RPG Heroes of Skyrim

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Naevia war fertig, hatte noch eine Weile aus dem Fenster geblickt und nachgedacht. Sie musste sich eingestehen, dass sie ziemlich aufgeregt wegen des Auftrages war. Inständig hoffte sie, Keer-Mah würde am Ende des Auftrages mit ihr zufrieden sein. Noch nie hatte sich Naevia jemandem gegenüber beweisen müssen, nicht mal ihrem Vater gegenüber, der beim Üben mit dem Schwert immer stolz auf sie war, egal ob sie einmal einen Fehler machte oder nicht. Bei dem Gedanken an ihren Vater verspürte Naevia großen Schmerz - es war als würde jemand sie mit aller Kraft am Oberkörper packen und herunterziehen. Naevia dachte sich an den großen Langtisch zurück, beleuchtet mit einigen Kerzenständern. Der Tisch war damals immer so voll, dass keiner hungern musste. Die Halbelfe blickte in die großen Augen ihrer Mutter, dann in die ihrer Schwestern. Diese Szenen waren so schön, doch sie schmerzten genauso. Es war Zeit nach Keer-Mah zu sehen. Melancholie schlich sich in das Gemüt der Elfe, sie schüttelte den Kopf und damit die Gedanken ab. Schnell griff sie den Ledernen Rucksack, schob das schwere Schwert in die Schwertscheide am Rücken und verließ das Zimmer. Unten angekommen traf die Halbelfe auf Keer-Mah. Immerhin habe ich wohl niemanden aufgehalten. Naevia musterte den Argonier und blieb im Eingangsbereich stehen. "Hallo Keer-Mah, ich hoffe Ihr habt euch ausgeschlafen.", sagte sie lächelnd. "Ich habe bereits alles fertig, Sachen für die Reise gepackt und könnte jederzeit aufbrechen.", erklärte sie. Dann deutete sie zur Küche und zuckte mit der Schulter. "Aber vielleicht sollten wir etwas Proviant einpacken."
 
Dranas erwachte mies gelaunt. Obwohl er eigentlich genug geschlafen hatte, fühlte er sich dennoch müde. Wahrscheinlich die Vorfreude auf Unmengen alter Nord-Literatur, die er in Weißlauf durchwälzen musste... Er hatte eine saubere Robe angezogen – und das war auch schon so ziemlich das Äußerste, das er im Bezug auf 'keinen katastrophalen Eindruck hinterlassen' zu tun bereit war. Wenn der Aushilfs-Gildenmeister jemanden wollte, um sich bei Hofe einzuschleimen, dann sollten er sich gefälligst jemand anderen suchen! Leise brummelnd verließ Dranas seinen Turm Richtung Haupthaus, er war nach wie vor nicht begeistert von der Aussicht, das Küchenmädchen mitschleifen zu müssen. Doch dann entdeckte er bei einem Blick zum Tor ein herrenloses Pferd herumlaufen. Und da vorne auf dem Weg... war das nicht... Sogleich ging Dranas hinüber und stellte verwundert fest, dass die arg malträtierte Dunkle Bruderschaft-Leiche Gesellschaft bekommen hatte. Von einem toten Katzenmenschen. Sieht nach Bärenangriff aus. Ein Nachzügler der Karawane? Nein, Dranas hatte noch nie eine Katzenkarawane mit Pferden gesehen.
Ach egal. Vielleicht wussten die anderen Gildenmitglieder mehr. Der Elf überlegte, ob er das nervöse Pferd dort hinten einfangen sollte, entschied sich aber dagegen. Sollte doch jemand anders hinter dem Vieh her rennen und sich in die Hand beißen lassen. Ihm würde das ganz sicher passieren, sobald er ihm zu nahe kam.

Dranas ging zum Haupthaus und sah sich in der Eingangshalle sogleich dem Argonier und der neuen Elfe - er hatte den Namen schon wieder vergessen, irgendwas mit N... Naeva? - gegenüber.
„Wisst ihr was es mit der Khajiit-Leiche auf sich hat, die da drüben beim Tor liegt?“
 
"Sehr gut. Dann lasst uns noch etwas Proviant und Wasser einpacken. Ich hoffe sehr, dass wir nicht in dieser Gruft nächtigen müssen." Gerade wollte er die Halbelfe mit einer Handbewegung den Weg on die Küche geleiten, da kam ein miesepetrieger Dranas hinzu. Auf seine Frage seufzte er. "Der gehört zu dem Katzentier das heute morgen angekommen ist. Ich weiß gar nicht warum er hier ist. Naevia hier kann euch vielleicht mehr dazu sagen" Er schaute sie an. "Wenn es euch nicht die Stimmung verdirbt meine Liebe."
 
Er hatte die Reise soweit vorbereitet, sobald er Derdera über die neue Situation informiert hätte müsste er nur noch die Pferde satteln und könnte dann mit Dranas nach Weißlauf reiten.
Er wusste zwar nicht ob der Dunmer überhaupt reiten konnte, doch ihm wäre es auf jeden Fall angenehmer wenn sie so reisen würde.
Er überprüfte noch einmal die vorbereiteten Satteltaschen und ging dann zu Derderas Zimmer und klopfte an.
 
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Derdera schreckte aus ihrem nicht sehr tiefen Schlaf auf- Sie wusste im ersten Moment nicht wo sie sich befand, doch schnell fand sie ihre Orientierung wieder und im Glauben es wäre etwas mit dem verletzten Khajiit, sprang sie aus dem Bett. Sie taumelte etwas als sie zur Tür eilte, da sie immer noch nicht ganz wieder bei Kräften war. Als sie die Tür öffnete sah sie entsprechend aus. "Ulwaen.. was gibt es? Geht dem dem Verletzten schlechter?" , fragte sie und ging schon an ihm vorbei.
 
Er schüttelte den Kopf und hob beschwichtigend die Hände.
„Nein, nein als ich das letzte mal nach ihm gesehen habe lebte er zumindest noch, aber da er wohl noch Eure Fürsorge braucht werde ich Dranas nach Weißlauf begleiten, während Ihr hier bleibt und sein Leben rettet.“, er lächelte gewinnend.
„Wenn Ihr irgend etwas für die Küche oder für Eure Alchemie braucht, dann schreibt mir eine Liste und ich werde alles besorgen. Außerdem könnt Ihr auch gleich für Jar´ir da sein, wenn er vom Jagen zurück kommt, je eher ich ihm die Führung wieder übergebe desto besser.“
 
Naevia nickte und seufzte. Ein Thema, das sie für unspannend hielt. "Wir haben hier einen Gast, er ist verwundet. Er traf hier ein und brachte seinen verwundeten Freund mit. Doch wir konnten ihm nicht helfen, er ist verstorben. Unser Gast war darüber natürlich nicht erfreut.", sagte sie. Irgendwo verachtete sie sich kurz für den monotonen Erzählstil, doch sie konnte keinerlei Mitleid empfinden. "Er nahm seinen Dolch, fügte sich selbst eine ziemlich üble Verletzung zu und muss jetzt versorgt werden. Den Sinn dahinter kann ich euch leider nicht erklären." Etwas gelangweilt blickte Naevia den Elfen an und zuckte mit der Schulter. Dann wandte sie den Blick auf Keer-Mah und lächelte schwach. "So leicht lasse ich mir die Stimmung nicht verderben.", sagte sie und ging einige Schritte vor in Richtung Küche. "Ich habe kein Problem damit, in einer Gruft zu nächtigen. Also, lasst uns alles Nötige einpacken.", fügte sie hinzu und ging vor in die Küche. Vielleicht würden sie sich noch von den anderen verabschieden müssen, aber das konnten sie machen, wenn sie fertig zur Abreise waren.
 
Schweigend hörte sich Dranas die Erklärungen an und kommentierte sie am Ende mit einem missbilligendem „Hmmmhmm.“ Ein selbstmordgefährdeter Khajiit. Kein Wunder, wenn man Streuner aufnahm hatte man immer nur Ärger. Dann huschte aber der Anflug eines Lächelns über sein Gesicht, als ihm klar wurde was das noch bedeutete. Er musste das Küchenmädchen nicht mitnehmen! Sie war die Heilerin und konnte das verletzte Fellknäul nicht einfach sich selbst, oder den unkundigen Händen der restlichen Gilde, überlassen. Eine wahrlich schöne und unerwartete Wendung.
Plötzlich wieder gut gelaunt, ging Dranas ebenfalls in die Küche und packte etwas Proviant für später ein. Kaum war das erledigt, verließ er eilig das Gebäude und machte sich auf den Weg Richtung Weißlauf. Bevor noch irgendjemand auf die Idee kam, sich ihm als alternative 'Auftragsunterstützung' anzuschließen.
 
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Keer-Mah schüttelte den Kopf über diese abstruse Abfolge von Handlungen. Was sollte es nur gebracht haben sich selbst so eine Wunde zuzufügen? Es seufzte, verschränkte die Arme hinten Rücken und folgte den beiden in die Küche. Doch kaum war er dabei Proviant einzupacken, was vor allem Brot und Wasser war, da diese beiden Sachen schlecht verdarben, als er beobachtete wie Dranas rasch den Raum und das Haus verließ. Der Argonier fragte sich ob er das vorhatte was er dachte. Nun sie würden es früh genug erfahren. Ohne Hast verstaute er seien Proviant und wartete bis Naevia fertig war.
 
Derdera blieb stehen. "Ah.. gut.", sagte sie wobei ihr ihre Erleichterung deutlich anzusehen war. Allerdings war es nicht die Erleichterung darüber, dass der Fremde noch lebte, sonder mehr die Erleichterung, dass sie nicht mit Dranas nach Weißlauf musste. Sofort regte sich bei diesen Gedanken ihr schlechtes Gewissen und sie sah Ulwaen schuldbewusst an, obwohl er ja ihre Gedanken nicht kennen konnte.Dranas hatte sicher auch irgendwo eine gute Seite... dachte sie und steuerte nun auf die Küche zu.
"Ich werde gleich nach ihm sehen.. aber ich wäre froh, wenn Jar'ir mir dabei zur Seite stehen würde.. wisst Ihr wo er ist? ", damit betrat sie die Küche und erfasste sofort, dass sich alle im Aufbruch befanden.
Sie griff nach Papier und Feder um ihre Liste zu schreiben und um nicht im Weg zu sein setzte sie sich an den Tisch.
 
Naevia schüttelte den Kopf. Der Elfe hatte es wohl eilig, davonzukommen. Auch Naevia packte bescheiden einige Vorräte ein, die aber perfekt die Bedürfnisse einer Frau ihrer Figur abdeckten. Als Derdera auch in die Küche trat erhellte sich Naevia's Miene wieder etwas. "Ich habe eben noch mit ihm gesprochen. Er sagte, er geht hinaus um zu jagen - ich weiß nicht, wann er plante wieder zurückzukehren.", erzählte Naevia. Sie konnte zu gut verstehen, dass Jar'ir jetzt ein wenig für sich sein wollte. Sein eigenartiges Schweigen und auch das sonstige Verhalten des Katers war allerdings unheilvoll, Naevia hoffte, dass es nur von seiner emotional schwierigen Situation kam. Die letzten Dinge verstauend blickte Naevia zu Derdera. "Solltet ihr nicht mit Dranas nach Weißlauf reisen?", fragte sie und zog eine Augenbraue fragend hoch. "Er ist grade ziemlich eilig fortgelaufen. Hat sich eigenartig verhalten, wenn das für ihn überhaupt ungewöhnlich ist.", sagte sie schulterzuckend. Sie konnte Dranas wohl kaum so sehr einschätzen, doch es war eindeutig, dass er seine Schwierigkeiten mit anderen Personen haben musste.
 
„Derdera bleibt hier und kümmert sich um unseren Notfall“, erklärte er der Halbelfe und neigte den Kopf nachdenklich.“ Was meint Ihr mit fortgelaufen...er wird doch nicht einfach aufgebrochen sein?“, er stöhnte leise auf. „Derdera beeilt Euch bitte mit der Liste, wenn unserer Sonnenschein glaubt einfach so davon zu kommen hat er sich geschnitten, ich bin im Stall und sattle Fenja“, meinte er noch über die Schulter während er bereits die vorbereiteten Satteltaschen griff und hinaus eilte.
 
Schon seit einer gefühlten Ewigkeit streifte Jar'ir durch die umliegenden Wälder und suchte etwas zum Jagen. Das Klima Himmelsrandes und entsprechend ungewohnte Jagdumfeld ließ den Kater einmal mehr spüren, wie fremd er doch in diesem Land war. So lang war er nun schon in diesem kalten Land, doch konnte er sich nie wirklich an das Klima gewöhnen. Mit einer eleganten Leichtfüßigkeit schwebte er geradezu über den Waldboden. Warum mach ich das eigentlich? Stundelang unterwegs sein, für nichts. Ein leicht genervtes Seufzen entfuhr seiner Kehle, als er ein weiteres Mal stoppte, um nach potentieller Beute zu suchen. An diesem Tag hatte er einfach kein Glück und das ziellose Herumwandern half nicht unbedingt dabei, sich von seinen Gedanken abzulenken. Sharavi. Allein der Gedanke an ihren Namen trieb ein kleines Lächeln, aber auch Tränen der Trauer in sein Gesicht. Ihr hätte es bestimmt gefallen, jagen zu gehen. Ihren von Nirn gegebenen Instinkten zu folgen und eine Jägerin zu sein. Selbst wenn kein Wild vor ihrer Nase aufgetaucht wäre, so hätten sie dennoch aneinander gehabt, gemeinsam wären ihnen nie langweilig geworden.
Die leichten Bewegungen des Khajitten wandelten sich in normale Schritte, unter denen die Geräusche von knackenden Ästen und knirschendem Laub zu hören waren. Müde lehnte er sich an den nächsten Baum den er sah, schloss die Augen und atmete einmal tief durch. Seine feinen Ohren zuckten immer wieder hin und her, wenn ein Ast brach oder ein Kleintier durch die Gegend huschte. Schließlich ließ er seine Schultern fallen, ebenso wie seinen Blick, den er nun gen Boden richtete. Als ob seine Hände etwas Seltsames wären, betrachtete er sie, drehte und wendete sie. Erneut versuchte er einen Beweis dafür zu finden, dass dies nicht echt war. Doch es wirkte alles so real, jedes Gefühl welches er wahrnahm zog ihn in die trostlose Wahrheit zurück. Es war die Realität und kein ewig währender Albtraum. Egal wie oft er die Augen schloss und wieder öffnete, jedes Mal das selbe ernüchternde Ergebnis. Nie blickte er in das friedliche Gesicht seiner einstigen Geliebten, es würde für immer nur eine liebliche und doch schmerzhafte Erinnerung bleiben. Warum ich? Warum habe ich das verdient?! Schluchzend ließ er sich zu Boden gleiten, erneut rollten Tränen der Verzweiflung seine Wangen hinab. "Wieso, wieso, wieso?!", murmelte er immer lauter vor sich her, der Schmerz in diesem einfachen Worten hätte einem Außenstehenden Gänsehaut eingejagt.
Doch so schnell wie dieser Gefühlzusammenbruch kam, veränderte er sich auch wieder. Schmerzen wurden zu Rachsucht, Trauer zu blinder Wut und die Verzweiflung zu purem Hass. An allem gab er sich die Schuld, sie starb durch seine Dummheit, er hatte durch seine Art des Lebens die Möglichkeit genommen, dieses fortzuführen. Unschuldige starben durch seine Hand, Familien auseinander gerissen und Waisen zurückgelassen. Warum hatte er das getan? "WARUM?!", brüllte er sich selbst an und schlug sich mit der Faust gegen den Kopf. Sein Verstand brach in diesem Moment, ließ nichts mehr übrig als die niedersten Instinkte. Die Vernunft, seine Moral, alles verschwand, als er fast scheinbar von einem vernunftbegabten Wesen zu nicht mehr als einem wilden Tier wurde. Er erhob sich wieder, stolperte herum, schrie in den Wald: "Wenn ihr mich so sehr hasst, wieso beendete ihr nicht einfach das alles, ihr sadistischen Hurensöhne von Göttern?! WARUM FRAG ICH EUCH?!" Von außen sah man nur noch einen durchgedrehten Khajiiten, seine Augen schienen von einem stumpfen Zorn in Besitz genommen. Ziellos begann er umherzulaufen, wie wild mit sich selbst zu sprechen. Er beleidigte die Götter, sich selbst und gab in einem gerade zu krankhaften Wechsel immer wieder sich selbst oder der Welt an sich die Schuld.
Seine Sinne arbeiteten nicht mehr, für ihn bestand die Welt nur noch aus purem Hass, alles was existierte wollte ihm Schlechtes. So bekam er fast gar nicht mit, dass er auf einer Straße landete, keine 5m von ihm entfernt fuhr ein Karren, auf dessen Bock ein Bauer saß, der seine Ernte wegfuhr. Erschrocken blickte sich dieser um, wollte die brüllende Stimme des Raubtieres ausmachen, welches fast direkt bei ihm stand. Kaum drehte er den Kopf, traf sein Blick auf den des Katers, der Wahnsinn stand ihm in den Augen geschrieben. Sein emotionaler Zustand, das Chaos und der Schmerz, hatten ihn gebrochen. Der etwas jüngere Nord starrte fassunglos in Jar'irs Richtung, wusste nicht was er tun soll, doch es war der größte Fehler den er hatte machen können. Aus der blutroten Sicht des Katers gesehen, saß da kein Bauer, nein, da saß ein Assassine der Bruderschaft, der ein dreckiges Lächeln aufsetzte. Es war jener, der beinahe Naevia getötet hatte? Wie konnte das sein? Er durfte gar nicht mehr leben! Für Jar'ir war dies aber der Moment der endgültigen Abrechnung. Mit nahezu animalischer Kraft stürmte er hervor, der eigentliche Bauer, vollkommen entsetzt, versuchte im letzten Moment das Pferd nach vorn zu treiben und zu fliehen. Doch die durch das ausgeschüttete Adrenalin und Noradrenalin wurde der Kater zu einer Bestie, schnell und unkontrolliert wie ein wilder Senche. Es vergingen keine zwei Sekunden, da befand sich Jar'ir schon auf der Ladefläche der Kutsche, bereit sein Werk zu vollenden. Ein lauter, von Angst gebeutelter Schrei, verliße die Kehler des Bauers, als ihn der Khajiit an den Haaren packte und nach hinten zog. Mit größter Brutalität versenkte er seine Krallen in dem Brustkorb des unschuldigen Mannes, dessen Schmerz ihn qualvoll aufschreien ließ. Jedoch wich der verzweifelte Schrei nach Hilfe einem blutigen Gurgeln. Wie ein Wildtier hatte Jar'ir seine Zähne in die Kehle des Nords versenkt und riss ihm ein Stück heraus. Der süßliche Geschmack des Blutes traf die Zunge des Katers und ein sehr schockierendes Schnurren entfuhr seiner Kehle. Diesem Etwas, das Jar'ir die völlige Kontrolle nahm, gefiel der Geschmack des Fleisches, dazu die frische Wärme des Blutes. So ließ es den sonst vernünftigen Kater zu einem Raubtier werden, dass gierig das Stück seiner Beute hinunter schlang. Das Pferd vor ihm wurde jetzt erst unruhig, so hat es sich vermutlich möglichst still verhalten, um nicht das nächste Opfer des Khajiiten zu werden. Doch langsam wurde es dennoch unruhig, man merkte dem Hengst an, dass er weg wollte. Mit einem Satz sprang Jar'ir vor und befreite das Tier von den Liederiemen, welche ihm an die Kutsche fesselten. Mit nahezu eiligem Schritt aus dem Stand heraus schoss das Pferd davon und brachte sich in Sicherheit, während Jar'ir sich auf den Bock begab und stolz auf seine Errungenschaft hinab blickte. Ein dominantes Brüllen entwich dem Khajiiten, bei dem er sich in die Luft reckte und die blutigen Krallen seitlich von sich streckte. Im nächsten Moment wurde ihm schwarz vor Augen und sein Körper gab dem gesamten Ereignis nach.

20 Minuten später...

Mit einem brummenden Schädel und einem sehr eisenhaltigen Geschmack im Maul erwachte Jar'ir. Was war passiert? Er lag auf einem harten Untergrund, seine Nase nahm den Geruch von Blut und Fleisch war. Sein Magen fühlte sich voll und gesättigt an. "Was zum-", wollte er einen Satz beginnen, aber als er die Augen öffnete und auf seine blutverschmierte Pfote blickte, fuhr er schlagartig hoch. Er lag zwischen ein paar Säcken auf einer Kutsche, doch das ware Grauen lag vor ihm. Ein junger Nord, vermutlich der Besitzer des Karren, ein kalter und leerer Gesichtausdruck, unter ihm hatte sich eine große Blutlache angesammelt, welche durch die gesamte Ladefläche rann, nach hinten hinab. Seine Kehle war aufgerissen worden. Panisch robbte der Kater nach hinten zurück und fiel kurzerhand über die Kante des Karren, nach unten, in den Dreck der Straße. Seine Hände begannen zu zittern, wo war er, was ist passiert? Er konnte sich nicht erinnern, erneute Verzweiflung machte sich breit. Das Letzte woran er sich noch erinnern konnte war, dass er auf dem Waldboden saß und weinte. Erst beim zurückdenken fiel ihm ein kleines Stechen in seinem Oberschenkel auf, doch er hatte keinerlei Zeit dazu, um sich darüber Sorgen zu machen. Er fasste sich an seine Lippen, spürte nur noch mehr Blut an diesen und noch einige vereinzelte Reste hingen zwischen seinen Reißzähnen fest. Nein, das konnte nicht sein! Doch die angsteinflößende Wahrheit konnte er nicht verleugnen. Es war kein Raubtier, dass dieses Blutbad angerichtete hatte, sondern er. Panisch erhob er sich, blickte sich um. Er musste das verschwinden lassen, nach einem Banditengriff aussehen lassen. Eine schnelle Entscheidung fiel, als Jar'ir sich die Lanterne des Karrens schnappte und sie entzündete. Mit voller Wucht schleuderte er sie schließlich auf die Ladefläche, so dass sie zerbarstete und sich das Öl der Laterne über die Kutsche ergoss. Sofort fing dieses auch Feuer, es sollte die Spuren vernichten. Nur ein Banditenangriff sollte es sein. Nach mehreren panischen Blicken in die Umgebung folgte er schließlich seinem Bauchgefühl, welches ihm dringend dazu riet, in den Wald zu verschwinden. Die Sonne hatte schon einen etwas höheren Stand erreicht, es war vermutlich Mittag oder es ging bereits in den Nachmittag über. In der Ferne war eine Festung zu erkennen. Oh ******e! Es war die Gildenfestung, in deren Nähe das passiert ist. "Nein, nicht gut! Was bei sithis ist geschehen?!", fragte sich der Kater, als er in Panik geriet und floh. Er konnte sich nicht so blutverschmiert blicken lassen, geschweige denn in der Nähe erwischt werden. Man würde ihn direkt für verrückt erklären und einsperren wollen, aber er war nicht verrückt! Etwas ist mit ihm geschehen, doch er wusste nur nicht was! Nur noch mit den Gedanken an eine Wasserquelle in der Nähe im Kopf, eilte der Kater durch den Wald. Er musste so schnell wie möglich das Blut wegwaschen, sowohl von seiner Rüstung als auch aus seinem Fell. Was war nur passiert?
 
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"WAS?", rief sie aus. "Heißt das ich bin ganz allein im Haus mit einem fremden Kahjiit, der schwer verletzt und unberechenbar ist? Was soll ich denn machen wenn er wieder anfängt zu randalieren???", fragte sie mit erhobener Stimme. Natürlich würde sie wissen was zu tun war, aber alleine der Gedanke daran, dass sie ganz allein auf sich gestellt war brachte ihren Adrenalinspiegel in die Höhe. Wer weiß was der noch anstellen würde.. was, wenn das ein Verbrecher war.. was, wenn das ein Mörder war... die schlimmsten Gedanken rasten ihr durch den Kopf, nur dadurch ausgelöst, dass sie alleine hierbleiben würde.
Sie sah Ulwaen bestürzt nach.
 
Dranas hatte die Festung noch nicht sehr weit hinter sich gelassen, als ihm in nicht allzu ferner Ferne eine schwarze Rauchsäule auffiel, die sich in den nachmittäglichen Himmel schlängelte. Sollte er mal nachsehen? Ach, zum Henker damit! Es lag doch sowieso auf dem Weg, also würde er früher oder später dran vorbeikommen müssen.
Eher später. Wetten, dass das nur wieder unnötigen Ärger bedeutet? Nach kurzer Zeit wurde er von dem zweiten entlaufenen Pferd an diesem Tag begrüßt, welches diesmal in einem Zuggeschirr steckte und, soweit er es beurteilen konnte, noch verstörter wirkte als das letzte. Ja, definitiv Ärger. Dranas sah ihm einen Moment nach und setzte seinen Weg Richtung Rauchsäule fort, ohne dabei aber merklich schneller zu werden. Als er schließlich bis auf vielleicht zwanzig Meter herangekommen war, war er sich sicher, die Umrisse einer Kutsche oder eines Karrens inmitten der Flammen zu erkennen, als sich plötzlich der Wind drehte und ihm die ganze tiefschwarze Rauchwolke unbarmherzig ins Gesicht trieb.

Alles um ihn herum war mit einem Schlag finster wie das Ödland von Morrowind während eines Aschesturms. Mit brennenden Augen und einem Ärmel vor dem Gesicht, stolperte Dranas durch den beißenden Qualm vorwärts und versuchte nicht so viel davon einzuatmen. Wo ging es es raus? Die verdammte Rauchwolke verfolgte ihn absichtlich! Wäre er dem Ding nur weiträumig ausgewichen... sehr, sehr weiträumig... Das hatte er jetzt davon!
Eine gefühlt endlose Ewigkeit später erblickte er Tageslicht. Frische Luft!
Er schaffte es noch bis zu einem Baum in der Nähe und stützte sich dankbar an selbigem ab, ehe er hustend nach Luft schnappte, im Bemühen, diesen Mist wieder aus seiner Lunge zu kriegen.
Wirklich genau wie seinerzeit in Morrowind.
Ja, was hab ich gesagt? Nur Ärger.
Und dabei hatte der Nachmittag so gut angefangen.
 
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Man'drush erwachte zu seinem Erstaunen in einem Bett. Er schnurrte zufrieden, bis er den verbliebenden Schmerz fühlte. Er dachte sich, nachdem er sich die Wunde angesehen hatte: "Verda...Was habe ich getan! " Er schalt sich für den Wahnsinn, sich selbst "erdolcht" zu haben. Er blieb liegen und genoss noch eine Weile die wohlige Wärme seines Betts. Unverhofft schlief er ein, wachte aber nach kurzer Zeit wieder auf. Der Schmerz hatte nachgelassen, so schien es. Er massierte seine Füsse und Hände,trotz seinen nicht ganz vergangenen Schmerzen und bemerkte seinen Durst. Einen solchen Durst hatte er das letzte Mal vor Jahren in der Wüste von Elsweyr gespührt! Dazu sein Hunger. Er könnte ein ganzes Pferd verspeisen, dachte er sich. Er stand auf, und humpelte langsam, aber mit bedachten Schritten die Treppe hinunter.
 
Naevia seufzte, sie verstand das Unbehagen Derderas. Sie blickte sie freundlich an und nahm noch kurz neben ihr Platz, um erstmal einen Schluck Wasser aus dem Proviant für die Reise zu nehmen. "Hört, er ist schwer verletzt. Ehe er euch etwas tun könnte, tretet ihr ihm einfach die Beine unter dem Körper weg.Oben in meinem Zimmer habe ich außerdem noch seinen Dolch liegen. Nehmt ihn bei der ersten Gelegenheit besser an euch.", sagte sie aufmunternd lächelnd. "Außerdem ist Jar'ir nach der Jagd wieder da und wird schon aufpassen, dass sich der Khajiit nicht daneben benimmt.", sprach sie ihren Gedanken aus. "Keer-Mah, wollen wir aufbrechen?", fragte Naevia den Argonier und stand auf. "Wenn wir uns beeilen, dann müssen wir nicht so viel im Dunkeln reisen. Bei Tageslicht ist es sicherer.", merkte sie murmelnd an, legte sich ihr Gepäck um und das Schwert.
 
"Danke Naevia.. ", Derdera lächelte schwach. "Einen Dolch habe ich selber, aber ich würde ihn natürlich lieber nicht benutzen. Hoffentlich kommt Jar'ir nicht allzu spät wieder. Aber er wird sich sicher erst austoben um seine Gefühle wieder in den Griff zu bekommen. Da kann ich nur hoffen, dass er wenigstens auch mit erlegtem Wild wiederkommt. Wir können Fleisch wirklich gut für unsere Speisekarte gebrauchen. Aber nun Euch eine gute und erfolgreiche Reise. ", sie nickte dabei auch Keer-Mah zu.
 
Der Argonier erwiderte Derderas Lächeln und stimmte Naevia mit einem nicken zu. "Ja es wird Zeit." Er nahm sich noch das Papier mit der Missionsbeschreibung. "Die Gruft liegt natürlich mitten in der Wildnis. Man möchte meinen die Babaren dieses Landes würden ihre Verstorbenen nicht so abseits begraben." Wir müssen nach Osten. Laut Beschreibung liegt die Festung Dunstad in der Nähe. Wir können uns im Notfall bis dahin durchfragen" Komisch, warum hat dann die Garnision nicht diesen Auftrag übernommen? Er schüttelte diesen Gedanken aus dem Kopf und steckte die Rolle ein. "Macht's gut Derdera. Ich bin guter Hoffnung das wir die Festung vorfinden werden, wie wir sie verlassen haben."
 
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Nochmal gab es ein schwaches Lächeln von Derdera, sie teilte die Hoffnung des Argonier's nicht so ganz. Dann gab sie sich einen Ruck und vervollständigte nun
zügig die Liste für Ulwaen. Der würde sicher schon ungeduldig warten.
 
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