RPG Heroes Of Skyrim

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Meldin wusste nicht einmal warum er es tat, aber als Tam ihn den abgeschlagenen Kopf eines der Banditen zuwarf, fing er diesen sogleich gekonnt mit beiden Händen und blickte verdutzt wie auch etwas angeekelt in die toten Züge. Es handelte sich wohl um einen Kaiserlichen, zumindest schloss der Nord das anhand der feineren Gesichtszüge, auch wenn diese bereits etwas eingefallen und schon gänzlich farblos waren. Die Schnittstelle, dort wo der Kopf vom restlichen Körper getrennt worden war, war nahezu glatt und bildete fast eine gerade Linie. Egal wer dieser andere Bandit war der ihn enthauptet hatte, er verstand sich darauf präzise zuzuschlagen, noch dazu mit einer äußerst scharfen Waffe.
Erst als Tam auf das Kopfgeld zu sprechen kam, besann sich Meldin wieder seiner eigentlichen Mission und musterte das Haupt in seinen Händen ganz genau. Den gesamten Kopf mitschleppen wollte er bestimmt nicht, also galt es etwas markantes im Gesicht des Toten zu finden was als Identifizierung reichen würde. Ein Ohr des Verstorbenen wies mehrere goldene Ringe auf, und da der Hüne derzeit keinen besseren Beweis mehr finden würde, legte er den Kopf kurzerhand vor sich auf den Boden, zog sein Schwert und kappte mit der Klinge die Ohrmuschel knapp neben dem Schädel, seine Waffe danach zurück in die Scheide steckend. Selbstverständlich floss kein Blut aus der Wunde, und so hielt der Nord jetzt das kalte, abgeschnittene und beringte Ohr eines der Banditen in der Hand. Ohne weitere Umschweife nahm Meldin das Taschentuch aus Leinen aus der Gürteltasche, wickelte das fragwürdige Beweisstück gut darin ein und verstaute es danach gut sodass er es nicht mehr verlieren würde. Im besten Fall brachte ihm dieses Ohr nämlich noch ein gutes Kopfgeld ein, insofern es als Beweis für den Tod eines Gesetzlosen ausreichte.
Erst als er sich zu Tam umdrehte und auf ihre Frage antworten wollte, gewahrte er den breit gebauten Mann mit dem sich seine Begleiterin wohl schon etwas länger zu unterhalten schien. Und nicht nur das, der Fremde schien gerade damit fertig geworden zu sein die Armwunde Tams zu behandeln, was für Meldin schon ausreichte um keine bösen Absichten hinter dem plötzlichen Auftauchen zu vermuten, auch wenn es etwas seltsam war. Der Mann war augenscheinlich ein Nord, weshalb der Hüne ihn mit einem kurzen Nicken grüßte, ehe er sich auch schon wieder Tamira zuwandte die bereits an ihm vorbeigelaufen war und bei den anderen Fußspuren im Matsch stand.
"Möge Talos Euch auf Eurem Weg begleiten, wohin er Euch auch führen mag.", verabschiedete sich der Nord noch zügig von seinem Artgenossen den er eigentlich gerade erst gegrüßt hatte und schloss eilig zu seiner wartenden Gefährtin auf, wobei er einen gut sichtbaren Bogen um das abgeschlagene Haupt machte. Die Wölfe hatten ohnehin schon angefangen sich am Toten gütig zu tun, da würde er jetzt bestimmt keine Bestattungszeremonie für einzelnen Kopf halten.
"Merkwürdig aussehender Kauz. Kennt Ihr ihn?", richtete er seine Frage an Tam, wobei sein Blick nicht auf ihr, sondern den Fußspuren im Morast ruhte. Die Abdrücke zweier Personen, die mit einigen Schritten Abstand parallel zum Flussufer verliefen, waren noch gut im Schlick sichtbar und würden eine Verfolgung dementsprechend erleichtern.
 
"Nun, ich habe mit den Spitzohren noch eine alte Rechnung offen, wie viele hier..." antwortete Harvald. ernsthaft. "Einige behaupten, das die Thalamor Diebe und Mörder unterstützen. Als wäre der Bürgerkrieg für die einfachen Leute nicht schon grausam genug. Ich will euch nicht aufhalten und wünsche eine gute Jagd. Und kein Dank wegen des Verbandes. Das weiß hier mittlerweile jeder Holzfäller. Wir armen Leute können uns nicht bei jeder Kleinigkeit einen Heiler leisten."

Auch Harvald wandte sich zum gehen und kehrte langsamen Schrittes zu Katlas Hof zurück.

Waylander ging zum Stall hinüber. Er musste nicht fragen, welches Pferd es ist, denn das hochgezüchtete, teure Pferd viel sofort auf. Der Griff in die Futterkiste war schon blind und fast automtisch hatte er 2 Möhren in der Hand. Die Stute beäugte ihn misstrauisch, schnupperte vorsichtig bevor sie die erste Möhre aus seiner Hand nahm. Ein gut trainiertes Tier, nahm nicht sofort Futter von jedem. Andererseits hatte er ihre Instinkte jetzt ausgetrickst, denn mit dem Geruch der Möhren hatte sie auch seinen Geruch aufgenommen und als ungefährlich weil mit Futter verbunden in ihrer Erinnerung abgelegt.

Er ergriff die linke Hinterhand und sah sofort, was geschehen war. Das Tier war irgendwann auf der Reise gegen einen größeren Stein getreten. Dabei war ein Teil des Hufes gesplittert und deshalb saß der Hufnagel nicht mehr fest. Was für eine Nachlässigkeit entweder vom Hufschmied, der das Pferd beschlagen hatte oder vom Reiter. Es würde schwierig werden, den Schaden zu beheben.

Leise schimpfend suchte er den Beutel mit Hornspänen, dem Abrieb von der Hufpflege, die er vor jedem Beschlagen eines Pferdes vornahm. Eine Handvoll Hufspäne und ein winziges Stück Orichalkum wurde in einer Tonschale gemeinsam zum Schmelzen gebracht. Nun kam das schwierigste Stück der Arbeit. Mit dem Hufschaberdrückte er vorsichtig die geschmolzene Masse in den gespaltenen Huf. Es gelang ihm, die Stute wahr offensichtlich gut trainiert und reagierte auf den Geruch des geschmolzenen Horns kaum. Der Riß schien auch nicht bis zur Basis zu gehen, sodass das Pferd durch die Behandlung keine Schmerzen litt.

"Braves Mädchen" lobte Harvald und holte noch einen Apfel aus der Kiste, der eine dankbare Abnehmerin fand.

Nach kurzer Verabschiedung bei Katla, nicht ohne den Hinweis das Pferd am folgenden Tag erst auf die Wiede zu lassen, kehrte Harvald zu seiner Hütte zurück. "Morgen würde er zum ersten Mal Gelegenheit haben die Botschaft zu betreten" Trotz der immensen Aufregung döste er auf dem Stuhl vor seiner Hütte im Abendlicht ein..........
 
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Tamira nickte dem hilfsbereiten Fremden nochmals zu und hob die Hand zum Abschiedsgruß, während Meldin bereits zu ihr aufschloss.
Nur schemenhaft hatte sie gesehen, dass Meldin sich um ein Beweisstück für das Kopfgeld gekümmert hatte. Ob sein Ohr als Beweis reichte?
Ihr sollte es egal sein. Nach Gold war ihr nicht, nein, für sie ging es nun um weit mehr. Bevor sie den neuen Hinweisen zu den Mördern ihrer Eltern nachging, wollte sie die greifbarste Chance auf Rache nutzen. Rache für eine unvergessliche, furchteinflößende Nacht.
Danach wären die Mörder ihrer Eltern dran. Sie würden den Tag bereuen, an dem sie Tam's Leben zerstörten.

"Nein, ich kenne diesen Nord ganz und gar nicht - noch nie zuvor gesehn'.", murmelte die Kampfmagierin und sah Meldin dabei nicht an, weil sie aufmerksam den Fußspuren, die immer ungenauer wurden, je weiter sie gingen, folgte. Ob sie überhaupt eine verlässliche Informationsquelle waren, würde sich wohl nur mit der Zeit herausstellen.
Nur kurz drehte Tam den Kopf, um zu schauen, ob Waylander noch dort stand, wo er ihr mit dem verletzten Arm zur Hilfe gekommen war - doch der Fremde war nun fort. "Schon wunderlich, Hilfe ohne Gegenleistung zu bekommen.. Gerade wo die Leute momentan doch mehr Skepsis als Vertrauen kennen.", dachte Tamira laut nach.
"Aber jetzt muss ich mir wenigstens keine Sorgen machen, dass sich mein Zustand in der Hinsicht verschlimmert. Ich bin sehr dankbar, solchen Personen noch zu begegnen.", stellte sie dann fest, um dann strammeren Schrittes den Spuren zu folgen. Es schien, als hätten die Banditen es sehr eilig gehabt - die Fußspuren wurden tiefer, waren aber auch verzogen - ihre Stiefel mussten schnell und recht unkoordiniert in den aufgeweichten Boden getreten haben. Aber je weiter die beiden den Spuren folgten, desto klarer wurde, dass der nächstgelegene Ort, an den sie vorbei sind, Drachenbrügge gewesen sein musste.
"Drachenbrügge", stellte Tam damit also laut fest, "Sie scheinen erst unentschlossen gewesen zu sein, wohin sie als nächstes gehen sollten. Vielleicht hatten sie Sorge, verfolgt zu werden oder aufzufliegen - immerhin war ich als Zeugin aus ihren Fängen entkommen."
Sie dachte weiterhin laut nach. "Die Truppe schien mir sowieso etwas chaotisch. Gut möglich, dass wir ihre Beweggründe nie erahnen werden - aber das ist auch egal, solange die Spuren uns weiterbringen. Deswegen würde ich uns raten, den Spuren zu folgen und auch in Drachenbrügge nach ihnen zu fragen."
"Wenn es zu einem Kampf kommt.. Was habt Ihr dann vor? Einmal abgesehen davon, dass ich sie gerne leiden sehen möchte.. Würdet Ihr mit Euren Prinzipien ohne zu zögern morden? Oder werdet Ihr versuchen, diese Banditen möglichst gewaltfrei festzunehmen, damit andere über sie richten können?", stellte jetzt Tamira eine Frage, die sie sich schon mehrmals überlegt hatte.
 
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Zugegeben, die Antwort des Dunmers nahm Karim etwas Wind aus den Segeln. Hatte er wirklich nicht das Geld um sich einen Söldner anzuheuern oder war er lediglich knauserig? Er konnte es nicht sagen. Aber ja, natürlich hatte der Rothwardone erwartet, in irgendeiner Art und Weise entlohnt zu werden … wie jeder andere musste schließlich auch er von etwas leben. Egal, Haltung wahren und weitermachen – es würde ihm ja schon ausreichen, wenn er sich für diese Reise zumindest keine Gedanken um Verpflegung oder dergleichen machen müsste.
„Das ist natürlich ungünstig“, begann Karim also zu sprechen. „Ich will nicht lügen, ich hatte mir durchaus irgendeine Form der Entlohnung erhofft. Allerdings …“ Er drehte sich zu der kaiserlichen Dame und packte sich theatralisch ans Herz. „bleibt meine vorherige Aussage davon unberührt. Ein wahrer Ehrenmann könnte niemals ein solch bezauberndes Fräulein guten Gewissens solchen Gefahren aussetzen, ohne ihren Schutz zu garantieren. Wie wäre es daher mit einem Kompromiss – ich werde euch als Mietschwert begleiten, und das unentgeltlich. Solange ihr die Kosten meiner Reiseverpflegung deckt.“

Bei den Göttern, lasst ihn dem zustimmen … Eine Expedition auf der Spur von Drachen ist hundertmal besser als feige Diebe in bitterkalten Gebirgen einzufangen, egal wie viel man dafür bekommt.
Natürlich wurde man nicht reich auf diese Weise, doch Karim war das Geld nicht so wichtig, solange es zum Leben reichte. Spannende Abenteuer sowie die Erlebnisse und Erfahrungen, die damit einhergingen, hingegen waren seiner Ansicht nach unbezahlbar.
„Vielleicht mag euch das Geld für einen Söldner fehlen, doch ihr könnt sicherlich ein weiteres … Expeditionsmitglied versorgen, oder?“
 
Was für ein theatralischer Aufschneider. Mit zur Profession passender Ernsthaftigkeit hatte es der Kerl jedenfalls nicht. Für Dravos wirkte er dadurch nur albern und dämlich, und es war ja nicht so als wäre der Dunmer auf fremden Schutz angewiesen. Und dann dafür auch noch den vollen Preis eines Söldners zu zahlen? Nein, wo käme er denn da hin? Das billige Angebot klang da schon wesentlich besser. Ohne eine Mine zu verziehen kalkulierte Dravos still die Kosten und wog sie gegen den möglichen Nutzen auf. Er war etwas großzügig dabei gewesen Verpflegung zu organisieren, es wäre also durchaus möglich noch jemand weiteren damit zu versorgen. Sofern dieser Jungspund nicht extrem verfressen und gierig war, was Dravos jetzt natürlich nicht feststellen konnte. „Meinetwegen“, meinte er ernst und mit einem knappen Schulterzucken. „Solange das in einem vernünftigen Rahmen bleibt.“ Und benimm dich, sonst lernst du mich ganz schnell kennen Junge. Dravos hätte absolut kein Problem damit diesen Kerl persönlich nach Oblivion zu jagen, sollte er sich sich zu sehr daneben benehmen oder der Meinung sein sich auf Kosten des Dunmers einen Winterspeck anfressen zu können.

„Na los jetzt, sonst schlagen wir hier noch Wurzeln.“
Kaum dass er die endgültige Zusage des Söldners erhalten hatte, lief er schon voraus in Richtung Stadttor. Er verschwendete nicht mal Zeit damit sich vorzustellen. Das konnte man ja schließlich auch unterwegs machen und sie hatten sowieso ein gutes Stück Weg vor sich...

Mit einem leisen Seufzer sah die Kaiserliche dem Dunmer nach, dann wandte sie sich zu Karim. „Nehmt ihm das nicht übel. Er... hat es gerade nur etwas eilig“, versuchte Isarina die Sache zu erklären, weil sie genau wusste wie ihr Lehrmeister jetzt gerade auf eine fremde Person wirken musste. Ihr Gesicht zeigte ein entschuldigendes Lächeln. „Er wartet schon ziemlich lange auf die Gelegenheit.“ Ungefähr zweihundert Jahre wenn man es genau nahm, da war es verständlich wenn die Geduld irgendwann aufgebraucht war. „Ich bin übrigens Isarina, aber nur Isa reicht auch.“ Sie reichte Karim zur Begrüßung die Hand, wobei sie in Kauf nahm dass Dravos in der Zwischenzeit schon wieder einen guten Vorsprung aufgebaut hatte. Die halbe Minute für ein Mindestmaß an Höflichkeit konnte man ihr ja wohl noch verzeihen, oder?
 
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Während sie den Spuren weiter folgten und dabei versuchten sie nicht aus den Augen zu verlieren, brachte Tamira Drachenbrügge als mögliches Ziel für die Bande ins Gespräch. Und auch wenn zwei gesuchte Verbrecher sich wohl kaum im örtlichen Gasthaus einmieten würden, so konnte es allemal nicht schaden sich im Dorf nach Neuigkeiten umzuhören.
"Für gewöhnlich sind es doch immer die Tavernenwirte die über alles wichtige als Erste Bescheid wissen, so zumindest meine Erfahrung. Sollten die Spuren wirklich nach oder an Drachebrügge vorbeiführen, dann sollten wir in Erwägung ziehen der Taverne mal einen Besuch abzustatten und dort nachzufragen.", schlug Meldin vor während seine wachen Augen den Spuren etwas in die Ferne folgten, dort wo er die nahe Ortschaft vermutete. Es war vielleicht noch eine halbe Stunde bis Drachenbrügge, zumal die Fährte der Banditen sich weiter vom Fluss entfernte und zunehmend auf festem Boden verlief, wo man nicht so schnell einsackte und auch keine so deutlichen Spuren hinterließ. Sollten die Abdrücke also unkenntlich werden oder verschwinden, blieb den beiden ohnehin nichts anderes übrig als sich auf die bisher bekannten Informationsquellen zu verlassen.
"Und was ich tun würde wenn mich dieses Banditenpack angreift? Nun, ich lehne Gewalt ja nichts gänzlich ab wenn Ihr mich so verstanden habt. Ist mein Leben in Gefahr greife ich zur Waffe, der Ausgang des Kampfes hängt dann aber ganz von meinen Gegnern ab.", griff Meldin die andere Frage seiner Gefährtin auf, während sie die Fußspuren weiter verfolgten und die Strömung des Flusses alsbald hinter sich ließen. Die Umgebung wurde bewachsener, der Schlamm wurde zu feuchter Erde die an vielen Stellen von Moos überwuchert wurde. Bis jetzt war es aber immer noch möglich zu sehen wohin die beiden Flüchtigen gegangen waren.
"Ich war lange bei den Gefährten und habe da einiges über das Kämpfen auf verschiedene Arten gelernt. Und eine dieser Lektionen war eben, dass man einen Kampf auch dann beenden kann, wenn dein Gegner schlichtweg entwaffnet wird. Kein Blut, keine Toten, einfach nur versuchen den Feind wehrlos zu machen. Wenn ihm sein Leben nichts wert ist wird er versuchen weiter anzugreifen, und wenn ich mich dadurch in Gefahr sehe, nun, dann sehe ich mich gezwungen ihn töten zu müssen. Aber da ein lebender Bandit den Jarl meist mehr wert ist als ein toter, versuche ich das auf Möglichkeit zu vermeiden." Der Nord grinste unter seinem Bart und richtete die Aufmerksamkeit im nächsten Moment schon wieder auf die Spuren vor ihm im Waldboden, nur um dann noch etwas ernster fortzufahren:" Es sei denn natürlich Ihr wollt persönliche Rache. In diesem Fall und im Angesicht der Dinge die passiert sind, wäre es um die paar Goldmünzen mehr auch nicht schade." Je weiter das Duo sich in den Wald bewegte, desto klarer wurde es, dass Tam mit ihrere Vermutung durchaus recht gehabt haben könnte. Denn wenn sich Meldin mit seinem begrenzten Wissen vom Fährtenlesen nicht ungeheuerlich irrte, so hatten die Banditen sehr wohl Drachenbrügge angesteuert, das mit jedem Schritt immer näher zu kommen schien.
 
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„Ach was, das sowas macht mir nichts aus“, entgegnete Karim der Kaiserlichen, als sie sich für Dravos Verhalten entschuldigte. „Ich hatte schon weitaus unangenehmere Auftraggeber, dagegen ist der alte Dunkelelf noch recht umgänglich“, lachte er und zog seinen Schal etwas enger. Bei dem Tempo, welches der Dunmer vorlegte musste er wohl darauf verzichten, sich noch einen schönen Mantel oder einen Umhang zu besorgen. Aber ein kaltes Lüftchen würde ihn schon nicht umbringen. Wie Azzar stets zu sagen pflegte – „Was dich nicht umbringt, härtet dich ab“.
Indes hatte das kaiserliche Fräulein sich als Isarina vorgestellt und der Rothwardone deutete eine leichte Verbeugung an. „Sehr erfreut euch kennenzulernen, werte Isa.“ Anschließend deutete er mit einer schwungvollen Armbewegung auf sich selbst. „Karim ist der Name, die Schwertkunst meine Gabe. Söldner, Glücksritter und Abenteurer, zu euren Diensten.“ Eine weitere Verbeugung folgte. „Vielleicht sollte ich die Liste nun auch um Drachenforscher erweitern“, fügte er dann mit einem Grinsen hinzu. Sein Blick fokussierte jedoch eher den Dunmer, der weiterhin gen Stadttor davonpreschte.
„Jetzt sollten wir uns aber ranhalten, sonst läuft uns euer Lehrmeister noch davon.“
 
"Freut mich euch kennenzulernen. Dann habt ihr bestimmt schon viel erlebt, oder? Euer Leben scheint etwas... aufregender zu sein als meins." Ein etwas träumerisch-sehnsüchtiger Blick ging zu einem Punkt in weiter Ferne. Es klang so viel spannender als das was sie mit Dravos die meiste Zeit über mitmachten durfte - ihn dabei zu beobachten wie er stundenlang schweigend auf eine Wandzeichnung in irgendeiner Gruft starrte...
„Jetzt sollten wir uns aber ranhalten, sonst läuft uns euer Lehrmeister noch davon.“ Das war schon richtig, Geschichten sollten sie sich für unterwegs aufheben. „Wird er nicht“, entgegnete Isa in voller Überzeugung und grinste. „Er kommt mit seinem Gepäckträger nicht klar.“ Die Kaiserliche folgte zielstrebig dem Weg den Dravos vorausgegangen war, erst zum Stadttor und dann die Straße herunter bis zu Katlas Hof, welcher ein Stück vor der Stadt lag.

„Ihr habt euch ja ganz schön Zeit gelassen“, stellte Dravos nüchtern fest als die beiden angekommen waren. Also hatte er jetzt zwei Jungspunde an der Backe. Na fein. Dann gab es Zwei die sich statt ihm mit dieser vierbeinigen Bestie herumärgern konnten, die sich allgemein Pferd schimpfte. Besagtes Pferd war ein schlammbrauner ehemaliger Ackergaul, der auf seinem Rücken einen Packsattel turg auf dem bereits einige Taschen, Beutel und eine kleine hölzerne Kiste befestigt waren. Er war an einem Holzpfosten neben dem Pferdestall angebunden und starrte die beiden Neuankömmlinge an. Dravos hatte sich erfahrungsgemäß in respektvollem Sicherheitsabstand zu dem Gaul hingestellt – denn er legte Wert darauf alle seine Finger zu behalten. „Euer Gepäck könnt ihr da mit aufladen“, sagte Dravos zu Karim und nickte einmal kurz Richtung Pferd. „Aber seid vorsichtig mit dem Vieh. Es beißt.“

„Mich beißt er nie.“ Isa schob sich derweil an Karim vorbei und langsam in Richtung Pferd. „Ruhig bleiben Großer, ich bin's nur.“ Sie streckte eine Hand aus und tätschelte ihm den Hals. Das Pferd schnaubte leise und starrte dann zu Dravos hinüber. Der starrte zurück.

Isa drehte sich zu Karim. „Keine Sorge, er ist ganz lieb. Ähm... aber bewegt euch bitte nur nicht zu hastig.“
 
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Tamira hörte Meldin aufmerksam zu. So schien er auch einer Gilde zu entspringen - wenn Tam zuvor hätte wetten müssen, wäre sie bestimmt schon darauf gekommen, dass es die Gefährten waren. Es passte irgendwie zu diesem hochgebauten Nord. Und doch war sie verblüfft über seine Einstellung zum Töten. Die Kampfmagierin sah das alles vielmehr emotionsgeleitet. Fühlte es sich für sie richtig an, wusste sie, dass ihr Gegenüber es nicht anders verdient hatte und auch nicht zu ändern war, dann konnte sie voll Überzeugung töten. Tam horchte immer gut auf ihr Bauchgefühl, doch jenes konnte sie selbstverständlich auch irgendwann einmal fehlleiten. Aber niemand hatte das Recht und die Sicherheit, zu bestimmen, ob es richtig ist oder war jemanden zu töten. Sie könnten es zwar tun, doch ob es richtig war..
Das würden sie entweder nie wissen oder wenn sie es wüssten, nicht mehr beeinflussen können.
Erst jetzt stellte sich Tam nochmals eindringlich die Frage, ob es richtig war, den Mörder ihrer Eltern zu töten. Es war einige Zeit vergangen und scheinbar hatte er sich gewissermaßen geändert - vielleicht hatte er in Dämmerstern sogar eine Familie gegründet...
Einerseits fragte sich Tam, ob da nur die Angst vor dem Tode aus dem Gefangenen gesprochen hatte, oder ob er wirklich einfach nur heimkehren wollte. Andererseits fragte sich Tam, was ihn dort erwartet hätte. Sein Leben mit Familie und ehrlicher Arbeit? Oder doch seine verbündeten Banditen? So oder so.. Tam konnte es erst später herausfinden. Zuerst galt es, diese Straftäter ausfindig zu machen. Gewisse Ungeduld trieb Tam mit Meldin weiter voran. "Ich weiß nicht, ob ich Rache üben werde. Der Schlimmste von ihnen ist tot, doch die Erinnerungen bleiben. Es wird wahrscheinlich mit dem Rest nicht anders sein. Es wird mich nur weiter aufhalten und mir nicht helfen, zu vergessen, was geschehen ist. In dem Moment in dem ich sie sehe, werde ich wissen, was ich tun muss. Ob ich sie töten werde, oder wir nicht lieber Gefangene machen.", erklärte sie. Dabei ging sie weiter voran und steuerte direkt auf Drachenbrügge zu. Ja, sie mussten dumm genug gewesen sein, das Dorf aufzusuchen, bevor sie weiter fliehen konnten. Ob sie überhaupt wussten, dass sie selbst im kleinsten Dorf gesucht wurden?
Im Dorf war alles still, es wirkte nicht so, als sei etwas Aufregendes passiert - ein gutes Zeichen für die Bewohner, aber ein schlechtes Zeichen für jene, die nach ihnen suchten.
"Wir sollten wirklich zu allererst den Wirt in der hiesigen Taverne fragen.", nickte Tamira Meldin zu. Sie taten, wie sie besprochen hatten, und traten bald in das hölzerne, lange Haus ein.
Musik schlug ihnen entgegen, zwei Barden hatten sich zu einem Stück zusammengetan, der eine spielte die Laute und sang, der andere spielte die Flöte. Ein paar Trunkenbolde hatten sich darum versammelt und wärmten sich am Feuer. Die Stimmung war ausgelassen und fast schien die Kulisse harmlos...
Wäre dort nicht der große, rote Fleck gewesen - kaum war die rote Flüssigkeit ganz in das Holz gesickert. Sie schien ganz frisch und Tamira blieb auf dem Weg zum Tresen davor stehen.
Nachdenklich kontrollierte sie erst Meldin's Miene, dann duckte sie sich herab und dippte ihren Finger in die dicke Pampe. Mit einer Mischung aus Neugier, der Gier in ihrer Vorahnung und Freude über diesen Hinweis der eben kein Zufall sein konnte, leckte sie die rote Flüssigkeit von ihrem Finger. Sie schmeckte nach Eisen und roch genauso. Es musste einen Zusammenhang geben, das flehte sie zumindest innerlich.

"Guten Tag.", sprach Tamira recht nüchtern, ihre Augenbraue wanderte allerdings etwas hoch und verriet ihre Neugier.
"Schönen Tag auch.", sprach der Wirt - er stank nach Met und Bier, war bereits angetrunken und vermeintlich sogar sein eigener bester Kunde an diesem Tag. Mit dem Metkrug in der einen Hand, stützte er sich mit der anderen an die Verkaufstheke. "Heute geht bei uns der erste Krug Bier oder Met aufs Haus!", raunte er säuselnd. "War ein ereignisreicher Tag!"
"So, ja?", murmelte Tamira. Ein fragender Blick wanderte herüber zu Meldin, dann sah sie den besoffenen Wirt genauer an.
"Das hier, das ist mein Partner Meldin und ich bin Tamira. Wir suchen nach zwei flüchtigen Personen, sie könnten etwas gefährlich sein.", sprach Tamira. Allerdings lag ihre Befürchtung, der Wirt bekam nur jedes zweite oder dritte Wort wirklich ganz mit, scheinbar nicht falsch. "Wir suchen eine rothaarige Banditin, ziemlich temperamentvoll, um nicht zu sagen eine zickige Göre mit großem Maul. Es begleitet sie ein Elf, der etwas unauffälliger als die Göre ist. Die beiden sehen gefährlicher aus als sie sind, sind allerdings nicht zu verwechseln.", erzählte Tam.
"W-ww-w-ww WAAAAS?", platzte aus dem Wirt heraus, als sie eine Pause machte. Er schien ihr nur halb zugehört zu haben, doch das reichte scheinbar.
"Najaa.. Da war so 'nen Miststück mit rotem Haar, das konnte man auf hundert Meter noch erkenn'!", raunte der Wirt, "Aber die kam mir bekannt vor! Jaha, ich hab von ihr geles'n! Ich hab ihr meinen Dolch in den Leib gerammt ehe sie ihren Met heruntersaufen konnt'!", erzählte der Wirt dann stolz weiter. "Die sind zwar entkomm'n, aber weit komm'n die nich'!", redete er weiter. "Sind noch eine Weile von den Wachen verfolgt worden und zur anderen Seite wieder aus Drach'nbrügge raus.. Die werden gewiss nich' wieder komm'n.", nuschelte er.
"In Ordnung.. Das erklärt einiges.", murmelte Tam und hielt sich demonstrativ die Nase zu. Dann drehte sie sich zu Meldin um und sah ihm bedeutsam ins Gesicht.
"Da haben wir die Spur.. Wenn wir uns beeilen wird es nicht schwer sein sie zu kriegen. Bei dem Blutverlust..", stellte sie fest.
"Den freien Met, den nehm' ich übrigens! Aber schnell!", rief sie dann herüber zum Wirt, um den Krug eilig zu leeren, sobald sie ihn zu fassen bekam.
 
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Auch wenn Meldin eigentlich kein Freund davon war unnötig viel Zeit zu verschwenden, gerade wenn man eine derart heiße Spur hatte, so konnte er allerdings auch nicht Nein zu einem Bier sagen das er nicht einmal bezahlen musste.
"Für mich auch ein Schwarzbier, aber wie die Dame schon sagte, möglichst schnell!", fügte er noch eilig hinzu ehe der Wirt nickend hinter dem Tresen verschwand, dabei aber derart torkelnd, dass er einen guten Teil seines eigene Mets auf die Dielen schüttete.
"Aber wenn der Wirt weiß wer unsere Flüchtigen sind, dann wissen es mit Sicherheit noch mehr hier in Drachenbrügge. Wir müssen auf der Hut sein, eventuell lassen andere Kopfgeldjäger nicht so gut mit sich verhandeln. Und glaubt mir, ich sprech' da leider aus Erfahrung." Seine Hand auf den Griff der Nordklinge am Gürtel legend, glitt Meldins Blick aufmerksam durch das Gasthaus, wobei er jeden Gast in Sichtweite einmal kurz musterte. Die meisten waren ebenso betrunken wie der Wirt und wollten das wahrscheinlich auch bleiben, nur einige wenige Besucher hatten sich vom Pulk abgekapselt und saßen in den Ecken des Schankraumes, entweder still für sich oder laut in kleineren Gruppen flachsend. Der Hüne wollte noch etwas sagen, da machte sich der Wirt durch lautes Poltern wieder bemerkbar. Ehe sich Meldin versah drückte ihm jemand einen viel zu vollen Krug mit Bier in die Hand und ein Schwall von nach Alkohol und Schweiß riechender Luft rauschte an ihm vorbei, als der Wirt auch Tamira ihren Krug in die Hand drückte.
"Zum Wohle!", lallte der Tavernenbesitzer und stand im nächsten Moment schon wieder bei seinen Gästen, laut im Takt der Musik grölend.
"Na dann, auf eine erfolgreiche Jagd.", erhob der Nord das Wort und prostete Tam zu, den Krug an die Lippen legend und einen kräftigen Schluck vom Bier nehmend. Es hatte eine malzig-kräftige Note, genauso wie ein gutes Bier zu sein hatte, zumal es kostenlos war und deshalb gleich noch viel sorgloser schmeckte.
"Sobald wir die beiden geschnappt haben geb' ich vom Kopfgeld doch glatt die nächste Runde aus. In Markarth gibt es nämlich das Steinbräu, eines der besten Biere Himmelsrands wenn Ihr mich fragt und kaum bekannt. Aber dafür müssen wir das Pack erstmal schnappen, wobei leider Eile geboten ist." Mit einem entschuldigendem Lächeln setzte Meldin seinen Humpen erneut an und tat eine weiteren großen Schluck, wobei durch die ruckartige Bewegung etwas von dem dunklen Gebräu in seinen schwarzen Bart sickerte. Viel zu gerne hätte er den Gerstensaft in aller Ruhe genossen, aber die Zeit drängte.
 
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"Auf die Jagd!", erwiderte Tam zufrieden, als Meldin ihr zuprostete. Kein Zweifel, ihre Begleitung wusste genau so gut wie sie, dass man einen kostenlosen Krug nicht ablehnte - selbst dann nicht, wenn man sich beeilen musste, weil womöglich ein ganzes Rudel von Kopfjägern hinter ihrem Ziel herjagte.
Die Bretone schlug den leeren Krug auf die Theke, ein Zeichen des Aufbruchs, nachdem sie ihren Met ausgesoffen hatte.
"Zu dem Steinbräu würde ich nie nein sagen, und schon gar nicht wenn ich nicht zahle!", sprach Tamira grinsend und tat einige Schritte vom Tresen weg. Ein Abschiedsgruß war nicht nötig; der Wirt feierte laut zur Musik mit und hätte es wahrscheinlich sowieso nicht gehört. Als Meldin und Tamira darauf also aus dem Gasthaus traten, atmete die junge Kampfmagierin erleichtert auf. Die Luft war wunderbar im Vergleich zu dem Gestank, den sie gerade hinter sich gelassen hatten.
Es war nicht schwer, zu sehen wohin es als nächstes ging. Bereits in der Ferne machte Tam eine kleine Ansammlung verschiedenster Personen aus, die nicht wie gewöhnliche Bürger aussahen.
"Sie scheinen sich nicht nur in Einsamkeit und Drachenbrügge einen Ruf gemacht zu haben.", stellte Tamira fest, während sie auf die Söldner und Abenteurer zuging. Einer von ihnen hockte am Boden und schien wie in Ekstase an dem Blut, das er ausgemacht hatte, zu schnuppern, als wolle er die Fährte der Rothaarigen aufnehmen. Tam zog ungläubig eine Augenbraue hoch und blieb mit Meldin auf einiger Entfernung stehen. "Und damit haben sie wohl jeden letzten Straßenköter aus der Gosse gelockt.", raunte sie.
Mit den Händen in die Hüfte gestemmt dachte sie nach. So schlecht, wie sie in der Spurensuche und -Deutung war und so viele Leute sich um die Spuren versammelt hatten, war bestimmt längst jede Spur in der Erde verloren gegangen. "Was bringt es.. Wir werden uns wohl unters Volk mischen müssen, wenn wir überhaupt eine Spur finden wollen.", murmelte sie dann mit Blick zu Meldin. "Sollte etwas eskalieren, sollten wir uns verteidigen, aber nicht töten.", stellte sie dann fest. Mit jedem Schritt weiter auf die Herrschaften zu, machte sich klar, dass sie aufzubrechen gedachten. Die Söldner verstreuten sich recht zügig in verschiedene Richtungen, was die Ahnung Meldin's und Tamira's nicht gerade besserte. Bei der letzten Blutspur angelangt, die noch am Rande des Dorfes übrig war, sah sich Tamira konzentriert um. "Verdammt! Hätten wir nur doch den Humpen Bier und Met weggelassen. Vielleicht wäre dann noch etwas von den Spuren übrig geblieben.", ärgerte sich Tamira.
Sie blieb und sah sich die Umgebung ganz genau an, doch sie konnte einfach nichts erkennen. "Sollte ich je wieder eine Kopfgeldjagd veranstalten, hole ich mir einen Spurensucher ins Boot.", murmelte sie unzufrieden. Dann sah sie schweigend zu Meldin herüber und..
Ein stilles, leises Wimmern war zu hören. Es musste noch nahe sein, denn sie hörten es immerhin noch und das, obwohl der Laut kaum einzuordnen war.
"Psst.. Hörst du das?", flüsterte Tam. Konnte es sein dass..?
Leise ging Tamira dem Laut nach. Heute schien ihr Glückstag zu sein, oder Meldin und Tamira waren den wohl törichsten Verbrechern, die es geben konnte, auf der Spur. Vielleicht waren sie gute Kämpfer, aber sonderlich klug gehandelt hatten sie nicht. Auch die anderen Kopfgeldjäger schienen den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehn zu haben.
"Mäuschen, mach mal Piep!", sprach Tamira süffisant, als sie dem Wimmern ganz nahe war. Vor einem Gestrüpp stehend umschloss sie ihren Stab voll Frohsinn. Trotzdem musste sie sich auf eine Gefahr gefasst machen und spannte jeden Muskel gespannt an.
Das Wimmern wiederholte sich. "Kommt heraus, oder wir holen Euch!", sprach Tamira. Ihr war nicht wohl dabei, im Gestrüpp nach den Verbrechern zu wühlen.
Auch wenn die Rothaarige schwer verletzt sein musste, lebte der Elf nach wie vor noch und war, soweit Tamira es einschätzen konnte, unversehrt.
"Achtung. Ich weiß nicht, was der Elf auf dem Kasten hat.", flüsterte sie Meldin zu. "Er trug keine Waffen an sich, wahrscheinlich ein Magier.", holte sie aus ihren Erinnerungen zurück.
Sie konzentrierte sich auf die Regungen im Gestrüpp, in dem die zwei Verbrecher saßen und aus dem langsam etwas Blut die Erde entlangsickerte.
Das Wimmern war noch nicht verstummt, wahrscheinlich gehörte es zur Rothaarigen.
 
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Auch Meldin hatte sich in eine angriffsbereite Postion begeben, sein Schwert gezückt und versuchend die Richtung der leidenden Laute zu bestimmen. Er hatte das Wimmern erst dann gehört als Tam ihn darauf hingewiesen hatte, und er selbst wäre wahrscheinlich wie die Söldner zuvor auch in eine andere Richtung gegangen oder den Resten der Spuren gefolgt. So aber hatten sie einen konkreten Anhaltspunkt.
Erst wenige Schritte vor dem Gebüsch schlug Meldins empfindliche Nase an und trug ihm den Duft von Blut und nasser Erde zu, ähnlich dem wie er ihn bereits am Flussufer gewittert hatte. Abwartend hob er die Nordklinge mit beiden Händen an und musterte das Gestrüpp eindringlich, eben wie seine Begleiterin darauf wartend, dass sich zwischen den dicht gewachsenen Ästen eine Regung zeigte. Als Tamira die Verbrecher aufforderte ihr Versteck zu verlassen, dauerte es eine Weile bis der Laut plötzlich verstummte, so als wäre er erst jetzt bei den Flüchtigen angekommen.
"Wir werden euch nichts tun wenn ihr eure Waffen niederlegt und euch ergebt. Es muss nicht noch mehr Blut vergossen werden als ohnehin schon, deswegen sind wir nicht hier.", fügte er der Drohung seiner Gefährtin hinzu und näherte sich dem Gebüsch bis auf einen Schritt. Weiterhin folgte keine Regung, geschweige denn eine Antwort der Gesuchten, also gab sich Meldin einen Ruck und ergriff einen der dickeren Äste um ihn zur Seite zur drücken. Fast als hätten die Verbrecher eben genau darauf gewartet, schoss dem Nord im nächsten Lidschlag schon eine bläulich-schimmernde Druckwelle entgegen, die ihn wie ein harter Faustschlag gegen die Brust traf. Die Wucht reichte nicht gänzlich aus um ihn von den Beinen zu holen, wohl aber dazu einige Schritte nach hinten zu straucheln, wobei er fast gegen Tamira stieß.
"Verschwindet! Alle beide!", war die zischende Antwort und der von Tam beschriebene Elf trat aus dem Unterholz hervor, seine Verfolger mit zornig blitzenden Augen musternd. Seine Kleidung starrte vor dem Schmutz der Flucht, war an einigen Stellen aufgerissen und getrockneter Schlamm umhüllte von den Knien abwärts die gesamten Beine. Man sah ihm auf den ersten Blick an, dass er nicht auf eine derart spontane Flucht eingestellt gewesen war. Ein schneller Blick am Mer vorbei verriet Meldin, dass seine rothaarige Gefährtin allerdings keineswegs kampftüchtig war, sondern zusammengekauert im Busch hockte, den Nord und die junge Bretonin ängstlich mit großen Augen musternd. An ihrere Kleidung klebte zusätzlich noch ihr eigenes helles Blut, eben jenes, das zuvor von den anderen Kopfgeldjägern gefunden worden war. Die Hände des Elfen waren zu Fäusten geballt, wohl aber konnte man zwischen den Fingern vereinzelt Funken hervorhuschen sehen, die untrüglich Zeuge eines Zaubers waren, den der Magier in seinen Händen vorbereitete.
"Wir haben genug durchgemacht, wir werden jetzt bestimmt nicht auch noch -" Der Mer unterbrach sich selbst mitten im Wort, als er zum ersten Mal seinen Blick von Meldin auf Tamira gleiten ließ. Seine schmalen Augen weiteten sich ungemein, denn anscheinend hatte er nicht damit gerechnet eben diese Frau gerade hier anzutreffen.
"Ihr?! Ihr seid gekommen um uns zu holen?", warf er Tam entrüstet entgegen und hob angriffslustig seine Hände.
"Wegen dir sind wir überhaupt erst in dieser Lage! Alles was wir uns erarbeitet haben ist weg, und das ist deine Schuld! Dafür wirst du -" Dieses Mal war es de hünenhafte Nord, der den Elfen nicht dazu kommen ließ seinen Satz zu vollenden. Ohne eine kleinste Ankündigung seines Handelns, machte Meldin einen schnellen Satz nach vorn und schwang die Nordklinge gegen den rechten Oberschenkel des Zauberers, der keinerlei Anzeichen gemacht hatte auf eine solche Attacke vorbereitet zu sein. Hatte der Nord allerdings damit gerechnet, dass seine Klinge mühelos in das Fleisch des Elfen schnitt, so hatte er sich zu sehr auf sein Geschick gelassen, denn schneller als ein donnernder Blitz in einen Baum einschlug, hatte der Magier es geschafft ein flackerndes Schild aus Energie neben sich zu formieren um sich so vor dem Angriff zu schützen. Ein unangenehm helles Klingen ertönte, als die scharfe Schneide des Schwertes gegen den Schutz traf und somit abrupt abgebremst wurde, ohne dem Mer auch nur einen Kratzer zuzufügen. Noch bevor Meldin einen neuerlichen Angriff wagen konnte, traf ihn eine der lodernden Fäuste des Zauberers direkt gegen die Schulter. Funken stieben als die Hand auf die Rüstung prallte, und dieses Mal genügte die magische Kraft aus um den Krieger rücklings eine Schritte entfernt zu Boden zu werfen. Aufstöhnend prallte Meldin auf den dünn bewachsenen Waldboden hinter ihm, seine Klinge dabei aber weiterhin stoisch festhaltend. Wenn er in seinen Jahren als Kämpfer auch nur eines gelernt hatte, dann war es seine einzige Waffe niemals aus der Hand zu lassen, egal wie hart ein Aufprall auch sein mochte. Sich so schnell es ihm mit seiner Panzerung gelang wieder aufrichtend, sah er hinüber zu seinem Widersacher, der im selben Augenblick einen kleinen Feuerball in Richtung Tamira schleuderte.
 
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Tamira versuchte schnell zu reagieren, um Meldin vor einem Zusammenstoß zu bewahren, als der Elfenmagier ihn mit einer Druckwelle in die Knie zu zwingen versuchte.
Erstaunlicherweise hielt Meldin der Welle nicht nur stand, sondern bremste diese sogar, bevor sie Tamira in ihrer ganzen Wucht erfassen konnte.
Sie brauchten dem Magier eigentlich "nur" jegliche Ausdauer nehmen und auf ihrer Überzahl beharren.. Doch das wäre leichter gesagt als getan gewesen. Immerhin schien er ein langjährig gelehrter Magier zu sein und mehr als nur eine Magieschule zu beherrschen. Wenn es so war also..
Die Bretone drehte sich besorgt zu Meldin und dachte einen Moment darüber nach, ihm beim Aufstehen zu helfen, doch fokussierte der Magier sich nicht auf den zu Boden Gerungenen, sondern auf Tam und schleuderte ihr sogleich einen Feuerball entgegen.
Gerade noch rechtzeitig wich Tam dem Ball aus, sodass sie nur noch die sengende Hitze an ihrem Arm vorbeizischen spürte. Außer Fassung starrte Tamira den Elfen an. "Wir, als auch jeder andere Söldner hätte es sein können!", warf Tamira zurück. Was erwarteten diese Missetäter? Dass ihre Taten unentdeck geblieben wären?
"Wir können das alles ganz friedlich klären. Es hat keinen Zweck, sieh doch nur deine Kameradin an!", sprach Tamira. Sie war in dem Moment etwas schockiert über ihre vergleichsweise friedliche Aussage. "Die Dinge die über Euch kommen, habt ihr selbst herbeigeführt! Noch ist es nicht zu spät, Verantwortung zu übernehmen.", redete sie weiter.
Der Elf jedoch war voll Zorn und spannte seinen Körper weiter an. Seine Hände begannen zu glühen, oder zumindest eine glühende Magie zu entwickeln. Tam zog skeptisch eine Augenbraue hoch und legte zum Bluff an. "Wir sind Euch zahlenmäßig überlegen. Wollt Ihr wirklich, dass Eure Kameradin wegen Eurer Sturheit stirbt?", sagte sie und richtete den Stab auf die Schwerverletzte. Die knisternden Blitze des Stabes waren eine Vorwarnung, die der Elf zu ignorieren pflegte. Trotzdem erkannte Tamira die Sorge in seinen Augen.
"Ihr wollt es nicht anders.", drohte Tamira. Ihrer Drohung leistete sie nun Folge und wirkte mit noch viel lauter knisternden, schmerzhaften Blitzen auf die Bretone ein.
Diese krümmte sich vor Schmerz und verlor durch die Bewegung mehr und mehr Blut.
Die Kampfmagierin wirkte weiter. Sie würde ganz genau darauf achten, nicht allzu weit zu gehen, um die Bretone nicht zu töten, doch weit genug, um den Elfen in Panik zu versetzen. Und tatsächlich wuchs in ihm die Furcht, das konnte man erkennen.
Tam sah nur mit einem kurzen, doch bedeutsamen Blick zu Meldin herüber, denn das Glühen der Elfenhände hatte aufgehört und jetzt konnte der Moment sein, den Elf in seiner Sorge in Gewahrsam zu nehmen. Vielleicht ganz gewaltlos und friedlich, denn der Elfenmagier schien in aufrichtiger Sorge um seine Gefährtin zu sein.
 
Natürlich verstand Meldin die Geste Tamiras, und ein entsprechendes Handeln seinerseits dauerte nur wenige Augenblicke. Schnell hatte sich der Nord wieder auf die Beine gerafft und war mit zwei fliegenden Schritten schon neben dem Elfen, der dieses Mal nicht mehr dazu kam eine vernünftige Verteidigung zu erheben. Sein Blick haftete weiterhin sorgenvoll auf seiner verletzten Gefährtin, die von Tam mit Blitzen bedrängt wurde und sichtlich unter dem Beschuss litt. Wahrscheinlich fehlte nicht mehr viel und der Mer würde seine flammenden Fäuste gegen die Magierin erheben. Doch dazu ließ es Meldin nicht kommen, denn mit einem gezielten Schlag seines Schwertes, das zischend durch die Luft schnitt, traf der Hüne von hinten die Stelle der Robe, wo er die rechte Wade des Elfen vermutete. Tatsächlich traf die Klinge auf ein Hindernis und sogleich spritzte helles Blut aus dem zerschnittenen Stoff hervor, gefolgt von einem spitzen Schrei des Mer der einknickte und auf seine Knie hinab sank. Sofort stand Meldin hinter ihm und hielt ihm die Nord-Klinge von hinten gegen die Kehle, allerdings darauf achtend, dass der Stahl den filigranen Hals des Elfen nicht schnitt oder anderweitig verletzte. Zumindest noch nicht. Die andere Hand des Kriegers ruhte unterdessen auf der Schulter des Zauberers, wobei er genau so viel Druck ausübte, dass der Mer erkennen musste wie sinnlos eine neuerliche Flucht war.
"Ich will Euch nicht töten müssen. Ergebt Euch jetzt, und Ihr und Eure Gefährtin könnt einem fairen Prozess entgegensehen ohne dass weiteres Blut vergossen wird.", raunte der Nord seinem Gefangenen ins Ohr, die Klinge nicht von Ort und Stelle nehmend.
"Wie fair kann dieser Prozess schon sein?", zischte der Elf schmerzerfüllt unter geschlossenen Zähnen hervor.
"Als gäbe es irgendeinen Zweifel daran was für eine Strafe uns blüht."
"Aber Ihr habt immerhin die Wahl. Entweder Ihr stellt Euch der Justiz dieses Landes und erhaltet die Chance dass man Euch wenigstens anhört und man eure Strafe vielleicht sogar mindert, oder Ihr und Eure Gefährtin sterbt hier und jetzt. Mir soll es gleich sein, mein Gold für euch beide bekomme ich so oder so.", antwortete Meldin mit ungewohnter Kälte in der Stimme und erhöhte erstmals den Druck seiner Klinge auf den Hals. Der Schnitt war weder tief noch sonderlich groß, aber es reichte aus dass Blut hervortrat.
"Verdammter Dreckskerl.", knurrte der Elf und die Anspannung seines Körpers, die Nord zuvor deutlich gespürt hatte, schwand von einen auf den nächsten Augenblick.
"Wir kommen mit."
"Schlaue Entscheidung." Schnell zog der Nord seine Klinge zurück und der Magier stöhnte erleichtert auf, doch anstatt den Elfen nun vollkommen frei wieder seiner selbst zu überlassen, gab der Hüne ihm einen kurzen aber kräftigen Schlag mit dem Knauf der Nord-Klinge auf den Hinterkopf. Die Härte reichte aus um den Mer zumindest kurz ins Reich der Träume zu schicken, denn der Zauberer fiel ohne sich abzufangen vorn über auf den staubigen Boden. Mehr als eine Beule würde er wahrscheinlich nicht davontragen.
"Wir bringen die beiden zurück nach Drachenbrügge, machen sie dort reisefertig und nehmen von da die Kutsche bis Markarth. Damit sparen wir allemal mehr Zeit als würden wir bis nach Reach marschieren.", richtete Meldin sein Wort an Tamira die weiterhin mit erhobenen Stab vor der verletzten Begleiterin des Elfen stand.
 
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Dravos stutzte plötzlich und zog eine Augenbraue hoch. Da hatte er sich nur mal ganz kurz auf den Gaul konzentriert und nun... Söldner Karim hatte sich unbemerkt abgesetzt. Ging ja noch schneller als ich dachte. Nicht das er es nicht erwartet hätte, aber so früh? Sie waren ja noch nicht mal losgelaufen. Aber so war das eben wenn man sich mit unbezahlten Söldnern einließ... vollkommen unzuverlässig.
„Isa?“ meinte er fragend, womit er sich ein ganz unschuldiges „Ja?“ als Antwort einfing. „Dir ist schon aufgefallen das du mit der Luft redest?“ „Was?!“ ganz erschrocken fuhr die Magierin herum und tatsächlich, sie stand dort plötzlich allein. Der Söldner schien sich in Luft aufgelöst zu haben. „Er war doch gerade noch da, oder? Wo ist er denn hin?“ Isa lugte in die fragliche Richtung, sah aber nichts. „Keine Ahnung.“ “Du hast nicht gesehen wo er hin ist? Vielleicht... vielleicht soll ich mal nachsehen? Oder warten wir kurz?“ „Nein und es ist mir egal. Ich warte schon seit ZWEIHUNDERT Jahren!“ Die Magierin zuckte zusammen. Es kam selten vor das Dravos laut wurde, doch nun war einer dieser Moment erreicht. Auch seine Geduld war nicht unbegrenzt.
„Mir fehlt die Geduld um jedem Blödsinn hinterherzurennen. Wenn er nicht hier ist ist das sein Problem.“ Isa schwieg betreten und starrte auf ihre Füße. “Kommst du jetzt endlich?“ fuhr er sie grob an, „oder willst du lieber deinem neuen Freund folgen? Denn wenn das so ist gehe ich ohne dich.“
„Nein, nein, ich komme schon. Tut mir leid.“
„Gut. Dann gehen wir endlich.“
„...Ja... bin direkt hinter dir.“ Isa band das Pferd los und führte es hinter sich her. Dravos verschwendete auch keine weitere Zeit sondern marschierte gleich los.


Endlich etwas Fortschritt. Dravos legte ein strammes Tempo vor, was seiner Assistentin wohl wenig Begeisterung bescherte. Der Dunmer nahm das aber nicht zur Kenntnis, ebenso wenig wie er Notiz davon nahm das der Söldner, der eben noch so wild darauf gewesen war sie zu begleiten, nun plötzlich verschwunden war.
Dem alten Magier war es herzlich egal, er war auf den Jungspund sowieso nicht angewiesen. Am Ende hätte er ihm noch die wertlose Haut retten müssen weil er sich selbst überschätzte oder vor der hübschen kaiserlichen Dame angeben wollte. Apropos Kaiserliche. Dravos drehte sich kein einziges Mal zu ihr um, solange er hörte das sie hinter ihm herlief und dabei den dämlichen Gaul mitsamt Gepäck hinterherzog war für ihn alles in Ordnung.
So ging es eine lange Zeit schweigend weiter. Die beiden durchquerten die Ortschaft Drachenbrügge, als sich die hinter ihm befindliche Stimme doch dazu entschied, die Stille zu durchbrechen.
„Müssen wir jetzt die ganze Zeit so rennen?“ beklagte sie sich, wobei sie einen wehleidigen Blick auf die Taverne des Ortes warf.
„Ja. Du hast heute genug Zeit verschwendet“, bemerkte Dravos trocken, wodurch er sich ein: „Habe ich nicht!“ als halbherzigen Protest einfing.
„Doch.“ Pflichtschuldig und akribisch genau ratterte Dravos eine Aufzählung herunter wo die Kaiserliche heute bereits wie lange getrödelt hatte. Angefangen in der Taverne, über das sinnlose Geplapper mit dem Söldner, bis hin zur Zeit die sie mit dem dämlichen Gaul durch 'gutes Zureden' verschwendet hatte.
„Aber können wir nicht kurz Pause machen? Zumindest solange bis ich Frühstück hatte?“ Wieder ein sehnsüchtiger Blick zur Taverne, die sich immer weiter entfernte.
„Nein.“ „Ach bitte Dravos...“ „Nein. Wir haben genug dabei. Iss unterwegs.“
Damit war das Thema für ihn erledigt. Sie würde ja wohl in der Lage sein sich allein ewas aus einer Tasche zu holen...
 
Yrennes Kopf war leicht geneigt und sie war gerade dabei, langsam ihre Augen zu schließen, als sie eine laute Stimme wieder aufraffte. „Reisende, der Zwinkernde Skeever bietet euch einen Platz zum Schlafen, aber nicht der Balkon unserer Akademie!“ „Verzeiht, ich war eigentlich hier, um Bardin zu werden!“ Sie stand auf, warf sich ihren Beutel über die Schulter und ging näher an den Mann heran, der wiederum einen Schritt zurücktrat. „Ich werde nie wieder auf eurem Balkon schlafen, wenn ihr mir sagt, wo ich mit dem Verwalter der Akademie sprechen kann.“ „Dem Verwalter?“ Der Mann zuckte mit den Augenbrauen und sah Yrenne verwundert an. „Ihr meint den Leiter? Viarmo? Der ist gerade nicht zu sprechen, tut mir Leid. Sonst noch etwas? „Nicht zu sprechen? Kann ich morgen wiederkommen?” , fragte Yrenne. Der eigenartige Mann lachte nur und sagte: „Ihr seid ja witzig… Was seid ihr überhaupt?“ Er deutete auf ihre Waffen, während er scherzhaft gegen einen gepanzerten Teil ihrer Rüstung klopfte. Anschließend schüttelte er seine Hand und er keuchte halb lachend ein „Aua!“ heraus. Yrenne fand das ganz und gar nicht lustig. Sie hätte ihm am liebsten eine gescheuert. Während der Mann weiterlachte, schubste sie ihn beiseite und betrat die Bardenakademie.
Sie schaute sich um und entdeckte einen Hochelfen, der gerade in einem Buch las und dabei leise summte. Yrenne ging auf ihn zu und begrüßte ihn. „Hallo, mein Name ist Yrenne, ich möchte gerne Bardin werden. Wo kann ich mit Viarmo sprechen?” Der Mer Schloss sein Buch und blickte zu Yrenne. „Na der bin ich doch!“, sagte er lachend. „Kleines, was spielt ihr?“ „Ich spiele die Laute, mein Herr, wollt ihr hören?“ , fragte sie, während sie bereits ihren Beutel ablegte und ihn aufmachte. „Nein nein nein, euer Geschick am Instrument wird später getestet… Ich komme lieber gleich zum Punkt. Wir haben schon lange damit aufgehört, Neulinge auf gefährliche und meist tödlich endende Abenteuer zu schicken, aber…“ Viarmo musterte sie von Kopf bis Fuß, bemerkte natürlich das offensichtliche. „Ihr seht so aus, als wäret ihr in der Lage, mir diesen Gefallen zu tun. Ihr habt doch Kampferfahrung, oder?“ Yrenne hätte jetzt nein sagen können, aber sie bezweifelte die Glaubwürdigkeit dieser Antwort, also nickte sie. „Gut, es ist auch nichts schlimmes, ja? Es sind nur ein paar Spinnen, groß sind sie nicht, sie passen zumindest in unseren Keller.“ Er lachte nervös und ironisch. „Im Keller befinden sich unsere wertvollsten Stücke, ja? Dort könnte irgendwann auch das eure sein, also bringen wir es schnell hinter uns.“ Nach einem weiteren, diesmal lustloseren Nicken ging Yrenne seufzend die Stufen hinab und öffnete die Tür zum Keller.
So hatte sie sich das nicht vorgestellt. Genervt zückte sie ihren Zweihänder und machte sich zum Kampf bereit. Der Gang war bereits verziert mit enormen Spinnennetzen, die sich oft in ihrem Gesicht fingen. Plötzlich griff sie von der Seite eine Spinne an. Sie war nicht sonderlich groß, also stach Yrenne schnell, aber kraftvoll einmal auf ihren Körper und der Boden füllte sich mit Blut. Auf einmal attackierte sie eine viel größere Spinne von hinten. Sie lauerten mir die ganze Zeit auf, diese Mistviecher! Während die Spinne für den Angriff ihre vorderen Beine hob, rüstete sich Yrenne mit ihrem Schild aus, mit dem sie die Attacke blockte. Jedoch wurde eine weitere Spinne auf sie aufmerksam und schoss Frostbissgift auf Yrenne. Da sie ihren Zweihänder nur mit einer Hand benutzen konnte, blieben ihr nicht viel Angriffsmöglichkeiten übrig. Sie hob ihn mit aller Kraft hoch, die Spitze auf das Vieh vor ihr gerichtet, und lief darauf zu. Der Zweihänder stach genau in die Mitte des Gesichtes und tötete die Spinne. Während sie verblutete, machte Yrenne ihren Stab für den nächsten Angriff bereit. Die andere Spinne kam in einem schnellen Tempo näher und Yrenne feuerte ein paar Mal auf sie. Als sie bei ihr ankam, versetzte sie ihr einen kräftigen Schlag mit ihrem Schild und auch diese Spinne war tot. Bevor Yrenne weiterging, zog sie noch den Zweihänder aus dem leblosen Körper der Spinne heraus. Sie erreichte ohne weitere Probleme das Ende des Kellers, wo sich ein überaus großes Spinnennetz befand. Sie zerschlug es und entdeckte einen Höhleneingang. „Was soll das sein, ein Fluchtweg? Oder haben die Frostbissspinnen sich diesen Eingang selber gebaut?“ Sie beschloss, umzudrehen und Viarmo von ihrem Erfolg zu berichten, und von dem Höhleneingang.
Viarmo, vertieft in ein weiteres Stück, bemerkte Yrenne nach ein paar Räuspern. „Ah, ihr seid wieder da! Habt ihr die Spinnen beseitigt?“, fragte er, immernoch auf sein Stück fixiert. „Ja, aber ich habe etwas seltsames gefunden. Die Viecher haben ihren Weg in den Keller durch ein Loch in der Wand gefunden. Auf der anderen Seite befindet sich eine Höhle.” Viarmo gab kurze Zeit keine Reaktion, als der das, was sie sagte, erst verstanden hat. Er fing an zu lachen. „Ha, das ist ja lustig. Lasst die Späßchen sein.” Yrenne blickte ihn unverständlich an. „Was ist daran so lustig? Und warum glaubt ihr mir nicht?” Viarmo schaute auf und erwiderte genau diesen Blick. „Einsamkeit ist auf einem großen Felsen gebaut, es ist völlig absurd und unmöglich, dass sich zwischen Stadt und Boden eine Höhle befindet, schon gar keine, in der Spinnen hausen könnten, allerdings…fällt mir keine bessere Erklärung ein, wieso sich solche Kreaturen hier befinden könnten. Zeigt mir mal bitte diesen Höhleneingang.“ Die beiden begaben sich herunter in den Keller.
 
Zwei Jahre waren ins Land gezogen, seit Ra'hanis und Razan ihr Dorf in den Jerall Bergen verlassen und ihre Reise angetreten hatten. Das Gebirge hinter sich lassend, streiften sie durch Rift und erlebten mehr als nur ein Abenteuer. Einmal retteten sie eine Herde Mammuts vor Wilderern, aßen als Dank der Riesen Mammutkäse und Ra'hanis ritt auf einem der größten Mammuts. Ein anderes Mal stolperten sie mitten in ein riesiges Spinnennest und wären beinahe gefressen worden. Sie hatten sogar das Ahnenschimmerheiligtum besucht und die Schönheit des Ältesten Baumes Tamriels bewundert. Heimweh kam dabei nur sehr selten auf, war es meistens zu aufregend um an ihr Dorf denken zu können.

Eines Abends saßen sie gemeinsam an einem kleinen Feuer und beobachteten die Sterne. Mit dem Rücken an Razan gelehnt, kaute Ra'hanis an einem Knochen herum und grübelte vor sich hin. Plötzlich knackte unweit von ihrem Lager ein Ast, als wäre jemand darauf getreten. Die beiden Freunde schreckten auf, Razan knurrte und fauchte, Ra'hanis griff nach seinem Bogen, legte einen Pfeil auf und zielte in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Wegen des Feuers sahen beide nur recht wenig, so rief der Khajiit in die Dunkelheit: "Wer auch immer dort durch die Schatten schleicht, sollte sich dem Licht nähern, wenn er nicht erschossen werden wollte!" Ein erschrockenes "Huch" war zu hören, dann erklang eine zierliche Stimme: "Bitte nicht schießen, ich wollte nichts Böses." Wer auch immer das war, er klang wie ein verängstigtes Kind. Ra'hanis senkte seinen Bogen, Razan hockte sich auf seine Hinterbeine. "Komm' an das Feuer Kleiner, wir tun dir nichts," rief der schwarze Kater noch einmal in das Dunkel des Waldes. Razan maunzte zustimmend, was ein dickes Grinsen auf das Gesicht seines Freundes zauberte, bis er sich an seine Reißzähne erinnerte, wegen derer er sein Lächeln dann doch lieber unterdrückte. Als Antwort kam ein zaghaftes "Na gut" herübergeschwebt und kurze Zeit später stand ein kleiner Junge auf der anderen Seite des Feuers und starrte den Khajiiten und seinen Begleiter aus großen Augen an. "Komm', setz' dich und iss etwas. Du musst erschöpft sein," sprach Ra'hanis das vor Angst zitternde Kind an, während er und Razan es sich wieder vor dem Feuer gemütlich machten. Er legte etwas Holz nach und schob dem Kleinen einen der Fleischspieße zu, der von seinem eigenen Mahl übrig geblieben war. Anscheinend mehr als nur erleichtert lies sich der Junge mit einem lauten Seufzer auf den Boden plumpsen, schnappte sich das Fleisch und begann daran herum zu nagen.
"Also. Was macht ein Kind wie du hier allein draußen in der Wildnis? Noch dazu mitten in der Nacht? Zögernd blickte der Junge auf und anwortete: "Ich heiße Haming und wohne... wohnte in Helgen... Nachdem was dort geschah, wollte ich zu meinem Großvater Froki, aber ich habe mich verlaufen... seit dem irre ich durch die Wildnis..." "Nachdem was dort geschah...? Was meinst du damit?," fragte Ra'hanis. "Ihr wisst es nicht?", entgegnete Haming überrascht. "Helgen wurde völlig zerstört! Von einem Drachen! Er war riesig und brüllte und irgendwie rief er Felsbrocken, die vom Himmel fielen..." "Ein Drache? Mach' dich nicht lächerlich Junge, die sind schon seit Jahrhunderten ausgestorben..." "Aber es ist wahr! Ich habe nicht gelogen!", der Junge war wütend aufgesprungen und brüllte den Khajiiten an. "Er hat alle getötet! Auch meine Eltern..." Schluchzend brach er ab. "Es tut mir leid Haming, ich wollte dir nicht zu Nahe treten..."
 
Es kam also dazu, dass sie die Straftäter lebend an den Zahlenden auslieferten. Tam dachte über dieses Schicksal nach und fragte sich, ob es ihr überhaupt etwas ausmachte.
Der Vergewaltiger unter ihnen war längst tot - der Anführer der kleinen Gruppe scheinbar verschollen. Besorgt fiel es Tamira wieder ein: Der Nord!
Tam nickte geistesabwesend Meldin zu; mechanisch wie ein Dwemer griff sie in das Gebüsch und zog die Schwerverletzte ruppig heraus. "Hey, du. Hörst du mich noch?", hakte Tam nach, als sie den schlaff wirkenden Körper stützte. Die Kampfmagierin griff die Rothaarige an den Oberarmen, so fest, dass sie vielleicht sogar Spuren hinterließ.
"Was habt Ihr Euch dabei nur gedacht. Ihr seht scheiße aus!", stellte die Bretone fest. "Sag mir, wo dein Geliebter hin ist. Der blonde Schönling!", fragte sie dann und rüttelte den kraftlosen Körper. Die Rothaarige sah nur mit schmerzerfüllter Miene zurück und lächelte schwach. "Der.. Der kam nicht mit uns. Aber da du hier bist und noch lebst.. Wer weiß?", keuchte sie überzeugt. Tamira wertete es als einen billigen Versuch, von dem übrig gebliebenen Gegner abzulenken, doch ihre Worte hinterließen große Argwohn in Tam. "Du weißt jedenfalls einen Dreck!", stellte Tamira überzeugt fest. Sie stellte sich auf und stemmte die Rothaarige mit sich in den Stand. "Kannst du gehen?", fragte sie und spürte den Schmerz in ihrem verbundenen Arm, als sie die Banditin hielt.
"Ich denke, ich ka-", wollte sie entgegnen, doch Tam schlug sie mit ihrem Stab so schnell bewusstlos, dass ihr ungestützter Körper nicht einmal schnell genug zu Boden fallen konnte. Sie hielt ihn, stemmte ihn sich auf die Schulter und stellte fest, dass die Rothaarige schwerer war, als sie aussah.
"Zum Glück ist es nicht allzu weit.", sagte Tam dann süffisant und ging mit der Banditin, die im Takt des Schrittes die Arme baumeln ließ, in Richtung Dorf zurück.
"Ich freue mich auf das Steinbräu, wenn wir endlich hiermit fertig sind!", sprach sie Meldin zu und so machten sie sich mit den Gefangenen auf den Weg.
Nein, tatsächlich machte es der Bretone kaum etwas aus, dass diese Banditen nicht durch ihre Hand starben. Es gelüstete ihr nicht nach einer solch strengen, übertriebenen Rache.
Mit den Mördern ihrer Eltern war das anders. Tamira konnte es kaum erwarten, nach den übrig gebliebenen Tätern zu suchen. Kein Kopfgeld würde sie vom Morden bewahren.
Wenn der Blonde wirklich auf der Suche nach ihr war, würden sie ihm auf dem Weg begegnen. Das hieß vor allem, dass Tam die Gegend nie aus dem Auge lassen würde. Wenn er nicht auftauchte, dann würde das Kopfgeld bestimmt trotz allem mehr als ausreichend sein. Und wer wusste schon, ob im Angesicht des Todes, keiner der Beiden ihren Partner verriet.
 
Da es sich bei dem schmächtigen Elfen nicht eben um ein Schwergewicht handelte, war es für Meldin auch kein weiteres Problem sich den Bewusstlosen über die Schulter zu hieven und so zurück ins Dorf zu gehen. Tam kümmerte sich unterdessen um den Transport der Verletzten Bretonin, die sie ebenso wie den Zauberer ins Reich der Träume Geschickt hatte. Dementsprechend schnell waren die Ställe von Drachenbrügge auch erreicht. An einen Hinterhalt des noch fehlenden Banditen glaubte der Nord nicht, denn er war sich recht sicher, dass ihnen seit dem Verlassen von Einsamkeit niemand bewusst gefolgt war. Und selbst wenn er sich aus seinem Versteck wagen sollte, einen offenen Angriff konnte er sich in diesem Augenblick nicht leisten.
Der gerade arbeitende Stallbursche, der mit einer Mistgabel den Pferden Heu zu fressen gab, machte große Augen als er das merkwürdige Gespann erblickte das an ihm vorüberzog, doch schien er bereits zu ahnen wen Meldin und seine Begleiterin dort mit sich schleppten. Die Nachricht von flüchtigen Banditen hatte schnell die Runde gemacht, wobei das gesamte Umland von Einsamkeit ohnehin von den Wegelagerern wusste, die einen ganzen Hof brutal dem Erdboden gleich gemacht hatten. Neben den Ställen wurde gerade eine Kutsche mit Kisten und anderen Waren beladen, und auch der Kutscher wirkte zunächst erstaunt als sein Blick auf Meldin fiel der mit freundlich zum Gruß erhobener Hand auf ihn zukam, den Elfen noch immer über der Schulter.
"Shor zum Gruße! Wie ich sehe macht Ihr Euch zum Aufbruch bereit?", begrüßte der Nord seinen Stammesbruder und begutachtete die bereits auf der Ladefläche befindlichen Kisten.
"Ganz richtig.", war die zögerliche Antwort des in einfache Kleidung gehüllten Kutschers, der mit skeptischen Blicken nicht nur den Bewusstlosen, sondern auch Tamira und die angeschlagen wirkende Bretonin beäugte.
"Das trifft sich ganz gut. Ich und meine Begleiterin hier -" er deutete mit der freien Hand auf Tam "- sind, wie Ihr mit Sicherheit sehen könnt, in dringlicher Sache unterwegs und müssten nach Markarth. Sagt, Ihr seid nicht zufällig auf den Weg in die Steinstadt oder?" Der Kutscher kratzte sich nachdenklich am Kopf auf dem nur noch schütteres blondes Haar wuchs, ehe er wieder zum Krieger sah und das Wort an selbigen richtete.
"Nun... ja bin ich. Ich liefere die neue Erntesaat zu den Höfen vor der Stadt. Aber ich bin etwas spät dran und es ist nur wenig Platz hinten auf der Ladefläche, daher weiß ich nicht wie -"
"Wunderbar, dann haben wir ja ein ein gemeinsames Ziel!", fiel Meldin dem Mann bestimmt ins Wort, legte den Elfen behutsam neben sich auf den Boden und stellte sicherheitshalber einen Fuß auf dessen Rücken. Wenn er aufwachte sollte er immer noch wissen, dass er keineswegs mehr ein freier und unbeschwerter Bandit war. Sogleich griff der Hüne an seinen Gürtel und zog seinen schmalen Geldbeutel hervor, kramte etwas in diesem herum und drückte dem Kutscher schließlich 22 Septime in die Hand. Es war sein letztes Geld.
"Das wäre für die Fahrt von uns beiden inklusive der Fracht. Ich hoffe es ist ausreichend." Der Nord zwinkerte dem Kutscher zu der immer noch etwas überrumpelt auf die Münzen in seiner Hand starrte.
"In der Tat, das tut es.", entgegnete sein Gegenüber wobei immer noch ein wenig Unsicherheit in seiner Stimme mitschwang. Er schien immer noch zu überlegen wie er mit der Situation umzugehen hatte.
"Ihr könnt... Eure Ware einfach hinten zu der anderen packen. Da müsste auch noch etwas Seil sein das ihr zum einpacken gebrauchen könntet."
"Sehr freundlich, wir kommen darauf zurück. Vielen Dank noch einmal.", erwiderte Meldin mit einem teils entschuldigend wirkendem Lächeln, während der Kutscher nur nickte und die Münzen in seiner Tasche verschwinden ließ. Tatsächlich befand sich neben einer der Kisten auf der Kutsche ein zusammengerolltes Stück Seil, das der Nord mit seinem Schwert auf passende Größe zurechtstutzte. Eines der Seile reichte er Tam weiter damit sie damit die Bretone fesselte, das andere nahm er selbst und band dem Elfen die feingliedrigen Hände auf dem Rücken fest, ehe er ihn aufrecht gegen eine der Kisten setzte. Tamira tat das gleiche mit ihrer Gefangenen die ebenfalls auf der Kutsche verstaut wurde, dann warteten Meldin und seine Gefährtin auf den Kutscher, der wenig später mit den letzten kleinen Behältern erschien die er auf der Ladefläche verfrachtete, dabei genau darauf achtend, keinen Blickkontakt mit den gefesselten Gefangenen herzustellen, obgleich diese ihn nicht sehen konnten. Dann bedeutete er den beiden Kopfgeldjägern neben ihm auf dem Kutschbock Platz zu nehmen, was sowohl der Nord wie auch die Bretonin ohne weiteres Zögern taten. Mit einem Ruck an Zaumzeug der beiden vorgespannten Pferde setzte sich die Kutsche in Bewegung, mit Markarth als gesetztem Ziel.
Meldin war froh endlich wieder in Bewegung zu sein, denn für seinen Geschmack hatte er viel zu lange am selben Fleck fest gesessen ohne wirklich voranzukommen. Jetzt ging die Reise nicht nur weiter, es wartete am Ende auch noch eine gute Belohnung auf den Hünen, der den jetzigen Aufbruch zur nächsten Stadt nur noch süßer gestaltete. Langsam rollte das Fahrzeug aus der Stadt und ließ Drachenbrügge alsbald hinter sich.
"Für Eure erste Kopfgeldjagd habt Ihr Euch erstaunlich gut geschlagen.", lobte Melidn Tamira und seine Worte klangen wirklich ehrlich.
"Das Steinbräu habt Ihr euch redlich verdient."
 
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Reaktionen: Hajtanon und Asteria
Dravos trieb die beiden energisch weiter, sodass sie am späten Abend sogar noch bis nach Weißlauf geschafft hatten. Das ersparte ihnen eine Nacht in der Wildnis zu campieren und vor allem Isa war sehr dankbar darüber, einen vernünftigen Schlafplatz zu haben. Kaum hatte Dravos zwei Zimmer im örtlichen Gasthaus bezahlt, wankte sie sogleich hin und sank totmüde ins Bett. Der Dunmer bezog ebenfalls sein Quartier, fand aber nicht wirklich Ruhe. Seit 200 Jahren war das vielleicht das erste echte und bedeutsame Ereignis bei dem er die Möglichkeit hatte dem zeitnah beizuwohnen. Am liebsten würde er sofort dorthin gehen und sich in seine Forschungen stürzen. Allerdings war ihm durchaus ebenfalls klar, dass man mitten in der Nacht nicht unbedingt durch die Wildnis oder ein Ruinenfeld wandern sollte. Und das es vielleicht auch nicht unbedingt zielführend war, sich selbst und seine Mitarbeiterin wie ein gnadenloser Kriegstreiber durch die Gegend zu jagen. Auch wenn Dravos das natürlich nie zugegeben hätte und die Tatsache gnadenlos leugnen würde, schätzte er Isas Gesellschaft und Mithilfe durchaus und hatte sich über die Jahre an ihre Anwesenheit gewöhnt. Und wer teilte schon sein eigentümliches Interesse für die Drachenforschung? Ernsthafte Drachenforschung, nicht das was Abenteurer und andere solche Gestalten taten.

Nachdem sich Dravos mehrere Stunden lang rastlos herumgewälzt hatte gab er irgendwann auf und entschied sich, eine Weile zu meditieren und so zur Ruhe zu kommen. Das half sogar wirklich und er konnte dann endlich eine Weile die Augen schließen.
Doch gefühlte zehn Minuten später wurde er schon wieder unsanft geweckt. Diesmal war es Isa die gegen seine Tür klopfte. Der Dunmer befand sich zu diesem Zeitpunkt noch im Tiefschlaf und war zunächst entsprechend verwirrt und missgelaunt als er sich hochquälte. Aber dann erinnerte er sich wieder daran weswegen sie überhaupt hier waren. In Windeseile machte er sich fertig und schon bald waren die beiden wieder auf der Straße.

Es war noch Vormittag als sie die auf dem Weg liegende Ortschaft Flusswald durchquerten. Dravos spitzte extra die Ohren und konnte tatsächlich das ein oder andere Gespräch aufschnappen... er erfuhr zwar kein Wort über Drachen, aber dafür wurde immer klarer, dass die Stadt Helgen tatsächlich zerstört worden war. Dann waren sie wohl auf der richtigen Spur. Gut so, Dravos hatte insgeheim schon befürchtet das sie nur irgendeinem Gerücht aufgesessen waren und diese ganze Reise nur einen weiteren Fehlschlag und Zeitverschwendung darstellte.

„Was glaubst du finden wir dort?“ brach Isa das Schweigen während sie die verschneite Anhöhe hochstiegen die nach Helgen führte. Die Kaiserliche zog dabei das Packpferd hinter sich her. Irgendwie schien das Tier eine Abneigung gegen diese Gegend zu haben und sträubte sich etwas dagegen, diesen Hügel hochzusteigen.
„Aasfresser. Trümmer. Und wenn wir Pech haben Plünderer und Banditen.“
Dieses kriminelle Ungeziefer wurde von Zerstörung ja geradezu magisch angezogen. Dravos hatte eigentlich keine Lust sich mit Feuermagie erst einen Weg freizuräumen, aber wenn es das erforderte würde er das tun ohne mit der Wimper zu zucken. Um Banditen war es nicht schade. Aber Isa sah das ja meistens anders... sie war manchmal einfach zu gutmütig.
„Also sei vorsichtig wenn du hier jemanden siehst. Und stell nichts dummes an, ja?“
„Ja. Verstanden.“
 
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