RPG Heroes Of Skyrim

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Asteria

Freund des Hauses
hq5l6f6v.png

Der RPG-Thread


Diskussionsthread | Charakteranmeldung

Willkommen in Himmelsrand, Reisender!


„Ihr kennt sicherlich die vielen sagenumwobenen Geschichten über den Dovahkiin, der Alduin bezwungen hat, wie er im Bürgerkrieg einschritt und zahlreiche Gilden und Organisationen kennenlernte. Mittlerweile sind diese Geschichten abgetragen und doch laden sie zu der Frage ein, was geschehen wäre, wenn der Dovahkiin nicht existierte.
Was wäre, wenn das Schicksal dieses geplagten Landes nicht in der Hand eines Drachenblutes gelegen hätte, sondern in den Händen vieler?
Aussichtslos, denkt Ihr vielleicht – wer hätte Alduin sonst besiegen sollen? Die Drachen vernichten? Oder das kleine, entscheidende Bisschen ausgemacht haben, das die Waage des Bürgerkriegs in die ein, oder andere Richtung führte? Es gäbe so Vieles, das hätte anders laufen können. Ob schlechter oder besser – wer weiß das schon?
Würdet Ihr zuhören, wenn ich sagte, ich wüsste es?“


Liebe Schreiberlinge,

Ich möchte euch ganz herzlich zu einem Neustart des RPGs „Heroes Of Skyrim“ einladen. Ein RPG in dem es nicht darum geht, stets aktiv sein zu müssen, oder sich einer friedlichen Gruppenkonstellation anschließen zu müssen. Der Anfang unserer Geschichten kommt mit dem Jahre 201 der vierten Ära, doch ein Dovahkiin existiert in diesen Erzählungen nicht. Überlebt ohne ihn, ohne den einen heldenhaften Retter.
- Sucht mit euren Spielcharakteren nach Freunden, Reichtum, Wissen, Macht und/oder sogar nach Feinden – in diesem RPG müsst ihr nichts davon missen.
- Schreibt die Geschichte Himmelsrands neu, verändert den Lauf der Dinge – oder folgt bekannten Geschichten in Nostalgie.
- Setzt eurer Abenteuerneugier keine Grenzen und erkundet Himmelsrand alleine oder in einer Gruppe.
- Seid einfache Leute, Krieger, Magier, Barden, Kaufleute, Priester – findet euren Weg in Himmelsrand; Einem Himmelsrand, in dem die Drachen immer öfter den Himmel verdunkeln und tapfere Männer fallen, doch dieses Mal kommt nicht der Dovahkiin, das Drachenblut, zur Hilfe.
Wer werdet ihr sein?

Freuen wir uns über ein lockeres RPG-Konzept, das jetzt umgesetzt werden kann – und noch mehr über die Beteiligung der nun wachsenden Schreiberschaft!
Alte Schreiber, neue Schreiber – Danke und viel Spaß in dem freien RPG "Heroes Of Skyrim"!
 
Zuletzt bearbeitet:
Als bedürfte es eine ganz besondere Vorsicht und Sorgfalt, ließ Nei Öl der Gelben Bergblume auf ein aus Reispapier hergestelltes Tuch in ihrer Hand tropfen. Ihre Aufmerksamkeit war gänzlich auf die vor ihr liegende Aufgabe gerichtet. Der stärker einsetzende, für den Norden Himmelsrands zu dieser Jahreszeit typische Schneeregen war für die Altmer nur ein fernes Rauschen und lenkte sie, im Schutze des Vordachs im Innenhof der Botschaft der Thalmor sitzend, nicht im geringsten von ihrer Tätigkeit ab. Selbst die zunehmende Kälte, schien sie nicht zu beeindrucken. Aus dem Augenwinkel hätte Nei das Kopfschütteln eines in der Botschaft beschäftigten Sekretärs wahrnehmen können, während dieser sich einen Weg durch den Hof bahnte und dabei große Mühe hatte einen Stapel Folianten vor dem aufkommenden Unwetter zu schützen.

Hochkonzentriert und mit ernster Mine fasste Nei das Tuch zwischen Daumen und Zeigefinger. Wie von selbst schien es über die mit einem feinen Puder bedeckte Klinge ihres Schwertes zu gleiten und hinterließ dabei nichts als blank polierten Stahl. Eine schwungvolle, wellenartige Maserung an der scharfen Seite der Klinge verlieh der Waffe eine unaufgeregte Eleganz. Sicher wäre es möglich gewesen die Reinigung ihres Akaviri-Schwertes schneller durchzuführen, aber Nei ließ sich Zeit, jede ihrer Handlungen ausführlich zelebrierend. Nachdem die Klinge gereiniget und das dafür notwendige Tuch in einem kleinen Holzschächtelchen wieder sicher verwahrt lag, führte sie in einer schnellen, fließenden Bewegung die Klinge der speziell aus Holz gefertigten, schwarz lakierten und ansonsten zierlosen Schwertscheide zu, ohne dabei überhastet zu wirken, bevor sie ihre Waffe so, die scharfe Seite nach oben ausgerichtet, an ihrem Gürtel befestigte. Die gesicherte und doch jederzeit einsatzbereite Waffe schien mit ihrer Trägerin zu verschmelzen, während sich die linke Hand der Altmer unangespannt auf dem mit braunen Leder umwickelten Griff legte. Das hölzerne Schächtelchen mit dem Reispapiertuch darin verstaute Nei in einer kleinen ledernen Tasche an ihrem Gürtel. Mit einer schwungvollen, aber kontrollierten Bewegung richtete sie sich auf, um ihren Weg zurück ins Innere der Botschaft zu suchen.

Eine gewisse Nervosität lag in der Luft. Nachrichten aus Helgen waren der noch nicht eingetroffenen Botschafterin voraus geeilt und man nahm die Anwesenheit der Agentin der Thalmor mit Misstrauen zur Kenntnis. Die Wenigsten hier kannten den Auftrag, mit dem im Gepäck Nei nach Himmelsrand gereist war. So war es wohl ihr für Offizielle der Aldmeri Dominion untypisches Äußeres und die fremdländische Waffe an ihrer Hüfte, die vordergründig für Unbehagen bei denen sorgte, die sie erblickten. Es musste sie aber nicht groß kümmern, denn in wenigen Stunden würde sie die Botschaft verlassen haben.

Auf einem Beistelltisch in dem ihr vorübergehend zur Verfügung gestellten, zugegeben unnötig opulenten Zimmer, fand Nei einen Sack Goldmünzen, die sie zu müde war zu zählen. Daneben lag ein Dokument, welches sie als Agentin im Auftrag der Thalmor identifizieren können würde. Beides verstaute sie in einer Umhängetasche, zusammen mit ein paar Äpfeln, hartem Käse und etwas Brot für die Reise. In Tüchern geschlagene Kleidung musste sie mit etwas mehr Nachdruck in die Tasche hinein quetschen.

"Nei Sonnenwanderer, Euer Pferd steht draußen am Tor für die Reise bereit.", erklärte der Sekretär, der vorhin noch mit seinen Folianten den Innenhof gekreuzt hatte, durch die offene Tür und ohne das Zimmer dabei zu betreten. Nei nickte ihm wortlos zu. Allein der Gedanke ans Reiten ließ die Altmer schaudern. Sie hatte sich mit der Zeit damit abgefunden, dass es für Alleinreisende kein besseres Fortbewegungsmittel gab - abgesehen von Portalen und der Teleportation vielleicht, was wiederrum beides Dinge waren, die ihr noch weniger Geheuer waren als ein übergroßes Tier, welches gerne mal in Panik geriet und dabei nicht selten seine Herrin niedertrampeln wollte.

Ihre kniehohen, gefütterten Stiefel aus braunem, behandelten Leder würden ihre Füße vor der Kälte schützen, sollte sie tatsächlich einen Teil ihrer Reise zu Fuß bestreiten müssen. Ihre grau-braune aus dickem Wildleder genähte Hose würde zusammen mit der fest geschnürten Weste gleichen Farbschemas, nicht zu vergessen den wohlig warmen Lagen darunter, ihr Übriges tun, um ihr ausreichend Zeit verschaffen sich einen Unterschlupf vor der harschen Witterung Himmelsrands zu suchen. Eine schwarze, altmerische Kutte, wenn auch aufgrund fehlender Ornamente kaum als solche erkennbar, würde ihr übriges tun - zumindest bis Einsamkeit, der nächst größten Stadt. Dort würde Nei Sonnenwanderer mit ihrer Suche beginnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwar war dieses nasskalte Wetter für diese Jahreszeit durchaus üblich, dennoch behagte es Meldin auch nach all den Jahren immer noch nicht wirklich. Es regnete nun schon seit fast zwei Tagen ununterbrochen, dazu noch die kalten Brisen des Nordens und das Wetter war perfekt um drinnen zu bleiben und sich vor einem Kamin vernünftig zu wärmen. Für jemanden wie Meldin jedoch stellte das ein nicht eben kleines Problem dar, denn eigentlich hatte er vorgehabt schon gestern Richtung Süden aufzubrechen und in Reach nach neuer Arbeit zu suchen. Doch der ständige Regen und die Tatsache, dass er von Stadt zu Stadt laufen musste und sich eine überdachte Kutsche als Mitfahrgelegenheit derzeit nicht leisten konnte, hielten ihn im Augenblick in Einsamkeit fest, zu seinem nicht eben geringen Verdruss. Er war gegen seinen Willen gezwungen zu warten, auch wenn er von Natur aus eigentlich ein recht geduldiger Mensch war. Aber in den letzten Tagen war derart viel in Himmelsrand passiert, dass es schlichtweg verschwendete Zeit war in der Stadt auszuharren und nichts tun zu können, einzig und allein weil einem das unstete Wetter einen Strich durch die Rechnung machen musste.
Grummelnd stand der Nord vor dem Fenster seine Kammer im Obergeschoss der Taverne und beobachtete von dort die Straße sowie den Platz beim Haupttor Einsamkeits. Kaum ein Bürger war überhaupt zu sehen, lediglich die Wachen patrouillierten in regelmäßigen Abständen und liefen vom Tor in die Innenstadt, von der Innenstadt zurück und immer so weiter, während sich auf den Pflastersteinen tiefe Pfützen mit Regenwasser sammelten. Die feinen Tropfen wurden zusätzlich vom Wind gepeitscht, was das ganze Wetter nur immer unbehaglicher machte, und wenn Meldin ehrlich zu sich war, so taten ihm die Stadtwachen sogar Leid bei diesem Sturm auch noch Wache schieben zu müssen. Je länger der Hüne nun am Fenster ausharrte und in das schmutzige Wetter starrte, desto aggressiver schien der Regen gegen das Glas zu prasseln.
"Mistwetter. Man könnte fast meinen die Götter wollen dass ich in Einsamkeit bleibe.", murmelte er nachdenklich mit verschränkten Armen, sich dann letztlich doch vom Fenster abwendend und zum Schreibtisch gehend der neben dem Bett und einer kleinen Truhe das einzige Möbelstück seiner Kammer war. Denn auch wenn das Wetter ihn im Augenblick festhielt, so war er dennoch nicht ganz untätig gewesen und hatte sich vom Wirt eine Reihe von Steckbriefen und anderen Mitteilungen aushändigen lassen, die Bürger des Umlandes am schwarzen Brett des Gasthauses gelassen hatten. Da er anscheinend noch eine Weile in Haafingar verweilen würde, so konnte er sich auch zumindest hier nach neuer Arbeit umschauen, obwohl es lediglich eine Notlösung war. Bis jetzt war er noch nicht in der Stimmung dazu gewesen sich die Aufträge genauer anzuschauen, doch da er gerade nichts besseres zu tun hatte konnte er seine Zeit auch darin investieren, sich über mögliche Anstellungen in der Umgebung schlau zu machen. Also setzte sich Meldin an den Schreibtisch, rückte die Kerze so dass er besser lesen konnte und nahm den ersten der Briefe zur Hand, während sich das Wetter draußen gar nicht erst beruhigen wollte.
 
Das Wasser rauschte ganz sachte und beruhigte mit den wohligen Klängen der Natur die geistesabwesende Tam, als sie ihre Hände in das kalte Nass streckte. Kalt strömte es weiter und schlängelte sich seinen Weg durch ihre Finger. Es war langsam dunkel und die Lagerstelle bot wegen des starken Regens nicht mehr lange ihr starkes Licht, deswegen wurde es Zeit, dass Tamira sich zurückzog und aufwärmte. Von hier war es nicht mehr weit bis nach Einsamkeit, dort könnte Tam ihre Nahrungsvorräte etwas aufstocken und ihre feinsten Schnitzereien über Wert in Glänzende Gewänder abliefern.
Vielleicht sollte sie auch einen Brief an ihren Bruder senden. Ob er ihre Erzählungen überhaupt je gelesen hatte? Nachrichten zurückschicken konnte er ja kaum, denn Tam blieb nicht lange genug in den Städten und war oft nach kurzer Zeit schon froh, wieder aus ihnen verschwinden zu können. Ob er ihr überhaupt noch von sich erzählen wollte?
Tam vergrub ihr Gesicht in den Händen, als sie aus der Ferne Stimmen hörte. Ein Fackellicht kam näher und offenbarte, wem die Stimmen gehörten. Drei Thalmor, vermutlich auf dem Weg zur Thalmorischen Botschaft, zerrten ihren Gefangenen mit, wie in jedem billigen Klischee schien es sich um einen Nord zu handeln. Doch erst als die Patrouille sich dem Feuerschein Tamira's näherte, erkannte sie, um wen es sich wirklich handelte.
Dieses Gesicht war gealtert, doch Tam hätte es nie verwechseln oder gar vergessen können. Eilig stand Tam von ihrem Lager auf und trat näher an die Thalmor heran. "Ich bitte um Erlaubnis, mit Eurem Gefangenen zu reden.", sprach Tamira brüchig und starrte den Nord an. Er war einer der Männer, die damals aus dem Haus ihrer Eltern stürmten.

"Aus dem Weg - wir haben Besseres zu tun als uns auf Eure Täuschungsversuche einzulassen.", raunte der Justiziar und stoß die Bretone beiseite. "Aber dieser Mann-", widersprach Tam und wurde von einem der Thalmor unterbrochen. "Nähert Euch dem Gefangenen und Ihr macht Euch die Thalmor zu Feinden.", sagte dieser. Sie gingen einfach weiter ihren Weg, doch Tamira konnte nicht einfach locker lassen. Diesen Mann wiederzufinden und zu erkennen war ein großer Gewinn und die Möglichkeit, endlich Vergeltung zu üben!
"Er gehört mir!", zischte Tam und hielt mit der Patrouille schritt. "Nord, sag mir, woher du kommst.", sprach sie und erhielt einen tadelnden Blick des Thalmors hinter dem Gefangenen. "Dämmerstern. Bitte helft mir, Gnädigste, damit ich heimkehren kann!", raunte er. "Du weißt nicht, wer ich bin?", sagte Tamira. Wieso auch sollte er? Für ihn waren es nur irgendwelche Leute, die sich zu einem unpassenden Moment gegen seine Missetaten verteidigen wollten. Nur zwei Leben, die er vor gut fünfzehn Jahren ausgelöscht hatte. Trotzdem empört darüber, dass der Mann seinen Kopf schüttelte, atmete Tamira tief ein. "Ich warne Euch, geht Eures Weges.", raunte der Leibwächter. Tamira allerdings interessierte sich in diesem Moment nur noch an die Worte, die ihr Bruder ihr gesagt hatte: "Erst wenn der letzte Atemzug der Mörder unserer Eltern getan wäre, dann würde ich mich jemals frei fühlen."
Tam umgriff den Stab der Blitze ganz fest und sah dem Nord in die blauen Augen. "Tut es dir Leid?", hauchte sie, während der Thalmor ihren linken Arm umschloss. Ein eiserner Griff, so eisern wie Tamira's Griff um ihre hölzerne Bewaffnung. "Was?", fragte der Nord nur mit flehendem Gesicht. "Ich möchte nicht sterben. Bitte befreit mich!", wimmerte er dann. Die Patrouille bliebt nun komplett stehen und der Justiziar rief ein letztes Mal aus: "Das ist meiner allerletzte Warnung - Verschwindet!", doch just in diesem Moment hob Tam ihre gespitzte Waffe und rammte sie dem Nord in seinen schnell erschlaffenden Leib.
"Ihr habt es so gewollt!", hörte Tam nur als Letztes, danach passierte nichts mehr wie in Trance, sondern in rasender Geschwindigkeit.
Noch ehe Tamira darüber nachdenken konnte, wie sie sich nach diesem Racheakt fühlte, traf sie ein Schwertstreich von der Seite, den Arm treffend, der den blutverschmierten Stab hielt. Es brauchte einen schmerzhaften Ruck mit jenem Arm, um ihre Waffe wieder aus dem erbärmlichen Nord zu ihren Füßen zu ziehen. Mit gesenktem Körper riss sich Tam aus der Reichweite der Thalmor. Erst jetzt lernte sie die Fähigkeiten der Thalmor kennen. Einem Eisstachel des Justiziars wich Tam aus, indem sie mit dem gesamten Leib einen Ausfallschritt zur Seite machte und einen unkoordinierten, der Deckung dienenden Blitz Richtung Justiziar losschleuderte. "Gesindel. Ihr könnt nicht einfach über die Gefangenen der Thalmor verfügen!", raunte ein angreifender Leibwächter und schlug mit dem Einhandschwert zu. Seine Worte verrieten seinen Angriff, sodass Tamira ihren Stab gegen die Klinge schlug, um sie von ihrem Leib wegzuführen. Etwas, was bei der Körperkraft dieses Thalmors viel Hingabe benötigte - zu viel Hingabe.
Langsam wurde sich Tamira auch über ihre Erschöpfung bewusst, die nach einer langen Reise spätestens jetzt einsetzen musste. Der getroffene Arm, an dem jetzt eine Schnittwunde prangte, pochte wie verrückt, als sie die Klinge des Thalmors zurückdrückte. "Euer Widerstand ist zwecklos.", war alles, was der Justiziar sagte, als er freie Bahn auf ihren Körper hatte. Er formte seine Hände zusammen für einen vernichtenden Schlag, und während Tamira ihren Stab fest umklammerte, blickte sie noch für einen Moment in das weiße Licht, welches nun aus seinen Händen strahlte. Eis sagte sich von dem Justiziar los und ereilte Tam schneller, als sie noch ihre Augen schließen konnte.
Es ging alles ganz schnell, kaum noch spürte Tamira es, als es sie rücklings in das Wasser hinter ihr schlug.
Das kalte Nass verschluckte ihren Körper, vom Eis noch gelähmt, und zog ihn hinab auf den Grund.
Dumpfe Stimmen und sich bewegende Schemen am Rande des Sees zeugten nur noch davon, dass die Thalmor nach einem Funken Leben in dem Wasser suchten.
"Sollen die Schlachterfische sie holen.", raunte es zuletzt. Die Schemen verschwanden und Tamira blinzelte heftig. Noch konnte sie ihre Glieder nicht bewegen. Ihr Blut tränkte das Wasser rot und es war tatsächlich nur eine Frage der Zeit, bis die Tierwelt eine freie Mahlzeit witterte.
Als sie vom Wasser erdrückt wurde, stellte sie sich die Frage, ob sie sich jetzt besser fühlte, jetzt, wo einer der Männer, die ihr Leben zerstört hatten, seines gelassen hatte.
Die Wahrheit erkannte sie, als die Lähmung endlich wieder aufgehoben war. Sie fühlte nichts.
Aber vielleicht konnte sie ihren Bruder mit dieser Tat zurückgewinnen.

Ihre Glieder riss sie panisch hin und her, als ihr die Luft zum Atmen endgültig ausging. Mit letzter Kraft schwamm sie an die Wasseroberfläche - alle Lichter waren erloschen und die Thalmor fort. Als sie ihren geschwächten Leib an das Ufer zog, wanderte ihr letzter Blick zu der jetzt mutterseelenallein daliegenden Leiche des Nord, dessen Blut sich im Regen und dem Schlamm des Bodens zu einer widerwärtigen Pampe verwandelt hatte. Danach schloss sie keuchend ihre Augen und driftete mit ihrem Bewusstsein dorthin, wo auch ihre Kräfte verschwunden waren.
 
"... und genau aus diesem Grund habe ich den Kerl einfach sauber in der Mitte durchtrennt. Der ging mir sowas von auf die Nerven, das glaubt ihr gar nicht." Ein lautes Gelächter brach um das Lagerfeuer aus, als die vier Söldner lauthals lachten und sich über das eigentlich düstere Schicksal eines Bauern belustigten. "Das passiert eben, wenn man sich uns in den Weg stellt. Er hätte nur hören müssen, dann hätte er überlebt." Die Nacht war bereits herangebrochen und die Vier genossen die Wärme des Feuers, ihre ausgelassene Stimmung und hörten den Geschichten der anderen zu. Eorur hatte vor kurzem einen Bauernhof ausgenommen und als die Bauern nicht freiwillig zahlen wollten, hatten sie es sofort bereut. Pech gehabt. Er hätte ihnen nur das Essen und den Met freiwillig geben müssen, sonst hätte nicht mit seinem Leben bezahlen müssen.
Auf einem Baumstumpf saß der junge Nord, hatte es sich gemütlich gemacht, während Blutjägerin es sich auf seinem Schoß gemütlich gemacht hatte, einen Arm um seinen Hals, der andere hielt den Krug voll Met. "Du bist einfach ehrloser Bastard, weißt du das eigentlich Reißer?" Hades hatte sich grinsend zur Wort gemeldet, darauf einen Schluck trinkend, während alle in der Runde nun ihre Gesichter mal wieder vor Lachen verzogen. Die Stimmung war vollkommen ausgelassen, alle hatten schon etwas intus und es wurde selbst über die schlechtesten Witze gelacht. Eigentlich ziemlich hohl wenn man bedachte, dass sie noch vor kurzem eine Thalmorstreife in der Nähe sahen, aber ihnen war das egal, warum sollte man sich solch einen Abend versauen lassen. Der Alkohol stimmte, das Fleisch brutzelte genüsslich über dem Lagerfeuer und die Nacht war mit angenehmer Gesellschaft verbracht. Falke hatte sich einfach quer hingelegt, er nutzte nicht einmal einen Schlafsack sondern schlief immer auf dem Boden. Was stimmte mit diesem Idioten nur nicht? Dagegen hatte Hades es sich schon gemütlicher auf seinem Schlafsack, um den meist verstreut sein Hab und Gut lag. Alles immer griffbereit. Jasmin hingegen drohte gerade damit, dem jungen Nord vom Schoß zu rutschen und ihr wertvolles Met zu vergießen. Noch im letzten Moment fing er den Krug und dann die eingeschlafene Rothwardone auf, ein Akt der Verrenkung, aber er schaffte es irgendwie. Dabei musste Eorur einmal nur genervt stöhnen, so war es nicht das erste Mal, dass das passierte. Sie sollte nicht so viel trinken, wenn sie nicht so viel vertrug und direkt einschlief. Also gab es diese Nacht wohl kein Beischlaf.
"Verdammt!", zischte es zwischen den Zähnen des Nords auf seine Feststellung hervor. Die anderen beiden lachten sich einfach nur kaputt, was da vor ihnen geschah und konnten sich kaum am Riemen reißen. Vollidioten. Vorsichtig stellte er ihren Krug auf dem Boden ab und hob sie kurz darauf hoch. Ihren ruhenden Körper legte er schließlich auf ihrem Schlafsack und deckte sie anständig zu, als ob es für ihn das Normalste der Welt wäre. Im Hintergrund war schon verkniffenes Gelächter zu hören und ein fast im Duett gedudeltes "Ohhh wie süüüß!" war zu hören. "Ich kann euch gern eure Ärsche aufreißen, wenn ihr das wollte." Ein süffiges Grinsen zeichnete sich jetzt einmal auf den Lippen des Nords ab, der sich dann einmal streckte und herzhaft gähnte. "Ich geh noch eben pissen, dann will ich das Ruhe ist." Die anderen beiden verleierten die Augen, aber sie mussten weiter und dementsprechend früh heraus. Doch die wollten es nicht, sondern lieber am nächten Morgen darüber jammern, wie verkatert sie wären. Manchmal war es wirklich schwer mit solchen Leuten unterwegs zu sein, aber er konnte sich auf sie verlassen und noch haben sie keine Dummheiten gemacht. "Pass du auf, dass du nicht mit unseren Sachen abhaust!", wurde ihm noch hinterher gerufen, darauf wieder Gelächter.
Also wanderte Eorur erst einmal ganz gelassen zum nahegelegenen Fluss, die Nacht war schon beinahe hereingebrochen und drohte das Land in seine Finsternis zu tauchen. Besser war, wenn er sich doch ein wenig beeilte. Ihm war immer so unwohl, nachts ohne Licht irgendwo zu sein, wo man ihm leicht auflauern konnte. Dementsprechend eilte er schnellen Schrittes voran zum Fluss, zog sich die Hose ein Stück hinunter und ließ dem Ruf der Natur in den Fluss freien Lauf. Sein Atem begann sich bereits vor seinem Gesicht zu Nebel zu formen, als es auch allmählich merklich kühler wurde. Vermutlich wieder noch so eine Nacht, in der er sich seinen Hintern abfror und es niemanden scherte, wo sie doch hätten wesentlich früher in einem gemütlichen Haus hätten sein können. Falke und Hades mussten ja unbedingt einen Wettbewerb daraus machen, wer zuerst ein aufgescheuchtes Kaninchen erledigen könne. Also eine weitere Nacht in der Kälte. Da zog er sich gerade wieder die Hose zurecht und wollte sich zum Gehen abwenden, so sah er einen Schemen am Ufer, keine 10m weg von ihm. Es wirkte wie eine Person die dort auf dem Boden lag, doch bei der einsetzenden Dunkelheit war beinahe nichts genaueres auszumachen. Für einen Augenblick schaute Reißer einfach nur auf die Stelle und versuchte auszumachen, ob sich etwas bewegte. Allerdings schien sich nicht einmal ein Kieselchen zu bewegen, nur das Rauschen des Flusses war zu hören. Dementsprechend näherte er sich langsam dem unbeweglichen Ding, jedoch passierte noch immer nichts und umso näher er kam, umso sicherer war er, dass dort wirklich eine Person lag. Neugierig blickte er sich um, sie schien bewusstlos und sonst war niemand in der Nähe. Ist sie angespült worden? Seltsam bei einem Fluss, vielleicht hatte sie Glück. Im schimmernden Mondlicht sah er auch nun, dass Wasser auf dem leblosen Körper schimmerte, genau so wie Blut sich dem Bilde anschloss. Immer noch keine Regung.
Nun schritt er gänzlich an die Gestalt heran und sah er ist im nächsten Moment, dass nahe dieser eine weitere Gestalt auf dem Boden lag. Doch man konnte schon von hier aus sehen, dass sie wesentlich übler zugerichtet war, zumindest dem ganzen Blut und dem Schmutz nach zu urteilen, der genau so wie der Körper vor ihm das Mondlicht auf eine unheimliche Art und Weise zurückwarf. Zuerst beugte er sich hinab, kniete sich neben die leblose Gestalt zu seinen Füßen und fasste ihr an den Hals. Es war noch ein schwacher Puls da. Gut. Jetzt erkannte er auch an der Figur des Menschen vor ihm, dass sie eine Frau sein musste. Mit Gepäck, Stab und allem dazu. Vielleicht hab es ja etwas zu holen, doch sie musste für einen Moment warten. Zuerst huschte der Nord noch herüber zu dem anderen Körper und bestätigte seine Vermutung mit einem Griff an der eindeutig männlichen Leiche. Tot, ausgeblutet wie es schien. Zudem war er offenbar ein Gefangener, er hatte keine Habseligkeiten außer Kleidern am Leib. Was wohl die Frau damit zu tun hatte? Das konnte man ja noch herausfinden. Erst einmal packte er sie und schulterte den leblosen Körper, ehe er sich mit ihr zurück ins Lager begab.
Kaum dort angekommen, wurden die Augen der anderen Männer groß, ihr Gerede und Gelächter verstummte augenblicklich. "W- ... Was?", stammelten sie beide im Chor. Sie hatten irgendwie ein Talent dafür. Ohne Umschweife legte Eorur die Frau neben dem Feuer ab, sie war klitschnass und ihr Körper unterkühlt. Wenn sie ihm jetzt erfror ohne nützlich zu sein, wäre es nur zu schade drum. Doch im nächsten Moment wurden seine Augen schon groß, als er erblickte, dass diese junge Dame gar nicht mal so unattraktiv war. Auf dem ersten Blick wirkte sie wie eine durchaus fähige Kriegerin. Auch wenn er zugegebener Maßen seinen Blick kaum von ihr abwenden konnte, so durchsuchte er sie vorrangig. Eine Ledertasche, ein Stab. Unter den Bärenpelz an den Gürtel gegriffen, noch einen Goldbeutel und eine Handaxt. Den Stab warf er achtlos beiseite, während das Gold in seine Tasche wanderte. Die Tasche kippte er neben ihr aus und es kam für ihn nur unnützer Schrott heraus, den er wohl kaum brauchte. Achtlos warf er auch dies beiseite . Sie hatte fast nichts Wertvolles bei sich. Dann auch noch schlichen sich Falke und Hades von hinten heran, schauten ihm über die Schulter, hatten fragende Blicke aufgesetzt. "Reißer, warum kriegst eigentlich immer nur die hübschen Weiber?" Ein Grinsen zeichnete sich auf den Lippen des Söldners ab, als er über seine Schulter sprach: "Weil deine Bettgeschichten die Runde machen und niemand mit dir in die Kiste will. Ganz einfach." Während Falke das nicht so lustig fand, so war er doch gemein, musste Hades ein Lachen unterdrücken. Doch schon im nächsten Moment stellte dieser fest: "Reißer, die ist verletzt. Was willst du überhaupt mit ihr? Wenn dich Jasmin mit ihr sähe, würde sie dir den Kopf abreißen." Was in einer gewissen Weise stimmte, sie war aus irgend einem Grund schnell wütend, wenn sich Eorur auch nur ansatzweise einer anderen Frau näherte. Letztendlich war das auch gerade egal. "Am besten versorgen wie sie, sie hat nichts wertvolles dabei, aber vielleicht ist sie für jemanden wertvoll. Da wäre es doch schade, das Fundgeld zu vermindern.", meinte Reißer nur nebenbei, als er bereits dabei war Wasser, Heilsalbe und einen Verband zu holen. "Macht ihr ein Seil fertig, damit wir sie fesseln können."
Darauf begann auch schon die grundlegende Behandlung der Wunde der Frau. Zuerst spülte er sie mit Wasser aus, dann legte er seine Hände auf sie und wirkte ein wenig Heilmagie, um den die startende Wundheilung ein wenig zu beschleunigen. Darauf war es ein leichtes, die Heilsalbe aufzutragen und den Arm einigermaßen zu verbinden. Kein großer oder komplizierter Akt, der auch nicht viel Zeit in Anspruch nahm. Im nächsten Moment schon brachte Hades ein kurzes Seil, womit sie der Bretone die Hände hinter ihrem Rücken fesselten. "Wer will auf sie auf-..." Sofort schoss Falkes Hand in die Höhe und Hades seufzte nur genervt. Irgendwas dachte er sich wohl dabei, aber auch Eorur war sich sicher, dass Falke sich die Fremde nur als Vorlage einprägen wollte. Auch er schüttelte nur stumm mit dem Kopf, ließ es aber geschehen. Die junge Frau war vor dem Lagerfeuer platziert, nah genug um sie warm zu halten, aber natürlich nicht zu nah. Eorur war müde genug und wenn Falke unbedingt auf sie aufpassen wollte, dann sollte er das tun. Er selbst legte sich zu Jasmin in den Schlafsack und schaute noch mit einem letzten Blick auf die gefundene Frau, neben der sich Falke gesetzt hatte. Er schien geistesabwesend, in Gedanken. Er würde seinen Job schon machen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Tam blinzelte benommen, als sie wieder wach wurde und zu allererst heftig nach Luft schnappte.
In demselben Moment, in dem sie aufgewacht war, schlug ihr Herz anstrengend schnell und Tam stellte zügig fest, dass ihre Hände und Füße gefesselt worden waren. Wo war sie? Hatten die Thalmor doch noch mitbekommen, dass sie gar nicht ertrunken war?
Jetzt verstand Tam auch, weshalb sie ausgerechnet in diesem Moment wach wurde. Empört darüber, dass ein fremder Mann ihr gerade das Bärenpelz von der Hüfte gezogen hatte, fing sie an ihren Körper auf dem Boden zu winden. Dabei fiel ihr auf, dass jemand ihre Wunde am Arm versorgt haben musste. "Shhh, wenn du schreist, dann schlitze ich dir die Kehle durch.", flüsterte der Mann. "Wer seid ihr?", murmelte Tam nur benommen, als sie die anderen Leute im Lager entdeckte. Als das Gefummel an ihrem Leib aber weiterging, wurde es ihr ganz egal wer die Leute waren. "Fass mich nicht an, du Schmierlappen!", raunte sie jetzt. Der eiserne Griff des Kaiserlichen tat beinahe weh und als er sich daran machen wollte, ihre Lederrüstung von ihr zu lösen, indem er ihre Lederhose aufknüpfte, zog Tam ihre Beine ruckartig hoch, um ihn davon abzuhalten. "Finger weg, denkst du, dafür würde ich dich nicht töten?", sagte sie jetzt lauter. "Shhh.", wiederholte der Kaiserliche nervös und beugte sich über ihr Gesicht, um sie bedrohlich anzusehen. Er war so ekelerregend, dass Tam beinahe drauflosgebrochen hätte - das konnte aber unter anderem auch an dem reichlichen Konsum von Dreckwasser aus dem Fluss und ihrer Benommenheit liegen.
"Wenn du mich danach nicht tötest, hast du ein riesiges Problem.", sagte Tamira jetzt mit größerer Panik. "FASS MICH NICHT AN!", schrie sie und gab dem widerwärtigen Gesicht vor ihr eine Kopfnuss, die sich gewaschen hatte. "Du Miststück! Meine Nase!", schrie er und hielt sich die Nase, aus der jetzt sein Lebenssaft floß - er drehte sich dabei um, in Angst, dass sich jetzt die anderen aus dem Lager rührten.
Doch auch für Tam hatte sich die Kopfnuss ziemlich gewaschen - ihre Sicht verschwamm für einen Moment und ihr Kopf dröhnte von dem unkoordinierten Zusammenstoß. Sie musste sich beruhigen, atmete aber heftig und verlor ihre Nerven. Es war ihr schlichtweg nicht möglich, die Nerven im Anbetracht der Dinge zu bewahren. Schweißperlen des Stresses liefern über ihre Stirn, während der Rest des Körpers ihr noch immer vor Kälte fror. Die Panik stieg in ihr auf, ihre Augen füllten sich mit Tränen des Hasses und Verzweiflung und sie zappelte jetzt noch nervöser herum, um sich von dem widerwärtigen Kaiserlichen zu entfernen. Sie hatte ihn angestachelt, und jetzt, wo er so wütend und geistesabwesend auf sie zutrat, um ihr Kinn im eisernen Griff zu halten, bekam sie es mit der Angst zu tun. "Töte mich davor wenigstens, du Widerling.", keuchte sie.
Der Kampf gegen die Thalmor war so schnell und plötzlich gewesen, dass Tamira die schmerzhafte Länge dieses Moments kaum noch ertragen konnte.
 
Wohlig schlummernd ruhte Eorur in seinem Schlafsack, der warme Leib Jasmins an ihn geschmiegt und ebenfalls tief in ihren Träumen versunken. Die Ruhe war genüsslich, niemand schien Ärger zu haben oder Probleme zu bereiten, zudem war es doch die erste Nacht die einmal zum Durchschlafen einlud. Doch irgendwie sollte es einfach nicht sein und die Gruppe wurde von gleich zwei Schreien geweckt, einer verzweifelt und voller Panik, der andere schmerzerfüllt. Sofort schreckten alle hoch und die Blicke gingen in Richtung Falkes, der scheinbar ... "Oh du verdammter Hund!" Ohne Umschweife sprangen sowohl Hades als auch Eorur auf, Blutjägerin bekam kaum die Augen auf und fragte nur vollkommen perplex: "Hmm, was?" Noch im Gehen schnappte sich der junge Nord seinen Zweihänder und ging mit der gezückten Waffe auf die beiden zu.
"Was ist hier gottverdammt noch einmal los?", brüllte Reißer quer durch das Lager. Spätestens jetzt waren alle wach. Falke schreckte sofort auf und schaute die beiden Männer seiner Gruppe vollkommen ängstlich an. Er wusste was folgen würde. "Ne- ... nein ... bitte ...", stammelte er vor sich her, auf die große Klinge Eorurs blickend. Mit einem aus Wut und Enttäuschung zusammengesetztem Blick schaute er auf die junge Bretone, dann auf Falke, der sie eben zu vergewaltigen versuchte. "Selbst schuld.", ertönte es schließlich nur noch nüchtern, da blitzte Himmelsklinge bereits im Mondlicht auf. "NEIN!", kam es aus mehreren Richtungen, doch der Streich saß bereits. Die Klinge ging aufgrund seiner Kraft ohne Mühe und Not durch Knochen und Fleisch. Kurz schon darauf sackte der kopflose und somit leblose Körper Falkes über dem Leib der Gefangenen zusammen. Eorur stieß ihn mit einem kräftigen Tritt von ihr herunter, der Rest des Lagers war noch immer im Schockzustand. "Dreckiger Hund..."
Er schwang die Klinge noch einmal kräftig zur Seite, so dass das frische Blut an ihr gar keine Möglichkeit zum trocknen fand. "Was hast du getan?!", kam es aus Hades Richtung und inzwischen war auch Jasmin wach geworden. "Du hast genau gesehen was e rtun wollte, dafür wurde er bestraft. Er verdiente nichts anderes." Vollkommen nüchtern und trocken sagte er das, was selbst dem Bosmer unheimlich war. "Er war doch aber dein Freund! Warum?" Nur ein Schulterzucken kam als Antwort. Stattdessen beugte er sich zur Gefangenen hinab und sprach gelassen: "Ich hoffe dass es nicht zu spät war. Warte einen Moment und halte still." Ohne groß um ihre Erlaubnis zu fragen, machte er das ungeschehen was Falke bereits angerichtet hatte. Er verschloss wieder ihre Hose und zog ihren Bärenpelz wieder zurecht, so wie er sie gefunden hatte. Bevor er allerdings weiter etwas sagen konnte, hörte er bereits Schritte hinter sich. Gerade als er aufblickte, sah er das wutentbrannte Gesicht Jasmins und im nächsten Moment schon eine Ohrfeige heransausen, die er ohne zu zögern hinnahm. "Da bin ich EINMAL nicht dazu bereit mit dir zu schlafen und schon holst du dir irgend ein anderes Miststück als Kriegsbeute heran?! HAST DU SIE NOCH ALLE? Dann tötest du auch noch Falke, nur weil er seinen Spaß haben wollte?!", sie brüllte den Tränen nah den jungen Nord an, der allerdings eine vollkommen unbeeindruckte Miene machte und es sogar ein wenig so schien, als ob er sich gar nicht interessierte. "Was auch immer du mit ihr vor hast, vergiss es! Du wirst sie nicht einmal ansatzweise auch nur anpacken. Jetzt verpiss dich in deinen Schlafsack, elendes Drecksschwein!"
Einerseits wollte er der Blutjägerin erklären, was genau der Hintergrund ist, allerdings hatte er das Gefühl in ihrem emotionalen Zustand brachte das wohl nichts. Sie war vollkommen gereizt und außer sich, dass er scih einfach nur mit einem genervten Seufzen erhob und mit den Schultern zuckte. "Von mir aus." Am nächsten Morgen würde sie sich schon beruhigt und bereit für eine Erklärung sein, aber in dem Moment musste Eorur auch feststellen, dass sie wohl etwas überreagierte und es irgendwie persönlicher für sie zu sein, als es für ihn sein sollte. Na toll. Noch etwas, womit er sich rumschlagen musste. Es war ja nicht schon schwer genug, dass er hatte Falke töten müssen, weil er den einzigen Punkt der Ehre zerstören wollte, den sie sich bisher behalten hatten. Zähneknirschend verzog sich Eorur zu seinem Schlafsack und legte sich hinein. Hades tat es ihm gleich, er hatte wohl beschlossen seine Gedanken für sich zu behalten, auch wenn man an dessen Blick erkennen konnte, wie übel er es ihm nahm, was passiert ist.
Zwischenzeitlich hatte sich Jasmin zur Gefangenen umgedreht und heruntergebeugt. Nachdem sie sichergegangen war, dass ihr niemand zuhörte, sagte sie in einem sehr scharfen und bedrohlichen Ton: "Das ist MEINER du Miststück, verstehst du das? Falls du nicht zu dumm bist, um mich überhaupt zu verstehen oder zu wissen, wie das hier funktioniert. Wehe du reißt dein Maul auch nur ein Mal auf, ansonsten stopfe ich es dir." Daraufhin setzte sie sich ans Lagerfeuer, still weinend und sich einen neuen Krug Met gönnend.
 
Banditen, Söldner? Oder doch bloß ein Haufen geisteskranker Ausgestoßener?
Tamira erfasste kaum, was sich jetzt in Schnelligkeit plötzlich vor ihren Augen abspielte. Das Lager regte sich und die Bretone hatte endlich die Gelegenheit, zu erraten, aus was für Personen dieses Lager eigentlich bestand. Nun, da sie gefesselt war, ein Mann gerade versucht hatte sie zu besudeln und der nächste seinem Kameraden gerade den Kopf von den Schultern schlug, wusste sie zumindest, dass es keine Verbündeten waren - ansonsten war sie eigentlich genauso ahnungslos wie zuvor.
"Hysterisches Gör", murmelte Tamira nur, als die Rothaarige sich jammernd und saufend vor ihrem Feuer breit machte. Wo war sie nur gelandet?
Es gab nur wenige Möglichkeiten, diesen Irren zu entfliehen. Mit dem Mord eines Kameraden, einem hysterischen Jammerlappen und der allgemeinen entstandenen Spannung konnte Tamira vielleicht arbeiten, auch wenn sie sich noch überlegen musste, wie. Wenn sie wenigstens eine Ahnung gehabt hätte, wozu sie diesen Leuten nützen konnte, dann hätte sie das zu ihren Gunsten drehen können. Jetzt aber war sie gefesselt und Intrigen zu schmieden dauerte für Tamira viel zu lang.
Mit einem sachten Hin- und Herschwanken versuchte Tam an die ausgeschütteten Gegenstände ihrer Tasche zu gelangen. Es dauerte nicht lange, da spürte sie etwas hartes unter sich, das sich penetrant in ihren Lendenwirbel zu drücken begann. Mit etwas Bewegung schaffte Tam es, sich davon herunterzurollen und mit den Händen, die man hinter ihren Rücken gebunden hatte, zu ertasten, was es damit auf sich hatte.
Das Etui! Mit zitternden, versteiften Händen riss sie das Leder zur Seite und griff sich die erste Schnitzklinge, die sie kriegen konnte. Mit einem Blick auf die hysterische Rothaarige vergewisserte sich Tam, dass man ihre Idee nicht aufdeckte. Noch immer jammernd und zunehmend betrunken hing die Frau dort, kaum auf ihre Umgebung achtend.
Die Hände und der verletzte Arm schmerzten sehr, als Tam immer wieder die Klinge hoch und zurück schrubbte, soweit es ihr mit den eingeschränkten Fingern möglich war. Es dauerte etwas, doch das Seil löste sich bald und gab ihre Hände frei. Der Anblick des Kopflosen ekelte Tamira kurz so sehr, dass sie inne hielt. Sollte sie es riskieren, so wie dieser Widerling draufzugehen?
Wahrscheinlich würde sie das sowieso, wenn sie weiter wartete und nichts tat. Leise löste sie die Fesseln an ihren Füßen und rieb vorsichtig an den wunden Knöcheln. Überall verstreut lagen wichtige Schnitzereien und die anderen Dinge aus ihrer Ledertasche, die sie einfach nicht zurücklassen wollte. Sie war bereits so sparsam an Dingen, dass sie ihre Werkzeuge nicht entbehren wollte - deswegen begann sie auch, ganz leise, alles in ihre Ledertasche zu räumen und sich diese umzuhängen. Auf der Suche nach ihrem Gold wurde sie nicht mehr fündig, doch es handelte sich sowieso nur um kleines Gold, kaum genug um eine Mahlzeit in einer Taverne zu bezahlen.
Als Tam die Rothaarige ansah, überlegte sie, ob sie einfach lautlos fortgehen würde, oder diesen Plagegeist aus der Welt reißen sollte.
Würde sie einfach davonschleichen, bestand zumindest keine Gefahr sofort gehört zu werden, doch wenn die Rothaarige sich doch bald umdrehte, würde sie bemerken, dass ihre vermeintliche Konkurrenz nicht mehr da war und Alarm schlagen. Tötete Tam die Rothaarige oder schlug sie einfach bewusstlos, hatte die Bretone womöglich bis zum Sonnenaufgang Zeit, sich vom Acker zu machen. Ihre Füße waren schneller als sie ihre Gedanken zuende führen konnte und trugen sie auf leisen Sohlen an die Rothaarige heran. Tamira holte mit dem Stab aus, um ihn daraufhin seitlich gegen ihren Schädel sausen zu lassen. Es war ein dumpfer Schlag und tat seinen Zweck, denn Tam konnte den erschlaffenden Körper vorsichtig aufhalten und sachte ablegen. "Sei nicht nachtragend. Am Liebsten hätte ich dich getötet.", flüsterte Tamira ruhig und ließ die Rothaarige einfach daliegen. Dann machte sie sich daran, soviel Abstand zum Lager dieser Fremden zu gewinnen, wie es ihr nur möglich war. Wenn sie Glück hatte, merkten sie wirklich nicht, dass sie floh.
Sie rannte wie verrückt, im Takt zu ihrem wilden Herzschlag. Über Stock und Stein rannte sie, bis sie die gerade erlebten Bilder hinter sich bringen konnte. Ob sie in die Richtung rannte, in die sie wirklich wollte, das interessierte sie in diesem Moment nicht.
Und obwohl sie diese Gruppe dafür verachtete, dass sie kampflos Gefangene nahmen, war sie dem kriminellen, nordischen Bengel dankbar dafür, sie vor einem schrecklichen Erlebnis zu bewahren. Tam rannte in keine bestimmte Richtung, bis sie nicht mehr konnte. Sie sackte zusammen und gönnte sich eine Rast - wie weit sie gekommen war? Vermutlich nicht weit. Ihr war kalt, und obwohl sie sonst die Kälte bevorzugte, verfluchte Tamira sie nun. Zitternd rieb sich die Bretone ihre übrig gebliebenen Tränen weg und machte sich so klein es ging, um sich nur kurz auszuruhen und aufzuwärmen. Jetzt pochte auch die Wunde am Arm wieder, die einzige Stelle an ihrem Körper, die noch warm zu sein schien. Vermutlich war es besser, wenn sie baldigst ein Dorf oder Einsamkeit selbst aufsuchte und sich von dieser Nacht erholte. Außerdem stand ein wichtiger Brief für ihren Bruder aus.. Denn zum ersten Mal wusste Tamira, wo ihre Suche nach den schuldigen Mördern beginnen musste.
 
"Leibwache für Feierlichkeiten im Blauen Palast am kommenden Loredas gesucht. Anstellung für einen Tag, die Bezahlung beläuft sich auf 75 Septime.", las Meldin leise für sich vor und fuhr sich währenddessen nachdenklich durch den Bart. 75 Septime würden ausreichen um eine Reise in ein weiter entferntes Fürstentum wie Falkenring oder Weißlauf zu finanzieren, doch eigentlich stand für den Nord weiterhin fest nach Reach gehen zu wollen. Gerüchte um das verstärkte Aufkommen der Abgeschworenen machten nun schon seit einer Weile die Runde, weshalb dort mit Sicherheit lukrativere Arbeit zu finden war als anderswo. Dennoch gab es auch mit hoher Wahrscheinlichkeit im Süden des Landes derzeit genug zu tun, denn wenn die Berichte aus Falkenring stimmen sollten, so war die Stadt Helgen vollständig vernichtet worden, mit wenig bis gar keinen Überlebenden. Dort würde sich gewiss etwas finden lassen bei dem Meldin helfen und sich gleichzeitig einen entsprechenden Lohn verdienen könnte. Die Anstellung als Leibwächter schien daher genau das richtige zu sein um bis in das südlichste Fürstentum zu gelangen, zumal der Hüne diese Arbeit gut kannte und es daher leicht verdientes Gold war.
"Das kommt auf den 'Vielleicht-Stapel'." Murmelnd legte Meldin den Zettel zu ein paar weiteren Blättern die er bis jetzt schon sortiert hatte. Im Augenblick kamen 3 der Anzeigen für ihn in Frage, 4 weitere hatte er bereits aus zeitlichen oder anderweitigen Gründen ausgeschlossen. Ein letzter zusammengefalteter Brief befand sich noch vor ihm, also nahm er diesen sogleich zur Hand und schlug ihn auf. Mit geübten Augen überflog er die geschriebenen Zeilen, die von einigen ermordeten Bauern ganz in der Nähe berichteten. Man hatte die Männer brutal getötet und sie danach ihrer Habe beraubt, der oder die Täter waren danach spurlos im Umland verschwunden. Die einzige Zeugenaussage kam von einem kleinen Jungen, dem Sohn eines der Opfer, der sich während des Massakers versteckt und somit überlebt hatte. Auch hatte das Kind einen Mann gesehen und beschrieben, der derzeit als einziger Verdächtiger gesucht wurde. Man bezahlte gut für Informationen oder den Kopf des Täters, doch was diese Aufgabe für Meldin am interessantesten machte, war die Tatsache dass das Kopfgeld in jeder Stadt oder größeren Siedlung der östlichen Fürstentümer gelöst werden konnte. Anscheinend vermutete man eine Verbindung zu ähnlichen Taten an anderen Orten, weshalb sich nicht eben wenige den Tod des Mörders wünschten. Demnach konnte der Nord sich auf die Suche nach diesem Mann und etwaigen Komplizen machen, und zeitgleich in Richtung Reach aufbrechen wo er dann das Kopfgeld kassieren konnte. Es hörte sich nach einem guten Plan an, zumal er die Beschreibung des Mannes hatte und auch wusste wo sich das Gehöft befand das den ermordeten Bauern gehört hatte.
"Hmm...", brummte Meldin in seinen Bart, das Schreiben vor sich auf den Schreibtisch legend. Wenn es das Wetter am kommenden Tag zuließ, so konnte er diesen Plan wirklich in Angriff nehmen. Sein Geld reichte so oder so bis nach Markarth, doch wenn er es auf seinem Weg dahin schaffte den Banditen ausfindig und dingfest zu machen, so würde er auch Zeit und Gold haben sich in der Stadt der Steine eine kurze Auszeit zu gönnen. 200 Goldstücke waren eine beachtliche Summe für einen dahergelaufenen Banditen, zumal es die höchste Belohnung aller möglichen Aufträge war die Meldin sich angeguckt hatte.
Ein dumpfes Rumoren schreckte den Nord aus seinen Gedanken und sein Blick glitt wieder Richtung Fenster. Im selben Augenblick erhellte das Licht eines Blitzes die Stadt und wenige Lidschläge später folgte ein weiteres tiefes Donnern, in Begleitung von noch stärkeren Regenfällen und heulendem Wind. Der Sturm über Einsamkeit schien nicht abschwächen zu wollen, ganz im Gegenteil, fast kam es Meldin so vor als würde das Wetter von Minute zu Minute düsterer und unheimlicher werden. Er wusste nicht warum, aber ein kalter Schauer lief seinen Rücken herunter und füllte seinen gesamten Körper mit einem unbehaglichen Gefühl, so als wäre dieser Sturm nicht nur eine Laune der Natur, sondern von höheren Mächten ins Leben gerufen worden.
"Humbug, ich breche Morgen auf. Ich werde mir garantiert nicht von schlecht gelaunten Göttern meine Pläne vermiesen lassen.", stellte der Hüne fest und straffte seine Körperhaltung, sämtliche Zettel auf einen Stapel legend und danach aufstehend. Viele Vorbereitungen musste er nicht mehr treffen.
 
„Ah, endlich wieder fester Boden unter den Füßen! Ich kann‘s kaum erwarten, mich in die nächstbeste Absteige zu verkriechen … verflucht noch eins, ist das ein Scheißwetter.“ Sich selbst umklammernd und die Oberarme reibend stand der rothwardonische Söldner auf einem der Anlegestege des Hafens von Einsamkeit, während ihn ein beißender Wind sowie eine unschöne Mischung aus Schnee und Regen umflog. Lediglich einige Laternen warfen ihr Licht in die bereits fortgeschrittene Nacht.
„Ich hab dir ja geraten, dir vor der Abfahrt einen vernünftigen Mantel zu besorgen. Aber nein, unser Säbelrassler weiß ja alles besser.“ Eine Waldelfe kam nun vom Schiff herunter und blieb neben Karim stehen. Obwohl sie nur eine simple Lederrüstung trug, schien ihr das Wetter erstaunlich wenig auszumachen. Aber wenn man regelmäßig das nördliche Geistermeer durchfuhr, schien man sich an derartig harsche Gegebenheiten wohl zu gewöhnen. „Naja, ist aber auch nicht mein Problem. Viel wichtiger – wir sind wohlbehalten in Einsamkeit angekommen. 200 Septim hatten wir vereinbart, richtig?“ Sie schaute nicht direkt in seine Richtung, sondern streckte ihm lediglich erwartungsvoll die linke Hand entgegen. „Wie üblich direkt auf die Bezahlung fokussiert, so kennt man dich ja“, meinte Karim daraufhin. „Du weißt, ich habe eine Schwäche für Frauen, die wissen, was sie wollen …“ Er tat ein paar Schritte auf sie zu, doch ihre ausgestreckte Hand reagierte sofort drückte sich ihm regelrecht ins Gesicht, um ihn abrupt zum Stopp zu bringen.
„Ich werde dich einfach mal genau hier unterbrechen, sonst könnte meine Klinge womöglich ausrutschen.“ Karim hob lediglich seine Hände über den Kopf und tat einen Schritt zurück. „Und versteht keinen Spaß. So kennt man dich auch“, lachte er. Der Elfe war allerdings nicht unbedingt nach Lachen zu Mute. „Ich würde gerne mein Geld sehen. Oder muss Knochen es aus dir herausprügeln?“ Wie bestellt kam gerade ein regelrechtes Biest von einem Argonier mit einem Fass unter jedem Arm vom Schiff und lud seine Last auf dem Steg ab. Da er seinen Namen vernommen hatte, drehte er sich daraufhin zu den beiden um und trat ein Stück heran. „Ach was. Knochen und ich teilen ein unerschütterliches Band der Männerfreundschaft, der würde nie seine Faust gegen mich erheben!“, posaunte der Rothwardone theatralisch und stolz heraus. Bricht-viele-Knochen, so hieß der Argonier, konnte sich das Thema bereits denken und schmunzelte – was aufgrund seines massigen Echsenkopfes eher unheimlich wirkte, wenn man seine Mimik nicht richtig zu deuten wusste. „Tut mir Leid, Karim … du bist vielleicht mein liebster Saufkumpan, aber Irithiel ist diejenige, die mich bezahlt …“
„Ach ja … das böse Geld. Selbst die engsten Freundschaften kann es entzweien. Welch grausame Wahrheit.“
„Und das aus deinem Mund … man kann die Doppelmoral förmlich greifen“, erwiderte Irithiel. Doch nun konnte auch sie sich ein gedämpftes Kichern nicht verkneifen. Und trotz der Vertuschungsversuche entging es dem Söldner natürlich nicht. „Aha, die eiserne Kapitänin kann also tatsächlich lachen!“ Grinsend griff er in die Innentasche seiner Weste und holte einen gefülltes Geldsäckchen hervor. „Mission erfüllt. Und hier die Bezahlung, bevor du mich noch tatsächlich malträtierst.“ Den kleinen Beutel auffangend seufzte die Waldelfe, während sie sich mit der anderen Hand die Stirn hielt. „Du bist ein anstrengender Mensch, weißt du das eigentlich?“
„Anstrengend? Ich glaube, Interessant war das Wort, was du eigentlich meintest“, wehrte Karim sich gegen den Vorwurf. „Nun, ich würde gern ein warmes Plätzchen finden, bevor ich hier festfriere. Und wie sieht’s bei euch aus, wann geht die Reise weiter?“
„Wir werden zumindest die nächsten zwei oder drei Tage hier in Einsamkeit bleiben. Vermutlich länger … so wie das Wetter ausschaut könnte bald ein Sturm aufkommen. Und danach geht’s dann halt weiter nach Windhelm und Solstheim. Und selbst?“ Karim lächelte kurz und drehte sich bereits um, um hinauf zur Stadt zu gehen. „Du kennst mich, Irithiel. Ich werde mir erstmal hier vor Ort Arbeit suchen und danach schauen, wo der Wind mich hintreibt. Vielleicht, Weißlauf, vielleicht Markarth. Oder ganz was anderes, je nach dem was geschieht.“ Er hob die Hand zum Abschied. „Also dann. Man sieht sich sicherlich mal wieder.“

Der zwinkernde Skeever war das erstbeste Gasthaus, auf welches er nach seinem Eintritt in die eigentliche Stadt aufmerksam wurde. Sofort umschloss ihn eine wohlige Wärme, als er durch die Türe kam, genau wie ihm der Duft von gutem Essen und Alkohol erreichte. Seine Füße trugen ihn sofort an den Tresen, wo er sich auf einem der Hocker niederließ. „Gruß euch“, sprach der Wirt. „Was darf‘s sein?“
„Ich denke, ein Humpen Met wäre mir recht.“
Der Wirt war bereits dabei, den Met abzufüllen und schob ihm anschließend den Krug herüber. „Na dann, bitte sehr“, meinte er, ehe er sich wieder einem anderen Kunden zuwandte. Karim hingegen drehte sich herum und begutachtete die übrigen Tavernengäste, während er genüsslich an seinem Getränk nippte und sich der wohligen Wärme erfreute, die es in ihm erzeugte.
 
Die ersten Sonnenstrahlen erreichten das Lager und kitzelten die Nase Eorurs, der zuvor noch friedlich in seinem Schlafsack geschlummert hatte. Die Luft roch feucht, überall waren kleine Tropfen zu hören und das Vogelgezwitscher erhellte die Landschaft. Langsam regte es sich unter dem Schlafsack, als der Körper des Mannes sich in diesem herumzuwälzen begann. Sein Kopf dröhnte etwas und die Ereignisse des letzten Abends ... oder der Nacht, er wusste es nicht mehr genau, hatten ihm einen unruhigen Schlaf beschert. Keine Albträume, aber einfach schlichtweg einen schlechten Schlaf. Letztendlich hatte er ja einen Menschen getötet, den er zu seinen Freunden zählte. Doch er wurde zum Vergewaltiger, weswegen es keinen anderen Weg gegeben hätte.
Vollkommen in Gedanken und noch immer nicht die Augen geöffnet, ließ er für einen Moment seinen Gedanken freien Lauf und genoss es, diesen einen Moment Ruhe zu haben, bevor der eigentliche Stress wieder losgehen sollte. Einige Augenblicke vergingen, da war es klar, dass es an der Zeit war weiter zu ziehen. Seine rechte Hand fuhr ihm kurz durch das Gesicht, ein müdes Stöhnen entglitt seiner Kehle, als er dann zuletzt die Augen öffnete und von den klaren Strahlen der wärmenden Sonne begrüßt wurde. Seine Augen musste er kurz zusammenkneifen, so blendete ihn das Licht vorübergehend, doch es bedurfte nur ein paar Sekunden, nach denen er schließlich seine Augen zur Gänze öffnete. Das Erste was sie erfassen konnten, war der nasse Boden, die Grashalme an denen sich einzelne Tautropfen abgesetzt hatten. Dann das erloschene Lagerfeuer und schließlich Hades, der noch immer in seinen Träumen ruhte. Seinem Grinsen nach zu urteilen, hatte er wohl eine Menge Spaß.
Jedoch wunderte es ihn jetzt erst, dass Jasmins Schlafsack leer bzw. seiner viel zu viel Platz bot. Mit einer Mischung aus Strecken und das Erheben seines Körpers kam er in eine aufrechte Position, zuerst herzhaft gähnend. Diese Ruhe wurde jedoch jäh unterbrochen, als er die Blutjägerin sah, wie sie einfach neben dem Feuer lag, scheinbar bewusstlos und die Frau auf die sie aufgepasst hatte war weg. Genau so wie ihre Sachen. Verdammt! Sofort schnellte Reißer nach oben und schälte sich in Eile aus seinem Schlafsack. "Hades, wach auf!" rief er durch das Lager, dass dieser zumindets allmählich wach wurde. Was im nächsten Moment auch mit einem missmutigen Stöhnen kommentiert wurde. Mit eiligen Schritten näherte er sich der bewusstlosgeschlagenen Frau, an der Seite ihres Kopfes war ein riesiger, blauer Fleck. Zumindest kein Blut. Etwas grober und ziemlich kräftig rüttelte er an ihr, sprach mit nervöser Stimme: "Jasmin, wach auf! Komm schon!" Sein Blick ging direkt wieder zu der Stelle, an der nur noch die durchgeschnittenen Reste der Fesseln lagen.
Schon im nächsten Moment und nach ein paar weiteren Rufen sowie Wachrüttlern regte sich die vor ihm liegende Frau auch schon wieder. Langsam hob sich einer ihrer Hände und fasste sich an den Kopf, ein schmerzverzehrtes Gesicht bildete sich auf ihren Zügen, sie bekam die Augen kaum auf. Immerhin war sie wach. "Was ... was zum ...?", keuchte sie unter den furchtbaren Kopfschmerzen die sie haben musste. Im nächsten Moment öffnete sie auch schon ihre Augen und blickte in die von Eorur. Doch da war keine Sorge zu sehen, nur Nervösität. "Was ist passiert? Wo ist die Frau? Du solltest doch auf die aufpasen!", er machte ihr direkt Vorwürfe, ihm war es egal wie es Jasmin in dem Moment ging, sondern es war ihm eher wichtiger eine Person zu finden, die das Leben aller drei Personen mit ihren Informationen zur Hölle machen konnte. Genau das erkannte die Blutjägerin nicht mehr, denn kaum hatte sie die Worte Eorurs gehört, wurden ihre Mimik von blanker Wut gezeichnet und trotz ihres schwächlichen Zustandes hatte sie viel Kraft in eine weitere Ohrfeige an Reißer gerichtet. "Du ... ahh, verdammt ... du verdammtes Schwein! Ist sie die Einzige um die du dich sorgst?" Ihre mit Wut unterlegten Worte sprachen Bände, die Eorur aber nicht verstehen wollte. Ihm ging es darum, seine Haut und die der Gruppe zu retten. "Wenn du sie so sehr liebst, dann renn ihr doch wie ein läufiger Hund hinterher! Dreckiger Mistkerl! Ahh, Scheiße tut das weh!" Nun brüllte sie beinahe durch das gesamte Lager, inzwischen stand auch Hades hinter den beiden, versuchte eine wenig Ruhe zu bringen: "Hey ihr Beiden, beruhigt eu-"
Doch weiter kam er nicht, als Jasmin Reißer von sich stieß, und nun noch lauter zu Brüllen begann: "ICH SOLL MICH BERUHIGEN?! Der Einzige der hier mal zur Vernunft kommen sollte, wäre unser kleiner Freund hier! Wegen ihm ist Falke tot! Wegen ihm wurde ich niedergeschlagen! Wegen ihm haben wir nun noch mehr Probleme als zuvor schon! Bei Sithis, dass wäre doch alles gar kein Problem, wenn du nicht nur so dumm wärst und nur an dich denken würdest!" Dass sowohl Hades und auch Eorur die junge Frau anschauten, allein wegen ihres genannten Gottes, bekam sie gar nicht mit. Nein, sie fuhr einfach fort: "Du könntest dich zur Abwechslung mal um mich kümmern! Oder Hades! Oder zumindest um die Gruppe allgemein!" Eorur verstand nicht richtig, mit einem Blick zu Hades bestätigte sich seine Vermutung, dass es ihm nicht anders erging. Inzwischen stand Jasmin auch, wenn auch wacklig, doch baute sie sich zur ihrer vollen Größe auf. Reißer tat es ihr gleich, versuchte mit seinen Händen eine beschwichtigende Geste zu machen, während die Handinnenflächen sachte die Luft nach unten drückten. "Hey, ganz ruhig. Ich konnte nichts dafür, Falke wurde zum Vergewaltiger, du weißt was das bedeutet. Er auch. Zudem habe ich viel für die Gruppe getan und-" - "Viel für die Gruppe getan, ja?", unterbrach sie ihn in einem schnippischen Ton, "Wie wäre es mal, wenn du nachdenkst, dass die Gruppe nicht alles ist! Hast du mal an mich gedacht? Was ich für dich alles getan habe? Nein? Das habe ich mir schon gedacht, beschissener Mistkerl! Hast du schon einmal daran gedacht, was ich fühle und denke? Die Frau, die dir Sex und ein geteiltes Bett gibt! Hast du schon einmal daran gedacht, dass ich dich liebe?!"
Das war wohl einer der denkbar schlechtesten Momente für Eorur, über sowas nachzudenken. Natürlich hatte er zuvor schon etwas in der Richtung gedacht, aber ihm war es egal, weil er nicht so empfunden hatte. Doch was kümmerte es ihn auch? Sie schien auf alle Fälle auf eine Reaktion zu warten, doch sie bekam nur ein ruhiges Gesicht, gefolgt von einem langsamen Kopfschütteln. Was hätte er noch groß sagen sollen, doch genau in diesem Augenblick brach die junge Frau in Tränen aus, sofort eilte Hades herbei, der Schlag auf ihren Kopf und ihr emotionaler Zustand waren zu viel, sie drohte zusammen zu brechen und er stützte sie. Nachdem er sie einigermaßen gesichert hatte, blickte er nur in gleicher Ruhe Eorur an, sagte ganz kühl: "Du solltest besser deine Sachen packen und gehen. Nimm dir Gold und Proviant mit." - "Aber ich- ..." - "Viel Glück Reißer. Ich hoffe dass du deinen Weg findest, hier hast du nur Schaden angerichtet, mit dem was du getan hast. Jetzt geh." Ganz offensichtlich war es das Ende der Gruppe unter seiner Führerschaft. Jasmin lehnte sich voll auf Hades Schulter, musste sich auf den Beinen halten und weinte dabei auch noch bitterlich. Von ihr kamen keine weiteren Worte und nur weinerliches Schluchzen war von ihr zu hören. "Ich mache mich dann am besten auf der Suche nach dieser Frau, um euch den Ärger zu ersparen. Lebt wohl." Mit diesen Worten verabschiedete er sich und machte kehrt, zuerst zu seinen Sachen.
Während er diese also zusammen suchte, fragte er sich, wohin ihn sein Weg bisher geführt hatte und wie es zu diesem Punkt nur kommen konnte. Doch er fand augenblicklich keine Antwort darauf, so war doch sein gesamtes Leben der Weg. So oder so konnte er kaum darüber nachdenken, so spürte er die stechenden Blicke Jasmins und Hades' in seinem Rücken. Seine Sachen und der Anteil seines Goldes waren schnell eingepackt und seine Ausrüstung angelegt, da war er auch schon bereit zur Abreise. Ein letzter Blick auf seine bis zu diesem Zeitpunkt treuen Gefährten, bevor er sie endgültig verließ. Sie hatten ihm treue Dienste geleistet, doch dieser Fehler war nicht wieder gut zu machen, dass hatte er spüren können. "Lebt wohl und hoffentlich länger als ich.", murmelte er vor sich her. Darauf machte er sich auf den Weg zur Straße, der er in Richtung Einsamkeit folgen wollte. Schließlich konnte er sich denken, dass die Frau bei ihren Verletzungen und Zustand mit Sicherheit in der nächsten Stadt Hilfe suchen würde. Vermutlich würde sie auch nicht die Chance auslassen, sein Kopfgeld zu kassieren. An diesem Zeitpunkt war es nur die Frage, wer schneller dort ankam und ob er sie abfangen könne. Vor Wachen und Gesetzesvertretern musste er auch große Wachsamkeit hegen, zudem sich einen Plan überlegen, wie er ungesehen blieb. Nun war er auf sich allein gestellt und niemand würde ihm helfen, letztendlich war er nicht mehr als aussätiger Abschaum und das war ihm durchaus bewusst.
 
Der Regen hatte es längst geschafft, das Blut des Nords von dem Zerstörungsstab zu spülen. Frierend hielt Tamira ihn und nutzte ihn bei ihrem Kampf durch die Nacht ein manches Mal als Stütze. Langsam zeichneten sich die Augenringe durch die mangelnde Nachtruhe ab und Tam fiel es immer schwerer, sich auf den Beinen zu halten.
Bald hatte sie allerdings die Tore Einsamkeits erreicht, sie waren schon zu sehen. Zum Glück hatte sich Tamira nach kurzer Rast schnell wieder orientieren können.
Träge schleppte sie sich durch die schweren Tore, die ihr die Wachen bereitwillig öffneten - Tam hatten sie schon öfter in Einsamkeit gesehen, daher wussten sie, dass sie keinen Ärger machte sondern nur ihre Güter verkaufte. Ihre Blicke waren nun ein wenig verwundert, angesichts des zermürbten Zustands in dem sich die Bretone befand, doch sie sagten nichts. Würden sie sich um jeden Bürger Himmelsrands scheren, gäbe es für sie immerhin keine freie Minute mehr am Tag.
Die Straßen waren leer, nur wenige Gestalten konnte man auf dem Hof erkennen, meist nur Bettler die sich einen Platz zum Ruhen ausgesucht hatten.
Tamira ließen viele Fragen noch immer nicht los, wie etwa, was für eine Truppe es gewesen war, die sie dort gefangen genommen hatte und vor allem wozu sie Tamira gefangen genommen hatten. Sie war doch nur eine ziellos dahertreibende Bretone und besaß kaum Wertvolles. Und wie der vermeintliche Bandit ohne zu zögern seinen Zweihänder gegen einen Verbündeten verwendet hatte.. Zwar konnte sie von sich behaupten, sie hätte nicht anders gehandelt, wenn sie einen so schmierigen Verbrecher gesehen hätte.. Doch dieser Nord, er war einer von ihnen und das war der große Punkt, der Tam so verunsicherte.
Und doch war Tamira auch eine Verbrecherin. Daran änderte auch ihr reines Gewissen und ihr Glaube an die Gerechtigkeit dieser Verbrechen nichts.
Das wohl Schlimmste daran war, dass sie vor hatte es wieder zu tun - ganz gleich, ob ihr der Racheakt nichts als Leere beschert hatte.

Der Griff der Bretone umschloss gerade den Türknauf zum Zwinkernden Skeever, da wurde ihr bewusst, dass sie gar kein Zimmer mehr mieten konnte. Jemand hatte ihr im Lager dieser Banditen das Gold abgenommen, was auch sonst? Doch immerhin einen heißen Met und eine Mahlzeit musste drin sein, denn der Wirt kannte ihr Gesicht und musste sich daran erinnern, dass sie stets ihre Bestellungen mit einem Trinkgeld obendrauf bezahlt hatte.
Müde trat Tam also ein und die Hitze schlug ihr in das Gesicht. Ihr Körper zitterte vor Kälte noch und ihre Finger taten furchtbar weh, als sie die plötzliche Wärme traf. Auch wenn es mittlerweile recht spät war, so saßen noch einige Leute im Wirtshaus und tranken das ein oder andere Bier. Dementsprechend roch es hier auch, doch Tam war das egal. Sie war nur froh, wenn die Kälte endlich aus ihrem Körper weichen würde und die von Kälte durchfrorenen Glieder aufhörten zu schmerzen. Bald musste sie auch den Verband um ihren Arm wechseln, denn die Flucht hatte die Schnittwunde wieder bluten lassen.
Am Tresen angekommen lächelte der Wirt Tamira zufrieden an. "Lange nicht gesehen. Setzt Euch erst einmal, Ihr seht ja furchtbar aus.", sprach er und füllte nebenbei einen Krug Bier für einen der Gäste. "Hallo.", brachte sie nur knapp hervor und verschränkte die Arme, um wieder warm zu werden, "Ich muss heute anschreiben. Auf dem Weg hierher hat mich ein Banditenpack überrumpelt und ich bin froh, dass ich noch nicht erfroren bin." Der Wirt füllte ohne weitere Nachfrage einen Krug mit dampfendem, goldenen Met, der so verführerisch duftete, dass Tamira ihn dem Wirt am liebsten gierig aus der Hand gerissen hätte. "Hier, bitte. Und jetzt sucht Euch erst einmal einen Tisch. Der Met wird aber auch angeschrieben!", sagte der Wirt und widmete sich weiter seiner Arbeit. Tam bummelte stumm auf eine gemütliche Ecke zu und nahm an einem Tisch sofort Platz. Bibbernd trank sie sofort einen Schluck Met und legte erst danach ihr Bärenfell und die Tasche ab. Dabei versuchte sie noch besser als zuvor auf ihre Besitztümer zu achten, denn immerhin durfte ihr jetzt nicht das Übriggebliebene auch noch gestohlen werden.
Müde blinzelnd starrte Tam auf das Licht der Kerze auf dem hölzernen Tisch, das wilde, kleine Schatten auf das Holz warf.
Immerhin war Tamira am Leben, denn das war nach dieser ereignisreichen Nacht noch ein großes Wunder. Wenn der Wirt nicht mehr so beschäftigt war, müsste sie ihn darum bitten, auch das Zimmer, das sie so dringend brauchte, später bezahlen zu können, wenn sie ihre Waren verkauft hatte.
 
Völlig aufgeweicht war Nei in Katlas Hof, kurz vor ihrem eigentlichen Ziel Einsamkeit eingetroffen. Auf den aufgeweichten Straßen zwischen der Botschaft der Thalmor und Einsamkeit war das Reiten für sie die reinste Tortur gewesen. Immer wieder war ihr Pferd mit den Hufen ein Stück im Schlamm versunken und trotzdem es sich um ein zahmes Tier mit ruhigem Gemüt gehandelt hatte, war es Nei unmöglich gewesen durchgehend die Kontrolle zu behalten. Den Großteil des Weges hatte sie deshalb mit den eigenen Füßen zurückgelegt, das Pferd am Zügel neben sich her führend. Entsprechend anstrengend war ihre Reise gewesen, die außerdem viel weniger Zeit in Anspruch hätte nehmen sollen.

Man hatte ihr die Erleichterung ansehen können, als sie endlich an den Stallungen nahe Einsamkeits angekommen war. Von hier aus würde sie versuchen so gut es ging auf Kutschen umzusteigen und nicht mehr selbst zu reiten. Zumindest hatte Nei sich das so vorgenommen. Die Nacht verbrachte sie auf dem Hof, trocknete ihre Kleidung und versuchte sich ansonsten von ihren Gastgebern so gut es ging fernzuhalten. Selbstverständlich nahm sie es ihnen nicht übel, dass sie ungehalten darüber waren, einen Gast zu beherbergen, da es sich ja nicht um einen Gasthof handelte. Angesichts des tobenden Sturms war eine Weiterreise nach Einsamkeit aber nicht möglich gewesen. Auch war Nei nicht der einzige Gast. Das Problem war dennoch wohl eher, dass sie zu den Thalmor gehörte. Sie versuchte also einem unnötigen Konflikt zu entgehen, so gut es eben ging.

Als sich das Unwetter am nächsten Morgen gelegt hatte, brach Nei sofort auf. Sie bedankte sich höflich und zahlte angemessen für die Unterbringung des Pferdes und ihrer selbst. Sie wollte den Rest des Weges zu Fuß zurücklegen. Die Thalmor würden das Tier bei der nächsten Gelegenheit abholen, hatte sie versprochen. Bis dahin sorgte ihr Gold dafür, dass sich der zusätzliche Aufwand für ihre Gastgeber zumindest finanziell lohnte. So unwirtlich sich der Himmel über der nördlichsten Provinz Tamriels letzte Nacht auch präsentiert hatte, so angenehm war es im Gegenzug die frische Luft des darauffolgenden Morgens einzuatmen. Himmelsrand hatte seinen ganz eigenen Charme, stellte die Altmer nicht zum ersten Mal fest. Hoffentlich würde ihre Reise von nun an unkomplizierter verlaufen. Das Pferd zurückzulassen war jedenfalls ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Die Wachen an den Toren Einsamkeits beäugten die Altmer weniger skeptisch, als Nei es erwartet hätte. Dann erinnerte sie sich daran, dass neben den in der Stadt lebenden Altmer sicherlich öfter Botschafter der Thalmor ein und aus gingen und kam sich ob ihrer Vergesslichkeit ertappt vor. Es war eben doch ein ihr fremdes Land. Zumindest eine Sache war jedoch überall in Tamriel gleich: Die besten Informationen erhielt man in Tavernen oder von Bettlern. Letztere widerten die Altmer an und waren für sie deshalb nicht mehr als eine Notlösung, auch wenn sie immer wieder mal ein paar Münzen springen ließ - wenn auch nur aus sicherer Entfernung. Es kam ihr also gelegen direkt in der Nähe des Stadttors das vor einem auffällig großen und verwitterten Haus hängende Schild mit der Aufschrift Zum Zwinkernden Skeever zu entdecken.

Trotzdem noch nicht mal die Mittagszeit angebrochen war, herrschte bereits ein von Nei unerwartetes, reges Treiben. Eine Bardin mit langen, blutroten Locken und sich deutlich hervorhebenden Sommersprossen stand in der Mitte des Raumes und zupfte auf den Saiten ihrer Laute. Das Feuer im Kamin knisterte als ein Bediensteter Holz nachlegte. Im Raum und auf den Tischen verteilte Kerzen gaben dem ganzen Raum eine gemütliche und wohlig warme Atmosphäre. Wahrscheinlich war einigen der Gäste gar nicht bewusst, das bereits ein neuer Tag angebrochen war. Durch die wenigen Fenster fiel kaum Tageslicht und mit etwas Wein oder mit dem von den Nord so geschätzten, jedoch von Nei so gut es ging gemiedenem Met, konnte man die Zeit hier wohl leicht vergessen.

"Was kann ich für Euch tun?", rief ein Mann der Altmer von hinter der Theke zu, während er mit einem schon über seine Lebensdauer hinaus genutztem Tuch vor sich das Holz polierte. Nei erschrak kurz. Glücklicherweise erweckte der Ruf des Mannes weniger Aufmerksamkeit, als sie zunächst befürchtet hätte. Nei befreite sich von ihrem Umhang mit der Kapuze, während sie sich dem Thresen näherte. Mit den Händen fuhr sie sich durch die langen hellblonden Haare und führte sie über ihre linke Schulter vor die Brust, so dass sie nicht gänzlich ihrer eigenen wilden Natur folgen konnten.

"Etwas zu trinken, ein gutes Frühstück und ein Zimmer für die nächsten zwei Nächte wäre sehr willkommen.", erklärte sie höflich, wenn auch nicht ganz akzentfrei. Auch wenn sie es schon seit über einem Jahrhundert fließend sprach, Tamrielisch wollte ihr einfach nicht so gut über die Lippen. Immer wieder schlich sich ein Lispeln ein, aber auch nur dann, wenn sie nicht ein "r" rollte, obwohl dies so nicht vorgesehen war. Ein Rothwardone am Tresen schien sie von der Seite her anzuschauen. Ob ihre Anwesenheit in seinen Augen genauso ungewöhnlich war, wie seine Anwesenheit in ihren, war unmöglich herauszufinden und eine Frage, die für den Moment keinen großen Reiz auf die Altmer ausübte. Das einladende Nicken des Gastwirtes hingegen schon, denn es war die erhoffte Bestätigung auf ihre Wünsche. So suchte sich Nei einen freien Tisch am Rande des Raumes, nicht zu weit von der spielenden Bardin entfernt. Ihr Schwert legte sie ab, lehnte es jedoch gewissenhaft und in greifbarer Nähe an den Tisch. Erst danach verschaffte sie sich einen genaueren Überblick über die anderen anwesenden Gäste in ihrer Nähe. Neben dem Rothwardonen war niemand anderes besonders auffällig, mit Ausnahme einer jungen, ziemlich mitgenommen aussehenden Bretonin. Auffällig genug, als das der Blick von Nei für den Moment an ihr kleben blieb.
 
In voller Montur und der Hand locker am Schwertgriff kam Meldin die Treppe hinab zum Gastraum, wobei seine Rüstung bei jeder Stufe ein gut hörbares Klirren von sich gab. Zu seiner Überraschung war die Schenke besser gefühlt als erwartet, eine Bardin spielte ihre Lieder und die Stimmung der restlichen Gäste war zumeist ausgelassen. Schon als er sich auf der Hälfte der Treppe befand, durchdrang der Hüne die Wand aus dicker und stickiger Luft die immer in Tavernen zu wabern schien und alle Gerüche dieses Ortes perfekt miteinander vereinte. Viele, gerade Reisende von außerhalb des Landes, würden es schlichtweg als Gestank abtun, für einen Nord jedoch bot dieses Zusammenspiel der verschiedensten Düfte eine große Behaglichkeit die fast immer zum bleiben einlud. Zielstrebig war der Tresen angesteuert, wo Meldin sich neben einen Rothwardonen stellte der dort auf einem Hocker saß und den er mit einem knappen Nicken höflich begrüßte. Der Wirt, der zuvor einige Getränke zu anderen Gästen an den Tisch gebracht hatte, eilte sogleich wieder zur Theke als er den Hünen dort gewahrte.
"Ja, was kann ich noch für Euch tun? War bei den Anzeigen etwas für Euch dabei?"
"Tatsächlich ja. Ein Kopfgeld für einen umherstreifenden Banditen oder vielleicht auch mehrere, nichts besonderes, aber es bringt Geld in die Kasse.", antwortete Meldin grinsend und legte dem Gastwirt die restlichen Zettel zurück auf den Tresen. Lediglich den von ihm ausgewählten Auftrag behielt er bei sich um unterwegs vielleicht noch einige weitere Informationen zusammentragen zu können.
"Ich hab' deshalb vor in kürze aufzubrechen und bräuchte deswegen noch etwas Proviant für unterwegs. Einen Laib Brot, etwas Wurst und mein Trinkschlauch müsste auch aufgefüllt werden. Achja und ein kleines Fläschchen Brandwein dazu noch. Ich vermute mal dass das hier reichen sollte." Der Nord kramte 15 Septime aus seiner Börse und schob sie dem Wirt zusammen mit dem Trinkschlauch zu, der sogleich bestätigend nickte und hinter dem Tresen damit begann die bestellten Dinge zusammenzusuchen. Währenddessen lugte Meldin skeptisch in seine Geldbörse, die zwar noch etwas Gold beinhaltete aber bei weitem nicht mehr so prall war wie zuvor. Zwar würde er mit seinen restlichen Septimen nicht verhungern müssen, es wurde allerdings dringend Zeit den Beutel wieder etwas zu füllen. Grummelnd schloss der Nord seine Börse wieder, lehnte sich mit dem Rücken gegen den Tresen und schaute sich im Gastraum um. Es waren die üblichen Leute die um diese Zeit in einer Taverne hausierten, die einfachen Bürger der Stadt, geheimnisvolle Fremde in den düsteren Ecken des Schankraumes und einige Gäste von außerhalb die auf der Durchreise waren. Eigentlich nichts was sonderlich aus der Menge herausstach, mit der Ausnahme einer stark in Mitleidenschaft gezogenen jungen Frau, die mehr an ihrem Tisch hing als dass sie saß. Meldin wollte sich die Frau gerade genauer besehen, da kam auch schon der Wirt mit dem Proviant zurück an den Tresen. Das Essen hatte er in einen Umhängebeutel gefüllt den er zusammen mit dem wieder vollen Trinkschlauch vor den Nord auf die Ablage legte. Dankbar nickend nahm der Hüne beide an sich und begutachtete zufrieden den Inhalt des Beutels, ehe er sich ihn um die Schulter warf und wieder in Richtung Gastraum drehte. Noch immer saß diese Frau dort und trank kraftlos aus ihrem Humpen, durchgeweicht vom Wetter und sichtbar angeschlagen. Was ihr wohl zugestoßen war? Vielleicht ein Angriff?
"Sagt, wisst Ihr was dieser Dame dort passiert ist?.", richtete Meldin seine Frage über die Schulter an den Wirt, der am Tresen damit begonnen hatte benutzte Krüge und Becher mit einem Lappen auszuwischen.
"Sie meinte etwas davon dass sie Banditen überfallen hätten, genaueres weiß ich nicht. Scheint derzeit nicht mehr viel bei sich zu haben, ihr Met hat sie anschreiben lassen. Armes Ding, ich kenne sie..."
"Danke, das reicht mir schon." Sich vom Wirt verabschiedend schritt der Hüne geradewegs auf den Tisch zu an dem sich die schwach wirkende Frau niedergelassen hatte. Er wusste nicht genau warum, aber sein Bauchgefühl sagte ihm dass sie vielleicht etwas über die Banditen wissen könnte. Denn abgesehen von dem Auftrag für das Kopfgeld dass sich Meldin holen wollte, gab es keine weiteren Berichte über andere Banditen in dieser Region, zumindest keine von denen der Nord wusste. Es schadete also nicht einfach mal nachzufragen.
"Entschuldigung, habt Ihr etwas dagegen wenn ich mich kurz setze?", fragte der Krieger höflich und mit einem freundlichen Lächeln, auf den anderen freien Stuhl am Tisch deutend.
 
"Friedlich wie eine tote Wüstenschlange." Mit diesen Worten wurde Yrenne aus ihrem Schlaf gerissen. Sie schaute Jadne, der vor ihr stand, ins Gesicht. "Man, siehst du hässlich aus, wenn du aufwachst!" Ein schelmisches Lachen von ihm brachte sie dazu, sich aufzusetzen. "Ich habe geträumt. Von Küken, die friedlich über das weite Wüstenmeer flogen, bis sie sich in Luft auflösten und in Geldmünzen verwandelten. Direkt über einem kleinen Dorf. Diese Münzen fielen auf die Köpfe der Bettler, die dadurch schwere Blutungen am Schädel hatten und allesamt starben." "Wie zauberhaft", sagte Jadne mit ironischem Ton. "Wie hoch flogen die Küken?" "Sehr hoch! Höher als der Leuchtturm von Tavas Segen! Höher als der Hals der Welt!" Jadnes Blick veränderte sich zu einem Grinsen. Anschließend schaute er zu einem auf einem Fass liegenden, blauen Buch, dessen Vorderseite eine silberne Schrift zierte: 'Himmelsrand für Wüstenratten und andere Sympathisanten der nördlichen Provinz'. "Du hast es also gelesen." "Was? NEIN!" Yrenne lachte laut und herzhaft. "Ich habe mir nur die Bilder angeschaut!" Doch ihr Blick veränderte sich zu einer ernsten Mine. "Natürlich hab ich's mir durchgelesen. Woher sonst sollte ich sowas wissen?" Sie rieb sich die Augen und blinzelte mehrmals hintereinander. Endlich konnte sie klar sehen. Sie schlief auf einem harten Holzboden, der unglaublich warm war. Um sie herum einige Fässer und Kisten, auf denen auch mal Säcke lagen, mit Obst, Gemüse oder Gewürzen darin. Yrenne und Jadne waren unter Deck eines Schiffes, dass abgenutzt war. Es wurde viel darin gelagert und transportiert. Zwischen dem ganzen Kram waren Yrennes Sachen. Ihre Rüstung, ihr Beutel, der Zweihänder, der Stab und das Schild. "Ach ja, der Stab...", sprach Jadne mit vorsichtigem Ton. Er wusste, wie wichtig ihr dieser 'Stock' - so nannte er ihn - war. "Schön, dass du ihn endlich Stab nennst und ihm somit seine Würde erweist." "Das Ding ist lächerlich!", fiel er ein. "Weil DU ja auch nichts anderes kennst, als dein Säbel, du Rothwardone. Du solltest dich mal neuem interessierter zeigen. Es gibt so viel tolles auf dieser Welt. Warum bist du denn so gehemmt?" Yrenne griff Jadnes Arm, doch dieser riss sich wieder fort. "Jetzt sei mal nicht so giftig. Ist es, weil ihr euch so Mühe gemacht habt, mir eure Kampfkunst beizubringen? Ich werde nie vergessen, wie ich nach eurem Vorbild kämpfe. Und momentan habe ich nun mal nichts anderes als 'das Ding'." "Gut...aber was findest du an dem Teil überhaupt? Was ist der Reiz?" "Wer mit einem Stab kämpft, kann mir in folgendem zustimmen: Wer denkt, die Kunst 'mit einem Stab zu kämpfen' bedeutet nicht, dass man einfach nur mit einem Stock auf die Gegner zielt. Es steckt viel mehr dahinter. Das konnte ich auf meiner bisherigen Reise kennen lernen. Und um ehrlich zu sein: Mir gefällt es. Es ist eine Kampfkunst, die es in sich hat. Und genau das ist das reizvolle daran. Ich hätte nicht geglaubt, dass ich das mal sagen würde, aber ich bin den Piraten sehr dankbar, dass ich mein Schwert wegen ihnen verloren habe! Natürlich ist es nichts gegen das, was ich die letzten Jahre lang gelernt habe, aber schlecht ist es nicht. Du hast doch gesehen, was 'das Teil' kann." Jadne ging ohne Wort aus dem Raum - ein klares Zeichen, dass Yrenne recht hatte. Sie kannte ihn und sowas tat er immer.
Yrenne erhob sich und strampelte die Decke von ihren Füßen. Anschließend zog sie sich ihre Rüstung an, band den Beutel an ihrem Gürtel fest und hing sich ihre Waffen and den Rücken. Dabei entdeckte sie etwas, dass sie seit vierzehn Jahren nicht mehr zu Gesicht bekommen hatte - eine Laute! "Wunderschön!" Sie traute ihren Augen nicht. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen und schon war das Griffbrett in ihrer linken Hand. Sie zog das Instrument aus dem Chaos und strich ihre Hände über die Saiten, die dabei einen gresslichen klag hinterließen. "Die scheint wohl verstimmt zu sein." Leider hatte sie keinen Rucksack dabei. Wie auch, wenn sie ihre Waffen auf dem Rücken trug. Mitnehmen wollte sie die Laute aber trotzdem.
Mit Mühe öffnete sie die große Falltür, die an die frische Luft führte. "Iiieck!" Tropfen plätscherten auf Yrennes Gesicht. Jadne lachte, als er ihr krächzen hörte. "Sowas nennen sie hier 'Regen'." "Ja, das weiß ich! Ich habe 20 Jahre in Wegesruh gelebt!" Ich habe nur vergessen, wie es sich anfühlt. Eigenartig... Sie stellte sich neben Jadne, der völlig abgetreten in die Ferne schaute. "Was hast du denn genommen? Oh nein, sag mir nicht, du hast Skooma geschmuggelt!" Er sagte nichts, stattdessen rüttelte er an ihrem Arm und zeigte auf diesen riesengroßen Felsen, auf dem sich eine prächtige Stadt befand. Yrenne eilte zurück in das innere des Schiffes und kam mit dem Buch 'Himmelsrand für Wüstenratten und andere Sympathisanten der nördlichen Provinz' zurück, schlug das Kapitel 'Städte und Dörfer' auf und suchte nach einem solchen Bild. "Ah, da hammas! Einsamkeit...hä? Nein, eine Stadt!" "Ja, das ist richtig! Einsamkeit ist eine Stadt!", fiel Jadne ihr ins Wort. "Welcher stupide Mensch nennt eine Stadt 'Einsamkeit'? Bahaha! Zeig mal her! Heißen die alle so komisch?" Yrenne riss ihm das Buch auf der Hand und blätterte ein paar mal um. "Pahahahaha!" Sie stieß in Gelächter aus und warf sich auf den Boden, kugelte ein paar Mal hin und her und schrie: "Falkenring! Haaah! Liebe Kämpfer, ihr befindet euch im Falkenring." Jadne warf ihr einen fragenden Blick zu. "Warum? Ist doch ganz normal. Besser als 'Schildwacht', oder so. Also, ich finde, vor allem der hier gefällt mir. 'Weißlauf'", schwärmte er. "Du weißt ja gar nicht, warum die so heißen. Vielleicht haben die Namen ja eine Geschichte!", philosophierte Jadne und tänzelte dabei rum, was Yrenne nur noch mehr zum Lachen brachte.
Nach ein paar Minuten rumschnattern und lachen war es dann aber auch soweit. Die Laute und das Buch steckte Jadne in einen Jutesack, den er Yrenne in die Hand drückte. "Hast du alles?" "Jo. Ich denke, das ist alles, was ich brauche." Ein Moment verging und die beiden nahmen sich nochmal ganz fest in den Arm. "Ich werde dich so vermissen, alter Freund! Erzähl allen, dass sie sich keine Sorgen machen müssen und richte der Stadtwache meinen Dank für die Ermöglichung meiner Flucht aus." Jadne lächelte verständnisvoll. "Das werde ich machen. Mach's gut, alte Frau...äh alte Freundin." Yrenne wandte sich ab und verließ das Schiff.
Während sie den Hafen verließ und den Hügel rauf Richtung Einsamkeit lief, las sie sich die Seite über jene Stadt in ihrem Buch durch. Eine...Bardenakademie? Sie bleib stehen. Vielleicht können die meine Laute wieder zurecht stimmen! Der Gedanke gefiel ihr. Dann hatte sie wenigstens schon mal etwas zu tun.
 
Tam schluckte das flüssige Gold herunter, das sie langsam etwas aufwärmte und ihr half, sich etwas zu entspannen.
Wie hatte so viel nacheinander schieflaufen können? Hätte sie nur die Nerven bewahrt.. Doch dann hätte sie jetzt die Informationen des Nords nicht!
Vielleicht war der Sturz in das eiskalte Nass und der Raub einfach nur ausgleichende Gerechtigkeit gewesen. Nachdenklich betrachtete Tamira die Dämpfe, die aus dem Krug emporstiegen. Erst danach fiel es Tam auf, dass man sie betrachtete. Am Rand des Wirtsraumes saß eine hellbonde Altmer, deren Blick gerade auf Tam ruhte. Nur die Ruhe bewahren, Tam. Keiner weiß von deinen Verbrechen und die Thalmor haben keinen Grund zu der Annahme, dass ich überlegt habe. Tief durchatmen.
Müde und verzweifelt holte Tam tief Luft und wandte den Blick ab, in dem sich bereits Tränen der Erschöpfung gebildet hatten. Sie wollte doch nur, dass diese unfassbare Kälte endlich ganz verschwand. Sich selbst zur Ruhe tadelnd atmete die Bretone langsam aus.

Sie zuckte unkontrolliert zusammen, als eine riesige Gestalt neben ihr die Stimme erhob. Etwas entsetzter als gewollt starrte Tam den Hünen an und sagte erst nichts. Sekunden vergingen und erst jetzt verstand Tamira, was der Nord sie gerade gefragt hatte. Sein Gesicht war so freundlich, dass Tam sich sofort schlecht fühlte, ihn so schroff angeglotzt zu haben. "Uhm.. Aber sicher doch, Verzeihung.", sagte Tam dann schließlich, jetzt bei weitem gefasster. Es tat gut, ein Gesicht zu sehen, das vergleichsweise warm und einladend ausschaute. Mit einem Zug trank Tam den Krug leer und hielt ihn danach weiter in den Händen, um die Restwärme an den zittrigen Fingern zu spüren.
"Ich muss furchtbar aussehen, nicht gerade einladend.", murmelte Tam und versuchte sich in einem schwachen Lächeln.
"Deswegen bin ich mir sicher, dass Ihr mir nicht meiner Anziehungskraft wegen Gesellschaft leistet.", stellte sie lächelnd fest. "Sucht Ihr Söldner? Ich würde mich ja anbieten, aber ich bin wirklich nicht in der Verfassung. Desweiteren bezweifle ich, dass ihr eine ungeübte Söldnerin braucht.", sagte sie und deutete auf ihn. "Ihr seht sowieso aus als könntet Ihr auf Euch selbst aufpassen."
Tam zog mit müden Gliedern ihr Lederband im Haar fester und starrte zum Wirt herüber. Als er ihren eindringlichen Blick bemerkte, machte sie für ihn ein kurzes Handzeichen. Mehr widerwillig kam er herüber und stellte sich an den Tisch. "Ich bin nicht Euer Laufbursche, das solltet Ihr Euch in Zukunft merken. Was darfs denn sein?", knurrte der Wirt. "Ich brauche einen starken Rum, ja?", sagte Tam und rieb sich durch das Gesicht. "Bin Euch zu Dank verpflichtet." Langsam trottete der Wirt wieder davon und Tam blickte dem Hünen ins Gesicht. "Mein Name ist Tamira, aber jeder nennt mich Tam.", stellte sie sich schließlich vor. "Verzeiht mir, wenn ich etwas daneben bin. Diese Nacht war niederschmetternd.", sagte sie, "Also, mit wem rede ich?"
 
Sogleich nahm Meldin auf dem Stuhl Platz und stellte den Umhängebeutel mit dem Proviant auf den Boden neben sich. Tam, wie sie sich selbst vorgestellt hatte, wirkte jetzt bei näherer Betrachtung noch ein ganzes Stück mehr mitgenommen als es zunächst den Anschein hatte. Das entnahm er nicht nur ihrem Äußeren, sondern auch ihrer letzten Aussage über die vergangene Nacht. Irgendetwas stimmte da ganz gewaltig nicht, dem war sich Meldin mittlerweile sicher, auch wenn er noch nicht viele Worte mit Tamira gewechselt hatte.
"Nein, ich suche keine Söldner. Bin ja selber nur einer wenn man's genau nimmt.", entgegnete Meldin und reichte seinem Gegenüber die behandschuhte Rechte.
"Meldin Nord-Klinge. Streuner und Helfer in der Not, zumindest wenn man das so nennen kann." Die braunen Augen des Hünen musterten eindringlich Tams Gesicht und prägten es sich genau ein, während seine feine Nase nun erstmals den Duft der jungen Frau wahrnahm. Von dem was Meldin aus seiner Erfahrung wusste, roch Tam so als hätte sie sich körperlich überanstrengt, zusätzlich haftete noch eine leichte Note von Gras oder Tau an ihr. Bisher konnte der Nord nur vermuten was Tam widerfahren war, da ihm seine Nase letztlich nicht alles verraten konnte.
"Und tatsächlich war es Euer Äußeres das mich hat aufmerksam werden lassen, aber auf andere Weise. Ihr seht mitgenommen aus, angeschlagen und so als wäre Euch eine Menge passiert auf das Ihr hättet verzichten können. Daher wollte ich nachfragen was genau geschehen ist, denn ich habe das Gefühl dass Ihr vielleicht etwas wissen könntet was mir und vielen Leuten weiterhelfen kann. Wenn Ihr nicht darüber sprechen möchtet kann ich das voll und ganz verstehen, immerhin bin ich nur ein Fremder der sich hier zu Euch gesetzt hat.", erklärte Meldin seine Beweggründe und musste schmunzeln, während in der Zwischenzeit der Wirt erneut an ihren Tisch kam und den geforderten Rum lautstark vor Tam abstellte. Ein gegrummeltes "Das wird auch angeschrieben." war alles was der ältere Mann zu sagen hatte, ehe er wieder hinter der Theke verschwand.
 
Umso mehr Yrenne den Hügel hochlief, desto unwohler wurde ihr. Kam ihr eine Person entgegen, steckte sie schnell ihre Nase in das Buch und versuchte, so unauffällig wie möglich zu sein. Jetzt war es nur noch ein gerader Weg. Die Wachen häuften sich und Yrenne wollte einfach nur im Boden versinken. Aber sie ging entschlossen weiter an all den Wachen vorbei, die sie freundlich begrüßten. Irgendwann sah sie gar nicht mehr, wo sie hintrat, weil sie in ihr Buch schaute. So übersah sie aber leider das Stadttor und knallte voll dagegen. "Uff!" war das letzte, was sie von sich gab, bis sie auf den Boden fiel. Schnell eilten drei Wachmänner zu Yrenne und halfen ihr auf. "Geht es euch gut, junge Dame? Habt ihr euch verletzt?" "Nein, es geht schon. Danke für eure Hilfe." Sie hob ihren Sack auf und nahm die Laute mit, die rausgerutscht war. Doch sie wurde erneut angesprochen. "Seid ihr...eine Bardin?" Die Wache deutete auf das Instrument und schaute Yrenne fragend an. "Ich? Nein, ich habe das auf meinem Schiff gefunden und will es nur stimmen lassen." "Das ist schade. Hier in Einsamkeit haben wir nicht so viele davon. Es wäre ganz schön, wenn ihr euch diesen Gedanken durch den Kopf gehen lassen könntet, obwohl ihr mir eher wie eine waffenbepackte Kämpferin ausseht." Yrenne hinterließ nur ein desinteressiertes Nicken und zischte ab.
Auf der anderen Seite des Tors staunte sie dann über die beeindruckende Nordstadt, und dabei war sie erst im Eingangsbereich. Sie schaute zu ihrer Linken. Das muss der zwinkernde Skeever sein. Da könnte ich nachher hingehen, um etwas zu essen. Zuerst aber hatte sie vor, die Bardenakademie anzusteuern. Jedoch war der Weg weit und voller Leute. Sie bezweifelte, dass sie das durchstehen würde, also machte sie sich erstmal auf den Weg zu einem anderen Laden, von dem sie im Buch gelesen hatte. "Glänzende Gewänder" , murmelte sie. Sie schlug die Seite mit dem Stadtplan auf. "...Dort!" Rechts von ihr befand sich der Laden, auf den sie gleich zuging. Wenn ich mir eine Maske oder so kaufe, kann ich schlechter identifiziert werden.
Nachdem sie den Laden betreten hatte, wurde sie gleich von einer Hochelfin begrüßt. "Guten Tag, wie kann ich euch behilflich sein?" Yrenne war noch dabei sich umzusehen, bis sie das im Visier hatte, was sie wollte. "Da...das will ich haben!" "Diese Maske? Oh ja, hahaha, sie passt perfekt zum Farbton eurer Rüstung. Gute Wahl!" Yrenne übergab der Verkäuferin das benötigte Gold und verließ den Laden. "Schönen Tag noch!" "Danke, gleichfa..." Schon knallte sie die Tür hinter sich zu.
 
Zu aller erst nahm Tam den Rum in die Hand, trank ihn aus und setzte ihn dann grober als gewünscht auf dem Holztisch ab.
"Ich weiß nicht, ob ich wirklich darüber reden kann..", sagte sie und blickte dem Hünen, der sich eben als Meldin vorgestellt hatte, in das freundliche Gesicht.
"Aber versuchen kann ich es. Eine Kurzfassung gibt es noch nicht, nunja.", murmelte Tam müde. Jetzt gerade fühlte sie sich emotional ausgebrannt und unbrauchbar. Trotzdem wäre es bestimmt gut, jemandem von den Ereignissen zu erzählen, selbst wenn dieser einen anderen Zweck als nur Mitgefühl oder Freundlichkeit darin sah.
Verlegen fuhr Tam mit den nun aufgewärmten Fingern über den Rand des kleinen Rumbechers, nachdenklich, überlegend wie sie die Geschichte erzählen sollte - vor allem aber, wo sie beginnen sollte. Im Visier eines möglichen Thalmor-Agenten, den man leider nunmal in jedem Altmer vermuten musste zu jenen Zeiten, wollte sie nicht über das Verbrechen erzählen, das sie in den Augen anderer wahrscheinlich vollbracht hatte.
"Ich war auf Reisen und wollte endlich Rast machen, da griff mich jemand Unbekanntes an. Leider weiß ich nicht, wer es war, denn es passierte alles sehr schnell.", erklärte Tamira und schluckte schwer. "Es schleuderte mich einfach ins Wasser - ich konnte mich gerade noch an Land ziehen, bevor ich unter Wasser ohnmächtig geworden wäre. Es half allerdings nichts - ich verlor mein Bewusstsein und als ich aufwachte.. Da hatten mich Banditen gefesselt, die wohl nicht fern vom Fluss ihr Lager aufgeschlagen hatten. Wenn ich mich recht erinnere war dieses Lager nicht fern von meinem und einer Sägemühle auf dem Weg nach Einsamkeit."
Die Bretone rieb sich das Gesicht und ging zu dem unangenehmsten Teil der Geschichte über.
"Nunja, da war ein Kaiserlicher. Ziemlich schmieriger Typ, ein Vergewaltiger, das Niederste vom Niedersten - eine rothaarige Banditin von ihnen nannte ihn Falke. Er wollte sich an mir vergreifen, aber ich wehrte mich.", sprach Tam möglichst gleichgültig. Aus Trotz und dem Widerwillen jemand anderem ihre Emotionen offenzulegen stützte sich Tam nun endgültig in die Hände, um die Sicht auf ihre Augen zu verwehren. Trotzdem konnte sie nicht verhindern, dass sich Tränen der Scham und Wut von ihren Augen lösten und auf den Holztisch perlten. Obwohl der Nord es verhindert hatte, war es ein Gefühl der Ohnmacht, als sie Meldin davon erzählen wollte. Das lag sicherlich nicht nur daran, dass Tamira Meldin noch gar nicht kannte. Weiter verschränkt sprach Tam schließlich weiter.
"Denke, ich habe ihm die Nase gebrochen, als er mich anstarrte.", murmelte sie, "Und dann ist das restliche Lager wach geworden. Es passierte alles sehr schnell - ein Nord köpfte diesen Falke, und dann brach eine kurze hitzige Diskussion aus. Es waren ursprünglich vier Banditen - die Rothaarige, eine ziemlich hysterische Frau, dann dieser Falke, wahrscheinlich ein Kaiserlicher, dieser Waldelf und zu guter letzt der Nord. Er hat den Schmierlappen einfach getötet, als er mich anfasste. Keine Minute gezögert.", griff Tam in ihr Gedächnis ein. "Obwohl er offensichtlich einer Gruppe voll Verbrechern angehörte, wirkte er auf mich noch viel menschlicher als der Rest von ihnen.. - die Anderen taten so, als wäre es ganz normal, sich an Menschen und Mer derart zu vergehen."
Nur langsam hob Tam das Gesicht, unterdrückte Tränen und versuchte sich noch einmal am Riemen zu reißen.
"Alles hat darin geendet, dass ich glücklicherweise meine Klingen zum Schnitzen zu greifen bekam und meine Fesseln löste. Es schien nicht so, als würden sie oft Gefangene nehmen. Ich habe nur die Rothaarige bewusstlos geschlagen, weil sie Wache hielt und bin bis hier hin gerannt und gestolpert. Man sieht es mir wohl an.. Die Nacht war kalt und nass.", brachte Tam die Erzählung zu einem Ende. Tam pustete die Kerze auf dem Tisch aus. Längst war es heller in dem Wirtsraum geworden und Tam konnte sich glücklich schätzen, wenigstens die vorletzte Nacht für eine ausgiebige Rast genutzt zu haben. Ansonsten läge sie wohl längst unter dem Tisch, statt an ihm zu sitzen, oder wäre sogar im See oder dem Banditenlager längst erfroren. "Ich weiß nicht, was die Banditen danach taten. Wahrscheinlich bin ich eine unerwünschte Zeugin, die aus dem Weg geräumt werden muss.. Oder sie sind über alle Berge verschwunden.", dachte Tam danach laut. Verdammt - darüber hatte sie sich erst jetzt Gedanken gemacht. Noch immer war sie in unmittelbarer Gefahr, doch nicht bei Kräften, um sich dagegen zu wappnen.
"Ich bin hier nicht sicher.", stellte sie laut fest. "Aber nun sagt mir.. Ihr fragt mich das aus Eigennutzen, nicht wahr? Wenn ja.. Dann lasst mich hier nicht unwissend sitzen. Nach dieser Nacht will ich nicht unwissend versauern und womöglich von ihnen gefunden werden.", sprach Tam und hielt sich den nun immer mehr schmerzenden Arm.
"Wenn Ihr etwas plant.. Dann lasst mich bitte nicht außen vor.", bat Tam und nun war ihr Blick in die Augen Meldins sehr eindringlich.
 
Aufmerksam hatte Meldin der Erzählung der jungen Frau gelauscht, wobei sich seine Augenbrauen immer weiter zusammengezogen haben als würde es ihm Anstrengung bereiten zuzuhören. Was Tamira erlebt hatte war wahrhaftig keine Nebensächlichkeit, sondern etwas auf das jeder Mensch und Mer in seinem Leben eigentlich verzichten konnte. Einer Vergewaltigung nur so knapp und auf so grausame Weise zu entgehen, das war beileibe nun wirklich nicht für jeden zu ertragen. Für den Nord war es aber ein Zeichen ungemeiner Stärke, dass Tam so kurz danach so genau über die Ereignisse berichten konnte. Er hatte in seinem Leben schon einige Menschen getroffen denen ähnliches widerfahren war und die selbst Jahre danach noch immer verschlossen und zurückhaltend wirkten. Doch abseits von den Geschehnissen die Tamira widerfahren waren, so sah sich Meldin in seiner ersten Vermutung bestätigt; Sie wusste von Banditen in dieser Region, denn immerhin war sie selbigen fast zum Opfer gefallen.
"Das ist... hart, wirklich. Ihr könnt froh sein dass das alles nicht noch schlimmer ausgegangen ist. Bei Banditen weiß man nie wie sie reagieren, denn sie sind kaltblütig und unberechenbar, so wie Ihr es ja auch erzählt habt. Eure Flucht war das einzig richtige, wer weiß was sonst noch alles hätte passieren können. Ich danke Euch ehrlich dass Ihr es mir anvertraut habt, und jetzt bin ich an der Reihe diese Offenheit zu revanchieren." Ohne weiteres Zögern holte Meldin den Steckbrief aus seiner Gürteltasche, entfaltete diesen und schob ihn Tam auf dem Tisch zu.
"Ich bin auf der Suche nach einem oder mehreren Banditen in diesem Umland. Sie haben ein Gehöft überfallen und die dortigen Bauern ermordet, auf sie wurde ein Kopfgeld ausgesetzt.", berichtete Meldin und tippte mit seinem Zeigefinger auf eine ganz bestimmte Textpassage.
"Lest Euch die Beschreibung dieses Mannes genau durch. Kommt er Euch bekannt vor? Wenn ja dann habe ich allen Grund zur Annahme, dass ich auf der Suche nach Euren Entführern bin. Dass einer von ihnen versucht hat sich an Euch zu vergehen wäre allein schon Grund genug sie zu jagen und dingfest zu machen, ganz zu schweigen davon dass sie mordend durch die Lande ziehen. Ich weiß es ist schwer für Euch, aber ich könnte wirklich Eure Hilfe gebrauchen sie zu finden, denn wenn es so ist wie ich denke, dann seid Ihr deren letztes Opfer gewesen und damit eine mögliche Zeugin." Der Hüne lehnte sich auf seinem Stuhl etwas nach hinten und faltete die Hände auf der Tischplatte zusammen als wolle er etwas unter ihnen gefangen halten. Seine ganze Körperhaltung wirkte nun etwas gestraffter und unbeabsichtigt militärischer, eine doofe Eigenart die er eigentlich ablegen müsste.
"Ich bin kein klassischer Kopfgeldjäger, ich bringe Leute nicht einfach um und werfe ihre abgeschlagenen Köpfe vor die nächstbesten Jarls. Wenn ich sie lebend erwischen sollte, werde ich sie der Justiz überstellen und andere entscheiden lassen was mit ihnen passieren soll. Mich selbst zu einem Richter zu machen wäre mir fremd, es sei denn sie greifen mich an, dann können ich und mein Schwert für nichts garantieren.", fuhr er danach fort und versuchte ein Lächeln, was ihm jedoch nur halb gelingen wollte.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.