Jeder hier in unserm Kulturkreis ist von der Bibel sowohl passiv als auch aktiv beeinflusst.
Ja, leider. Man kommt einfach nicht mehr darum herum, und darin sehe ich das Problem. Allerdings genauso eine Chance. Eine aktive Auseinandersetzung mit der Bibel, so sie denn erfolgt, sollte praktischerweise zum Ziel haben, ihre positiven Aspekte zu verwerten und ihre negativen Aspekte kritisch zu hinterfragen. Jedoch ist viel zu häufig das Gegenteil der Fall. Positive Aspekte werden zum Teil als selbstverständlich hingenommen und negative Aspekte unhinterfragt als Legitimation durch "Gottes Wort" für zahllose "Gedankenverbrechen" und auch für physische Verbrechen gesehen.
Ein paar Gedankengänge in ihr sprechen auch mich positiv an, obwohl ich Konfessionslos und ungläubig bin.
Mich würde interessieren, um welche Sätze oder Gedankengänge es sich dabei handelt. Würdest du es mir darlegen?
Wenn du sagst, du bist ungläubig, wie genau stellt sich da deine Ungläubigkeit für dich da?
Du verachtest Gläubige, fehlt nurnoch das du sie Untermenschen nennst... Erinnert mich an etwas das heute sein Jubiläum hat.^^
Untermensch wäre wohl eine Denunzierung eines vermeintlich solchen aufgrund eines nicht selbst verschuldeten oder verschuldbaren Aspektes seiner Persönlichkeit oder seiner physischen Existenz. Ein Terminus also, der Blödsinn ist, da es dafür den wesentlich angepassteren Begriff "Behinderung" gibt, der im Gegensatz zu Untermensch kein Kampfbegriff der Nazis ist und nebenbei nicht die Intention eines solchen hat, auch wenn das turkdeutsche Neusprech Gegenteiliges zu vermitteln versucht.
Gläubigkeit ist eine intellektülle Problematik, und ich bin der Meinung, Intellektualität als Willensfunktion und die entsprechend in Gläubigkeit ausgedrückte Willensschwäche als Frage des Willens und daher der Schuld sehen zu können. Daher ist Gläubigkeit und daraus resultierender Fanatismus eine selbstverschuldete Problematik, die eine treffendere und zudem weniger als Kampfbegriff missbrauchte Bezeichnung als "Untermensch" verdienen sollte. "Gläubigkeit" kann als simple, fachliche Bezeichnung derselben eigentlich sogar stehen bleiben.
Desweiteren verleihe ich mir für diese meine eigene Analyse meinen allwöchentlichen Zynismus-Award, an mich selbst. *Trophäe zu den anderen tausend in den Schrank stellt*
Na dann können wir auch Geschichte und alle anderen Fächer verbannen. Ein Grundlegendes Wissen über Religionen sollte vorhanden sein, da ich es für unmoralisch halte über etwas zu urteilen von dem man keine Ahnung hat. Das Wissen aus dem sich ein Gesamtbild unserer Kultur gestaltet, würde dadurch verloren gehen. Ich seh schon wie die Schüler, wenn es soweit ist, keine Ahnung haben was Zoroatrismus ist. Außerdem ist der Religionsunterricht freiwillig, ich hatte nie welchen. Wenn ihr keinen Religionsunterricht haben wollt, dann nehmt keinen und lasst euch nicht von euren Eltern beeinflussen.
Ich fände es besser, ein allgemeines Unterrichtsfach einzuführen, dass sich generell mit Religionsgeschichte und Konzeption auseinandersetzt, ein Zusatz zum Fach Philosophie beispielsweise (was meiner Meinung nach eigentlich sowieso das geeignetere Fach wäre). Allerdings, zum Fach Philosophie kommt der häufigste Kommentar, und das ist kein Scheiß:
"Ah ne, Philo mag ich nicht. Erfordert zuviel Nachdenken. Reli ist einfacher, man muss im Prinzip nur dasitzen und sich volllabern lassen."
Im Weiteren sollte die Vermittlung von Glaubens(!)inhalten den jeweiligen Organisationen der einzelnen Konfessionen vorbehalten sein. Einen staatlichen Religionsunterricht in der Form, dass vermittelt wird: "Gott ist gut, Satan ist böse. Glaubt an Gott oder ihr landet in der Hölle.", halte ich für ein antiquiertes Relikt der Christdemokratie, welches in einem nominell säkularen Staat keine Daseinsberechtigung hat.
Mal davon abgesehen, dass auch mit Religionsunterricht von 100 Leuten gerade mal 3 wissen, was Zoroastrismus ist. Die anderen haben auf die Erwähnung des Wortes ein beliebtes Fragepartikel aus dem turkdeutschen Neusprech angewendet: "Häh?"
Mein liebstes Zitat dazu:
Von dir genanntes Zitat müsste allerdings auch wiederum bedeuten, dass jede Religion gleich gefördert werden müsse, und das bürokratische Chaos, dass dadurch entstünde, verursacht mir Alpträume. Im Übrigen finde ich es faszinierend, dass du zu diesem Zweck ausgerechnet das Zitat eines Absolutisten anführt, für den die Religionsfreiheit in erster Linie ein zweckmäßiges, politisches Werkzeug war und weniger ein Zeichen von Menschenfreundlichkeit.
Es gibt so viele schöne Sachen die mit Tradition zu tun haben. Na Schade das es traditionelle Musik und Architektur noch gibt. Am besten wir führen Trachtenverbrennungen durch und danach noch einen schönen Fackelmarsch durch Berlin, heil h... ach verdammt schon wieder was verwechselt.
Ich würde eine Unterscheidung treffen zwischen Tradition und stagnierendem Konservatismus treffen. Im übrigen waren die Nazis sehr konservativ, wenn man es genau betrachtet. Was glaubst du, warum es rechtsextrem heißt? Sie haben nur diejenigen Sachen als "veraltet" oder "ewiggestrig" betrachtet, welche aufgrund ihrer Beschaffenheit oder Idee eine direkte Gefahr für ihre politischen Ziele darstellten.