keiner Religion anzugehören, und das AUS ÜBERZEUGUNG. Wiederum kann jeder religionslose Mensch, wie du ja selbst anerkennst, völlig individuelle Vorstellungen besitzen, und ergo besteht keinerlei Einheitlichkeit zwischen den verschiedenen Vorstellungen. Ob das nun etwas Positives oder etwas Negatives ist, sei dahingestellt. In jedem Falle schränkt es die Wahrscheinlichkeit ein, dass Massenphänomene wie bei organisierten Religionen stattfinden.

Desweiteren rührt Moral und Ethik nicht aus Religion her, sondern aus Überzeugung. Und wie ich schon oben sagte: Diejenigen, die sich selbst Atheisten bzw. Agnostiker nennen, sind zumeist auch soweit, dies sagen zu können, weil sie von ihrer Vorstellung überzeugt sind.

Religion kann EINE Quelle der Überzeugung sein bzw. etwas sein, von dem man überzeugt ist, aber sie genießt kein Monopol darauf. Man kann genauso von einer politischen Ideologie überzeugt sein. Man kann auch davon überzeugt sein, dass Ziegenkäse besser ist als Kuhmilchkäse. Selbst aus so einer Nichtigkeit kann Moral entstehen: "Weil ich glaube, dass Kuhmilchkäse schlecht ist, esse ich ihn nicht, dafür aber Ziegenkäse, weil ich davon überzeugt bin, dass dieser gut ist." Der Unterschied zu einer Regel wie "Ich soll nicht töten." ist lediglich eine Frage des Subjekts und Objekts und damit keineswegs lächerlich, wie dem geneigten Leser vielleicht zu Denken zumute ist, sondern ein praktikabler Vergleich. Dabei fällt mir glatt Russells Teekesselchen ein.

Ich glaube auch nicht, dass es gut ist, wenn ich jeden ***** gleich umlege, weil er mich schief anguckt. Und ich fühle mich trotzdem keiner Religion verpflichtet bzw. bin von ihren Sätzen überzeugt.

Alle Religionen verlangen von den Anhängern größtenteils das Selbe: Barmherzigkeit, Gutmütigkeit etc.

Unsinn. Das ist nur bei den großen Weltreligionen so, die alle auf Erlösung usw. basieren. Es gibt unzählige Religionen, die über Barmherzigkeit und Gutmütigkeit "lachen".

Naja, das Propagandamittel wurde aber dennoch ziemlich selten genutzt, Kreuzzüge und ein Paar andere im Vergleich zu den Millionen anderen Kriegen, die nicht aufgrund von Religion geführt wurden. Aber obwohl... Ich als König könnte es durchaus als richtig sehen, andere Länder zu erobern, damit die Menschen, die in dem Land wohnen, diese durch die in meinen Augen richtige Religion erlöst werden können:lol:

Eine Argumentation, wie sie auch von jedem x-beliebigen Ideologen kommen könnte. Im übrigen ist das Konzept der Theokratie ein häufigeres, als man denkt. Ayatollah Khomeini hat es verstanden, der Religion das Aussehen einer politischen Ideologie bzw. umgekehrt zu geben, was dazu führt, dass es heute nicht das Kaiserreich Persien gibt, sondern die Islamische Repubik Iran. Eine beliebige politische Ideologie kann durchaus auch durch eine beliebige Religion ersetzt werden, die Grenze ist flexibel, so es sie denn überhaupt gibt.

Also ich weiß nicht so recht. Wenn es tatsächlich so ist, dass es Gott gibt, wächst bei mir die Angst vor dem Tod viel eher als sie steigt, denn es ist wohl kaum so, dass dann auch jeder in den Himmel kommt.

Sagt wer? Deine Kirche? Deine heilige Schrift? Das ist das Problem mit Buchreligionen. Man formt seinen Glauben nicht nach den eigenen Gefühlen, sondern nach dem, was einem von irgendjemandem gesagt wird. Und so wird überhaupt erst möglich, dass das religiöse Gefühl vieler Menschen zur Legitimation und Ausführung grausamer Verbrechen missbraucht wird. Deshalb ist Religion ja so ein mächtiges "tool of statescraft".

In meine Augen hat die Kirche gar keinen Grund sich zu entschuldigen. Das wäre doch Dasselbe, wie als wenn ich mich für meinen Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater entschuldigen müsste, weil er getötet hat. Ich sehe keinen Grund mich dafür zu entschuldigen, denn ich sehe mich in keinster Weise verantwortlich, da ich ja auch nicht beeinflussen konnte, was er damals gemacht hat.

Du überträgst hier das Problem der Schuld eines Kollektivs, zum Beispiel einer politischen Gruppe, auf das Problem der Schuld eines Individuums, was nicht praktikabel ist, da eine politische Gruppe über Jahrhunderte aktiv sein kann und daher sich nicht nur einzelne Individuen eines Verbrechens schuldig machen kann, sondern alle, die diese politische Gruppe unterstützen, denn dadurch werden auch sie mitschuldig, denn sie akzeptieren das Verbrechen als "Notwendigkeit" zur Erreichung ihres politischen Zieles.

Bei allem Respekt, mit der gleichen Argumentation könntest du also auch den Holocaust und die Verbrechen zahlloser anderer Diktaturen entschuldigen?

Du hast Recht. Du selbst musst dich nicht für die individuellen Taten deines Großvaters entschuldigen. Aber die Kirche muss sich nach wie vor für die kollektiven Taten ihrer Gruppe entschuldigen. Ansonsten trägt sie den Makel dieser Verbrechen auf ewig mit sich, denn es ist nach wie vor die gleiche Kirche, und wenn sie sich nicht entschuldigt, dann akzeptiert sie die Taten als richtig, denn sie haben dazu geführt, dass die moderne Kirche heute da ist, wo sie sein kann.