B Ü R G E R K R I E G
Wirtschaftskrise, dachte Dradas. Wirtschaftskrise. Das war der eigentliche Grund, weshalb nun alles schiefging.
Dradas saß in seinem Büro in der Ostkaiserlichen Händlergilde in Ebenherz, und er starrte auf den Brief, den er kürzlich erhalten hat, und in dem die Bauern einen Handelsboykott gegen Ebenherz ankündigten. Er hätte eigentlich denken können, dass die Legion sich schon um diese Aufsässigen kümmern würde. Aber die Lage hatte sich in den vergangenen Monaten zugespitzt.
Es hatte damit angefangen, dass ein Erlass von Vedam Dren die Dörfer in den Weidenländern, an der Bitterküste und in der Westspalte, vor allem aber das Aschland erreichte. Deren Inhalt hatte für eine landesweite Empörung gesorgt. Vedam Dren hatte nun auf Vvardenfell eine Entlassung ohne triftigen Grund legalisiert. Ihn zahlreiche Beschwerden der Arbeitgeber erreicht hatten, dass die Arbeiter unzureichende Leistungen ablieferten und horrende Löhne verlangten. Diese Order war als disziplinarische Maßnahme an alle Arbeiter im Land gedacht. Vedam hatte den Erlass herausgegeben und die Antwort kam prompt: Einige aufständische Bauern hatten das Dorf Maar Gan umzingelt und drohten mit dessen Zerstörung, falls die Order nicht zurückgezogen wurde. Dren schaltete die Legion ein und Maar Gan wurde wieder befreit, die gefangenen Rebellen in das Ministerium der Wahrheit verlegt, um den Urheber dieser Aktion zu ermitteln. Seitdem herrschte eine Aufbruchstimmung im Land, und Dradas vermutete, dass der öffentliche Zorn sich bald entladen würde.
Zeit, sich dünn zu machen, überlegte Dradas noch, und kam zum Schluss, dass es tatsächlich besser war, Morrowind den Rücken zu kehren, bevor das Volk rebellierte. Am nächsten Tag kündigte er mit der Begründung, dass sein Vater auf dem Festland seiner Pflege bedürfe. Er packte alles, was er benötigte in einen Kofferund nahm das nächste Schiff aufs Festland.
Mit gemischten Gefühlen kam er in Gramfeste an, von wo er nach Cheydinhal weiterreiste.