Obscure Thread für Kirkbride-Texte / obskure Lore

Ich hab' noch eine Anmerkung, von der ich nicht weiß, ob sie wichtig ist, und eine Verständnisfrage zu einem anderen Kirkbride-Text.


- (2) zum Ende: "Those places that cannot be mapped, they should never cry avast to our pens to stop and try." Ich steige da nicht so ganz durch, der Schreiber wird wohl irgendwelche ermutigenden Worte gesprochen haben, selbst über die nicht zu kartographierenden Orte zu schreiben...

Ich denke, das ist tatsächlich gemeint. "Avast" ist ein Ausdruck aus der Seefahrt und offenbar ein Warnruf; "alle Maschinen stop!" oder sowas (mit solchen Begrifflichkeiten kenne ich mich nicht aus; ich bin aus dem tiefen Süden, okay? :D Vielleicht gibt es im Deutschen sogar einen entsprechenden nautischen Ausdruck). "cry avast" wäre also etwas, das jemand auf See tut, wenn er meint, es drohe Gefahr. Wer die Feder schwingt, soll sich das von den sagenumwobenen Orten gerade nicht zurufen lassen.

Meine Frage bezieht sich auf einen Text, den du, wenn ich ihn jetzt nicht überblättert habe, bisher noch nicht übersetzt hast, nämlich das Aufeinandertreffen von Vivec und Cyrus aus "Redguard" (http://www.imperial-library.info/content/lord-vivecs-sword-meeting-cyrus-restless). Ist jetzt sicherlich grundsätzlich kein Text, der an mystischen Geheimnissen viel hergibt (dafür ist er witzig, and I'm easily amused; das zählt für mich fast genau so viel :D) und schreit darum auch sicher nicht unbedingt nach einer deutschen Fassung. Aber bei der folgenden Passage hätte ich gerne gewusst, worauf sie anspielt.

Zusammenhang: Vivec musste Cyrus so eine Art mystischen Nachhilfe-Crashkurs geben, damit Cyrus überhaupt in die Lage versetzt wird, gegen Vivec antreten zu können. Und jetzt klopft er sich gerade selbst verbal auf die Schulter, weil ihm das gelungen ist. Darauf folgt das:
Cyrus had his moment then, where he had maneuvered the duel from the start: pride. Pride was the Ansu-Gurleht's weakness. "Milord," Cyrus said, "Forgive me my little grace, but I deny your help again. Indeed, I turn my back to it, and betray it, and malign it. That should be familiar to you."
Vivec paused. "It is," he said.
(Mit dem 'Ansu-Gurleht' ist hier Vivec gemeint.)

Was Cyrus sagt, würde ich frei so übersetzen: "Mein Fürst, vergebt mir meinen Mangel an guten Manieren, aber ich lehne Eure Hilfe erneut ab. Um genau zu sein, ich wende ihr den Rücken zu und begehe Verrat an ihr und rede sie schlecht. Das sollte Euch ja bekannt vorkommen."

Lässt sich sagen, worauf Cyrus da anspielt?
 
Ich hab' noch eine Anmerkung, von der ich nicht weiß, ob sie wichtig ist, und eine Verständnisfrage zu einem anderen Kirkbride-Text
Ich denke, das ist tatsächlich gemeint. "Avast" ist ein Ausdruck aus der Seefahrt und offenbar ein Warnruf; "alle Maschinen stop!" oder sowas (mit solchen Begrifflichkeiten kenne ich mich nicht aus; ich bin aus dem tiefen Süden, okay? :D Vielleicht gibt es im Deutschen sogar einen entsprechenden nautischen Ausdruck). "cry avast" wäre also etwas, das jemand auf See tut, wenn er meint, es drohe Gefahr. Wer die Feder schwingt, soll sich das von den sagenumwobenen Orten gerade nicht zurufen lassen.

Ja, habe mir mal angestrichen, die Stelle einfach wörtlich zu machen, die Umschreibung liest sich jetzt wirklich unschön und umständlich. Also "niemals zu unseren Federn Avast! rufen, innezuhalten" oder so. Kannte das Wort auch noch nicht. Seefahren auf Nirn ist gefährlich... besonders seit es dieser Überlegung gibt, wonach das Reich des Vergessens nicht nur kosmologisch am Nachthimmel, im Weltall wahrzunehmen ist, sondern zugleich auch tatsächlich den Ozean darstellt. Hier das Cover zur in-fiktonalen Fiktion (und so fort) des "Derwisch von Dellesia ..." Die Version auf der C0DA-Seite hat noch einen kleinen Abschnitt mehr, der das ganze Werk in den berüchtigten, unveröffentlichen Morihatha-Reiseführer durch das Kaiserreich, eben diese zweite Ausgabe, einfügt, wodurch diese Verschachtelung noch eine weitere Ebene erhält. Der Satz fehlte in der Forumsversion, ist notiert und wird noch ergänzt.

Die Republik Hahd wäre auch einer meiner Lieblingstexte, ihm liegt natürlich J.L. Borges' berühmtes Tlön, Uqbar und Orbis Tertius zugrunde (deutsch, englisch), ein echter Klassiker der literarische Auseinandersetzung mit Fiktion, menschlicher Neugier, der Glaubwürdigkeit konstruierter Wirklichkeit und der Frage nach wissenschaftlicher Beweisbarkeit (es gibt etwa auch in Tlön, Uqbar Referenzen zu fiktiven Quellen ;) ). Der Einfluss von Borges' Werk auf die Grundlagen von ElderScrolls (nach Arena/Daggerfall) sollte nicht unterschätzt werden. Es gibt noch eine andere kleinere, noch direktere Referenz durch MK - das Argumentum Ornithologicum als Ontologica Chimera:

- ÜBERSETZUNG HIER ENTFERNT; SIEHE ERSTE SEITE -

Diesen borges-typischen Ursprungstext, der immer noch ein ziemlich kniffliges oder unlösbares Rätsel aufgibt, ins Morrowind-Setting zu holen geht vermutlich auf diese Grundeinstellung zum Spiel zurück:
I can also say that Morrowind is the finest novel written in videogame fiction. A 40 hour narrative whose main character is only ever referenced is almost Nabokovian in aspiration, and prophecies whose truth is determined only by the player is akin to Borges if he only had been born with a USB port in the back of his beloved neck. -- MK, Quelle

Ganz sicher wird man einmal lange Abhandlungen über die Beeinflussung von Videospiel-Fiktion durch postmodernes Erzählen schreiben oder hat es schon getan. Interessant zu sehen, wie Morrowind das "klassische Fantasy-Rollenspielsystem" auf der einen Seite, also besonders die Freiheit, nach Spielregeln seine eigene Geschichte zu schreiben, mit dieser bestimmten, an Borges orientierten Art und Weise, eine Geschichte aufzubauen und zu erzählen, vereint. Die vermeintliche Ähnlichkeit zu Mr. Tolkiens großer Weltschöpfung ist in erster Linie genrebedingt (typische tolkien-epigonale Fantasy-Bestandteile a la Orks / Mithril eben), denn Mittelerde ist ganz anders und, trotz des Überlieferungsrahmens, ohne eine solche "Realitätsrelativität" beschaffen, aber das wäre wieder ein Thema für sich.
Sry für die Abschweifung, aber die "Republik Hahd" erlaubt uns wie finde ganz gut nachzuvollziehen, wie und wonach dieses Tamriel eigentlich konstruiert wurde. Morrowind ist durch und durch postmoderne Phantastik. Es ist aber nicht wegen solcher analytischen Abstraktionen mein liebstes TES, sondern weil diese Welt von Veloth mit ihren Chitinrüstungen, Schlickschreitern und verdammten Klippenläufern so stimmig und faszinierend gestaltet wurde. Ansonsten nützt wohl auch die beste Theorie nichts. ;)

Meine Frage bezieht sich auf einen Text, den du, wenn ich ihn jetzt nicht überblättert habe, bisher noch nicht übersetzt hast, nämlich das Aufeinandertreffen von Vivec und Cyrus aus "Redguard" (http://www.imperial-library.info/content/lord-vivecs-sword-meeting-cyrus-restless). Ist jetzt sicherlich grundsätzlich kein Text, der an mystischen Geheimnissen viel hergibt (dafür ist er witzig, and I'm easily amused; das zählt für mich fast genau so viel :D) und schreit darum auch sicher nicht unbedingt nach einer deutschen Fassung. Aber bei der folgenden Passage hätte ich gerne gewusst, worauf sie anspielt.

Nehme mir jetzt erst einmal ein paar Überarbeitungen und die Fertigstellung vom Nu-Mantia Intercept vor, aber dass es nicht immer auf den ersten Blick aurbische Metaphysik ist, sollte wirklich nicht "Avast!" rufen, was Übersetzungen angeht. Geht ja auch um gute Lektüre ;) Forgive me my little grace, but I deny your help again. Indeed, I turn my back to it, and betray it, and malign it - hm, ich bin in dem Text jetzt nicht so drin, aber spontan würde ich Mephala vermuten, besonders wegen dem "turn my back to it"... also bleibt Mephala, Anticipation of Vivec, zurück, Vergangenheit. Natürlich muss man sonst bei Verrat und Vivec immer an Nerevar denken, aber ich glaube nicht, dass sich Cyrus hier darauf bezieht. Zumal Mephala auch vorher angesprochen wird...
"Mephala?" Cyrus said. "Which Lord is that?"


Edit: hier und auf S.1 noch etwas am letzten Hahd-Satz gefeilt.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Petag-Reel
Hallo! Ich hätte noch einmal eine Fage (ich kämpfe mich langsam, sehr langsam durch die Kirkbride-Texte), diesmal zu "Vehk's Teachings". Mit diesem Satz
Vielleicht ist es die Assoziation Mnemolis mit dem Verschwinden sequentieller Sinneswahrnehmung (und demzufolge das zahnerfüllte Starren des Alinordrachens, das danach kommt), was die Sucher arkanen Wissens dazu antreibt, ihre Gelehrsamkeit der Aetherius zu verpflichten statt die esoterischen Lehren meines Mörderbruders SEHT oder ihre vielen Aspekte zu behandeln, die den geheimen Turm so sehr liebt, das sie sich mit Volk abgibt, welches ihm zuerst Beine, Kopf und sexuelle Rezeptakel gab ...
im Original
Perhaps it is the association of Mnemoli with the vanishing of sequential sensation (and, by extension, the teeth-filled stare of the Alinor Dragon that comes thereafter) that drives seekers of arcane knowledge to pledge their scholarship to the Aetherius rather than dealing with the esoteric teachings of my murder-brother SEHT or her many aspects, who loves the secret tower so much that she trucks with folk that first gave it legs, head, and sexual recepticle...
komme ich überhaupt nicht klar. Worauf bezieht sich "who" und "her"? Nach der Stellung im Satz am ehesten auf "Seht", also Sotha Sil. Oder doch auf "Aetherius", was viel mehr Sinn zu ergeben scheint? Ist "Aetherius" sonst auch weiblich? Ich habe nach einem zweiten Beleg gesucht, aber keinen gefunden. Als lateinisches Adjektiv wäre es ja klar männlich gebraucht.

Jedenfalls hast du die Mehrdeutigkeit in deiner Übersetzung sehr schön rübergebracht. ^_^ Vielleicht könnte man noch irgendwie klarstellen, dass "ihre vielen Aspekte" sich nicht auf die "esoterischen Lehren" bezieht - "esoteric teachings" = "esoterisches Lehrgebäude"? Auch nicht schön, ich weiß. (Was wären denn eigentlich die "esoteric teachings" von Sotha Sil? *neugierig*)

Noch ein Vorschlag: "[...] and, by extension, the teeth-filled stare of the Alinor Dragon [...]" - "[...] und damit im erweiterten Sinne auch dem zahnerfüllten Starren des Alinordrachens [...]". Soweit ich das einschätzen kann, gehört, was in der Klammer steht, grammatikalisch doch recht eindeutig zu "the association [...] with the vanishing", und dann kann man im Deutschen ja auch denselben Fall setzen.
 
WOW (!) :eek:
Wieso entdecke ich diesen Thread erst jetzt?
Jetzt hab ich ja mal viel zum nachlesen ... :good:
 
Hallo! Ich hätte noch einmal eine Fage (ich kämpfe mich langsam, sehr langsam durch die Kirkbride-Texte), diesmal zu "Vehk's Teachings".

Hehe, bist du nun doch gegen metaphysische Windmühlen in die Schlacht gezogen? ^^

Vielleicht ist es die Assoziation Mnemolis mit dem Verschwinden sequentieller Sinneswahrnehmung (und demzufolge das zahnerfüllte Starren des Alinordrachens, das danach kommt), was die Sucher arkanen Wissens dazu antreibt, ihre Gelehrsamkeit der Aetherius zu verpflichten statt die esoterischen Lehren meines Mörderbruders SEHT oder ihre vielen Aspekte zu behandeln, die den geheimen Turm so sehr liebt, das sie sich mit Volk abgibt, welches ihm zuerst Beine, Kopf und sexuelle Rezeptakel gab ...

Perhaps it is the association of Mnemoli with the vanishing of sequential sensation (and, by extension, the teeth-filled stare of the Alinor Dragon that comes thereafter) that drives seekers of arcane knowledge to pledge their scholarship to the Aetherius rather than dealing with the esoteric teachings of my murder-brother SEHT or her many aspects, who loves the secret tower so much that she trucks with folk that first gave it legs, head, and sexual recepticle...

Ja, das ist eine dieser Stellen in den ansonsten gar nicht so komplizierten "Lehren" (zumindest verglichen mit dem wohl selbst in Tamriel okkulten "Pantheon der Magne-Ge"), bei denen Vehk in echt vehkische Sprache verfällt. Ich versuche es mal, obwohl ich auch noch keinen schlüssigen Zugriff auf diese Textstelle habe, mit ein paar Überlegungen und Verzweigungen...

or her many aspects - ich denke, es könnte sich zunächst einmal auf Azura beziehen, die das Tribunal ein Abbild (EV "Anticipation") Sotha Sils nennt. Für die Dunmer hat ALMSIVI bis in die Vierte Ära den Platz, die Macht und Autorität der alten, daedrischen Drei eingenommen, dieses Konzept wird "Mantling" genannt (EV) und man nimmt an, dass Talos wohl durch seine Apotheose dasselbe mit dem toten, verschwundenen Lorkhan gemacht hat (die Überlegung basiert vor allem auf Septims Äußerung in diesem knappen Text, ich stelle ihn beim nächsten Update gleich mit ein, wenn er gelingt). Vivecs mögliches "Mantling" von Mephala ist auf jeden Fall etwas anderes als sein Chim-Bestreben, ein anderer der "Six Walking Ways", wie sie die Lektionen und verschiedene Out-of-Game-Texte beschreiben. Jedenfalls könnte diese Verbindung von Seht und Azura eine Möglichkeit sein, das "her many aspects" als Azuras Aspekte und ihr Einwirken auf die sterbliche Ebene zu erklären. Die Azura-Seht-Verbindung würde in dem Fall für Vehk so selbstverständlich sein, dass er sie nicht noch besonders thematisiert.

Weniger im dunmerischen Kontext gelesen wäre die Frage des Abschnitts, warum "Sucher arkanen Wissens" sich gemeinhin der Magie von Aetherius und nicht Sehts esoterischen Lehren, womöglich Mnemolis Unzeitmagie (MK-Quote: Mnemolic magic is related to the "Star Orphans", gods and heroes and demons that live between creations, which can include those reality-bending burps known as Dragon Breaks. Think of them as the all-stars between kalpas, if that helps. (That probably doesn't help at all, really.)), widmen. Vehk vermutet, dass dies mit Mnemolis Verbindung zu Drachenbrüchen und deren Resultaten (der Abschnitt mit dem Alinordrachen bezieht sich wohl auf den Ausgang des allerersten Drachenbruchs. "Wo wart Ihr ...?" zufolge ist es eben der König von Alinor, Auri-El, der den Drachen zuerst bricht, aber ich kann das gerade auch noch nicht mit den sonstigen Fragmentierungen des Zeitdrachen zusammenbringen) zusammenhängt. Der blaue Stern zieht immer nur zu solchen drachengebrochenen Unzeiten durch die Aurbis, über seine esoterischen Lehren könnte es also einen Zusammenhang zwischen Mnemoli und Seht geben.

Möglich ist auch eine Bezugnahme auf ein Mythenecho der monomythischen Dreifach-Struktur von King/Rebel/Observer. Anu war der König, Padomay der Rebell, Nir(n) Beobachter. Wie Akatosh (die Almalexia-Akatosh-Verbindung wird übrigens auch in "Verschiedene Arten des Glaubens" gezogen), Lorkhan und Magnus. Und ebenfalls Azura, Mephala, Boethiah. Man könnte Almalexia in diesem Sinne als König, Vivec als Rebell, Sotha Sil als Beobachter deuten, also Repräsentationen mythischer, immer wiederkehrender Rollen. Das wäre eine weitere Ebene der Beziehung von Azura und Sotha Sil, aber auch eine Variante für "her many aspects", da all dies immer nur Aspekte besagter weiblicher Nir(n)-Figur sind.

Mnemoli selbst wird auch als "Memory" gelesen, ein Konzept, das besonders im Loveletter und C0DA behandelt wird. Was Memory genau ist wird noch herausfordernd genug, wenn die Texte einmal drankommen, ich bin leider auch noch nicht so in die Überlegungen zum Amaranth (der letzte Schritt über Chim) eingetaucht, womit die Frage nach Memory wohl eng verwandt ist. Mnemoli ist jedenfalls eine "wayward daughter of ANU", möglicherweise Erinnerung aus seinen letzten Träumen, da die Aurbis eben nichts anderes ist als Anus Traum. Nimm dazu dieses Bild. Sotha Sils Kind soll Memory sein und hat das Ende des Tribunals überdauert. Das wäre auch eine Verbindung von Sotha Sil und Mnemoli. Ein weiterer Baustein könnte der Bezug von Memory/Erinnerung zum Wasser sein. Das ist ebenfalls relativ neue Idee, die alles noch einmal auf den Kopf stellt (das Meer besteht aus sterblichen Erinnerungen, das Reich des Vergessens als Ozean etc), aber man könnte es mit Sotha Sil Assoziation zum Meer in den Lektionen, seinen Uhrwerksdreughs, die aus dem Wasser kommen und so fort zusammensetzen.

Mmh, mir gelingt auch keine ganz runde und zufriedenstellende Erklärung, dazu kenne ich ein paar Meta-Texte einfach noch nicht gut genug. Erstmal also nur ein Versuch, ein paar Fragmente zusammenzubringen, weshalb "her" in irgendeiner Verbindung zu Sotha Sil stehen könnte. ;)

Oder doch auf "Aetherius", was viel mehr Sinn zu ergeben scheint? Ist "Aetherius" sonst auch weiblich? Ich habe nach einem zweiten Beleg gesucht, aber keinen gefunden. Als lateinisches Adjektiv wäre es ja klar männlich gebraucht.

Mmh, inwiefern würde ein Bezug auf Aetherius mehr Sinn ergeben? Die Mehrdeutigkeit ist wohl einer kleinen Eigenart beim Übersetzen geschuldet... ich neige manchmal dazu, auch lateinische -us-Endungen fem. zu übersetzen - bei Aetherius ist es wohl besser, das wirklich maskulin zu machen, es sei denn, ein Bezug des "her" auf Aetherius sollte offengehalten werden, aber da bin ich noch etwas skeptisch.
Wie würdest du "the Mundus" übersetzen? "der Mundus" oder "die Mundus"? Ich weiß, dass Vedam Dren und zumindest einer der DfD-Übersetzer die maskuline Form mit dem Argument der lateinischen Endung bevorzugen. Auf der anderen Seite denke ich mir immer die Ebene Mundus, die Ebene Aetherius dazu und an die Vielzahl von Himmels- und Erdgöttinnen in alten Mythologien, auch Nirn selbst. Würdest du das allgemein zu "der Mundus" ändern? In dem Fall wäre ich wohl endgültig überstimmt und würde es anpassen;)

Jedenfalls hast du die Mehrdeutigkeit in deiner Übersetzung sehr schön rübergebracht. ^_^ Vielleicht könnte man noch irgendwie klarstellen, dass "ihre vielen Aspekte" sich nicht auf die "esoterischen Lehren" bezieht - "esoteric teachings" = "esoterisches Lehrgebäude"? Auch nicht schön, ich weiß. (Was wären denn eigentlich die "esoteric teachings" von Sotha Sil? *neugierig*)

Na, da stand wie gesagt keine große Absicht hinter. Wegen der "esoteric teachings" - hatte es "Lehren" genannt, um dem Haupttitel "Vehks Lehren" zu entsprechen - gibt es keine spezifischen Texte, die sich direkt darauf beziehen. Aber Seht ist ohnehin der geheimnisvollste der drei und am wenigsten zugänglich. Ganz lesenswert übrigens noch sein Austausch mit Divayth Fyr.

Noch ein Vorschlag: "[...] and, by extension, the teeth-filled stare of the Alinor Dragon [...]" - "[...] und damit im erweiterten Sinne auch dem zahnerfüllten Starren des Alinordrachens [...]". Soweit ich das einschätzen kann, gehört, was in der Klammer steht, grammatikalisch doch recht eindeutig zu "the association [...] with the vanishing", und dann kann man im Deutschen ja auch denselben Fall setzen.

Danke, stimmt, werde ich dann auch anpassen. Ich hoffe, die Nu-Mantia-Aufzeichnungen noch am WE fertigzubekommen, dann werden auch endlich deine Ideen zu „What my beloved“ eingearbeitet. ;)

WOW (!) :eek:
Wieso entdecke ich diesen Thread erst jetzt?
Jetzt hab ich ja mal viel zum nachlesen ... :good:

Dann viel Spaß dabei! Und immer schreiben, wenn du Ideen, Fragen, Vorschläge hast :good:
 
Zuletzt bearbeitet:
Hehe, bist du nun doch gegen metaphysische Windmühlen in die Schlacht gezogen?

Tja, wie Vivec das wahrscheinlich ausdrücken würde: "Above me is a challenge." Zumindest empfinde ich es als ziemlich challenging, meine alten Hirnwindungen in diese Gedankengänge zu biegen. :oops: Wahrscheinlich wäre es sinnvoller, ich würde stattdessen endlich mal das Spiel fertig spielen, aber ich schaue dann immer "nur schnell was im Internet nach" und lese mich prompt irgendwo fest. (Aktuell hier: http://www.newwhirlingschool.com/.)

Die Frage, die mich eigentlich antreibt, ist eine viel kleinere: warum zum Geier musste Indoril Nerevar eigentlich sterben?

Mmh, inwiefern würde ein Bezug auf Aetherius mehr Sinn ergeben?

Ich hatte mir die "folk that first gave it [also: dem Turm] legs, head, and sexual recepticle..." als eine Anspielung auf die Schöpfung(en) erklärt: die Idee des (rein geistigen) "Ich" wird Materie. So weit ich gelesen habe, kehrten die ursprünglichen Schöpfungsgottheiten angewidert zurück nach Aetherius, und ich dachte, da läge die Verbindung. Und der Bezug von "her" auf "murder-brother" ist zunächst mal einfach grammatikalisch falsch, auch wenn der göttliche Bruder kein klar definiertes Geschlecht besitzt und irgendwelche weiblichen Daedra ge"mantelt" hat. :-D Aber beim ersten Lesen hatte ich es trotzdem sofort auf Sotha Sil bezogen und war deshalb entsprechend verwirrt. Nach deiner Deutung auf eine (ungenannte) Azura könnte man es also auch so übersetzen:
[...] anstatt sich mit dem esoterischen Lehrgebäude meines Mörderbruders Seht auseinander zu setzen oder mit den vielen Aspekten von ihr, die ihren Turm so sehr liebt, dass [...]
Das ist alles sehr, sehr verwirrend für mein altes Hirn.

Wie würdest du "the Mundus" übersetzen? "der Mundus" oder "die Mundus"? Ich weiß, dass Vedam Dren und zumindest einer der DfD-Übersetzer die maskuline Form mit dem Argument der lateinischen Endung bevorzugen. Auf der anderen Seite denke ich mir immer die Ebene Mundus, die Ebene Aetherius dazu und an die Vielzahl von Himmels- und Erdgöttinnen in alten Mythologien, auch Nirn selbst. Würdest du das allgemein zu "der Mundus" ändern? In dem Fall wäre ich wohl endgültig überstimmt und würde es anpassen.

Oh, mich solltest du da nicht fragen :lol:. Ich hatte in der Schule sechs Jahre lang Latein. Das prägt jenseits aller logischen Überlegungen. Die Möglichkeit, ein Wort auf "-us" aus der i-Deklination anders als männlich einzustufen, existiert für mich nicht. Egal wie das im Deutschen heißt. (Es gibt tatsächlich einige Wörter auf -us, alerdings aus der u-Deklination, die weiblich sind. "Manus", die Hand, zum Beispiel. Mundus allerdings ist klar Maskulinum.)

Nachdem ich den kurzen Austausch mit Divayth Fyr gelesen habe, finde ich es umso bedauerlicher, dass man Sotha Sil in den Spielen quasi nur als Leiche kennenlernen kann. Und bei dem, was man über ihn erfährt, kommt er eher rüber wie der leicht schrullige Opa, der sich im Keller eingesperrt hat, um an seiner Modelleisenbahn zu basteln. Schade. Ich habe das Gefühl, der wäre mir von allen Tribunen am liebsten gewesen. Wobei mir ohnehin nicht klar ist, wie "tot" eine Gottheit (oder irgendeine andere Wesenheit) nach ihrem Ableben denn in den Elder Scroll-Spielen nun tatsächlich ist.

(Und nachdem ich kurz in euren Thread zu den Lorebrüchen in ESO reingelesen habe: Bedeuten die vielen Unstimmigkeiten in ESO dann, dass Anu und Padomay während der Zweiten Ära kurz Pause im Garten gemacht und mit der "Schleuderscheibe" Mnemoli Frisbee gespielt haben?)
 
Das hier ist die Nu-Mantia-Aufzeichnung, das Original der bekannten Turmtheorie und noch dazu eine gute Verschwörungstheorie, die den Hintergrund zur Oblivion-Krise bildet. Statt einer großen Einführung ein Zitat aus dem ES-Roman Infernal City ("Die Höllenstadt"):


Attrebus, and likely many other nobles, know that the towers serve to keep "Mundus... from dissolving back into Oblivion” and/or to keep Oblivion at bay." Everyone agrees [the White-Gold Tower] has power, but no one knows exactly what kind.”


Die zweite Schrift ist das knappe Nu-Hatta-Fragment zu verschiedenen Apotheosen, ein kurzer Text, dessen Entschlüsselung es aber wirklich in sich hat. Dann werden gerade auf S.1 noch ein paar Details in älteren Texten überarbeitet. :)

***
ÜBERSETZUNGEN HIER ENTFERNT, SIEHE ERSTE SEIET

***

Die Frage, die mich eigentlich antreibt, ist eine viel kleinere: warum zum Geier musste Indoril Nerevar eigentlich sterben?

So klein ist die Frage vermutlich gar nicht, weil das wieder so eine vehkische Wahrheit und Lüge in einem umfassen könnte... sie haben Nerevar ermordet, wie die Geheimbotschaft in den Lektionen sagt:

"He was not born a god. His destiny did not lead him to this crime. He chose this path of his own free will. He stole the godhood and murdered the Hortator. Vivec wrote this."

Zugleich sagt Vivec zum Nerevarine das Gegenteil:

„Wir haben Nerevar nicht ermordet. Diese Legende stammt von einer Geschichte, die Alandro Sul, ein bei den Aschländern lebender Kampfgefährte Nerevars, zu erzählen pflegte. Die Aschländer haben Alandro Suls Bericht in ihren Überlieferungen beibehalten. Die Geschichte ist in einigen Details überzeugend, in anderen unglaubhaft und insgesamt auf jeden Fall falsch.“

Nur bringt es bei Vivec nicht viel, von einer einzigen, unbestreitbaren Wahrheit auszugehen, die es in Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit zu ergründen gilt. Man kann aus einer historischen Perspektive verschiedene Standpunkte untersuchen, wenn man z.B. zwei konkurrierende Berichte zum Betonienkrieg vergleicht. Aber das unzuverlässige Erzählen geht in Mythen/Metaphysik der ES-Lore noch weit über solche realhistorischen Perspektivität hinaus. In der Göttlichkeit Vivecs (Chim, halb Dunmer/halb Chimer, magischer Hermaphrodit etc) ist bereits die Existenz verschiedener Universen und Wahrheiten angelegt, die zugleich Lüge sind und wieder nicht... arrgh, ja, es ist verwirrend und höchst obskur. ;) Aber in diesem Trial of Vivec-RP sagt Vivec darum ohne zu lügen:

"As Vehk and Vehk I hereby answer, my right and my left, with black hands. Vehk the mortal did murder the Hortator. Vehk the God did not, and remains as written. And yet these two are the same being. And yet are not, save for one red moment. Know that with the Water-Face do I answer, and so cannot be made to lie."

Vivec hat die Ereignisse um Nerevars Tod als Gott ebenso neu geformt wie seine eigene Herkunft. In "What my beloved" ist er Vehk der Sterbliche, in den Lektionen Vehk der Gott – ein doppelter Vehk, V'vehk, Vivec. Der Sterbliche hat Nerevar ermordet, der Göttliche nicht.
Außerdem - und das verkompliziert das Realitäts- und Zeitgefüge zusätzlich - fällt die Tat womöglich noch in einen Drachenbruch (Kagrenac, Numidium und das Verschwinden der Dwemer, kurz darauf die Apotheose von Almsivi und der Ausbruch des Vulkans), also nichtlineare Unzeit. Bei Nerevars Ermordung kommt wirklich einiges zusammen, es ist am Roten Berg bestimmt nicht langweilig geworden. ;)

Aber was Vehk den Sterblichen und seine Mitverschwörer dazu gebracht haben könnte, den Hortator umzubringen?

Vivec sagt zum Nerevarine:

Auf Geheiß Fürst Nerevars schwor ich mit ihm, Almalexia und Sotha Sil vor unserer damaligen Göttin der Schwüre, der Daedra Azura, niemals und um nichts in der Welt Kagrenacs Artefakte einzusetzen. Wir brachen den Schwur. Wir wandten uns von den alten Göttern ab. Ich sehe nach wie vor keinen zwingenden Grund, einen Aedra oder Daedra anzubeten. Aber aus Respekt für Nerevar und mich selbst hätte ich meinen Schwur niemals brechen dürfen. Von allen Taten meines Lebens bereue ich diesen Fehler am meisten.

Er stand ihnen also im Weg, durch Kagrenacs Artefakte das Herz von Lorkhan zu benutzen, die alten Drei zu übermanteln, sich selbst zu Göttern zu machen. Der Tempel würde sagen, diese Ablösung der guten Daedra sei für das gelobte Land Resdayn notwendig gewesen und schon von Veloth prophezeit worden oder dergleichen.

Bei Almalexia könnte man von ihrer Verbindung zu Boethiah sprechen, der wie kein zweiter für Verrat, Wandelbarkeit und Tücke steht. Als Motiv etwas unsicher, da wir nicht viel über ihre Verbindung wissen, bevor sie seine Rolle übernommen und ihn zum Abbild gemacht hat. In den Lektionen ist sie darum die „gesichtsgeschlangte Königin“. Aber auch sonst erscheint sie recht machthungrig. Wir wissen ja, dass sie den Verlust ihrer Göttlichkeit nicht verkraftet, weil sie dann nicht mehr uneingeschränkt als wohltätige, barmherzige Mutter Morrowind herrschen kann.

Vivec-Mephala (ein Mord am eigenen Geliebten würde dem Schwarzhändigen wohl gefallen) könnte man ähnlich argumentieren, auch wenn er aus anderen Motiven gehandelt haben mag und ihm der Verrat schwerer gefallen sein wird als Almalexia und Sotha Sil.

Sotha Sil hat es vielleicht nur als nutzbringende Kalkulation betrachtet, er ist dahingehend wohl etwas reservierter als die beiden anderen. In Mks Zeichnung zu „Foul Murder“ (S.1) wendet er sich vom Mord an Nerevar ab. Aber auch das bliebe wieder zu interpretieren und ich bin nicht besonders gut in Vehk-Lore bewandert. Vielleicht als nächstes Mal wieder ein Abstecher nach Himmelsrand (für die letzten drei Aldudagga-Schriften), bevor das Sword-Meeting mit Cyrus drankommt, mal sehen. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Er stand ihnen also im Weg, durch Kagrenacs Artefakte das Herz von Lorkhan zu benutzen, die alten Drei zu übermanteln, sich selbst zu Göttern zu machen. Der Tempel würde sagen, diese Ablösung der guten Daedra sei für das gelobte Land Resdayn notwendig gewesen und schon von Veloth prophezeit worden oder dergleichen.

Das ist genau der Punkt, an dem ich immer stutzig werde (vielleicht bringe ich da auch die Ereignisse durcheinander und steige deshalb nicht ganz durch). So weit ich es in Erinnerung habe, sind die drei zu dem Zeitpunkt, als sie Nerevar ermorden, von einer Benutzung der Werkzeuge ja noch meilenweit entfernt. Sotha Sil wird noch Jahre brauchen, um sie zu erforschen; die drei können zu dem Zeitpunkt ja noch gar nicht wissen, ob es ihm gelingen wird. Ermorden sie Nerevar einfach schon mal sicherheitshalber, für den Fall, dass er ihnen später mal im Weg stehen könnte? Das fände ich sogar für drei machtgierige Zukunftsgottheiten ein bißchen arg skrupellos.

Und inwiefern steht er ihnen im Weg? Er ist verwundet, er ist (wohl nicht unerheblich) älter als zumindest Vivec und Almalexia; es bestünde immerhin die Chance, dass sich das Problem mit der Zeit auf natürliche Weise löst. Aktuell, nach der Schlacht am Roten Berg, liegt außerdem nichts an außer der Untersuchung von Kagrenacs Werkzeugen. Der hat Nerevar ohnehin schon zugestimmt, obwohl er die Werkzeuge ursprünglich vernichten wollte; der Mann lässt also im Prinzip mit sich reden. Weshalb spielen sie nicht erst mal mit, erforschen in aller Seelenruhe die Werkzeuge und versuchen später, wenn sie es geschafft haben, unter diesen Vorzeichen nochmals, ihn umzustimmen? - Dazu hätten sie natürlich Nerevars Bedingung erfüllen, bei Azura schwören und diesen Schwur später brechen müssen; vielleicht wollten sie das vermeiden. Aber den Zorn Azuras ziehen sie mit der Ermordung ihres Lieblings doch in noch viel extremerem Ausmaß auf sich?

Mir kommt das alles etwas unlogisch vor. Oder so, als ob da noch ein Puzzleteil fehlt.

(Diese nette Verteidigungsstrategie Vivecs, nach der nur der sterbliche Vehk Nerevar ermordet hat und der göttliche nicht, habe ich in einer Zusammenfassung des "Trials" gelesen. Hätte ich eine sehr interessante Strategie gefunden, wenn er das durchgezogen hätte :lol:.)

Ich habe für mich selbst auch mal angefangen, das "Sword-Meeting" zu übersetzen, bin aber noch nicht sehr weit damit vorgedrungen.

Edit: Ich musste jetzt gerade doch mal "Arenotelicon" nachschauen. Falls "Arena" = "Nirn", und "telos" = "Ziel" und "-ik" als griechisches Suffix für ein Adjektiv und "-on" als Nachsilbe für ein sächliches Substantiv, dann wäre das "das zum Ziel der Welt gehörige." Oder so ähnlich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ermorden sie Nerevar einfach schon mal sicherheitshalber, für den Fall, dass er ihnen später mal im Weg stehen könnte? Das fände ich sogar für drei machtgierige Zukunftsgottheiten ein bißchen arg skrupellos.
Nun es gibt Quellen die sagen das Nerevar direkt in der Schlacht gestorben ist und andere die sagen das es später war Vivec sagt bzw schreibt
:
After hearing Nerevar, we gave our counsel as he requested, proposing, "We should preserve these tools in trust for the welfare of the Chimer people. And who knows, perhaps the Dwemer are not gone forever, but merely transported to some distant realm, from which they may some day return to threaten our security once again. Therefore, we need to keep these tools, to study them and their principles, so that we may be safe in future generations."

And though Nerevar voiced his grave misgivings, he was willing to be ruled by our counsel, under one condition: that we all together should swear a solemn oath upon Azura that the tools would never be used in the profane manner that the Dwemer had intended. We all readily agreed, and swore solemn oaths at Nerevar's dictation.


So then we went with Nerevar back into Red Mountain and met with Dagoth Ur. Dagoth Ur refused to deliver the tools to us, saying they were dangerous, and we could not touch them. Dagoth Ur seemed to be irrational, insisting that only he could be trusted with the tools, and then we guessed that he had somehow been affected by his handling of the tools, but now I feel sure that he had privately learned the powers of the tools, and had in some confused way decided he must have them for himself. Then Nerevar and our guard resorted to force to secure the tools. Somehow Dagoth Ur and his retainers escaped, but we gained the tools, and delivered them to Sotha Sil for study and safe-keeping.///Klingt nicht als läge er im sterben

For some years we kept the oaths we swore to Azura with Nerevar, but during that time, in secret, Sotha Sil must have studied the tools and divined their mysteries.[...]

Er sagt nichts über Nerevars Tod,sondern überspringt das einfach, was ja auch für den Mord sprechen würde,es könnte aber auch sein das sie ihn erst nach mehreren Jahren ermordet haben und er den Kampf überlebte.
Und sie ihn eben erst später zum Märtyrer gemacht haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Petag-Reel
Vivec bleibt an dieser Stelle naturgemäß vage, schätze ich. Er will ja die Umstände von Nerevars Tod möglichst im Dunkel lassen. Ob Nerevar in diesem "we" überhaupt noch mit eingeschlossen ist? - Dass Nerevar die Schlacht überlebt haben muss, wie lädiert auch immer, ist bis jetzt das einzige, was ich als fix annehme. Sonst hätte es für das Tribunal ja keine Notwendigkeit mehr gegeben, ihn umzubringen. Und gar zu fit kann er - immer dazu gesagt: laut Vivec! - nicht gewesen sein, wenn es etwas davor heißt, er und Dumac "both collapsed from grievous wounds and draining magics" und kurz danach "he was carried to us" (weil er selbst nicht laufen konnte, ist zu vermuten).

Hätte sich die Sage, nach der Nerevar an den Wunden aus der Schlacht am Roten Berg starb, überhaupt bilden können, wenn er hinterher noch jahrelang gelebt hätte? Ist es von Bedeutung, dass Dagoth Ur die Dwemer für "verschwunden" hält, während Nerevar dem Tribunal erzählt, die Dwemer seien zu Unsterblichen geworden? Alandro Sul geht zu den Aschländern "nach Nerevars Tod und während des Aufstiegs" des Tribunals zu Gottheiten. Ist damit die Phase gemeint, während der die drei die Kagrenac-Instrumente erforschten? Laut den "Apographa" haben die drei Nerevar während des Eids umgebracht, den sie Azura schwören sollten. Wann genau hat Nerevar seinen drei Beratern diesen Eid abgefordert? Gleich nachdem sie die Werkzeuge erhalten hatten, oder erst Jahre später, nachdem sie einen Weg gefunden hatten, wie sie sie hätten benutzen können?
Vielleicht wäre ein Drachenbruch wirklich die einfachste Erklärung.

(Und ich glaube, ich mache mit meiner Fragerei gerade diesen Thread kaputt. Tut mir leid, Numenorean, ich bin schon still.)
 
Zuletzt bearbeitet:
(Und ich glaube, ich mache mit meiner Fragerei gerade diesen Thread kaputt. Tut mir leid, Numenorean, ich bin schon still.)

Das stört hier glaube ich keinen. Dafür ist der Thread ja auch da, um über solche Sachen zu sprechen. Und wenn du mit den wenigen Leuten aus der deutschen Community sprechen kannst, die sich mit der Obskuren Lore auseinandersetzen, dann solltest du jede Chance nutzen - und das auch sehr gerne weiter hier ;) Vielleicht stoßen so ja noch viel mehr auf diese interessanten Nebenaspekte der Lore.
 
Nun es ist zur Zeit von TES3 schon 3543 Jahre her und es gibt nur sehr wenige die sich überhaupt daran errinern könnten bzw dabei waren(Daedra und Götter ausgeschlossen),und dann ist da ja noch Vivecs Veränderung mancher Aspekte der Vergangenheit.Es kann sein das sich Nerevar nie von seinen Wunden erholt hat ,aber noch Jahre gelebt hat,eben bis zu dem Zeitpunkt als das Tribunal die Werkzeuge benutzen konnte und die Versuchung zu groß wurde.Wir wissen ja heute auch nicht genau wie manche Personen vor 3000Jahren gestorben sind ;)

Nun dann ist da ja noch das hier,Progress of Truth:
Ashlander tradition further holds that Nerevar left Dagoth Ur guarding the profane secrets of Red Mountain while Nerevar went to confer with the Grand Council [i.e., the Tribunal], that Nerevar died at the conference [not of his wounds, according to the Ashlanders, but from treachery], and that subsequently the Tribunal confronted a defiant Dagoth Ur within Red Mountain, then drove Dagoth Ur beneath Red Mountain when he would not yield to their will.
Beschreibt das sie ihn schon vor den Kampf getötet haben Dagoth Ur sagt aber:
Yet beneath Red Mountain, you struck me down as I guarded the treasure you bound me by oath to defend.

Je nach dem wem oder was man jetzt glaubt kann man ja sagen was man will, vieleicht ist auch alles wahr eben ein Drachenbruch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wobei mir ohnehin nicht klar ist, wie "tot" eine Gottheit (oder irgendeine andere Wesenheit) nach ihrem Ableben denn in den Elder Scroll-Spielen nun tatsächlich ist.

Zum Leben und Tod einer Gottheit fallen mir ein paar von Vivecs Gesprächen in Morrowind ein. (->Kanon)

Vivec zum Thema "ein Gott zu sein" schrieb:
Es ist, als wäre man ein Jongleur. Die Dinge bewegen sich unaufhörlich. Mit der Zeit weiß man, wo sie sind, ohne überhaupt darüber nachzudenken - nur dass es sehr, sehr viele Dinge sind, die sich bewegen. Manchmal lässt man auch mal etwas fallen, wie jeder Jongleur. Ich befürchte, in letzter Zeit habe ich zu viel fallen lassen. Es gibt zu viel zu tun in zu wenig Zeit und ich werde nicht besser. Vielleicht werde ich alt.

Es ist fast so, als wäre ich wach und würde gleichzeitig schlafen. Wach bin ich hier mit Euch, denke und rede. Wenn ich schlafe bin ich sehr, sehr beschäftigt. Vielleicht ist es für die anderen Götter, die völlig unsterblichen, nur, als würden sie schlafen. Außerhalb der Zeit. Ich existiere gleichzeitig innerhalb und außerhalb der Zeit.

Es ist angenehm, niemals tot zu sein. Wenn ich in der Welt der Zeit sterbe, dann schlafe ich. Mir ist bewusst, dass ich nichts weiter tun muss als aufzuwachen. Und dann lebe ich wieder. Oft habe ich extra lang gewartet, bevor ich mich entschloss aufzuwachen. Aber egal, wie lange ich auch warte, kommt es mir vor, als wäre gar keine Zeit vergangen. Das ist der Ort, an dem sich die Götter aufhalten. Der Ort jenseits der Zeit, wo immer alles passiert, zur selben Zeit.

Vivec zum Thema "wie es war schrieb:
Ich erinnere mich, aber ich fühle es nicht. Wenn ich will, kann ich mich des Gefühls erinnern. Doch ich will nicht. Es ist sehr, sehr traurig, sterblich zu sein. Ja, es gibt auch glückliche Momente. Doch die Traurigkeit überwiegt. Wie ich sagte: 'Zähl die heitren Stunden nur.' Allzu wenige sind es für die Sterblichen. Doch für Götter - für mich - gibt es kein Gefühl mehr. Nur Wissen. [Pause]

Nicht ganz keine Gefühle mehr. Ich will noch immer gewinnen. Ich will Dagoth Ur besiegen. Vielleicht habe ich das Gefühl für die Leute, für ihr Leiden verloren. Ich will dieses Gefühl nicht. Was ist es mir von Nutzen? Es ist mir nicht länger wichtig. Ich will nur nicht verlieren. Zu verlieren wäre sehr, sehr bitter.
 
@ Synthoras: In diesem Fall halte ich Dagoth Urs Aussage für glaubwürdiger. Erstens war er dabei im Gegensatz zu den Aschländern, zweitens will er den Nerevarine ja auf seine Seite ziehen. Wenn er gar nicht von Nerevar, sondern von einem Tribunal bekämpft worden wäre, das Nerevar schon ermordet hatte, würde er das dem Nerevarine doch sicher brühwarm unter die Nase reiben, um ihn gegen Vivec einzunehmen?

@ Sancho Tomato: Wobei diese "schlafenden" Götter, von denen Vivec spricht, ja noch "leben". Was wäre zum Beispiel mit einem toten "richtigen" Gott wie Lorkhan? Schläft der denn auch, und falls ja, worin unterscheidet sein Schlaf sich von dem der anderen, noch lebenden Gottheiten? Tiefschlaf versus REM-Schlaf?
Sotha Sil und Almalexia sind nach Morrowind-Tribunal tot. Könnten die auch einfach beschließen, wieder aufzuwachen, wie Vivec es beschreibt? Falls ja, warum tun sie es nicht? Sind sie sauer ("Da reißt du dir dreieinhalb Jahrtausende für deine Dunmer den A... auf, und was macht dieses Pack? Degradiert dich zur Strafe für einen Mord, an den niemand sich mehr erinnern kann, von der Gottheit zum Heiligen ...")? Wäre gar nicht dumm, weil - ich suche immer noch nach einer guten Deutungsmöglichkeit für die Zeilen aus dem "Sword-Meeting" ;).

Und damit ich wenigstens noch irgendwas zu Numenoreans Texten gesagt habe: Was bedeutet "Cala"? Spanisch heißt es "Bucht", das Internet bietet mir als lateinisches Substantiv ein "Brennholz" an, und mein Latein-Wörterbuch das Verbum "calere" unter anderem in der Bedeutung "heiß sein" und "vor Leidenschaft brennen".
 
Das stört hier glaube ich keinen. Dafür ist der Thread ja auch da, um über solche Sachen zu sprechen. Und wenn du mit den wenigen Leuten aus der deutschen Community sprechen kannst, die sich mit der Obskuren Lore auseinandersetzen, dann solltest du jede Chance nutzen - und das auch sehr gerne weiter hier ;) Vielleicht stoßen so ja noch viel mehr auf diese interessanten Nebenaspekte der Lore.

Aber aber, „Nebenaspekte“? Elementary, my dear Deep... ;)
Stimmt natürlich vollkommen, je mehr gute Ideen, Interpretationen und Fragen desto besser. Dadurch wird nichts zerbrochen oder ruiniert, ganz im Gegenteil. :)

Es ist fast so, als wäre ich wach und würde gleichzeitig schlafen. Wach bin ich hier mit Euch, denke und rede. Wenn ich schlafe bin ich sehr, sehr beschäftigt. Vielleicht ist es für die anderen Götter, die völlig unsterblichen, nur, als würden sie schlafen. Außerhalb der Zeit. Ich existiere gleichzeitig innerhalb und außerhalb der Zeit.

Es ist angenehm, niemals tot zu sein. Wenn ich in der Welt der Zeit sterbe, dann schlafe ich. Mir ist bewusst, dass ich nichts weiter tun muss als aufzuwachen. Und dann lebe ich wieder. Oft habe ich extra lang gewartet, bevor ich mich entschloss aufzuwachen. Aber egal, wie lange ich auch warte, kommt es mir vor, als wäre gar keine Zeit vergangen. Das ist der Ort, an dem sich die Götter aufhalten. Der Ort jenseits der Zeit, wo immer alles passiert, zur selben Zeit.

@ Sancho Tomato: Wobei diese "schlafenden" Götter, von denen Vivec spricht, ja noch "leben". Was wäre zum Beispiel mit einem toten "richtigen" Gott wie Lorkhan? Schläft der denn auch, und falls ja, worin unterscheidet sein Schlaf sich von dem der anderen, noch lebenden Gottheiten? Tiefschlaf versus REM-Schlaf?

Das gesuchte Konzept müsste EV dreamsleeve sein, ich habe es als Traumhülle übersetzt, wohl etwas, das sterbliche Seelen nach ihrem Tod durchschreiten und das mit Auflösung, Erinnerungs- und Identitätsverlust einhergeht, bevor sie wieder in die Mundus zurückkehren. Man könnte versuchen, es mit Vaermina, dem Eingang der daedrischen Seelen in die Wasser des Vergessens und nicht zuletzt Sovngarde in Beziehung zu setzen. Interessanterweise ist die Traumhülle auch eine extrem schnelle, direkte Kommunikationsmöglichkeit ("Nu-Mantia", "Rückkehr verweigert"), die u.a. der Ältestenrat benutzt, vermutlich Traumsendungen direkt von Seele zu Seele.

Hier eine sehr lesenswerte Theorie, welche die Fragmente in Bezug auf den Sharmat und die Traumhülle zusammensetzt. Vivec könnte es gelungen sein, eigene Identität darüber hinaus zu bewahren. Das ist es schließlich auch, worum es bei Chim geht - sich selbst als in Anus Traum erkennen und trotzdem Ich sagen. Als Sterblicher wäre er noch an die Traumhülle gebunden, aber als Gott bezwingt er das irgendwie. Nur wird das wohl unmöglich, nachdem ds Herz von Lorkhan, Hauptquelle der Unsterblichkeit des Tribunals, zerstört wurde. Allgemein bleiben bei Tod und Traum der Götter sicher mehr Fragen als Antworten, man steht vor diesem Rätsel wie Hassour Zainsubani:

Dagoth Ur ist tot. Ich hoffe, dass wir nicht länger von seinen Träumen gepeinigt werden. Aber ich frage mich, was der Geist eines Gottes sein könnte. Und kann ein toter Gott träumen?


Und damit ich wenigstens noch irgendwas zu Numenoreans Texten gesagt habe: Was bedeutet "Cala"? Spanisch heißt es "Bucht", das Internet bietet mir als lateinisches Substantiv ein "Brennholz" an, und mein Latein-Wörterbuch das Verbum "calere" unter anderem in der Bedeutung "heiß sein" und "vor Leidenschaft brennen"

Ja, Cala habe ich auch so nachgeschlagen und es scheint gut zu passen.

Arenotelicon hat MK übrigens selbst einmal erklärt:

Ganz einfach: "eine Kreatur, die zwischen männlich und weiblich alterniert.
Warum nicht einfach "phasenwechselnde Transe?" Nun, weil die alten Worte manchmal die Besten sind, da sie mit implizierter Bedeutung nachhallen, ganz lang sind und unheimlich aussehen.
Mehr im Sinne von ES-Nu-Hatta (was tamrielische Theosophie meint): "Das Ultimative in allen Hochzeiten dazwischen."

Mehr findet man in mittelalterlichen Bestiarien und Naturkunden voller Fabelwesen und Ungeheuer...

Ein Tier heißt Hyäne und ist bisweilen Frau, bisweilen Mann,
und deshalb ist es sehr unrein: so beschaffen waren die,
die zuerst Christus anbeteten und danach die Götzen verehrten.
Damit gemeint sind die, die weder mehr Ungläubige noch Rechtgläubige sind.
Darüber spricht Salomon: "Diejenigen, die zwiefältig sind in ihrem Herzen,
die sind auch zwiefältig in ihren Werken."
- "altdeutscher Physiologus", Textbeispiel nach Wikipedia

Das ist Arenotelicon, hier ist eine englische Physiologus-Stelle (XXXVIII. On the Hyena or the Brute). Manchmal sind die alten Worte in der Tat die Besten. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Petag-Reel
@ Synthoras: In diesem Fall halte ich Dagoth Urs Aussage für glaubwürdiger. Erstens war er dabei im Gegensatz zu den Aschländern, zweitens will er den Nerevarine ja auf seine Seite ziehen. Wenn er gar nicht von Nerevar, sondern von einem Tribunal bekämpft worden wäre, das Nerevar schon ermordet hatte, würde er das dem Nerevarine doch sicher brühwarm unter die Nase reiben, um ihn gegen Vivec einzunehmen?
Seh ich persönlich auch so aber man will ja jede Seite betrachten ;)
Das gesuchte Konzept müsste EV dreamsleeve sein,
“Dagoth Ur himself is mad. He is dead, but he dreams he lives.”
Fand ich i
mmer sehr schön formuliert,da es sich eben somit sehr vom Tribunal unterschied.
Jetzt mal zu der Theorie zu der
Numenorean verlinkt hat,mit der ich größtteils übereinstimme:


  • “before 2E 882: Dagoth Ur and his kin lie dreaming beneath the sills of Red Mountain.
    2E 882: Dagoth Ur and his ash vampires awake refreshed and emerge from lower Red Mountain into the Heart Chamber. Dagoth Ur ritually binds himself and his brethren as heartwights in a ritual of his own devising.”
    —Dagoth Ur’s Plans
Dagoth Ur had “lie dreaming” after the battle, but what does that mean, and had he ‘while dreaming’ already acquired his power (since the previous texts didn’t say how long it took for Dagoth Ur to connect himself after being driven away). As it seemed to me, first Dagoth Ur experimented slightly, then was run off but did not actually die at Red Mountain.
Aber Vivecs Dialog nach der HQ:
  • Tribunal fight Dagoth Ur: "In the past, the Tribunal made seasonal campaigns to Red Mountain. We slew Dagoth Ur and his kin, though the Heart always revived them in time. Later, when we realized we couldn't destroy them, we created the Ghostfence to contain the threat. These solutions were effective until Dagoth Ur ambushed us and captured Sunder and Keening. Since that time, our fortunes have waned as his increased."
Wenn man das hier mit:
2E 882: Dagoth Ur and his ash vampires awake refreshed and emerge from lower Red Mountain into the Heart Chamber. Dagoth Ur ritually binds himself and his brethren as heartwights in a ritual of his own devising. First stages of construction of Second Numidium [conceived during the Long Sleep] are begun by heartwights and atronach constructs in a chamber near the Heart of Lorkhan. Keeping the Second Numidium project a secret from the Tribunal is a high priority.

2E 882: The Tribunal arrive at Red Mountain for their annual ritual bathing in the heart's power. Dagoth Ur and ash vampires ambush the Tribunal. The Tribunes are driven away, and prevented from restoring themselves with Kagrenac's tools at the Heart of Lorkhan.
verbindet:
Dagoth war also schon vorher öfter erwacht und konnte nicht getötet werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Petag-Reel
Darf ich noch einen Übersetzungsvorschlag anbringen? - Bezieht sich diesmal auf "et'Ada, acht Aedra...".
His mind broke when his "perch from Eternity allowed the day" and we of all the Aurbis live on through its fragments, ensnared in the temporal writings and erasures of the acausal whim that he begat by saying "I AM".
"perch" bedeutet eigentlich "sich niederlassen", und ich finde, das gibt dem Ganzen noch einmal eine leicht andere Richtung:
"Sein Verstand brach, als sein "Sich-Niederlassen aus der Ewigkeit heraus den Tag erlaubte" (alternativ vielleicht: sein Heraustreten aus der Ewigkeit; mit dem Tag dürfte hier der Beginn der Zeit gemeint sein? Das Aufeinanderfolgen endlicher, begrenzter Abschnitte?).
Für "ensnared" würde mir "verheddert" oder "verstrickt" besser gefallen als "verführt" (obwohl es das auch bedeuten kann). Verführt klingt ein bisschen, als hätten die Wesen von Aurbis eine Wahl. Die haben sie ja aber aufgrund der Entscheidung von Akatosh gerade nicht, wenn ich recht verstehe.
 
  • Like
Reaktionen: Numenorean
Danke dir für die Vorschläge und Überlegungen! Sind wie immer die kniffligsten und wichtigsten Stellen, die du ansprichst ;)

Original:
His mind broke when his "perch from Eternity allowed the day" and we of all the Aurbis live on through its fragments, ensnared in the temporal writings and erasures of the acausal whim that he begat by saying "I AM".

ich hatte es zunächst so übersetzt:
Sein Verstand brach, als seine "Stellung der Ewigkeit den Tag erlaubte" und wir aus der ganzen Aurbis durch dessen Fragmente weiterlebten, verführt in den zeitlichen Schriften und Auslöschungen der akausalen Laune, die er zeugte, indem er "ICH BIN" sagte.

Ich war mit Stellung auch nicht ganz zufrieden, habe es mir so ungefähr zurechtbogen, dass er die Zeit stellt oder die Bedingungen der Linearität, aber das geht sicher noch besser. Erste Alternativen wären "Sich-Niederlassen", "Standpunkt", "Hevorragen" "Heraustreten", wobei ich letzteres sowieso durch ein "aus der Ewigkeit heraus" einbeziehen würde.

auf Wiktionary habe ich noch das hier gefunden:
From French perche, from Latin pertica (“staff”, “long pole”, “measuring rod”).
perch (plural perches or perch)
1.a rod, staff, or branch of a tree etc used as a roost by a bird
2.A pole connecting the fore gear and hind gear of a spring carriage; a reach.

Nun kann man es natürlich bei einem Drachen schlecht mit Vogelstange übersetzen, aber etwas wie ein Stab wird wohl gemeint sein: Der Adamant-Turm, den Akatosh ins mundische Chaos rammt, die Zusammenkunft (btw: habe das Wort bislang immer so belassen, auch wenn "Convention" noch mehr Bedeutungen hat) mit allen Ausgängen, besonders auch der Beginn linearer Zeit für Mundus. Im yokudanischen Schöpfungsmythos ist das sehr bildlich dargestellt, Ruptga tötet die Schlange Sep mit seinem Stab. In den Nu-Mantia-Aufzeichnungen gibt es eine Stelle, die sich direkt auf Akatoshs Turm/Achse/Raumschiff/Stab bezieht:

Sein schnittiges und silbernes Gefährt wurde ein Stachel in der sich wandelnden Erde und die Glimmerwinde seines Einschlags warnten jeden Geist, dass die damit betretene Aura aufgezeichnet würde - dass ihre Taten hier durch Anwesenheitskonsens eine unangreifbare Periode fortwähren würden und so wären, was auch immer später auf jene Geister käme, auch wenn sie sich wieder dem Aether anschlossen oder bereitwillig wie durch Verrat an eine sithiste Auslöschung unterlagen.​


Ich kannte die Stelle noch nicht so genau, als ich et'Ada... übertragen habe, aber ich werde letzteren Text definitiv anpassen. "Perch" ist wohl mehrdeutig und kann unter anderem sowohl "Standpunkt" wie auch "Stab" bedeuten. Würde vllt. eher die bildlichere Variante nehmen, "dessen Stab aus der Ewigkeit heraus den Tag erlaubte"? Mit dem "Tag" ist sicher zunächst die Zeit gemeint ("those were the days..."), man kann das aber auch auf Magnus weiterführen, der ja bei der Schöpfung von Mundus nach Aetherius verschwindet.

Für "ensnared" würde mir "verheddert" oder "verstrickt" besser gefallen als "verführt" (obwohl es das auch bedeuten kann). Verführt klingt ein bisschen, als hätten die Wesen von Aurbis eine Wahl. Die haben sie ja aber aufgrund der Entscheidung von Akatosh gerade nicht, wenn ich recht verstehe.

Hatte es zuerst nur auf die et'Ada am Adamant-Turm bezogen gelesen. Denn die hatten zumindest die Wahl, wie Magnus und die Magne-Ge zu verschwinden und nicht an Lorkhans Schöpfung durch Selbstverminderung teilzunehmen wie die Acht. "Verführt" ist ja zugegeben ein wenig die altmerische Interpretation Lorkhans, der die et'Ada beschwindelt, bedroht, belügt und beschmeichelt, Mundus zu erschaffen. Aber der Mottenpriester spricht ja wie du sagst von allen Wesen in der Aurbis, und schon die Elhnofey hatten ja keine Wahl mehr, ein Subgradient der Aedra zu sein. Selbst die Thalmor, die den ungebrochenen Zeitdrachen der nichtlinearen Dämmerung wiederherstellen wollen (indem sie Talos als Lorkhan-Ersatz für die Stabilisierung von Mundus auslöschen), sind ja nun einmal in dieser aurbischen Zeitverwirrung und Verminderung gefangen, die sie terminieren wollen. Werde es daher mit "verfangen", "verstrickt" oder so anpassen.

Ach ja, das hier noch. Hier hat jemand eine gotische Buchmalerei auf die Aurbis angepasst. Wäre selbst nie auf die Idee gekommen und es hat natürlich in Details den Nachteil, mit einem bestehenden Bild zu arbeiten, aber es lohnt durchaus einen zweiten Blick. Beachtet vor allem die Farben ;)

Die Änderungsvorschläge zu "et'Ada ..." sind notiert und sicher auch für die graphische Variante interessant.

***​





Ich habe einmal die graphische Version des "Prophet of Landfall" zu übersetzen versucht. Das am Ende ist weltverneinend Numidium, aber fragt mich nicht danach, ich hatte mir den Abschnitt zwar vor ewiger Zeit einmal vorgenommen, bin aber sonst noch nicht tiefer in die Lektionen/Loveletter/C0DA-Texte eingestiegen, weil ich zunächst die übrigen noch verbliebenen MK-Texte abschließen möchte. Trotzdem hier das Vorspiel dazu. Als nächstes, worauf ich mich besonders freue, dank Petag eine feine Übersetzung des Sword-Meeting Vivec vs Cyrus. :)

Der Prophet des Landfalls (illustriert)
Der Prophet des Landfalls
[pdf über Drive]

Original: http://c0da.es/prophet/
Bethesda-Forum
Text: Michael Kirkbride.
Art: Minttu Hynninen.
Layout: Darya Makarava.

Die alte Textfasung auf IL:

Der Prophet des Landfalls



Er war aus den Bergen herabgekommen, das Chitin seiner Bauchsegmente frisch in Glauben bemalt. Hoch oben schienen die Sonnen, deren jede seinen Namen auf ihre Weise aussprach. Die Einöden vor ihm verschwimmen in der Unschärfe ihrer Hitze, als er den letzten Hügel erklimmt, doch seine Vision ist klar. Sie ist es immer gewesen. Seine fünften und zweiten Arme umkreisen seinen Stab, während seine Mandibeln ein kleines Gebet ausklicken. Jenseits der Einöden liegt die Halbmondsichel der Einundachtzig Throne mit all den Dörfern, die einem juwelenbesetzen Gürtel gleich davon herabhängen. Sie wissen es noch nicht, diese Millionen die arbeiten, herrschen und ihre zahllosen Sünden dort draußen in der Wiege aller geschriebenen Geschichte begehen, doch er wird sie retten. Allein und zu zweit, dann in Scharen, schließlich ihre eigenen Priester und Könige werden sie ihre falschen Idole niederwerfen und den Neuen Glauben annehmen. Er würde sich selbst etwas Stolz gestatten, wenn ihm diese Emotion einfiele, stattdessen prüft er seine Lokustenschwingen im Wind und erlaubt es sich nun, in die ersten Stufen der Errettung hineinzugleiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Vedam Dren
@ Numenorean Ich muss zugeben dass mich viele der Texte ein wenig verwirren. Gibt es eine empfohlene Reihenfolge deiner Übersetzungen oder sonst etwas dass die Verständlichkeit verbessert?
 
Mathieu, ‘tschuldige, dass ich erst jetzt antworte, aber ich kann leider nicht an drei Orten gleichzeitig sein wie Tiber Septim in der Häresie…

Also, eine festgelegte Reihenfolge gibt es bei diesen Schriften ingame natürlich ebenso wenig wie out-of-game. Es gibt Konzepte, die erst über einige Jahre aufgebaut wurden, der Loveletter/Landfall und C0DA etwa sind in der Reihenfolge veröffentlicht worden und führen Themen aus den Schöpfungsmythen und Lektionen Morrowinds zu Ende, weshalb ich sie auch erst am Schluss übersetzen möchte. Der kaiserliche Daedrazensus und Kosmologie sind aber z.B. im Zuge Oblivions entstanden, Nu-Mantia ist spezifisch darauf ausgerichtete Metaphysik, Vom vielköpfigen Talos ohnehin. Die allermeisten Nordtexte sind wiederum mit Skyrim einhergegangen. Quelle des Chaos ist uralt (1999!) und stammt aus einem Redguard-Forum, in dem die Devs zwei Jahre vor Morrowind schon unzählige Details über Velothi, Dunmereth, Resdayn, Morrowind (de facto mit allen vier Namen!) ausgeplaudert haben. Trotzdem kommt es nicht so sehr auf das Veröffentlichungsdatum an. Der Altmeri-Kommentar über Talos ist z.B. um einiges älter als Skyrim, wurde aber erst mit dem Talosverbot durch die Thalmor richtig interessant.

Wenn du dich für ein Thema interessiert, würde ich mich zuerst einmal um einen ungefähren Überblick bemühen und alles lesen, was du an In- und Out-of-Game-Texten in die Finger bekommen kannst. Dazu am besten noch etwas gute Apocrypha und ein paar Theorien, weil man das metaphysische Rad nun einmal nicht immer neu erfinden muss. Sehr leicht vergesse ich zumindest immer, die Texte zunächst für sich stehend zu betrachten, bevor man einen Schritt weitergeht und in diese endlos sich verzweigenden Pfade der ES-Lore mit ihren labyrinthischen Querverbindungen einsteigt. Wenn du Lektüre zu bestimmten Themen suchst und nichts findest, dann frag einfach danach. Grundlegende Texte, auf die sich immer wieder bezogen wird, wären vermutlich die Anuade, der Monomythos in seinen kulturellen Interpretationen, Verschiedene Arten des Glaubens und der Kleine Reiseführer I.

Noch ein paar weitere Ideen, wie man an die Texte herangehen könnte:

Skeptisch bei Übersetzungen sein, ebenso in- wie out-of-game hier. ES-Metaphysik arbeitet mit einer relativ spezifischen Terminologie, es ist wichtig, dass Ruptga die Schlange Sep mit einem Stab erdrückt und nicht mit einem Knüppel totschlägt, weil sich der Stab auf den Adamantturm bezieht, der ins mundische Chaos gerammt wurde, mit allen bekannten Folgen der Zusammenkunft. Ein Knüppel zerstört in der Übersetzung das ganze Bild, aber man kann es den Übersetzern auch nicht zum Vorwurf machen, weil eben kein Lore-Briefing der Welt auf solche Details eingehen kann. Manche Übersetzungen sind hervorragend, andere ganz falsch wie die berüchtigte "Frau des Netch" in den 36 Lektionen. Im Zweifel würde ich immer die EVs von IL und UESP zitieren, auch weil manche Wortspiele und Doppelbedeutungen nicht wirklübersetzt werden können.

Es hilft oft, abstrahierend nach Grundlinien der Mythen und ihrer Echos zu suchen (bestes Beispiel ist diese Trinitätsstruktur von Anu/Padomay/Nir abwärts), aber manchmal sind es auch schon kleine begriffliche oder zahlenmäßige Parallelen, die auffallen. Es sind z.B. nicht zufällig ebenso viele suchende Ritter in der Remanada wie die siebzehn Daedrafürsten.

Etymologie kann einiges erklären, ich habe es im anderen Thread einmal mit Nu-mantia, hergeleitet über Ada-mantia, versucht. Aber auch jenseits vom Ehlnfox: “Tharnatos” in den Nu-Mantia-Aufzeichnungen ist z.B. MKs Zugriff auf Jagar Tharn, das Wort ist offensichtlich vom griechischen Todesgott Thanatos, ohne R, abgeleitet, dem Bruder von Hypnos, dem Schlaf. Wenn es in besagtem Abschnitt gerade um geheime Schläferzellen des Tharnatos im Kaiserreich geht, liegt da natürlich eine gewisse Verbindung auf der Hand. Trotzdem muss man bei RL-Mythologie und -Referenzen vorsichtig sein. Es hilft meist nicht direkt, aber die suchenden Ritter der Remanada, hat MK selbst einmal zur Entstehung des Werkes geschrieben, evozieren Flashbacks zur Gralssuche arthurischer Ritter, bewusst oder unbewusst, wenn man diese Geschichten kennt. Ein sehr wichtiger literarische EInfluss auf ES-Lore ist imo J.L. Borges. Tiber Septims liebste Gutenachtgeschichte wäre z.B., literarisch betrachtet, MKs Verbindung von Lewis Carroll (Nonsens als Konstruktionsprinzip von Alice im Wunderland) und eben Borges ("Dreamtigers") mit ElderScrolls. Zugegeben, Literatur ist meine liebste Analysebrille, aber jeder interpretiert anders. Habe auch schon (in diesem Reich von Hjalti und seinen Mitbärten ^^) feministische Interpretationen von Dibe-Mara-Kyne gelesen oder den Drachenbruch als Quantenmechanik, alles vollkommen legitim. :)

Es hängt in ES-Lore ziemlich viel zusammen und man sollte sich nicht zu leicht von “nicht alles ist erklärbar” oder eben allzu limitierendem Pseudorealismus entmutigen lassen - Where’s the fun in that? - aber bis heute habe ich noch keine vernünftige Theorie gelesen, weshalb der Chevalier Renald (aka Vershu aka Versiduae-Shaie) ausgerechnet auf Befehl eines Schweins näher an Talos Sturmkrone kommen wollte. Sollte niemanden davon abhalten, interessante Erklärungen zu ersinnen, aber bei der Interpretation vergisst man imo sehr leicht, dass einer der ältesten literarischen Kniffe gerade darin besteht, größere Tiefe und mehr Geschichten zu suggerieren als eigentlich vorhanden sind, die Fünfhundert mächtigen Gefährten von Ysgramor dem Wiedegekehrten wären das beste Beispiel. So viele Namen und Andeutungen von nahezu unendlichen Erzählungen, dass man bei allen faszinierenden Details, mit diesem Text gesprochen, schnell an Himmelsrand vorbeisegelt.

Ich werde mit der Übersetzung des Sword-Meeting (hoffentlich irgendwann nächste Woche...) noch ein paar Links zu Einführungen, guten Lore-Seiten etc. hier einstellen. Aber abschließend noch das beste Zitat über ES-Lore, das ich kenne:

“Legt Eure glühenden Schneidekugeln nieder, Nbthld. Euer Aldmerisch bedient sich der richtigen Worte, sie können aber nicht vernünftig fehlinterpretiert werden." - aus dem Buch "Die Hängenden Gärten", das es, als wollte es den Punkt verdeutlichen, auch gleich in drei deutschen Übersetzungen gibt. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: Mathieu Bellamont