Du irrst dich leider. Denn der Trick ist ja, dass der Verkauf zwar erlaubt ist aber wenn das Spiel an einen Account gebunden wird, wie etwa bei Steam oder Origin (EA) oder uPlay (Ubisoft) dann gehört dieser Account dem Hersteller, da er zu dessen Server und nicht zum Spiel gehört. D.h. du kannst das Spiel zwar verkaufen, der Käufer kann nur nichts mit anfangen, weil er sich keinen eigenen neuen Account anlegen kann.
Die Gebrauchtspielsperre wird ja hauptsächlich von den großen Publishern forciert, allen voran EA und Ubisoft. Ich habe mir schon gedacht, dass sie optional auf der kommenden Konsolengeneration kommt. Auch die WiiU könnte es noch treffen. Es wird dann einfach wie bei PC Titeln auf vielen Boxen draufstehen, dass zum Spielen eine Internetverbindung erforderlich ist und man wird sicher irgendeine Art von Account anlegen müssen, bzw. wird das Spiel an den Standard Sony- oder Microsoft- (oder Nintendo- ) Account gebunden. Damit hat man eine einfach und effektive Gebrauchtspielsperre, die auch in der EU (bisher) rechtlich noch wasserdicht ist.
Ich hoffe jetzt allerdings wirklich, dass die Klage des Verbraucherschutzes gegen Steam Erfolg hat und auch z.B. rein virtuelle (also nicht auf Datenträger) Titel, die ja bisher immer an irgend einen Account gebunden sind, verkauft werden dürfen, der Titel also von einem Account auf einen anderen (kostenlos) transferiert werden können muss. Dann, und nur dann(!), wäre eine Gebrauchtspielsperre in Europa rechtswidrig! Wobei ich mir vorstellen kann, dass die Hersteller dann einfach einen Handelsplatz in ihr System integrieren und zumindest am Verkauf noch mitverdienen wollen oder ähnliches.
Gerade eine Konsole will ich schließlich nicht (permanent) am Internet haben. Im Gegenteil spiele ich ja damit auch mal gerne an Orten, wo ich so ohne weiteres kein Netz habe, etwa im Schlafzimmer oder auf Terrasse. Auch habe ich keine drei oder mehr LAN Kabel bis zum Fernseher liegen und immer umstecken will ich auch nicht.
Des weiteren will ich gerade Konsolenspiele mit zum Kumpel nehmen können und dort mit ihm zocken. Bzw. auch gegenseitig mal Spiele ausleihen. Eine Gebrauchtspielsperre einige Publisher bedeutet für mich zunächst einmal, dass ich wie Steam, diese Firmen boykottieren werde.
Ich werde damit eine absolute Ausnahme sein, die Kunden werden laut schreien, wenn die Sperre kommt, aber sie werden trotzdem wie die blöden Zombies alles Fressen, was ihnen an Spieledrogen von EA und Co vorgesetzt wird. Hat man ja bei Steam und Origin und Ubisoft und Blizzard wunderbar gesehen, wie toll die Boykotte gewirkt haben. Die entsprechenden Titel haben sich besser verkauft als alles andere. Am lustigsten waren die Protestgruppen bei Steam, "boykottiert Call of Duty" und dann schaut man was die entsprechenden Gruppenmitglieder gerade zocken und 90 Prozent von ihnen waren am CoD daddeln.
Und genau deswegen, Spieler schreien aber fressen (kaufen) fast alle dann doch, wollen die Firmen diese Sperre. Es ermöglicht ihnen die absolute Kontrolle, wer wann was wieviel spielt.
Das Tolle ist, Sony schiebt es auf die Hersteller. Dabei finanziert Sony doch ein Großteil der Spiele/Hersteller.
Hä? Die Hersteller zahlen an Sony genauso wie an Microsoft und Nintendo oder auch auf dem PC an Valve (Steam) dafür, dass sie ihre Titel auf deren Plattformen anbieten dürfen. Bzw. kriegen die Konsolenhersteller einen festen oder prozentualen Anteil vom Erlös.
Nintendo, Sony und Microsoft haben natürlich auch eigene Studios, wo sollen sonst die Exklusivspiele herkommen?
Deswegen kommt ja die Gebrauchtspielsperre wenn, dann für alle, selbst Nintendo, denn gewollt wird die Sperre eben nicht von den Konsolenherstellern, die durch Gebrauchtspiele unter Umständen eine weitaus größere Nutzerbasis erreichen können und somit mehr verkaufte Konsolen, sondern von den Third Party Entwicklern, die nur am reinen Erstverkauf verdienen.