Wenn ich dir irgendwie helfen kann sag bescheid, ich hab 3/4 des dritten Teils fertig.
/EDIT: Fertig :-D Ist ein Eckchen länger geworden als erwartet...
Rattensommer, Teil 3 von 3 Teilen
Viele nackte Körper lagen um das Dorf herum in den Gebüschen, andere lauerten im Brunnen und andere wiederum lagen noch sehr behaart in ihren Löchern und warteten auf die Order zum Angriff. Aufgeregt flüsterten sie sich mit ihrer hellen Fistelstimme unverständliche Dinge zu, während sie durch den Matsch robbten und sich so immer weiter den Häusern von Marschhufen näherten. Um diese Häuser herum schloss sich ein Kreis, zogen sich die Maschen immer weiter zu, so lange bis niemand ihnen entschlüpfen können würde.
Die Männer und Frauen in ihren Betten wälzten sich herum, immer wenn die nackten Körper miteinander sprachen und das hohe Fiepsen in ihr Bewusstsein eindrang und ihren Traum unterbrach, aber niemand wachte auf.
Plötzlich schoss, wie ein akustischer Blitz, ein Laut von einem Körper zum anderen, wie Wasser in einem Rohr, eine Befehlskette. Das war das Signal zum Angriff.
Nun krochen auch die letzten, die noch in Rattengestalt in den Häusern gehockt hatten aus ihren Löchern, verloren all ihre Haare und wuchsen in wenigen Sekunden zu ausgewachsenen Menschen heran. Splitterfasernackt verteilten sie sich über den Dorfplatz, eine kleine Gruppe brach in den Kaufmannsladen ein und brachte Fackeln, die andere besorgte Schwerter aus der Schmiede. So gerüstet postierte sich jeder an dem ihm zugewiesenen Platz, die einen türmten Strohballen vor den Häusern auf, die anderen warteten an den Vorder- und Hinterausgängen mit blanker Klinge. Die Heuballen wurden mit den pechgetränkten Fackeln angezündet und steckten das knochentrockene Fachwerk der Häuser in Brand.
Die Gestalten mussten nicht lange warten, bis die ersten Menschen in heller Panik aus ihren Häusern stürmten und sie sie mit der Klinge niederstrecken konnten. Egal wer es war, ob Mann, Frau oder Kind, ausnahmslos jedem flüchtenden Marschhufener wurde der kalte Stahl in die Kehle gejagt. Wie Schweine im Schlachthaus stach man sie alle ab und türmte ihre Leichen auf dem Dorfplatz.
In diesem heillosen Chaos wachte Vicente plötzlich auf und lauschte dem Geschrei der Menschen, dem Prasseln der Flammen und den quiekenden Lauten der Angreifer. Noch leicht benommen legte er sich seinen Degen an und wollte aus seinem Haus gehen, um nachzusehen, was denn im Dorf los sein mochte. Doch ein loderndes Feuer versperrte ihm den Weg zur Vordertür. Die Hitze brannte auf seiner Haut und über ihm knackten bedrohlich die Stützbalken der Decke. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis das brennende Haus über ihm einstürzen würde. So flüchtete er sich zur Hintertür, bei der das Feuer glücklicherweise noch nicht angelangt war.
Und prompt wurde er von zwei nackten Männern mit spitzen Klingen abgefangen.
„Leg deinen Degen ab!“, rief der eine mit einer unmenschlich hohen Stimme und drückte ihm dabei das Schwert an den Bauch, dass es stach. Langsam, um sie nicht zu beunruhigen und dazu zu bringen, ihn zu töten, schnallte Vicente seinen Degengürtel ab und ließ ihn auf den Boden fallen.
„So, und jetzt folge mir!“, kam es mit trotz der hohen Stimme beeindruckend gebieterischem Ton aus dem nackten Mann, der ihn mit seinem Schwert bedrohte.
Gemeinsam mit seinen zwei Wächtern schritt Vicente durch das verwüstete Dorf und musste mit Schrecken erkennen, dass diese nackten Menschen die Häuser angezündet und alles Leben ausgelöscht hatten. Überall verstreut lagen Leichen, die nach und nach von einigen der Nackten auf einen großen Berg aus totem Fleisch getürmt wurden. Vicente wurde schlecht und sein Schritt stockte, als er unter den Toten einige seiner Freunde erkannte, aber mit einem schmerzenden Stoß in den Rücken wurde er von den nackten Männern weitergetrieben, bis auf den Dorfplatz neben den Berg aus Leichen, der mittlerweile mannshoch war und sechs Schritt in der Breite maß.
Neben diesem Berg stand eine aufreizende Frau, ebenso nackt wie die Männer, die immer mehr Leichen heranschleppten und sie auf den Berg warfen. Diese Frau hatte langes, rotes Haar und grüne Augen, in denen der Widerschein des Feuers glomm.
„Mein lieber Vicente“, fiepste sie, „Endlich haben wir Euch gefunden! Ihr seid doch der, der uns alle mit gekaufter Magie ausrotten wollte.“
„I- ich verstehe nicht...“, stammelte Vicente.
„Oh doch, Ihr versteht mich gut, Vicente.“
„Ihr seid...?“
„Ja, wir sind Eure verhassten Ratten. Es war einer von uns, der Euch den ganzen Winter lang belauschte und von Euren Plänen erfuhr, es war einer von uns, der sich als Magier ausgab, Euch die fehlerhaften Schriftrollen verkaufte und uns damit das Leben rettete. Die acht Krieger, die uns angeblich vertrieben, waren welche von uns, die sich mit roter Farbe beschmiert hatten, um Euch weiszumachen, sie hätten uns getötet. Wir sind die Gestaltwandler des Mehrunes Dagon, bringen Zerstörung und Tod über all unsere Feinde. Wir sind eine große Familie und das hier ist einer unserer Familienausflüge! Schaut nur, wie sich die Kinder amüsieren!“
Sie zeigte auf zwei nackte Jugendliche, die einen Fechtkampf mit ausgerissenen Gliedmaßen nachspielten.
„Und es ist allzeit für gutes Essen gesorgt.“
Ein Bärtiger, der mit seinen langen Fingernägeln einem schreienden Dörfler den Bauch aufriss und die Gedärme wie Spaghetti verschlang.
„Ihr seid doch krank!“
„Das könnten auch wir von Euch sagen! Ihr Menschen jagt uns Ratten als wären wir eine Plage, Ihr zieht uns die Felle ab, stopft uns aus, und manche sind sich nicht zu schade, um uns zu essen!“
„Aber Ihr
seid eine Plage! Ihr fresst unsere Kornspeicher leer, Ihr bringt Krankheiten über uns, Ihr macht alles zunichte, das uns lieb und teuer ist.“
„Könnten wir das nicht auch von Euch behaupten? Ihr vertreibt uns aus unseren angestammten Territorien, Ihr nehmt uns das Korn weg, von dem wir leben, Ihr tötet uns und unsere Kinder, nennt Ihr das etwa Gerechtigkeit?“
„Aber Ihr seid nur Ratten, Ihr seid nicht intelligent! Unser Leben ist viel mehr wert als Eures!“, wimmerte Vicente in einer Mischung aus Angst und verzweifelter Wut und die Worte der Frau schnürten ihm die Kehle zu.
„Genau das ist der Fehler von Euch Menschen. Ihr erhebt Euch immer über alles Andere, seht Euch selbst als die Krone der Schöpfung der Neun und metzelt alles nieder, das Euch dabei im Weg steht. Ihr seid arrogant und ignorant, und wir setzen dem ein Ende. Ihr seid unser Opfer an den Fürsten der Zerstörung Eurer armseligen Kultur!“
Vicente sah den Schlag nicht kommen, aber noch bevor er auf dem Boden aufschlug, war er tot. Die Nackten legten ihn zusammen mit den Anderen auf den Leichenberg.
Da wo er seine Freunde hatte.
So, Textur mit einer "vielsagenden" Rückseite ist fertig :-D Da mein eigener Hoster momentan offline ist oder ich zumindest nicht in den Uploadbereich gelangen kann, hab ichs mal bei einem 1Click-Hoster geuppt.
http://www.silo.ru/dl/files/1169274883/ratte3.dds.html