Ich hoffe ihr habt euch Zeit für diese Lektüre genommen, denn ich finde, sie regt zum Nachdenken an.
Ich respektiere deinen Glauben, denn der ist jedem zu eigen und den hat sich jeder verdient. Deswegen tue ich mich schwer damit, jetzt meine Ansicht vorzutragen, die das genaue Gegenteil besagt.
Mich persönlich regt dein Kommentar nicht zum Nachdenken an, sondern vielmehr zu einem müden Lächeln an. Denn für mich selbst kann ich all das, was du geschrieben hast, negieren, in dem ich einfach sage: "Ich glaube nicht." und danach lebe.
Das Problem der Religion bzw. jeden Religionskonstruktes ist es, dass ein Postulat vorausgesetzt wird, welches dann von den Gläubigen als wahr angenommen werden müsste, damit das Religionskonstrukt wirkt. Die Schwierigkeit aber liegt in der Beweisbarkeit eines solchen Postulates.
Was ich mit Postulaten meine, ist folgendes, anhand einiger Beispiele:
- Gott existiert.
- Gott spricht zu den Menschen (z.B. durch Propheten) und vermittelt ihnen seinen Willen.
- Die Bibel/der Koran usw. sind die von Menschen niedergeschriebenen Worte Gottes.
Wie aber will man dies nun beweisen? Es sind unbeweisbare Postulate, die Wissenschaften sind nicht weit genug und werden es vielleicht auch nie sein, um sie zu beweisen. Da sie nicht zu beweisen sind, kann man nur an sie glauben oder halt nicht. Ich glaube nicht an sie, und durch die Erziehung, die ich genossen oder auch nicht genossen habe, werde ich auch nicht an sie glauben. Mein Weltbild ist anders, basiert auf eigenen Postulaten, die ich natürlich ebenfalls erklären könnte, aber ebenso wenig beweisen könnte.
Insofern gibt es, "rational" betrachtet keine absolute Wahrheit, keine absolut wahre Religion und alles andere sei falsch. Es sind die Menschen, die sich die Religion und die dazugehörenden Postulate formen.