RPG Heroes of Skyrim

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Keer-Mah nickte nur stumm. Irgendwo hatte der Kater auch Recht. Dann wartete er bis der Gildenanführer an ihm vorbeigelaufen war, drehte sich in seine Richtung und folgte ihm mit Dranas zusammen. So zogen die drei aus, durch das große Tor der Festung und den Pfad entlang bis zur Straße. Immer wieder äugte er zu Dranas hinüber, versuchte dies jedoch so unauffällig wie möglich zu machen. Ob er aus einem bestimmten Grund mitgekommen ist? Ich weiß eigentlich gar nichts über ihn. Vielleicht könnte man ein Gespräch anfangen, ganz unvermittelt... Doch die Vergangenheit hat ihn gelehrt dies nicht zu tun. Wenn er hier Aussicht auf Erfolg haben wollte, sollte der Anfang vom Dunmer selbst kommen. So schweig er weiter und sah an Jar'irs Kopf vorbei auf den Weg vor ihnen.
 
Zwar wartete der zweite Fels im Hof noch darauf, gepalten zu werden, doch zuvor begab sich Ravos zurück auf sein Zimmer. Der Stoff, welchen er in einem der unteren Räume der Festung vorgefunden hatte, war nach wie vor aufgerollt und stand in einer Ecke es Raumes neben einem kleinen Nachttisch. So wie er das sah, war die Breite der Stoffbahn für sein Vorhaben gut genug, es mussten lediglich vier gleichgroße Teile abgeschnitten werden. Die Länge sollte dafür mehr als ausreichen. Gerade hatte Ravos die Rolle in die Hand genommen, da kam Derdera auch schon durch die Tür.
"Ah, da seid ihr ja. Nun, ich dachte daran, aus dieser Stoffbahn vier Banner zu machen. Zwei für die Fensterwand und zwei, die neben die Tür kommen. Den Stoff in vier gleichgroße Stücke zu schneiden dürfte kaum Arbeit bereiten, aber beim bemalen kann ich Hilfe gebrauchen. Kennt ihr das Wappen von Haus Redoran?" Schon als die Frage seine Lippen verlassen hatte, konnte er sich die Antwort eigentlich denken. Er bezweifelte, dass die Bosmer in ihrem Leben einen längeren Aufenthalt im derzeit arg gebeutelten Morrowind hatte, und für Außenstehende war das wohl eher irrelevantes Wissen.
"Ich schätze, wohl eher nicht. Wartet einen Augenblick." Ravos ging zum Nachttisch hinüber, zog die oberste Schublade auf und kramte darin kurz herum. Als er sich wieder Derdera zuwandte, hatte er einen Ring in der Hand. Ein Siegelring von Haus Redoran, welcher ihn offiziell als Mitglied des Hauses auszeichnete - und welcher das Wappen des Hauses trug.
"Hier, so sieht es aus. Ich hoffe, es ist nicht zu klein ... dieses Symbol möchte ich auf jeden Fall auf die Banner übertragen. Habt ihr einen Einfall, was man zum Bemalen verwenden könnte? Ich hatte überlegt, ob man eventuell Schneebeeren zu Brei verarbeiten könnte, um diesen als Farbe zu benutzen. Vor der Festung habe ich einige Sträucher gesehen."
 
Derdera hatte aufmerksam zugehört und betrachtete nun den Ring. "Schneebeeren sind gut zum Färben. Leider zeigt der Ring nicht welche Farben das Wappen hat, das müsstet ihr mir dann noch sagen. Ich werde das Wappen erstmal auf Papier übertragen, etwas größer natürlich, dann könnt ihr die Farben benennen und danach kann ich Kräuter und Beeren suchen, welche wir zum Färben nehmen können. Die Kräuter kann ich auskochen. Viele Pflanzensäfte eignen sich dann hervorragend zum Färben. Auch die Rinde von einigen Bäumen.", Sie betrachtete den Stoff. "Dann sollte ich auch die Form des Banners kennen... ich würde dann den Rand einfassen, damit er nicht ausfranst im Laufe der Zeit."
Derdera nickte zufrieden und sah Ravos lächelnd an. "Das ist eine Menge Arbeit, aber ich denke wir werden es schaffen können. Ich bin überzeugt, der Raum wird viel wohnlicher wirken mit den Wandbehängen und ihr werdet an eure Heimat erinnert." Sie sah sich noch einmal um und nickte wie zur Bestätigung.
Wenn es euch recht ist, beginne ich damit, das Wappen zu übertragen. Ich werde das unten in der Halle am großen Tisch machen, da ist das Licht am besten.", ohne groß darüber nachzudenken nahm sie den Ring und wandte sich zur Tür um nach unten zu gehen.
 
Schweigend stapfte Dranas neben den andern her und untersuchte aufmerksam die Umgebung auf mögliche Gefahrenquellen. Schon bald bemerkte er aus dem Augenwinkel, wie die Echse immer wieder zu ihm hinüberschielte. Kann der nicht einfach sagen, was er will? Von übertrieben höflicher Zurückhaltung hatte der Elf nie viel gehalten. Na los, bring es hinter dich. Doch der Argonier richtete seinen Blick nach vorne auf die Straße und machte keine Anstalten, mit dem rauszurücken, was ihn wohl beschäftigte. Dranas entschied sich, das Unvermeidliche abzukürzen. Mit einem unterdrückten Seufzer drehte er den Kopf zu der Echse und gab sich Mühe, nicht ganz so garstig zu klingen wie sonst. Noch nicht. „Was ist denn?“
 
Etwas belustig beobachtete Jar'ir das Verhalten seiner beiden Mitreisenden. Keer-Mah schien immer wieder zu Dranas hinüber zu schielen, scheinbar weil er etwas wollte oder auf etwas wartete. Dieser hingegen war sichtlich genervt davon, dass eben jener nicht mit der Sprach herausrückte. Ein recht lustiges Schauspiel, wenn man bedachte, dass der eine wohl als leicht exzentrisch einzuordnen war und der andere eine recht spitze Zunge besaß. Ein Dou, dass auch noch mit den Magieschulen vertraut war. Würde man sie zu einer Person zusammenfassen, hätte man wahrscheinlich einen bösartigen Magier, der die Macht Tamriels an sich reißen will. Bei dem Gedanken schauderte der Kater etwas, soetwas durfte man nun wirklich nicht der Welt antun. Statt darüber weiter nachzudenken, behielt er beide einfach im Blickwinkel, wobei er sich nur mühseelig ein Lachen verkneifen konnte.
 
Die Echse musste hart Schlucken, als hätte man sie bei einem Diebstahl ertappt. Ihre Augen waren kurz weit aufgerissen und das Adrenalin stieg in ihr hoch. Schließlich bemühte er sich um Beherrschung, was auch gelang. So sah er den Dunmer nun direkt an, räusperte sich in seine Hand und sprach dann von dieser heraus. "Nun ich frage mich warum ihr hier seid? Also nicht unbedingt auf dieser Mission, sondern.. bei dieser Gilde. Meine Erfahrungen mit Dunmern... besonders mit Dunmermagiern war bisher, dass sie gerne unter sich, oder noch besser, ganz alleine sind. Vielleicht eine eigens beschworene Kreatur wurde geduldet." Er machte eine kurze Pause - einerseits um einer Wurzel auzuweichen, andererseits um Darans Zeit zu geben das Wissen zu verarbeiten. "Warum habt Ihr euch dann dieser Gruppe angeschlossen?" Es funkte heftig in Keer-Mahs Kopf. Viele Fragen schossen ihm durch die Gehirnwindungen, kaum hatte er die wörtliche Frage ausgesprochen. Doch letzten Endes musste er warten wie die Reaktionen war.
 
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„Ach? Vielleicht bin ich ja gar kein Magier?“ giftete Dranas zurück und schenkte der Echse dabei einen bösen Blick, der jedem Thalmorischen Verhörleiter zur Ehre gereicht hätte. Immer das gleiche. Schon erstaunlich, dass man immer automatisch als Magier abgestempelt wurde, sobald man auch nur in einer Robe herumlief.
Lass gut sein. Der ist es nicht wert. Dranas wanderte eine Weile grimmig schweigend weiter, ehe er sich wieder beruhigt hatte und das Wort erneut an die Echse richtete. „Hauptsächlich bin ich dieser Gilde beigetreten, weil ich Geld für meine Forschungen brauche. Dazu gibt es noch freie Kost und Logis, einen relativ sicheren und überraschend ruhigen Ort um meine Sachen zu lagern, und das ohne jeden Tag Banditen oder Viechzeug aus selbst gebastelten Fallen kratzen zu müssen… Ich habe eine Gelegenheit gesehen und habe sie genutzt. Denn wie ihr richtig vermutet habt, schätze ich meine Privatsphäre durchaus. Und wenn ich dafür nicht ständig von einem feuchten Gemäuer zum nächsten umziehen muss, umso besser.“
 
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Kein Magier? Keer-Mah saß die Verwunderung im Gesicht. Er war so sehr erstaunt darüber, dass er weder die grimmigen Bilcke noch die Zeit des Schweigens von Dranas Seite wahrnahm. Erst als dieser erneut das Wort an ihn richtete, war er wieder ganz bei der Sache. "Sehr überzeugende Punkte!", pflichtete er dem Forscher bei. Doch es begann bei dem Argonier zu rattern. Wenn dieser kein Magier ist und Derdera von sich selbst sagt, dass sie auf diesem Gebiet nicht wirklich effektiv ist... bin ich dann der einzige Magier bei diesem Bund? "Jar'ir?", sprach er den Kater vor ihm an, "Wer kann bei uns Magie weben... also außer mir?" Eine Frage die nun durchaus berechtigt war und dessen Antwort Keer-Mah durchaus auf die Folter spannte.
 
Ravos staunte nicht schlecht - Derdera hatte definitiv sehr viel mehr Ahnung von derlei Dingen als er. Letztendlich war das aber auch keine große Kunst, schließlich war er ein Krieger. Und als solcher wusste er zwar, wie man mit Schwert und Schild umzugehen hatte, aber abseits dessen war er eher unbeholfen. Da stimmte es ihn umso fröhlicher, solch eine befähigte Helferin zu haben, alleine wäre er daran sicherlich verzweifelt. Als Derdera den Ring an sich nahm und sich zum Gehen wandte, nahm Ravos den Stoff an sich und folgte ihr. Den Weg hinunter in die Halle nutzte er auch gleich um ihre Fragen zu beantworten.
"Nun, da der Stoff eine rotbräunliche Färbung hat, sollte die Farbe möglichst dunkel sein. Ich dachte da an ein sehr dunkles rot, oder schwarz. Was die Form angeht ..." Darüber hatte der Dunkelelf sich nicht allzu viele Gedanken gemacht. "Eigentlich dachte ich da an einen einfachen, rechteckigen Banner. Also eigentlich wie ein Wandteppich. So zumindest sahen auch die großen Banner aus, die überall in Schwarzlicht hingen." Taten sie das? Ravos war schon so lange nicht mehr in seiner Heimat gewesen, dass er sich an solche Details nur noch bedingt erinnern konnte.
Unten angekommen legte er den Stoff auf den großen Tisch. Dann drehte er sich zu Derdera.
"Ich denke, zum Übertragen werdet ihr meine Hilfe nicht brauchen. Ich werde derweil in den Hof gehen und weiter an meinen Schreinen arbeiten, wenn es euch nicht stört. Wenn ihr nachher zum Sammeln aufbrecht, werde ich euch begleiten." Er wandte sich zum gehen um, doch bevor er durch die große Tür hinausschritt, blieb er noch einmal kurz stehen.
"Achja ... gebt bitte acht auf den Ring. Ich würde ihn ungern missen." Somit verließ er die Halle und ging direkt zu dem Stein, der nach wie vor auf seine Bearbeitung wartete.
 
Auch wenn der Kater stets seinen Blick nach vorn, auf den Weg vor ihnen richtete, so bekam er doch alles was die beiden hijter ihm miteinander besprachen mit. Die ganze Zeit lief der Kater schon mit einem Grinsen auf seinem Gesicht durch die Gegend. Es war, als ob man einen Hund und eine Katze zusammen steckte. Voller Missverständnisse. Genau dies fand er so belustigend. Eigentlich war er kurz davor, laut los zu lachen, doch die Frage Keer-Mahs ließ ihn wieder ernst werden. Der Argonier sollte ich keineswegs missverstanden fühlen. "Bisher ging ich davon aus, das Dranas auch ein Magier ist. Aber ansonsten nur unser junger Esmir. Derdera soll die Illusionsmagie erlernen, doch das braucht noch seine Zeit. Demnach kann keiner von uns euch in Punkto Magie das Wasser reichen." Besser eine ehrliche als gar keine Antwort.
 
Derdera legte den Stoff auf den Tisch und setzte sich. Sie nahm den Ring und betrachtete ihn genau, es sollte keine Problem sein, das Muster zu kopieren, doch zuerst stand sie wieder auf und holte sich einen Tee aus der Küche, dann zog sie das Pergament zu sich heran und begann damit das Muster zu übertragen. Sicher, sie wusste natürlich, dass sie es später noch einmal würde übertragen müssen, nämlich auf den Stoff. Aber sie war guter Hoffnung, dass sie es schaffen würde. Ihr Kopf senkte sich über das Papier und sie zeichnete alles akribisch nach. Die Stunden vergingen darüber, doch endlich hatte sie es so geschafft, dass sie damit zufrieden war.
Derdera stand auf und streckte sich, erst jetzt merkte sie wie viel Zeit vergangen war und so räumte sie alles wieder zusammen und legte es auf eine der Kommoden die hier herumstanden. Den Ring jedoch steckte sie in ihre Rocktasche, damit sie nicht vergaß, ihn Ravos zurück zu geben.

Nun musste sie sich erstmal um ihre anderen Pflichten kümmern. Vielleicht konnten sie und Ravos ja dann später noch zum Sammeln in den Wald gehen.
 
Der Argonier war überrascht: kein anderer Vollblutmagier? Wie töricht wäre es von ihm gewesen damals seine erste Überlegungen wahr zu machen und sich nach der Flucht aus Camorans Fängen anderen Aufgaben zu widmen. Hier würde er viel mehr gebraucht und wie es schien war er einigermaßen willkommen. Keer-Mah grübelte einige Zeit über das Für und Wider nach und ehe er sich versah trugen ihn seine Füße in Gesellschaft derer von Jar'ir und Dranas über die mal mehr und mal weniger befestigten Straßen, bis er von Kinderspielen und -rufen aus seinen Gedanken gerissen wurde. Er sah auf und bemerkte das sie noch immer mitten in der Wildnis waren. Bald darauf tauchten einige Zelte und Wagen auf. Die Menschen in diesem Lager waren alles andere als glücklich. Viele husteten und überall gab es verletzte. Erst als sie näher kamen erkannte der Magier, dass es nicht nur Nord waren, die hier hier ein Lager aufgeschlagen hatten. Dazwischen tauchten auch einige Khajiit auf, die sich so gut es ging mit den Gesunden um die Verletzten kümmerten. Keer-Mah sah hinüber zu Jar'ir und wartete ab was sie nun tun würden. Auch die Reaktion des Dunmer interessierte ihn.
 
Dranas versuchte nach Möglichkeit, seine beiden Reisegefährten zu ignorieren. Nach einiger Zeit wurde das Vogelgezwitscher von Geräuschen unterbrochen, die er hier in der Natur am allerwenigsten erwartet hätte. Kinder. Missmutig verzog Dranas das Gesicht. Vor diesen lärmenden Bälgern war man auch nirgends sicher.
Erst jetzt viel ihm das kleine Zeltlager auf, aus dem die Bälger gekommen waren. Er sah verletzte Nord, hektisch herumwuselnde Khajiits, Kinder… „Hmmm….“
Aufmerksam beobachtete Dranas die Szene. Waren die Leute dort Opfer eines Kampfes in diesem sinnlosen Bürgerkrieg geworden? Oder eines Banditenüberfalls? Gut möglich. Und der Rest eine herumziehende Khajiit-Karawane? Welch Ironie. Die Kätzchen helfen den Leuten, von denen sie nicht besser behandelt werden als Dreck. Ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Nachdem Dranas in der unmittelbaren Umgebung nichts Verdächtiges entdeckt hatte – und noch keine nervigen Kinder herbei gestreunt waren – war sein erster Gedanke: Weitergehen und ignorieren. Bevor jemand angelaufen kommt. Davon abgesehen, dass er nichts dabei hatte, mit dem er den Leuten irgendwie helfen konnte und die Katzenmenschen sich schon eifrig um alles kümmerten, sah er keinen Grund, aus dem er diesen Nord-Typen helfen sollte. Sie würden ihn doch auch einfach verrecken lassen. Oder ihn erst ausrauben und dann verrecken lassen. Dranas war drauf und dran, sich abzuwenden und einfach weiterzugehen, als ihm seine beiden Begleiter wieder einfielen. Bestimmt erwarteten sie von ihm eine überschwängliche Hilfsbereitschaft, dass er sofort in heller Aufregung hinrannte und den Katzenmenschen dabei half, die Nord zu verarzten. So, wie es wahrscheinlich die Waldelfe tun würde, die sie in der Burg gelassen hatten. Und gleich danach würden sie sich auf die Suche machen müssen nach dem was-auch-immer, dass diese Menschen angegriffen hatte und selbiges möglichst heroisch zur Strecke bringen. Und dann vielleicht noch in einem Anflug von Großzügigkeit eine Belohnung ausschlagen, weil ‚wir ja nur unsere Pflicht erfüllt haben‘ und ‚ihr armen Leute schon genug Ärger hattet‘, oder irgendeine andere, ähnlich unsinnige Begründung. Großartig. Ich hätte zuhause bleiben sollen. So blieb er weiterhin teilnahmslos stehen, bemühte sich um einen geistesabwesenden Gesichtsausdruck und schielte möglichst unauffällig zu Fellknäul.
 
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Nach einer ganzen Weile der Reise passierten die drei ein Versehrtenlager, Jar'irs Vermutung lag bei Kriegsflüchtlingen. Aus irgend einem Grund erahnter er, dass er nun in Zugzwang stand. Vielleicht ließen sich Informationen aus der Situation herausholen, wenn sie ihnen halfen, andererseits wäre Hilfe eventuell eine Zeitverschwendung und hätte sie in ihrem Plan zeitlich nach hinten geworfen. Natürlich merkte er auch die auf ihn ruhenden Blicke seiner Weggefährten, auch wenn der Dranas' eher 'unauffällig' war. Der Kater wollte nicht unbedingt als herzloser Bastard dastehen, wo er doch eh genug Heiltränke mit sich herumschleppte. Weshalb er, wenn auch etwas widerwillig, sich dafür entschied den dort herumeilenden zu helfen und die Verletzen zu versorgen. "Meine Herren, wir haben eine Aufgabe, die es nun zu erledigen gilt. Helft den Leuten, vielleicht kriegen wir auch hier einen Auftrag.", sprach er zu den Beiden, als er sich auch schon umdrehte und zu dem Lager stolzierte. Für Widerworte war keine Zeit. Schnell machte er einen Khajiiten ausfindig, der Anweisungen zu geben schien. "Seid gegrüßt mein Bruder!", machte Jar'ir in Ta'agra auf sich aufmerksam, bekam jedoch ein unachtsames Lächeln als Antwort, denn der Khajiit vor ihm, schien arg beschäftigt. Daher sprach der Khajiit einfach in seiner Muttersprache weiter: "Meine Freunde und ich werden euch helfen! Ich habe starke Heiltränke dabei, die jedes Leid lindern und teilweise sogar sofort heilen." Sofort zuckten die Ohren des anderen Khajiits, der sich selbst später als Vajhira vorstellte, und er begann ohne Umschweife zumindest den Kater einzuweisen. Wieso alle in dieser verfassung waren, erklärte er jedoch noch nicht.
 
Vajhira war sehr kurz angebunden. Er hatte keine Zeit sich um die Belange von Fremden zu kümmern, war aber sichtlich dankbar für jede Hilfe die er bekommen konnte. So antwortete er ebenfalls in Ta'agra: "Eurer Angebot ehrt uns Bruder. Bitte, dort ist ein Zelt wo die Schwerverletzten liegen. Wenn Ihr eure Heiltränke dort zur Anwendung bringen könntet, würde es sehr das Leid dieser Flüchtlinge lindern." Er zeigte auf ein dürftig aufgebautes Zelt, was eindeutig Nordstil war. Es war recht groß für eine vorübergehende Behausung. "Dijari wird euch zu ihnen bringen." Mit diesen Worten winkte er eine Katze herbei die bis zu beiden Ellenbogen die Arme voller Blut hatte, was hier und da schon in ihrem Fell getrocknet war. Sie sah ebenfalls sehr gestresst aus und auch ihre Kleidung wies Blutflecken auf. "Bitte folgt mir Bruder..." sprach sie kurz und eilte voraus.

Währenddessen war Keer-Mah damit beschäftigt sich unter den Nord umzuhören. Er konnte zwar mehr mit Kindern anfangen als der Dunmer, aber besonders mögen tat er sie ebenfalls nicht. Sie waren ihm einfach zu ... hektisch, ungeschickt und ungeduldig. Doch inmitten des Wehklagens, Hustens und Schmerzensschreie tat es gut ein Kinderlachen zu hören. Diese Nord waren sichtlich mitgenommen. Er kannte sich gut genug mit Brandwunden aus, um zu erkennen, dass viele Solche besaßen. Doch auch Schnitt-, Schürf- und Prellwunden waren an der Tagesordnung. Er nährte sich einem Pavillon. Zwei Kinder kamen ihm Fangen spielend entgegen und liefen an dem Magier vorbei, ohne ihn zu beachten. Zwei Nordfrauen und ein Nordmann kümmerten sich um ein Dutzend Liegen, auf denen Verletzte ihres Volkes jeden Alters lagen. Eine Zeit lange betrachtete er nur das grausige Schauspiel, vor allem weil er nicht so recht wusste, was er hier tun konnte und durfte. Die Pflegenden waren so beschäftigt, dass sie Keer-Mah die ersten Minuten gar nicht bemerkten. Doch schließlich wurde eine der Frauen auf ihn aufmerksam. "Ihr seid nicht aus unserem Ort. Seid ihr hier um zu gaffen, oder zu helfen Argonier?" Sie war sich sichtlich bewusst wie die Nord mit seinem Volk umgingen und schien es ihm nicht verübeln zu können, wenn er nun über den Missstand der Peiniger Freude empfand. Doch Keer-Mah war nie in der Lage, in welcher sich viele seiner Art befanden. Es wunderte ihn auch, dass die Khajiit hier so bereitwillig Hilfe leisteten. "Helfen", sprach er knapp. "Was kann ich tun? Was ist euch passiert?" Ein müdes Lächeln tauchte spontan auf dem Gesicht der Nord auf. Sie seufzte und begann mit ihrer Geschichte.
 
Derdera war mit ihren Arbeiten fertig. Die Mittagszeit war überschritten und sie richtete noch schnell ein paar Brote welche sie auf dem Tisch bereit stellte. So konnte sich jede,r der in der Feste geblieben war, etwas nehmen wenn er Hunger hatte. Sie selbst hatte beim Zubereiten immer mal wieder einen Happen genommen, wusch sich nun die Hände und ging nach draußen um Ravos zu sagen, dass sie fertig sein.
Sie beobachtete ihn eine Weile und bewunderte mit welcher Präizision er den Stein bearbeitete. Es schien im auch gar keine Mühe zu bereiten und sie musst an Ulwaen denken, der den gleichen Eindruck vermittelte wenn er in der Schmiede arbeitete. Die beiden schienen vom Kräfteverhältnis her gut zusammen zu passen.
Als Ravos einen Momen inne hielt um seine Arbeit zu begutachten trat sie näher.
"Ihr kommt anscheinend voran", meinte sie freundlich. "Ich habe einen ersten Entwurf fertig.
Sie holte das Papier, welches sie in die Rocktasche gesteckt hatte hervor und entfaltete es.
"Ich hoffe ich habe alles richtig übertragen. Ihr müsstet mir nun noch sagen welche Farben in die einzelnen Felder gehören, dann steht dem Sammeln von Beeren und was man sonst noch so zum Färben nutzen kann nichts mehr im Wege. Ach ja..", sie griff noch einmal in ihre Rocktasche und wollte den Ring hervorholen, doch sie griff ins Leere. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck und sie wurde ganz blass. Ihr Blick ging fast panisch zu Ravos.
"Der Ring..", damit drehte sie sich herum und hastete zurück ins Haus.
Als erstes lief sie zu dem Tisch an dem sie die Zeichnung angefertigt hatte, doch da war der Ring nicht. Sie war ja auch ganz sicher, dass sie ihn in die Tasche gesteckt hatte und so lief sie jede Stelle ab an der sie sich aufgehalten hatte, dabei schwirrten ihre Gedanken wie wild in ihrem Kopf herum und sie versuchte sich an jede Einzelheit zu erinnern, an jeden Griff, den sie getan hatte. Sie wagte gar nicht daran zu denken wie Ravos reagieren würde, wenn sie den Ring nicht fand.
 
Zufrieden legte Ravos seine Werkzeuge nieder und wischte sich über die Stirn, während er das Ergebnis seiner Arbeit bewunderte. Vier kleine Felsen mit jeweils einer flachen Seite, wobei nur drei von ihnen Verwendung finden würden. Doch vielleicht konnte jemand anderes in der Gilde etwas mit dem letzten anfangen.
In diesem Moment trat auch Derdera an ihn heran, um ihren Entwurf zu zeigen.
"Das ist sehr gut geworden", lobte er die Bosmer während er das Abbild eines in seiner Heimat üblichen Shalk-Käfers betrachtete, den das Symbol von Haus Redoran darstellte. "Für gewöhnlich wird das Symbol in einem dunklen Rot dargestellt."
Doch dann schien Derdera nervös zu werden. Sie hatte in ihre Rocktasche gegriffen und lediglich "Der Ring ..." gesagt, ehe sie zurück ins Innere der Festung lief.
Hatte sie etwa ... kein Zweifel, sie schien den Ring verlegt zu haben. Somit wandte sich auch der Dunmer der Festung zu, und begann drinnen nach ihr zu suchen.
Als er sie gefunden hatte, fragte er sie:
"Was ist denn, Derdera?" Er war sich zwar recht sicher, zu wissen, was sie bekümmerte, aber er wollte trotzdem nachfragen, ehe er falsche Vermutungen aufstellte.
 
"Ehm..", sie schrak zusammen und sah ihn schulbewusst an.
"Ich habe den Ring irgendwie verlegt.. dabei bin ich sicher ihn in die Tasche gesteckt zu haben.", gestand sie ihm aber sofort.
"Ich habe schon alles abgesucht.. jeden einzelnen Ort an dem ich mich heute Vormittag aufgehalten habe."
Sie fing wieder an zu suchen, ging jeden ihrer Schritte in Gedanken durch, schüttelte aber den Kopf und hob ratlos die Schultern.
"Er muss hier irgendwo sein. Ich war ja nur in der Feste. Ich finde ihn ganz sicher wieder", ihr Blick war nun schon fast verzweifelt, konnte sie sich doch gut vorstellen, dass der Ring neben dem sicherlich hohen materiellen Wert auch einen großen emotionalen Wert für ihn hatte.
"Ich habe nur den Ring in der Tasche gehabt.."sinnierte sie nun nachdenklich vor sich hin," und die Zeichnung...", sie blickte auf "natürlich, er muss mir im Hof aus der Tasche gefallen sein, als ich euch die Zeichnung zeigte..", und schon lief sie wieder los, hinaus aus dem Haus und suchte die Stelle wieder an der sie Ravos vorhin gefunden hatte. Dort richtete sich den Blick auf den Boden und suchte zwischen den Splittern und Steinstücken die beim bearbeiten des Steines abgefallen waren.
 
"Wir haben nie viele Güter gehabt, aber alles was uns nun bleibt sind die Fetzen, die wir am Leibe tragen und unser Leben und bei einigen... ist selbst das nicht sicher" Sie tupfte einem Verletzen den Schweiß von der Stirn und ging danach daran einen Verband zu wechseln. Keer-Mah das er sich voll Blut gesogen hat. "Ihr wurdet überfallen?", schlussfolgerte der Magier und sog eine Braue hoch. "Überfallen... ja.. so könnte man es nennen, doch viel mehr wäre 'angegriffen' ein passenderer Ausdruck." Sie seufzte erneut und schaut ins Leere, als wäre für den Bruchteil einer Sekunde alle Hoffnung versiegt. "Es müssen wahrlich viele Banditen gewesen sein, wenn sie solche Schäden angerichtet haben. Dabei scheinen sie keinerlei Gnade zu zeigen." Er sah sich unter dem Pavillon und ließ auch den Blick durch das Lager schweifen. Viele hatten erstaunlicherweise vor allem Brandwunden. Banditen die lebenden Menschen anzünden? Wie grausam! "Wenn es nur Banditen wären. Es war viel schlimmer." Keer-Mah war überrascht. "Keine Banditen? Dann wohl ein Heer aus Soldaten. Steht es so schlecht im Krieg der Sturmmäntel und Kaiserlichen, dass sie jetzt sogar schon Dörfer überfallen um Vorräte aufzustocken?" Sein Gegenüber schüttelte den Kopf und schloss den frischen Verband mit einem Knoten "Keine Soldaten... Drachen..." Die Echse riss die Augen auf. "Drachen!?" - "Sie kamen als es dämmerte … zwei von ihnen flogen über unser Dorf. Ihre Schreie hallen noch immer in meinem Kopf nach. Gestandene Männer liefen ebenso fort wie wir Frauen. Vor allem die Kinder und Alten starben zahlreich an diesem Abend." Wieder starrte sie ins Leere. Keer-Mah erschien es fast so, als würde sie die Ereignisse erneut vor ihrem geistigen Auge erleben. "Es war fast so, als würden sie sehr darauf achten, dass niemand entkommt. Diejenigen, welche zu Boden gingen mitten immer Dorf wurden zunächst verschont und die von uns angegriffen, welche die Häuser schon fast hinter sich gelassen hatten. "Wenn ihr wollt geht und schaut selbst. Es ist einen halben Tagesmarsch den Pfad entlang, der sich unlängst vom Weg gabelt, gleich hier hinter diesem Lager. "Diejenigen welche es doch schafften liefen den Khajiit in die Arme, die hier ihr Händlerlager für die Nacht aufgeschlagen hatten. Ich weiß nicht warum sie uns aufgenommen haben, aber sie haben jedem geholfen, der es geschafft hat. Viele wären verblutet, wenn sie nicht gewesen wären."
 
Wie ein Geist huschte Dranas durch das Lager, bemühte sich hauptsächlich darum, nicht im Weg zu stehen und von irgendjemandem über den Haufen gerannt zu werden. Bis jetzt schien ihn niemand groß zu beachten, entweder weil alle viel zu beschäftigt waren, oder weil sie ihn konsequent ignorierten. Auch gut. Sollte ihm recht sein. Bis jetzt hatte er sich auch noch nicht dazu entschlossen, jemanden anzusprechen. Bei Azura, ich habe keine Ahnung, was ich hier überhaupt soll. Sehe ich aus wie ein Heiler? Hilft denen jemand, der nur noch mehr schlechte Laune verbreitet? Das ganze Lager hatte was von einem Ameisenhaufen, in den jemand einen riesigen Stein geworfen hatte. Nur das Ameisen nicht so viel Geschrei von sich gaben, und nicht so viel Blut.
Ich muss hier raus. Ich gehe einfach, heimlich, still und leise, das wird keinem auffallen. Er wich ungeschickt ein paar Kindern aus, die an ihm vorbeirannten und hatte gar keine Zeit, verächtlich zu gucken, weil dann ohne Vorwarnung jemand von hinten in ihn hineindonnerte. „Oh Verzeihung,“ murmelte eine abwesende Stimme nur, nachdem sich das fremde Gewicht von Dranas‘ Rücken entfernt hatte. Er beschimpfte das fellige Etwas – ganz eindeutig eine Katze – undeutlich, rappelte sich wieder hoch und klopfte den Dreck von seiner Robe. Großartig. Mein ganzer Rücken ist voll mit diesem Blut. Das sieht aus, als hätte ich jemanden umgebracht. Als Dranas sich umdrehte, blickte er in das überraschte Gesicht einer Khajiit, die von oben bis unten mit Blut verschmiert war. Offenbar hatte diese erst jetzt gemerkt, dass es weder ein Nord, noch ein Artgenosse gewesen war, welchen sie da gerade umgerannt hat. Dranas setzte einen säuerlichen Miesepeter-Gesichtsausdruck auf.
„Wer seid Ihr? Und was wollt ihr?“ fragte die Katze.
„Das weiß ich auch nicht so genau,“ entgegnete er möglichst zerstreut und fing sich damit einen noch verwirrteren Blick ein. „Mein…“ er überlegte, welches Wort es wohl treffen würde, „mein… Anführer,“ nein, ganz eindeutig falsches Wort, „war der Ansicht, dass wir hier unbedingt helfen sollen. Nun ja. Da ich weder über Heilerkenntnisse, noch über besondere praktische Erfahrung mit derlei Dingen verfüge, habe ich keine Ahnung, was ich hier überhaupt soll. “ Das stimmte zwar nicht ganz, aber mit etwas Glück würde ihn die Katze nun wegschicken und er musste sich nicht auf eine sinnlose Diskussion mit Lord Fellknäul einlassen.
Kätzchen starrte ihn an, schien zu überlegen. Na komm schon. Ich will hier raus.
„Wir könnten wirklich etwas Hilfe gebrauchen“, meinte sie. Nein, vergiss es. „Es gibt genug einfache Dinge, die Ihr tun könnt. Ich kann es Euch schnell zeigen.“
Putz dir doch lieber mit deiner Zuge den Hintern. Nerv jemand andern.
„Ah ja?“ meinte Dranas eine Spur zu ernst. Such dir einen andern Idioten. „Na da bin ich ja froh.“ Aber die Feinheiten der Ironie kamen bei der Katze offensichtlich nicht an, denn sie warf ihm einen erfreuten Blick zu, lief vorraus und winkte ihn dann hinter sich her.
Wenn Blicke töten könnten.
Denk dran. Du willst nicht jetzt schon wieder rausgeworfen werden. Nicht jetzt, wo du dich grade häuslich eingerichtet hast.
Leise fluchend ging Dranas hinterher und ließ die Erläuterungen der Katze über sich ergehen.
Warte nur, Lord Fellknäul. Dafür werde ich mich noch rächen.
 
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