Im Laufe der Jahrhunderte, in denen der Orden größtenteils im Geheimen wirkte, sammelten sich beträchtliche Reichtümer an, die teils durch Spenden, teils durch das Vermächtnis dahingeschiedener wohlhabender Ordensritter und teils durch Beute zustande kamen, wobei letzteres aber gerne verschwiegen wird.
Zur Zeit der Dunklen Dekaden, in der der Orden am Rand der Vernichtung stand und viele Ordensbrüder den Tod fanden, wurden die Schätze aller Ordensburgen, als diese verlassen wurden, in die große Feste Cyrodiils geschafft. Dort lagern sie noch heute, denn der Orden ist sparsam und seine Anhängerschaft genügsam.
Die Kammern des Gewölbes unter der Ritterhalle der Ordensfeste Cyrodiils gehören wohl zu den sichersten Orten des Kaiserreiches. Viele Schätze sind in massiven metallverstärkten Truhen sicher verwahrt. Schwere eiserne Gitter trennen die Kammern in Abteile, jedes verriegelt und verschlossen. Die Tore der Kammern sind ebenfalls verschlossen, so auch die Pforten zum Gewölbe selbst, das nur über die Ritterhalle zu betreten ist, in der immer ein scharfes Auge wacht.
Der Zutritt zur Ritterhalle ist nur denen gestattet, die sich als treue Gefährten und Waffenbrüder eines Ritters verdient gemacht haben oder sich gar selber zum erhabenen Kreis der großen Ritter des Ordens zählen dürfen. Dennoch ist das Betreten der Stufen hinab ins Gewölbe auch diesen Edlen nur in besonderen Fällen gestattet.
Der Erste Paladin, erster Krieger und zweiter Mann des Ordens, verwahrt die vielen Schlüssel, die die zahlreichen Türen im Zwielicht des Fackelscheins öffnen. Und er gibt sie niemals aus der starken Hand.
Tritt ein Nachfolger an seine Stelle, wird dieser zum Hüter der Schlüssel, aufdass die Schätze des Ordens ewig sicher sind.
In den alten Schriften aus der Erbauungszeit der Ordensfeste geht hervor, dass es eine Vielzahl von Geheimgängen gibt, die den Berg durchbohren. Aus Gründen der Sicherheit ist der genaue Verlauf dieser Gänge nicht dokumentiert. Aber es ist anzunehmen, dass nahezu jeder Unterbau der Ordensfeste mit einem großen Höhlensystem in Verbindung steht.
Natürlich ist auszuschließen, dass jemand Fremdes von außen einzudringen vermag. Wer sollte auch schon die aberwitzigen Strapazen auf sich nehmen und einen Berg besteigen, um sich dann in unsagbare Tiefen stürzen zu müssen? Und selbst wer dies wagt, wird nur im Reich der Toten landen.
Auszug aus "Über den Orden - Vergangenes und nie Vergessenes" von Adyn Moran, Ordensbruder