RPG Die Gilde des Roten Stiers

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
„Ihr seid nicht unbedingt das, was die Gilde braucht, wenn ihr mit Panik in der Stimme euch unbewaffnet schützend vor ein ... bei allem Respekt für dich Astrid ... Mädchen stellt, die einem Magier die Hände abbeißen will.“
Sámur hörte der Drow, die sich inzwischen als ‚Ayu ve Nerva’ zu erkennen gegeben hatte aufmerksam zu und überlegte sich, eine doch etwas provokantere Antwort zu geben: „Wer sagt denn, dass ich die Gilde brauche?“ Als nächstes erkundigte sich die Drow nach dem Rest seines Namens, als er ansetzen wollte, ihn ihr zu sagen, wurde er jedoch schon desinteressiert beiseite geschoben. Sam war etwas perplex, denn entweder wusste diese Person nicht, was sie eigentlich wollte, oder sie lieferte hier ein Schauspiel ab. Er mochte es nicht, von undurchsichtigen Personen umgeben zu sein, weshalb ihm Astrid schon deutlich angenehmere Gesellschaft bot, obwohl ihm noch nicht ganz klar war, was sie dazu bewegte, so zu sein, wie sie nun einmal war.
Als Astrid der Dunklen die gewünschte Antwort gegeben hatte, schmunzelte Sámur leicht. Er hielt das für durchaus belustigend, denn – auch wenn es nicht so war, sah es so aus, als würde sie die Drow zum Narren halten, so wie diese Sam eben.
Dem Magier, der sich indessen mit dem Wirt unterhielt, schenkte er keine Aufmerksamkeit mehr, während die Drow die Tür schloss und öffnete, wobei Sámur nicht ganz klar war, warum sie es tat. Selbst wenn er bemerkte, dass sich die Wilde etwas anders verhielt, so verknüpfte er dies nicht sofort mit der Tür. Er blickte Astrid an. „Ich denke wir sind hier fertig, der Wirt scheint sich in mehr oder weniger fähigen Händen zu befinden, und mir wird die Situation langsam unangenehm.“ Er sagte dies nur sehr leise. Er flüsterte es Astrid nicht zu, er hatte nichts zu verbergen, und seinetwegen hätte auch jeder das hören dürfen. Ihm war nicht ganz klar, warum die beiden von der Drow noch weiter ausgehorcht wurden. Dennoch hielt Sam es für wichtig, weiterhin mit Astrid zusammen zu bleiben, da sie mehr über ihn wusste, als ihm lieb war, und er sie bis jetzt noch immer nicht genug einschätzen konnte, um sie mit dieser Information frei durch die Gegend laufen zu lassen. Alleine eine Bemerkung wie: ‚Der Wolfsmensch war aber nett.’ Oder dergleichen, konnte ihm schon den Kopf kosten, und im schlimmsten Fall noch viel mehr. Sámur hörte Geschichten. Er war sich nicht sicher, welchen Wahrheitsgehalt jene hatten, aber wenn man ihnen glauben schenkte, so gab es Einrichtungen, in denen Werwölfe gefangen gehalten wurden. Sie wurden bei lebendigem Leibe seziert, und es wurde mit ihrem Blut experimentiert, um Bestien für den Krieg zu erschaffen. Er konnte den Wahrheitsgehalt nicht eindeutig abschätzen, aber sollte er jemals die Chance haben, dieser Sache auf die Spur zu gehen, so würde er diese vermutlich ergreifen, auch wenn es schlauer war, die Flucht zu ergreifen, wenn er jemals mit solch etwas schrecklichem in Berührung geraten sollte.
 
Wurde es wärmer in dieser Kneipe? Astrid war sich nicht sicher, ob es die Temperatur oder ihre Nervosität war, die ihr so einheizte. Und obwohl sie über ein hitziges Temperament verfügte zog sie ein kühles Inneres der warmen Alternative vor. Wie die Karawanen in der Wüste heißenTee tranken um sich aufzuheizen und ihrem Lebensraum anzupassen, so musste sic, wer Kälte überleben wollte erst einmal abkühlen, dass hatte sie in ihrer Jugend schnell gelernt.
Die Drow sollte sich als erstaunlich glücklich, oder erstaunlich menschenkundig erweisen, denn nahezu instinktiv revidierte sie ihren 'Fehler' die Tür geschlossen zu haben. War ein Augenkontakt zu der Wilden wirklich genug gewesen um ihr ihre Misere vom Gesicht abzulesen? Dass die geschlossene Tür Astrid nervös machte und sie am liebsten auf der Stelle rausstürmen wollte? Nein, dass konnte eigentlich nicht sein. Man brauchte Jahre um die Körpersprache von wilden Tieren - und als etwas anderes verstand sich der Rotschopf nicht - lesen zu können, vielleicht war es für einen Außenseiter auch unmöglich diese Fähigkeit jemals zu perfektionieren und wie eine Druidin sah diese weißhaarige Elfe nicht aus. Astrid kniff ungläubig ihre Augen zusammen und beobachtete die Dunkle argwöhnisch. Sie schien so viele verschiedene Signale zu vermitteln, dass die Wilde nicht mehr wusste was sie glauben konnte, was nicht, was diese Drow wollte und warum, sie entzog sich jedem Vergleich den Astrid anbringen wollte. Schlagartig wurde ihr ihre Anwesenheit etwas unangenehm, die Wilde fühlte sich unsicher und das gefiel ihr gar nicht.

"Ja, wir sollten gehen," stimme sie Sam sofort zu und war schon wenige Atemzüge später in die dunkle Nacht hinaus verschwunden. Astrid kam gar nicht auf die Idee sich zu verabschieden, ein Ritual das sie nicht gewöhnt war. Ein letzter Blick streifte Ayu ve Nerva und kurz stellte sich die Wilde noch einmal die Frage, was so seltsam an dieser Person war, und wie es zu dieser Tür-Geschichte gekommen war. Ihr wurde bewusst, dass sie die Dunkle wohl nicht wieder sehen würde und dass daher die Antwort egal war, doch Astrids Neugierde zeigte erneut wie viel Macht sie über sie besaß. Innerlich verfluchte sich die Wilde so viel zeit als Schneeleopard verbracht zu haben. Aus dieser Zeit stammte ihr instinktiver und uriger Hang zur Neugierde und er hatte sich in ihr Verhaltensmuster gebrannt wie glühendes Eisen in Haut.
Die kühle Nachtluft schüttelte ein wenig von ihrem Unbehagen ab. Tiefe Atemzüge zirkulierten durch ihre Lunge und nahmen jedes Mal ein wenig mehr Last mit sich. Schnell fühlte sich Astrid wieder entspannt und beruhigt, so weit eine Stadt ihr das ermöglichte. Der Mond stand hoch und mächtig am Himmel und sein glitzerndes Licht erinnerte Astrid an die Nordlichter, die ihr vertrauter waren als ein klarer Sternenhimmel. Sie meinte Sámur aus der Taverne kommen zu hören, entfernte ihren Blick jedoch nicht vom Sternenzelt. "Sind die Lichter des Himmels nicht wunderschön?", fragte sie ihren Begleiter völlig gedankenverloren, "schau wie schön der Mond heute Nacht ist."
 
Zuletzt bearbeitet:
Ayu zog eine Augenbraue hoch. Nicht über die erste Aussage Sámur’s, die war von ihr so provoziert worden - sondern über die Zweite. >WIE BITTE?< Wie konnte dieses schwache Männchen sich erdreisten, zu glauben er sei hier fertig!? Hatte sie ihm denn nicht deutlich gemacht, das er in größeren Schwierigkeiten steckte, als er auch nur annehmen konnte?
Warum habt ihr Euren Mantel hängen lassen, wenn ihr Euch zuvor nach der Gilde erkundigtet? Seid ihr ein Spion, der hier die Lage auskundschaftete und dann der Goldfinger-Bande berichtete, wie sie vorzugehen hatten? War es eine Warnung an die Gilde? Eine Drohung? Aaaah ich verstehe... ihr wusstet nicht, dass ICH zurückkommen würde und das mitkriegte? Wäre es sonst anders gelaufen? Redet!!“

Ayu unterließ es noch beherrscht ihn als ‚Verräter’ zu betiteln, oder mit dem Finger auf ihn zu zeigen und zog stattdessen beide wahrlich hübsch geschwungene Augenbrauen zusammen. Damit legte sie ihre Stirn in böse Falten. Eine wahrlich ernste nachdrückliche Mimik, die ihrem Gesicht entnommen werden konnte. Eine gefährlich wirkende ernste Mimik die mit rot funkelnden Augen ihr Gegenüber eisig fixierte und von einer Endgültigkeit begleitet wurde, die ein Assassine an den Tag legt, kurz bevor dieser seinen Auftrag ausführt. Das Opfer stirbt. Ayu ve Nervas Stimme war hart. Brutal emotionslos geradezu. Gnadenlos nachdrücklich machte sie auch ihre angeborene Dominanz durch Körpersprache deutlich. Den Kopf leicht gesenkt, den Blick leicht fixiert. Der ganze Körper angespannt und eine leicht drohende Haltung einnehmend. Ein Fuß, leicht in einem Vorwärtsschritt nachgebend, stellt eine perfekte Ausgangsposition für einen Angriff - oder Ausweichmanöver – dar. Falls ihr Gegenüber, Sámur, die Flucht ergreifen wollte, könnte er schneller k.o. sein, als ihm lieb wäre.

Hatte Sámur wirklich angenommen, er könne hier hereinspazieren, sich die Lage angucken und dann einfach so wieder verschwinden? Und was noch viel Schlimmer war, Astrid war kurz nach Sámur hier aufgetaucht. Machte sie das nicht auch zu einer Verdächtigen?
Die Drow hatte schon viele Schlachten geschlagen, schon viele Feinde, Spione und normale Menschen getroffen – doch was ein normaler Bürger, die Stadtwache oder ein Individuum was nichts zu verbergen hat, oder auch nur im geringsten mit der Sache zu tun hat, macht: Hilfe anbieten! Und wenn es auch nur Hilfe holen war.

Ayu konnte nicht wissen, dass Astrid das anders sah – doch von Sámur, hätte sie es auf jeden Fall erwartet, wenn er ernsthaft daran interessiert war, die Lage zu entschärfen, oder der Gilde beizutreten. Ayu ve Nerva war sich durchaus bewusst, dass sie durch ihre Rasse Ablehnung, Zorn und auch Hass der hiesigen Bevölkerung erwartete – aber der Wirt Ismail, war ein Mensch. Ein gleichgesinnter Bürger. Und die menschliche Rasse – verhielt sich ihrer Erfahrung nach, immer zu ihresgleichen neutral bis aufopfernd.
Da dieser Fall hier noch nicht eingetreten war, musste sie einfach davon ausgehen, Sámur mit Astrid seien darin verwickelt und als Astrid auch noch die Taverne verließ, stellte sich die Drow mit einem Sprung demonstrativ zwischen den Ausgang und Sámur in einer unmissverständlichen Drohgebärde.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Irgendwie war das ganze doch nicht so amüsierend, wie es Yuli sich vorgestellt hatte. Sie hatte zwar ihr Ziel vollkommen erreicht, der Wirt war knallrot im Gesicht und sie selbst war eben erst geschickt einem Bierkrug ausgewichen, den er im Zorn nach ihr geworfen hatte, aber irgendwie wollte das ihre Stimmung auch nicht wirklich nach oben bringen.
Jetzt hockte sie einen Tisch weiter, außerhalb der unmittelbaren Reichweite des Wirts, stützte ihren Kopf gelangweilt auf ihren Ellenbogen und drehte mit der anderen Hand immer wieder den Schlangenzahn im Licht hin und her. Auch wenn sich das für einen Außenstehenden noch so verrückt anhören dürfte, so war sich Yuli sicher, dass immer noch etwas Leben in dieser Waffe steckte. So lange wie sie diese „Trophäe“ schon mit sich herumtrug, hatte sie einige interessante Entdeckungen damit gemacht. Ganz sicher verhielt sich dieser Dolch weit draußen auf See anders als auf dem Festland. Hier in Tiefwasser war das Meer nicht weit entfernt, und dementsprechend lebendiger schienen die giftigen Äderchen auf dem Schlangenzahn vor sich hin zu pulsieren. Wobei das wohl niemandem auffallen dürfte, der die Klinge nicht ganz genau betrachtete. >Tja, schätze ich bin wohl nicht die einzige, die sich nach dem Meer sehnt.< Wie lange sollte Yuli noch warten? Bis Sonnenaufgang? >Nur du und ich, Schlange, so wie früher.< Unwillkürlich wanderte der Blick der Seefahrerin zum Fenster. Noch so dunkel. Entnervt seufzend starrte sie nun weiter ihren Dolch an und hoffte, dass bald irgendwas passieren würde. Denn inzwischen war es doch recht einsam geworden, hier unten in der Taverne…
 
Einmal mehr überraschte Astrid den Mann, als sie doch sehr positiv auf seine Idee reagierte und sich sofort daran machte, die Taverne zu verlassen, ohne ein weiteres Wort zum Abschied zu verlieren. Wieder musste sich Sam erst einmal kurz sammeln, bevor er dann Astrid kopflos hinterherlief, dabei seinen Mantel ein weiteres Mal vergessend. Sein Plan, ihr zu folgen wurde jedoch sofort von der Drow vereitelt, als sie sich zwischen Sam und den Ausgang stellte und plötzlich recht angriffslustig und aggressiv wirkte. Mit Aggressivität kannte sich Sam zwar aus, jedoch nur mit seiner Eigenen.
Sam dachte sich bereits, dass er zumindest was den reinen Kampf anging, keine Chance gegen Ayu Ve Nerva haben würde. Sie würde sich ihm niemals angriffslustig in den Weg stellen, wenn sie nicht auf durchaus ordentliche Fähigkeiten im Kampf zurückgreifen konnte. Sam war durchaus zuzutrauen, dass er recht stark war, bedingt durch sein breites Kreuz. Wenn die Drow ihm dann noch ein wenig Erfahrung im Kampf zutraute, die er nicht einmal besaß, und sich trotzdem noch gegen ihn stellte, musste sie etwas in der Hinterhand haben. Ob es Selbstüberschätzung war? Vermutlich nicht, denn Drows waren dafür bekannt, ihre Männer zu unterwerfen. Also blieben nur noch zwei Optionen: Entweder war sie so stark, wie sie vorgab, oder sie vertraute auf die Fähigkeiten ihres Verbündeten, in diesem Fall der Magier, der sich noch mit im Schankraum befand. In dem geschundenen Wirt sah er jedenfalls keine Bedrohung, ein schlag auf seine Hand, und er würde vor Schmerz vermutlich ohnmächtig werden, auf seine Hilfe konnte sie sicherlich nicht zählen, auch wenn ein gebissener Hund nicht zu unterschätzen war.

„Ich ergebe mich“, seufzte Sámur dann schlussendlich. Wie er es auch drehte, seine einzige Möglichkeit heil hier herauszukommen war, sich zu erklären und vor allem einen kühlen Kopf zu bewahren. „Ich bin nicht hier, um jemanden auszuspionieren. Ich kann es nicht beweisen, aber ihr könnt mir im Gegenzug auch nichts zu Lasten legen.“ Er wusste, dass das so nicht laufen würde. Selbst das Gesetz entschied nicht ganz so blumig, wie sich Sam das gerade ausmalte, doch mit dem Gesetz würde er keine Probleme haben, da seine Aussage gegen die einer Drow stand. Nichts desto trotz war sie für den Moment das Gesetz, welches hier in der Taverne den vorherrschenden Einzug genommen hatte, und so musste erst sie ihn ‚begnadigen’, damit er hier wieder weg kam. Das war ihm bewusst, aber es gab nichts, womit er seine Unschuld beweisen konnte. Also spielte er das Spiel mit, und beantwortete ihre fragen gehorsam.

„Meinen ‚Mantel’ habe ich vergessen, allerdings .. schaut euch den Fetzen Stoff einmal an. Ihr werdet feststellen, dass es kein großer Verlust wäre, ihn zu verlieren, auch wenn ich zugeben muss, dass ich es doch bereut habe, denn als ich draußen umherirrte habe ich doch sehr gefroren.“ Soviel zur ersten Frage. Auf zur Nächsten. „Warum ich eine Gilde suche, dass verrät euch wohl ebenfalls der Mantel.“ Sam hob eine Hand und rieb seinen Daumen an seinen Zeigefinger, was der Drow die Armut klarmachen sollte. „Und zu dem Rest eurer Anschuldigungen .. ich werde mich dazu nicht weiter äußern, denn ich bin nicht der Mann, für den Ihr mich haltet.“

Er blickte sie ernst an. Die Unterwürfigkeit Sámurs dürfte einer Drow Genugtuung bringen, aber vielleicht fühlte sich die Drow auch davon provoziert, dass Sam so ruhig blieb sich nicht verteidigte, zumindest körperlich. Dennoch war Sam nur darauf bedacht, intelligent zu handeln. Einen Kampf würde er verlieren, und zwar in neun von zehn Fällen. Vielleicht nicht den direkten Kampf, bedingt durch seine Krankheit, jedoch würde man ihn schlussendlich doch jagen und zur Strecke bringen. Gewonnen hätte er somit also nichts. Er ging hinüber zum Feuer. Sein Mantel war angenehm warm und bereits trocken. Er nahm sich den Mantel, dann trat er vorsichtig auf Ayu Ve Nerva zu, während er ihr weiterhin fest in die Augen blickte. „Wenn ich also bitten darf?“, sagte er nun, hoffte dabei, dass die Drow das nicht als ‚frech’ auffassen würde, was es durchaus war, denn dem ungemütlichen Verhör wollte er sich entziehen. Dennoch machte er keine Anstalten, eine verteidigende Position einzunehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein nochmals prüfender Blick in Sámur’s Augen und Ayu ve Nerva hatte ihm nichts mehr entgegenzusetzen. Sie unterdrückte einen geschlagenen Seufzer und unterliess es Astrid noch aufzuführen. Vorsichtig stellte sie sich in eine entspanntere Haltung und schaute ihn abermals prüfend an. Dann gab sie den Weg frei für ihn, dass er gehen möge. Als er jedoch den Türrahmen passierte, hielt sie ihn mit festem Griff am Arm fest und drehte ihn grob zu sich herum:
„Wenn ihr es Euch überlegen wollt mit der Gilde, ihr findet sie in der Taverne ‚Zwanzig Münzen’, hier im Nordviertel ein paar Gassen von hier entfernt. Fragt... einfach nach dem Weg, wenn ihr nicht wisst wo. Es sind da nicht alle so, wie ich.“, und unterstrich diese Ermutigung mit einer hochgezogenen Augenbraue an ihn.
„Ihr habt Euch wacker geschlagen. Der Wirt Gunnar weist Euch den Weg und diejenigen die ihr dann kontaktieren wollt, werden euch finden. Es ist keine Falle und zu niemandem ein Wort über das hier...“ , der Drow fiel es schwer, die Bitte auszusprechen, doch ihr Blick sprach diese ungesagt aus bevor sie ihn abrupt losließ und sich ohne noch einmal umzusehen Ismail gegenüber setzte und Rhonin hinter der Theke vorerst ignorierend sich einen hinter die Binsen kippte. Über die Niederlage wahrlich nicht erfreut. Dieses Mal, war es ihr egal ob Ismail beobachtete was Sámur noch tat, bevor er das Gasthaus verließ, viel zu sehr ärgerte sie sich keinen von den Drahtziehern geschnappt zu haben und nichts vorweisen zu können, wenn die Wachen hier auftauchten. Stattdessen würde sie wieder ‚unsichtbar’ werden müssen. Bei Eilistraee, wie sie das hasste.

>Ich schwöre dir Ismail, wir werden sie finden!< und kippte ein erneutes Pinnchen der roten Flüssigkeit in einem Zug hinunter.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Desideria hörte die Aussagen schweigend an. Diesmal schien der Tiefling ehrlich zu sein. Das war immerhin ein Fortschritt. Wenn sie ihn näher kennenlernen wollte, mussten sie ihn wohl in die Gilde aufnehmen. Grundsätzlich sprach nichts dagegen, also würde sie ihn nicht ablehnen, wenn Eric ihn wollte.
"Danke, ich habe keine weiteren Fragen." meinte sie nur.
Wenn jetzt nicht noch jemand gekommen war, dann dürften sie wohl so ziemlich fertig sein. Ihre Favoriten waren eindeutig die Drow und die Seefahrerin. Gegen den Magier sprach, dass er ihnen etwas verheimlichte. Sie würde Eric gleich während der Besprechung nach seiner Meinung dazu fragen. So viel Zeit musste sein.
 
Rhonin hörte den Erzählungen zu und musste viel Willenskraft aufbringen, nicht genervt seinen Kopf auf einer Hand zu betten und den Blick von Ismail abzuwenden. Warum fiel es dem Wirt so schwer einfach mal auf den Punkt zu kommen und warum musste sich gerade er mit diesem verunsicherten emotionalen Wrack abkämpfen? Der Magier ist einfach nicht der Typ Mensch, der Leuten gut zureden kann, so lange es sich nicht auf einer mehr rationalen Ebene bewegt. Er hatte also nur die Wahl, dem Wirt irgendetwas vorzuheucheln oder sich den anderen Mitteln zu bedienen, die einem Magier seines Schlages zur Verfügung standen. Er entschied sich für Zweiteres und sorgte dafür, dass das Pinnchen des Wirtes sich immer wieder füllte, nachdem dieser es leergetrunken hatte. Zugegeben war die dafür angewandte Methodik nicht sonderlich magisch, schenkte er ja einfach nur ständig nach, aber dieses Vorgehen gewann auch durch Zauberei nicht mehr sonderlich viel an Effektivität. Außerdem hatte es schon etwas wundersames, dass Rhonin immer unverzüglich die Schnapsflasche in den Händen hielt und nachschenkte, nachdem Ismail das leere Schluckglas abstellte. Möglicherweise hatte sich auch bereits bei dem Wirt der Eindruck gebildet, sein Schnapsglas wäre verzaubert und von endlosem Inhalt.

Ein tiefes gequältes Seufzen drang schließlich aus der Kehle des Magiers, als Ismail nun auch noch anfing zu Weinen. Vielleicht war die Idee mit dem Schnaps doch nicht so gut und Rhonin sollte zumindest irgendetwas beruhigendes sagen. „Hört mir mal zu. Wenn ihr nicht in der Lage seid, ordentlich mit mir zu reden, kann ich euch auch nicht helfen.“ Vielleicht war es ja gerade Rhonins Schuld, dass Ismail nicht mehr in der Lage war ordentlich zu reden. Das war nun immerhin das siebte Glas, das der Wirt kippte. Ein Gedanke, der sofort wieder beiseitegeschoben wurde, denn Ismail wirkte auf ihn eigentlich ziemlich trinkfest. Immerhin erweckte er äußerlich nicht den Anschein, als würde ihm der starke Alkohol irgendetwas ausmachen. Vielleicht versuchte sich Rhonin mit dem Gedanken aber auch nur vor seinem Gewissen zu Rechtfertigen. „Ich bin immerhin Magier. Ich wage zu behaupten, dass diese hochwohlgeborenen Bälger sofort das weite Suchen werden, wenn ich ihnen ein paar gute Argumente auf die richtige Weise präsentiere. Außerdem bin ich, wie ihr selbst seht, wahrscheinlich ja nicht alleine.“ Ein Blick fiel über seine Schulter zur Drow und fand diese nicht. Sie saß mittlerweile neben ihm und die anderen beiden Unbekannten waren verschwunden. Ist ihm wohl entgangen, wie er verwundert feststellen musste. Sein Blick fiel wieder auf Ismail. „Also sagt mir einfach wie ich sie erkenne und ich sorge für den Rest. Euer Name muss dabei nicht einmal fallen. Wenn sie sich nicht überzeugen lassen, verwandle ich einfach einen von ihnen in…“ Er stockte als ihm auffiel, dass er keinen Zauber dieser Art eingeprägt hatte. Sein Blick glitt nachdenklich zur Decke als er weiter sprach. „… vielleicht sprenge ich auch einfach einen von ihnen in die Luft.“ Schloss er trocken mit einem unschuldigen Schulterzucken und blickte den Wirt wieder eisern an. „Also raus mit der Sprache. Ansonsten betrachtet die Sache als erledigt. Ich habe wirklich wichtigeres zu tun, als den Kummerkasten für eure Unsicherheit zu spielen. Ihr könnt euch ja meinetwegen weiterhin die Einrichtung und Knochen zertrümmern lassen.“ Rhonin hatte schon vor dem Mann zu helfen und das nicht nur aus Profitgründen. Er konnte die missliche Lage von Ismail, Gunnar und den anderen Tavernenbesitzern in Tiefwasser nachvollziehen. Ja, er würde ihnen gerne helfen, doch hatte er keine Lust ihnen erst einmal dabei zu helfen, sich überhaupt helfen zu lassen. Vielleicht sollte er einfach zum ‚20 Münzen‘ zurückkehren. Gunnar schien weniger anstrengend zu sein in der Hinsicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ayu ve Nerva lachte laut auf. „Geduld gehört nicht zu eurer Stärke hm?“, schmunzelte sie dann und sah zu Ismail. „Dabei kommt Euch wohl nicht in den Sinn, dass er sich schützen will – und ... Euch auch schützen will?"

Wieder lachte sie auf und nickte dem stummen entsetzt guckendem Wirt nun aufmunternd zu. „Ich denke, wenn Ihr Euch um seine Hand kümmern könntet – so ... als Magier... dann könnte ich mir vorstellen, dass er oder auch ich gewillt wären im Gegenzug Informationen zu ... lassen wir die Spielchen. Hört zu! Ismail hat sie als die Goldfinger-Bande identifiziert. Der Name Goldfinger ist ein wohl bekannter hier in Tiefwasser und da ihr nicht von hier seid, kann ich es Euch noch nicht einmal verübeln darüber noch nie etwas gehört zu haben. Woher ich weiß, dass ihr nicht von hier stammt? JEDER hier in Tiefwasser kennt sie. Sie zählt zu den einflussreichsten Familien neben den Fru... neben einer anderen Familie.“

Ayu ve Nervas Blick wurde auf einmal für einen kurzen Moment sehr sehr traurig, doch sie fing sich geradezu im selben Bruchteil der Sekunde wieder und lächelte Rhonin sogar leicht an. „Hans Goldfinger ist eines der angesehensten Adels-Söhne den Tiefwasser kennt. Die Goldfinger stecken in allen Handelsgeschäften Tiefwassers, seit das Haus Fruttin ihnen nichts mehr entgegenzusetzen hat. Sie kontrollieren nahzu alles.“ Die Drow klopft Ismail auf die Schulter und schüttelt ihn freundschaftlich, als sie so belanglos plaudert und während sie so zwischen ihm und dem Magier hin und herblickt, verscheuchte sie die quälenden Gedanken die sie übermannen wollten.

„Es wäre also klug, sie nicht gleich in die Luft jagen zu wollen mit Eurer ... Magie.” schmunzelt sie Rhonin jetzt sogar an. „Es wird mehr als nur Euch, Mich und vielleicht Ria und Eric bedürfen, um sie zur Strecke zu bringen. Und mit Magiiiee...“, sie betonte das Wort noch einmal extra lang und mit einem leicht mystisch geheimnisvollem Klang „... werdet ihr nur schnellstens Euren Tod finden, anstatt Antworten zu erhalten. Aber... erzählt mir doch von Euch und Euren Fähigkeiten ein wenig. Ihr seid also ein Magier – welche Schulen beherrscht ihr, oder sind es sogar die wilden Künste, denen ihr zugetan seid?“

Die Dunkle fragte nicht ohne Grund und in ihrer Stimme lag kein Druck, sondern eher ehrliches Interesse. Sie bemerkte bei Rhonin in dem Satz über die Verwandlung der Störenfriede eine Pause und eine komplett andere Wendung, wenn er sie fände. Sein Auftreten hier war sehr gut vorbereitet, also kann er nicht ganz planlos sein, was die Beherrschung von Magie angeht doch was Ayu über ihn herausfinden wollte war, warum er stockte. Er wirkte nicht gerade unsicher in der Stimmlage was das anging, aber auch für sie nicht sonderlich überzeugend, wenn er zuerst die Verwandlung ansprach und dann die komplette Zerstörung.

„Und wenn ihr dazu mächtig seid, helft ihm. Ich würde es tun, aber ich kann nicht.“ und verschluckte gedanklich das Wort mehr.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Als Ayu den Lykanthropen ein letztes Mal hart anpackte, musste er aufpassen, dass er der Fremden nicht reflexartig eine verpasste. Seine Chancen dazu standen ja gar nicht schlecht, mit einem Satz wäre er draußen gewesen, der Magier interessierte sich scheinbar eh nicht für das, was hinter ihm vorging und Sam konnte vielleicht noch auf Unterstützung in Form von Astrid hoffen, mit der zumindest er sich nicht anlegen wollte. Was er über sie wusste war, dass sie keine Angst zeigte, und sich in einen Hund verwandeln konnte.
Nichts desto trotz beherrschte sich Sámur und als er sich von der Drow losgerissen hatte, strich er beim hinausgehen seine Kleidung wieder glatt. Langsam schritt er neben Astrid, die recht Gedankenverloren schien und sich nicht durch die Geschehnisse in der Taverne hat ablenken ließ. Als nächstes bemerkte sie, wie schön der Mond heute doch war. „Entschuldige .. ich wurde aufgehalten.“, murmelte Sam, während er gen Himmel blickte. Der Mond. Viele Lykanthropen hatten eine perfide Beziehung zum Mond. Sam bedeutete es allerdings nicht viel. Eventuell irgendwann einmal, wenn er den Wolf in sich gezähmt hatte. Lieber wäre es ihm jedoch, den Fluch ganz zu brechen und sein inneres Tier einfach umzubringen. Plötzlich sah er sie direkt an. Hatte sie den Mond bewusst erwähnt? Schließlich war Sam ihr noch eine Antwort schuldig. Er seufzte, während er sich an seinen Fetzen Stoff klammerte, denn er fror. Er vergewisserte sich, dass niemand in der Nähe war. Es war sowieso zwecklos, ihr etwas vorzumachen, denn sie saß mit der Information eindeutig am längeren Hebel, und verärgern wollte er sie sicherlich nicht. „Es ist schon eine Weile her .. da wurde ich von einem großen Tier gebissen.“ Er atmete kurz durch. Bisher war Astrid die erste Person, der er das jemals anvertraute. „Es stellte sich heraus, dass es ein Werwolf war, der mich mit Lykanthropie infizierte. Das ist auch schon die ganze Geschichte. Ich versuche nun ein Heilmittel dagegen zu entwickeln.“ Mehr brauchte Sam ihr nicht zu sagen. Seiner Meinung nach war das völlig ausreichend. Während er das erzählte, hatte er betroffen zu Boden geguckt, nun hob er seinen Kopf wieder und schaute sie direkt an.
Astrid blinzelte einige Male ungläubig, erwiderte seinen Blick jedoch standhaft. "Riecht ihr deswegen so wild? So ungestüm und kräftig, so einmalig urgewaltig und gut nach Wolf?", ihre Augen waren von einem kindlichen Feuer erfasst, die Neugierde strahlte aus ihnen, "aber ich verstehe nicht, was ist ein Werwolf? Lebt er auch in Rudeln? Und wenn er euch gebissen hat, warum hat er euch nicht getötet und gefressen? Was für komischer Wolf dieser Wer ist."
Ihre Ausführungen über seinen Geruch ließen dem Mann einen recht verwunderten Blick auf sein Gesicht zaubern, als sie jedoch erwähnte, dass sie nicht einmal wusste, was ein Werwolf war, wurde ihm klar, dass er ihr diese ganzen Informationen gar nicht hätte geben müssen. Er fasste sich also an den Kopf und biss die Zähne zusammen. „Ich denke, du solltest das ganze wieder vergessen. Aber bitte erzähl niemandem davon, es ist mir äußerst peinlich.“ Vielleicht konnte er so ihre Neugier abwenden. Ihr war ja selbst scheinbar nicht ganz klar, dass sie ihn damit erpressen konnte.
Astrid lachte jedoch nur auf, denn das verstand sie nicht: "Wie soll ich das einfach vergessen, du hast mir das doch gerade eben erst erzählt?" Sie lächelte etwas unsicher und zeigte dann die Straße hinunter, "lauft doch ein bisschen mit mir und bitte erzählt von diesen Werwölfen, ich werde niemandem etwas verraten. Aber ich habe noch nie von solchen seltsamen Artgenossen gehört und ich dachte diese Rasse zu kennen.“
Sámur war zwar Astrids Art bisher sehr angenehm gewesen, aber manchmal störte ihn diese Unverfänglichkeit auch. Aber er hatte ja doch nichts Besseres zu tun, und die Informationen, die er ihr nun geben würde, waren sowieso nur allgemeine und grundlegende Dinge, die in jeder Horrorgeschichte bereits ihren Platz gefunden hatten, so ging er mit ihr die von ihr vorgeschlagene Straße entlang und erzählte. „Werwölfe sind große Wölfe. Sie laufen auf zwei Beinen und sind äußerst brutal. Es gibt geborene Werwölfe und welche wie mich, die erst zu einem gemacht worden.“ Bei dem letzten Teil des Satzes schaute er sich wieder bedächtig um. „Ist ein Mensch davon infiziert, dann verwandelt er sich nachts in solch ein Wesen. Manche können das kontrollieren, viele aber nicht.“ Er hoffte, dass ihr diese Informationen ausreichen würden, und wieder zog er fest an seinem Mantel, doch der Stofffetzen wärmte ihn leider nicht so, wie er es gerne hätte.
"Das heißt, du kannst dich in einen Wolf verwandeln?", Astrid war begeistert, "das ist ja großartig, warum tust du das nicht immer? Jetzt zum Beispiel ist Nacht, aber du bist immer noch ein Mensch, warum? Was gibt es denn schöneres als sein inneres Tier auszuleben?"
Sam schüttelte den Kopf, schon mitten in ihrem Satz. „Ich kann das Tier in mir nicht kontrollieren, doch ich habe es geschafft, die Verwandlung auf ein bestimmtes Ereignis auszulegen. Ich mag nicht weiter darüber reden. Ich kann mich nicht kontrollieren, wenn ich mich in einen Werwolf verwandle und falle jeden an, der mir in die Quere kommt. In einen richtigen Wolf könnte ich mich erst verwandeln, wenn das Tier in mir kontrollieren könnte.“
"Du kannst es ... oh", Astrid stockte und schaute Sámur unsicher an, "ich könnte dir das beibringen, weißt du. Mit dem wilden Tier leben meine ich. Aber ich ertrage diese Stadt nicht, schon morgen werde ich sie verlassen, sonst fällt mir noch der Himmel auf den Kopf. Und falls du nicht gerade in den Norden reist, werden wir uns schon bald zum letzten Mal sehen. Schade eigentlich, irgendwie mag ich dich.“
„Ich denke kaum, dass du mir dabei helfen kannst, meine Probleme in den Griff zu bekommen.“ Meinte er etwas abweisend. „Mein Plan ist es, etwas Geld zu verdienen und mit meiner Forschung fortzufahren. Allerdings muss ich trotzdem etwas rumkommen, weshalb ich mich eigentlich einer Gilde anschließen möchte. Das Problem nur ist, eine zu finden. Die letzte Gilde war scheinbar eine Sackgasse.“ Mit diesen Worten blieb Sam stehen, denn in einer Sackgasse befanden sie sich gerade. Wieder einmal lief er Irrwege? Scheinbar hat auch Astrid, die genau so wenig mit dem Weg vertraut war wie er nicht darauf geachtet, wohin sie liefen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kasheek war heilfroh, dass das Verhör endlich zu Ende war. Nicht, dass der Barde nichts mehr zu erzählen hatte, doch langsam wurde ihm Erics Gesellschaft unangenehm, vorallem nach dem Ausbruch. Trotzdem wollte sich Kasheek nicht die Möglichkeit nehmen lassen, etwas über den mysteriösen Anführer der Gilde herauszufinden. Fragen hatte der Tiefling zu genüge und war auch gewillt, sie zu stellen.
"Ich habe in der Tat einige Fragen. An Euch, Eric. Ich würde zunächst gerne wissen, weshalb Ihr ständig verhüllt seid. Ich kann nur Eure Augen sehen. Wenn Ihr mich fragt, ist das nicht gerade die vertrauensvollste Erscheinung. Dann möchte ich noch wissen, auf welche Unterstützung die Gilde zählen kann. Steht sie bei ihrem Kampf alleine da oder kann man mit tatkräftiger Hilfe rechnen? Außerdem wüsste ich gerne, welche der anderen Anwärter die Chance auf eine Aufnahme haben." Bei der letzten Frage war sich Kasheek sicher, dass er keine Antwort bekommen würde. Der Barde rechnete damit, auf keine der Fragen eine zufriedenstellende Antwort zu erhalten, doch einen Versuch war es wert. So konnte Kasheek auch gleich seine Grenzen und die Grenzen von Eric ausloten.
 
Der Schattentänzer stand vom Tisch auf. Es ging um seine Person. Zugegeben war das der erste Anwärter, der wirklich Fragen stellte und nachdem er wenige Antworten geben musste, war dies hier nun Gelegenheit. "Es liegt mir fern vertrauensvoll aufzutreten. Die Mitglieder der Gilde können auf meine völlige Unterstützung zählen. Aber darüber hinaus ist meine Auftreten der halbe Sieg. Wenn ich Fremde und vor allem Feinde mit meinem Auftreten einen Teil ihrer Selbstsicherheit nehmen kann, gibt es weniger Widerstand, mit dem wir uns befassen müssen. Als Schattentänzer ist es also meine Gabe möglichst schwer einzuschätzen zu sein. Mein Aussehen unterstützt dies." Bei der Antwort nach Unterstützung verschränkte er die Arme. Allerdings war seine Haltung hier mehr nachdenklich als abwertend. "Verbündete haben wir viele und doch gibt es keine wirkliche Macht die wir als gleichgesinnten Partner ansehen können. Harfner und ähnliche Bündnisse, welche aus dem Hintergrund heraus agieren, stehen unserer Sache treu gegenüber. Vieles was die Gilde tun wird. passiert im Hintergrund. Je weniger Leute von uns wissen, desto einfacher wird unsere Mission. Der Attentäter vorhin war nur ein Grund warum das so geschehen muss. Es gibt weit aus mächtigere Gegner, die sich uns zu erkennen geben werden und die Anonymität ist dabei mehr als nur ein schützender Mantel. Gleich wohl ist es unsere erste Aufgabe uns Freunde zu suchen wo wir können. Solange wir uns daraus einen Vorteil verschaffen können ist das ein Teilsieg für uns." Unerwartete für Kasheek bekam er ebenfalls eine Antwort auf seine dritte Frage. "Nun, eine Chance zur Aufnahme hat jeder, den wir bisher gesprochen haben. Würde jemand von uns überzeugt sein, dass es keine Verstärkung für uns wäre, würde dieser nicht mehr hier sein. Das wirkliche Ergebnis wird jedoch erst verkündet werden, wenn alle Meinungen zwischen uns ausgetauscht und die Beratung beendet ist. Zudem wird der eine oder andere noch zurückerwartet. Erst wenn alle anwesend sind, geben wir bekannt, wer aufgenommen wird und wer nicht. Sicher sein kann sich also niemand."
 
Ein beunruhigendes Weiß trat an Rhonins Knöcheln hervor und sein Gesicht verzog sich immer mehr zu einer erzürnten Grimasse, als die Drow erzählte. Er hörte ihr gegen Ende hin schon garnicht mehr zu, geschweige denn schenkte ihr überhaupt noch Beachtung. >Du bist ihnen voll auf den Leim gegangen.< Bemerkte Andar telepathisch und es Schwang ein Hauch von Triumph und Schadenfreude in der Drachenstimme mit. Rhonin hatte sich von Gunnar hinters Licht führen lassen, indem der Wirt an seinen guten Willen appellierte. Der Magier hätte sehr wahrscheinlich sein Todesurteil unterschrieben, würde er sich mit der Goldfinger Familie anlegen.

Ismail griff erneut nach dem nimmerleeren Schnapsglas, doch Rhonin wischte es vorher von der Theke, dass es seinen Inhalt auf dem Boden verteilte und auf selbigem in viele kleine Scherben zersprang. Der Wirt schaute etwas irritiert, als Rhonin äußerst trocken erwiderte. „Ihr solltet euer Sortiment überdenken. Becher aus Metall zerbrechen nicht und robustere Möbel wären auch angebracht.“ Ein Hinweis den der Magier glücklicherweise nicht mit Taten verdeutlichte. „Ich werde wieder zum ‚20 Münzen‘ gehen und eurem Freund Gunnar diese Ratschläge ebenfalls geben. Ich befürchte allerdings, er benötigt bessere Argumente.“ Rhonin hatte da eine gebrochene Nase im Sinn. Er richtete sich auf und betonte nochmal nachdrücklich. „Ich lasse mich nicht zum Narren halten.“ Dann drehte er sich auf dem Absatz und machte Anstalten die Taverne in äußerst geladener Manier zu verlassen. Sollte die Drow versuchen sich ihm in den Weg zu stellen oder seinen Arm zu packen, wäre es gut möglich, dass sie sich noch vor Gunnar eine fängt.
 
Aaah ja. Geduld gehörte wirklich nicht zu seiner Stärke und Ayu beobachtete das Schauspiel sehr sehr genau. Explizit, als alles in Scherben flog und achtete auch penibel darauf, dass er Ismail nichts antat. Ruhig hörte sie die Worte des Magiers und schaute ihm ernst nach.
Als er die Taverne verlassen hatte, sagte sie zu Ismail nur im ruhigen Ton
„Entschuldige sein Verhalten. Mach für heute dicht. Ich versprech’ dir, die Gilde kümmert sich darum. Ich muss mich jetzt auch um etwas kümmern.“ sprach sie eisigen Tonfalls und stand auf.

Der verstörte Wirt, schloss hinter ihr ab und die Drow ließ Rhonin aufbrausend ziehen, doch ihre Mimik war alles andere als entspannt, als sie Anstalten machte ihm auf Abstand zu folgen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kasheek war überrascht, dass er auf alle Fragen eine Antwort erhalten hatte. Ob sie ehrlich waren, konnte der Barde nicht recht einschätzen, aber er musste Eric wohl vertrauen. Das sollte er sowieso, da der Schattentänzer bald sein Anführer war. Der Tiefling wusste allerdings nicht genau, in wie weit er einem verhüllten Mann vertrauen konnte, aber er würde es drauf ankommen lassen. "Habt dank, Eric. Ich freue mich, dass Ihr meine Fragen so ausführlich beantwortet habt. Und ich hoffe, dass auch meine Antworten Eure Neugier zu Genüge gestillt haben. Wenn Ihr noch etwas wissen wollt, könnt Ihr mich gerne jederzeit fragen. Ich freue mich immer wieder, wenn ich etwas erzählen kann. Ah, ich sehe es schon vor mir: wir sitzen alle am Lagerfeuer, erzählen uns Geschichten aus der guten alten Zeit, ich spiele ein Lied auf meiner Laute und alle sind glücklich und zufrieden. Wäre das nicht einfach herrlich?"
Grinsend griff Kasheek nach seinem Weinkelch. Für ihn war diese Fragestunde jetzt vorbei, deshalb wandte sich der Tiefling zum Gehen. An der Tür hielt er noch einmal inne und drehte sich zu Eric um: "Sind wir hier fertig? Ich würde mich gerne zurückziehen. Der Tag war lange. Wenn soll ich denn als nächstes schicken, verehrter Verhörmeister?"
 
Eric nickte ihm zu. "Ja wir sind fertig. Wahrlich ein langer Tag. Nun es ist nur noch Einer unten, den wir noch nicht gesprochen haben, oder?" Er konnte nicht wissen das Darion nicht mehr hier war. "Bitte schickt und den Priester der Talona hoch. Er ist der Letzte auf der Liste." Eric war froh, dass dieses Gespräch vorbei war. Kasheek hielt er für recht unberechenbar und man wusste nie was er als nächstes für ein Kommentar zur Situation beiträgt. Doch so wie es lief, lief es besser als erwartet.
 
An Fynns Gesichtsausdruck und dem aufrichtigen Lächeln, welches er ihr schenkte, erkannte Casta, dass sie mit ihrer Schleichmission Eindruck gemacht hatte. Beinahe hätte sie ihm von den Eibenbeeren berichtet, die sie gesammelt hatte. Sie mochte den Geschmack der Beeren und die leichte Gefahr beim Verspeisen derselben – und für die Kerne hätte sie ja vielleicht auch noch mal Verwendung. Aber da signalisierte Fynn ihr, dass es keine Zeit zu verlieren gäbe und sie liefen los.

Auf ihrem Weg durch das Nordviertel zurück zum ‚20 Münzen‘ erzählte Fynn, was er erfahren hatte und erklärte damit die gebotene Eile. Noch bevor sie außer Atem gerieten, hatten sie die Taverne erreicht. Allerdings klang ein empörtes Keckern aus Castas Tasche. Cyra hasste es, in der Tasche durchgeschüttelt zu werden. Außer einem kurzen: "Keckick" reagierte Casta allerdings nicht darauf. Den Blick Fynns erwiderte sie mit einem leichten Kopfschütteln und sie betraten das Gasthaus. Der Wirt machte ihnen ein Zeichen, dass sie direkt nach oben gehen könnten. Fynn und Casta nickten ihm zu und gingen hinauf. Vermutlich evaluierten Eric und Desideria nun die Antworten der Kandidaten und entschieden, wer bleiben durfte und wer nicht.

Wie Fynn so neben Casta die Treppe hinauf schritt wirkte er ganz zuversichtlich, was seine Aufnahme in die Gilde anging. Dies verwunderte Casta nicht weiter, hatte er die Mission doch erfolgreich durchgeführt und auch in dem Vorstellungsgespräch hatte er Vergangenheit und Motivation hinlänglich geschildert. Hätte sie seine Gedanken lesen können, böte sich ihr ein etwas anderes Bild dar. Dann hätte sie gesehen, dass die Sache mit Keczulla einen Hauch Nervosität in ihm aufkommen ließ und er diesen Gedanken bewusst beiseiteschieben musste, da schließlich diesbezüglich noch überhaupt nichts entschieden war…

Sie betraten das Separee und begrüßten Ria und Eric und nickten Kasheek kurz zu. Casta erklärte, dass die Mission ohne Zwischenfälle verlaufen sei und gab das Wort dann an Fynn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Casta und Fynn in das Separee traten, machte sich Kasheek auf den Weg in den Schankraum, um den Priester zu Eric zu schicken. Wo die beiden wohl waren? Die natürliche Neugier des Barden war geweckt, er wollte der Sache später auf den Grund gehen. Aber nun war erst einmal Darion dran. Kasheek trat in den Schankraum und sah sich um. "Ja wo ist er denn, ja wo haben wir ihn denn?" Egal wohin der Tiefling sah, der Priester schien wie vom Erdboden verschluckt. "Seltsam. Da kann man wohl nichts machen." Pfeifend ging Kasheek zurück zur Theke und ließ sich auf seinen "Stammplatz" nieder. Wieder erhielt er einen mörderischen Blick seitens des Wirtes. Anscheinend konnte dieser es kaum erwarten, bis der vorlaute Tiefling aus seiner Taverne verschwand. Kasheek ließ sich davon allerdings nicht stören, sondern goß sich den nächsten Kelch Wein ein. Mittlerweile war er schon recht heiter.
Unwillkürlich fiel Kasheeks Blick auf die Piratin Yuli, die gelangweilt an einem Tisch saß. Da Darion nicht mehr hier war und er auch sonst nichts zu tun hatte, ging Kasheek zu der Frau und setzte sich zu ihr an den Tisch. "Eine wunderschöne Nacht haben wir", begann der Barde das Gespräch, denn er hatte Yulis Blick aus dem Fenster bemerkt. "Es gibt doch nichts herrlicheres, als einen Blick auf das Sternenzelt. Sagt, vermisst Ihr die Nächte auf einem Schiff? Ich bin auch schon ein- oder zweimal mit einem Schiff gereist. Dass ich seekrank wurde kann man wohl als Zeichen deuten, dass ich nicht für die Seefahrt gemacht wurde."
 
Fynn nickte Casta kurz zu und wandte sich dann an die Gildenmitglieder. Er schilderte ihnen kurz und prägnant, was er von Ohlbert erfahren hatte; dass er nicht der einzige Attentäter gewesen war, der in Markareshs Namen unterwegs gewesen war; dass er der Letzte war, der sich mit dem Totengräber getroffen hatte, und dass eine Karawane von Edelsteinhändlern draussen vor dem Westtor auf "ihn" wartete, oder vielleicht auch schon abgezogen war. Während er die Karawane erwähnte, zog der Assassine die entsprechenden Papiere aus seiner Tasche und hielt sie Eric hin. Den Namen Keczulla erwähnte er, ohne mit der Wimper zu zucken, sah Eric jedoch eindringlich dabei an. Der Gildenführer würde den Wink bestimmt verstehen.
Fynn überlegte kurz und erwähnte dann auch die kleine Schatulle und den dazu gehörigen Schlüssel und versuchte, sie so gut wie möglich zu beschreiben. Vielleicht fiel Eric anhand seiner Beschreibung des kleinen Kastens etwas auf.
"Das wäre dann auch alles, mehr haben wir nicht erfahren", beendete Fynn seinen Bericht.
"Oder wartet, Ohlbert erwähnte etwas von Unruhen bezüglich Handelszöllen und Standmieten in der Stadt. Es war nur eine flüchtige Bemerkung, doch er meinte, dass "wir", also Markaresh, womöglich etwas damit zu tun hat. Ich bin erst seit zwei Tagen in Tiefwasser und kenne die Stadt nicht, doch eventuell wisst Ihr etwas über die Marktsituation hier in Tiefwasser, um das besser beurteilen zu können...?" Er sah fragend zwischen Desideria und Eric hin und her.
 
Die Dunkelelfe seufzte genervt, als sie Rhonin in einigem Abstand folgte, wie ein Hund seinem Herrn. Er meinte es wohl ernst.
„Wartet Magier. Ich weiß, wie ihr sie finden und die Sache hinter Euch bringen könnt.“ rief sie ihm hinterher. Und tat das, was auch er tat. Entweder gehen oder stehen. Vielleicht brachte ihn das ja zum Stehenbleiben, oder seine Handlung zum Überdenken, blieb jedoch auf respektvollem Abstand zu ihm.
„Ihr sagtet ihr wäret unter gewissen Umständen bereit mit mir zusammenzuarbeiten. Ist dieser Zustand erreicht, wenn ich sie euch liefere und ihr den Rest erledigt? Ihr müsst sie ja nicht gleich pulverisieren...“ und verschränkte zickig die Arme vor der Brust und wartete auf eine Reaktion.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen

E
  • Geschlossen
Antworten
2
Aufrufe
2K
Foren-RPGs
Ehemaliger Benutzer 4807
E
E
  • Geschlossen
Antworten
530
Aufrufe
43K
Foren-RPGs
Ehemaliger Benutzer 13581
E
E
  • Geschlossen
Antworten
8
Aufrufe
10K
Foren-RPGs
Ehemaliger Benutzer 4807
E
E
  • Geschlossen
Antworten
83
Aufrufe
17K
Foren-RPGs
Ehemaliger Benutzer
E